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Titul




Vorbericht












Edice















































































































































































































































































































































































































































































































































































































































































Název:
Urkundliche Beiträge zur Geschichte des Hussitenkrieges vom Jahre 1419 an (Band I.)
Autor:
Palacký, František
Rok vydání:
1873
Místo vydání:
Praha
Česká národní bibliografie:
Počet stran celkem:
671
Počet stran předmluvy plus obsahu:
XVI+655
Obsah:
- Ia: Titul
- III: Vorbericht
- 1: Edice
upravit
Strana Ia
URKUNDLICHE BEITRAGE ZUR GESCHICHTE DES HUSSITENKRIEGES VOM JAHRE 1419 AN. GESAMMELT UND HERAUSGEGEBEN VON FRANZ PALACKÝ. I BAND. VON DEN JAHREN 1419—1428. PRAG BEI FRIEDRICH TEMPSKY 1873.
URKUNDLICHE BEITRAGE ZUR GESCHICHTE DES HUSSITENKRIEGES VOM JAHRE 1419 AN. GESAMMELT UND HERAUSGEGEBEN VON FRANZ PALACKÝ. I BAND. VON DEN JAHREN 1419—1428. PRAG BEI FRIEDRICH TEMPSKY 1873.
Strana Ib
VERLAG DES LANDESAUSSCHUSSES DES KONIGREICHES BÖHMEN. DRUCK VON Dr. ED. GREGR IN PRAG.
VERLAG DES LANDESAUSSCHUSSES DES KONIGREICHES BÖHMEN. DRUCK VON Dr. ED. GREGR IN PRAG.
Strana I
URKUNDLICHE BEITRAGE ZUR GESCHICHTE DER HUSSITENKRIEGE IN CHRONOLOGISCHER ORDNUNG VOM JAHRE 1419 AN.
URKUNDLICHE BEITRAGE ZUR GESCHICHTE DER HUSSITENKRIEGE IN CHRONOLOGISCHER ORDNUNG VOM JAHRE 1419 AN.
Strana II
Strana III
Vorbericht. Gegenwärtiges Werk schliesst sich in Form und In- halt an mein im Jahre 1860 von der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien in den „Fontes rerum Austria- carum“ (Band XX) herausgegebenes Buch: „Urkundliche Beiträge zur Geschichte Böhmens und seiner Nachbar- länder im Zeitalter Georgs von Podiebrad“ (1450—1471) an, welche Publication die Bestimmung hatte, nicht nur meiner zu gleicher Zeit erschienenen historischen Darstel- lung dieser Zeitperiode (Geschichte Böhmens, Band IV) als Codex probationum zu dienen, sondern auch überhaupt mehr Licht auf die Ereignisse zu werfen. Diesem Vor- gange entsprechend wurde auch in der gegenwärtigen, von dem hochlöbl. böhmischen Landesausschusse durch Decret dd. 20 Dec. 1871 autorisirten neuen Publication nicht nur dasselbe Format, sondern auch die innere Oeko- nomie des Werkes beibehalten. Die vielfachen wesentlichen Gebrechen in den von Prof. Höfler (in seinen "Geschichtschreibern der husitischen Bewegung“, 3 Bde, Wien 1856—66) herausgegebenen Quellen der Hussitengeschichte hatten mich veranlasst im J. 1869 — unter dem Titel: „Documenta Mag. Johannis
Vorbericht. Gegenwärtiges Werk schliesst sich in Form und In- halt an mein im Jahre 1860 von der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien in den „Fontes rerum Austria- carum“ (Band XX) herausgegebenes Buch: „Urkundliche Beiträge zur Geschichte Böhmens und seiner Nachbar- länder im Zeitalter Georgs von Podiebrad“ (1450—1471) an, welche Publication die Bestimmung hatte, nicht nur meiner zu gleicher Zeit erschienenen historischen Darstel- lung dieser Zeitperiode (Geschichte Böhmens, Band IV) als Codex probationum zu dienen, sondern auch überhaupt mehr Licht auf die Ereignisse zu werfen. Diesem Vor- gange entsprechend wurde auch in der gegenwärtigen, von dem hochlöbl. böhmischen Landesausschusse durch Decret dd. 20 Dec. 1871 autorisirten neuen Publication nicht nur dasselbe Format, sondern auch die innere Oeko- nomie des Werkes beibehalten. Die vielfachen wesentlichen Gebrechen in den von Prof. Höfler (in seinen "Geschichtschreibern der husitischen Bewegung“, 3 Bde, Wien 1856—66) herausgegebenen Quellen der Hussitengeschichte hatten mich veranlasst im J. 1869 — unter dem Titel: „Documenta Mag. Johannis
Strana IV
IV Hus vitam, doctrinam, causam in Constantiensi concilio actam et controversias de religione in Bohemia annis 1403—1418 motas illustrantia“ (Prag bei Tempsky, S. XVI u. 768 in 8) — die wichtigsten auf die Entstehung des Hussitismus Bezug habenden schriftlichen Denkmäler in möglichster Correctheit bekannt zu machen. Daselbst sind nicht allein sämmtliche bisher aufgefundenen Briefe von Hus, so wie seine Streitschriften und Processacten, ferner des M. Peter von Mladenowic Bericht über Hussens Betragen und Leiden in Constanz, sondern auch 120 Stück der wichtigsten gleichzeitigen Documente aus den Jahren 1403—1418 über die allmählige Entwickelung des Hussi- tismus in Böhmen enthalten. Diesem Buche schliesst sich nun das gegenwärtige sowohl dem Inhalte als der Zeit- folge nach unmittelbar an, um über den weiteren Verlauf der hussitischen Angelegenheiten seit K. Wenzels Tod im J. 1419 Aufschluss zu geben. Der Hussitismus ist eine eben so hochbedeutsame als bisher noch wenig bekannte Erscheinung in der Weltge- schichte. Es fehlt allerdings nicht an verdienstlichen Werken über M. Johann Hus selbst, seine Bestrebungen und Leiden; seine Lehre ist in verschiedenem Sinne viel- fach besprochen und commentirt worden ; seine und seines Freundes Hieronymus von Prag Unternehmungen und Schicksale sind nicht unbeachtet geblieben. Aber um die weitere Entwickelung und Folgen der von ihnen angeregten geistigen Bewegung hat man sich bisher noch wenig ge- kümmert; dieser Theil der Geschichte liegt noch ziemlich im Argen; die Vorstellungen, die man an die Namen der „Hussiten, Taboriten, Žižka, Prokop" u. dgl. noch heut zu Tage gewöhnlich zu knüpfen pflegt, sind nicht nur un- angemessen, sondern auch eines aufgeklärten Zeitalters unwürdig. Man verschreit sie ja zumeist als blosse Auf-
IV Hus vitam, doctrinam, causam in Constantiensi concilio actam et controversias de religione in Bohemia annis 1403—1418 motas illustrantia“ (Prag bei Tempsky, S. XVI u. 768 in 8) — die wichtigsten auf die Entstehung des Hussitismus Bezug habenden schriftlichen Denkmäler in möglichster Correctheit bekannt zu machen. Daselbst sind nicht allein sämmtliche bisher aufgefundenen Briefe von Hus, so wie seine Streitschriften und Processacten, ferner des M. Peter von Mladenowic Bericht über Hussens Betragen und Leiden in Constanz, sondern auch 120 Stück der wichtigsten gleichzeitigen Documente aus den Jahren 1403—1418 über die allmählige Entwickelung des Hussi- tismus in Böhmen enthalten. Diesem Buche schliesst sich nun das gegenwärtige sowohl dem Inhalte als der Zeit- folge nach unmittelbar an, um über den weiteren Verlauf der hussitischen Angelegenheiten seit K. Wenzels Tod im J. 1419 Aufschluss zu geben. Der Hussitismus ist eine eben so hochbedeutsame als bisher noch wenig bekannte Erscheinung in der Weltge- schichte. Es fehlt allerdings nicht an verdienstlichen Werken über M. Johann Hus selbst, seine Bestrebungen und Leiden; seine Lehre ist in verschiedenem Sinne viel- fach besprochen und commentirt worden ; seine und seines Freundes Hieronymus von Prag Unternehmungen und Schicksale sind nicht unbeachtet geblieben. Aber um die weitere Entwickelung und Folgen der von ihnen angeregten geistigen Bewegung hat man sich bisher noch wenig ge- kümmert; dieser Theil der Geschichte liegt noch ziemlich im Argen; die Vorstellungen, die man an die Namen der „Hussiten, Taboriten, Žižka, Prokop" u. dgl. noch heut zu Tage gewöhnlich zu knüpfen pflegt, sind nicht nur un- angemessen, sondern auch eines aufgeklärten Zeitalters unwürdig. Man verschreit sie ja zumeist als blosse Auf-
Strana V
V wiegler, als rohe ungebildete Fanatiker, die in gottloser Wuth alle Ordnung zu untergraben, alle Denkmäler der Civilisation ihres Zeitalters zu zerstören gesucht hätten u. dgl. Und doch lag nichts ihren Absichten ferner, als Angriff und Krieg ; nicht sie waren es sondern ihre Gegner, welche das Blutvergiessen und die Greuel der Zerstörung provocirt hatten; sie waren vielmehr die Ersten in Europa, welche nicht um irdischen Besitzes, nicht um weltlicher Macht und Herrschaft willen, sondern zum Schutze der bedrohten höchsten Güter des Menschen, des Rechtes der Selbstbestimmung und Gewissensfreiheit, nur nothge- drungen zu den Waffen griffen und einen furchtbaren langen Kampf gegen die ganze übrige Welt, die nichts Geringeres als ihre gänzliche Vertilgung beabsichtigte, nicht nur aufnahmen, sondern auch wunderbar siegreich durch- führten. Hus wandelte eine Bahn, welche vor ihm schon manche Männer betreten hatten: seine Nachfolger aber hatten keine Vorgänger, kein Beispiel in der Geschichte, dem sie zu folgen vermochten; sie waren das erste Volk auf Erden, das in Masse sich erhob, um seine geistige Freiheit zu schützen, und um dieses Zweckes willen seine ganze Existenz einsetzte. Die Greuel des Krieges wälzten sie erst dann auf ihre Feinde zurück, als ihnen offenbar wurde, dass kein anderer Weg mehr übrig blieb, zum Frieden zu gelangen. Mögen Diejenigen, die noch heutzutage das Heil der Menschheit nur in der Herrschaft des Au- toritätsprincips erblicken, jenes Vorgehen immerhin ver- dammen: ihr Urtheil kann für den unbefangenen Geschicht- forscher nicht massgebend sein. Denn wenn ohne Durch- brechung der allumschlingenden Netze jenes im Mittelalter alle Welt ausschliesslich beherrschenden Princips ein Fort- schritt des menschlichen Geistes überhaupt undenkbar war, so kann man den Hussiten das Verdienst nicht absprechen,
V wiegler, als rohe ungebildete Fanatiker, die in gottloser Wuth alle Ordnung zu untergraben, alle Denkmäler der Civilisation ihres Zeitalters zu zerstören gesucht hätten u. dgl. Und doch lag nichts ihren Absichten ferner, als Angriff und Krieg ; nicht sie waren es sondern ihre Gegner, welche das Blutvergiessen und die Greuel der Zerstörung provocirt hatten; sie waren vielmehr die Ersten in Europa, welche nicht um irdischen Besitzes, nicht um weltlicher Macht und Herrschaft willen, sondern zum Schutze der bedrohten höchsten Güter des Menschen, des Rechtes der Selbstbestimmung und Gewissensfreiheit, nur nothge- drungen zu den Waffen griffen und einen furchtbaren langen Kampf gegen die ganze übrige Welt, die nichts Geringeres als ihre gänzliche Vertilgung beabsichtigte, nicht nur aufnahmen, sondern auch wunderbar siegreich durch- führten. Hus wandelte eine Bahn, welche vor ihm schon manche Männer betreten hatten: seine Nachfolger aber hatten keine Vorgänger, kein Beispiel in der Geschichte, dem sie zu folgen vermochten; sie waren das erste Volk auf Erden, das in Masse sich erhob, um seine geistige Freiheit zu schützen, und um dieses Zweckes willen seine ganze Existenz einsetzte. Die Greuel des Krieges wälzten sie erst dann auf ihre Feinde zurück, als ihnen offenbar wurde, dass kein anderer Weg mehr übrig blieb, zum Frieden zu gelangen. Mögen Diejenigen, die noch heutzutage das Heil der Menschheit nur in der Herrschaft des Au- toritätsprincips erblicken, jenes Vorgehen immerhin ver- dammen: ihr Urtheil kann für den unbefangenen Geschicht- forscher nicht massgebend sein. Denn wenn ohne Durch- brechung der allumschlingenden Netze jenes im Mittelalter alle Welt ausschliesslich beherrschenden Princips ein Fort- schritt des menschlichen Geistes überhaupt undenkbar war, so kann man den Hussiten das Verdienst nicht absprechen,
Strana VI
VI diesen Fortschritt zuerst ermöglicht zu haben. Man preist allerdings nicht mit Unrecht die grossen Erfolge der deutschen Reformation im XVI Jahrhunderte: aber auch diese verdankte ihre verhältnissmässig wenig gestörte Ent- wickelung zumeist dem Umstande, dass die oberste Auto- ritätsmacht, durch die Erfahrung in den Hussitenkriegen von der Erfolglosigkeit solchen Beginnens belehrt, nicht schon vom Anbeginn alle ihre gewaltigen Repressionsmittel dagegen hatte spielen lassen. Darum wäre es eben so thöricht wie ungerecht und undankbar, die Hussiten über- haupt zu verunglimpfen, und ihre Geschichte, wie bisher, gering zu achten. Diese Geschichte war eben der erste Gegenstand meiner Sorgen, als ich im J. 1823 mich ausschliesslich den historischen Studien zuwendete. Eine richtige Kennt- niss derselben war selbstverständlich nur aus gleichzeitigen Aufzeichnungen zu schöpfen, welche aber in Folge der seit dem 30jährigen Kriege systematisch eingeleiteten Vernich- tung aller hussitischen Denkmaler nur in wenigen Biblio- theken und Archiven, und auch da meist verkümmert, un- beachtet und ungeordnet, folglich auch noch unbekannt sich erhalten hatten. In den böhmischen Regierungs- und Landes-Archiven sind alle historischen Acten, Correspon- denzen u. dgl. aus der Hussitenzeit langst verschwunden; den königlichen Städteu in Böhmen, Prag voran, beliess man nur ihre Privilegien und die auf privatrechtliche Verhältnisse, auf Renten und Gerichte bezüglichen Auf- zeichnungen und Bücher: alle die politischen Ereignisse jener Zeit beleuchtenden schriftlichen Denkmäler wurden schon vor dritthalb Jahrhunderten fleissig hervorgesucht und vernichtet; dasselbe Loos bereitete die fanatische Reaction auch anderweitigen Quellen, welche wo immer im Privatbesitz sich befanden, — so dass schliesslich in
VI diesen Fortschritt zuerst ermöglicht zu haben. Man preist allerdings nicht mit Unrecht die grossen Erfolge der deutschen Reformation im XVI Jahrhunderte: aber auch diese verdankte ihre verhältnissmässig wenig gestörte Ent- wickelung zumeist dem Umstande, dass die oberste Auto- ritätsmacht, durch die Erfahrung in den Hussitenkriegen von der Erfolglosigkeit solchen Beginnens belehrt, nicht schon vom Anbeginn alle ihre gewaltigen Repressionsmittel dagegen hatte spielen lassen. Darum wäre es eben so thöricht wie ungerecht und undankbar, die Hussiten über- haupt zu verunglimpfen, und ihre Geschichte, wie bisher, gering zu achten. Diese Geschichte war eben der erste Gegenstand meiner Sorgen, als ich im J. 1823 mich ausschliesslich den historischen Studien zuwendete. Eine richtige Kennt- niss derselben war selbstverständlich nur aus gleichzeitigen Aufzeichnungen zu schöpfen, welche aber in Folge der seit dem 30jährigen Kriege systematisch eingeleiteten Vernich- tung aller hussitischen Denkmaler nur in wenigen Biblio- theken und Archiven, und auch da meist verkümmert, un- beachtet und ungeordnet, folglich auch noch unbekannt sich erhalten hatten. In den böhmischen Regierungs- und Landes-Archiven sind alle historischen Acten, Correspon- denzen u. dgl. aus der Hussitenzeit langst verschwunden; den königlichen Städteu in Böhmen, Prag voran, beliess man nur ihre Privilegien und die auf privatrechtliche Verhältnisse, auf Renten und Gerichte bezüglichen Auf- zeichnungen und Bücher: alle die politischen Ereignisse jener Zeit beleuchtenden schriftlichen Denkmäler wurden schon vor dritthalb Jahrhunderten fleissig hervorgesucht und vernichtet; dasselbe Loos bereitete die fanatische Reaction auch anderweitigen Quellen, welche wo immer im Privatbesitz sich befanden, — so dass schliesslich in
Strana VII
VII und aus ganz Böhmen nur kümmerliches Licht für die Hussitengeschichte zu gewinnen war, und ich dasselbe zu- meist im Auslande suchen musste. Unter solchen Umständen darf ich es nur einer ausserordentlichen Gunst des Schick- sals zuschreiben, dass es mir schon im Sommer des J. 1824 möglich wurde, die unvergleichlichen Schätze des Archivs zu Wittingau (Třeboň) kennen zu lernen, welche bis dahin noch allen Geschichtforschern unbekannt ge- blieben waren. Es war dies das Familienarchiv des einst mächtigsten Herrengeschlechts in Böhmen, der Rosen- berge, und wird von den gegenwärtigen Besitzern der Herrschaft Wittingau, Fürsten von Schwarzenberg, mit echt fürstlicher Liberalität bewahrt und gepflegt. Ich habe dasselbe seit 1824 achtmal wiederbesucht und darin je- desmal wochen- ja monatelang mit einem Fleisse gear- beitet, wie (ausser dem vaticanischen Archive) sonst nir- gends : dennoch habe ich noch lange nicht alles bewältigt, was daraus fur böhmische Geschichte zu holen ist; und ich nehme mein schon vor Jahren ausgesprochenes Wort auch heute nicht zurück, dass für Böhmens innere Ge- schichte, namentlich im XV Jahrhunderte, aus diesem Ar- chive allein mehr Licht zu schöpfen ist, als aus allen anderen bisher bekannten Quellen zusammengenommen. Es wurde nämlich schon vom Beginn an grossartig sowohl angelegt als gepflegt; und da nach dem Aussterben der Rosenberge die Herrschaft Wittingau den Herren von Schwamberg confiscirt, zur königl. Kammer gezogen und erst 1660 den Fürsten von Schwarzenberg verliehen wurde, blieb es von der Ingerenz der Jesuiten-Missionäre ausnahms- weise gänzlich verschont. Die von mir daraus geschöpften historischen Denkmäler habe ich, da sie meist in böhmischer Sprache verfasst sind, grösstentheils in den seit 1840 edirten sechs Quartbänden des „Archiv Český" publicirt;
VII und aus ganz Böhmen nur kümmerliches Licht für die Hussitengeschichte zu gewinnen war, und ich dasselbe zu- meist im Auslande suchen musste. Unter solchen Umständen darf ich es nur einer ausserordentlichen Gunst des Schick- sals zuschreiben, dass es mir schon im Sommer des J. 1824 möglich wurde, die unvergleichlichen Schätze des Archivs zu Wittingau (Třeboň) kennen zu lernen, welche bis dahin noch allen Geschichtforschern unbekannt ge- blieben waren. Es war dies das Familienarchiv des einst mächtigsten Herrengeschlechts in Böhmen, der Rosen- berge, und wird von den gegenwärtigen Besitzern der Herrschaft Wittingau, Fürsten von Schwarzenberg, mit echt fürstlicher Liberalität bewahrt und gepflegt. Ich habe dasselbe seit 1824 achtmal wiederbesucht und darin je- desmal wochen- ja monatelang mit einem Fleisse gear- beitet, wie (ausser dem vaticanischen Archive) sonst nir- gends : dennoch habe ich noch lange nicht alles bewältigt, was daraus fur böhmische Geschichte zu holen ist; und ich nehme mein schon vor Jahren ausgesprochenes Wort auch heute nicht zurück, dass für Böhmens innere Ge- schichte, namentlich im XV Jahrhunderte, aus diesem Ar- chive allein mehr Licht zu schöpfen ist, als aus allen anderen bisher bekannten Quellen zusammengenommen. Es wurde nämlich schon vom Beginn an grossartig sowohl angelegt als gepflegt; und da nach dem Aussterben der Rosenberge die Herrschaft Wittingau den Herren von Schwamberg confiscirt, zur königl. Kammer gezogen und erst 1660 den Fürsten von Schwarzenberg verliehen wurde, blieb es von der Ingerenz der Jesuiten-Missionäre ausnahms- weise gänzlich verschont. Die von mir daraus geschöpften historischen Denkmäler habe ich, da sie meist in böhmischer Sprache verfasst sind, grösstentheils in den seit 1840 edirten sechs Quartbänden des „Archiv Český" publicirt;
Strana VIII
VIII im gegenwärtigen Werke wurde darauf jedesmal nur in kurzen Inhaltsanzeigen hingewiesen. In dem, was ich über städtische Archive gesagt, ist meines Wissens nur bei den stets katholischen Städten Eger und Budweis eine Ausnahme zu machen; in beiden haben sich Correspondenzen aus dem XV Jahrhunderte in ziemlicher Anzahl erhalten. Doch sind die von Eger erst in neuester Zeit, wie überhaupt, so auch den dorti- gen Geschichtsfreunden insbesondere, bekannt geworden; als ich in den dreissiger Jahren mich wiederholt nach ihnen erkundigte, wurde ich noch mit einem kurzen „Nichts da !“ abgefertigt ; ich konnte freilich nicht wissen, dass jene Acten damals auf dem Dachboden noch den Schlaf der Gerechten schlummerten. In Budweis liess man mich freundlich schon im J. 1824 in die finstere Kammer eintreten, wo Massen von beschriebenem Papier, chaotisch durcheinander geworfen, auf feuchtem Fussboden dem Staub und der Fäulniss preisgegeben waren. Seitdem hat man sie freilich aufgehoben und gesichtet; dabei ist aber, wie ich höre, Vieles zu Grunde oder doch verloren gegangen, dessen Werth selbstverständlich nicht mehr zu bestimmen, noch zu ersetzen ist; Einiges hat auch im böhmischen Museum die erwünschte Zuflucht gefunden. Eine grosse Zahl anderer minder wichtiger Archive blieben mir Jahr- zehende hindurch verschlossen. Ich führe diese Umstände an, um nur anzudeuten, mit welchen, der Neuzeit unbe- kannten, Schwierigkeiten die Geschichtforschung noch vor etwa dreissig Jahren bei uns zu kämpfen hatte. Doch auch in Nürnberg, von woher wir jetzt eine Masse höchst schätzbarer historischer Denkmäler erhalten, hatte ich seit mehr als vierzig Jahren zum öfteren vergeblich nach den- selben mich erkundigt. Dort wie anderswo wusste man, so scheint es, noch selbst nicht, was man besass; und es
VIII im gegenwärtigen Werke wurde darauf jedesmal nur in kurzen Inhaltsanzeigen hingewiesen. In dem, was ich über städtische Archive gesagt, ist meines Wissens nur bei den stets katholischen Städten Eger und Budweis eine Ausnahme zu machen; in beiden haben sich Correspondenzen aus dem XV Jahrhunderte in ziemlicher Anzahl erhalten. Doch sind die von Eger erst in neuester Zeit, wie überhaupt, so auch den dorti- gen Geschichtsfreunden insbesondere, bekannt geworden; als ich in den dreissiger Jahren mich wiederholt nach ihnen erkundigte, wurde ich noch mit einem kurzen „Nichts da !“ abgefertigt ; ich konnte freilich nicht wissen, dass jene Acten damals auf dem Dachboden noch den Schlaf der Gerechten schlummerten. In Budweis liess man mich freundlich schon im J. 1824 in die finstere Kammer eintreten, wo Massen von beschriebenem Papier, chaotisch durcheinander geworfen, auf feuchtem Fussboden dem Staub und der Fäulniss preisgegeben waren. Seitdem hat man sie freilich aufgehoben und gesichtet; dabei ist aber, wie ich höre, Vieles zu Grunde oder doch verloren gegangen, dessen Werth selbstverständlich nicht mehr zu bestimmen, noch zu ersetzen ist; Einiges hat auch im böhmischen Museum die erwünschte Zuflucht gefunden. Eine grosse Zahl anderer minder wichtiger Archive blieben mir Jahr- zehende hindurch verschlossen. Ich führe diese Umstände an, um nur anzudeuten, mit welchen, der Neuzeit unbe- kannten, Schwierigkeiten die Geschichtforschung noch vor etwa dreissig Jahren bei uns zu kämpfen hatte. Doch auch in Nürnberg, von woher wir jetzt eine Masse höchst schätzbarer historischer Denkmäler erhalten, hatte ich seit mehr als vierzig Jahren zum öfteren vergeblich nach den- selben mich erkundigt. Dort wie anderswo wusste man, so scheint es, noch selbst nicht, was man besass; und es
Strana IX
IX war jedenfalls bequemer, das Dasein von Quellen, deren Inhalt und Beschaffenheit man selbst nicht kannte, einfach zu ignoriren, als sie einem Fremden zu erschliessen, der darin möglicher Weise auch missliebige Entdeckungen machen konnte. Nur aus dem königl. Staatsarchiv zu Königsberg in Preussen erhielt das böhmische Museum schon seit 1829 sehr schätzbare Abschriften, die jedoch den dortigen Reichthum noch lange nicht erschöpften. Uber die Verdienste des gelehrten Bürgermeisters von Görlitz Bartholomaus Scultetus († 1614) bei der Sammlung seiner handschriftlichen „Annales Gorlicenses" habe ich mich schon im Vorbericht zu den urkundlichen Beiträgen im J. 1860 ausgesprochen. Bei einem neueren Aufenthalt zu Görlitz im J. 1862 lernte ich auch noch die „Col- lectaneen" des Scultetus kennen, — einen Folioband ge- sammelter Originale von Briefen und Urkunden, aus denen er sein Werk zusammengesetzt hatte. Er muss mehrere solche Collectaneen hinterlassen haben, da der einzige er- haltene Band Vieles enthält, was in seinen Annalen fehlt, und auch umgekehrt. Dass er viele Briefe, bei welchen die Jahresangabe fehlte, unrichtig datirt und z. B. ein Schreiben des Jahres 1429 bis nach 1469 verlegt hat, ist ihm nicht sehr zu verargen. Die unter dem Titel „Ober- lausitzer Urkundenbuch“ bekannte Sammlung alter Ab- schriften war für diesen Theil der böhmischen Geschichte weniger ergiebig. Die aus den Staatsarchiven in Wien, München, und Dresden, so wie auch aus dem Stadtarchive zu Frankfurt an Main geschöpften Abschriften bedürfen wohl keiner weiteren Aufklärung. Unter den aus alten Handschriften geschöpften ur- kundlichen Beiträgen nehmen die unter der Bezeichnung „Andreœ Ratisbonensis Supplementa“ angeführten an Zahl und Wichtigkeit wohl die erste Stelle ein. Ein gewaltiger
IX war jedenfalls bequemer, das Dasein von Quellen, deren Inhalt und Beschaffenheit man selbst nicht kannte, einfach zu ignoriren, als sie einem Fremden zu erschliessen, der darin möglicher Weise auch missliebige Entdeckungen machen konnte. Nur aus dem königl. Staatsarchiv zu Königsberg in Preussen erhielt das böhmische Museum schon seit 1829 sehr schätzbare Abschriften, die jedoch den dortigen Reichthum noch lange nicht erschöpften. Uber die Verdienste des gelehrten Bürgermeisters von Görlitz Bartholomaus Scultetus († 1614) bei der Sammlung seiner handschriftlichen „Annales Gorlicenses" habe ich mich schon im Vorbericht zu den urkundlichen Beiträgen im J. 1860 ausgesprochen. Bei einem neueren Aufenthalt zu Görlitz im J. 1862 lernte ich auch noch die „Col- lectaneen" des Scultetus kennen, — einen Folioband ge- sammelter Originale von Briefen und Urkunden, aus denen er sein Werk zusammengesetzt hatte. Er muss mehrere solche Collectaneen hinterlassen haben, da der einzige er- haltene Band Vieles enthält, was in seinen Annalen fehlt, und auch umgekehrt. Dass er viele Briefe, bei welchen die Jahresangabe fehlte, unrichtig datirt und z. B. ein Schreiben des Jahres 1429 bis nach 1469 verlegt hat, ist ihm nicht sehr zu verargen. Die unter dem Titel „Ober- lausitzer Urkundenbuch“ bekannte Sammlung alter Ab- schriften war für diesen Theil der böhmischen Geschichte weniger ergiebig. Die aus den Staatsarchiven in Wien, München, und Dresden, so wie auch aus dem Stadtarchive zu Frankfurt an Main geschöpften Abschriften bedürfen wohl keiner weiteren Aufklärung. Unter den aus alten Handschriften geschöpften ur- kundlichen Beiträgen nehmen die unter der Bezeichnung „Andreœ Ratisbonensis Supplementa“ angeführten an Zahl und Wichtigkeit wohl die erste Stelle ein. Ein gewaltiger
Strana X
X Codex, 461 Blätter im grössten Folioformat, Num. 3296 der kais. Hofbibliothek in Wien, von welchem schon Ber- nard Pez im vierten Bande seines Thesaurus anecdotorum Nachricht gab, enthält neben andern Werken des Andreas, eines Augustiner Chorherren bei S. Magnus in Regens- burg (1410—1439), auch seine umständlichen „Acta concilii Constatiensis", denen er als „Supplement“ eine ziemlich reichhaltige Geschichte der Hussitenkriege folgen liess, in diese aber eine Menge gleichzeitiger Urkunden und Briefe aufnahm. Ich habe diese fast insgesammt in mein Werk aufgenommen, und bedauere nur, dass der alte Schreiber des Codex auf die Richtigkeit des Textes seiner Ab- schriften wenig Fleiss verwendet hat. Dass Andreas von Regensburg selbst seine Quellen nicht ohne Kritik in sein Werk aufnahm, wird man aus seinen (hier pag. 527, 528, 580 oc. angeführten) Bemerkungen mit Vergnügen wahrnehmen. Uber sein Leben und seine Werke hat Oefele im ersten Bande seiner Scriptores rerum Boicarum (pag. 1—14) Nachricht gegeben. (Vgl. Potthast, Wegweiser durch die Geschichtswerke oc. S. 115.) Von den vielen Bohemicis in den Missiv-Büchern des Nürnberger Stadtarchivs hat das böhmische Landes- archiv eine sorgfaltige und verlässliche Abschrift erhalten. Bei der Revision derselben zum Drucke im gegenwärtigen Werke leistete der Adjunct dieses Archivs, Herr Julius Pažout, mir freundliche Hilfe. Die Handschrift des böhmischen Museums unter der Signatur 23 B 2 (ehemals 981), habe ich für die gegen- wärtige Ausgabe selbst ausgeschrieben. Es ist ein erst unter K. Georg geschriebener Papier-Codex in klein Octav, enthält aber ein Formelbuch der Prager städtischen Kanzlei aus den ersten Jahren des Hussitenkrieges, und ist deshalb von hohem Werthe. In das böhmische Mu-
X Codex, 461 Blätter im grössten Folioformat, Num. 3296 der kais. Hofbibliothek in Wien, von welchem schon Ber- nard Pez im vierten Bande seines Thesaurus anecdotorum Nachricht gab, enthält neben andern Werken des Andreas, eines Augustiner Chorherren bei S. Magnus in Regens- burg (1410—1439), auch seine umständlichen „Acta concilii Constatiensis", denen er als „Supplement“ eine ziemlich reichhaltige Geschichte der Hussitenkriege folgen liess, in diese aber eine Menge gleichzeitiger Urkunden und Briefe aufnahm. Ich habe diese fast insgesammt in mein Werk aufgenommen, und bedauere nur, dass der alte Schreiber des Codex auf die Richtigkeit des Textes seiner Ab- schriften wenig Fleiss verwendet hat. Dass Andreas von Regensburg selbst seine Quellen nicht ohne Kritik in sein Werk aufnahm, wird man aus seinen (hier pag. 527, 528, 580 oc. angeführten) Bemerkungen mit Vergnügen wahrnehmen. Uber sein Leben und seine Werke hat Oefele im ersten Bande seiner Scriptores rerum Boicarum (pag. 1—14) Nachricht gegeben. (Vgl. Potthast, Wegweiser durch die Geschichtswerke oc. S. 115.) Von den vielen Bohemicis in den Missiv-Büchern des Nürnberger Stadtarchivs hat das böhmische Landes- archiv eine sorgfaltige und verlässliche Abschrift erhalten. Bei der Revision derselben zum Drucke im gegenwärtigen Werke leistete der Adjunct dieses Archivs, Herr Julius Pažout, mir freundliche Hilfe. Die Handschrift des böhmischen Museums unter der Signatur 23 B 2 (ehemals 981), habe ich für die gegen- wärtige Ausgabe selbst ausgeschrieben. Es ist ein erst unter K. Georg geschriebener Papier-Codex in klein Octav, enthält aber ein Formelbuch der Prager städtischen Kanzlei aus den ersten Jahren des Hussitenkrieges, und ist deshalb von hohem Werthe. In das böhmische Mu-
Strana XI
XI seum ist dieser kleine Schatz mit Dobrowský’s übrigem Nachlass gekommen. Auch aus anderen handschriftlichen Quellen, wie z. B. des Wenceslaus de Iglavia, eines Stadtschreibers von Olmütz, im J. 1425 angelegte Briefsammlung, welche im mährischen Landesarchiv in Brünn aufbewahrt wird, dann aus Handschriften der Wiener kais. Hofbibliothek (Num. 4557 u. a.), des Wittingauer Archivs (sign. A. 16 u. a.), der Leipziger Universitätsbibliothek (Nr. 1091 u. a.), der Prager Universitätsbibliothek (Codex Premyslaeus u. a.), den Jankovics'schen Manuscripten im ungarischen Nationalmuseum u. dgl. habe ich die hier mitgetheilten Abschriften selbst besorgt. Ich führe diesen Umstand nur an, weil ich mich dafür selbst verantwortlich machen muss, dass die Schreibung der Quellen (Orthographie kann man sie nicht nennen) bei der Copirung nicht vollständig bei- behalten worden ist. Ich schrieb jene Urkunden vor meh- reren Jahrzehenden nur zum eigenen Gebrauche ab, wie es mir am bequemsten war, ohne an ihre öffentliche Be- kanntmachung zu denken, und liess mich in der Eile des Copirens, namentlich der lateinischen Texte, nicht durch ängstliche Berücksichtigung der Zufälligkeiten des Origi- nals aufhalten. Dass ich den Text übrigens mit Sorgfalt treu copirte, wird man hoffentlich nicht bezweifeln. Wer im richtigen Lesen der Schriften des XV Jahrhunderts nicht gehörig bewandert ist, den schützt auch das emsigste Nachbilden der Schreibart der Originale nicht vor Lese- und Schreibfehlern. Exempla sunt odiosa. Dass ich in mein Werk auch Beiträge aus neueren Publicationen aufnahm, — wie aus Dr. Colmar Grünhagens "Geschichtsquellen der Hussitenkriege“, welche den sechs- ten Band der Scriptores rerum Silesiacarum (Breslau 1871) bilden, ferner aus Riedels Codex diplomat. Brandeburg.
XI seum ist dieser kleine Schatz mit Dobrowský’s übrigem Nachlass gekommen. Auch aus anderen handschriftlichen Quellen, wie z. B. des Wenceslaus de Iglavia, eines Stadtschreibers von Olmütz, im J. 1425 angelegte Briefsammlung, welche im mährischen Landesarchiv in Brünn aufbewahrt wird, dann aus Handschriften der Wiener kais. Hofbibliothek (Num. 4557 u. a.), des Wittingauer Archivs (sign. A. 16 u. a.), der Leipziger Universitätsbibliothek (Nr. 1091 u. a.), der Prager Universitätsbibliothek (Codex Premyslaeus u. a.), den Jankovics'schen Manuscripten im ungarischen Nationalmuseum u. dgl. habe ich die hier mitgetheilten Abschriften selbst besorgt. Ich führe diesen Umstand nur an, weil ich mich dafür selbst verantwortlich machen muss, dass die Schreibung der Quellen (Orthographie kann man sie nicht nennen) bei der Copirung nicht vollständig bei- behalten worden ist. Ich schrieb jene Urkunden vor meh- reren Jahrzehenden nur zum eigenen Gebrauche ab, wie es mir am bequemsten war, ohne an ihre öffentliche Be- kanntmachung zu denken, und liess mich in der Eile des Copirens, namentlich der lateinischen Texte, nicht durch ängstliche Berücksichtigung der Zufälligkeiten des Origi- nals aufhalten. Dass ich den Text übrigens mit Sorgfalt treu copirte, wird man hoffentlich nicht bezweifeln. Wer im richtigen Lesen der Schriften des XV Jahrhunderts nicht gehörig bewandert ist, den schützt auch das emsigste Nachbilden der Schreibart der Originale nicht vor Lese- und Schreibfehlern. Exempla sunt odiosa. Dass ich in mein Werk auch Beiträge aus neueren Publicationen aufnahm, — wie aus Dr. Colmar Grünhagens "Geschichtsquellen der Hussitenkriege“, welche den sechs- ten Band der Scriptores rerum Silesiacarum (Breslau 1871) bilden, ferner aus Riedels Codex diplomat. Brandeburg.
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XII (Haupttheil II, Band 3 u. s. w.), aus dem von Prof. Dr. J. Caro im 45ten Bande des Archivs für österreichische Geschichte (Wien 1871) herausgegebenen „Liber cancel- lariae Stanislai Ciolek“, einem Formelbuch der polnischen Königskanzlei aus der Hussitenzeit, — ferner aus den von Prof. Const. Höfler in die Abhandlungen der königl. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften vom J. 1865 eingerückten „Urkunden zur Beleuchtung der Geschichte Böhmens und des deutschen Reichs im XV Jahrhunderte“, — aus Dr. Gustav Schmidts „Beiträgen zur Geschichte der Hussitenkriege aus den Jahren 1427—1431", — wie endlich Einiges auch aus J. Aschbachs Geschichte Kaiser Sigmunds — wird man mir hoffentlich nicht übel nehmen. Ausser dem Interesse des Inhalts bestimmte mich auch die Rücksicht dazu, dass die Sammelwerke, deren Bestand- theil die benützten Quellen bilden, schon jetzt nur we- nigen meiner Leser zugänglich sind, in Zukunft aber noch seltener werden dürften. Dagegen habe ich allgemein be- kannte altere Werke, wie Raynaldi Annales ecclesiastici u. dgl. weniger berücksichtigen zu sollen geglaubt. Einige der gedachten Publicationen, zu welchen in neuester Zeit auch noch Grünhagens „Hussitenkämpfe der Schlesier, 1420—1435“ (Breslau 1872), und Dr. Fried- richs von Bezold „König Sigmund und die Reichskriege gegen die Hussiten bis zum Ausgang des dritten Kreuz- zugs“ (München 1872) gehören, liefern den erfreulichen Beweis, dass nun auch deutsche Gelehrte beginnen, ihre Aufmerksamkeit der Hussitengeschichte zuzuwenden, und dabei auch die Mühe nicht scheuen, die böhmische Sprache sich eigen zu machen, in welcher die Mehrzahl ihrer Ori- ginalquellen verfasst ist. Auf solchem Wege öffnet sich ihrer Thätigkeit ein weites Feld, das noch unbebaut, der Wissenschaft reiche Früchte zu tragen verspricht, insbe-
XII (Haupttheil II, Band 3 u. s. w.), aus dem von Prof. Dr. J. Caro im 45ten Bande des Archivs für österreichische Geschichte (Wien 1871) herausgegebenen „Liber cancel- lariae Stanislai Ciolek“, einem Formelbuch der polnischen Königskanzlei aus der Hussitenzeit, — ferner aus den von Prof. Const. Höfler in die Abhandlungen der königl. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften vom J. 1865 eingerückten „Urkunden zur Beleuchtung der Geschichte Böhmens und des deutschen Reichs im XV Jahrhunderte“, — aus Dr. Gustav Schmidts „Beiträgen zur Geschichte der Hussitenkriege aus den Jahren 1427—1431", — wie endlich Einiges auch aus J. Aschbachs Geschichte Kaiser Sigmunds — wird man mir hoffentlich nicht übel nehmen. Ausser dem Interesse des Inhalts bestimmte mich auch die Rücksicht dazu, dass die Sammelwerke, deren Bestand- theil die benützten Quellen bilden, schon jetzt nur we- nigen meiner Leser zugänglich sind, in Zukunft aber noch seltener werden dürften. Dagegen habe ich allgemein be- kannte altere Werke, wie Raynaldi Annales ecclesiastici u. dgl. weniger berücksichtigen zu sollen geglaubt. Einige der gedachten Publicationen, zu welchen in neuester Zeit auch noch Grünhagens „Hussitenkämpfe der Schlesier, 1420—1435“ (Breslau 1872), und Dr. Fried- richs von Bezold „König Sigmund und die Reichskriege gegen die Hussiten bis zum Ausgang des dritten Kreuz- zugs“ (München 1872) gehören, liefern den erfreulichen Beweis, dass nun auch deutsche Gelehrte beginnen, ihre Aufmerksamkeit der Hussitengeschichte zuzuwenden, und dabei auch die Mühe nicht scheuen, die böhmische Sprache sich eigen zu machen, in welcher die Mehrzahl ihrer Ori- ginalquellen verfasst ist. Auf solchem Wege öffnet sich ihrer Thätigkeit ein weites Feld, das noch unbebaut, der Wissenschaft reiche Früchte zu tragen verspricht, insbe-
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XIII sondere wenn man die ziemlich reiche handschriftliche Literatur der böhmischen Brüder im XV Jahrhunderte zum Studium wählen wollte. In Böhmen selbst mangelt es noch an dazu geeigneten und willigen Kräften; zumal die betreffenden Quellen meist in Bibliotheken ausserhalb Böhmens zerstreut liegen. Doch auch fur die Geschichte der Hussitenkriege selbst (von 1420—1432 und von 1467—1471) muss aus deutschen Archiven noch mehr Licht hervorgeholt werden, ehe eine endgiltige Darstel- lung derselben möglich sein wird. Die letztgenannten Namen berechtigen zu einer solchen Hoffnung; mir wurde es nur möglich, durch Mittheilung des mir Bekannten die zum Ziele führenden Wege vorzubereiten. Da die erste grosse Hussitenbewegung durch die im J. 1436 in Iglau geschlossenen „Basler Compactaten" und die Wiederanerkennung Kaiser Sigmunds als König von Böhmen ihren Abschluss fand, so wird auch dieses Werk sich nicht über diesen Zeitraum hinaus erstrecken, obgleich ein ziemlich reiches Material auch für die Folge- zeit vorliegt, indem der ganzen Hussitengeschichte erst die Schlacht am Weissen Berge 1620 ein Ende machte. Alle diese von mir gesammelten urkundlichen Beiträge zur Geschichte sowohl der früheren als der späteren Zeit- perioden werden im böhmischen Museum aufbewahrt. Eine nicht geringe Anzahl von Briefen und Acten, in welchen die Jahresangabe fehlt, und die ich mir nicht getraute, bestimmten Jahren zuzuweisen, um nicht etwa durch unbegründete Combinationen die Forscher nach mir irre zu leiten, werde ich in einem besonderen "Nachtrag zum folgenden zweiten Bande mittheilen. Daselbst werden auch einige Urkunden Aufnahme finden, welche bei der ersten Revision meiner Aufmerksamkeit entgangen waren. Vielleicht gelingt es mir dann auch eine sehr empfindliche
XIII sondere wenn man die ziemlich reiche handschriftliche Literatur der böhmischen Brüder im XV Jahrhunderte zum Studium wählen wollte. In Böhmen selbst mangelt es noch an dazu geeigneten und willigen Kräften; zumal die betreffenden Quellen meist in Bibliotheken ausserhalb Böhmens zerstreut liegen. Doch auch fur die Geschichte der Hussitenkriege selbst (von 1420—1432 und von 1467—1471) muss aus deutschen Archiven noch mehr Licht hervorgeholt werden, ehe eine endgiltige Darstel- lung derselben möglich sein wird. Die letztgenannten Namen berechtigen zu einer solchen Hoffnung; mir wurde es nur möglich, durch Mittheilung des mir Bekannten die zum Ziele führenden Wege vorzubereiten. Da die erste grosse Hussitenbewegung durch die im J. 1436 in Iglau geschlossenen „Basler Compactaten" und die Wiederanerkennung Kaiser Sigmunds als König von Böhmen ihren Abschluss fand, so wird auch dieses Werk sich nicht über diesen Zeitraum hinaus erstrecken, obgleich ein ziemlich reiches Material auch für die Folge- zeit vorliegt, indem der ganzen Hussitengeschichte erst die Schlacht am Weissen Berge 1620 ein Ende machte. Alle diese von mir gesammelten urkundlichen Beiträge zur Geschichte sowohl der früheren als der späteren Zeit- perioden werden im böhmischen Museum aufbewahrt. Eine nicht geringe Anzahl von Briefen und Acten, in welchen die Jahresangabe fehlt, und die ich mir nicht getraute, bestimmten Jahren zuzuweisen, um nicht etwa durch unbegründete Combinationen die Forscher nach mir irre zu leiten, werde ich in einem besonderen "Nachtrag zum folgenden zweiten Bande mittheilen. Daselbst werden auch einige Urkunden Aufnahme finden, welche bei der ersten Revision meiner Aufmerksamkeit entgangen waren. Vielleicht gelingt es mir dann auch eine sehr empfindliche
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XIV Lücke in diesem Werke auszufüllen. Das in meiner Ge- schichte des Jahrs 1420 wiederholt citirte Schreiben der Prager an die Christenheit überhaupt vom 8 Febr. 1421, welches ich in einer gleichzeitigen Handschrift der Biblio- thek zu Erfurt (MS. chartac. Nro. 54 in 4°) am 28 Juni 1846 auffand und auf der Stelle selbst copirte, ist mir in neuerer Zeit auf unbegreifliche Weise abhanden ge- kommen. Hoffentlich ist jene Handschrift noch vorhanden, und jener historisch wichtige Brief wird auch noch einen Abschreiber finden, der die Güte haben wird, mir ihn wieder mitzutheilen. Geschlossen zu Prag am 19 November 1872. Franz Palacký.
XIV Lücke in diesem Werke auszufüllen. Das in meiner Ge- schichte des Jahrs 1420 wiederholt citirte Schreiben der Prager an die Christenheit überhaupt vom 8 Febr. 1421, welches ich in einer gleichzeitigen Handschrift der Biblio- thek zu Erfurt (MS. chartac. Nro. 54 in 4°) am 28 Juni 1846 auffand und auf der Stelle selbst copirte, ist mir in neuerer Zeit auf unbegreifliche Weise abhanden ge- kommen. Hoffentlich ist jene Handschrift noch vorhanden, und jener historisch wichtige Brief wird auch noch einen Abschreiber finden, der die Güte haben wird, mir ihn wieder mitzutheilen. Geschlossen zu Prag am 19 November 1872. Franz Palacký.
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1. 1419, m. Sept. Bedingungen und Wünsche, welche nach K. Wenzels Tode die böhmischen Stände, und vorzugsweise die königl. Hauptstadt Prag, dem Könige Sig- mund vor dessen Regierungsantritt in Böhmen zur Annahme vorlegten. (Böhmisch im Archlv Český, III, 206—208, aus MS. Vienn. 4937 fol. 209. unvollständig von Eberh. Windok cap. 72 und 74 [bel Menken, 1, 1131 sq.].) 2. 1419 Sept. 17 (auf dem Bzí-Berge). Die auf dem Bzi-Berge versammelte Gemeinde (obec) erklärt, die wieder- holten Volksversammlungen haben keinen anderen Zweck, als freie Beleh- rung über Gottes wahres Gesetz und das heilige Altarsacrament (unter beiden Gestalten) zu empfangen, sich im rechten Glauben zu einigen, alle Heuchelei zu meiden und den Muth der Wahrheit im Volke zu stärken. Darum setzt sie auch eine neue Versammlung an für den 30 Sept. auf die hinter Ladwy an der Beneschauer Strasse gelegenen Anhöhen, damit „mit Gottes, des Königs und aller christlichen Stände Böhmens Hilfe“ alle Argernisse und Spaltungen beseitigt werden. (Böhmisch im Archiv Český, III, 205, aus MS. Vlenn. 4937, fol. 209.) 3. 1419, m. Oct. Aufruf an die Prager Gemeinde, von Seite der von K. Sigmund gekom- menen Botschaft, der Königin Sophie als Landesregentin und der böhmi- schen Landherren, allen Unordnungen in der Stadt zu steuern, die Geist- lichkeit nicht beunruhigen zu lassen und Zusammenrottungen zu verhüten da der König gelobt habe, Jedermann bei seinen Rechten zu schützen, die Communion unter beiden Gestalten nicht zu hindern und alle Aus- schweifungen nachdrücklich zu bestrafen. (Böhmisch im Archiv Český, III, 209 sq. [aus Pelzels -Nachlass In Tetschen].)
1. 1419, m. Sept. Bedingungen und Wünsche, welche nach K. Wenzels Tode die böhmischen Stände, und vorzugsweise die königl. Hauptstadt Prag, dem Könige Sig- mund vor dessen Regierungsantritt in Böhmen zur Annahme vorlegten. (Böhmisch im Archlv Český, III, 206—208, aus MS. Vienn. 4937 fol. 209. unvollständig von Eberh. Windok cap. 72 und 74 [bel Menken, 1, 1131 sq.].) 2. 1419 Sept. 17 (auf dem Bzí-Berge). Die auf dem Bzi-Berge versammelte Gemeinde (obec) erklärt, die wieder- holten Volksversammlungen haben keinen anderen Zweck, als freie Beleh- rung über Gottes wahres Gesetz und das heilige Altarsacrament (unter beiden Gestalten) zu empfangen, sich im rechten Glauben zu einigen, alle Heuchelei zu meiden und den Muth der Wahrheit im Volke zu stärken. Darum setzt sie auch eine neue Versammlung an für den 30 Sept. auf die hinter Ladwy an der Beneschauer Strasse gelegenen Anhöhen, damit „mit Gottes, des Königs und aller christlichen Stände Böhmens Hilfe“ alle Argernisse und Spaltungen beseitigt werden. (Böhmisch im Archiv Český, III, 205, aus MS. Vlenn. 4937, fol. 209.) 3. 1419, m. Oct. Aufruf an die Prager Gemeinde, von Seite der von K. Sigmund gekom- menen Botschaft, der Königin Sophie als Landesregentin und der böhmi- schen Landherren, allen Unordnungen in der Stadt zu steuern, die Geist- lichkeit nicht beunruhigen zu lassen und Zusammenrottungen zu verhüten da der König gelobt habe, Jedermann bei seinen Rechten zu schützen, die Communion unter beiden Gestalten nicht zu hindern und alle Aus- schweifungen nachdrücklich zu bestrafen. (Böhmisch im Archiv Český, III, 209 sq. [aus Pelzels -Nachlass In Tetschen].)
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2 4. 1419, Oct. 6 (Prag). Die Prager erklären ihren Beitritt zu dem mit der Königin Regentin Sophie und einigen Ständen Böhmens wegen Wahrung der Freiheit des Wortes Gottes so wie der Ehre der böhmischen Nation geschlossenen be- waffneten Bunde, dem von Jedermann nachzukommen sei. (Ms. Vienn. 4557. fol. 204.) Universis et singulis, ad quos præsentia pervenerint et qui præsentibus fueritis requisiti: nos magister civium, consules et scabini majoris civitatis Pragensis, salutem in eo, qui est omnium vera salus, et legem dei evangelicam fideliter promovere. Universitati vestræe præsentibus duximus deferendum, qua- liter prætextu libertatis legi dei procurandæ et tuitionis honoris regni ac linguagii nostri, nec non repugnationis contra dela- tionem sinistram nobis et regno Boemiæ in hæreticando objectam, nos cum serenissima principe et domina D. Sophia regina et gubernatrice nostra ac regni Boemiae et cum certis abbatibus, prælatis, baronibus, militibus, clientibus, civitatibus, oppidis ac villis et eorum communitatibus legem dei evangelicam promo- ventibus inivimus concordiam uniformem inter nos mutuo fina- liter disponentes. Cujus unionis auctoritate universitatem vestram præsentibus requirimus, hortamur et monemus, quatenus contra hujusmodi nostram unionem nullis ex adhærentibus eidem unioni per quempiam vestrum quovismodo impediatur seu quomodolibet perturbetur, quinpotius circa legis divinæ libertatem efficaciter et imperturbate conservetur. Si quis autem adversus hujusmodi unioni adhærentes quidquam turbativi attentare præsumserit: contra talem tamquam legis dei turbatorem ac nostrum et omnium nobis adhærentium publicum æmulum et inimicum viriliter in- surgere conaremur remediis opportunis, prout rigor negotii hujusmodi exigit et requirit. Dat. anno dom. M°CCCC°XIX°, sexta feria post Francisci.
2 4. 1419, Oct. 6 (Prag). Die Prager erklären ihren Beitritt zu dem mit der Königin Regentin Sophie und einigen Ständen Böhmens wegen Wahrung der Freiheit des Wortes Gottes so wie der Ehre der böhmischen Nation geschlossenen be- waffneten Bunde, dem von Jedermann nachzukommen sei. (Ms. Vienn. 4557. fol. 204.) Universis et singulis, ad quos præsentia pervenerint et qui præsentibus fueritis requisiti: nos magister civium, consules et scabini majoris civitatis Pragensis, salutem in eo, qui est omnium vera salus, et legem dei evangelicam fideliter promovere. Universitati vestræe præsentibus duximus deferendum, qua- liter prætextu libertatis legi dei procurandæ et tuitionis honoris regni ac linguagii nostri, nec non repugnationis contra dela- tionem sinistram nobis et regno Boemiæ in hæreticando objectam, nos cum serenissima principe et domina D. Sophia regina et gubernatrice nostra ac regni Boemiae et cum certis abbatibus, prælatis, baronibus, militibus, clientibus, civitatibus, oppidis ac villis et eorum communitatibus legem dei evangelicam promo- ventibus inivimus concordiam uniformem inter nos mutuo fina- liter disponentes. Cujus unionis auctoritate universitatem vestram præsentibus requirimus, hortamur et monemus, quatenus contra hujusmodi nostram unionem nullis ex adhærentibus eidem unioni per quempiam vestrum quovismodo impediatur seu quomodolibet perturbetur, quinpotius circa legis divinæ libertatem efficaciter et imperturbate conservetur. Si quis autem adversus hujusmodi unioni adhærentes quidquam turbativi attentare præsumserit: contra talem tamquam legis dei turbatorem ac nostrum et omnium nobis adhærentium publicum æmulum et inimicum viriliter in- surgere conaremur remediis opportunis, prout rigor negotii hujusmodi exigit et requirit. Dat. anno dom. M°CCCC°XIX°, sexta feria post Francisci.
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3 5. 1419, m. Oct. Ulrich von Rosenberg tritt dem bewaffneten Bunde bei, welchen die Kö- nigin Sophie (als Landesregentin) zur Aufrechthaltung der Ruhe und Ordnung des Landes mit den Herren Ceněk von Wartenberg, Johann Mi- chalec von Michalowic, Aleš Skopek von Duba, Heinrich von Wartenberg und Victorin von Kunstat geschlossen hat. (Archiv Český, III, 208, ans dem Orig. Concept des Archiv. Trebon.) 6. 1419, Oct. c. 21 (Kloster Sedlec). Umständliche Schilderung der Leiden, welchen die Prager Karthäuser- brüder durch den in Prag nach K. Wenzels Tode erfolgten Volksaufstand ausgesetzt gewesen. (Aus Andreae Ratisbon. Supplementa Ms. fol. 872—75.) Venerabili in Christo patri, domino H. priori domus Nürnberge ordinis Cartusiensium. Salutem et pacem Jesu Christi. V. et car. p. Custodiens parvulos dominus longanimis et multum misericors, dissi- mulans peccata hominum propter penitentiam, et humilibus dans gratiam, in nostro quoque pusillo grege misericordiam suam dignatus est adimplere, ut digna letaque laude nomen ejus benedictum exal- temus in id ipsum, qui suos temptat famulos ut sic confundat emu- los, quia presertim nos servulos suos in se confidentes multiformiter et enormiter vexatos in fide sancta, obedientia justa et observantia digna servavit constantes et intrepidos, in variis tribulationibus et pressuris custodivit inconcussos, e faucibus leonum ferocium et vora- cium eripuit illesos, a morsibus luporum rabidorum atque rapidorum defendit sanos et incolumes, salvosque transtulit ad habitationem sancte religionis et divine servitutis, ad monasterium ordinis Cister ciensium prope montes Chuttnis Sedlicz, quatenus illic sedule licita zelantes sine intermissione oremus et laudemus ipsum misericordis- simum dominum, qui nos fecit cedere litibus et recedere a litigiosis locis et hominibus, et adduxit, ad domum pacis, ut sedatis litibus ze- lum exerceamus caritatis, donec deo pacificante Pragam cum locis vicinis in circuitu valuerimus cooperante domino repetere domum 1*
3 5. 1419, m. Oct. Ulrich von Rosenberg tritt dem bewaffneten Bunde bei, welchen die Kö- nigin Sophie (als Landesregentin) zur Aufrechthaltung der Ruhe und Ordnung des Landes mit den Herren Ceněk von Wartenberg, Johann Mi- chalec von Michalowic, Aleš Skopek von Duba, Heinrich von Wartenberg und Victorin von Kunstat geschlossen hat. (Archiv Český, III, 208, ans dem Orig. Concept des Archiv. Trebon.) 6. 1419, Oct. c. 21 (Kloster Sedlec). Umständliche Schilderung der Leiden, welchen die Prager Karthäuser- brüder durch den in Prag nach K. Wenzels Tode erfolgten Volksaufstand ausgesetzt gewesen. (Aus Andreae Ratisbon. Supplementa Ms. fol. 872—75.) Venerabili in Christo patri, domino H. priori domus Nürnberge ordinis Cartusiensium. Salutem et pacem Jesu Christi. V. et car. p. Custodiens parvulos dominus longanimis et multum misericors, dissi- mulans peccata hominum propter penitentiam, et humilibus dans gratiam, in nostro quoque pusillo grege misericordiam suam dignatus est adimplere, ut digna letaque laude nomen ejus benedictum exal- temus in id ipsum, qui suos temptat famulos ut sic confundat emu- los, quia presertim nos servulos suos in se confidentes multiformiter et enormiter vexatos in fide sancta, obedientia justa et observantia digna servavit constantes et intrepidos, in variis tribulationibus et pressuris custodivit inconcussos, e faucibus leonum ferocium et vora- cium eripuit illesos, a morsibus luporum rabidorum atque rapidorum defendit sanos et incolumes, salvosque transtulit ad habitationem sancte religionis et divine servitutis, ad monasterium ordinis Cister ciensium prope montes Chuttnis Sedlicz, quatenus illic sedule licita zelantes sine intermissione oremus et laudemus ipsum misericordis- simum dominum, qui nos fecit cedere litibus et recedere a litigiosis locis et hominibus, et adduxit, ad domum pacis, ut sedatis litibus ze- lum exerceamus caritatis, donec deo pacificante Pragam cum locis vicinis in circuitu valuerimus cooperante domino repetere domum 1*
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4 nostram, monasterium destructum reformare, sanctuarium pollutum emundare, debiteque renovare ad religiosum statum et ad divinum cultum, desertum beate Marie virginis ortum colere, vastatam sancti Johannis Baptiste heremum redigere ad puritatis affectum et ad sa- lutis effectum, quatenus cum sancta plantacione celesti rigacione deus donet incrementum, vita castimonialis producat et nutriat arbores vi- ventes, herbasque virentes efficiat frondere, promoveat florere, germi- net et proferat, conservet et foveat stipitem floriferum, florem odori- ferum, semen fructiferum, fructum salutiferum. Sic fiant et prodeant pie preces, grate laudes, dulces meditationes, digne contemplaciones ceteraque spiritualia opera et exercicia in fide vera, spe firma seu sincera digna caritate, vite sanctitate, morum honestate cum omnibus virtutibus pacem conferentibus, in qua pace sedatis litibus caritatis zelo continue mereamur devotas orationes, decoras laudationes do- minum adorando summeque venerando, nobis cum ceteris etiam ad- versariis pacem adoptantes ipso deo glorioso pie prosperante. Unde p. car. etsi tribulatis et temptatis compati noveritis, potius tamen congratulari velitis dei dono patienter sustinentibus, ope melioris re- tribucionis et futura gloria vitaque perhenni. Vt autem utriusque pie videlicet compassionis digniorisque congratulacionis agnoscatis materiam et seriem gestorum, v. p. car. attendat infra scripta. Post crebros namque terrores minasque mortis et exter- minii nostre domus et personarum multifarie multoque tempore nobis prætensos et incussos ab infidelibus prophanis et perversis christiane fidei debite subjectionis sancte religionis omnisque virtutis emulis et apostatis, defuncto domino rege nostro feria quarta in crastino assumptionis beate Marie semper virginis (16 Aug.) gloriose dei genitricis, mox die sequenti scilicet feria quinta (17 Aug.) congregata gens iniqua inimica crucis Christi et sanctorum, insaniens ad sui maligni perpetracionem decurrit et discurrit ad diversas ecclesias et monasteria Prage, gloriosas et venerandas reliquias et ymagines domini saluatoris et sanc- torum inibi concuciendo et comminuendo, resque valenciores et clinodia sumptuosiora rapinis mancipando. Tandemque hora quasi vicesima secunda ingenti gravique multitudine cum gladiis et fustibus, cambucis et securibus, malleis et ligonibus, lanceis atque celtibus, balistis et cuspidibus, loricis et thoracibus instru- mentisque diversis, armis et defendiculis seu magis offendiculis,
4 nostram, monasterium destructum reformare, sanctuarium pollutum emundare, debiteque renovare ad religiosum statum et ad divinum cultum, desertum beate Marie virginis ortum colere, vastatam sancti Johannis Baptiste heremum redigere ad puritatis affectum et ad sa- lutis effectum, quatenus cum sancta plantacione celesti rigacione deus donet incrementum, vita castimonialis producat et nutriat arbores vi- ventes, herbasque virentes efficiat frondere, promoveat florere, germi- net et proferat, conservet et foveat stipitem floriferum, florem odori- ferum, semen fructiferum, fructum salutiferum. Sic fiant et prodeant pie preces, grate laudes, dulces meditationes, digne contemplaciones ceteraque spiritualia opera et exercicia in fide vera, spe firma seu sincera digna caritate, vite sanctitate, morum honestate cum omnibus virtutibus pacem conferentibus, in qua pace sedatis litibus caritatis zelo continue mereamur devotas orationes, decoras laudationes do- minum adorando summeque venerando, nobis cum ceteris etiam ad- versariis pacem adoptantes ipso deo glorioso pie prosperante. Unde p. car. etsi tribulatis et temptatis compati noveritis, potius tamen congratulari velitis dei dono patienter sustinentibus, ope melioris re- tribucionis et futura gloria vitaque perhenni. Vt autem utriusque pie videlicet compassionis digniorisque congratulacionis agnoscatis materiam et seriem gestorum, v. p. car. attendat infra scripta. Post crebros namque terrores minasque mortis et exter- minii nostre domus et personarum multifarie multoque tempore nobis prætensos et incussos ab infidelibus prophanis et perversis christiane fidei debite subjectionis sancte religionis omnisque virtutis emulis et apostatis, defuncto domino rege nostro feria quarta in crastino assumptionis beate Marie semper virginis (16 Aug.) gloriose dei genitricis, mox die sequenti scilicet feria quinta (17 Aug.) congregata gens iniqua inimica crucis Christi et sanctorum, insaniens ad sui maligni perpetracionem decurrit et discurrit ad diversas ecclesias et monasteria Prage, gloriosas et venerandas reliquias et ymagines domini saluatoris et sanc- torum inibi concuciendo et comminuendo, resque valenciores et clinodia sumptuosiora rapinis mancipando. Tandemque hora quasi vicesima secunda ingenti gravique multitudine cum gladiis et fustibus, cambucis et securibus, malleis et ligonibus, lanceis atque celtibus, balistis et cuspidibus, loricis et thoracibus instru- mentisque diversis, armis et defendiculis seu magis offendiculis,
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5 in nostram potenter et hostiliter irruerunt domum, sevientes in nos pauperes pariter in choro provide congregatos maledicen- tesque et obprobriis multiformibus atque contumeliis verborum et comminationum per elevata quandoque et extensa percussionis instrumenta et arma quasi vulnerare uel occidere cupientes non modice terruerunt, effringentes hostia cellarum, cellariorum, promp- tuarii, ceterorumque nostrorum edificiorum, pro sua nequitia maxima in victualibus, suppellectilibus, aliisque rebus fecere dampna, cuncta talia reperta distrahendo, devorando, deportando, vel alias destruendo, quemadmodum potum et alia, que consu- mere uel deferre non valebant, in terram fusa humanis vsibus fecerunt inutilia, in lutum conuertentes atque conculcantes, nobis- que dolorosis oculis inspicientibus in choro et in ecclesia, et in ecclesia secuerunt et confregerunt tabulas, altarium ymagines et reliquias adhuc inventas irreverenter tractaverunt, eciam vene- rabilissimum sacramentum dominicum de suo loco sine honore transferentes. Distractis inde et direptis vestimentis nostris atque libris, rebusque ceteris rapinis addictis, nos humiles eiusque domus incolas iam multiplicibus subsannacionibus et obprobriis perturbantes vi compulerunt exire, et extraxerunt de monasterio, dicentes nos debere præsentari scabinis Prage ciuitatis antique ad disputandum de fide et obseruanciis suis siue sub vtraque specie, ut asserunt communionis evangelice oportune. Hinc ergo deducentes nos et et (sic) circumdantes baculis seu fustibus in circuitu, quasi in funibus, ne forte evaderemus, quam plurimis affecerunt contumeliis et derisionibus, cantantes in via cantiones suas hussonicas aliasque subsannatorias, et notanter in transitu nostro versus civitatem portam primam claudentes stare nos fecerunt, cecineruntque carmina sibi placita in nostrum dedecus et confusionem. Quam mox aperientes simili sicut prius deduxe- runt comitatu per paruam civitatem usque ad valuam prope pontem juxta domum quondam ducis Saxonie, vbi pariter canti- lenas suas frequentantes nobiscum fecerunt stacionem. Ipsa valua ante nos paululum mox clausa rursumque reserata nobis pertranseuntibus quasi in medio pontis facientes morulam staci- onis referuntur protulisse: faciamus eis hic sepulchra et nonnullos instrumentis nobis minabantur ictus. Vnde amplius deducti vsque ante schatlauiam spectaculum facti fuimus hominibus vtriusque
5 in nostram potenter et hostiliter irruerunt domum, sevientes in nos pauperes pariter in choro provide congregatos maledicen- tesque et obprobriis multiformibus atque contumeliis verborum et comminationum per elevata quandoque et extensa percussionis instrumenta et arma quasi vulnerare uel occidere cupientes non modice terruerunt, effringentes hostia cellarum, cellariorum, promp- tuarii, ceterorumque nostrorum edificiorum, pro sua nequitia maxima in victualibus, suppellectilibus, aliisque rebus fecere dampna, cuncta talia reperta distrahendo, devorando, deportando, vel alias destruendo, quemadmodum potum et alia, que consu- mere uel deferre non valebant, in terram fusa humanis vsibus fecerunt inutilia, in lutum conuertentes atque conculcantes, nobis- que dolorosis oculis inspicientibus in choro et in ecclesia, et in ecclesia secuerunt et confregerunt tabulas, altarium ymagines et reliquias adhuc inventas irreverenter tractaverunt, eciam vene- rabilissimum sacramentum dominicum de suo loco sine honore transferentes. Distractis inde et direptis vestimentis nostris atque libris, rebusque ceteris rapinis addictis, nos humiles eiusque domus incolas iam multiplicibus subsannacionibus et obprobriis perturbantes vi compulerunt exire, et extraxerunt de monasterio, dicentes nos debere præsentari scabinis Prage ciuitatis antique ad disputandum de fide et obseruanciis suis siue sub vtraque specie, ut asserunt communionis evangelice oportune. Hinc ergo deducentes nos et et (sic) circumdantes baculis seu fustibus in circuitu, quasi in funibus, ne forte evaderemus, quam plurimis affecerunt contumeliis et derisionibus, cantantes in via cantiones suas hussonicas aliasque subsannatorias, et notanter in transitu nostro versus civitatem portam primam claudentes stare nos fecerunt, cecineruntque carmina sibi placita in nostrum dedecus et confusionem. Quam mox aperientes simili sicut prius deduxe- runt comitatu per paruam civitatem usque ad valuam prope pontem juxta domum quondam ducis Saxonie, vbi pariter canti- lenas suas frequentantes nobiscum fecerunt stacionem. Ipsa valua ante nos paululum mox clausa rursumque reserata nobis pertranseuntibus quasi in medio pontis facientes morulam staci- onis referuntur protulisse: faciamus eis hic sepulchra et nonnullos instrumentis nobis minabantur ictus. Vnde amplius deducti vsque ante schatlauiam spectaculum facti fuimus hominibus vtriusque
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6 sexus, contrariisque sensus et affectus in obseruancia fidei. Quo- rum plurimi tenentes fidem orthodoxam nobis conpacientes lacri- mosos exhibebant vultus, de parte vero contraria sectantes heresim aut fidei detestabilem errorem quidam nobiscum pergendo de sua disputare secta conantes inducere abhominandas suas ob- seruancias; alii autem a longe de domorum fenestris aut ianuis contuentes cachinnarias præeferebant facies atque voces, nonnulli quoque perfidie sectatores suspiriis gemebundisque vocibus et aspectibus uisi sunt nobis condolere miserabiliter sic tractis. Dum autem staremus ante prætorium, circumuallati plurimis latronum et prædonum turmis, clauso ante nos prætorii hostio referuntur dixisse: Reducamus eos ad pontem. Qua audita morti- fera voce, scabini ut nobis retulerunt statim descenderunt de prætorio, susceperunt nos de manibus eorum et circumducentes nos inter institas per aliam ianuam minorem introduxerunt in prætorium, ascendentesque nobiscum ad locum suum præstan- ciorem, in stuba consulari fecerunt conmanere. Vbi magister ciuium et scabini quidam, velut nobis cordialiter compacientes et excusantes se quasi in talibus adversitatibus nobis illatis non fuerint sibi conscii, etiam inter cetera protestabantur, se talia non ordinasse, adicientes, se nos non tenere in captiuitate. Quod autem suscepissent, dixerunt se fecisse hoc, ut nos redimerent de manibus turbe popularis et concitate communitatis, que for- tassis peyora nobis intulisset et crudeliter tractasset seu truci- dasset siue peremisset. Post plura denique verba consolatoria et excusatoria dimiserunt nos ad pernoctandum in eadem stuba, ubi pro lectis utebamur pauimento, habentes miseriam pro sub- stratoriis, pacienciam pro pulvinaribus, et caritatem, quantam deus concesserat, pro operimento, que sicut cooperit multitu- dinem peccatorum, sic et defendit ab impetu inordinatorum mo- tuum doloris et impaciencie, ex iniuriarum caumatibus et tribu- lationum ymbribus proueniencium et contingencium vndecunque. Quapropter pluribus inter nos parum aut nichil dormientibus ista nocte maturius surreximus ad dicendas matutinas horis (sic) cum sequentibus. Et inde tanto tempore prætorium uersum est in oratorium. Mane vero facto Strubach, vnus de principalio- ribus scabinis nos visitans, post se vocauit dicens, se velle nos reducere ad monasterium nostrum. Cui statim ante prætorium
6 sexus, contrariisque sensus et affectus in obseruancia fidei. Quo- rum plurimi tenentes fidem orthodoxam nobis conpacientes lacri- mosos exhibebant vultus, de parte vero contraria sectantes heresim aut fidei detestabilem errorem quidam nobiscum pergendo de sua disputare secta conantes inducere abhominandas suas ob- seruancias; alii autem a longe de domorum fenestris aut ianuis contuentes cachinnarias præeferebant facies atque voces, nonnulli quoque perfidie sectatores suspiriis gemebundisque vocibus et aspectibus uisi sunt nobis condolere miserabiliter sic tractis. Dum autem staremus ante prætorium, circumuallati plurimis latronum et prædonum turmis, clauso ante nos prætorii hostio referuntur dixisse: Reducamus eos ad pontem. Qua audita morti- fera voce, scabini ut nobis retulerunt statim descenderunt de prætorio, susceperunt nos de manibus eorum et circumducentes nos inter institas per aliam ianuam minorem introduxerunt in prætorium, ascendentesque nobiscum ad locum suum præstan- ciorem, in stuba consulari fecerunt conmanere. Vbi magister ciuium et scabini quidam, velut nobis cordialiter compacientes et excusantes se quasi in talibus adversitatibus nobis illatis non fuerint sibi conscii, etiam inter cetera protestabantur, se talia non ordinasse, adicientes, se nos non tenere in captiuitate. Quod autem suscepissent, dixerunt se fecisse hoc, ut nos redimerent de manibus turbe popularis et concitate communitatis, que for- tassis peyora nobis intulisset et crudeliter tractasset seu truci- dasset siue peremisset. Post plura denique verba consolatoria et excusatoria dimiserunt nos ad pernoctandum in eadem stuba, ubi pro lectis utebamur pauimento, habentes miseriam pro sub- stratoriis, pacienciam pro pulvinaribus, et caritatem, quantam deus concesserat, pro operimento, que sicut cooperit multitu- dinem peccatorum, sic et defendit ab impetu inordinatorum mo- tuum doloris et impaciencie, ex iniuriarum caumatibus et tribu- lationum ymbribus proueniencium et contingencium vndecunque. Quapropter pluribus inter nos parum aut nichil dormientibus ista nocte maturius surreximus ad dicendas matutinas horis (sic) cum sequentibus. Et inde tanto tempore prætorium uersum est in oratorium. Mane vero facto Strubach, vnus de principalio- ribus scabinis nos visitans, post se vocauit dicens, se velle nos reducere ad monasterium nostrum. Cui statim ante prætorium
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currens quidam famulus suus recenter de monasterio reuersus dixit, ipsum non posse nos facere tutos in monasterio remanere, eo, quod adhuc inexistentes ibi vinolenti nimis essent suffusi et inordinati, qui continue multiplicantes devastaciones et dampna, nobis minime parcerent, quinimo ferocius trucidarent. Perduxit ergo nos in Jerusalem, locum ordinis Cysterciensium, vbi quamuis divina nos conservante clemencia mente et animo non fuissemus minimum consternati, tamen pacem minime vidimus eternam, sed incussis terroribus auditisque dampnis et successionibus nostrarum habitacionum, anhelauimus ad locum securiorem, transeuntes in propinquum ad domum ducis Saxonie. In qua duobus diebus commanentes diversos habuimus visitatores, qui cum ceteris con- passionibus aut consolationibus nonnullas res et libellos nobis restituerunt. Timentes autem diucius nos non fore securos in ciuitate, cum nec et scabini possent nos securare, nisi usque ad feriam secundam propter machinationes populi furentis, dominica (20 Aug.) in diescente sub saluo conductu prænominati Strubach nobiscum equitantis extra ciuitatem vltra vineas, et inde nobis accomodatis duos balistarios, perreximus ad dominum Verobi- conem, et ab eo feria secunda ad Coloniam, feria quoque tercia in octava assumpcionis (22 Aug.) procedentes peruenimus ad monasterium venerabilium patrum in Czedlicz prænominatum sub hora prandii monastici. Vnde reuerendus pater dominus abbas, dominus prior totusque conventus surgentes de mensis alacriter nobis occurrerunt, compassione pia atque cum gaudio reuerenter nos susceperunt, ac humiliter et deuote deduxerunt nos ad eccle- siam, inde ad refeccionem diligenter præparatam, et demum ad cellas decenter prouisas et dispositas, assignantes nobis specialem pro divino officio conventualiter peragendo capellam bene com- petentem extra ecclesiam prope nostras habitaciones, et in ecclesia pro missis priuatis honestissima deputaverunt in capellis altaria, cuncta nobis necessaria pro divino officio diligentissime mini- strantes huc usque. Et de victualibus habundantissime nobis prouiderunt per plures septimanas, donec dominus rex commisit nobis de suis pecuniis debere necessaria ministrari. Quod si non interuenisset, hucusque et amplius cupierant nobis in sin- gulis subuenire et impendere non solum necessaria, sed et alia conuenienter requisita ad sancte nostre religionis obseruanciam
currens quidam famulus suus recenter de monasterio reuersus dixit, ipsum non posse nos facere tutos in monasterio remanere, eo, quod adhuc inexistentes ibi vinolenti nimis essent suffusi et inordinati, qui continue multiplicantes devastaciones et dampna, nobis minime parcerent, quinimo ferocius trucidarent. Perduxit ergo nos in Jerusalem, locum ordinis Cysterciensium, vbi quamuis divina nos conservante clemencia mente et animo non fuissemus minimum consternati, tamen pacem minime vidimus eternam, sed incussis terroribus auditisque dampnis et successionibus nostrarum habitacionum, anhelauimus ad locum securiorem, transeuntes in propinquum ad domum ducis Saxonie. In qua duobus diebus commanentes diversos habuimus visitatores, qui cum ceteris con- passionibus aut consolationibus nonnullas res et libellos nobis restituerunt. Timentes autem diucius nos non fore securos in ciuitate, cum nec et scabini possent nos securare, nisi usque ad feriam secundam propter machinationes populi furentis, dominica (20 Aug.) in diescente sub saluo conductu prænominati Strubach nobiscum equitantis extra ciuitatem vltra vineas, et inde nobis accomodatis duos balistarios, perreximus ad dominum Verobi- conem, et ab eo feria secunda ad Coloniam, feria quoque tercia in octava assumpcionis (22 Aug.) procedentes peruenimus ad monasterium venerabilium patrum in Czedlicz prænominatum sub hora prandii monastici. Vnde reuerendus pater dominus abbas, dominus prior totusque conventus surgentes de mensis alacriter nobis occurrerunt, compassione pia atque cum gaudio reuerenter nos susceperunt, ac humiliter et deuote deduxerunt nos ad eccle- siam, inde ad refeccionem diligenter præparatam, et demum ad cellas decenter prouisas et dispositas, assignantes nobis specialem pro divino officio conventualiter peragendo capellam bene com- petentem extra ecclesiam prope nostras habitaciones, et in ecclesia pro missis priuatis honestissima deputaverunt in capellis altaria, cuncta nobis necessaria pro divino officio diligentissime mini- strantes huc usque. Et de victualibus habundantissime nobis prouiderunt per plures septimanas, donec dominus rex commisit nobis de suis pecuniis debere necessaria ministrari. Quod si non interuenisset, hucusque et amplius cupierant nobis in sin- gulis subuenire et impendere non solum necessaria, sed et alia conuenienter requisita ad sancte nostre religionis obseruanciam
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8 pro beniuola exulum consolacione Nam et hodie pluribus ipso- rum rebus et beneficiis gaudemus et fruimur in deo consolati. Itaque diuina dispensacione nobis eductis violenter de mo- nasterio nostro, manibus perfidorum domus ipsa sublimis et gloriosa procul nominata deuastata est, exusta et spoliata usque ad lateres et lapides inclusiue, quorum eciam partem audiuimus asportari. Sed hanc prouidam dei permissionem aut gratiam specialem confidimus salubriorem effectum consequi finemque sortiri digniorem, quatenus igne tribulacionis consumpta pecca- torum nostrorum rubigo probataque paciencia dei dono servos dei disponat et efficiat ad ampliorem gratiam susceptandam, temerariumque factum auctores suos cunctos reddat magis odiosos in dissipacionem sue misere secte et detestabilis erroris destruc- tionem. Nam nonnulli in aliis eis consencientes hanc iniqui- tatem iuste dampnant, in ceteris eciam excessibus et maliciis aperto volumine malignitatis et heresis ac comperto reprobo ser- monum ipsorum proposito et operum scelestorum studio, disce- dunt a via ipsorum malignancium, nobis pie compaciendo, fictis- que divine legis zelatoribus digne maledicendo, sceleratos et iniuriosos affectus et actus ipsis malignis racionabiliter inpro- perando, vitam quoque talium merito detestando. Hinc ergo speramus quam plures eorum ad penitenciam adduci et obsti- natos penis et exterminiis concludi: cum iam domini terrestres huius regni, cum domina regina et populo fideli confederati, in multitudine et potencia præualentes, aduocatis principibus Slesie ceterarumque terrarum propinquarum fidelibus, competenter co- nantur et sattagant premissos fidei catholice preuaricatores et obediencie Romane contemptores dextera dei cooperante penitus destruere et eliminare; ut inde pax vera vigeat, fides sincera clare ac fideles gaudeant suo jure, singuli pro suo statu vel ordine ab adversitatibus et turbacionibus erepti fruantur suis libertatibus et locis ad honorem dei omnipotentis et gloriam, qui cuncta misericorditer, vtiliter et prudenter dispensat. Serenissimus princeps, dominus rex Romanorum, Vngarie et Bohemie, propter congregatam in regno suo ingentem Tur- corum seu paganorum multitudinem forti brachio celestis auxilii repellendum hactenus tardans accedere Bohemiam, in breui iam speratur adventurus, cuius votis et commissionibus hic iam agitur
8 pro beniuola exulum consolacione Nam et hodie pluribus ipso- rum rebus et beneficiis gaudemus et fruimur in deo consolati. Itaque diuina dispensacione nobis eductis violenter de mo- nasterio nostro, manibus perfidorum domus ipsa sublimis et gloriosa procul nominata deuastata est, exusta et spoliata usque ad lateres et lapides inclusiue, quorum eciam partem audiuimus asportari. Sed hanc prouidam dei permissionem aut gratiam specialem confidimus salubriorem effectum consequi finemque sortiri digniorem, quatenus igne tribulacionis consumpta pecca- torum nostrorum rubigo probataque paciencia dei dono servos dei disponat et efficiat ad ampliorem gratiam susceptandam, temerariumque factum auctores suos cunctos reddat magis odiosos in dissipacionem sue misere secte et detestabilis erroris destruc- tionem. Nam nonnulli in aliis eis consencientes hanc iniqui- tatem iuste dampnant, in ceteris eciam excessibus et maliciis aperto volumine malignitatis et heresis ac comperto reprobo ser- monum ipsorum proposito et operum scelestorum studio, disce- dunt a via ipsorum malignancium, nobis pie compaciendo, fictis- que divine legis zelatoribus digne maledicendo, sceleratos et iniuriosos affectus et actus ipsis malignis racionabiliter inpro- perando, vitam quoque talium merito detestando. Hinc ergo speramus quam plures eorum ad penitenciam adduci et obsti- natos penis et exterminiis concludi: cum iam domini terrestres huius regni, cum domina regina et populo fideli confederati, in multitudine et potencia præualentes, aduocatis principibus Slesie ceterarumque terrarum propinquarum fidelibus, competenter co- nantur et sattagant premissos fidei catholice preuaricatores et obediencie Romane contemptores dextera dei cooperante penitus destruere et eliminare; ut inde pax vera vigeat, fides sincera clare ac fideles gaudeant suo jure, singuli pro suo statu vel ordine ab adversitatibus et turbacionibus erepti fruantur suis libertatibus et locis ad honorem dei omnipotentis et gloriam, qui cuncta misericorditer, vtiliter et prudenter dispensat. Serenissimus princeps, dominus rex Romanorum, Vngarie et Bohemie, propter congregatam in regno suo ingentem Tur- corum seu paganorum multitudinem forti brachio celestis auxilii repellendum hactenus tardans accedere Bohemiam, in breui iam speratur adventurus, cuius votis et commissionibus hic iam agitur
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9 contra operarios iniquitatis, apostatas orthodoxe fidei, maliciose zelantes legem Christi. Quo regnante hoc in regno diuino nutu commenta falsitatis et opera malicie peruersorum, caritatis sanc- teque consolationis inpaciencium et inuidorum, quietem ac soli- tariam vitam religiosorum reprobancium speramus debere clarius detegi, efficacius destrui et finaliter annullari, vt inde deficiant peccatores ab hac terra et iniqui, ita ut non sint amplius huius- modi dogmatizantes aut sectantes heresim et perfidiam, sua- dentes dissensiones communitatum et populorum ac odia nacionum in execucionem operum et actuum malignorum, sic quidem, ut sint per penitenciam conuersi, aut per penam oppressi uel occisi, ne præualeant in antea fidelibus nocere per hereticam perfidiam et operum suorum maliciam execrandam. Nos igitur in monasterio venerabilium patrum Cysterciensis ordinis in Czedlicz prope montes Chuttnis fauorabiliter suscepti, ipsorum ac aliorum multorum bonorum hominum beneficiis et subuencionibus benigne confoti, eciam per aliquot septimanas de pecuniis domini regis ex ipsius commissione sustentati, compa- rantes eciam inde præter victum cetera necessaria quantum po- terimus, deo conseruante decernimus simul remanentes in eodem loco præstolari domini regis aduentum, sperantes ex ipsius ver- bis, dum audisset nostri monasterii destitucionem prolatis no- bisque relatis per fide dignos, ac ex assercionibus quam plurimum aliorum bonorum virorum magnificorum, reuerendorumque epis- coporum, videlicet baronum, prælatorum aliorumque statuum et condicionum diuersarum, quod uelit et merito debeat magnifi- centissimus rex noster prænominatus reedificare et reformare domum nostram sic miserabiliter desolatam, (ut) post lapsum et ruinam machinacionibus impiorum factam gloriosius erigatur, sta- bilius reparetur ac firmetur securius, illustracione divina sollemp- nior quam prius permansura, si saltem fratres ad ipsam per- tinentes in humilitate et pertinencia se seruauerint, et in cari- tate perseuerauerint, in omnibus querentes gloriam dei, sui ip- sorum salutem et aliorum quantum ualuerint edificacionem. Hortor ergo uos, pater karissime, ex huius modi diuina miseracione gestis minime contristari, quin pocius congratulari nobis pro ueritate fidei et obediencie iusticie sustinentibus perse- cuciones et tribulaciones. Vtinam sic habeamur digni, aliquid pati
9 contra operarios iniquitatis, apostatas orthodoxe fidei, maliciose zelantes legem Christi. Quo regnante hoc in regno diuino nutu commenta falsitatis et opera malicie peruersorum, caritatis sanc- teque consolationis inpaciencium et inuidorum, quietem ac soli- tariam vitam religiosorum reprobancium speramus debere clarius detegi, efficacius destrui et finaliter annullari, vt inde deficiant peccatores ab hac terra et iniqui, ita ut non sint amplius huius- modi dogmatizantes aut sectantes heresim et perfidiam, sua- dentes dissensiones communitatum et populorum ac odia nacionum in execucionem operum et actuum malignorum, sic quidem, ut sint per penitenciam conuersi, aut per penam oppressi uel occisi, ne præualeant in antea fidelibus nocere per hereticam perfidiam et operum suorum maliciam execrandam. Nos igitur in monasterio venerabilium patrum Cysterciensis ordinis in Czedlicz prope montes Chuttnis fauorabiliter suscepti, ipsorum ac aliorum multorum bonorum hominum beneficiis et subuencionibus benigne confoti, eciam per aliquot septimanas de pecuniis domini regis ex ipsius commissione sustentati, compa- rantes eciam inde præter victum cetera necessaria quantum po- terimus, deo conseruante decernimus simul remanentes in eodem loco præstolari domini regis aduentum, sperantes ex ipsius ver- bis, dum audisset nostri monasterii destitucionem prolatis no- bisque relatis per fide dignos, ac ex assercionibus quam plurimum aliorum bonorum virorum magnificorum, reuerendorumque epis- coporum, videlicet baronum, prælatorum aliorumque statuum et condicionum diuersarum, quod uelit et merito debeat magnifi- centissimus rex noster prænominatus reedificare et reformare domum nostram sic miserabiliter desolatam, (ut) post lapsum et ruinam machinacionibus impiorum factam gloriosius erigatur, sta- bilius reparetur ac firmetur securius, illustracione divina sollemp- nior quam prius permansura, si saltem fratres ad ipsam per- tinentes in humilitate et pertinencia se seruauerint, et in cari- tate perseuerauerint, in omnibus querentes gloriam dei, sui ip- sorum salutem et aliorum quantum ualuerint edificacionem. Hortor ergo uos, pater karissime, ex huius modi diuina miseracione gestis minime contristari, quin pocius congratulari nobis pro ueritate fidei et obediencie iusticie sustinentibus perse- cuciones et tribulaciones. Vtinam sic habeamur digni, aliquid pati
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10 pro nomine Christi, quatenus fidelis deus cum temptacione nobis faciat prouentum victoriosum, ut amplius si acciderent similia uel asperiora mortem ingestura possimus constanter sustinere, for- cius resistere et gloriosius triumphare. Vestris eciam interue- nientibus precibus coronam eterne beatitudinis post huiusmodi miliciam et agonicum laborem in præmio suscepturi. Nec quem- quam vehementer conturbent dampna rerum temporalium amis- sarum præter edificia, quia inspiracione diuina præemoniti res nostras communiter meliores, scilicet libros et clinodia, prius alienaueramus, mittentes ad custodiam securiorem. Quedam quo- que sunt nobis restituta post spoliacionem, ita quod adhuc de talibus si deus ulterius conseruauerit, habeamus maiorem quam alique alie certe domus ordinis, eciam aliqualiter reputate. Nichi- lominus multa perdidimus, que quamuis pro magno precio forent computanda, tamen minus pensamus, cum possint huiusmodi deo dante successiue faciliter recuperari. Verum non parum estimo debere compati miseris, qui talia perpetrarunt maliciam suam exequentes, ut nequaquam euadant laqueum eterne dampnacionis nisi penitenciam egerint de commissis. Vnde decet nos pro talibus secundum evangelistam fideliter orare velut pro inimicis, calumpniantibus et persequentibus nos, ne moriantur in peccatis, sed magis ut conuertantur et vivant in perpetuum. Super omnia non utique pro nobis, sed pro deo et sanctis censeo summe do- lendum, quia templum sanctum domini violenter invadentes pol- luerunt iniquis accionibus, crudeliter concusserunt ymagines Christi et sanctorum, comminuerunt archam summi altaris, proicientes reliquias sanctorum, illuserunt sacratis virginibus ludentes ut fertur cum capitibus earum ex archa raptis in terramque proiectis, destruxerunt similiter et altaria ac reliquias extrahentes perdi- derunt aut asportauerunt sine honore, aperientes sepulchra nobi- lium in ecclesia sepultorum mouerunt corpora, destruendo mar- mora, et in omnibus, quod præ omnibus est dolore plenissimum, sacrati templi dominum sanctum sanctorum, creatorem omnium irreuerenter tractauerunt; venerabile namque sacramentum cor- poris dominici de loco suo indecenter transtulerunt, quod et præterea perditum fuit, nescio, quomodo subtracta furtim pi- xide, in qua continebatur, que iam nobis est restituta. Qualis utique turpis inhonoracio summi creatoris cunctis Christi fidelibus
10 pro nomine Christi, quatenus fidelis deus cum temptacione nobis faciat prouentum victoriosum, ut amplius si acciderent similia uel asperiora mortem ingestura possimus constanter sustinere, for- cius resistere et gloriosius triumphare. Vestris eciam interue- nientibus precibus coronam eterne beatitudinis post huiusmodi miliciam et agonicum laborem in præmio suscepturi. Nec quem- quam vehementer conturbent dampna rerum temporalium amis- sarum præter edificia, quia inspiracione diuina præemoniti res nostras communiter meliores, scilicet libros et clinodia, prius alienaueramus, mittentes ad custodiam securiorem. Quedam quo- que sunt nobis restituta post spoliacionem, ita quod adhuc de talibus si deus ulterius conseruauerit, habeamus maiorem quam alique alie certe domus ordinis, eciam aliqualiter reputate. Nichi- lominus multa perdidimus, que quamuis pro magno precio forent computanda, tamen minus pensamus, cum possint huiusmodi deo dante successiue faciliter recuperari. Verum non parum estimo debere compati miseris, qui talia perpetrarunt maliciam suam exequentes, ut nequaquam euadant laqueum eterne dampnacionis nisi penitenciam egerint de commissis. Vnde decet nos pro talibus secundum evangelistam fideliter orare velut pro inimicis, calumpniantibus et persequentibus nos, ne moriantur in peccatis, sed magis ut conuertantur et vivant in perpetuum. Super omnia non utique pro nobis, sed pro deo et sanctis censeo summe do- lendum, quia templum sanctum domini violenter invadentes pol- luerunt iniquis accionibus, crudeliter concusserunt ymagines Christi et sanctorum, comminuerunt archam summi altaris, proicientes reliquias sanctorum, illuserunt sacratis virginibus ludentes ut fertur cum capitibus earum ex archa raptis in terramque proiectis, destruxerunt similiter et altaria ac reliquias extrahentes perdi- derunt aut asportauerunt sine honore, aperientes sepulchra nobi- lium in ecclesia sepultorum mouerunt corpora, destruendo mar- mora, et in omnibus, quod præ omnibus est dolore plenissimum, sacrati templi dominum sanctum sanctorum, creatorem omnium irreuerenter tractauerunt; venerabile namque sacramentum cor- poris dominici de loco suo indecenter transtulerunt, quod et præterea perditum fuit, nescio, quomodo subtracta furtim pi- xide, in qua continebatur, que iam nobis est restituta. Qualis utique turpis inhonoracio summi creatoris cunctis Christi fidelibus
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11 debeat esse summe lacrimabilis et maxime dolorosa, respectu cuius singula nobis illata sunt minime plangenda. Nam si di- repcionem rerum sustinuerimus, nullas tamen corporis plagas aut vulnera suscepimus, que nobis sic innocenter tortis accidissent cum huius erumpnose uite termino per mortem preciosam in conspectu domini foret hec passio magis gaudiosa, cum esset magis fructuosa, maius incomparabiliter conferens præmium eterne beatitudinis et inestimabilis glorie, cum non sint condigne pas- siones huius seculi et temporis ad futuram gloriam, quam nos speramus per multas tribulationes regnum celorum intraturi, gloriose consequi eternaliter possidendam. Quam nobis clementer præestet ipse victor gloriosus, qui superans omnes inimicos suos et debellatis aereis potestatibus post carnis occasum potenter resurgens regnat in celis cum patre et spiritu sancto deus unus in eternum benedictus. Cujus salutari munere V. P. carma cum omnibus filiis nostris oracionibus in Christo salutandis clemen- ter saluetur atque perducatur in vitam sempiternam. Amen 7. 1419, Nov. 6. Verzeichniss derjenigen böhmischen Herren, Ritter und Städte, welche den Pragern am 6 Nov. 1419 sq. Fehdebriefe zugesendet haben. (Archiv Český, IV, 375—77 [aus den Prager Stadtbuchern].) 8. 1419, Nov. 13 (Prag). Die Prager bekennen sich zu dem mit der Königin Sophie und den Ba- ronen geschlossenen Waffenstillstande bis zum 23 April 1420. (Scultetus II, 50 [ad ann. 1420].) Wir Bürgermeister, Rathmanne vnd gantze Gemeinde der alden vnd newen Stat Prage, bekennen mit disem Briue offen- bar vor allen Lewten, das wir uffgenommen haben vnd nehmen in krafft dises Briffes eynen rechten cristenlichen friden, biss zu sente Jorgen tage negst zukommende, mit der allerdurch- lawchtesten fürstin vnd frawen frawen Sophian Behemische
11 debeat esse summe lacrimabilis et maxime dolorosa, respectu cuius singula nobis illata sunt minime plangenda. Nam si di- repcionem rerum sustinuerimus, nullas tamen corporis plagas aut vulnera suscepimus, que nobis sic innocenter tortis accidissent cum huius erumpnose uite termino per mortem preciosam in conspectu domini foret hec passio magis gaudiosa, cum esset magis fructuosa, maius incomparabiliter conferens præmium eterne beatitudinis et inestimabilis glorie, cum non sint condigne pas- siones huius seculi et temporis ad futuram gloriam, quam nos speramus per multas tribulationes regnum celorum intraturi, gloriose consequi eternaliter possidendam. Quam nobis clementer præestet ipse victor gloriosus, qui superans omnes inimicos suos et debellatis aereis potestatibus post carnis occasum potenter resurgens regnat in celis cum patre et spiritu sancto deus unus in eternum benedictus. Cujus salutari munere V. P. carma cum omnibus filiis nostris oracionibus in Christo salutandis clemen- ter saluetur atque perducatur in vitam sempiternam. Amen 7. 1419, Nov. 6. Verzeichniss derjenigen böhmischen Herren, Ritter und Städte, welche den Pragern am 6 Nov. 1419 sq. Fehdebriefe zugesendet haben. (Archiv Český, IV, 375—77 [aus den Prager Stadtbuchern].) 8. 1419, Nov. 13 (Prag). Die Prager bekennen sich zu dem mit der Königin Sophie und den Ba- ronen geschlossenen Waffenstillstande bis zum 23 April 1420. (Scultetus II, 50 [ad ann. 1420].) Wir Bürgermeister, Rathmanne vnd gantze Gemeinde der alden vnd newen Stat Prage, bekennen mit disem Briue offen- bar vor allen Lewten, das wir uffgenommen haben vnd nehmen in krafft dises Briffes eynen rechten cristenlichen friden, biss zu sente Jorgen tage negst zukommende, mit der allerdurch- lawchtesten fürstin vnd frawen frawen Sophian Behemische
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12 Konigynne, vnd mit den Erwirdigen herrn h. Cunraden Ertz- bischoffen zu Prage, h. Jan bischoffe zu Lewtomissel, vnd mit den Edelen herren h. Czenken von Wartenberg genant von Wessel, deme obersten Pregischen Burggrafen, h. Jonen von Michelsz- berg, h. Alschen von der Duben obirsten Kammerer der Lant- tafel, h. Vlreichen von Rosenberg, h. Wilhelm von Hasenburg, h. Jon vom Newenhuse, h. Petern von Sternberg, h. Hincken genannt Hlawatz von der Dube, vnd mit allen andern herren vnd amptmannen, die vns widersagt haben von geheisse des allerdurchleuchtesten fürsten vnd h. h. Sigmunden Römischen Könige, zu allen Zeiten mehrer des Reichs, Vngerischen, Dal- matzken, Charwatzken konige oc. ader bey der allerdurchl. oc. Sophian Behmische konigynne, vnd mit allen den jren, ouch mit allen hofemannen vnd dienern seliger gedechtnusse des Behe- mischen koniges, die do mit geheisse der koniginne vnd neben den herren mit vns zweytrechtig wurden sein, domete mit dem huse zu Prage oc. allen Steten die vns entsaget haben oc. Bey vorlysunge vnser trewen vnd Ehren, vnd vorfallunge 50,000 f gr. guter sybereiner phennige oc. dem obgeschribenen konige oc. vnd die andere helffte 25,000 der koniginne oc. zu bezalen in zwey Monaten. oc. (sle) 9. 1419, Nov. 18 (Wartenberg). Johann von Wartenberg und Ralsko an die Sechsstädte: böhmische Herren haben ihm zugesagt, auf des Königs Seite zu stehen, nur von Herrn Hla- wáč habe er noch keine Antwort. (Scultetus II, 38 [ad ann. 1419].) Jan von Kale (Rale) genant von Wartenberg: den edelen, strengen, erbern vnd den fürsichtigen Landleuten der Lande vnd Stete Baudischin, Gorlitz, Zittaw, Lubaw, Luban und Ca- mentz, meinen liben günstlichen fründen. Also als jr wol wisset, wie ich mit euch beliben byn vnd auch zu negsten von euch geschiden, von der vorbintnisse die zwischen ewch vnd den Lantherren solt seyn gescheen, vnserm Gn. h. dem Konige zu Ehren und dem Lande zu Behmen zu nutz vnd
12 Konigynne, vnd mit den Erwirdigen herrn h. Cunraden Ertz- bischoffen zu Prage, h. Jan bischoffe zu Lewtomissel, vnd mit den Edelen herren h. Czenken von Wartenberg genant von Wessel, deme obersten Pregischen Burggrafen, h. Jonen von Michelsz- berg, h. Alschen von der Duben obirsten Kammerer der Lant- tafel, h. Vlreichen von Rosenberg, h. Wilhelm von Hasenburg, h. Jon vom Newenhuse, h. Petern von Sternberg, h. Hincken genannt Hlawatz von der Dube, vnd mit allen andern herren vnd amptmannen, die vns widersagt haben von geheisse des allerdurchleuchtesten fürsten vnd h. h. Sigmunden Römischen Könige, zu allen Zeiten mehrer des Reichs, Vngerischen, Dal- matzken, Charwatzken konige oc. ader bey der allerdurchl. oc. Sophian Behmische konigynne, vnd mit allen den jren, ouch mit allen hofemannen vnd dienern seliger gedechtnusse des Behe- mischen koniges, die do mit geheisse der koniginne vnd neben den herren mit vns zweytrechtig wurden sein, domete mit dem huse zu Prage oc. allen Steten die vns entsaget haben oc. Bey vorlysunge vnser trewen vnd Ehren, vnd vorfallunge 50,000 f gr. guter sybereiner phennige oc. dem obgeschribenen konige oc. vnd die andere helffte 25,000 der koniginne oc. zu bezalen in zwey Monaten. oc. (sle) 9. 1419, Nov. 18 (Wartenberg). Johann von Wartenberg und Ralsko an die Sechsstädte: böhmische Herren haben ihm zugesagt, auf des Königs Seite zu stehen, nur von Herrn Hla- wáč habe er noch keine Antwort. (Scultetus II, 38 [ad ann. 1419].) Jan von Kale (Rale) genant von Wartenberg: den edelen, strengen, erbern vnd den fürsichtigen Landleuten der Lande vnd Stete Baudischin, Gorlitz, Zittaw, Lubaw, Luban und Ca- mentz, meinen liben günstlichen fründen. Also als jr wol wisset, wie ich mit euch beliben byn vnd auch zu negsten von euch geschiden, von der vorbintnisse die zwischen ewch vnd den Lantherren solt seyn gescheen, vnserm Gn. h. dem Konige zu Ehren und dem Lande zu Behmen zu nutz vnd
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13 zu frome, vnd ich euch des solt haben ayn beschaydige antwort gegeben: Liben herren fründe vnd auch liben Nachbawren, Ich bitt euch sunderlichen, das jr mich dorumbe nicht vordencket vmb das, das ich so lange auffgezogen hab mit sulcher antwort oc. Doch liben fründ, ich lass euch wissen, das ich zweer dese herren beriten vnd erstlichen besucht habe, mit namen h. Czen- ken, h. von Michelsberg, h. heinrich meinen Bruder, h. von Ber- gaw, h. Mikulass Haszen, h. Hlawatz, h. Jan von der Skal vnd auch andere herren. Dijselbigen alle mitteinander, dij haben mir willige, früntliche vnd gütliche antwort also vnd in solcher weiss gegeben: Das sij alles, was vnserm h. dem Konige vnd diesem Land zu frome, zu ere vnd zu nutze ist, williglichen thun wellen, vnd das also mit ewrem Rath vnd ewer hülff an- greiffen wellen vnd zu ende bringen oc. Sunder lieben fründe, ich von h. Hlawatz vnd von seynem Vettern zu sulchen sachen kayn antwort nicht haben kunt bis die Zeit vnd auch nicht haben mag oc. Dovon lieben fründe wy vnd in welcher weisz jr das angreiffen wellet, dass das eyn fürgang habe, das lasset vns aygentlichen wissen oc. Geben zu Wartenberg den sunabend für Clementis (s. a.). 10. 1420, Januar 7 (Sedlec). Weitere Nachricht von den Prager Karthäuserbrüdern im Kloster Sedlec. (Andreae Ratisbon. Supplementa fol. 375.) Suscepta dudum epistola consolatoria super nostris turba- cionibus per religiosum filium vestrum dominum Conradum præ- positi (sic) nobis directa, in qua eciam postulauerat sibi re- scribi de nostris euentibus et statu prænotatorum, plura conce- peram circa festum vndecim milium virginum, que tum potuissem destinasse ipsi domino Conrado fauorabili patri meo. Sed non nullis implicatus causis et curis, nec occurrente semper compe- tenti nunccio hucusque distuli negligenter. Quibus prius concep- tis ad cerciorem et expressiorem gestorum cognicionem postea quedam addidi, ante tamen facta. Vnde si in præsentibus scrip- tis quedam fuerunt bis posita aut pluries repetita, si quoque
13 zu frome, vnd ich euch des solt haben ayn beschaydige antwort gegeben: Liben herren fründe vnd auch liben Nachbawren, Ich bitt euch sunderlichen, das jr mich dorumbe nicht vordencket vmb das, das ich so lange auffgezogen hab mit sulcher antwort oc. Doch liben fründ, ich lass euch wissen, das ich zweer dese herren beriten vnd erstlichen besucht habe, mit namen h. Czen- ken, h. von Michelsberg, h. heinrich meinen Bruder, h. von Ber- gaw, h. Mikulass Haszen, h. Hlawatz, h. Jan von der Skal vnd auch andere herren. Dijselbigen alle mitteinander, dij haben mir willige, früntliche vnd gütliche antwort also vnd in solcher weiss gegeben: Das sij alles, was vnserm h. dem Konige vnd diesem Land zu frome, zu ere vnd zu nutze ist, williglichen thun wellen, vnd das also mit ewrem Rath vnd ewer hülff an- greiffen wellen vnd zu ende bringen oc. Sunder lieben fründe, ich von h. Hlawatz vnd von seynem Vettern zu sulchen sachen kayn antwort nicht haben kunt bis die Zeit vnd auch nicht haben mag oc. Dovon lieben fründe wy vnd in welcher weisz jr das angreiffen wellet, dass das eyn fürgang habe, das lasset vns aygentlichen wissen oc. Geben zu Wartenberg den sunabend für Clementis (s. a.). 10. 1420, Januar 7 (Sedlec). Weitere Nachricht von den Prager Karthäuserbrüdern im Kloster Sedlec. (Andreae Ratisbon. Supplementa fol. 375.) Suscepta dudum epistola consolatoria super nostris turba- cionibus per religiosum filium vestrum dominum Conradum præ- positi (sic) nobis directa, in qua eciam postulauerat sibi re- scribi de nostris euentibus et statu prænotatorum, plura conce- peram circa festum vndecim milium virginum, que tum potuissem destinasse ipsi domino Conrado fauorabili patri meo. Sed non nullis implicatus causis et curis, nec occurrente semper compe- tenti nunccio hucusque distuli negligenter. Quibus prius concep- tis ad cerciorem et expressiorem gestorum cognicionem postea quedam addidi, ante tamen facta. Vnde si in præsentibus scrip- tis quedam fuerunt bis posita aut pluries repetita, si quoque
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14 quedam sonuerint aliter secundum tempus, quam nunc se habu- erint, sicut patet de congregacione fidelium contra Pragenses et alios hereticos, que tunc fuit et ante aduentum domini regis facta quadam mirabili concordia hucusque sic non permansit. Hec et similia quæso suspicionem erroris scriptorum aut tedium nequaquam ingerant; cum enim iam habito certo nuncio præ- missa postulante vobis deferenda et hec transscribi deberent et ingrossari festinanter, dignum duxi præconcepta non mutare nec abbreuiare, ne prolixitatis grauarer tedio et labore talibus inmo- rando. In quibus si minus digna reperta fuerint, rogo michi benignius indulgeri. Interea prophani sacerdotes infidelesque populi sexus utri- usque cunctas in monasterio perpetrantes abhominaciones pro libitu suo, de hoc præcipue narrantur dolere, quod nos uite re- liquissent superstites abire, tamquam in nostro sangwine se repu- tassent manus suas festiuius consecrasse, obsequium in ipso præstantes deo in sui detestabilem exultacionem. Quod si sic placuisset glorioso deo, potuisset nobis inde coronam eternam prestitisse. Quod dum aliter placuerat, dignetur cuncta conclu- dere fine salutari. Præterea quantas et quales exercuerunt cru- delitates et inhumanitates atque dampna, spoliantes ecclesias et monasteria, expulsis eciam sanctimonialibus pauperculis, lacius et expressius poterunt enarrare de Praga venientes ad vestram paternitatem cercius informandam. Si fortassis vestra p. hoc scripto prolixiori reputaret legendo aut auscultando se onerari, rogo filialiter ut tradatur perlegendum prænominato domino Conrado michi carissimo cum ceteris fratribus, qui tribulatis pie compacientes mercedem optant diuine consolacionis et premium gaudii sempiterni. Percepto singulariter, quod vestra paterna caritas cum dilectis filiis peculiares fecisset pro nobis oraciones missasque votiuas, sumus sincerissime grati, cupientes eciam oracionibus nostris vos omnes in gracia diuina semper proficere ad gloriam perhennem feliciter consequendam. Infra octauas natiuitatis domini fui personaliter cum qui- busdam fratribus meis apud regem Brunne in Morauia, qui pro- misit, se velle reedificare domum nostram, nosque debere simul remanere indispersos, suis interim pecuniis et subuencionibus, sicut hucusque factum est, consolatorie sustentandos. Pro quo
14 quedam sonuerint aliter secundum tempus, quam nunc se habu- erint, sicut patet de congregacione fidelium contra Pragenses et alios hereticos, que tunc fuit et ante aduentum domini regis facta quadam mirabili concordia hucusque sic non permansit. Hec et similia quæso suspicionem erroris scriptorum aut tedium nequaquam ingerant; cum enim iam habito certo nuncio præ- missa postulante vobis deferenda et hec transscribi deberent et ingrossari festinanter, dignum duxi præconcepta non mutare nec abbreuiare, ne prolixitatis grauarer tedio et labore talibus inmo- rando. In quibus si minus digna reperta fuerint, rogo michi benignius indulgeri. Interea prophani sacerdotes infidelesque populi sexus utri- usque cunctas in monasterio perpetrantes abhominaciones pro libitu suo, de hoc præcipue narrantur dolere, quod nos uite re- liquissent superstites abire, tamquam in nostro sangwine se repu- tassent manus suas festiuius consecrasse, obsequium in ipso præstantes deo in sui detestabilem exultacionem. Quod si sic placuisset glorioso deo, potuisset nobis inde coronam eternam prestitisse. Quod dum aliter placuerat, dignetur cuncta conclu- dere fine salutari. Præterea quantas et quales exercuerunt cru- delitates et inhumanitates atque dampna, spoliantes ecclesias et monasteria, expulsis eciam sanctimonialibus pauperculis, lacius et expressius poterunt enarrare de Praga venientes ad vestram paternitatem cercius informandam. Si fortassis vestra p. hoc scripto prolixiori reputaret legendo aut auscultando se onerari, rogo filialiter ut tradatur perlegendum prænominato domino Conrado michi carissimo cum ceteris fratribus, qui tribulatis pie compacientes mercedem optant diuine consolacionis et premium gaudii sempiterni. Percepto singulariter, quod vestra paterna caritas cum dilectis filiis peculiares fecisset pro nobis oraciones missasque votiuas, sumus sincerissime grati, cupientes eciam oracionibus nostris vos omnes in gracia diuina semper proficere ad gloriam perhennem feliciter consequendam. Infra octauas natiuitatis domini fui personaliter cum qui- busdam fratribus meis apud regem Brunne in Morauia, qui pro- misit, se velle reedificare domum nostram, nosque debere simul remanere indispersos, suis interim pecuniis et subuencionibus, sicut hucusque factum est, consolatorie sustentandos. Pro quo
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15 deum summe collaudantes ipsi regi magnifico digne regraciamur. Et si præmissa consumauerint in effectu, erimus magis magisque contenti, eidem præcipue cum omnibus benefactoribus, fautoribus et amicis singularibus atque generaliter cunctis christifidelibus desiderantes digna remuneracione vitam et leticiam supererogari beatam et eternam deo misericorditer in omnibus agente. In quo valete feliciter atque semper. Scriptum anno domini MCCCCXX, feria secunda infra octauas Epyphanie domini, in monasterio Czedlicz, vbi nunc degimus gratiam diuinam maiorem aspirantes. 11. 1420, Febr. 10 (Breslau). K. Sigmund an die böhmischen Stände des Saatzer Kreises: königl. Pa- tent und Gebot an alles Volk in Böhmen, der „Wiklefie zu entweichen," denen von Pilsen, Pisek und Grätz keinen Beistand zu leisten und seinen Hauptleuten in Prag gehorsam zu sein. (E Ms. cod. bibl. Paulinae Lipsiae Nr. 1091, fol. 208 b. sq.) Wir Sigmund von Gotis gnaden Romischer kunig zu allen zeyten ein merer des reichs vnd vngerischer vnd behmischer vnd Dalmacie vnd zu Charwat oc. kunig: Enpiten allen prela- ten herren ritteren knechten burgermeystern reten vnd burgern aller stete in Saczer Kreis, vnseren liben getrewen, kuniglich gnade vnd alles gut. Liben getrewen! Sente mal got der herre noch des durch- leuchtigisten fursten herren Wenczlaw kuniges oc. vnsers liben bruder tode des behmischen kunigreich als ein Erben vns zu uorwesen hot beuolhen: dar noch bei der macht vnd vnser kuniglicher ordenunge schullen wir vnd mussen zusehen, was in dem lobesamen kunigreich vnpillichs were, das wir das solden awsgeten, vnd sunderlich weren keinerley vnordenung dy wider dy ordenung vnd der heiligen romischen kirchen weren, das das wir di vortilgiten. Nu wolle wir vns yezunt vnsers obgescribens behemischen kunigreichs erbliches anfal vnderwinden vnd sein dorauf bedenken, das manche zweitracht vnd sunderlich in den cristengelauben sint vnd auch vil murmelns vnd romorey auf- gestanden ist in dem selben vnsern erbeteil, dy bey guter gedecht-
15 deum summe collaudantes ipsi regi magnifico digne regraciamur. Et si præmissa consumauerint in effectu, erimus magis magisque contenti, eidem præcipue cum omnibus benefactoribus, fautoribus et amicis singularibus atque generaliter cunctis christifidelibus desiderantes digna remuneracione vitam et leticiam supererogari beatam et eternam deo misericorditer in omnibus agente. In quo valete feliciter atque semper. Scriptum anno domini MCCCCXX, feria secunda infra octauas Epyphanie domini, in monasterio Czedlicz, vbi nunc degimus gratiam diuinam maiorem aspirantes. 11. 1420, Febr. 10 (Breslau). K. Sigmund an die böhmischen Stände des Saatzer Kreises: königl. Pa- tent und Gebot an alles Volk in Böhmen, der „Wiklefie zu entweichen," denen von Pilsen, Pisek und Grätz keinen Beistand zu leisten und seinen Hauptleuten in Prag gehorsam zu sein. (E Ms. cod. bibl. Paulinae Lipsiae Nr. 1091, fol. 208 b. sq.) Wir Sigmund von Gotis gnaden Romischer kunig zu allen zeyten ein merer des reichs vnd vngerischer vnd behmischer vnd Dalmacie vnd zu Charwat oc. kunig: Enpiten allen prela- ten herren ritteren knechten burgermeystern reten vnd burgern aller stete in Saczer Kreis, vnseren liben getrewen, kuniglich gnade vnd alles gut. Liben getrewen! Sente mal got der herre noch des durch- leuchtigisten fursten herren Wenczlaw kuniges oc. vnsers liben bruder tode des behmischen kunigreich als ein Erben vns zu uorwesen hot beuolhen: dar noch bei der macht vnd vnser kuniglicher ordenunge schullen wir vnd mussen zusehen, was in dem lobesamen kunigreich vnpillichs were, das wir das solden awsgeten, vnd sunderlich weren keinerley vnordenung dy wider dy ordenung vnd der heiligen romischen kirchen weren, das das wir di vortilgiten. Nu wolle wir vns yezunt vnsers obgescribens behemischen kunigreichs erbliches anfal vnderwinden vnd sein dorauf bedenken, das manche zweitracht vnd sunderlich in den cristengelauben sint vnd auch vil murmelns vnd romorey auf- gestanden ist in dem selben vnsern erbeteil, dy bey guter gedecht-
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16 nus des durchleuchtigisten fursten keysers Carls vnsers liben vaters nye gewest sint, noch in aller cristenheit sein gehort. Nu mussen wir bey vnser kunigleiche ordenunge dy selben sorge vnd eltnus tragen vnd dorauf flaisige sorge haben, noch rat vnd hulfe der fursten der geistlichen vnd wertlichen Grafen herren Ritteren vnd knecht, vnser liben getrewen, wi wir das selbe vorgescribne vnser behmische kunigreich mit der hulfe in di ordenung vnd in di gehorsam der Romischen kirchen vnd der heiligen Cristenheit mochte wider brengen, als es von recht schol sein, vnd als es guter gedechtnus bei keiser Karls vnsers liben vaters gezeiten ist gewest. Vnd wi wol der selbe vor- tumpte ordenung glauben vnd mit grosser mu vnd arbeit komt wider auf zu brengen vnd dirheben, durch dy selbe vnsanfte mu wollen wir in dem namen gotis gerne auf vnseren achseln tragen. Hirvmme euch allen gemeinlich vnd auch eim yttlichen dem sein bei der selben büsze gebite, das er der Vicklefie ent- weiche, vnd den von Pilsen vnd Piesk vnd den Grecz ader in andern steten wo das were in vnseren behmischen kunigreich do si ir sampnung haben kein hulfe noch rot geben, vnd auch sich nicht zu in sammen, noch ymant zu sammen lassen nürt, das si genczlich von dem selbe newm glauben entwichen vnd der kirchen gebot vnd geheis das si das halden vnd kein rumor noch murmeley vbiral nicht aufrichten. Wer aber das keyner der eweren das nicht wolde thun: so scholt ir in straffen als auf ein sulchen gehort. Mocht ir abir selber dar czu nicht thun, abir ein yttlicher ewir brengt das an vnsere wolge- borne hauptleute Czenken von Wartenberg Burggrafen zu Prage, Heinreich von Elsterberg vnsern hofmeyster vnd Wenczlaben von Lestaw vnsern Camrer, oder an ir einen aus denselben; vnd den selben haben wir geboten das si euch wider sulche vn- gehorsame ir hulf schullen dorzutun, wen ir das an si brenget, das sulche Vntat vnd vngenaden sullen gewendet werden. Were abir keyner vnder euch der das nicht wolde wenden vnd vnser geheis vnd gebots nicht wolde achten: so wolden wir zu seinem leib und gut selber richten, vnd wollen das dicz vnser gebot in allen steten desselbigen Saczer kreis vberal auf den merckten sol gekundiget vnd geruft werden, das ein yczlicher vnsern ob- gescriben sein vnd mut wisse vnd sich do bei darnach wisse zu
16 nus des durchleuchtigisten fursten keysers Carls vnsers liben vaters nye gewest sint, noch in aller cristenheit sein gehort. Nu mussen wir bey vnser kunigleiche ordenunge dy selben sorge vnd eltnus tragen vnd dorauf flaisige sorge haben, noch rat vnd hulfe der fursten der geistlichen vnd wertlichen Grafen herren Ritteren vnd knecht, vnser liben getrewen, wi wir das selbe vorgescribne vnser behmische kunigreich mit der hulfe in di ordenung vnd in di gehorsam der Romischen kirchen vnd der heiligen Cristenheit mochte wider brengen, als es von recht schol sein, vnd als es guter gedechtnus bei keiser Karls vnsers liben vaters gezeiten ist gewest. Vnd wi wol der selbe vor- tumpte ordenung glauben vnd mit grosser mu vnd arbeit komt wider auf zu brengen vnd dirheben, durch dy selbe vnsanfte mu wollen wir in dem namen gotis gerne auf vnseren achseln tragen. Hirvmme euch allen gemeinlich vnd auch eim yttlichen dem sein bei der selben büsze gebite, das er der Vicklefie ent- weiche, vnd den von Pilsen vnd Piesk vnd den Grecz ader in andern steten wo das were in vnseren behmischen kunigreich do si ir sampnung haben kein hulfe noch rot geben, vnd auch sich nicht zu in sammen, noch ymant zu sammen lassen nürt, das si genczlich von dem selbe newm glauben entwichen vnd der kirchen gebot vnd geheis das si das halden vnd kein rumor noch murmeley vbiral nicht aufrichten. Wer aber das keyner der eweren das nicht wolde thun: so scholt ir in straffen als auf ein sulchen gehort. Mocht ir abir selber dar czu nicht thun, abir ein yttlicher ewir brengt das an vnsere wolge- borne hauptleute Czenken von Wartenberg Burggrafen zu Prage, Heinreich von Elsterberg vnsern hofmeyster vnd Wenczlaben von Lestaw vnsern Camrer, oder an ir einen aus denselben; vnd den selben haben wir geboten das si euch wider sulche vn- gehorsame ir hulf schullen dorzutun, wen ir das an si brenget, das sulche Vntat vnd vngenaden sullen gewendet werden. Were abir keyner vnder euch der das nicht wolde wenden vnd vnser geheis vnd gebots nicht wolde achten: so wolden wir zu seinem leib und gut selber richten, vnd wollen das dicz vnser gebot in allen steten desselbigen Saczer kreis vberal auf den merckten sol gekundiget vnd geruft werden, das ein yczlicher vnsern ob- gescriben sein vnd mut wisse vnd sich do bei darnach wisse zu
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17 richten. Gegeben zu Breslaw am sunnabent am Sent Scola- stiken tag, vnsers reichs zu Vngarn &c. in dem XXXVIII vnd des romischen in dem X Jaren. Ad mandatum D. Regis : Michael de Priest. 12. 1420, Mart. 1 (Florenz). Papst Martin V befiehlt, auf K. Sigmunds Verlangen, zur Vertilgung der wiklefschen und hussitischen Ketzerei, in allen Ländern der Christen- heit das Kreus zu verkündigen. (Aus alten Handschriften.) Martinus episcopus, servus servorum dei, venerabilibus fratribus patriarchis, archiepiscopis et episcopis, ac dilectis filiis electis, administratoribus, abbatibus, prioribus aliisque ecclesi- arum et monasteriorum prelatis, nec non ceteris christiane reli- gionis professoribus, ubilibet constitutis, ad quos præsentes literæe pervenerint, salutem et apostolicam benedictionem. Omnium plasmatoris domini, qui se pro dominici salvatione gregis et ut illum suæ hereditatis faceret participem, in precium immolare non abnuit, vices quamquam immeriti gerentes in terris, circa ipsius excubias gregis, ut in plasmatoris ejusdem exardescens beneplacitis, regiam evocetur ad caulam, vigiliis nos congruit vacare sollicitis, ne reproborum ad præcipitiaque tra- hentium distentis laqueis contagiosam depascat, sed illum ipso domino lucrifacere sua nobis cooperante gratia valeamus, fir- miter persistentibus ex eis condignis remunerationis elargitis impendiis, ipsos quorum mentes divinum propulsarunt amorem, debite animadversionis aculeis coherceri gestimus, etiam mistici dispensatione thesauri, veros ad id christi pugiles et athletas, mirifice crucis caractere insignitos, de venerabilium fratrum no- strorum sanctæ Romanæ ecclesiæ cardinalium consilio, ferventius excitantes. Sane carissimus in christo filius noster Sigismundus, Romanorum rex illustris, prout tam fide dignorum relatione plurimorum, quam celebri increbescente fama didicimus, sicuti inspiramine fulciente divino, in universalis tunc scissure suppo- site reintegratione ecclesie, eciam non sine gravium sarcina ex- 2
17 richten. Gegeben zu Breslaw am sunnabent am Sent Scola- stiken tag, vnsers reichs zu Vngarn &c. in dem XXXVIII vnd des romischen in dem X Jaren. Ad mandatum D. Regis : Michael de Priest. 12. 1420, Mart. 1 (Florenz). Papst Martin V befiehlt, auf K. Sigmunds Verlangen, zur Vertilgung der wiklefschen und hussitischen Ketzerei, in allen Ländern der Christen- heit das Kreus zu verkündigen. (Aus alten Handschriften.) Martinus episcopus, servus servorum dei, venerabilibus fratribus patriarchis, archiepiscopis et episcopis, ac dilectis filiis electis, administratoribus, abbatibus, prioribus aliisque ecclesi- arum et monasteriorum prelatis, nec non ceteris christiane reli- gionis professoribus, ubilibet constitutis, ad quos præsentes literæe pervenerint, salutem et apostolicam benedictionem. Omnium plasmatoris domini, qui se pro dominici salvatione gregis et ut illum suæ hereditatis faceret participem, in precium immolare non abnuit, vices quamquam immeriti gerentes in terris, circa ipsius excubias gregis, ut in plasmatoris ejusdem exardescens beneplacitis, regiam evocetur ad caulam, vigiliis nos congruit vacare sollicitis, ne reproborum ad præcipitiaque tra- hentium distentis laqueis contagiosam depascat, sed illum ipso domino lucrifacere sua nobis cooperante gratia valeamus, fir- miter persistentibus ex eis condignis remunerationis elargitis impendiis, ipsos quorum mentes divinum propulsarunt amorem, debite animadversionis aculeis coherceri gestimus, etiam mistici dispensatione thesauri, veros ad id christi pugiles et athletas, mirifice crucis caractere insignitos, de venerabilium fratrum no- strorum sanctæ Romanæ ecclesiæ cardinalium consilio, ferventius excitantes. Sane carissimus in christo filius noster Sigismundus, Romanorum rex illustris, prout tam fide dignorum relatione plurimorum, quam celebri increbescente fama didicimus, sicuti inspiramine fulciente divino, in universalis tunc scissure suppo- site reintegratione ecclesie, eciam non sine gravium sarcina ex- 2
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18 pensarum, immensos fructuosissimos quoque non abnuit subire labores, ita fidei zelo, deuotionis ardore et compassionis pietate suadentibus, ulteriori christiane religionis propagationi intimis intendens affectibus, cupiensque sibi a rege supremo collatam in gloriosi sui exaltationem nominis, et adversus profane malig- nitatis ac iniquitatis reproborum homines Wiclefistas Hussitasque et reliquos, quibus fascinatis intelligentie obstructo lumine tene- brarum ut alumpni supersticiosis eorum assertionibus et doctrinis vesanisque dogmatibus et erroribus, ac heresum fomentis, catho- licam scilicet ecclesiam comprimere, orthodoxam quoque fidem subvertere et gregem hujusmodi per errorum eorundem scopulos in deuium ductum primi gehenne municipii faucibus libare sa- tagunt, confovere potenciam, illos eorumque fautores, receptatores et defensores, nisi ab hujusmodi resipiscant erroribus et ad cor reducti sanctorum traditionibus patrum se submittant, eciam suarum excidiis personarum, prout sibi virtus subsistet divina, et ad eradicandum animarum virus tam mortiferum ab eo ipsius auctoritate ecclesiæ præsidialis fuerit invocata manus in brachio extento de fidelium finibus summovere, et cujus causam com- plectitur, dirigente domino confundere penitus acceptet, nostras ad id et ipsius catholicæ ecclesiæ, que congregationem eorundem comprehendit fidelium, pro tam felicis consumatione negocii, partes humiliter implorando. Nos itaque tam salutare prefati Romanorum regis, qui eciam Hungarie, Bohemie, Dalmacie Croatieque rex fore dignos- citur, propositum maximis in domino laudibus extollentes, ac pro ejusdem successu, directis in celum oculis, et cujus negotium geritur, immensas proinde gracias exolventes, omnes et singulos reges, duces, marchiones, principes et barones, comites, pote- states, capitaneos, magistratus et quoslibet alios officiales, ac eorum locatenentes, communitates quoque civitatum, universitates oppidorum, castrorum, villarum et aliorumque quorumcunque locorum, ceterosque ejusdem christiani nominis zelatores, status et religionis quorumlibet exhortamur, ac per aspersionem san- quinis ejusdem gloriosissimi redemptoris, paternis affectibus obsecramus, in suorum eis remissionem peccaminum suadentes ut ad Wiclefistarum, Hussistarum ac ceterorum hereticorum, fautorum, receptatorum et defensorum eorundem exterminium,
18 pensarum, immensos fructuosissimos quoque non abnuit subire labores, ita fidei zelo, deuotionis ardore et compassionis pietate suadentibus, ulteriori christiane religionis propagationi intimis intendens affectibus, cupiensque sibi a rege supremo collatam in gloriosi sui exaltationem nominis, et adversus profane malig- nitatis ac iniquitatis reproborum homines Wiclefistas Hussitasque et reliquos, quibus fascinatis intelligentie obstructo lumine tene- brarum ut alumpni supersticiosis eorum assertionibus et doctrinis vesanisque dogmatibus et erroribus, ac heresum fomentis, catho- licam scilicet ecclesiam comprimere, orthodoxam quoque fidem subvertere et gregem hujusmodi per errorum eorundem scopulos in deuium ductum primi gehenne municipii faucibus libare sa- tagunt, confovere potenciam, illos eorumque fautores, receptatores et defensores, nisi ab hujusmodi resipiscant erroribus et ad cor reducti sanctorum traditionibus patrum se submittant, eciam suarum excidiis personarum, prout sibi virtus subsistet divina, et ad eradicandum animarum virus tam mortiferum ab eo ipsius auctoritate ecclesiæ præsidialis fuerit invocata manus in brachio extento de fidelium finibus summovere, et cujus causam com- plectitur, dirigente domino confundere penitus acceptet, nostras ad id et ipsius catholicæ ecclesiæ, que congregationem eorundem comprehendit fidelium, pro tam felicis consumatione negocii, partes humiliter implorando. Nos itaque tam salutare prefati Romanorum regis, qui eciam Hungarie, Bohemie, Dalmacie Croatieque rex fore dignos- citur, propositum maximis in domino laudibus extollentes, ac pro ejusdem successu, directis in celum oculis, et cujus negotium geritur, immensas proinde gracias exolventes, omnes et singulos reges, duces, marchiones, principes et barones, comites, pote- states, capitaneos, magistratus et quoslibet alios officiales, ac eorum locatenentes, communitates quoque civitatum, universitates oppidorum, castrorum, villarum et aliorumque quorumcunque locorum, ceterosque ejusdem christiani nominis zelatores, status et religionis quorumlibet exhortamur, ac per aspersionem san- quinis ejusdem gloriosissimi redemptoris, paternis affectibus obsecramus, in suorum eis remissionem peccaminum suadentes ut ad Wiclefistarum, Hussistarum ac ceterorum hereticorum, fautorum, receptatorum et defensorum eorundem exterminium,
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19 et ad impendenda profutura fuffragia, quibus hujusmodi prose- cutio negotii feliciter adjuvetur, potenter atque viriliter se accin- gant. Quo circa vobis et vestrum cuilibet fratres, patriarche, archiepiscopi, episcopi ac filii electi, administratores, abbates et prelati, per apostolica scripta committimus et mandamus, qua- tenus vos et quilibet vestrum, quociens regem Romanorum pre- dictum hujusmodi negocio intendere, et adversus eosdem here- ticos, fautores, receptatores et defensores, exercitus instruere et ordinare contigerit, super hoc quoque vigore presencium debite fueritis requisiti, ad premissum tam pium tamque salubre nego- cium exequendum, veluti precones fortes exaltantes ipso nomine voces vestras in singulis civitatibus, diocesibus atque locis, ubi congruere prospexeritis, per vos aliasque personas seculares et regulares ordinum quorumcunque, quas ad hoc idoneas duxeritis eligendas, juxta datam vobis et illis a deo prudenciam, christi fidelibus quibuscunque ad id audiendum confluentibus et accedere volentibus, quibus vere penitentibus et confessis, ut ad id eo libentius inducantur, pro vice qualibet accessus hujusmodi, cen- tum dies de injunctis eis penitenciis, per vos auctoritate apo- stolica relaxentur, verbum Crucis ejusdem, ac ipsius admirabile signum publice proponere et predicare curetis, illudque fidelibus ipsis devote suscipere volentibus, vestris et eorundem eligen- dorum exhortationibus ac oportunis monitionibus previis, ut cum reverencia debita signum hujusmodi recipiant et illud contra perversa dictorum Wiclefistarum, Hussitarum, ceterorumque here- ticorum, fautorum, receptatorum et defensorum eorundem conatus atque molimina suis cordibus imprimant et negocium ipsum fideli ac ferventi animo prosequantur, libere concedatis, eorumque hu- meris affigatis. Nos enim, ut fideles ipsi ad id eo ferventius ani- mentur, quo uberiorem graciam exinde se noverint percepturos, de omnipotentis dei misericordia et beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus auctoritate confisi, et illa quam nobis licet immeritis deus ligandi utque solvendi contulit potestatem, eisdem fidelibus, qui crucis hujusmodi signo suscepto, prefatis exercitibus in personis propriis interfuerint, pariter et expensis, quique ut illis interessent, sine fraude iter arripuerint, si in ipso fuerint itinere vita functi, plenam suorum peccaminum, de quibus corde contriti et ore confessi fuerint, veniam impertimur, et in retri- 2*
19 et ad impendenda profutura fuffragia, quibus hujusmodi prose- cutio negotii feliciter adjuvetur, potenter atque viriliter se accin- gant. Quo circa vobis et vestrum cuilibet fratres, patriarche, archiepiscopi, episcopi ac filii electi, administratores, abbates et prelati, per apostolica scripta committimus et mandamus, qua- tenus vos et quilibet vestrum, quociens regem Romanorum pre- dictum hujusmodi negocio intendere, et adversus eosdem here- ticos, fautores, receptatores et defensores, exercitus instruere et ordinare contigerit, super hoc quoque vigore presencium debite fueritis requisiti, ad premissum tam pium tamque salubre nego- cium exequendum, veluti precones fortes exaltantes ipso nomine voces vestras in singulis civitatibus, diocesibus atque locis, ubi congruere prospexeritis, per vos aliasque personas seculares et regulares ordinum quorumcunque, quas ad hoc idoneas duxeritis eligendas, juxta datam vobis et illis a deo prudenciam, christi fidelibus quibuscunque ad id audiendum confluentibus et accedere volentibus, quibus vere penitentibus et confessis, ut ad id eo libentius inducantur, pro vice qualibet accessus hujusmodi, cen- tum dies de injunctis eis penitenciis, per vos auctoritate apo- stolica relaxentur, verbum Crucis ejusdem, ac ipsius admirabile signum publice proponere et predicare curetis, illudque fidelibus ipsis devote suscipere volentibus, vestris et eorundem eligen- dorum exhortationibus ac oportunis monitionibus previis, ut cum reverencia debita signum hujusmodi recipiant et illud contra perversa dictorum Wiclefistarum, Hussitarum, ceterorumque here- ticorum, fautorum, receptatorum et defensorum eorundem conatus atque molimina suis cordibus imprimant et negocium ipsum fideli ac ferventi animo prosequantur, libere concedatis, eorumque hu- meris affigatis. Nos enim, ut fideles ipsi ad id eo ferventius ani- mentur, quo uberiorem graciam exinde se noverint percepturos, de omnipotentis dei misericordia et beatorum Petri et Pauli apostolorum ejus auctoritate confisi, et illa quam nobis licet immeritis deus ligandi utque solvendi contulit potestatem, eisdem fidelibus, qui crucis hujusmodi signo suscepto, prefatis exercitibus in personis propriis interfuerint, pariter et expensis, quique ut illis interessent, sine fraude iter arripuerint, si in ipso fuerint itinere vita functi, plenam suorum peccaminum, de quibus corde contriti et ore confessi fuerint, veniam impertimur, et in retri- 2*
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20 butionem justorum salutis eterne pollicemur augumentum ; eisque, qui non in personis propriis illuc accesserint, sed ipsorum dum- taxat expensis, juxta suarum facultatum qualitatem et exigentiam, idoneos destinaverint bellatores, ac illis, qui licet alienis expensis. propriis tamen adierint in personis, plenam suorum concedimu veniam peccatorum. Ceterum ut ipsius mirifice Crucis signo muniti, eo facilius reddantur hujusmodi remissionum et indul- genciarum participes, quo se liberius eximere posse conspexerint ab onere delictorum, Romanorum regi prefato, ac illis quos ejus vice exercituum hujusmodi duces sive capitaneos fore contigerit, tot ex vobis fratres, patriarche, archiepiscopi, episcopi, et filii electi, abbates et prelati, de quibus illis pro tempore visum fuerit, qui ac alii idonei sacerdotes seculares vel regulares, ad id per vos assumendi, omnium pro hujusmodi deductione negotii cruce signatorum, confiteri volentium, confessiones audire et hujus- modi confessionibus diligenter auditis, pro peccatis suis ac exces- sibus omnibus per illos commissis, eciam si manuum injectores in clericos et religiosos, nec non incendiarii et sacrilegi fuerint, in- junctis ipsis pro modo culpe, eciam cum exageratione congrua ad- versus illos ex ipsis, qui quod absit in progressu exercituum predi- ctorum aciebus quoque adversus Wiclefistas, Hussistasque et reliquos hereticos, fautores, receptatores, et defensores eosdem in- struendis, Romanorum regis et illorum, qui exercituum, ut permit- titur duces extiterint, eorum ordinationes et mandata temere trans- gredi presumpserint, penitentia salutari ac aliis, que de jure fuerint injungenda, debite absolutionis beneficium, eadem auctoritate im- pendere possitis, quociens oportunum fuerint, eligere ac deputare. Verum quoniam difficile videtur presentes literas singulis exhi- beri, volumus quod unus, duo, siue tot ex vobis fratres, patri- arche, archiepiscopi, episcopi, ac filii electi, abbates, et prelati, de quibus Romanorum regi prefato videbitur, hujusmodi literarum transsumptum, publica manu confectum, eorumque sigillis mu- nitum, personis et in locis singulis ubi expedire videbitur trans- mittere et insinuare procurent. Cui quidem transsumpto, veluti origenalibus dari volumus atque decernimus plenam fidem. Datum Florentie Kal. Martij, pontificatus nostri anno Tercio.
20 butionem justorum salutis eterne pollicemur augumentum ; eisque, qui non in personis propriis illuc accesserint, sed ipsorum dum- taxat expensis, juxta suarum facultatum qualitatem et exigentiam, idoneos destinaverint bellatores, ac illis, qui licet alienis expensis. propriis tamen adierint in personis, plenam suorum concedimu veniam peccatorum. Ceterum ut ipsius mirifice Crucis signo muniti, eo facilius reddantur hujusmodi remissionum et indul- genciarum participes, quo se liberius eximere posse conspexerint ab onere delictorum, Romanorum regi prefato, ac illis quos ejus vice exercituum hujusmodi duces sive capitaneos fore contigerit, tot ex vobis fratres, patriarche, archiepiscopi, episcopi, et filii electi, abbates et prelati, de quibus illis pro tempore visum fuerit, qui ac alii idonei sacerdotes seculares vel regulares, ad id per vos assumendi, omnium pro hujusmodi deductione negotii cruce signatorum, confiteri volentium, confessiones audire et hujus- modi confessionibus diligenter auditis, pro peccatis suis ac exces- sibus omnibus per illos commissis, eciam si manuum injectores in clericos et religiosos, nec non incendiarii et sacrilegi fuerint, in- junctis ipsis pro modo culpe, eciam cum exageratione congrua ad- versus illos ex ipsis, qui quod absit in progressu exercituum predi- ctorum aciebus quoque adversus Wiclefistas, Hussistasque et reliquos hereticos, fautores, receptatores, et defensores eosdem in- struendis, Romanorum regis et illorum, qui exercituum, ut permit- titur duces extiterint, eorum ordinationes et mandata temere trans- gredi presumpserint, penitentia salutari ac aliis, que de jure fuerint injungenda, debite absolutionis beneficium, eadem auctoritate im- pendere possitis, quociens oportunum fuerint, eligere ac deputare. Verum quoniam difficile videtur presentes literas singulis exhi- beri, volumus quod unus, duo, siue tot ex vobis fratres, patri- arche, archiepiscopi, episcopi, ac filii electi, abbates, et prelati, de quibus Romanorum regi prefato videbitur, hujusmodi literarum transsumptum, publica manu confectum, eorumque sigillis mu- nitum, personis et in locis singulis ubi expedire videbitur trans- mittere et insinuare procurent. Cui quidem transsumpto, veluti origenalibus dari volumus atque decernimus plenam fidem. Datum Florentie Kal. Martij, pontificatus nostri anno Tercio.
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21 13. 1420, Mart. 7 (Breslau). K. Sigmund gebietet den Sechsstädten, gegen die Widerwärtigen in Böhmen in Bereitschaft zu sein und ihre grösste Büchse aufzuladen. (O. L. Urk. buch n. 727.) Sigmund, Römischer König, zu allen Zeiten Mehrer des Reichs, und König zu Ungarn und Böhmen, thut den sämmt- lichen Sechsstädten zu wissen: weil er etliche widerwertige Un- terthanen in der Cron Böhmen zu strafen in willens habe, und nun bestellet habe wider sie zu ziehen, so gebiete er, dass sie ihre grösseste Büchse, die sie in ihren Städten hätten, aufladen und sich dazu schicken sollten, wenn ihnen der Edle Labracz (Hlawač) von der Leipe ihr Hauptmann gebieten würde, dass sie mit ihrem Gezeug und mit ihrem Volk bereit wären zu ihm zu kommen. Geben zu Bresslau, Donnerstags nach Reminiscere, Unserer Reiche des Hungerischen im 33, und des Römischen im 10 Jahren. (Lausitz. Magazin, 1774. 150.) 14. 1420, Mart. 12 (Wyšehrad). Der königl. Landesunterkämmerer Wenzel von Duba verlangt von den Prälaten, Klöstern und Städten des Saatzer Kreises schnelle Abführung der ihnen zur Züchtigung der Beschädiger des Landes auferlegten königl Kammersteuer. (E Ms. bibl. Paullnae Lips. Nr. 1091, fol. 194.) Wenczslaus de Duba, regni Bohemiæ subcamerarius, hono- rabilibus et religiosis abbatibus, prioribus, præpositis et conven- tibus monasteriorum, nec non prudentibus magistris civium, ju- ratis consulibus et communitatibus civitatum districtus Sacensis ad regalem cameram spectantibus, amicis nostris carissimis, sin- ceram in omnibus complacendi voluntatem. Honorabiles ac prudentes amici carissimi! Literas unius summæ regalis bernæ vobis ad instar aliorum monasteriorum et
21 13. 1420, Mart. 7 (Breslau). K. Sigmund gebietet den Sechsstädten, gegen die Widerwärtigen in Böhmen in Bereitschaft zu sein und ihre grösste Büchse aufzuladen. (O. L. Urk. buch n. 727.) Sigmund, Römischer König, zu allen Zeiten Mehrer des Reichs, und König zu Ungarn und Böhmen, thut den sämmt- lichen Sechsstädten zu wissen: weil er etliche widerwertige Un- terthanen in der Cron Böhmen zu strafen in willens habe, und nun bestellet habe wider sie zu ziehen, so gebiete er, dass sie ihre grösseste Büchse, die sie in ihren Städten hätten, aufladen und sich dazu schicken sollten, wenn ihnen der Edle Labracz (Hlawač) von der Leipe ihr Hauptmann gebieten würde, dass sie mit ihrem Gezeug und mit ihrem Volk bereit wären zu ihm zu kommen. Geben zu Bresslau, Donnerstags nach Reminiscere, Unserer Reiche des Hungerischen im 33, und des Römischen im 10 Jahren. (Lausitz. Magazin, 1774. 150.) 14. 1420, Mart. 12 (Wyšehrad). Der königl. Landesunterkämmerer Wenzel von Duba verlangt von den Prälaten, Klöstern und Städten des Saatzer Kreises schnelle Abführung der ihnen zur Züchtigung der Beschädiger des Landes auferlegten königl Kammersteuer. (E Ms. bibl. Paullnae Lips. Nr. 1091, fol. 194.) Wenczslaus de Duba, regni Bohemiæ subcamerarius, hono- rabilibus et religiosis abbatibus, prioribus, præpositis et conven- tibus monasteriorum, nec non prudentibus magistris civium, ju- ratis consulibus et communitatibus civitatum districtus Sacensis ad regalem cameram spectantibus, amicis nostris carissimis, sin- ceram in omnibus complacendi voluntatem. Honorabiles ac prudentes amici carissimi! Literas unius summæ regalis bernæ vobis ad instar aliorum monasteriorum et
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22 civitatum de mandato serenissimi principis et domini D. Sigis- mundi Romanorum regis semper Augusti et Hungariæ, Boemiæ, Dalmatiæ, Croatiæ oc. regis, domini nostri gratiosi, in subsidium pro maleficorum regni Boemiæ temeritate et protervia concul- canda et compescenda ad præsens impositæ, regali cameræ in terminis in hujusmodi literis expressis universitati vestræe cum præsentibus per ostensorem præsentium destinandas et trans- mittendas jussu regio decrevimus; vos et quemlibet vestrum auctoritate regia seriose requirentes, vobisque et cuilibet vestrum firmiter et districte præcipiendo mandantes, quatenus susceptis ab eodem nuntio præsentium ostensore hujusmodi literis unius summæ, cum literis lothonum vos de hujusmodi summa concer- nentium, utrasque more solito vestris sigillis roborare et munire, sigillatasque apud nos aut notarium nostrum juxta literarum regalium vobis cum præsentibus offerendarum continentiam et tenorem, ab exhibitione præsentium per quindecim dies, omni dilatione seu protractione semota, reponere effectualiter modis omnibus debeatis, prout indignationem regiam gravissimam ac bonorum vestrorum mansiones occupatorias personarumque ve- strarum arrestamina circa talia fieri consueta inprotracte irro- ganda artius cupitis evitare. Datum in Wysegrado, anno domini milles. quadringentesimo vicesimo, feria tertia in festo S. Gregorii. 15. 1420, Mart. 15 (Breslau). König Sigmund an die von Budissin: belehrt sie, wie sie sich gegen die Wiclefisten oder Hussen zu benehmen haben. (Ex orlg. arch. curiae Budissin.) Wir Sigmund von gotes gnaden Römischer kunig, zu allen czijten merer des Richs, Vnd zu Vngern, zu Behem, Dalmacien Croacien oc. kunig, Embieten den Burgermeister Ratmannen vnd Burgern gemeinlich der Stat zu Budissin, Vnsern lieben getruen vnser gnade vnd alles gut. Lieben getruen wie gar grösslich der Wicleuisten die man anders hussen nennet, vnglaube, vnsynne, ubeltate, vnd vnredliche werke, die Sy mit zerstörung kirchen, vnd manichen andern vnmenschlichen dingen, langezijt begangen
22 civitatum de mandato serenissimi principis et domini D. Sigis- mundi Romanorum regis semper Augusti et Hungariæ, Boemiæ, Dalmatiæ, Croatiæ oc. regis, domini nostri gratiosi, in subsidium pro maleficorum regni Boemiæ temeritate et protervia concul- canda et compescenda ad præsens impositæ, regali cameræ in terminis in hujusmodi literis expressis universitati vestræe cum præsentibus per ostensorem præsentium destinandas et trans- mittendas jussu regio decrevimus; vos et quemlibet vestrum auctoritate regia seriose requirentes, vobisque et cuilibet vestrum firmiter et districte præcipiendo mandantes, quatenus susceptis ab eodem nuntio præsentium ostensore hujusmodi literis unius summæ, cum literis lothonum vos de hujusmodi summa concer- nentium, utrasque more solito vestris sigillis roborare et munire, sigillatasque apud nos aut notarium nostrum juxta literarum regalium vobis cum præsentibus offerendarum continentiam et tenorem, ab exhibitione præsentium per quindecim dies, omni dilatione seu protractione semota, reponere effectualiter modis omnibus debeatis, prout indignationem regiam gravissimam ac bonorum vestrorum mansiones occupatorias personarumque ve- strarum arrestamina circa talia fieri consueta inprotracte irro- ganda artius cupitis evitare. Datum in Wysegrado, anno domini milles. quadringentesimo vicesimo, feria tertia in festo S. Gregorii. 15. 1420, Mart. 15 (Breslau). König Sigmund an die von Budissin: belehrt sie, wie sie sich gegen die Wiclefisten oder Hussen zu benehmen haben. (Ex orlg. arch. curiae Budissin.) Wir Sigmund von gotes gnaden Römischer kunig, zu allen czijten merer des Richs, Vnd zu Vngern, zu Behem, Dalmacien Croacien oc. kunig, Embieten den Burgermeister Ratmannen vnd Burgern gemeinlich der Stat zu Budissin, Vnsern lieben getruen vnser gnade vnd alles gut. Lieben getruen wie gar grösslich der Wicleuisten die man anders hussen nennet, vnglaube, vnsynne, ubeltate, vnd vnredliche werke, die Sy mit zerstörung kirchen, vnd manichen andern vnmenschlichen dingen, langezijt begangen
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23 haben vnd teglich begeen, wider Cristenn glauben, die heilig Romisch kirche vnd dorumb ouch wider vns sind, Ist nit not- durft euch zuuerschriben, nach dem vnd das vast wijte gebreytet vnd landkundig ist. Wann Wir nu solichs vngloubens ye nit zu leden meynen, Sunder den mit gotes Hilfe gentzlich uszczuietten vnd zu tilgen, Vnser kungriche zu Behem dauon zu reynigen, vesten willen vnd doruf vnsern vndertanen vnd getruen vmb vnd vmb heffticlich gebotten haben, wo Sy wicleffisten, Sy sin geistlich oder werntlich, ankommen mögen, das Sy die ufhalden, vnd vahen. Vnd die gewihte, oder Geistlich sind, Irem Bischof entworten, vnd die werntlichen, die sich bekeren von Irem vn- glauben laszen, bihten, bûsz empfahen, zu vnserm cristenlichem glouben wider treten, vnd der heiligen römischen kirchen fur- bass gehorsam sin wollen, zu Iren obristen, die Sy zuembinden maht haben, füren laszen sollen, solich bihte zu tund, vnd heil- bere bûsz zu empfahen Als dann das vnser glaube vordert, vnd die heilig kirch gebotten hat, welich aber vnder den vorgenann- ten wicleffisten also nit wider keren wollen, Sunder In Irem vnglauben zu bliben meynen, Das Sy die an libe vnd an gut strafen, tilgen, vnd zu In richten, als sich dann das von Rechte gebüret. Vnd nemlich, das Sy sich aller Ir gütere vnd habe von vnsern wegen vnderwinden sollen, vnd wann wir vns versehen, das vicleffisten zu euch gen Budissin villiht ouch kommen möh- ten, Ir handlung oder gewerbe daselbs zu suchen, Dorumb ist vnser gantze vnd ernste meynung. Vnd wir gebieten euch ouch vesticlich mit Disem brief, was Ir der ankommet, das Ir damit gefaren vnd tun sollet, als dauor von In begriffen ist, Als liebe Euch vnser hulde sy. Geben zu Bresslaw, des nechsten fritags nach sant Gregorien tag, vnserer Riche, des Vngarischen oc. in dem XXXIII, vnd des Römischen in dem X Jaren. Ad mandatum domini regis Johannes Kirchen.
23 haben vnd teglich begeen, wider Cristenn glauben, die heilig Romisch kirche vnd dorumb ouch wider vns sind, Ist nit not- durft euch zuuerschriben, nach dem vnd das vast wijte gebreytet vnd landkundig ist. Wann Wir nu solichs vngloubens ye nit zu leden meynen, Sunder den mit gotes Hilfe gentzlich uszczuietten vnd zu tilgen, Vnser kungriche zu Behem dauon zu reynigen, vesten willen vnd doruf vnsern vndertanen vnd getruen vmb vnd vmb heffticlich gebotten haben, wo Sy wicleffisten, Sy sin geistlich oder werntlich, ankommen mögen, das Sy die ufhalden, vnd vahen. Vnd die gewihte, oder Geistlich sind, Irem Bischof entworten, vnd die werntlichen, die sich bekeren von Irem vn- glauben laszen, bihten, bûsz empfahen, zu vnserm cristenlichem glouben wider treten, vnd der heiligen römischen kirchen fur- bass gehorsam sin wollen, zu Iren obristen, die Sy zuembinden maht haben, füren laszen sollen, solich bihte zu tund, vnd heil- bere bûsz zu empfahen Als dann das vnser glaube vordert, vnd die heilig kirch gebotten hat, welich aber vnder den vorgenann- ten wicleffisten also nit wider keren wollen, Sunder In Irem vnglauben zu bliben meynen, Das Sy die an libe vnd an gut strafen, tilgen, vnd zu In richten, als sich dann das von Rechte gebüret. Vnd nemlich, das Sy sich aller Ir gütere vnd habe von vnsern wegen vnderwinden sollen, vnd wann wir vns versehen, das vicleffisten zu euch gen Budissin villiht ouch kommen möh- ten, Ir handlung oder gewerbe daselbs zu suchen, Dorumb ist vnser gantze vnd ernste meynung. Vnd wir gebieten euch ouch vesticlich mit Disem brief, was Ir der ankommet, das Ir damit gefaren vnd tun sollet, als dauor von In begriffen ist, Als liebe Euch vnser hulde sy. Geben zu Bresslaw, des nechsten fritags nach sant Gregorien tag, vnserer Riche, des Vngarischen oc. in dem XXXIII, vnd des Römischen in dem X Jaren. Ad mandatum domini regis Johannes Kirchen.
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24 16. 1420 (Ende März). Manifest der Prager an alle getreuen Böhmen: heftige Klage über die zu Breslau am 17 März erfolgte Verkündigung des Kreuzes gegen die Freunde der Wahrheit in Böhmen, und Aufforderung, zum Schutze der- selben auf zu sein und zu gemeinsamer Berathung Abgesandte nach Prag zu schicken. (Archiv Český, III, 212, ans dem Wiener Ms. 4557.) 17. 1420 (s. d.) Anonymes Schreiben über die den Hussiten drohenden Gefahren und über K. Sigmunds Grausamkeit, der alle Anhänger des Kelches mit Gewalt oder List zu vernichten gebiete. (Ms. Vienn. 4557, rol. 205 b. sq.) Honorabilis D. Johannes! Sicut heri sero finito sermone quædam indicare vobis volui, quæ indicavi Nicolao carnifici osten- sori præsentium. Quare scito, quod sermonis hujus quædam pun- cta sunt ex auditu percepta, quædam audita, insuper operibus manifesta, et quædam vere sic se habentia, quorum primus est iste auditus solum. Dum enim concordia unitatis facta est inter communitatem novæ et majoris civitatis Pragensis, mox quidam seniorum antiquæ civitatis nuntiavit Diwočkoni magistro montium dicens ut veniret, quia alias civitas non conservabitur regi prop- ter unitatem communitatis. Hæc relata per quendam clientem. It. per eundem clientem: quod rex Sigismundus mandavit, ut omnes Wiclefistæ cujuscunque status occiderentur sic, si servi ipsius regis non possunt virtute et potentia sua prævalere, tunc furtim, si non furtim, tunc blandis sermonibus et falsis promis- sionibus, hoc præstent Plznæ, in Grecz, in Piesek, in Klatovia oc. It. quod judex antiquæ civitatis ambulans per civitatem narravit et literam ostendit dicens : ecce optima nova habemus a domino nostro rege, quia cruciatam deposuit. It. contra hunc punctum ego legi unam literam, quæ cuidam dominæ est destinata a quodam famoso cliente et ejusdem do-
24 16. 1420 (Ende März). Manifest der Prager an alle getreuen Böhmen: heftige Klage über die zu Breslau am 17 März erfolgte Verkündigung des Kreuzes gegen die Freunde der Wahrheit in Böhmen, und Aufforderung, zum Schutze der- selben auf zu sein und zu gemeinsamer Berathung Abgesandte nach Prag zu schicken. (Archiv Český, III, 212, ans dem Wiener Ms. 4557.) 17. 1420 (s. d.) Anonymes Schreiben über die den Hussiten drohenden Gefahren und über K. Sigmunds Grausamkeit, der alle Anhänger des Kelches mit Gewalt oder List zu vernichten gebiete. (Ms. Vienn. 4557, rol. 205 b. sq.) Honorabilis D. Johannes! Sicut heri sero finito sermone quædam indicare vobis volui, quæ indicavi Nicolao carnifici osten- sori præsentium. Quare scito, quod sermonis hujus quædam pun- cta sunt ex auditu percepta, quædam audita, insuper operibus manifesta, et quædam vere sic se habentia, quorum primus est iste auditus solum. Dum enim concordia unitatis facta est inter communitatem novæ et majoris civitatis Pragensis, mox quidam seniorum antiquæ civitatis nuntiavit Diwočkoni magistro montium dicens ut veniret, quia alias civitas non conservabitur regi prop- ter unitatem communitatis. Hæc relata per quendam clientem. It. per eundem clientem: quod rex Sigismundus mandavit, ut omnes Wiclefistæ cujuscunque status occiderentur sic, si servi ipsius regis non possunt virtute et potentia sua prævalere, tunc furtim, si non furtim, tunc blandis sermonibus et falsis promis- sionibus, hoc præstent Plznæ, in Grecz, in Piesek, in Klatovia oc. It. quod judex antiquæ civitatis ambulans per civitatem narravit et literam ostendit dicens : ecce optima nova habemus a domino nostro rege, quia cruciatam deposuit. It. contra hunc punctum ego legi unam literam, quæ cuidam dominæ est destinata a quodam famoso cliente et ejusdem do-
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25 minæ consobrino vel filio sororis ipsius dominæ, qui sic scripsit in eadem litera, quod rex tres epistolas nunc noviter direxit in Lutomericz, ut eos, qui sacramentum corporis dominici sub utra- que specie susceperunt, compellerent ad renuntiandum; si autem nollent, ut eosdem truncarent capitibus et bona eorum posside- rent. Insuper ut et clientes et villanos, quos scirent tales in circuitu suo, modo suprascripto angariarent; si autem aliquibus prævalere non possent, ut acciperent sibi in auxilium subcame- rarium, et sic ut suffocarent omnes tales. Ecce contra narra- tionem judicis antiquæ civitatis hanc literam præefatæ dominæ destinatam ego legi. Hæc breviter scripta sunt sensu non pleno, de quibus plenius informabimini per ostensorem (præsentium). 18. 1420, Apr. 19 (Schweidnitz). König Sigmund an die von Kaaden: er warnt sie vor dem Verrath Cenek's von Wartenberg und Anderer, und ermahnt sie, dem christlichen Glauben und ihm treu zu bleiben. (E Ms. bibl. Paullnae Lips. Nr. 1091, fol. 208.) Lieben getrewen! Wir tun euch zu wissen, das Czenko von Wartenberg, Vlrich von Rosenberg vnd die Stat von Prage wider ir trewe vnd ere sich gen vns vfleynen vnd sich vnser festen zu Praga vnderzogen vnd eyngenomen haben, vnd maynen vnser trewn vnd gehorsamen cristen zu sein vnd dy vnder druken vnd vorderben. Sunderlichen dar vmme als si vns schuld geben das wir Johannem Hus den keczer in vnsrem geleyte solten haben vorbrennen lassen vnd auch ettlich ander sachen das wir ir keczerey nicht wellen noch wolgen. Vnd wir wene auch das si euch des ir brife gesendet haben, dor umme ir ire bosheyt vnd vntrewe leuterlich erkennen werdet. Dauon so er- manen vnd warnen wir euch als vnser getrewn vnd reyne vnuor- meylte cristen die in iren vetterlichen fusstapfen vnd gelauben vnuerrukt bestanden seyt, das ir in kristenlichem glauben vnd in vnser gehorsamkeyt gancz stete vnd feste bleiben sollet vnd wollet, vnd vnser stat in guter warnung behaldet. Wann wir ob got wil zu stund mit sulcher macht euch zu hulfe kumen wollen
25 minæ consobrino vel filio sororis ipsius dominæ, qui sic scripsit in eadem litera, quod rex tres epistolas nunc noviter direxit in Lutomericz, ut eos, qui sacramentum corporis dominici sub utra- que specie susceperunt, compellerent ad renuntiandum; si autem nollent, ut eosdem truncarent capitibus et bona eorum posside- rent. Insuper ut et clientes et villanos, quos scirent tales in circuitu suo, modo suprascripto angariarent; si autem aliquibus prævalere non possent, ut acciperent sibi in auxilium subcame- rarium, et sic ut suffocarent omnes tales. Ecce contra narra- tionem judicis antiquæ civitatis hanc literam præefatæ dominæ destinatam ego legi. Hæc breviter scripta sunt sensu non pleno, de quibus plenius informabimini per ostensorem (præsentium). 18. 1420, Apr. 19 (Schweidnitz). König Sigmund an die von Kaaden: er warnt sie vor dem Verrath Cenek's von Wartenberg und Anderer, und ermahnt sie, dem christlichen Glauben und ihm treu zu bleiben. (E Ms. bibl. Paullnae Lips. Nr. 1091, fol. 208.) Lieben getrewen! Wir tun euch zu wissen, das Czenko von Wartenberg, Vlrich von Rosenberg vnd die Stat von Prage wider ir trewe vnd ere sich gen vns vfleynen vnd sich vnser festen zu Praga vnderzogen vnd eyngenomen haben, vnd maynen vnser trewn vnd gehorsamen cristen zu sein vnd dy vnder druken vnd vorderben. Sunderlichen dar vmme als si vns schuld geben das wir Johannem Hus den keczer in vnsrem geleyte solten haben vorbrennen lassen vnd auch ettlich ander sachen das wir ir keczerey nicht wellen noch wolgen. Vnd wir wene auch das si euch des ir brife gesendet haben, dor umme ir ire bosheyt vnd vntrewe leuterlich erkennen werdet. Dauon so er- manen vnd warnen wir euch als vnser getrewn vnd reyne vnuor- meylte cristen die in iren vetterlichen fusstapfen vnd gelauben vnuerrukt bestanden seyt, das ir in kristenlichem glauben vnd in vnser gehorsamkeyt gancz stete vnd feste bleiben sollet vnd wollet, vnd vnser stat in guter warnung behaldet. Wann wir ob got wil zu stund mit sulcher macht euch zu hulfe kumen wollen
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26 vnd mit gots hilfe sulcher bosheyt vnd keczerey wydersteen, das es euch lib sein schol, das ir in kristenlichen glauben vnd bey vns vesticlich bliben vnd bestanden seyt. Gegeben zur Sweydnicz, des freytags vor sent Jorgen tag, vnser reichs des vngerischen in dem XXXIIII vnd des Romischen in dem X Jaren. Ad mandatum D. Regis: F. pptus Boleslav. Vnsern liben getrewen Burgermeister vnd Schopfen der Stat zum Cadan. 19. 1420, Apr. 20 (Prag). Manifest des Oberstburggrafen Ceněk von Wartenberg, der Prager und anderer Stände von Böhmen, in welchem die Gründe aufgezählt werden, warum der König von Ungarn, Sigmund, nicht als König von Böhmen anerkannt und angenommen werden dürfe. (Archiv Český, III, 210 [Copie archiv. Trebon].) 20. 1420, Apr. 24 (Kadan). Die von Kaaden an den Oberstburggrafen Ceněk von Wartenberg: sie erklären, von des Königs Gehorsam nicht weichen zu können. (E Ms. bibl. Paulinae Lips. Nr. 1091, fol. 212—213.) Dem edeln herrn Czenken von Wartenberg obirsten Burggrafen der Cron des kunigreichs zu Behem und herrn Vlrich von Rosenberg vnd andern herrn unsern gunnern. Vnsern dinst zuuor, edle gunstige herren! Als Ew. Gnade vns screibet vnd manet an die trewe dy wir der Cron vnd kunig- reiche zu Behmen pflichtig sein, das wir den allerdurchlewch- tigisten fursten vnd herrn herrn Sigmund Romischen vnd Unge- rischen oc. kunige furbasmer nicht sullen vndertenig noch gehorsam sein als einen behmischen kunige, weder seinen Amptlewten, vnd vmb das das sein Gnade noch nicht ist von den behmischen herren zu einem kunige gewelt, noch zu dem behmischen kunig- reich gekronet wurden oc. vnd alle die selbe Stucke die ir vns habt in ewerm brifen geschriben gesant, die haben wir wol vor- nomen. Doruf thun wir ewern gnaden zu wissen: e denn vnsers
26 vnd mit gots hilfe sulcher bosheyt vnd keczerey wydersteen, das es euch lib sein schol, das ir in kristenlichen glauben vnd bey vns vesticlich bliben vnd bestanden seyt. Gegeben zur Sweydnicz, des freytags vor sent Jorgen tag, vnser reichs des vngerischen in dem XXXIIII vnd des Romischen in dem X Jaren. Ad mandatum D. Regis: F. pptus Boleslav. Vnsern liben getrewen Burgermeister vnd Schopfen der Stat zum Cadan. 19. 1420, Apr. 20 (Prag). Manifest des Oberstburggrafen Ceněk von Wartenberg, der Prager und anderer Stände von Böhmen, in welchem die Gründe aufgezählt werden, warum der König von Ungarn, Sigmund, nicht als König von Böhmen anerkannt und angenommen werden dürfe. (Archiv Český, III, 210 [Copie archiv. Trebon].) 20. 1420, Apr. 24 (Kadan). Die von Kaaden an den Oberstburggrafen Ceněk von Wartenberg: sie erklären, von des Königs Gehorsam nicht weichen zu können. (E Ms. bibl. Paulinae Lips. Nr. 1091, fol. 212—213.) Dem edeln herrn Czenken von Wartenberg obirsten Burggrafen der Cron des kunigreichs zu Behem und herrn Vlrich von Rosenberg vnd andern herrn unsern gunnern. Vnsern dinst zuuor, edle gunstige herren! Als Ew. Gnade vns screibet vnd manet an die trewe dy wir der Cron vnd kunig- reiche zu Behmen pflichtig sein, das wir den allerdurchlewch- tigisten fursten vnd herrn herrn Sigmund Romischen vnd Unge- rischen oc. kunige furbasmer nicht sullen vndertenig noch gehorsam sein als einen behmischen kunige, weder seinen Amptlewten, vnd vmb das das sein Gnade noch nicht ist von den behmischen herren zu einem kunige gewelt, noch zu dem behmischen kunig- reich gekronet wurden oc. vnd alle die selbe Stucke die ir vns habt in ewerm brifen geschriben gesant, die haben wir wol vor- nomen. Doruf thun wir ewern gnaden zu wissen: e denn vnsers
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27 herrn kuniges gnade kam in das lant zu Behem, do hatte er vns der durchlewchtigistin furstin der kunigin zu Behemen beuolhen, das wir ir sulden gehorsam sein bis auf sein zukunft. Das haben wir getan vnd hatten irer gnaden gehorsam gelobt zu Prag of dem haws. Dornach als vnsers herrn kuniges gnade was ken Brun komen, do besant vns die kunigin mit irem brifen vnd gebot vns das wir von stund an zu vnserm herrn kunige reiten vnd Im hulden vnd gehorsam geloben als einem behmischen kunige. Das haben wir auch getan. Dornoch sante vnsers herrn kuniges gnade sein Amptlewte zu vns in vnser Stat mit seiner Maiestat brife, dorinne er gebot, das wir In an seine stat sulden hulden vnd sweren als einem behmischen kunige vnd vnserm rechten Erbherrn. Do haben wir gesuoren als vns sein gnade mit seinen brif hat geboten. Darvmme glauben wir vnd getrawen ewern gnaden vol, das ir vns nicht vorubel habt vnd nicht an mutet, das wir von vnserm angeboren Erbhern solden treten. Wann ab wir das teten, so tochten wir furbas nymmermer ewic- leichen zu biderleuten. Ouch biten wir ewer gnade, das ir vns dor vmme kein hindernusse tut, noch beschedigt, noch den ewern gestatet das sie vns beschedigen, sundern das ir das in gute lasset sten, das wir mochten das an vnsern herrn kunig brengen. Vnd was vns von seinen Gnaden wirt zu antwort, das wirt euch ouch wol zu wissen. Vnd biten ewer gescriben antwort bei disem boten. Gegeben am mitwoch noch sante Jorgen tag anno do- mini oc. XX°. Burgermeister, der rat vnd dye Gemeyne der Stat Cadan oc. 21. 1420, Apr. 25 (Schweidnitz). König Sigmund an die Budweiser: er habe den edlen Leopold von Krey su ihrem Schutze bestellt, dem sie als ihrem Hauptmann Folge leisten sollen. (Ex orig. arch. Budvic.) Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen zeiten merer des reichs vnd zu Vngern und zu Behmen oc. kunig. Liben getrewen. Ewer Botschaft haben wir wol verstanden, vnd lassen euch wissen das wir mit dem Edeln Leupolden von
27 herrn kuniges gnade kam in das lant zu Behem, do hatte er vns der durchlewchtigistin furstin der kunigin zu Behemen beuolhen, das wir ir sulden gehorsam sein bis auf sein zukunft. Das haben wir getan vnd hatten irer gnaden gehorsam gelobt zu Prag of dem haws. Dornach als vnsers herrn kuniges gnade was ken Brun komen, do besant vns die kunigin mit irem brifen vnd gebot vns das wir von stund an zu vnserm herrn kunige reiten vnd Im hulden vnd gehorsam geloben als einem behmischen kunige. Das haben wir auch getan. Dornoch sante vnsers herrn kuniges gnade sein Amptlewte zu vns in vnser Stat mit seiner Maiestat brife, dorinne er gebot, das wir In an seine stat sulden hulden vnd sweren als einem behmischen kunige vnd vnserm rechten Erbherrn. Do haben wir gesuoren als vns sein gnade mit seinen brif hat geboten. Darvmme glauben wir vnd getrawen ewern gnaden vol, das ir vns nicht vorubel habt vnd nicht an mutet, das wir von vnserm angeboren Erbhern solden treten. Wann ab wir das teten, so tochten wir furbas nymmermer ewic- leichen zu biderleuten. Ouch biten wir ewer gnade, das ir vns dor vmme kein hindernusse tut, noch beschedigt, noch den ewern gestatet das sie vns beschedigen, sundern das ir das in gute lasset sten, das wir mochten das an vnsern herrn kunig brengen. Vnd was vns von seinen Gnaden wirt zu antwort, das wirt euch ouch wol zu wissen. Vnd biten ewer gescriben antwort bei disem boten. Gegeben am mitwoch noch sante Jorgen tag anno do- mini oc. XX°. Burgermeister, der rat vnd dye Gemeyne der Stat Cadan oc. 21. 1420, Apr. 25 (Schweidnitz). König Sigmund an die Budweiser: er habe den edlen Leopold von Krey su ihrem Schutze bestellt, dem sie als ihrem Hauptmann Folge leisten sollen. (Ex orig. arch. Budvic.) Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen zeiten merer des reichs vnd zu Vngern und zu Behmen oc. kunig. Liben getrewen. Ewer Botschaft haben wir wol verstanden, vnd lassen euch wissen das wir mit dem Edeln Leupolden von
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28 Krey vnserm liben getrewen, geschaft vnd bestalt haben, das er von vnsern wegen mit seinem Volke an sawmpnusse zu euch kumen vnd die Stat bewaren helffen solle. Douon so ist vnser ernste meynunge vnd wollen, das Ir den egen. Leupolden vfne- men, Im gütlichen tun, vnd ouch bey vns, doran wir nicht czwey- feln, stete besten vnd an alles wenken bleiben sollet. Geben zur Sweydnicz, an sant Marcustage, vnserer Reiche des Vngri- schen in dem XXXIIII. vnd des Romischen in dem X Jaren. Ad mandatum domini Regis: Michael de Priest. Dem Burgermeister Rate vnd Burgern gemeinlich der Stat zum Budweis, vnsern liben getrewn. 22. 1420 (s. d.) Zweierlei anonyme Aufsätze (im chiliastischem Sinne) zur Belehrung und Ermahnung des Volkes, dass es bei heranbrechender Zeit äusserster Heim- suchung und Betrübniss insgesammt zu „den Bergen“, (d. i. in fünf be- festigte Plätze) seine Zuflucht zu nehmen habe. (Böhmisch im Archiv Český, VI, [Ms. der Gersdorfschen Bibliothek in Budissin].) 23. 1420 (s. d.) König Sigmund an Wilhelm Markgrafen zu Meissen: schreibt, er ziche nach Kuttenberg, um die Wiklefisten in Böhmen zu vertilgen, und fordert ihn zur Hilfeleistung auf. (E Ms. bibl. Paulinae Lips. Nr. 1091, fol. 206.) Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen zeiten merer des reichs vnd zu Vngern vnd zu Behmen oc. kunig. Hochgeporner liber herr Ohm vnd furst! Wir sind ge- ijnnert, wi dein libe wol vernomen hab, wi sich etliche herren zu Behmen mit andern Rittern knechten vnd auch wost gemei- nen lewten eines newen gelauben angenomen haben, vnd wider seczen sich do mit wider got, die heilige kirchen, cristenlichen glauben vnd memlich vns als iren rechten naturlichen erbherrn vnd auch alle ordenung czu seczen. Vnd wi wol wir si mit gute
28 Krey vnserm liben getrewen, geschaft vnd bestalt haben, das er von vnsern wegen mit seinem Volke an sawmpnusse zu euch kumen vnd die Stat bewaren helffen solle. Douon so ist vnser ernste meynunge vnd wollen, das Ir den egen. Leupolden vfne- men, Im gütlichen tun, vnd ouch bey vns, doran wir nicht czwey- feln, stete besten vnd an alles wenken bleiben sollet. Geben zur Sweydnicz, an sant Marcustage, vnserer Reiche des Vngri- schen in dem XXXIIII. vnd des Romischen in dem X Jaren. Ad mandatum domini Regis: Michael de Priest. Dem Burgermeister Rate vnd Burgern gemeinlich der Stat zum Budweis, vnsern liben getrewn. 22. 1420 (s. d.) Zweierlei anonyme Aufsätze (im chiliastischem Sinne) zur Belehrung und Ermahnung des Volkes, dass es bei heranbrechender Zeit äusserster Heim- suchung und Betrübniss insgesammt zu „den Bergen“, (d. i. in fünf be- festigte Plätze) seine Zuflucht zu nehmen habe. (Böhmisch im Archiv Český, VI, [Ms. der Gersdorfschen Bibliothek in Budissin].) 23. 1420 (s. d.) König Sigmund an Wilhelm Markgrafen zu Meissen: schreibt, er ziche nach Kuttenberg, um die Wiklefisten in Böhmen zu vertilgen, und fordert ihn zur Hilfeleistung auf. (E Ms. bibl. Paulinae Lips. Nr. 1091, fol. 206.) Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen zeiten merer des reichs vnd zu Vngern vnd zu Behmen oc. kunig. Hochgeporner liber herr Ohm vnd furst! Wir sind ge- ijnnert, wi dein libe wol vernomen hab, wi sich etliche herren zu Behmen mit andern Rittern knechten vnd auch wost gemei- nen lewten eines newen gelauben angenomen haben, vnd wider seczen sich do mit wider got, die heilige kirchen, cristenlichen glauben vnd memlich vns als iren rechten naturlichen erbherrn vnd auch alle ordenung czu seczen. Vnd wi wol wir si mit gute
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29 geren vnd genediclich wider rechtuertig gemacht hetten, ijdoch so hot das leider an ijn nicht geholfen sunder si sint ye lenger ye herter vnd boser an irem glauben worden. Wann wir nu in eigner person vnd mit wil fursten Rittern vnd Knechten vnd auch andern fromen lewten auf den berck zu Kutthen zyhen vnd wellen also vnsern zug ken den selben Wiclefisten vor vns furen vnd hoffen si mit der hulfe gotis yn zu tempfen vnd vor- tilgen. Vnd wann die sache vnsern glauben vnd dij ganzen cris- tenheit antrift, vnd auch dein liebe, noch dem vnd si dornoch auch leichticleijch in dem lant vorczelen mochten, wurd es bei czeyten nicht vnderstanden: dor vmme wegeren wir von Deiner lieb mit ganczem ernst vnd fleisze, das du vns so das erst ge- sein mag mit deiner macht wider dy egenanten Wiclefen der heiligen kirchen vnd der ganzen cristenheit widerwertige vnd vngehorsame helfen wollest, das wir dy keczerey tilgen vnd ab thun, das ander lande vnd nemlich das dein von in auch nicht wurfurt vnd vorgift wurden. Dar an vordinestu lon von got, lob von der heiligen kirchen vnd der ganczen cristenheit vnd du beweist vns auch daran sunderlich libe dinste vnd behegli- keit. Gegeben czu oc. (sic) vnser reiche des vngarischen oc. in dem XXXIIII vnd Romischen in dem x Jaren. Ad mandatum D. regis : Michael canonicus Prag. Dem hochgeporen Wilhelm lantgrafen in Doringen vnd marggrafen zu Meyssen, vnserm liben Ohm vnde fursten. 24. 1420, Mai 13 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: schickt ihm eine Abschrift des Absagebriefes von Ceněk von Wartenberg an König Sigmund, der nunmehr in Kuttenberg angelangt sein dürfte. (Nürnberger Missiv Buch V, fol. 60.) Den von Vlme. Lieben Freunde! Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt ewer weisheit etwas mere von vnserm gnedigisten Herren dem Römischen künig vnd auch von den Hussen oc. zu schrei- ben oc. das haben wir wol vernomen. Vnd als wir von den
29 geren vnd genediclich wider rechtuertig gemacht hetten, ijdoch so hot das leider an ijn nicht geholfen sunder si sint ye lenger ye herter vnd boser an irem glauben worden. Wann wir nu in eigner person vnd mit wil fursten Rittern vnd Knechten vnd auch andern fromen lewten auf den berck zu Kutthen zyhen vnd wellen also vnsern zug ken den selben Wiclefisten vor vns furen vnd hoffen si mit der hulfe gotis yn zu tempfen vnd vor- tilgen. Vnd wann die sache vnsern glauben vnd dij ganzen cris- tenheit antrift, vnd auch dein liebe, noch dem vnd si dornoch auch leichticleijch in dem lant vorczelen mochten, wurd es bei czeyten nicht vnderstanden: dor vmme wegeren wir von Deiner lieb mit ganczem ernst vnd fleisze, das du vns so das erst ge- sein mag mit deiner macht wider dy egenanten Wiclefen der heiligen kirchen vnd der ganzen cristenheit widerwertige vnd vngehorsame helfen wollest, das wir dy keczerey tilgen vnd ab thun, das ander lande vnd nemlich das dein von in auch nicht wurfurt vnd vorgift wurden. Dar an vordinestu lon von got, lob von der heiligen kirchen vnd der ganczen cristenheit vnd du beweist vns auch daran sunderlich libe dinste vnd behegli- keit. Gegeben czu oc. (sic) vnser reiche des vngarischen oc. in dem XXXIIII vnd Romischen in dem x Jaren. Ad mandatum D. regis : Michael canonicus Prag. Dem hochgeporen Wilhelm lantgrafen in Doringen vnd marggrafen zu Meyssen, vnserm liben Ohm vnde fursten. 24. 1420, Mai 13 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: schickt ihm eine Abschrift des Absagebriefes von Ceněk von Wartenberg an König Sigmund, der nunmehr in Kuttenberg angelangt sein dürfte. (Nürnberger Missiv Buch V, fol. 60.) Den von Vlme. Lieben Freunde! Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt ewer weisheit etwas mere von vnserm gnedigisten Herren dem Römischen künig vnd auch von den Hussen oc. zu schrei- ben oc. das haben wir wol vernomen. Vnd als wir von den
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30 vnsern vernemen, die awsz und ein wandern, so steet es in dem lande zu Beheim laider etwas kummerlich, daz sich der Hussen gesellschaft vast sterkt vnd mert. So ist vns auch kürzlich ein abschrift geantwurtt worden, als der lantherren einr zu Beheim .. der von Wartemberg, dem vorgenanten vnserm gnedigen Her- ren.. dem Kunig, vnd er vnd etlich ander Lantherren vnd be- hemische gemein etlichen behemischen stetten süllen verschriben haben, derselben abschrift wir ewer frewntschaft ein abschrift hierynnen verslossen schiken; doch möcht derselb schrift minder oder mer sein. So haben wir auch vernommen, daz der obge- nant unser gnediger Herre, der künig, nutalang auf den Berg zum Kutten komen sey oder kurczlich komen sulle, und daz Im Ritterschaft und Volk vast zureite vnd zuziehe, daz wir ge- trawen, vnser Herrgot sôll es gut machen. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIs ante ascensionis domini. 25. 1420, Mai 31 (Wyšehrad). König Sigmund an Ulrich von Rosenberg: er solle die Veste Hradištko Tabor zu zerstören suchen, und wenn ihm dies nicht gelinge, mit seinen Streitkräften gegen Prag zichen. (Archlv Český, I, 12.) 26. 1420, Juni 12 (Wyšehrad). König Sigmund an Ulrich von Rosenberg: nimmt dessen Erklärung, ihm in Allem willfährig und gehorsam zu sein und zu ihm kommen zu wollen, in Gnaden dankbar auf. (Archlv Český, I, 12.)
30 vnsern vernemen, die awsz und ein wandern, so steet es in dem lande zu Beheim laider etwas kummerlich, daz sich der Hussen gesellschaft vast sterkt vnd mert. So ist vns auch kürzlich ein abschrift geantwurtt worden, als der lantherren einr zu Beheim .. der von Wartemberg, dem vorgenanten vnserm gnedigen Her- ren.. dem Kunig, vnd er vnd etlich ander Lantherren vnd be- hemische gemein etlichen behemischen stetten süllen verschriben haben, derselben abschrift wir ewer frewntschaft ein abschrift hierynnen verslossen schiken; doch möcht derselb schrift minder oder mer sein. So haben wir auch vernommen, daz der obge- nant unser gnediger Herre, der künig, nutalang auf den Berg zum Kutten komen sey oder kurczlich komen sulle, und daz Im Ritterschaft und Volk vast zureite vnd zuziehe, daz wir ge- trawen, vnser Herrgot sôll es gut machen. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIs ante ascensionis domini. 25. 1420, Mai 31 (Wyšehrad). König Sigmund an Ulrich von Rosenberg: er solle die Veste Hradištko Tabor zu zerstören suchen, und wenn ihm dies nicht gelinge, mit seinen Streitkräften gegen Prag zichen. (Archlv Český, I, 12.) 26. 1420, Juni 12 (Wyšehrad). König Sigmund an Ulrich von Rosenberg: nimmt dessen Erklärung, ihm in Allem willfährig und gehorsam zu sein und zu ihm kommen zu wollen, in Gnaden dankbar auf. (Archlv Český, I, 12.)
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31 27. 1420, Jun. 15 (Breslau). Heinrich von Lažan und Niklas von Okoř laden die Herren Hlawáč von Duba und Hans von Polensk zu den um ihretwillen nach Lemberg auf den 29 Juni angesetzten Tage ein. (Scultetus II, 49 (ann. 1420.) Henrich von Lazan houbtman zu Breszlaw vnd Nickel von Ockers obirster Landschreiber des Konigreichs zu Bemyn, den edlin herren Henyck Bircka genand Hlawatz von der Dwbin und Hannosse von Polentzk houptman der Lande Budissin vnd Lu- sitz, vnsern günnern vnd guthen vorderern det. Wir lossen euch wissen, das beide Riterschafft vnd Man- schafft in den Landin Breszlaw und Swidenitz nu off synd Petirs vnd synd Paulstage schirstkommende zu Lemberg in der Stad sin werden: vnd derselbe tag do hin gelegit ist wordin durch ewirn willin, das jr ouch desto bass mögit dorzu kommen. Do- rumme libin herren vnd gönner, Bitten wir euch oc. alle mitt- einander weder solliche bose lüthe, die die Land beschedigen »c. Gegebin zu Breslaw, am Sunabunde an synd Vitstage (s. a.). 28. 1420, Jun. 20 (Točník). König Sigmund an Ulrich von Rosenberg: lobt dessen Ausdauer im Kampfe gegen die von Tabor, ermahnt ihn, seine Reise zu ihm zu beschleu- nigen, und erklärt sich damit zufrieden, dass er Ulrich von Neuhaus mit sich nehme. (Archiv Český, I, 13.) 29. 1420, Jun. 30 (im Feldlager bei Prag). König Sigmund an Ulrich von Rosenberg: erlaubt ihm, sich der streit- baren Mannschaft des Abtes von Mühlhausen zur Bewältigung der Ta- borer zu bedienen. (Archiv Český, I, 13.)
31 27. 1420, Jun. 15 (Breslau). Heinrich von Lažan und Niklas von Okoř laden die Herren Hlawáč von Duba und Hans von Polensk zu den um ihretwillen nach Lemberg auf den 29 Juni angesetzten Tage ein. (Scultetus II, 49 (ann. 1420.) Henrich von Lazan houbtman zu Breszlaw vnd Nickel von Ockers obirster Landschreiber des Konigreichs zu Bemyn, den edlin herren Henyck Bircka genand Hlawatz von der Dwbin und Hannosse von Polentzk houptman der Lande Budissin vnd Lu- sitz, vnsern günnern vnd guthen vorderern det. Wir lossen euch wissen, das beide Riterschafft vnd Man- schafft in den Landin Breszlaw und Swidenitz nu off synd Petirs vnd synd Paulstage schirstkommende zu Lemberg in der Stad sin werden: vnd derselbe tag do hin gelegit ist wordin durch ewirn willin, das jr ouch desto bass mögit dorzu kommen. Do- rumme libin herren vnd gönner, Bitten wir euch oc. alle mitt- einander weder solliche bose lüthe, die die Land beschedigen »c. Gegebin zu Breslaw, am Sunabunde an synd Vitstage (s. a.). 28. 1420, Jun. 20 (Točník). König Sigmund an Ulrich von Rosenberg: lobt dessen Ausdauer im Kampfe gegen die von Tabor, ermahnt ihn, seine Reise zu ihm zu beschleu- nigen, und erklärt sich damit zufrieden, dass er Ulrich von Neuhaus mit sich nehme. (Archiv Český, I, 13.) 29. 1420, Jun. 30 (im Feldlager bei Prag). König Sigmund an Ulrich von Rosenberg: erlaubt ihm, sich der streit- baren Mannschaft des Abtes von Mühlhausen zur Bewältigung der Ta- borer zu bedienen. (Archiv Český, I, 13.)
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32 30. 1420, Jun. 29 (im Felde vor Prag). K. Sigmund an Heinrich von Puchperg: er solle mit seinem Volke zu Ulrich von Rosenberg stossen und ihm helfen „den Thabor auf dem Hra- diščko" zu gewinnen. (Ex orlg. arch. Trebon.) Sigmund von gotes gnaden Römischer kunig zu allen zijten merer des Richs und zu Vngern und zu Behem oc. kunig. Edler lieber getrüer. Wir begern von dir mit sunderm ernst vnd fleisse, daz du mit allem dem volke daz du mit dir vnd in deiner rotten hast, zu dem Edeln Vlrichen von Rozem- berg vnserm lieben getrüen reiten vnd Im den Thabor auf dem Hradyssczko zu gewinnen vnd zu stören helffen wollest vnd sollest, doran beweist du vns sunderlich dinst vnd wolgefallen, wann vns der vorgenannt von Rozemberg emboten hat, so du zu Im komen vnd helffen werdest, daz er Sy zustunden mit der hilffe gotes wolle gewinnen. Geben Im feld vor Prag, an der heiligen Czwelfbotten sant Peters vnd sant Pauls tag, vnserer Riche des Hungrischen oc. in dem XXXIIII, vnd des Römischen in dem X Jaren. Ad mandatum dni Regis: Michael Cancus Pragn. Dem Edeln Henrichen von Puchperg, unserm lieben getrüen. 31. 1420, Jul. 1 (im Feldlager bei Prag). König Sigmund an Ulrich von Rosenberg: er habe den Herzogen von Osterreich den Johann von Neuhaus entgegengeschickt, damit er sie auf- fordere, ihm gegen die Taborer Hilfe zu leisten. (Archiv Český, I, 14.) 32. 1420, Jul. 1 (im Feldlager bei Prag). K. Sigmund an Ulrich von Rosenberg: drückt sein Bedauern darüber aus, dass er von den Taborern zurückgeschlagen worden sei, und ermahnt ihn, seine Unterthanen im Zaume su halten. (Archlv Český, I, 14.)
32 30. 1420, Jun. 29 (im Felde vor Prag). K. Sigmund an Heinrich von Puchperg: er solle mit seinem Volke zu Ulrich von Rosenberg stossen und ihm helfen „den Thabor auf dem Hra- diščko" zu gewinnen. (Ex orlg. arch. Trebon.) Sigmund von gotes gnaden Römischer kunig zu allen zijten merer des Richs und zu Vngern und zu Behem oc. kunig. Edler lieber getrüer. Wir begern von dir mit sunderm ernst vnd fleisse, daz du mit allem dem volke daz du mit dir vnd in deiner rotten hast, zu dem Edeln Vlrichen von Rozem- berg vnserm lieben getrüen reiten vnd Im den Thabor auf dem Hradyssczko zu gewinnen vnd zu stören helffen wollest vnd sollest, doran beweist du vns sunderlich dinst vnd wolgefallen, wann vns der vorgenannt von Rozemberg emboten hat, so du zu Im komen vnd helffen werdest, daz er Sy zustunden mit der hilffe gotes wolle gewinnen. Geben Im feld vor Prag, an der heiligen Czwelfbotten sant Peters vnd sant Pauls tag, vnserer Riche des Hungrischen oc. in dem XXXIIII, vnd des Römischen in dem X Jaren. Ad mandatum dni Regis: Michael Cancus Pragn. Dem Edeln Henrichen von Puchperg, unserm lieben getrüen. 31. 1420, Jul. 1 (im Feldlager bei Prag). König Sigmund an Ulrich von Rosenberg: er habe den Herzogen von Osterreich den Johann von Neuhaus entgegengeschickt, damit er sie auf- fordere, ihm gegen die Taborer Hilfe zu leisten. (Archiv Český, I, 14.) 32. 1420, Jul. 1 (im Feldlager bei Prag). K. Sigmund an Ulrich von Rosenberg: drückt sein Bedauern darüber aus, dass er von den Taborern zurückgeschlagen worden sei, und ermahnt ihn, seine Unterthanen im Zaume su halten. (Archlv Český, I, 14.)
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33 33. 1420, Jul. 3 (Prag). Verkündigung und Begründung der vier Prager Artikel von Seite der Hussiten. (Archiv Český, III, 213 [aus alten Handschriften].) 34. 1420, m. Jul. (bei Prag). Des päpstlichen Legaten Ferdinand Bischof von Lucca Antwort auf die vier Prager Artikel. (E Ms. Trebon. A. 16, fol. 233ab.) Responsio domini Fernandi ad quatuor articulos. Fernandus dei gratia Lucensis episcopus, nec non in regnis Ungariæ et Bohemiæ ceterisque terris et dominiis ejus- dem regnis suppositis apostolicæ sedis legatus, salutem et ea, quæe sunt salutis, sobrie et cum humilitate sentire. Nuper in regnum Bohemiæ venientes, ad quod sumus trans- missi pro salute incolarum et reductione aberrantium in viam salutis et pacis, plurima abhominabilia et detestanda oculis no- stris perspeximus, quæ ante cum audiremus, vix fidem adhibere poteramus: videlicet mirabilem eversionem ecclesiarum, impiam exustionem monasteriorum, truncationem sacrarum imaginum, ex- pulsionemque ac cædem sacerdotum et clericorum, propter quæ cultus divinus in multis ecclesiis, quæ remanserant, est diminutus et in quibusdam est totaliter destitutus. Harum autem rerum auctores dicuntur esse apud vos, vobiscumque commorari, vos- que eorum viribus et audacia speratis posse defendi. Miramur ecquidem, si vos, qui legis dei esse gloriamini zelatores, et qui pro ea usque ad mortem stare parati estis, inimicos dei in vestram defensionem assumitis, aut si confidentes in talibus ullum auxilium sperare potestis. Quid enim est aliud ever- tere ecclesiam, nisi domum dei diruere? Quid expellere sacer- dotem aut interimere, nisi ministrum deo auferre? Qui quamvis aliquando malus sit, tamen semper supportatur ab eo, et ex- spectatur ad poenitentiam. Quid aliud indecens truncatio aut 3
33 33. 1420, Jul. 3 (Prag). Verkündigung und Begründung der vier Prager Artikel von Seite der Hussiten. (Archiv Český, III, 213 [aus alten Handschriften].) 34. 1420, m. Jul. (bei Prag). Des päpstlichen Legaten Ferdinand Bischof von Lucca Antwort auf die vier Prager Artikel. (E Ms. Trebon. A. 16, fol. 233ab.) Responsio domini Fernandi ad quatuor articulos. Fernandus dei gratia Lucensis episcopus, nec non in regnis Ungariæ et Bohemiæ ceterisque terris et dominiis ejus- dem regnis suppositis apostolicæ sedis legatus, salutem et ea, quæe sunt salutis, sobrie et cum humilitate sentire. Nuper in regnum Bohemiæ venientes, ad quod sumus trans- missi pro salute incolarum et reductione aberrantium in viam salutis et pacis, plurima abhominabilia et detestanda oculis no- stris perspeximus, quæ ante cum audiremus, vix fidem adhibere poteramus: videlicet mirabilem eversionem ecclesiarum, impiam exustionem monasteriorum, truncationem sacrarum imaginum, ex- pulsionemque ac cædem sacerdotum et clericorum, propter quæ cultus divinus in multis ecclesiis, quæ remanserant, est diminutus et in quibusdam est totaliter destitutus. Harum autem rerum auctores dicuntur esse apud vos, vobiscumque commorari, vos- que eorum viribus et audacia speratis posse defendi. Miramur ecquidem, si vos, qui legis dei esse gloriamini zelatores, et qui pro ea usque ad mortem stare parati estis, inimicos dei in vestram defensionem assumitis, aut si confidentes in talibus ullum auxilium sperare potestis. Quid enim est aliud ever- tere ecclesiam, nisi domum dei diruere? Quid expellere sacer- dotem aut interimere, nisi ministrum deo auferre? Qui quamvis aliquando malus sit, tamen semper supportatur ab eo, et ex- spectatur ad poenitentiam. Quid aliud indecens truncatio aut 3
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34 mutilatio sacrarum imaginum, nisi totaliter irreverentia erga deum et sanctos suos? In quo facto dolenter et multo moerore conspeximus, quod imagines, quas illi mutilaverant, omnes aut truncato naso, abscissove capite, aut effusis oculis, aut omnimode in facie læsæ cernebantur, quasi illi putarent se vivos homines, aut eos, quorum erant imagines, feriri; quod si ideo fecerunt, ut sanctiores ex hoc vobis viderentur, non intelligimus, quæ sit hæc vestra sanctitas, qua in observatione legis dei et præceptis evangelii gloriamini, cum jam diu opinio de tollendis imaginibus, non quidem ita turpiter et irreverenter, sed quæ asserebat, qua- vis tamen frivola ratione, non sinendas esse in ecclesiis imagines, fuerit ab omni ecclesia reprobata. Si autem ita agunt, ut terri- biliores vobis et ceteris appareant, quia imagines dei et sancto- rum aggredi et exterminare non formidant: vana est illis spes in eis, et vobis vana fiducia. Intelligent enim, ut speramus, si ad hoc deventum fuerit, aliud esse, pugnare cum hominibus, aliud cum imaginibus; et eos, quorum illæ erant imagines, ut firmiter credimus, adversarios habebunt suarum injuriarum ulto- res. Omittimus autem communicationem infantium sub utraque specie, et alia multa enormia, quæ facta fuisse et cottidie fieri divolgantur. Verum quia non omnes ita sentiunt, et si ita sen- tiunt, plerique tamen sub specie magis apparenti honestare se moliuntur, inserimus tenorem cujusdam cedulæ, quæ a vobis dicitur prodiisse, quatuor capitula continentis. Cujus tenor de verbo ad verbum sequitur et est talis: Inprimis instamus pro perceptione corporis et sanguinis domini sub utraque specie communi populo ministranda, cum sumus integre ex evangelio et novo testamento informati, quod sic dominus Christus instituit et præcepit, et sic distribuit, et apo- stoli primi et primitiva ecclesia sancta sic tenuit et porrexit, sicut et Constantiense concilium nobis recognovit. Secundo pro ordinata et libera prædicatione verbi dei et omnimodæ ejus veritatis. Tertio, quod sacerdotes, a papa incipiendo, suam pompam avaritiam et inordinatam dominationem in superfluitate bonorum temporalium dimittentes, nobis sic exemplariter vivant, sicut do- minus Christus ipsis præcepit et ejus apostoli et post eos sancti patres instituerunt et soli sic vixerunt.
34 mutilatio sacrarum imaginum, nisi totaliter irreverentia erga deum et sanctos suos? In quo facto dolenter et multo moerore conspeximus, quod imagines, quas illi mutilaverant, omnes aut truncato naso, abscissove capite, aut effusis oculis, aut omnimode in facie læsæ cernebantur, quasi illi putarent se vivos homines, aut eos, quorum erant imagines, feriri; quod si ideo fecerunt, ut sanctiores ex hoc vobis viderentur, non intelligimus, quæ sit hæc vestra sanctitas, qua in observatione legis dei et præceptis evangelii gloriamini, cum jam diu opinio de tollendis imaginibus, non quidem ita turpiter et irreverenter, sed quæ asserebat, qua- vis tamen frivola ratione, non sinendas esse in ecclesiis imagines, fuerit ab omni ecclesia reprobata. Si autem ita agunt, ut terri- biliores vobis et ceteris appareant, quia imagines dei et sancto- rum aggredi et exterminare non formidant: vana est illis spes in eis, et vobis vana fiducia. Intelligent enim, ut speramus, si ad hoc deventum fuerit, aliud esse, pugnare cum hominibus, aliud cum imaginibus; et eos, quorum illæ erant imagines, ut firmiter credimus, adversarios habebunt suarum injuriarum ulto- res. Omittimus autem communicationem infantium sub utraque specie, et alia multa enormia, quæ facta fuisse et cottidie fieri divolgantur. Verum quia non omnes ita sentiunt, et si ita sen- tiunt, plerique tamen sub specie magis apparenti honestare se moliuntur, inserimus tenorem cujusdam cedulæ, quæ a vobis dicitur prodiisse, quatuor capitula continentis. Cujus tenor de verbo ad verbum sequitur et est talis: Inprimis instamus pro perceptione corporis et sanguinis domini sub utraque specie communi populo ministranda, cum sumus integre ex evangelio et novo testamento informati, quod sic dominus Christus instituit et præcepit, et sic distribuit, et apo- stoli primi et primitiva ecclesia sancta sic tenuit et porrexit, sicut et Constantiense concilium nobis recognovit. Secundo pro ordinata et libera prædicatione verbi dei et omnimodæ ejus veritatis. Tertio, quod sacerdotes, a papa incipiendo, suam pompam avaritiam et inordinatam dominationem in superfluitate bonorum temporalium dimittentes, nobis sic exemplariter vivant, sicut do- minus Christus ipsis præcepit et ejus apostoli et post eos sancti patres instituerunt et soli sic vixerunt.
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35 Quarto pro expurgatione et desistentia omnium publicorum peccatorum mortalium, quilibet in sua persona, et (pro) expurgati- one malæ et indirectæ infamiæ linguæ et regni Bohemiæ, et penes hoc pro communi bono terræ nostræ. Nos vero inprimis quærimus, quid sibi vult id, quod po- nitur in secundo loco, quod instatis pro ordinata et libera præ- dicatione verbi dei et omnimodæ ejus veritatis? Legi quidem dei repugnat, quisquis ordinatæ prædicationi repugnat. Ordi- nata autem prædicatio est, quæ non ab unoquoque fit, sed ab eo, qui missus est et auctoritatem recipit prædicandi. Unde apostolus: Quomodo prædicabunt, nisi mittantur ? Si autem ita sit ordinata libera prædicatio, ut liceat cuilibet indistincte præ- dicare, et quidquid voluerit præedicare, jam non est ordinata. Insuper si contra doctrinam ecclesiæ prædicet quisquam, aut contra statuta sanctorum patrum, aut si ea, quæe sunt indeter- minata, tamquam certa et determinata prædicet, non erit præ- dicatio ordinata. Nec credant se vestri soli scire verbi dei omnimodam veritatem, quae nondum ulli puro homini in hac vita cognita est. Tertium, ad quod instatis, si per bonos mores et rationabiles instatis, credimus non esse vituperabile. Verum non decet vos esse judices de superfluitate bonorum temporalium clericorum, nec sub isto colore ab ecclesiis repellere sacerdotes, ut bona eorum diripiatis, et cum volueritis avaritiam eorum minuere, vestram augeatis, cum videamini magis eorum opes quaerere, quam exemplum bonæ vitæ desiderare. Quartum lau- dabile est, cum pro expurgatione et desistentia insistitis omnium publicorum peccatorum mortalium; nam quilibet et in se et in proximo hoc curare tenetur. Tenemini quoque ad expurgationem infamiæ linguæ et regni Bohemiæ: sed hoc modo, ut illi, qui si sint infecti erroribus aut hæreses defendunt, desistant ab eis et reconcilientur ecclesiæ, non autem ut opponendo se aut etiam rebellando regi et domino suo naturali, ultra infamiam hæresis, crimen et infamiam læsæ majestatis incurrant. Male autem se expurgat, qui in eadem labe perseverat, male se expurgat, qui in sordibus sordes lavat. Ad primum autem venientes, de com- munione corporis et sanguinis domini sub utraque specie com- muni populo ministranda, in quo solo plerique vestrum instare et persistere se dicunt, fatemur vobis, ita fuisse hoc sacra- 3*
35 Quarto pro expurgatione et desistentia omnium publicorum peccatorum mortalium, quilibet in sua persona, et (pro) expurgati- one malæ et indirectæ infamiæ linguæ et regni Bohemiæ, et penes hoc pro communi bono terræ nostræ. Nos vero inprimis quærimus, quid sibi vult id, quod po- nitur in secundo loco, quod instatis pro ordinata et libera præ- dicatione verbi dei et omnimodæ ejus veritatis? Legi quidem dei repugnat, quisquis ordinatæ prædicationi repugnat. Ordi- nata autem prædicatio est, quæ non ab unoquoque fit, sed ab eo, qui missus est et auctoritatem recipit prædicandi. Unde apostolus: Quomodo prædicabunt, nisi mittantur ? Si autem ita sit ordinata libera prædicatio, ut liceat cuilibet indistincte præ- dicare, et quidquid voluerit præedicare, jam non est ordinata. Insuper si contra doctrinam ecclesiæ prædicet quisquam, aut contra statuta sanctorum patrum, aut si ea, quæe sunt indeter- minata, tamquam certa et determinata prædicet, non erit præ- dicatio ordinata. Nec credant se vestri soli scire verbi dei omnimodam veritatem, quae nondum ulli puro homini in hac vita cognita est. Tertium, ad quod instatis, si per bonos mores et rationabiles instatis, credimus non esse vituperabile. Verum non decet vos esse judices de superfluitate bonorum temporalium clericorum, nec sub isto colore ab ecclesiis repellere sacerdotes, ut bona eorum diripiatis, et cum volueritis avaritiam eorum minuere, vestram augeatis, cum videamini magis eorum opes quaerere, quam exemplum bonæ vitæ desiderare. Quartum lau- dabile est, cum pro expurgatione et desistentia insistitis omnium publicorum peccatorum mortalium; nam quilibet et in se et in proximo hoc curare tenetur. Tenemini quoque ad expurgationem infamiæ linguæ et regni Bohemiæ: sed hoc modo, ut illi, qui si sint infecti erroribus aut hæreses defendunt, desistant ab eis et reconcilientur ecclesiæ, non autem ut opponendo se aut etiam rebellando regi et domino suo naturali, ultra infamiam hæresis, crimen et infamiam læsæ majestatis incurrant. Male autem se expurgat, qui in eadem labe perseverat, male se expurgat, qui in sordibus sordes lavat. Ad primum autem venientes, de com- munione corporis et sanguinis domini sub utraque specie com- muni populo ministranda, in quo solo plerique vestrum instare et persistere se dicunt, fatemur vobis, ita fuisse hoc sacra- 3*
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36 mentum a Christo institutum ac sub utraque specie apostolis ministratum, et primitivam ecclesiam ita observasse. Verum hoc negamus, hoc fuisse Christi generale præceptum, aut esse de lege evangelica, quae obligat contrafacientem ad ponam dampna- tionis æternæ. Quamvis enim doctores sacræ scripturæ varie in hoc senserunt, tamen auctoritas universalis ecclesiæ, quæ major est omnibus, et quæ deficere non potest usque in finem seculi, ita interpretata est et ita recepit, ut non sit necessaria ad salutem in laico cummunio sub utraque specie. Quod igitur velitis nunc tenere et docere contrarium, non est, nisi totum residuum Christianitatis velle condempnare et asserere, vos solos esse salvandos, vel approbare ecclesiam Græcam, quæ morem hunc servare dicitur, et condempnare Latinam. Quamvis autem et apud nos in pluribus ecclesiis sive monasteriis ex privilegio vel consuetudine servetur, ut non solum conficiens, sed etiam alii sub utraque specie communicent: tamen nemo sentit, hoc esse de necessitate salutis; sic alias eos, qui non sic communi- carent, cum possent, vel communionem aliis denegarent, judica- retis esse in statu dampnationis æternæe. Si igitur non est de necessitate salutis talis communio, sicut clare constat, quae est ista vestra insania, ut in tali causa constituatis vos scis- maticos adversus summum pontificem et Romanam ecclesiam, et efficiamini rebelles contra regem et dominum vestrum, ac in- fames reddamini toti mundo, et insuper personas et bona vestra tanto subiciatis periculo, totumque regnum multis dampnis et gravissimis jacturis? Et quamvis communio sub utraque specie esset forsitan perfectior, magisque meritoria, prout quidam doc- tores asseruerunt, tamen eligibilius est, per humilitatem augere meritum, abstinendo a communione calicis, ex quo consuetudo universalis ecclesiæ ex rationabilibus causis est in contrarium, et decretum insuper Constantiensis concilii super hoc emanavit, quam superbe sibi arrogando, augere crimina et cumulare peri- cula; aut si majus meritum ea via consequi omnino velletis, exorandus esset ille, qui potest hoc concedere et habet res ec- clesiæ dispensare, non a serenissimo rege Sigismundo petendo, qui habet temporalia ministrare. Nam ut in quibusdam vestris literis ad marchionatum et civitatem Budissinensem vestro si- gillo sigillatis nuper legimus, ut illum fateamini hereditarium
36 mentum a Christo institutum ac sub utraque specie apostolis ministratum, et primitivam ecclesiam ita observasse. Verum hoc negamus, hoc fuisse Christi generale præceptum, aut esse de lege evangelica, quae obligat contrafacientem ad ponam dampna- tionis æternæ. Quamvis enim doctores sacræ scripturæ varie in hoc senserunt, tamen auctoritas universalis ecclesiæ, quæ major est omnibus, et quæ deficere non potest usque in finem seculi, ita interpretata est et ita recepit, ut non sit necessaria ad salutem in laico cummunio sub utraque specie. Quod igitur velitis nunc tenere et docere contrarium, non est, nisi totum residuum Christianitatis velle condempnare et asserere, vos solos esse salvandos, vel approbare ecclesiam Græcam, quæ morem hunc servare dicitur, et condempnare Latinam. Quamvis autem et apud nos in pluribus ecclesiis sive monasteriis ex privilegio vel consuetudine servetur, ut non solum conficiens, sed etiam alii sub utraque specie communicent: tamen nemo sentit, hoc esse de necessitate salutis; sic alias eos, qui non sic communi- carent, cum possent, vel communionem aliis denegarent, judica- retis esse in statu dampnationis æternæe. Si igitur non est de necessitate salutis talis communio, sicut clare constat, quae est ista vestra insania, ut in tali causa constituatis vos scis- maticos adversus summum pontificem et Romanam ecclesiam, et efficiamini rebelles contra regem et dominum vestrum, ac in- fames reddamini toti mundo, et insuper personas et bona vestra tanto subiciatis periculo, totumque regnum multis dampnis et gravissimis jacturis? Et quamvis communio sub utraque specie esset forsitan perfectior, magisque meritoria, prout quidam doc- tores asseruerunt, tamen eligibilius est, per humilitatem augere meritum, abstinendo a communione calicis, ex quo consuetudo universalis ecclesiæ ex rationabilibus causis est in contrarium, et decretum insuper Constantiensis concilii super hoc emanavit, quam superbe sibi arrogando, augere crimina et cumulare peri- cula; aut si majus meritum ea via consequi omnino velletis, exorandus esset ille, qui potest hoc concedere et habet res ec- clesiæ dispensare, non a serenissimo rege Sigismundo petendo, qui habet temporalia ministrare. Nam ut in quibusdam vestris literis ad marchionatum et civitatem Budissinensem vestro si- gillo sigillatis nuper legimus, ut illum fateamini hereditarium
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37 regni Boemiæ successorem, negatis tamen vos ei parituros, nisi hunc articulum vobis concesserit. Quum autem hiis solis insi- stere videmini, quæ honestatis faciem prætendunt: nos super eis et aliis, quæecumque proponere volueritis, vos parati sumus audire ; nam cum ab eodem serenissimo rege petieritis, ille no- luit in hiis causis, quæ causæ sunt fidei, sine nobis se ad au- dientiam exhibere. Significamus igitur vobis, quod de nostro consensu idem serenissimus rex præstabit, si petieritis, salvum conductum pro sufficienti tempore hiis personis, quas pro ista causa duxeritis destinandas. Et si quid sentire bene et sobrie volueritis, non solum veniæ, sed etiam gratiæ locus erit. Si in contumacia autem perstiteritis, nolueritisque viam amplecti salutis, tanto gravius vobiscum procedetur, quanto amplior fuit hucusque patientia et dissimulatio erga vos habita. Datum oc. 35. 1420, Jul. 8 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: er wisse von K. Sigmund nicht mehr mit Sicherheit zu berichten, als dass ihm „gross Volk zuziehe“. (Nürnborger Missiv-Buch V, fol. 70b.) Den von Vlme. Liben Freünde! Als ir vns verschriben und gebetten habt, ewch von vnserm gnedigisten Herren .. dem Römischen oc. König vnd den lewffen zu Beheim etwas zuuerschreiben oc., das haben wir wol vernomen, vnd lassen ewer weisheit wissen, daz von denselben sachen auch mangerley mer bey vns vmb- geen, der wir ewch auf dise zeit kein eygenschaft wissen zu- uerschreiben, wiewol wir das gern getan hetten; denn daz wir vernemen, daz vnser gnediger Herre .. der Künig gross volk bey Im habe vnd Im zucziehe, doch sein wir etlicher bottschaft da- rumb wartend. Ob vns da oder sust icht treffenlichs zu wissen wurd, das wellen wir ewer frewntschaft bey vnser selbs bot- schaft verschreiben vnd zu wissen tun. Denn wo wir ewer er- samkeit lieb oder dienst oc. Datum ut supra (feria IIa ante Margarete).
37 regni Boemiæ successorem, negatis tamen vos ei parituros, nisi hunc articulum vobis concesserit. Quum autem hiis solis insi- stere videmini, quæ honestatis faciem prætendunt: nos super eis et aliis, quæecumque proponere volueritis, vos parati sumus audire ; nam cum ab eodem serenissimo rege petieritis, ille no- luit in hiis causis, quæ causæ sunt fidei, sine nobis se ad au- dientiam exhibere. Significamus igitur vobis, quod de nostro consensu idem serenissimus rex præstabit, si petieritis, salvum conductum pro sufficienti tempore hiis personis, quas pro ista causa duxeritis destinandas. Et si quid sentire bene et sobrie volueritis, non solum veniæ, sed etiam gratiæ locus erit. Si in contumacia autem perstiteritis, nolueritisque viam amplecti salutis, tanto gravius vobiscum procedetur, quanto amplior fuit hucusque patientia et dissimulatio erga vos habita. Datum oc. 35. 1420, Jul. 8 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: er wisse von K. Sigmund nicht mehr mit Sicherheit zu berichten, als dass ihm „gross Volk zuziehe“. (Nürnborger Missiv-Buch V, fol. 70b.) Den von Vlme. Liben Freünde! Als ir vns verschriben und gebetten habt, ewch von vnserm gnedigisten Herren .. dem Römischen oc. König vnd den lewffen zu Beheim etwas zuuerschreiben oc., das haben wir wol vernomen, vnd lassen ewer weisheit wissen, daz von denselben sachen auch mangerley mer bey vns vmb- geen, der wir ewch auf dise zeit kein eygenschaft wissen zu- uerschreiben, wiewol wir das gern getan hetten; denn daz wir vernemen, daz vnser gnediger Herre .. der Künig gross volk bey Im habe vnd Im zucziehe, doch sein wir etlicher bottschaft da- rumb wartend. Ob vns da oder sust icht treffenlichs zu wissen wurd, das wellen wir ewer frewntschaft bey vnser selbs bot- schaft verschreiben vnd zu wissen tun. Denn wo wir ewer er- samkeit lieb oder dienst oc. Datum ut supra (feria IIa ante Margarete).
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38 30. 1420, Jul. 9 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: K. Sigmund habe am 30 Juni vor Prag sich gelagert und lasse alle gefangenen Hussiten verbrennen; der Herzog von Österreich werde mit dem von Rosenberg noch vor Tabor aufgehalten &c. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 71.) Den von Vlme. Lieben Freünde! Als wir ewer frewntschaft bey ewerm botten von der lewffe wegen zu Beheim verschriben haben oc., also tun wir ewer weisheit zu wissen, daz vns seid von etlichen vnsern guten frewnden bottschaft komen vnd verschriben ist worden, daz sich vnser gnedigister Herre. der Römisch oc. Künig am nechstuergangen sunntag viij tag (30 Jun.) mit grosser macht für Prag hie disseit beym tyergarten gelegert hab, vnd was der Hussen in das her gefangen werden, die lass sein gnade alle prennen, vnd der Herre von Österreich wer dennoch nicht komen, doch were man sein im her wartend, sunder der Herre von Österreich vnd der von Rosenberg mit Im sullen mit grosser macht ligen vor eim thabor bey awsk. So lass unser Herre der Kunig die puchsen zubereyten, und well des Herczogen von Sachsen hof stürmen, vnd well auch volk in die kleinen stat legen, vnd vnser Herre.. der Kunig sey etwas nicht wol stark von des gichts wegen; doch sei er gleichwol dennoch im her, vnd es sey auch wolfail in dem her, daz sie alle genug haben. Also wolten wir nicht lassen, wir wölten ewer guten frewnt- schaft das zu wessen tun, vnd ob wir hernach icht mer treffen- licher mer dauon erfüren oder gewar wurden, die wellen wir ewch auch gern verschreiben vnd zu wissen tun oc. Datum ut supra (feria iij“ ante Margarete).
38 30. 1420, Jul. 9 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: K. Sigmund habe am 30 Juni vor Prag sich gelagert und lasse alle gefangenen Hussiten verbrennen; der Herzog von Österreich werde mit dem von Rosenberg noch vor Tabor aufgehalten &c. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 71.) Den von Vlme. Lieben Freünde! Als wir ewer frewntschaft bey ewerm botten von der lewffe wegen zu Beheim verschriben haben oc., also tun wir ewer weisheit zu wissen, daz vns seid von etlichen vnsern guten frewnden bottschaft komen vnd verschriben ist worden, daz sich vnser gnedigister Herre. der Römisch oc. Künig am nechstuergangen sunntag viij tag (30 Jun.) mit grosser macht für Prag hie disseit beym tyergarten gelegert hab, vnd was der Hussen in das her gefangen werden, die lass sein gnade alle prennen, vnd der Herre von Österreich wer dennoch nicht komen, doch were man sein im her wartend, sunder der Herre von Österreich vnd der von Rosenberg mit Im sullen mit grosser macht ligen vor eim thabor bey awsk. So lass unser Herre der Kunig die puchsen zubereyten, und well des Herczogen von Sachsen hof stürmen, vnd well auch volk in die kleinen stat legen, vnd vnser Herre.. der Kunig sey etwas nicht wol stark von des gichts wegen; doch sei er gleichwol dennoch im her, vnd es sey auch wolfail in dem her, daz sie alle genug haben. Also wolten wir nicht lassen, wir wölten ewer guten frewnt- schaft das zu wessen tun, vnd ob wir hernach icht mer treffen- licher mer dauon erfüren oder gewar wurden, die wellen wir ewch auch gern verschreiben vnd zu wissen tun oc. Datum ut supra (feria iij“ ante Margarete).
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39 37. 1420, 10 Jul. (Prag). Die Prager klagen den Venetianern über K. Sigmunds Grausamkeit, der das böhmische Volk za vertilgen suchend, Prag mit Heeresmacht belagere, und tragen ihnen eine Kriegsgemeinschaft gegen Österreich an. (E Ms. Jankovich. in Museo nat. Hung.) Omnimodæ promptitudinis apta servimina et veritatem nar- rantibus credere, innocentibus compati et juste de justis sen- tire ac judicare. Magnifice princeps et domine, legalesque ac spectabiles fautores carmi ! Cum inter singulas humanorum ac- tuum curas, quibus mortalium genus premitur & ruinatur, una potissima, quæ omnes simul complectitur titulos gratiarum, sit cura patriæ, quam quia nobilissimi quique semper amaverunt gloriosoque certamine dulcissimam vitam res atque corpora pro carissima salute patriæ opposuerunt felices imo post mortem illustrem sempiterni nominis apud posteros extendunt memo- riam ; et ex adverso qui patriam neglexerunt, infames, extorres et degeneres ipso nomine cum vita caruerunt. Et quia nos plurimis signis evidentibusque signorum et factorum argumentis, rerum indiciis et infallibilibus cognovimus argumentis, quod prætensæ serenitatis princeps Sigismundus rex Hung. coronæ et christianissimi regni Bohemiæ, fama et gloria magnificisque operibus et patrum meritis, quorum semper gloriosa est memo- ria, felicissimi et ab experto probatissimi, licet absque ullo de- merito, sed tantumdem ac una occasione, quia divinissimæ eu- charistiæ sacramento sub utraque specie, scil. panis et vini propter Christi et apostolorum institutionem fervore devotionis communicamus, sit potissimus hostis, crudelis æmulus, lingua- giique Bohemici intolerabilis persecutor, quod ocularibus patet indiciis ex ejus factis et gestis infrascriptis: Primo, quia in Constantiensi concilio, cujus ipse rex autor, patronus et rector erat, nos propter prædictam sanctam evan- gelicam et a Christo institutam communionem quatuor evange- listarum et in epistolis Pauli luculenter exarataimn et plurimis ecclesiæ decretis ac sanctorum doctorum testimoniis, quorum in
39 37. 1420, 10 Jul. (Prag). Die Prager klagen den Venetianern über K. Sigmunds Grausamkeit, der das böhmische Volk za vertilgen suchend, Prag mit Heeresmacht belagere, und tragen ihnen eine Kriegsgemeinschaft gegen Österreich an. (E Ms. Jankovich. in Museo nat. Hung.) Omnimodæ promptitudinis apta servimina et veritatem nar- rantibus credere, innocentibus compati et juste de justis sen- tire ac judicare. Magnifice princeps et domine, legalesque ac spectabiles fautores carmi ! Cum inter singulas humanorum ac- tuum curas, quibus mortalium genus premitur & ruinatur, una potissima, quæ omnes simul complectitur titulos gratiarum, sit cura patriæ, quam quia nobilissimi quique semper amaverunt gloriosoque certamine dulcissimam vitam res atque corpora pro carissima salute patriæ opposuerunt felices imo post mortem illustrem sempiterni nominis apud posteros extendunt memo- riam ; et ex adverso qui patriam neglexerunt, infames, extorres et degeneres ipso nomine cum vita caruerunt. Et quia nos plurimis signis evidentibusque signorum et factorum argumentis, rerum indiciis et infallibilibus cognovimus argumentis, quod prætensæ serenitatis princeps Sigismundus rex Hung. coronæ et christianissimi regni Bohemiæ, fama et gloria magnificisque operibus et patrum meritis, quorum semper gloriosa est memo- ria, felicissimi et ab experto probatissimi, licet absque ullo de- merito, sed tantumdem ac una occasione, quia divinissimæ eu- charistiæ sacramento sub utraque specie, scil. panis et vini propter Christi et apostolorum institutionem fervore devotionis communicamus, sit potissimus hostis, crudelis æmulus, lingua- giique Bohemici intolerabilis persecutor, quod ocularibus patet indiciis ex ejus factis et gestis infrascriptis: Primo, quia in Constantiensi concilio, cujus ipse rex autor, patronus et rector erat, nos propter prædictam sanctam evan- gelicam et a Christo institutam communionem quatuor evange- listarum et in epistolis Pauli luculenter exarataimn et plurimis ecclesiæ decretis ac sanctorum doctorum testimoniis, quorum in
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40 ecclesia est saluberrima auctoritas, comprobatam et ab ecclesia primitiva amplius quam per annos mille salubriter practizatam, et hodie per plurimorum Christianorum regna tentam et obser- vatam, ut est Græcorum, Indorum et aliorum regnorum orien- talium ceterorumque regnorum plurimorum, quæ propter hoc damnare extremæ dementiæ foret, tamquam hæreticos injuste damnare et ut hostes Christianorum potissimos persequi jussit et permisit; et hodie nativo postposito amore patriæ, ad nativæ suæ regionis injurias et perpetuas offensas itidem jubet, stimu- lat et procurat contra fideles regni nostri, nullo penitus juris divini aut humani ordine servato, nec convictos necdum auditos, sed ad solam et detestabilem hominum delationem, qua ratione Christus damnari poterat, ex circumlocutionibus hominum ma- lignorum, non illam Christi crucem, nescientem innocentes oppri- mere et se diligentes perimere, sed illam impiam crucem Anti- christi, velut judex a quo proscripta est justitia et gubernantium omnis clementia nichil nobis conscii, fecit suo legato cruentis manibus erigere et pollutis perfidia labiis promulgare, et sic ip- sam fidem Christi tamquam perfidiam condemnare et in dei veritatem pugnaturas gentes inflammare. Hæc fecit auspicatus, quod exemplo crudelitatis imperium Romanum posset attingere, etiam si regnum Boemiæ debuerit in flammas et favillas com- mutare; cum tamen virtute sola imperatoria eriguntur solia et humanitatis clementia judicioque æquitatis amplius quam san- guine sublimantur. Ceterum quia comprobatæ sanctitatis felicisque memoriæ virum M. Joh. Hus, qui vita et moribus præcellenter vixit (p. 33) inter multos sine pari, sub suo salvo aut potius calvo conductu, similiter Jeronymum quatuor universitatum magistrum et philo- sophum utique admirandum eadem crudelitatis nece jussit con- demnari et exuri. Et novissime in Wratislavia famosum virum Johannem Krasa, integrum fide et virtute constantissimum, in- clytæ urbis Prag. civem, in notam et maculam regni nostri per- petuam nonnisi occasione communionis prædictæ jussit inhuma- niter equis trahi, et absiliente carne ad nuda ossa corpore la- niari et tandem constantem virum damnari & comburi. Demum marchionatum Brandenburgensem, coronæ regni nostri asscriptum et divæ memoriæ Karolo imperatore domino nostro semper Au-
40 ecclesia est saluberrima auctoritas, comprobatam et ab ecclesia primitiva amplius quam per annos mille salubriter practizatam, et hodie per plurimorum Christianorum regna tentam et obser- vatam, ut est Græcorum, Indorum et aliorum regnorum orien- talium ceterorumque regnorum plurimorum, quæ propter hoc damnare extremæ dementiæ foret, tamquam hæreticos injuste damnare et ut hostes Christianorum potissimos persequi jussit et permisit; et hodie nativo postposito amore patriæ, ad nativæ suæ regionis injurias et perpetuas offensas itidem jubet, stimu- lat et procurat contra fideles regni nostri, nullo penitus juris divini aut humani ordine servato, nec convictos necdum auditos, sed ad solam et detestabilem hominum delationem, qua ratione Christus damnari poterat, ex circumlocutionibus hominum ma- lignorum, non illam Christi crucem, nescientem innocentes oppri- mere et se diligentes perimere, sed illam impiam crucem Anti- christi, velut judex a quo proscripta est justitia et gubernantium omnis clementia nichil nobis conscii, fecit suo legato cruentis manibus erigere et pollutis perfidia labiis promulgare, et sic ip- sam fidem Christi tamquam perfidiam condemnare et in dei veritatem pugnaturas gentes inflammare. Hæc fecit auspicatus, quod exemplo crudelitatis imperium Romanum posset attingere, etiam si regnum Boemiæ debuerit in flammas et favillas com- mutare; cum tamen virtute sola imperatoria eriguntur solia et humanitatis clementia judicioque æquitatis amplius quam san- guine sublimantur. Ceterum quia comprobatæ sanctitatis felicisque memoriæ virum M. Joh. Hus, qui vita et moribus præcellenter vixit (p. 33) inter multos sine pari, sub suo salvo aut potius calvo conductu, similiter Jeronymum quatuor universitatum magistrum et philo- sophum utique admirandum eadem crudelitatis nece jussit con- demnari et exuri. Et novissime in Wratislavia famosum virum Johannem Krasa, integrum fide et virtute constantissimum, in- clytæ urbis Prag. civem, in notam et maculam regni nostri per- petuam nonnisi occasione communionis prædictæ jussit inhuma- niter equis trahi, et absiliente carne ad nuda ossa corpore la- niari et tandem constantem virum damnari & comburi. Demum marchionatum Brandenburgensem, coronæ regni nostri asscriptum et divæ memoriæ Karolo imperatore domino nostro semper Au-
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41 gusto clarissimorumque patrum nostrorum mortis sudore et sanguine conquisitum, nullo jure desuper habito, a corona alie- navit. Similiter ex eadem injuria antiquam Marchiam Brutenis obligavit, et in occupationem episcopatus Olomucensis, cujus collatio ad regem Boemiæ pertinere dinoscitur, amoto abinde ad sermi principis D. Wenceslai Rom. & Boh. regis divæ me- moriæ præsentationem ac capituli canonicam electionem insti- tuto et confirmato, hominem pervicacissimum et regni nostri proditorem, literas papales desuper surreptitie obtentas appro- bando admisit. Et in his omnibus non parum legibus, juribus et libertatibus regni, quæ primus conservare debuit et usque ad sanguinem defendere et tueri, damnabiliter derogavit. Tan- dem in grande præjudicium regni cum duce Bavariæ Hanussio, improba prole pravi patris, nec non cum marchionibus Misnen- sibus, regni nostri antiquis et ardentissimis persecutoribus et vastatoribus, junxit amicitias, foedera fecit et pacta ligasque construxit, amicitiasque cum aliis inimicis regni copulavit, et cum promotoribus regni, comitibus, baronibus iras, odia, injurias, violentias, tyrannides et alia mala, quæ præterire suadet huma- nitas, patenter perpetravit, ita ut per hæc omnia gestorum et signorum indicia se regni et regnicolarum ostenderet patentem inimicum et inimicorum potissimorum fautorem et amicum. Chut- nenses Teutonicos, homines omnibus moribus insolentissimos, quorum adhuc impiæ manus madent cruore virginum, infantium, mulierumque gravidarum et virorum citra ducentos in Malyn oppido regni nostri, ex nudo linguagii odio, tempore parvo multa centena hominum, magistrorum, studentium, sacerdotum et hu- milium inermiumque villanorum, sola occasione communionis supradictæ, justitiariæ obmisso ordine, fossis injicerent et trun- carent in tantum, ut etiam inhumanissimo nefandissimoque pacto, prout fama nuntiat, se pro laico unam, pro sacerdote quinque sexagenas, qui eis Boemum afferret, daturos astringerent, ut sic commercio Judæ et stimulo dicti regis totum linguagium peri- merent et vastarent. O malum, o plus quam malum! quis te videt et non indignatur? ...oc.. .Hæccine principis clementia et primitiæ novi imperantis! qui necdum existens rex Boemiæ electus aut coronatus, sed dumtaxat per quosdam postulatus, nec judex legitimus per jura regni assumtus et acceptus,....
41 gusto clarissimorumque patrum nostrorum mortis sudore et sanguine conquisitum, nullo jure desuper habito, a corona alie- navit. Similiter ex eadem injuria antiquam Marchiam Brutenis obligavit, et in occupationem episcopatus Olomucensis, cujus collatio ad regem Boemiæ pertinere dinoscitur, amoto abinde ad sermi principis D. Wenceslai Rom. & Boh. regis divæ me- moriæ præsentationem ac capituli canonicam electionem insti- tuto et confirmato, hominem pervicacissimum et regni nostri proditorem, literas papales desuper surreptitie obtentas appro- bando admisit. Et in his omnibus non parum legibus, juribus et libertatibus regni, quæ primus conservare debuit et usque ad sanguinem defendere et tueri, damnabiliter derogavit. Tan- dem in grande præjudicium regni cum duce Bavariæ Hanussio, improba prole pravi patris, nec non cum marchionibus Misnen- sibus, regni nostri antiquis et ardentissimis persecutoribus et vastatoribus, junxit amicitias, foedera fecit et pacta ligasque construxit, amicitiasque cum aliis inimicis regni copulavit, et cum promotoribus regni, comitibus, baronibus iras, odia, injurias, violentias, tyrannides et alia mala, quæ præterire suadet huma- nitas, patenter perpetravit, ita ut per hæc omnia gestorum et signorum indicia se regni et regnicolarum ostenderet patentem inimicum et inimicorum potissimorum fautorem et amicum. Chut- nenses Teutonicos, homines omnibus moribus insolentissimos, quorum adhuc impiæ manus madent cruore virginum, infantium, mulierumque gravidarum et virorum citra ducentos in Malyn oppido regni nostri, ex nudo linguagii odio, tempore parvo multa centena hominum, magistrorum, studentium, sacerdotum et hu- milium inermiumque villanorum, sola occasione communionis supradictæ, justitiariæ obmisso ordine, fossis injicerent et trun- carent in tantum, ut etiam inhumanissimo nefandissimoque pacto, prout fama nuntiat, se pro laico unam, pro sacerdote quinque sexagenas, qui eis Boemum afferret, daturos astringerent, ut sic commercio Judæ et stimulo dicti regis totum linguagium peri- merent et vastarent. O malum, o plus quam malum! quis te videt et non indignatur? ...oc.. .Hæccine principis clementia et primitiæ novi imperantis! qui necdum existens rex Boemiæ electus aut coronatus, sed dumtaxat per quosdam postulatus, nec judex legitimus per jura regni assumtus et acceptus,....
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42 gravi sacramento se astrinxit igne et gladio perimere, etiam, ut coram aliquibus ex nostris proprio ore fassus est, si deberet totum regnum Boemiæ penitus destruere et in flammas conver- tere et alienigenas in loca prædictorum superinducere, et omnia regna, quæ conquisivit, una cum corpore et anima perdere, nec hoc se velle aut posse ullatenus aliter immutare aut (p. 34) retractare. Contra quas crudeles insolentias nobis ipsum pie alloquentibus et omni subjecta humilitate deprecantibus, ut saltim aliis obmissis ante justitiam ministraret ac præstaret regnicolis audientiam expeditam: sed ipse cum sic a nobis hu- militer et modeste peteretur, factus adamante durior veluti si aculeis stringeretur, coepit ad furiosi similitudinem membra agitare .... Ideo . . . ipsum in regem et dominum nostrum... jam nolumus et reniteri cogimur oc.... „prout in cedula præsentibus interclusa talia clarius declarantur“ (i. e. IV arti- culi Pragenses)... Cum autem ad præsens dicti regis crudelitas in tantum sæviendo exarserit, ut de singulis regionibus adversus nos in- sultando gentes congregatas inflammaret, duces Austriæ præe- sertim in hujusmodi regni destructionem adducens, Pragensem circumvallavit capitalem civitatem, intentione expugnandi eandem et Christi fideles utriusque sexus unacum innocentibus infantulis perimendi, cujus austeritatem confisi de auxilio omnipotentis minime formidamus : ideo princeps magnifice, una cum inclytæ urbis vestræ ingenuis dominis, fautoribus nostris gratiosis, ve- stram commendatam Dominationem præsentibus humiliter ex- oramus, quatenus contra superbissimum regem prædictum,.... qui noviter erga nos nulla gladio, plura fraude obtinuit, dolis, falsariis literarum promissionumque figmentis, quibus jam plures seduxit barones et urbes regni nostri, vestrique præclari no- minis fulgentissimæque gloriæ æmulum præcipuum,.... vestræe virtutis victoriosum brachium in nostrum præsidium velitis sus- citare et auxilium ferendo exercitus vestros in Austriam ac ceteras terras ducum Austriæ destinare, ipsosque nefandos duces, ne contra vos cum eo veluti modo contra nos durius in- solescant... invadere et domare ... Quodsi Vrse Magnificentiæ Dominatio hæc ipsa vota nostra in nostrum modo pariterque vestrum bonum feliciter exaudire dignabitur, extunc ad vota
42 gravi sacramento se astrinxit igne et gladio perimere, etiam, ut coram aliquibus ex nostris proprio ore fassus est, si deberet totum regnum Boemiæ penitus destruere et in flammas conver- tere et alienigenas in loca prædictorum superinducere, et omnia regna, quæ conquisivit, una cum corpore et anima perdere, nec hoc se velle aut posse ullatenus aliter immutare aut (p. 34) retractare. Contra quas crudeles insolentias nobis ipsum pie alloquentibus et omni subjecta humilitate deprecantibus, ut saltim aliis obmissis ante justitiam ministraret ac præstaret regnicolis audientiam expeditam: sed ipse cum sic a nobis hu- militer et modeste peteretur, factus adamante durior veluti si aculeis stringeretur, coepit ad furiosi similitudinem membra agitare .... Ideo . . . ipsum in regem et dominum nostrum... jam nolumus et reniteri cogimur oc.... „prout in cedula præsentibus interclusa talia clarius declarantur“ (i. e. IV arti- culi Pragenses)... Cum autem ad præsens dicti regis crudelitas in tantum sæviendo exarserit, ut de singulis regionibus adversus nos in- sultando gentes congregatas inflammaret, duces Austriæ præe- sertim in hujusmodi regni destructionem adducens, Pragensem circumvallavit capitalem civitatem, intentione expugnandi eandem et Christi fideles utriusque sexus unacum innocentibus infantulis perimendi, cujus austeritatem confisi de auxilio omnipotentis minime formidamus : ideo princeps magnifice, una cum inclytæ urbis vestræ ingenuis dominis, fautoribus nostris gratiosis, ve- stram commendatam Dominationem præsentibus humiliter ex- oramus, quatenus contra superbissimum regem prædictum,.... qui noviter erga nos nulla gladio, plura fraude obtinuit, dolis, falsariis literarum promissionumque figmentis, quibus jam plures seduxit barones et urbes regni nostri, vestrique præclari no- minis fulgentissimæque gloriæ æmulum præcipuum,.... vestræe virtutis victoriosum brachium in nostrum præsidium velitis sus- citare et auxilium ferendo exercitus vestros in Austriam ac ceteras terras ducum Austriæ destinare, ipsosque nefandos duces, ne contra vos cum eo veluti modo contra nos durius in- solescant... invadere et domare ... Quodsi Vrse Magnificentiæ Dominatio hæc ipsa vota nostra in nostrum modo pariterque vestrum bonum feliciter exaudire dignabitur, extunc ad vota
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43 vestra per totidem aut plura armatorum millia parati erimus et obligati obsequi pariter et servire. Responsoque vestro be- nigno nuntium per præsentem cupimus literatorie consolari. Dat. Pragæ, x° die mensis Julii, anno domini MCCCCXX°: 33. 1420, Jul. 19 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: Nachrichten vom Fortgang des Krieges in Böhmen bis zum 13 Juli. (Nurnberger Missiv-Buch V. fol. 73b.) Den von Vlme. Lieben Frewnde wir lassen ewr weissheit wissen, daz uns auf diese zeit von etlichen unsern guten frewnden, von den Lewff wegen zu Beheim botschaft komen und verschriben ist worden, dasz unser Herr Herzog Albrecht von Osterreich in das her komen sey und mein hare noch nach Herzog Ernsten von Osterreich und man meyne wen er kome als nutalang wol be- schehen sein, so well man end geben; auch wern die von Prag am nechsten sunnabend (13 Jul.) vber die multaw geschift einen rum zubejagen. Do kom das her einteil auf, das der Pregischen pey xl erschlagen und pey xvj Im her verprannt sein wor- den. Auch sag man in dem Her, das Herzog Ernst von Öster- reich vor einem Berg und sloss geheissen tabar bey awszk gelegen sey und den oberhawbt gewunnen vnd alle die er darauf begriffen hab erschlahen und verprennen hat lassen. Vns ist auch ein Abschrift eins briefs als. die von Prag.. den Marg- grafen von Meichsen geschriben sullen haben, da mit gesannt worden, der wir ewer frewntschaft auch an derselben ein abschrift hierynen verschlossen schiken. Wir versteen auch anderselben unserr frewnt botschaft, daz In etwieuil botschaft vnd brief, die In ausz dem Her gesannt sein, dernidergeleget sey worden. Das verkünden wir ewr ersamkeit also, vnd ob wir hernach icht trefenlichimer dauern gewar wurden, die wölten wir ewer frewnt- schaft auch gern zu wissen thun. oc. Datum ut supra (feria vj� ante marie magdalene).
43 vestra per totidem aut plura armatorum millia parati erimus et obligati obsequi pariter et servire. Responsoque vestro be- nigno nuntium per præsentem cupimus literatorie consolari. Dat. Pragæ, x° die mensis Julii, anno domini MCCCCXX°: 33. 1420, Jul. 19 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: Nachrichten vom Fortgang des Krieges in Böhmen bis zum 13 Juli. (Nurnberger Missiv-Buch V. fol. 73b.) Den von Vlme. Lieben Frewnde wir lassen ewr weissheit wissen, daz uns auf diese zeit von etlichen unsern guten frewnden, von den Lewff wegen zu Beheim botschaft komen und verschriben ist worden, dasz unser Herr Herzog Albrecht von Osterreich in das her komen sey und mein hare noch nach Herzog Ernsten von Osterreich und man meyne wen er kome als nutalang wol be- schehen sein, so well man end geben; auch wern die von Prag am nechsten sunnabend (13 Jul.) vber die multaw geschift einen rum zubejagen. Do kom das her einteil auf, das der Pregischen pey xl erschlagen und pey xvj Im her verprannt sein wor- den. Auch sag man in dem Her, das Herzog Ernst von Öster- reich vor einem Berg und sloss geheissen tabar bey awszk gelegen sey und den oberhawbt gewunnen vnd alle die er darauf begriffen hab erschlahen und verprennen hat lassen. Vns ist auch ein Abschrift eins briefs als. die von Prag.. den Marg- grafen von Meichsen geschriben sullen haben, da mit gesannt worden, der wir ewer frewntschaft auch an derselben ein abschrift hierynen verschlossen schiken. Wir versteen auch anderselben unserr frewnt botschaft, daz In etwieuil botschaft vnd brief, die In ausz dem Her gesannt sein, dernidergeleget sey worden. Das verkünden wir ewr ersamkeit also, vnd ob wir hernach icht trefenlichimer dauern gewar wurden, die wölten wir ewer frewnt- schaft auch gern zu wissen thun. oc. Datum ut supra (feria vj� ante marie magdalene).
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44 33. 1420, Jul. 26 (Prag). Der Rath der Altstadt Prag verordnet die Confiscation aller Güter der- jenigen ihrer Mitbürger, welche die Stadt in ihrer Noth verlassen und sich mit den Feinden verbunden haben. (Aus Prager Stadtbuchern; dergl. böhmisch im Archtv Český, III, 217.) Nos magister civium, consules et scabini majoris civitatis Pragensis tenore præsentium recognoscimus universis publice protestantes, quod communitas totæ ejusdem nostræe civitatis considerans ac mature perpendens, ad quanta dampna et pericula hujusmodi nostra civitas ac inhabitatores ejusdem pervenerit seu pervenerint ex excessu quorumdam nostrorum concivium, qui nullo impedimento necessitati nec per quempiam compulsi, sed clam et furtive, immemores honoris proprii ac juramentorum, per ipsos de tuenda lege dei ac honore linguagii nostri devie in- famati nec non inducendo commodo et profectu augendo ejusdem nostræe civitatis solempniter præstitorum, aufugiendo recesserunt, ob quorum recessum ipsorum absentia exigente pro civitate nostra tuenda et conservanda adversus insultus inimicorum no- strorum nos et linguagium nostrum propter veritatis evangelicæ observantiam cum Sigismundo rege Vngariæ, nostro et regni hujus ex suggestione sinistra dictorum profugorum potissimo inimico et vastatore, stipendiarios ac alias armorum gentes sum- ptibus communibus et impensis fovere oportebat, exinde se et civitatem nostram debitis non modicis periculis atque dampnis gravibus involvendo. Quapropter ipsa communitas in relevamen hujusmodi debitorum, et in refusionem dampnorum per nostram civitatem taliter contractorum, omnia et singula bona, domos et areas, census, curias, agros aliasque res intus et extra hujus- modi nostram civitatem consistentia, quocumque nomine cense- antur, quibusve vocabulis seu nominibus possint atque valeant designari, post recessum hujusmodi profugorum quomodolibet derelicta seu derelictas, usibus ipsius civitatis, tamquam ad eandem ex lege divina ac humanarum legum et sacrorum ca- nonum sanctione legitime et canonice devoluta, applicavit et in-
44 33. 1420, Jul. 26 (Prag). Der Rath der Altstadt Prag verordnet die Confiscation aller Güter der- jenigen ihrer Mitbürger, welche die Stadt in ihrer Noth verlassen und sich mit den Feinden verbunden haben. (Aus Prager Stadtbuchern; dergl. böhmisch im Archtv Český, III, 217.) Nos magister civium, consules et scabini majoris civitatis Pragensis tenore præsentium recognoscimus universis publice protestantes, quod communitas totæ ejusdem nostræe civitatis considerans ac mature perpendens, ad quanta dampna et pericula hujusmodi nostra civitas ac inhabitatores ejusdem pervenerit seu pervenerint ex excessu quorumdam nostrorum concivium, qui nullo impedimento necessitati nec per quempiam compulsi, sed clam et furtive, immemores honoris proprii ac juramentorum, per ipsos de tuenda lege dei ac honore linguagii nostri devie in- famati nec non inducendo commodo et profectu augendo ejusdem nostræe civitatis solempniter præstitorum, aufugiendo recesserunt, ob quorum recessum ipsorum absentia exigente pro civitate nostra tuenda et conservanda adversus insultus inimicorum no- strorum nos et linguagium nostrum propter veritatis evangelicæ observantiam cum Sigismundo rege Vngariæ, nostro et regni hujus ex suggestione sinistra dictorum profugorum potissimo inimico et vastatore, stipendiarios ac alias armorum gentes sum- ptibus communibus et impensis fovere oportebat, exinde se et civitatem nostram debitis non modicis periculis atque dampnis gravibus involvendo. Quapropter ipsa communitas in relevamen hujusmodi debitorum, et in refusionem dampnorum per nostram civitatem taliter contractorum, omnia et singula bona, domos et areas, census, curias, agros aliasque res intus et extra hujus- modi nostram civitatem consistentia, quocumque nomine cense- antur, quibusve vocabulis seu nominibus possint atque valeant designari, post recessum hujusmodi profugorum quomodolibet derelicta seu derelictas, usibus ipsius civitatis, tamquam ad eandem ex lege divina ac humanarum legum et sacrorum ca- nonum sanctione legitime et canonice devoluta, applicavit et in-
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45 fiscavit, ipsos tamquam fidefragos et notorie perjuros hujusmodi bonis et rebus penitus et omnino privando, et ab eisdem ac ab corum quolibet eadem alienando, nec non hereditarias devolu- tiones seu quascumque alias successiones ipsis seu ipsorum al- teri quocumque jure quomodolibet competentes ab eisdem a- movendo applicat, infiscat, privat, alienat et amovet per præ- sentes. Quorum bonorum universitas nomine hujusmodi commu- nitatis vendi, alienari, distribui et donari poterit personis ido- neis, juxta magistri civium, consulum et scabinorum pro tempore existentium arbitrii voluntatem, prout ipsis usui et profectui dictæ communitatis melius, utilius et commodosius visum fuerit expedire; in quo ipsorum conscientia, cui id ipsum committitur, plurimum oneratur, ita quod nulli talium profugorum ad nostram civitatem securus et salvus patere debet regressus æviterne, nisi totius communitatis dictæ civitatis nostræe legitimus affuerit ac- cessus et consensus pariter et assensus. Si quis autem ex no- stris concivibus seu quibuscunque aliis extraneis pro aliquo profugorum sine consensu legitimo nostræe communitatis inter- cesserit veniamque prout regressum alicui dari postulaverit, aut postulare voluerit, contra tales seu talem per ponam banni con- formis dictorum profugorum irremissibiliter procedatur toties, quotiens fuerit opportunum. Actum in domo consilii congrega- tionis communis, anno domini M'CCCC XX°, sexta feria post festum sancti Jacobi apostoli magni. 40. 1420, Aug. 11 (Kuttenberg). König Sigmund an den Stadtrath von Breslau: dankt für die Warnung, dass Hynek von Waldstein auf Koldstein von der Wiklefen wegen zum König von Polen geritten, und empfiehlt dafür zu sorgen, dass er den Breslauern nicht entgehe. (Grünhagen iu Scriptor. Siles. VI, n. 1 ex Orig.) Sigmund von gotes gnaden romischer kunig zu allen zeiten merer des reichs vnd ze Vngern, zu Behem oc. kunig. Lieben getruen, ewren brief, den ir vns gesenndet habt von wegen Hennygs von Goldstein, daz der zu dem
45 fiscavit, ipsos tamquam fidefragos et notorie perjuros hujusmodi bonis et rebus penitus et omnino privando, et ab eisdem ac ab corum quolibet eadem alienando, nec non hereditarias devolu- tiones seu quascumque alias successiones ipsis seu ipsorum al- teri quocumque jure quomodolibet competentes ab eisdem a- movendo applicat, infiscat, privat, alienat et amovet per præ- sentes. Quorum bonorum universitas nomine hujusmodi commu- nitatis vendi, alienari, distribui et donari poterit personis ido- neis, juxta magistri civium, consulum et scabinorum pro tempore existentium arbitrii voluntatem, prout ipsis usui et profectui dictæ communitatis melius, utilius et commodosius visum fuerit expedire; in quo ipsorum conscientia, cui id ipsum committitur, plurimum oneratur, ita quod nulli talium profugorum ad nostram civitatem securus et salvus patere debet regressus æviterne, nisi totius communitatis dictæ civitatis nostræe legitimus affuerit ac- cessus et consensus pariter et assensus. Si quis autem ex no- stris concivibus seu quibuscunque aliis extraneis pro aliquo profugorum sine consensu legitimo nostræe communitatis inter- cesserit veniamque prout regressum alicui dari postulaverit, aut postulare voluerit, contra tales seu talem per ponam banni con- formis dictorum profugorum irremissibiliter procedatur toties, quotiens fuerit opportunum. Actum in domo consilii congrega- tionis communis, anno domini M'CCCC XX°, sexta feria post festum sancti Jacobi apostoli magni. 40. 1420, Aug. 11 (Kuttenberg). König Sigmund an den Stadtrath von Breslau: dankt für die Warnung, dass Hynek von Waldstein auf Koldstein von der Wiklefen wegen zum König von Polen geritten, und empfiehlt dafür zu sorgen, dass er den Breslauern nicht entgehe. (Grünhagen iu Scriptor. Siles. VI, n. 1 ex Orig.) Sigmund von gotes gnaden romischer kunig zu allen zeiten merer des reichs vnd ze Vngern, zu Behem oc. kunig. Lieben getruen, ewren brief, den ir vns gesenndet habt von wegen Hennygs von Goldstein, daz der zu dem
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46 kunig von Polan von der wikleffen wegen geriten sey, darinne ir vns getrulich warnet, als vnsere sunder lieben getruen, die alveg sich gen vns vnd der crone zu Behem in aller stetikeyt getrue vnd erberkeyt vesticleich gehalten habt vnd steticlich be- standen seyt, des wir euch muglichen vnd gnedicleichen dan- ken, vnd gen euch in gut nymmer vergessen wollen. Davon so begeren wir von euch mit ganczem fleiss, daz ir daran nicht sparet an leib noch gute mit fleissiger fursichtikeyte, daz ir den egenanten Hennyge zu euch bringen mügt vnd an in komen, daz er euch nicht engee. Wan was ir darauf legen werdet, das wellen wir euch redlich widerkeren vnd geben. So wollen wir auch an allen steten fleissig warnung haben, noch aller ver- mugunge, daz er vns auch nicht engee. Vnd tut hieran in den vnd in allen andern sachen gen vns, als wir euch des genczlich gelauben vnd getrawen, vnd als ir das biszher alczyt getrulichen gen vns getan habt. Das wellen wir gen euch gnediclich er- kennen. Geben auf dem perig zum Chutten. Am sontag nach sannd Laurencii tag. Vnserer rich des hungerischen oc. in dem xxxiiij, des romischen in dem zehenten vnd des behemischen in dem ersten jaren. Per dominum G(eorgium), episcopum Pataviensem, cancellarium oc. Franciscus prepositus Boleslauiensis. 41. 1420, Aug. 16 (Kuttenberg). Vidimirung der päpstlichen Kreuzbulle vom 1 Marz 1420. (Aus alten Handschriften.) Reverendis in Christo patribus et dominis, patriarchis, ar- chiepiscopis et episcopis, electis, administratoribus, abbatibus, prioribus aliisque ecclesiarum et monasteriorum prælatis, nec non ceteris Christianæ religionis professoribus ubilibet constitutis, ad quos præsentes literæ pervenerint: Ferdinandus dei gratia Lucensis episcopus, apostolicæ Sedis nuntius, Ludovicus patri- archa Aquilegiensis, Bartholomæus archiepiscopus Mediolanensis, Georgius episcopus Pataviensis et Simon episcopus Traguriensis, salutem in domino et contra pullulantes hæreses pro defensione
46 kunig von Polan von der wikleffen wegen geriten sey, darinne ir vns getrulich warnet, als vnsere sunder lieben getruen, die alveg sich gen vns vnd der crone zu Behem in aller stetikeyt getrue vnd erberkeyt vesticleich gehalten habt vnd steticlich be- standen seyt, des wir euch muglichen vnd gnedicleichen dan- ken, vnd gen euch in gut nymmer vergessen wollen. Davon so begeren wir von euch mit ganczem fleiss, daz ir daran nicht sparet an leib noch gute mit fleissiger fursichtikeyte, daz ir den egenanten Hennyge zu euch bringen mügt vnd an in komen, daz er euch nicht engee. Wan was ir darauf legen werdet, das wellen wir euch redlich widerkeren vnd geben. So wollen wir auch an allen steten fleissig warnung haben, noch aller ver- mugunge, daz er vns auch nicht engee. Vnd tut hieran in den vnd in allen andern sachen gen vns, als wir euch des genczlich gelauben vnd getrawen, vnd als ir das biszher alczyt getrulichen gen vns getan habt. Das wellen wir gen euch gnediclich er- kennen. Geben auf dem perig zum Chutten. Am sontag nach sannd Laurencii tag. Vnserer rich des hungerischen oc. in dem xxxiiij, des romischen in dem zehenten vnd des behemischen in dem ersten jaren. Per dominum G(eorgium), episcopum Pataviensem, cancellarium oc. Franciscus prepositus Boleslauiensis. 41. 1420, Aug. 16 (Kuttenberg). Vidimirung der päpstlichen Kreuzbulle vom 1 Marz 1420. (Aus alten Handschriften.) Reverendis in Christo patribus et dominis, patriarchis, ar- chiepiscopis et episcopis, electis, administratoribus, abbatibus, prioribus aliisque ecclesiarum et monasteriorum prælatis, nec non ceteris Christianæ religionis professoribus ubilibet constitutis, ad quos præsentes literæ pervenerint: Ferdinandus dei gratia Lucensis episcopus, apostolicæ Sedis nuntius, Ludovicus patri- archa Aquilegiensis, Bartholomæus archiepiscopus Mediolanensis, Georgius episcopus Pataviensis et Simon episcopus Traguriensis, salutem in domino et contra pullulantes hæreses pro defensione
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47 fidei viriliter insudare. Noveritis, quod nos per sermum princi- pem ac dominum D. Sigismundum Rom. regem semper Augu- stum ac Hungariæ, Bohemiæ, Dalmatiæ, Croatiæ oc. regem fui- mus cum instantia requisiti, ut literas apostolicas infrascripti tenoris per ipsum nobis oblatas deberemus transsumi facere et insinuare oc. (S. oben Nr. 12, die Kreuzbulle vom 1 Marz 1420) Nos igitur ad supradicti sermi Roman. regis requisitionem præsentes nostras literas per præsens instrumentum publicum, manibus notariorum infrascriptorum subscriptum, sigillorum no- strorum jussimus appensione communiri. Datum et actum in Montibus Chuttnis, Pragensis diocesis, in curia habitationis ma- gistri monetarum ibidem, sub anno a nativitate domini millesimo quadringentesimo vigesimo, indict. XIII, die vero Veneris, de- cima sexta mensis Augusti, hora sextarum vel quasi, pontificatus sanctmi in Chr. patris et domini nostri D. Martini divina pro- videntia papæ quinti anno tertio, sermo et invictissimo principe D. Sigismundo Roman. ac Hungariæ, Bohemiæ oc. rege feliciter regnante, præsentibus ibidem illustribus principibus DD. Wil- helmo Bavariæ, Johanne de Sagan, Hinrico dicto Rumpold de Glogovia et Freystadt ducibus, nec non magnificis dominis Lu- dovico de Ottingen, magistro curiæ imperialis, Pipone de Ozora Temesciensi, Guilhelmino de Prata comitibus, ac nobilibus et egregiis Johanne et Ulrico dominis de Biberstein, Schenkone de Sydow, Artungo de Clux, Wend de Ilburg, Sigismundo de War- tenberg, Brunorio de la Scala Veronæ, Georgio de Valperga, Arnesto Flasca de Richenburg, Johanne de Bodem, Gaspare de Klingenberg, Johanne et Alberto de Okeborn, Hinrico Bayer de Bobartin dominis, nec non venerabilibus dominis Ladislao regiæ Majestatis Hungariæ vicecancellario, Benedicto præposito Albensi Ap. Sedis protonotario, ac egregiis magistris Petro Paulo de Vergeriis de Justinopoli utriusque juris, Martino Talayero sacræ theologiæ, Nicolao Cisselmeyster decretorum et Jacobo de Spi- nolis similiter decretorum doctoribus, aliisque quam pluribus militibus et clientibus in numero copioso, testibus ad præmissa vocatis pariter et rogatis. Et ego Antonius Guidonis clericus Avinionensis publicus
47 fidei viriliter insudare. Noveritis, quod nos per sermum princi- pem ac dominum D. Sigismundum Rom. regem semper Augu- stum ac Hungariæ, Bohemiæ, Dalmatiæ, Croatiæ oc. regem fui- mus cum instantia requisiti, ut literas apostolicas infrascripti tenoris per ipsum nobis oblatas deberemus transsumi facere et insinuare oc. (S. oben Nr. 12, die Kreuzbulle vom 1 Marz 1420) Nos igitur ad supradicti sermi Roman. regis requisitionem præsentes nostras literas per præsens instrumentum publicum, manibus notariorum infrascriptorum subscriptum, sigillorum no- strorum jussimus appensione communiri. Datum et actum in Montibus Chuttnis, Pragensis diocesis, in curia habitationis ma- gistri monetarum ibidem, sub anno a nativitate domini millesimo quadringentesimo vigesimo, indict. XIII, die vero Veneris, de- cima sexta mensis Augusti, hora sextarum vel quasi, pontificatus sanctmi in Chr. patris et domini nostri D. Martini divina pro- videntia papæ quinti anno tertio, sermo et invictissimo principe D. Sigismundo Roman. ac Hungariæ, Bohemiæ oc. rege feliciter regnante, præsentibus ibidem illustribus principibus DD. Wil- helmo Bavariæ, Johanne de Sagan, Hinrico dicto Rumpold de Glogovia et Freystadt ducibus, nec non magnificis dominis Lu- dovico de Ottingen, magistro curiæ imperialis, Pipone de Ozora Temesciensi, Guilhelmino de Prata comitibus, ac nobilibus et egregiis Johanne et Ulrico dominis de Biberstein, Schenkone de Sydow, Artungo de Clux, Wend de Ilburg, Sigismundo de War- tenberg, Brunorio de la Scala Veronæ, Georgio de Valperga, Arnesto Flasca de Richenburg, Johanne de Bodem, Gaspare de Klingenberg, Johanne et Alberto de Okeborn, Hinrico Bayer de Bobartin dominis, nec non venerabilibus dominis Ladislao regiæ Majestatis Hungariæ vicecancellario, Benedicto præposito Albensi Ap. Sedis protonotario, ac egregiis magistris Petro Paulo de Vergeriis de Justinopoli utriusque juris, Martino Talayero sacræ theologiæ, Nicolao Cisselmeyster decretorum et Jacobo de Spi- nolis similiter decretorum doctoribus, aliisque quam pluribus militibus et clientibus in numero copioso, testibus ad præmissa vocatis pariter et rogatis. Et ego Antonius Guidonis clericus Avinionensis publicus
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48 apostolica et imperiali auctoritatibus notarius ac suprascripti D. Fernandi ap. Sedis nuntii scriba oc. Et ego Theodoricus Ebbracht clericus Paderburnensis dio- cesis publ. imperiali auctoritate notarius dictique revmi patris D. Bartholomæi archiepiscopi scriba oc. 42. 1420, Aug. 26 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: er wisse jetzt aus Böhmen nicht mehr zu berichten, als dass der König in oder bei Kuttenberg sei. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 81b.) Den von Vlme. Lieben Freunde! Als ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewch von der Lewff wegen zu Beheim etwas zuuerschreiben oc., das haben wir wol vernomen, vnd wie wol ye red dauon bey vns vmbgeen, so wissen wir doch zu diesen zeiten ewr weis- heit kein eygenschaft dauon zuuerschreiben, denn das vns ge- sagt ist, daz vnser gnedigister herre, der Römisch. künig auf dem perg zum Kutten oder nahen dabey sey. Vnd wo wir ewr ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum feria ij post Bartho- lomei. 43. 1420, Aug. 28 (Wodňan). Die Stadt Wodňan klagt dem Ulrich von Rosenberg, dass Žižka mit einem nicht zahlreichen Heere vor Pisek liege und auch Wodňan bedrohe, und bittet ihn um Schutz. (Archiv Český, III, 3.) 44. 1420, 7 Sept. (Kuttenberg). K. Sigmund an Ulrich von Rosenberg: fordert ihn auf, seine Räthe mit voller Macht zu dem Kreistage nach Pilgram zu entsenden, woselbst der Prager Burggraf, Wenzel von Duba, die Willensmeinung des Königs vor- bringen wird. Archiv Český I, 15.)
48 apostolica et imperiali auctoritatibus notarius ac suprascripti D. Fernandi ap. Sedis nuntii scriba oc. Et ego Theodoricus Ebbracht clericus Paderburnensis dio- cesis publ. imperiali auctoritate notarius dictique revmi patris D. Bartholomæi archiepiscopi scriba oc. 42. 1420, Aug. 26 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: er wisse jetzt aus Böhmen nicht mehr zu berichten, als dass der König in oder bei Kuttenberg sei. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 81b.) Den von Vlme. Lieben Freunde! Als ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewch von der Lewff wegen zu Beheim etwas zuuerschreiben oc., das haben wir wol vernomen, vnd wie wol ye red dauon bey vns vmbgeen, so wissen wir doch zu diesen zeiten ewr weis- heit kein eygenschaft dauon zuuerschreiben, denn das vns ge- sagt ist, daz vnser gnedigister herre, der Römisch. künig auf dem perg zum Kutten oder nahen dabey sey. Vnd wo wir ewr ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum feria ij post Bartho- lomei. 43. 1420, Aug. 28 (Wodňan). Die Stadt Wodňan klagt dem Ulrich von Rosenberg, dass Žižka mit einem nicht zahlreichen Heere vor Pisek liege und auch Wodňan bedrohe, und bittet ihn um Schutz. (Archiv Český, III, 3.) 44. 1420, 7 Sept. (Kuttenberg). K. Sigmund an Ulrich von Rosenberg: fordert ihn auf, seine Räthe mit voller Macht zu dem Kreistage nach Pilgram zu entsenden, woselbst der Prager Burggraf, Wenzel von Duba, die Willensmeinung des Königs vor- bringen wird. Archiv Český I, 15.)
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49 45. 1420, Sept. 16 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: er wisse vom Könige nichts mehr, als dass er in Kuttenberg sei und wieder Volk sammle. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 85.) Den von Vlme. Cettula interclusa. Lieben Freünd! Als Ir vns denn ver- schriben vnd gebetten habt von der lewff wegen zu Beheim oc., wissen wir zu disen zeiten nicht treffenlicher mer. Wol sagt man bey vns, daz vnser gnedigister Herre.. der Römisch oc. Künig auf dem perg zur Kutten sey, vnd meyne wider volk zusamen bringen vnd ein velt zumachen. Ob aber das also sei, oder wie sich das machen werde, wissen wir noch nicht eygen- schaft. (Datum feria ij ante Mathej apostolj.) 46. 1420, Nov. 4 (Kuttenberg). K. Sigmund an Ulrich von Rosenberg: entschuldigt sich, ihm in Folge der bei Wyšehrad erlittenen empfindlichen Niederlage die versprochene Hilfe nicht leisten zu können, und vertröstet ihn, bis seine Streitkräfte sich wieder erholt haben werden. (Archlv Český I, 15.) 47. 1420, Nov. 5 (Prag). Die Prager klagen allen Böhmen über K. Sigmunds Grausamkeit und Tücke, der nur um das Volk der Böhmen zu schwächen, in der Schlacht vor dem Wyšehrad die Herren und Ritter böhmischer Nationalität ab- sichtlich ihrem Verderben entgegen geführt habe. (Archiv Český, III, 217, aus Laurenz von Březowa's Chronik.)
49 45. 1420, Sept. 16 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: er wisse vom Könige nichts mehr, als dass er in Kuttenberg sei und wieder Volk sammle. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 85.) Den von Vlme. Cettula interclusa. Lieben Freünd! Als Ir vns denn ver- schriben vnd gebetten habt von der lewff wegen zu Beheim oc., wissen wir zu disen zeiten nicht treffenlicher mer. Wol sagt man bey vns, daz vnser gnedigister Herre.. der Römisch oc. Künig auf dem perg zur Kutten sey, vnd meyne wider volk zusamen bringen vnd ein velt zumachen. Ob aber das also sei, oder wie sich das machen werde, wissen wir noch nicht eygen- schaft. (Datum feria ij ante Mathej apostolj.) 46. 1420, Nov. 4 (Kuttenberg). K. Sigmund an Ulrich von Rosenberg: entschuldigt sich, ihm in Folge der bei Wyšehrad erlittenen empfindlichen Niederlage die versprochene Hilfe nicht leisten zu können, und vertröstet ihn, bis seine Streitkräfte sich wieder erholt haben werden. (Archlv Český I, 15.) 47. 1420, Nov. 5 (Prag). Die Prager klagen allen Böhmen über K. Sigmunds Grausamkeit und Tücke, der nur um das Volk der Böhmen zu schwächen, in der Schlacht vor dem Wyšehrad die Herren und Ritter böhmischer Nationalität ab- sichtlich ihrem Verderben entgegen geführt habe. (Archiv Český, III, 217, aus Laurenz von Březowa's Chronik.)
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50 48. 1420, Nov. 18. Die Hauptleute der Taborer, Johann Žižka von Trocnow, Chwal von Machowic, Zbyněk von Buchow, Pawlik von Mužic und die Piseker Ge- meinde schliessen mit Ulrich von Rosenberg einen Waffenstillstand bis zum künftigen Faschingsdienstage. (Archlv Český, III, 280 [Orlg. arch. Trebon.].) 49. 1420, Nov. 25 (Časlau). K. Sigismund ruft die Breslauer und Neumarkter zum Kampfe gegen die Hussiten auf. (Grünhagen in Scr. rer. Siles. VI, n. 2.) Wir Segemund von gots gnaden romischer kunig zu allen czeiten merer des reichs und zu Hungern, zu Behmen, Dalma- tien, Croatien oc. kunig, embieten den burgermeister, ratmannen und burgern gemeyniglich der stete zu Breslaw und zum New- margte vnsern lieben getruwen vnser gnade und alles gut. Lieben getrawen, ir wisset wol, wie sich die hussen und wicleffen wieder den heilgen cristenglouben mit keczereye und grosem irsal, mort und branth, kirchen brechen zu Prage und anderswo uffgeworfen haben und sich wieder uns und ire na- turlichen herren mechtiglich uffleynen und vil ander bosheit treyben, das dis volkomelich zuschreiben zumole zu lang were, und sent nu die sachen, als man merken mag die gancze cri- stenheit beruret und wir auch sulcher macht zu widersten grose hulfe bedurfen, so ruffen wir euch an als unser und der cronen zu Behmen sunderliche lieben getruwen und ermanen euch trewe und ere, als ir uns und der cronen zu Behmen pflichtig seyt, das ir uns beystendig und behulfen seyn sollet; und senden dorczu euch den strengen hern Janken von Chotyemicz genannt von Furstensteyn unsern lieben getruwen mit voller macht und in den sachen unser meynunge volkomlich underweisseten, und begern von euch mit ganczem ernste und fleisse, das ir im do-
50 48. 1420, Nov. 18. Die Hauptleute der Taborer, Johann Žižka von Trocnow, Chwal von Machowic, Zbyněk von Buchow, Pawlik von Mužic und die Piseker Ge- meinde schliessen mit Ulrich von Rosenberg einen Waffenstillstand bis zum künftigen Faschingsdienstage. (Archlv Český, III, 280 [Orlg. arch. Trebon.].) 49. 1420, Nov. 25 (Časlau). K. Sigismund ruft die Breslauer und Neumarkter zum Kampfe gegen die Hussiten auf. (Grünhagen in Scr. rer. Siles. VI, n. 2.) Wir Segemund von gots gnaden romischer kunig zu allen czeiten merer des reichs und zu Hungern, zu Behmen, Dalma- tien, Croatien oc. kunig, embieten den burgermeister, ratmannen und burgern gemeyniglich der stete zu Breslaw und zum New- margte vnsern lieben getruwen vnser gnade und alles gut. Lieben getrawen, ir wisset wol, wie sich die hussen und wicleffen wieder den heilgen cristenglouben mit keczereye und grosem irsal, mort und branth, kirchen brechen zu Prage und anderswo uffgeworfen haben und sich wieder uns und ire na- turlichen herren mechtiglich uffleynen und vil ander bosheit treyben, das dis volkomelich zuschreiben zumole zu lang were, und sent nu die sachen, als man merken mag die gancze cri- stenheit beruret und wir auch sulcher macht zu widersten grose hulfe bedurfen, so ruffen wir euch an als unser und der cronen zu Behmen sunderliche lieben getruwen und ermanen euch trewe und ere, als ir uns und der cronen zu Behmen pflichtig seyt, das ir uns beystendig und behulfen seyn sollet; und senden dorczu euch den strengen hern Janken von Chotyemicz genannt von Furstensteyn unsern lieben getruwen mit voller macht und in den sachen unser meynunge volkomlich underweisseten, und begern von euch mit ganczem ernste und fleisse, das ir im do-
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51 rynn genczlich glaubt als uns selber, und was er mit euch also obireyn wirt, das wollen wir stete und feste halden und vol- furen ane geferde. Geben zum Czaslaw an sand Katherin tage, unser reiche des hungerischen oc. in dem XXXIIII, des romi- schen in dem XI und des böhmischen in dem irsten Jare. 50. 1420, Nov. 30 (Pilsen). Nachricht von dem Vorrücken des Žižka von Klatau vor Rabí, und von ciner beabsichtigten Zusammenkunft der Herren des Landfriedens zum Zwecke eines gemeinschaftlichen Vorgehens gegen Žižka. (Orlg. arch. civ. Egrae.) Meyn willigen Dinst zuvor, lieben Herrn! Als ir mir geschriben hat, das ich euch sol lossen wissen, wo der Zyssko wer, ich thu euch czu wissen, das har czu Klot gelegen hat, do har hot gehort, das dy Herren werden, der gancz lantfryd wer- den czuszamen komen, do wort der Zyssko geruckt von Klatow, do leit her czu welde ume das Hausz Rab. Do haben unszeren Heren eyn tag gelegt von dysen, der do nu komt Dynstage wber achtage, daz sy wellen allen czu welde legen mit ir macht ken dem Zyssko. Auch lieben Herrn, ume daz gelt, alz ich eûch schuldig byen, ich bithe euch fryntlich, daz ir nicht czornet, wenn ich wil euch korczlich czeit geben und auch zy wellen ytlichen dorczu brengen, daz sy solden off sy czyhen. Auch lieben Herrn, ich kan euch nicht fyl schreyben, wenn waz der pot wirt euch sagen aus der munde, daz ir em scholdt glauben, was her euch swer bass sagen wirt. Datum dominico die post sanctæ Katherinæ. Nyklass Hynko purger zu Nuwe Pylzen. Den oc. Erhart Puchelberger und Hanns Smyd, purger zcu Egern oc. 4*)
51 rynn genczlich glaubt als uns selber, und was er mit euch also obireyn wirt, das wollen wir stete und feste halden und vol- furen ane geferde. Geben zum Czaslaw an sand Katherin tage, unser reiche des hungerischen oc. in dem XXXIIII, des romi- schen in dem XI und des böhmischen in dem irsten Jare. 50. 1420, Nov. 30 (Pilsen). Nachricht von dem Vorrücken des Žižka von Klatau vor Rabí, und von ciner beabsichtigten Zusammenkunft der Herren des Landfriedens zum Zwecke eines gemeinschaftlichen Vorgehens gegen Žižka. (Orlg. arch. civ. Egrae.) Meyn willigen Dinst zuvor, lieben Herrn! Als ir mir geschriben hat, das ich euch sol lossen wissen, wo der Zyssko wer, ich thu euch czu wissen, das har czu Klot gelegen hat, do har hot gehort, das dy Herren werden, der gancz lantfryd wer- den czuszamen komen, do wort der Zyssko geruckt von Klatow, do leit her czu welde ume das Hausz Rab. Do haben unszeren Heren eyn tag gelegt von dysen, der do nu komt Dynstage wber achtage, daz sy wellen allen czu welde legen mit ir macht ken dem Zyssko. Auch lieben Herrn, ume daz gelt, alz ich eûch schuldig byen, ich bithe euch fryntlich, daz ir nicht czornet, wenn ich wil euch korczlich czeit geben und auch zy wellen ytlichen dorczu brengen, daz sy solden off sy czyhen. Auch lieben Herrn, ich kan euch nicht fyl schreyben, wenn waz der pot wirt euch sagen aus der munde, daz ir em scholdt glauben, was her euch swer bass sagen wirt. Datum dominico die post sanctæ Katherinæ. Nyklass Hynko purger zu Nuwe Pylzen. Den oc. Erhart Puchelberger und Hanns Smyd, purger zcu Egern oc. 4*)
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52 51. 1420, Dec. 5 (Prag). Magister Kristian von Prachatic äussert dem Ulrich von Rosenberg seine Freude darüber, dass er gesonnen sei, den vier Prager Artikeln wieder beizutreten und dieselben auf seinen Gütern zu gestatten. (Archlv Český, III, 4.) 52. 1420, Dec. 5 (Opatowic). Der Abt und Convent des Opatowicer Klosters erkennen die Schuld von 3000 Schock Prager Groschen an, welche K. Sigmund den Herren Póta von Častolowic und Aleš Holický von Sternberg auf ihrem Kloster ver- schrieben hat, und verpflichten sich deshalb zur Zahlung eines Jahres- zinses von 300 Schock. (Archiv Český, I, 148, III, 280 [Orig. arch. Pardubíc.].) 53. 1420, Dec. 19 (Regensburg). Albrecht Bischof von Regensburg macht seinen Diöcesanen den Inhalt der päpstlichen Kreuzbulle gegen die „Hussen“ bekannt, und fordert sie auf, sich zu rüsten, um deren Einfall nach Bayern abzuwehren. (Andreae Ratisbon. Supplementa fol. 379.) Wir Albrecht von gotes genaden byschoffe zu Regenspurkg, embieten allen fürsten, grauen, freyen ryttern vnd Knechten, den räten vnd den gemainen aller stet, markchten, dorffern vnd gemainchklich allen christen menschen vnsers bystumbs daz hayl in got dem herren vnd alles daz wir guetz vermügen. Erwirdigen, getrewen, besunder liebhaber vnd diener des allmächtigen gotes. Als ewch nu wol wissenlich ist, wie das pöz vnchraut des falschen vndiets, des verdampten volks der Hussen mit angenomer pöshait irer falschen ler vnd vngelaubens das haylsam edel chrawt vnd den waren sam christenleichs gelaubens, den der almächtig got vnser herr Jesus Christus mit seinem pittern tod vnd vergyessung seines rosenuarben pluets
52 51. 1420, Dec. 5 (Prag). Magister Kristian von Prachatic äussert dem Ulrich von Rosenberg seine Freude darüber, dass er gesonnen sei, den vier Prager Artikeln wieder beizutreten und dieselben auf seinen Gütern zu gestatten. (Archlv Český, III, 4.) 52. 1420, Dec. 5 (Opatowic). Der Abt und Convent des Opatowicer Klosters erkennen die Schuld von 3000 Schock Prager Groschen an, welche K. Sigmund den Herren Póta von Častolowic und Aleš Holický von Sternberg auf ihrem Kloster ver- schrieben hat, und verpflichten sich deshalb zur Zahlung eines Jahres- zinses von 300 Schock. (Archiv Český, I, 148, III, 280 [Orig. arch. Pardubíc.].) 53. 1420, Dec. 19 (Regensburg). Albrecht Bischof von Regensburg macht seinen Diöcesanen den Inhalt der päpstlichen Kreuzbulle gegen die „Hussen“ bekannt, und fordert sie auf, sich zu rüsten, um deren Einfall nach Bayern abzuwehren. (Andreae Ratisbon. Supplementa fol. 379.) Wir Albrecht von gotes genaden byschoffe zu Regenspurkg, embieten allen fürsten, grauen, freyen ryttern vnd Knechten, den räten vnd den gemainen aller stet, markchten, dorffern vnd gemainchklich allen christen menschen vnsers bystumbs daz hayl in got dem herren vnd alles daz wir guetz vermügen. Erwirdigen, getrewen, besunder liebhaber vnd diener des allmächtigen gotes. Als ewch nu wol wissenlich ist, wie das pöz vnchraut des falschen vndiets, des verdampten volks der Hussen mit angenomer pöshait irer falschen ler vnd vngelaubens das haylsam edel chrawt vnd den waren sam christenleichs gelaubens, den der almächtig got vnser herr Jesus Christus mit seinem pittern tod vnd vergyessung seines rosenuarben pluets
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53 hie in die werlt gepflanczt vnd gepawt hat, zuuertreyben vnd zuuertilgen vormaynet, vnd daz zu vnterchomen vnd fürzusehen hat vnser heyliger vatter pabst Martinus, vicari des almächtigen gots hie auf erd. geuaren alls ein getrewer garttner, der daz vnchrawt ausrewtt vnd auswirft, daz daz edel chrawt nit verderb vnd auch zu geleicher weis alls aines werltlichen herren öbrister marschalkch, der seines herren panyer auffwirft alls er streyten soll, also hat er auch des öbristen herren. vnsers herren Jesu Christi banyer, daz ist daz heylig chrewcz auffgeworffen. daz man das verchünden vnd predigen soll. czu demselben banyer all christenmenschen zefliehen vnd darunder vmb den nam Christi zefechten vnd ze streyten schuldig sein. Vnd darauff so berüeft der benant vnser heyliger vater ainen sollchen gaistlichen solld aus. alls dann der allmächtig got seinen rittern vnd Knechten, den heyligen martträrn geben hat. die ir pluet durch verhalltung wegen christenlichs gelauben vergossen habent. Des haben wir vnsers vorgenannten heyligen vatters des pabsts brieff, als vns die der hochwirdig vnser lieber herre der erczbyschoffe von Salezburgk vnder seinem vidimus vnd versigelten brieffen zuge- sant hat. die vnder andern geschriefften ainer sölchen lawt sind : Das all christenmenschen, wie die genant sein, die sich mit lautter gewissen, volkomnär peycht vnd andächtigem herezen durch behalttung christenlichs gelawbens bezaychen mit dem zaychen des heyligen chrewszs vnd wider das vndyett ze streytten vnd zeuechten vnd das zu uertilgen vnd abzetuen gebent, die werden ledig gesagt aller irer sund, wie die genant sind. Weliches mensch sich auch darczu gibt, als es oben begriffen ist, gieng der von tods ab vnderwegen, das er zu dem vndyet nicht gelan- gen möcht, der würd dannoch der genaden alls gancz taylhafftig, als er mit dem vndyet gestriten vnd geuochten hiet. Welcher mensch aber mit seinem aygen leyb vor altter oder chrankchait wegen wie das genant wär, das also nicht verpringen möcht, schikcht er dann ainen andern mit seinem guct an seiner stat dahin, der wirt derselben genaden taylhafftig mit sampt dem, der dann also geschikcht wirt. Sölchen grössen ablos vnd genad zu erwerben erwecht vnser heyliger vatter all Kristenmenschen vnd pitt die durch die lieb vnd namen vnsers lieben herren Jesu Christi vnd seines rosenuarben pluets, daz er vmb all
53 hie in die werlt gepflanczt vnd gepawt hat, zuuertreyben vnd zuuertilgen vormaynet, vnd daz zu vnterchomen vnd fürzusehen hat vnser heyliger vatter pabst Martinus, vicari des almächtigen gots hie auf erd. geuaren alls ein getrewer garttner, der daz vnchrawt ausrewtt vnd auswirft, daz daz edel chrawt nit verderb vnd auch zu geleicher weis alls aines werltlichen herren öbrister marschalkch, der seines herren panyer auffwirft alls er streyten soll, also hat er auch des öbristen herren. vnsers herren Jesu Christi banyer, daz ist daz heylig chrewcz auffgeworffen. daz man das verchünden vnd predigen soll. czu demselben banyer all christenmenschen zefliehen vnd darunder vmb den nam Christi zefechten vnd ze streyten schuldig sein. Vnd darauff so berüeft der benant vnser heyliger vater ainen sollchen gaistlichen solld aus. alls dann der allmächtig got seinen rittern vnd Knechten, den heyligen martträrn geben hat. die ir pluet durch verhalltung wegen christenlichs gelauben vergossen habent. Des haben wir vnsers vorgenannten heyligen vatters des pabsts brieff, als vns die der hochwirdig vnser lieber herre der erczbyschoffe von Salezburgk vnder seinem vidimus vnd versigelten brieffen zuge- sant hat. die vnder andern geschriefften ainer sölchen lawt sind : Das all christenmenschen, wie die genant sein, die sich mit lautter gewissen, volkomnär peycht vnd andächtigem herezen durch behalttung christenlichs gelawbens bezaychen mit dem zaychen des heyligen chrewszs vnd wider das vndyett ze streytten vnd zeuechten vnd das zu uertilgen vnd abzetuen gebent, die werden ledig gesagt aller irer sund, wie die genant sind. Weliches mensch sich auch darczu gibt, als es oben begriffen ist, gieng der von tods ab vnderwegen, das er zu dem vndyet nicht gelan- gen möcht, der würd dannoch der genaden alls gancz taylhafftig, als er mit dem vndyet gestriten vnd geuochten hiet. Welcher mensch aber mit seinem aygen leyb vor altter oder chrankchait wegen wie das genant wär, das also nicht verpringen möcht, schikcht er dann ainen andern mit seinem guct an seiner stat dahin, der wirt derselben genaden taylhafftig mit sampt dem, der dann also geschikcht wirt. Sölchen grössen ablos vnd genad zu erwerben erwecht vnser heyliger vatter all Kristenmenschen vnd pitt die durch die lieb vnd namen vnsers lieben herren Jesu Christi vnd seines rosenuarben pluets, daz er vmb all
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54 christenmenschen vergossen hat, daz wir vns zu vertilgnüss des vndyets des verdampten volks der hussen vnd Wicleuisten willich- klichen geben wöllen. Des geleichen pitten vnd monen wir all die obgenannten, alls die oben geschriben sind, vnd darczu all geystlich ordnung vnsers bystumbs mit welicherlay die begriffen sind, daz sie sich darnach schichken, fürsehen vnd ordnen mit irem leyb vnd guet. Ob das zu schullden chöm, als wir denn von ettlichen hochgeporen fürsten von Bayrn erwirdiger pot- schaft, die sie vns zugesant habent, vernomen haben, wie den- selben fürsten gewisse wordnung chomen sey, das daz benant vndyet in daz lant zu Bayren vermaynent zu zekomen vnd ze- zyehen, daz dieselben fürsten vns nit allein sunder andern für- sten vnd iren landen vnd lewten verchunden habent lassen. Darczu wir vns mit sampt vnserer pfaffhait, wie die genant ist, nach ganczen vnsern vermügen durch die lieb des allmächtigen goczs willichklich geben haben. Desgeleichen getrawen wir allen Getrewen christenmenschen vnsers bystumbs vnd monen sie pey den genaden, der sy darumb taylhäfftig werden, daz sie sich dez geleichen auch darczu geben vnd taylhäfftig machen wollen. Auch so mach wir sy darumb taylhäfftig aller genaden vnd güettät, dye in allen stifften vnd gotzhäwsern vnsers bystumbs verpracht werden. Geben zu Regenspurkg am pfincztag vor Thome apostoli anno domini MCCCCXX° mit vnserm auffge- druckten insigel versigelt. 54. 1320, Dec. 30 (Brüx). K. Sigmunds Schadlosbrief für Markgrafen Friedrich den Alteren von Meissen, der ihm mit 500 Mannen in der Krone Böhmen zu dienen sich verpflichtet hat. (Orig. arch. Dresd.) Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen zyten merer des Richs, vnd zn Vngern, zu Behem, Dalmacien Croacien oc. kunig bekennen vnd tun kunt offenbar mit disem brief, Allen den die insehen oder horen lesen. Wann vns der Hochgeborn Fridrich der Elter, landgraue in Doringen, vnd
54 christenmenschen vergossen hat, daz wir vns zu vertilgnüss des vndyets des verdampten volks der hussen vnd Wicleuisten willich- klichen geben wöllen. Des geleichen pitten vnd monen wir all die obgenannten, alls die oben geschriben sind, vnd darczu all geystlich ordnung vnsers bystumbs mit welicherlay die begriffen sind, daz sie sich darnach schichken, fürsehen vnd ordnen mit irem leyb vnd guet. Ob das zu schullden chöm, als wir denn von ettlichen hochgeporen fürsten von Bayrn erwirdiger pot- schaft, die sie vns zugesant habent, vernomen haben, wie den- selben fürsten gewisse wordnung chomen sey, das daz benant vndyet in daz lant zu Bayren vermaynent zu zekomen vnd ze- zyehen, daz dieselben fürsten vns nit allein sunder andern für- sten vnd iren landen vnd lewten verchunden habent lassen. Darczu wir vns mit sampt vnserer pfaffhait, wie die genant ist, nach ganczen vnsern vermügen durch die lieb des allmächtigen goczs willichklich geben haben. Desgeleichen getrawen wir allen Getrewen christenmenschen vnsers bystumbs vnd monen sie pey den genaden, der sy darumb taylhäfftig werden, daz sie sich dez geleichen auch darczu geben vnd taylhäfftig machen wollen. Auch so mach wir sy darumb taylhäfftig aller genaden vnd güettät, dye in allen stifften vnd gotzhäwsern vnsers bystumbs verpracht werden. Geben zu Regenspurkg am pfincztag vor Thome apostoli anno domini MCCCCXX° mit vnserm auffge- druckten insigel versigelt. 54. 1320, Dec. 30 (Brüx). K. Sigmunds Schadlosbrief für Markgrafen Friedrich den Alteren von Meissen, der ihm mit 500 Mannen in der Krone Böhmen zu dienen sich verpflichtet hat. (Orig. arch. Dresd.) Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen zyten merer des Richs, vnd zn Vngern, zu Behem, Dalmacien Croacien oc. kunig bekennen vnd tun kunt offenbar mit disem brief, Allen den die insehen oder horen lesen. Wann vns der Hochgeborn Fridrich der Elter, landgraue in Doringen, vnd
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55 Marggrave zu Myssen, unser lieber Oheim vnd furst, mit funf- hundert Mannen vnd pferden, in der Crone zu Behem, wider die wiccleffen an den Steten, wo wir Ir bedorffen, vnd Sy legen werden helfen, vud dienen sollen. Und dauon so geloben wir demselben vnserm lieben Oheimen, Marggraf Fridrichen, was er an denselben Lewten, mit gefengnuss allein, schaden empfahen wurde, das wir In, vnd seine erben, des entnemen vnd entle- digen wollen, on allen Iren schaden,vnd on alles geuerde vnd argeliste, was Sy auch erber gefangen, widerumb fiengen, von vnsern finden, die sollen Sy vns entworten. Also das gefangen mit gefangen, mogen geledigt, vnd ab gewechselt werden, was Sy aber burgern oder gebuer fiengen oder reysiger habe, oder vyhnome von finden erwurben, die mogen Sy In machen, so Sy nuczest mogen. Mit vrkund diess briefs, versiegelt mit vnserm kuniglichen anhangendem Insigel. Geben zu Bruxs nach Cristi geburt, vierzenhundert Jare vnd dornach in dem Eynvndzweint- zigisten Jare, am nechsten Montag nach dem heiligen Cristtag. vnserr Riche. Des vngrischen oc. in dem XXXIIII, des Ro- mischen in dem Eylften, vnd des Behemischen in dem ersten Jaren. Ad mandatum domini Regis, domino Friderico Mar- chione Brandemburgensi referente: Franciscus prepo- situs Boleslauiensis. 55. 1421, Jan. 1 (Regensburg). Der Rath von Regensburg ersucht den Rath von Eger um Nachricht, warum König Sigmund sich nach Deutschland begebe, und wie es sich mit den Hussiten verhalte. (Orig. arch. clv. Egrae.) Ersam, fursichtig, weis, besunder lieb Freunde! Unser willig dinst sein ewer lieb und freuntschaft voran berait. Lieben Freunde! Wir haben vernommen, wie der allerdurchleuchtigist Furst und Herre, Herr Sigmund, Römischer Konig oc. unser genadigister Herre in Kurcz zu ew gein Eger schull komen. Biten wir ewer lieb und freuntschaft mit vleisse, das uns ewer
55 Marggrave zu Myssen, unser lieber Oheim vnd furst, mit funf- hundert Mannen vnd pferden, in der Crone zu Behem, wider die wiccleffen an den Steten, wo wir Ir bedorffen, vnd Sy legen werden helfen, vud dienen sollen. Und dauon so geloben wir demselben vnserm lieben Oheimen, Marggraf Fridrichen, was er an denselben Lewten, mit gefengnuss allein, schaden empfahen wurde, das wir In, vnd seine erben, des entnemen vnd entle- digen wollen, on allen Iren schaden,vnd on alles geuerde vnd argeliste, was Sy auch erber gefangen, widerumb fiengen, von vnsern finden, die sollen Sy vns entworten. Also das gefangen mit gefangen, mogen geledigt, vnd ab gewechselt werden, was Sy aber burgern oder gebuer fiengen oder reysiger habe, oder vyhnome von finden erwurben, die mogen Sy In machen, so Sy nuczest mogen. Mit vrkund diess briefs, versiegelt mit vnserm kuniglichen anhangendem Insigel. Geben zu Bruxs nach Cristi geburt, vierzenhundert Jare vnd dornach in dem Eynvndzweint- zigisten Jare, am nechsten Montag nach dem heiligen Cristtag. vnserr Riche. Des vngrischen oc. in dem XXXIIII, des Ro- mischen in dem Eylften, vnd des Behemischen in dem ersten Jaren. Ad mandatum domini Regis, domino Friderico Mar- chione Brandemburgensi referente: Franciscus prepo- situs Boleslauiensis. 55. 1421, Jan. 1 (Regensburg). Der Rath von Regensburg ersucht den Rath von Eger um Nachricht, warum König Sigmund sich nach Deutschland begebe, und wie es sich mit den Hussiten verhalte. (Orig. arch. clv. Egrae.) Ersam, fursichtig, weis, besunder lieb Freunde! Unser willig dinst sein ewer lieb und freuntschaft voran berait. Lieben Freunde! Wir haben vernommen, wie der allerdurchleuchtigist Furst und Herre, Herr Sigmund, Römischer Konig oc. unser genadigister Herre in Kurcz zu ew gein Eger schull komen. Biten wir ewer lieb und freuntschaft mit vleisse, das uns ewer
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56 weisheyt in guten geheim verschriben wissen lazz als vil ew fu- glich ist, warumb er yczund herein chom, und was man sich künf- tiklich vorsech, und wie es noch umb die hussen und Wikleffen ain gestalt hab, da tut ir uns sunder lieb und dienst an, als wir das gein euch gern täten, wann ir umb solich sach zu uns sendet und wellen das hin für williklich umb ewer weisheit und umb all die ewern verdienen, wo sich das gepuret in solchen, ader in merern sachen. Datum in die Circumcisionis Domini anno oc. vicesimo primo. Rat der Stat zu Regensburg. Dem oc. Rate der Stat zu Eger oc. 56. 1421, Jan 6 (Aussig). K. Sigmunds Schadlosbrief für Markg. Wilhelm von Meissen. (Orig. arch. Dresd.) Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czeiten merer des reichs vnd zu Hungern und zu Behem, Dal- macien, Croatien oc. kunig. Bekennen vnd tun kunt offenbar mit disem brief allen den die Jn sehen oder horen lesen. Wann vns der hochgeboren Wilhelm landgraf in Doringen und Marggraf zu Meissen vnser lieber Oheim vnd furst, mit funfhundert Man- nen vnd pferden in der Crone zu Behem wider die Wikleffen an den Steten, wo wir Ir bedorffen, vnd Si legen werden, helfen vnd dienen sollen. Vnd dauon so globen wir demselben vnsern lieben Oheimen Marggraf Wilhelmen, was er an denselben leuten mit gefengnuss allein, schaden emphahen wurde, daz wir In vnd seine erben, des entnemen vnd entledigen wollen on allen Iren schaden vnd on alles geuerd vnd argliste. Was Sy auch er- berer gefangen wider fiengen von vnsern fienden, die sollen Si vns entworten, also daz gefangen mit gefangen, mogen geledigt vnd abgewechselt werden. Was Si aber Burger, oder gebawer fiengen, oder an reisiger habe, oder vihname von feinden er- wurben, die mogen Sy In machen so Sy nutzist mogen. Mit vrkund diess brieffs versigelt mit vnserm kuniglichen anhan- gundem Insigel. Geben zu Awsk an der Elbe. Nach Crists
56 weisheyt in guten geheim verschriben wissen lazz als vil ew fu- glich ist, warumb er yczund herein chom, und was man sich künf- tiklich vorsech, und wie es noch umb die hussen und Wikleffen ain gestalt hab, da tut ir uns sunder lieb und dienst an, als wir das gein euch gern täten, wann ir umb solich sach zu uns sendet und wellen das hin für williklich umb ewer weisheit und umb all die ewern verdienen, wo sich das gepuret in solchen, ader in merern sachen. Datum in die Circumcisionis Domini anno oc. vicesimo primo. Rat der Stat zu Regensburg. Dem oc. Rate der Stat zu Eger oc. 56. 1421, Jan 6 (Aussig). K. Sigmunds Schadlosbrief für Markg. Wilhelm von Meissen. (Orig. arch. Dresd.) Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czeiten merer des reichs vnd zu Hungern und zu Behem, Dal- macien, Croatien oc. kunig. Bekennen vnd tun kunt offenbar mit disem brief allen den die Jn sehen oder horen lesen. Wann vns der hochgeboren Wilhelm landgraf in Doringen und Marggraf zu Meissen vnser lieber Oheim vnd furst, mit funfhundert Man- nen vnd pferden in der Crone zu Behem wider die Wikleffen an den Steten, wo wir Ir bedorffen, vnd Si legen werden, helfen vnd dienen sollen. Vnd dauon so globen wir demselben vnsern lieben Oheimen Marggraf Wilhelmen, was er an denselben leuten mit gefengnuss allein, schaden emphahen wurde, daz wir In vnd seine erben, des entnemen vnd entledigen wollen on allen Iren schaden vnd on alles geuerd vnd argliste. Was Sy auch er- berer gefangen wider fiengen von vnsern fienden, die sollen Si vns entworten, also daz gefangen mit gefangen, mogen geledigt vnd abgewechselt werden. Was Si aber Burger, oder gebawer fiengen, oder an reisiger habe, oder vihname von feinden er- wurben, die mogen Sy In machen so Sy nutzist mogen. Mit vrkund diess brieffs versigelt mit vnserm kuniglichen anhan- gundem Insigel. Geben zu Awsk an der Elbe. Nach Crists
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57 geburt vierczehenhundert Jare vnd dornach in dem eynvndezwen- czigisten Jare am Suntag der heiligen dreyer kunig tag Vnserr Reiche des Hungerischen oc. in dem XXXIIII, des Romischen in dem XI vnd des Behemischen in dem ersten Jaren. Ad mandatum domini Regis domino F. Marchione Bran- deb. referente: Franciscus prepositus Boleslauiensis. 57. 1421, Jan. 10 (Neumarkt). Johann Pfalzgraf bei Rhein an den Rath von Eger: bittet um Nach- richt, wo der König sei, damit ihn seine Botschaft treffe, da er Brüx verlassen haben solle. (Orfg. arch. civ. Egrae.) Johanns von gots gnaden pfalzgraff bey Rein vnd hertzog in Beiern. Vnsern gunstlichen gruss zuuor. Ersamen, weisen lieben besundern. Auf uwer schreiben, als ir vns nechst von vnsers herren kunigs gnaden gethan habt, daz der gein Prux komen sulle oc., hetten wir vnser botschaft gefertigt zu seinen gnaden gein Brux zu reiten, vnd in dem so ist vns gesagt worden, wie er wider zu Prux dann geriten sey. Darumb bitten wir uch mit allem fleiss, daz ir vns eigenlichen lasst wissen, wie ym sey, vnd wo yn vnsser botschaft mug treffen. Auch so ist vns gesagt, wie sein gnade gein Eger komen sulle, wer dem allso, daz wer vns zumal liebe, so wollten wir selbs zu seinen gnaden dahin reiten. Datum Nuwmargt an freitag nach Erhardi anno oC. XXImo Den ersamen weisen, vnsern lieben besundern dem rate der stadt Eger. 58. 1421, Jan. 15 (Pilsen). K. Sigmund an Herzog Heinrich von Landshut: er möge, zur Rettung von Tachau, ungesäumt mit aller seiner Macht gegen Frimberg ziehen; Wilhelm Paulstorfer wird bei ihm beglaubigt. (Gemeiner, der Regensburgischen Chronik II Band, p. 436.) Hochgeborner lieber Schwager und Fürst. Wir thun dir zu wissen, dass die Wikleven unsere Stadt Tachau besessen und
57 geburt vierczehenhundert Jare vnd dornach in dem eynvndezwen- czigisten Jare am Suntag der heiligen dreyer kunig tag Vnserr Reiche des Hungerischen oc. in dem XXXIIII, des Romischen in dem XI vnd des Behemischen in dem ersten Jaren. Ad mandatum domini Regis domino F. Marchione Bran- deb. referente: Franciscus prepositus Boleslauiensis. 57. 1421, Jan. 10 (Neumarkt). Johann Pfalzgraf bei Rhein an den Rath von Eger: bittet um Nach- richt, wo der König sei, damit ihn seine Botschaft treffe, da er Brüx verlassen haben solle. (Orfg. arch. civ. Egrae.) Johanns von gots gnaden pfalzgraff bey Rein vnd hertzog in Beiern. Vnsern gunstlichen gruss zuuor. Ersamen, weisen lieben besundern. Auf uwer schreiben, als ir vns nechst von vnsers herren kunigs gnaden gethan habt, daz der gein Prux komen sulle oc., hetten wir vnser botschaft gefertigt zu seinen gnaden gein Brux zu reiten, vnd in dem so ist vns gesagt worden, wie er wider zu Prux dann geriten sey. Darumb bitten wir uch mit allem fleiss, daz ir vns eigenlichen lasst wissen, wie ym sey, vnd wo yn vnsser botschaft mug treffen. Auch so ist vns gesagt, wie sein gnade gein Eger komen sulle, wer dem allso, daz wer vns zumal liebe, so wollten wir selbs zu seinen gnaden dahin reiten. Datum Nuwmargt an freitag nach Erhardi anno oC. XXImo Den ersamen weisen, vnsern lieben besundern dem rate der stadt Eger. 58. 1421, Jan. 15 (Pilsen). K. Sigmund an Herzog Heinrich von Landshut: er möge, zur Rettung von Tachau, ungesäumt mit aller seiner Macht gegen Frimberg ziehen; Wilhelm Paulstorfer wird bei ihm beglaubigt. (Gemeiner, der Regensburgischen Chronik II Band, p. 436.) Hochgeborner lieber Schwager und Fürst. Wir thun dir zu wissen, dass die Wikleven unsere Stadt Tachau besessen und
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58 belegt haben. Nu haben wir uns dazu geschickt und meinen sie mit unser selbs Leib zu retten, und mit Gottes, deiner und der Unseren Hülfe dieser Ketzerei auf ditzmal ein ganz Ende zu machen und der Christenheit und christlichen Glauben grossen Nutz und Frommen zu schicken. Hierum so bitten wir dein Lieb mit ganzen Fleiss, und ermahnen dich aller Freundschaft und göttlicher Gerechtigkeit, du wollest dich mit ganzer Macht, mit reisigem Zeug, Burgern und Gebauern, und wen du immer aufbringen mugest, dazu richten, und von Stund an Angesicht des Briefs ohn alles Versäumen gen dem Pfreimberg kommen. Wenn wir uns des gänzlich auf dich verlassen, und thu herum deinen ernstlichen Fleiss um gemeines Nutz des christenlichen Gelaubens und der Christenheit willen. Als wir dir des ganz getrauen und sunder mit ganzem Fleiss um dich verdienen und danken wollen. Wir haben dir kein ganze Zeit mögen schreiben, dann je er du kumest, je besser, wann uns gross Macht und Noth daran liegt. So balde du dann zu dem Pfreymberg kom- mest, so wird dir unser Burggraf daselbst fürter zu uns führen. Auch was unser Diener Wilhelm Paulstorfer von der Sach von unsern wegen an dein Lieb werben wird, das gelaub ihm gänz- lich, als Uns selbst. Geben zu Pilsen am Mittwoch vor Antoni, unserer Reiche des Ungarischen im 34, des Römischen im 11, des Böhmischen im ersten Jar. Anno XXI. 59. 1421, Jan. 20 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: Kriegszeitung: die Hussen ha- ben die Klöster Chotieschau, Kladrau und Tepl und das Schloss Schwam- berg eingenommen, die Herzoge Johann und Otto von Bayern rüsten; die Belagerung von Tachau haben die Hussen aufgegeben; K. Sigmund hat einen Tag nach Nürnberg auf den 6 April angesetzt oc. (Nürnberger Missiv-Buch V, fol. 111b.) Den von Vlme. Lieben Freunde! Als Ir vns verschriben habt, von der Lewff wegen zu Beheim ewch zuschreiben oc., das haben wir wol vernommen, vnd lassen ewer weisheit wissen, daz wir niht vernommen haben, daz der von Plawen oder ander Prag noch
58 belegt haben. Nu haben wir uns dazu geschickt und meinen sie mit unser selbs Leib zu retten, und mit Gottes, deiner und der Unseren Hülfe dieser Ketzerei auf ditzmal ein ganz Ende zu machen und der Christenheit und christlichen Glauben grossen Nutz und Frommen zu schicken. Hierum so bitten wir dein Lieb mit ganzen Fleiss, und ermahnen dich aller Freundschaft und göttlicher Gerechtigkeit, du wollest dich mit ganzer Macht, mit reisigem Zeug, Burgern und Gebauern, und wen du immer aufbringen mugest, dazu richten, und von Stund an Angesicht des Briefs ohn alles Versäumen gen dem Pfreimberg kommen. Wenn wir uns des gänzlich auf dich verlassen, und thu herum deinen ernstlichen Fleiss um gemeines Nutz des christenlichen Gelaubens und der Christenheit willen. Als wir dir des ganz getrauen und sunder mit ganzem Fleiss um dich verdienen und danken wollen. Wir haben dir kein ganze Zeit mögen schreiben, dann je er du kumest, je besser, wann uns gross Macht und Noth daran liegt. So balde du dann zu dem Pfreymberg kom- mest, so wird dir unser Burggraf daselbst fürter zu uns führen. Auch was unser Diener Wilhelm Paulstorfer von der Sach von unsern wegen an dein Lieb werben wird, das gelaub ihm gänz- lich, als Uns selbst. Geben zu Pilsen am Mittwoch vor Antoni, unserer Reiche des Ungarischen im 34, des Römischen im 11, des Böhmischen im ersten Jar. Anno XXI. 59. 1421, Jan. 20 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: Kriegszeitung: die Hussen ha- ben die Klöster Chotieschau, Kladrau und Tepl und das Schloss Schwam- berg eingenommen, die Herzoge Johann und Otto von Bayern rüsten; die Belagerung von Tachau haben die Hussen aufgegeben; K. Sigmund hat einen Tag nach Nürnberg auf den 6 April angesetzt oc. (Nürnberger Missiv-Buch V, fol. 111b.) Den von Vlme. Lieben Freunde! Als Ir vns verschriben habt, von der Lewff wegen zu Beheim ewch zuschreiben oc., das haben wir wol vernommen, vnd lassen ewer weisheit wissen, daz wir niht vernommen haben, daz der von Plawen oder ander Prag noch
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59 gewunnen oder eingenomen haben. Aber in kürz hat sich er- gangen, daz die Hussen mit vil tawsent mannen, als wir ver- nemen, bis nahent über walt geczogen sein, vnd drew mechtige closter, nemlich Kottischaw, Cladrawn vnd Töppel, vnd auch das Sloss Swannberg gestürmt, gewunnen, verprant vnd gewüst haben. Darauf vns vnser gnedig Herren Herczog Johans vnd Herczog Ott von Peyern vmb hilf verschriben, wan In auch warnung komen. Was sunderlich so hat vns der vorgenant vnser Herre Herczog Ott verschriben und ein abschrift eins briefs, als vnser gnedigister Herre der Römisch oc. Künig seinen gnaden verschriben hett, gesant, der wir ewr frewnt- schaft auch abschrift hierynnen verslossen schicken, darinn Ir dessen vnsers gnedigisten Herren des Künigs meynung wol ver- nemen werdet. Also haben wir etwieuil vnsers greysigen zewgs darczu auszgesant, die noch awszen sein. Nu haben wir ver- nomen, wie die Hussen von der stat Tachaw, die sie belegert hetten, wider hinder sich geruckt sein; wie sich aber die sache daselbs hinfür machen werden, wissen wir noch niht eygen- schaft. Auch tun wir ewer ersamkeit zu wissen, daz vns der vorgenant vnser gnedigister Herre. der Römisch oc. Künig in kürtz verschriben hat, wie er vnser gnedig Herren.. die Kür- fürsten, ander Fürsten, Herren vnd auch Stette zu seinen künig- lichen gnaden, zu vns gen Nürenberg zu komen berüft habe XIIII tag nach Ostern schierist, als Ir das villeicht nu auch wol vernomen mugt haben. Denn wo wir ewer weisheit lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (ipsa die Fabiani et Sebastiani). 60. 1421, Jan. 26 (Mies). K. Sigmund an die Breslauer: er habe sich in den Pilsner Kreis begeben, um denselben gegen Zižka zu schützen, werde aber nächstens nach Weis- wasser kommen, wohin er bereits einen Tag angesagt habe : sie sollen ihre Bevollmächtigten gleichfalls dahin senden. (Grünhagen 1. c. n. 27, aus dem Breslauer Archlve.) Unsern und des reychs lieben getrewen burgermeistern und retten unserer stad Breslow. Sigmund von gots gnaden romischer koning, czu alle czyten merer des rychs und czu Ungern, czu Behemen oc. kuning.
59 gewunnen oder eingenomen haben. Aber in kürz hat sich er- gangen, daz die Hussen mit vil tawsent mannen, als wir ver- nemen, bis nahent über walt geczogen sein, vnd drew mechtige closter, nemlich Kottischaw, Cladrawn vnd Töppel, vnd auch das Sloss Swannberg gestürmt, gewunnen, verprant vnd gewüst haben. Darauf vns vnser gnedig Herren Herczog Johans vnd Herczog Ott von Peyern vmb hilf verschriben, wan In auch warnung komen. Was sunderlich so hat vns der vorgenant vnser Herre Herczog Ott verschriben und ein abschrift eins briefs, als vnser gnedigister Herre der Römisch oc. Künig seinen gnaden verschriben hett, gesant, der wir ewr frewnt- schaft auch abschrift hierynnen verslossen schicken, darinn Ir dessen vnsers gnedigisten Herren des Künigs meynung wol ver- nemen werdet. Also haben wir etwieuil vnsers greysigen zewgs darczu auszgesant, die noch awszen sein. Nu haben wir ver- nomen, wie die Hussen von der stat Tachaw, die sie belegert hetten, wider hinder sich geruckt sein; wie sich aber die sache daselbs hinfür machen werden, wissen wir noch niht eygen- schaft. Auch tun wir ewer ersamkeit zu wissen, daz vns der vorgenant vnser gnedigister Herre. der Römisch oc. Künig in kürtz verschriben hat, wie er vnser gnedig Herren.. die Kür- fürsten, ander Fürsten, Herren vnd auch Stette zu seinen künig- lichen gnaden, zu vns gen Nürenberg zu komen berüft habe XIIII tag nach Ostern schierist, als Ir das villeicht nu auch wol vernomen mugt haben. Denn wo wir ewer weisheit lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (ipsa die Fabiani et Sebastiani). 60. 1421, Jan. 26 (Mies). K. Sigmund an die Breslauer: er habe sich in den Pilsner Kreis begeben, um denselben gegen Zižka zu schützen, werde aber nächstens nach Weis- wasser kommen, wohin er bereits einen Tag angesagt habe : sie sollen ihre Bevollmächtigten gleichfalls dahin senden. (Grünhagen 1. c. n. 27, aus dem Breslauer Archlve.) Unsern und des reychs lieben getrewen burgermeistern und retten unserer stad Breslow. Sigmund von gots gnaden romischer koning, czu alle czyten merer des rychs und czu Ungern, czu Behemen oc. kuning.
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60 Lieben getreuwen, als ir villicht wol vernomen habt, wy der Sysco mit seinen helffern in dem creysse czu Byllsen (Pilsen) grosen schaden getan und villich noch grosser darinn czu thun gemaint hett, und warum wir nue das obgenante lande, als wir im des wol schuldig sein, an rettung und hilffe also nicht ver- lossen mochten, haben wir uns dohin erhebt und sy mit helfe des almechtigen gotes gerettet und maynen das genant lande furder czu bewarn und czu besetczen, damit si trosting haben, deme Sysco, synen helffern und irer keczerye czu wydersten, und wann wir nue muet haben von morgen am montag uber acht tag (3 Febr.) czu dem Wissenwasser czu sein und eczlich unser fursten manschafft uud stete ouch dohin bescheiden und verbott haben, do wir disser lande notdurfft und bestes maynen czu bedencken und eynig czu werden, noch ratte der lande not- durfft, hirumme so gebiten wir uch ernstlich von kuniglicher macht, als liebe uch unser swere ungnade sey czu vurmeyden, ir wollet eczlich dy trefflichsten under uch mit ganczer vuller macht uff den obgenannten tag auch czu uns gayn dem Wissen- wasser schicken, die uns vollecklich von euwer wegen geant- wurten mugen von sulcher sache wegen, als wir dann mit in und andern von der wicleven und der lande notdurft wegen reden werden, und thut hirinnen nicht anders, als wir uch des wol geluben und gnedeclich gen uch erkennen wollen. Geben czu der Meysen am suntag noch conversionis Pauli unsers reichs des ungerischen oc. im XXXV, des romischen im XII und des behemischen in dem anderen jaren. *) *) Diese Jahresangaben weisen auf 1422 hin. Doch in diesem Jahre hat K. Sigmund, nach seiner Flucht aus Kuttenberg (6 Jan. 1422) und Niederlage bei Deutschbrod (8—10 Jan.) sich nach Mähren zu- rückgezogen und nach Zeugniss aller Urkunden wenigstens in den Tagen 28 Jan. bis 6 Febr. die Stadt Brünn nicht verlassen. Der In- halt dieses Schreibens passt daher in keiner Weise zum Jahre 1422, wohl aber zum J. 1421, wo sowohl Žižka im Pilsner Kreise Erobe- rungen machte, als auch K. Sigmund vom 14 Januar bis 10 Febr. in der Nähe von Mies sich aufhielt. Es liegt hier offenbar der seltene (nicht beispiellose) Fall einer unrichtig datirten Urkunde vor. Grünhagen sagt nicht, ob er sie aus dem Original oder einer Abschrift geschöpft hat.
60 Lieben getreuwen, als ir villicht wol vernomen habt, wy der Sysco mit seinen helffern in dem creysse czu Byllsen (Pilsen) grosen schaden getan und villich noch grosser darinn czu thun gemaint hett, und warum wir nue das obgenante lande, als wir im des wol schuldig sein, an rettung und hilffe also nicht ver- lossen mochten, haben wir uns dohin erhebt und sy mit helfe des almechtigen gotes gerettet und maynen das genant lande furder czu bewarn und czu besetczen, damit si trosting haben, deme Sysco, synen helffern und irer keczerye czu wydersten, und wann wir nue muet haben von morgen am montag uber acht tag (3 Febr.) czu dem Wissenwasser czu sein und eczlich unser fursten manschafft uud stete ouch dohin bescheiden und verbott haben, do wir disser lande notdurfft und bestes maynen czu bedencken und eynig czu werden, noch ratte der lande not- durfft, hirumme so gebiten wir uch ernstlich von kuniglicher macht, als liebe uch unser swere ungnade sey czu vurmeyden, ir wollet eczlich dy trefflichsten under uch mit ganczer vuller macht uff den obgenannten tag auch czu uns gayn dem Wissen- wasser schicken, die uns vollecklich von euwer wegen geant- wurten mugen von sulcher sache wegen, als wir dann mit in und andern von der wicleven und der lande notdurft wegen reden werden, und thut hirinnen nicht anders, als wir uch des wol geluben und gnedeclich gen uch erkennen wollen. Geben czu der Meysen am suntag noch conversionis Pauli unsers reichs des ungerischen oc. im XXXV, des romischen im XII und des behemischen in dem anderen jaren. *) *) Diese Jahresangaben weisen auf 1422 hin. Doch in diesem Jahre hat K. Sigmund, nach seiner Flucht aus Kuttenberg (6 Jan. 1422) und Niederlage bei Deutschbrod (8—10 Jan.) sich nach Mähren zu- rückgezogen und nach Zeugniss aller Urkunden wenigstens in den Tagen 28 Jan. bis 6 Febr. die Stadt Brünn nicht verlassen. Der In- halt dieses Schreibens passt daher in keiner Weise zum Jahre 1422, wohl aber zum J. 1421, wo sowohl Žižka im Pilsner Kreise Erobe- rungen machte, als auch K. Sigmund vom 14 Januar bis 10 Febr. in der Nähe von Mies sich aufhielt. Es liegt hier offenbar der seltene (nicht beispiellose) Fall einer unrichtig datirten Urkunde vor. Grünhagen sagt nicht, ob er sie aus dem Original oder einer Abschrift geschöpft hat.
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61 61. 1421, Jan. 23 (Tachau). Die Hauptleute des Egerer Hilfsvolkes zu Tachau, an den Rath von Eger: berichten, dass sie auf des Königs Geheiss nach Mies ziehen sollen, und wahrscheinlich gegen Klattau werden rücken müssen; der König liege mit seinem Heere vor Kladrau; verlangen Geld und Kost, namentlich Fastenspeise für 1500 Mann. (Orig. arch. civ. Egrae.) Vnsern willigen Dinste czuuor liben herren. Als ir vnd wir vnsere potschafft zu vnserm gnedigen herren dem konige gehabt haben, also hat er vns fleissig verschriben, das wir sullen komen gen der Miess, als wir euch des seinen briff hye innen senden beslossen, vnd sein volk leyt yczund vor Cladraw mit ganczer macht. Vnd wir besorgen, wir müssen darnach czyhen für Glataw vnd wir haben mer dann XVC man, die wir teglich mûssen speisen. Darnach wisst euch czu richten mit kôst vnd mit gelt sunderlich mit vastenspeiss. Vnd was wir czu der Miese von vnsers gnedigen herren gnade vernemen, das wollen wir euch wol lassen wissen, vnd was ewr maynunge darynne ist, das lat vns auch beschriben wider wissen. Auch lieben herren sûllet ir den briff mit ganczem fleisse behalten. Geben an donerstag czu Tachaw vmb Vesper vor conuersione sancti Pauli. Niclas Gummerawer vnd Hanns Kotenplaner vnd von den andern hawptlewten. Den erberen, weisen, burgermeister vnd rate der stat zu Eger vnsern liben herren vnsern frunden. dd. 62. 1421, Febr. 6 (im Felde vor Kladrau). Dieselben an denselben: berichten, dasz der König im Lager war, und sich der Stadt Eger dankbar zu erweisen versprach; der Rath möge also ihnen schreiben, welche Gnade sie vom Könige verlangen sollen. (Orig. arch. civ. Egrae.) Vnsern willigen Dinst zuuor liben herren. Wir lassen euch wissen, das vnsers gnedigen herrn konigs gnade pey vns war am aschentag (5 Febr.) in der andern stund zu naht, vnd redte
61 61. 1421, Jan. 23 (Tachau). Die Hauptleute des Egerer Hilfsvolkes zu Tachau, an den Rath von Eger: berichten, dass sie auf des Königs Geheiss nach Mies ziehen sollen, und wahrscheinlich gegen Klattau werden rücken müssen; der König liege mit seinem Heere vor Kladrau; verlangen Geld und Kost, namentlich Fastenspeise für 1500 Mann. (Orig. arch. civ. Egrae.) Vnsern willigen Dinste czuuor liben herren. Als ir vnd wir vnsere potschafft zu vnserm gnedigen herren dem konige gehabt haben, also hat er vns fleissig verschriben, das wir sullen komen gen der Miess, als wir euch des seinen briff hye innen senden beslossen, vnd sein volk leyt yczund vor Cladraw mit ganczer macht. Vnd wir besorgen, wir müssen darnach czyhen für Glataw vnd wir haben mer dann XVC man, die wir teglich mûssen speisen. Darnach wisst euch czu richten mit kôst vnd mit gelt sunderlich mit vastenspeiss. Vnd was wir czu der Miese von vnsers gnedigen herren gnade vernemen, das wollen wir euch wol lassen wissen, vnd was ewr maynunge darynne ist, das lat vns auch beschriben wider wissen. Auch lieben herren sûllet ir den briff mit ganczem fleisse behalten. Geben an donerstag czu Tachaw vmb Vesper vor conuersione sancti Pauli. Niclas Gummerawer vnd Hanns Kotenplaner vnd von den andern hawptlewten. Den erberen, weisen, burgermeister vnd rate der stat zu Eger vnsern liben herren vnsern frunden. dd. 62. 1421, Febr. 6 (im Felde vor Kladrau). Dieselben an denselben: berichten, dasz der König im Lager war, und sich der Stadt Eger dankbar zu erweisen versprach; der Rath möge also ihnen schreiben, welche Gnade sie vom Könige verlangen sollen. (Orig. arch. civ. Egrae.) Vnsern willigen Dinst zuuor liben herren. Wir lassen euch wissen, das vnsers gnedigen herrn konigs gnade pey vns war am aschentag (5 Febr.) in der andern stund zu naht, vnd redte
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62 mit vns mancherley, des wir ewch zu diesem mal nicht ver- schreiben konnen, vnd dancket vns zu mal sere, er wolt vns diser dynste nymermer vergessen, vnd sprach zu vns, wes wir sein kunigliche gnade piten weren, das vns vnd der stat nucz- lich were, darynne wolt er willig sein vnd wolt das gerne thun. Dorumb piten wir, das ir darumb alle aynigt werdet mit ein- ander, was der stat am nutzlichsten wer, vnd schreibt vns ewr gancze maynunge pey tag vnd nacht pey geritten botschafft, ye auf den freytag zu abent, darynne wollen wir vnser pestes thun vnd nicht sewmig des wir kunnen vnd mugen. Auch lieben herren sein wir zu rate worden, ob euch gefelleich das wir frey als weren XV jare vnd alle jar ein clostewr nemen von vnsern armen lewten, vnd das auf die pfleg furpas nymant kein gelt verschriben wurde, vnd auch ob wir das salcz mochten zu vns pringen, als ir des vor lang willen habt gehabt vnd ob ir sust keinerley mer zu rat wûrdet, das last vns pey tag nacht wider wissen auf den freytag zu nacht oder auf den sunabent fru. Geben zu veld vor Cladraw am donerstag vor Invocauit. Niclas Gummerawer und die andern hauptlewt. Burgermeyster vnd rate zu Eger unsern gunstigen liben herren vnd frunden. 63. 1421, (?) Febr. 3 (Lomnic). Johann Roháč von Duba sendet Herrn Ulrich von Rosenberg, von Seiten der Taborer, einen Fehdebrief zu. (Archlv Český, VI.. . [Orig. arch. Trebon].) 64. 1421, Febr. 7 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: Kriegszeitung: K. Sigmund liege vor Kladrau mit 12.000 Mann; die Hus sen belagern das Neuhaus (Wenzelstein) vor Prag oc. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 118.) Den von Vlme. Lieben Freunde! Als ir vns aber verschriben vnd gebetten habt, ewch von den Lewffen zu Beheim etwas zu verschreiben oc.,
62 mit vns mancherley, des wir ewch zu diesem mal nicht ver- schreiben konnen, vnd dancket vns zu mal sere, er wolt vns diser dynste nymermer vergessen, vnd sprach zu vns, wes wir sein kunigliche gnade piten weren, das vns vnd der stat nucz- lich were, darynne wolt er willig sein vnd wolt das gerne thun. Dorumb piten wir, das ir darumb alle aynigt werdet mit ein- ander, was der stat am nutzlichsten wer, vnd schreibt vns ewr gancze maynunge pey tag vnd nacht pey geritten botschafft, ye auf den freytag zu abent, darynne wollen wir vnser pestes thun vnd nicht sewmig des wir kunnen vnd mugen. Auch lieben herren sein wir zu rate worden, ob euch gefelleich das wir frey als weren XV jare vnd alle jar ein clostewr nemen von vnsern armen lewten, vnd das auf die pfleg furpas nymant kein gelt verschriben wurde, vnd auch ob wir das salcz mochten zu vns pringen, als ir des vor lang willen habt gehabt vnd ob ir sust keinerley mer zu rat wûrdet, das last vns pey tag nacht wider wissen auf den freytag zu nacht oder auf den sunabent fru. Geben zu veld vor Cladraw am donerstag vor Invocauit. Niclas Gummerawer und die andern hauptlewt. Burgermeyster vnd rate zu Eger unsern gunstigen liben herren vnd frunden. 63. 1421, (?) Febr. 3 (Lomnic). Johann Roháč von Duba sendet Herrn Ulrich von Rosenberg, von Seiten der Taborer, einen Fehdebrief zu. (Archlv Český, VI.. . [Orig. arch. Trebon].) 64. 1421, Febr. 7 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: Kriegszeitung: K. Sigmund liege vor Kladrau mit 12.000 Mann; die Hus sen belagern das Neuhaus (Wenzelstein) vor Prag oc. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 118.) Den von Vlme. Lieben Freunde! Als ir vns aber verschriben vnd gebetten habt, ewch von den Lewffen zu Beheim etwas zu verschreiben oc.,
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63 das haben wir wol vernomen vnd lassen ewr weisheit wissen, daz wir seid der schrift, die wir ewr Frewntschaft nehst dauon teten, niht treffenlichs vernomen haben; bis auf dise zeit ist vns zu wissen worden, daz vnser gnedigister Herre der Römisch oc. Kunig lig mit XIIm gewappenter mannen vor der clöster einem genannt Cladrawn, daz die Hussen nehst ge- wunnen haben, vnd süll der Hussen noch etwieuil in dem- selben closter sein, vnd sey gute hoffnung, daz derselb vnser gnediger Herre... der Kunig dasselbs Closter nu wider ge- wunnen hab oder noch gewinnen werde, daz wir getrawen, es süll seinen küniglichen gnaden an dem ort wol geen. Auch ist vns gesagt worden, daz die Hussen der sloss eins genannt das Neuhaus bey Prag belegert haben ; wie sich aber die Lewff hin- für machen werden, dauon wissen wir yecz niht zu schreiben. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum feria VI- ante dominicam Inuocauit. 65. 1421, Febr. 8 (im Felde vor Kladrau). K. Sigmund an Ulrich von Rosenberg: er möge mit Zižka keinen Waffen- stillstand eingehen, sondern ihn kräftig bekämpfen und auch dem Haupt- mann von Budweis Beistand leisten. (Ex orig. arch. Trebon.) Sigismundus dei gratia Romanorum Rex semper Augustus, ac Hungariæ Bohemiæ, Dalmatiæ, Croatiæ oc. Rex. Nobilis et Magnifice, fidelis nobis grate et sincere dilecte ! Intimastis nobis, quomodo Syska specialis promotor et director hæresis Wiklefisticæ nunc in regno nostro Boemiæ in ortho- doxe fidei imo totius Christianitatis despectum pullulantis, gen- tes prædictam hæresim foventes et dirigentes contra vos ad destruendum et derobandum bona vestra congregaret: super qua intimatione eidem Fidel. Vrae multiformes referentes gratiarum actiones, eandem Fid. Vram regio ex affectu requirimus et ro- gamus, eidem mandantes, quatenus cum præefato Syska hæretico nullas treugas inire præsumentes, potentiam ejusdem totis ve-
63 das haben wir wol vernomen vnd lassen ewr weisheit wissen, daz wir seid der schrift, die wir ewr Frewntschaft nehst dauon teten, niht treffenlichs vernomen haben; bis auf dise zeit ist vns zu wissen worden, daz vnser gnedigister Herre der Römisch oc. Kunig lig mit XIIm gewappenter mannen vor der clöster einem genannt Cladrawn, daz die Hussen nehst ge- wunnen haben, vnd süll der Hussen noch etwieuil in dem- selben closter sein, vnd sey gute hoffnung, daz derselb vnser gnediger Herre... der Kunig dasselbs Closter nu wider ge- wunnen hab oder noch gewinnen werde, daz wir getrawen, es süll seinen küniglichen gnaden an dem ort wol geen. Auch ist vns gesagt worden, daz die Hussen der sloss eins genannt das Neuhaus bey Prag belegert haben ; wie sich aber die Lewff hin- für machen werden, dauon wissen wir yecz niht zu schreiben. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum feria VI- ante dominicam Inuocauit. 65. 1421, Febr. 8 (im Felde vor Kladrau). K. Sigmund an Ulrich von Rosenberg: er möge mit Zižka keinen Waffen- stillstand eingehen, sondern ihn kräftig bekämpfen und auch dem Haupt- mann von Budweis Beistand leisten. (Ex orig. arch. Trebon.) Sigismundus dei gratia Romanorum Rex semper Augustus, ac Hungariæ Bohemiæ, Dalmatiæ, Croatiæ oc. Rex. Nobilis et Magnifice, fidelis nobis grate et sincere dilecte ! Intimastis nobis, quomodo Syska specialis promotor et director hæresis Wiklefisticæ nunc in regno nostro Boemiæ in ortho- doxe fidei imo totius Christianitatis despectum pullulantis, gen- tes prædictam hæresim foventes et dirigentes contra vos ad destruendum et derobandum bona vestra congregaret: super qua intimatione eidem Fidel. Vrae multiformes referentes gratiarum actiones, eandem Fid. Vram regio ex affectu requirimus et ro- gamus, eidem mandantes, quatenus cum præefato Syska hæretico nullas treugas inire præsumentes, potentiam ejusdem totis ve-
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64 stris viribus dispergere et contra eundem et eidem adhærentes totiens, quotiens opportunum fuerit, bellicose juxta virium ve- strarum qualitatem procedere et eidem hostiliter obviare velitis et debeatis. Præterea fideli nostro Kreyer de Landstein, capi- taneo de Budweis, ad resistendum præfato Syska et aliis eidem adhærentibus subsidium et auxilium juxta totarum virium vestra- rum qualitatem præbere non prætermittatis, singularem compla- centiam nostræe Majestati exhibituri et fidelitatis vestræe expres- sam experientiam ostensuri. Dat. in descensu nostro campestri prope claustrum Kladrubiense, sabbato proximo ante dominicam Invocavit, regnorum nostrorum anno Hung. oc. XXXIVto, Rom. XI° et Boh. primo. Commissio propria D. Regis. Nobili et Magnifico Ulrico de Rosenberg, fideli nobis grate et sin- cere dilecto. 66. 1421, Febr. 28 (Čáslau). König Sigmund an den Markgrafen Friedrich von Brandenburg: ermahnt ihn dringend, von der Vermählung seines Sohnes mit der Erbtochter des Königs von Polen abzustehen, da Letzterer sammt seinem Vetter Witold die böhmischen Ketzer in seinen Schutz nehme. (Er Orig. Riedel Cod. diplomat. Brandeburg. Abtheil. B, 3ter Band, S. 393.) Sigmund, von gotes gnaden Romischer kunig, zu allen czyten merer des Rychs, vnd zu Vngern, zu Behem oc. kunig. Hochgeborner lieber oheym vnd kurfurst. Als du mit vns vnd ouch myt der allerdurchluchtigisten furstin, vnser lieben gemahel. frawen Barbara, Romischer, Vngerischer vnd Behemischer oc. kunigin, sunderlich geredt hast, wie das der kunig von Polan deynem sun seyn tochter zu eynem eelichen weibe vnd gemahel geben wolle, weyst du wol, wie wir dych mit grosser liebe vnd gutem willen vfgericht vnd erhebt haben, vnd dir vnser erblant vnd furstentum, myt namen die marggrafschaft zu Brandemburg gegeben, vnd vns vnses erblands entplösset haben, dorumb wir vil nachrede vnd anfechtung leyden, das vns gering vnd nicht swer ist zu dulden durch deynen willen. So haben wir dir ouch
64 stris viribus dispergere et contra eundem et eidem adhærentes totiens, quotiens opportunum fuerit, bellicose juxta virium ve- strarum qualitatem procedere et eidem hostiliter obviare velitis et debeatis. Præterea fideli nostro Kreyer de Landstein, capi- taneo de Budweis, ad resistendum præfato Syska et aliis eidem adhærentibus subsidium et auxilium juxta totarum virium vestra- rum qualitatem præbere non prætermittatis, singularem compla- centiam nostræe Majestati exhibituri et fidelitatis vestræe expres- sam experientiam ostensuri. Dat. in descensu nostro campestri prope claustrum Kladrubiense, sabbato proximo ante dominicam Invocavit, regnorum nostrorum anno Hung. oc. XXXIVto, Rom. XI° et Boh. primo. Commissio propria D. Regis. Nobili et Magnifico Ulrico de Rosenberg, fideli nobis grate et sin- cere dilecto. 66. 1421, Febr. 28 (Čáslau). König Sigmund an den Markgrafen Friedrich von Brandenburg: ermahnt ihn dringend, von der Vermählung seines Sohnes mit der Erbtochter des Königs von Polen abzustehen, da Letzterer sammt seinem Vetter Witold die böhmischen Ketzer in seinen Schutz nehme. (Er Orig. Riedel Cod. diplomat. Brandeburg. Abtheil. B, 3ter Band, S. 393.) Sigmund, von gotes gnaden Romischer kunig, zu allen czyten merer des Rychs, vnd zu Vngern, zu Behem oc. kunig. Hochgeborner lieber oheym vnd kurfurst. Als du mit vns vnd ouch myt der allerdurchluchtigisten furstin, vnser lieben gemahel. frawen Barbara, Romischer, Vngerischer vnd Behemischer oc. kunigin, sunderlich geredt hast, wie das der kunig von Polan deynem sun seyn tochter zu eynem eelichen weibe vnd gemahel geben wolle, weyst du wol, wie wir dych mit grosser liebe vnd gutem willen vfgericht vnd erhebt haben, vnd dir vnser erblant vnd furstentum, myt namen die marggrafschaft zu Brandemburg gegeben, vnd vns vnses erblands entplösset haben, dorumb wir vil nachrede vnd anfechtung leyden, das vns gering vnd nicht swer ist zu dulden durch deynen willen. So haben wir dir ouch
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65 sust grosse liebe vnd willen ertzeiget myt gute vnd anderen sachen, also das wir sicher vnd on czweyfel gewezt seyn, das du danknem syst, vnd was du erkennest vnd an vns brufest, das vns wider were, das dir das nicht zuswer were zu tun, vnd bey vns leib vnd gut dorczulegen vnd zustreken. So haben wir ouch keyn ander getrewen, wann das du das tust vnd dich nicht anders erkennen lassest, heymlich odir offenbar: vnd derworten, das du in den sachen allen vnser gebrechen merken vnd er- kennen mpgest, vnd wir nicht czweyfeln, das du das wol ver- steest. So müssen wir dir alle sachen in eyner geheym an den tag legen: vnd do von so lassen wir dich wissen, das wir mit dem kunig von Polan in solicher masze sitzen, das die punt- nusz, die wir mit im haben, vnd die wir vnd er geneinander zum heiligen gesworen haben, steet, vnuorruckt versichert ist auf vnse vnd seyn leben vnd funf jar dornach ; vnd wenn die vszgeen, so hat das kunigreich zu Vngern vnd wir als ein kunig doselbst vil handlung von manichen landen, die an das kunig- reich zu Polan stossen, die zu der cronn zu Vngern gehoren vnd die der kunig von Polan yetzunder von tedingen ynnhat lauter recht, vnd wir pflichtig seyn, die wider zu erwerben vnd an die cron zu Vngern zubrengen, als dir das wol ettwas kunt- lich ist, das wir dorczu recht haben vnd von rechts wegen nicht gelassen mogen, als verre vns got des lebens gant, dye wider zubrengen, als billich vnd recht ist ; dorumb wir vnd die cronn zu Vngern vehde vnd fyntschaft nach dem vnd sich das hey- schen wurde, licht tragen mussen vnd stelln. So nympt ouch der kunig von Polan vnd Witold seyn vetter auf die ketzer von Prag vnd ire beyleger, vnd als die gemeyn red ist, der Witold meynet in hulffe zu tun vnd sich myt macht wider vns zusetzen vnd in beylegen, wider got vnd cristen glawben, vnd vns als eynen kunig der cronn Behem zudrucken, vnd vns, als verre als das an im were, des wir gott nicht getrawen, sunder gantze hoffnung in got setzen, der nyderzulegen, der ganczen kristen- heyt zu schande vnd schaden: vnd ist wol versechlich, das der kunig von Polan seinen bruder nicht verlassen wurde. Nu mer- kestu wol, sindemal wir an dich als grosse ere vnd wirdickeyt gelegt, vnd dich auch als eynen kurfursten des Romischen Rychs erhebet haben, vnd sollest du nu deyn blut also vermengen vnd 5
65 sust grosse liebe vnd willen ertzeiget myt gute vnd anderen sachen, also das wir sicher vnd on czweyfel gewezt seyn, das du danknem syst, vnd was du erkennest vnd an vns brufest, das vns wider were, das dir das nicht zuswer were zu tun, vnd bey vns leib vnd gut dorczulegen vnd zustreken. So haben wir ouch keyn ander getrewen, wann das du das tust vnd dich nicht anders erkennen lassest, heymlich odir offenbar: vnd derworten, das du in den sachen allen vnser gebrechen merken vnd er- kennen mpgest, vnd wir nicht czweyfeln, das du das wol ver- steest. So müssen wir dir alle sachen in eyner geheym an den tag legen: vnd do von so lassen wir dich wissen, das wir mit dem kunig von Polan in solicher masze sitzen, das die punt- nusz, die wir mit im haben, vnd die wir vnd er geneinander zum heiligen gesworen haben, steet, vnuorruckt versichert ist auf vnse vnd seyn leben vnd funf jar dornach ; vnd wenn die vszgeen, so hat das kunigreich zu Vngern vnd wir als ein kunig doselbst vil handlung von manichen landen, die an das kunig- reich zu Polan stossen, die zu der cronn zu Vngern gehoren vnd die der kunig von Polan yetzunder von tedingen ynnhat lauter recht, vnd wir pflichtig seyn, die wider zu erwerben vnd an die cron zu Vngern zubrengen, als dir das wol ettwas kunt- lich ist, das wir dorczu recht haben vnd von rechts wegen nicht gelassen mogen, als verre vns got des lebens gant, dye wider zubrengen, als billich vnd recht ist ; dorumb wir vnd die cronn zu Vngern vehde vnd fyntschaft nach dem vnd sich das hey- schen wurde, licht tragen mussen vnd stelln. So nympt ouch der kunig von Polan vnd Witold seyn vetter auf die ketzer von Prag vnd ire beyleger, vnd als die gemeyn red ist, der Witold meynet in hulffe zu tun vnd sich myt macht wider vns zusetzen vnd in beylegen, wider got vnd cristen glawben, vnd vns als eynen kunig der cronn Behem zudrucken, vnd vns, als verre als das an im were, des wir gott nicht getrawen, sunder gantze hoffnung in got setzen, der nyderzulegen, der ganczen kristen- heyt zu schande vnd schaden: vnd ist wol versechlich, das der kunig von Polan seinen bruder nicht verlassen wurde. Nu mer- kestu wol, sindemal wir an dich als grosse ere vnd wirdickeyt gelegt, vnd dich auch als eynen kurfursten des Romischen Rychs erhebet haben, vnd sollest du nu deyn blut also vermengen vnd 5
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66 geben, domyt wir gen dir in widerwertickeyt seyn musten, das wir doch vngerne teten, versteest du selber wol, ob das deynen eren vnd eyden, die du vns oft getan hast, czymlich vnd bequem- lich were, vnd ob wir vnser woltat an dich wol angelegt hetten. Vnd wurdestu dich zu solichen fursten gefrunden, dye dem cri- sten glauben wider werden, merkest du selber wol, was gutes wortes dir in dem heyligen Ryche doruon entsteen wurde. Douon als wir dich erkennen in grosser erberkeyt, weysheyt vnd ver- nunft, das du soliche sachen basz in dir selber wegen machst, wenn wir dir das lauteren mogen, idoch das wir, als vil als an vns ist, dich nicht ynnerten vnd ermanten solichs gebrechens nachfolges vnd schadens, der dorusz geen mochte, so haben wir bedacht dich lieber zu ermanen vnd zu warnen, wenn das wir das in stille vnd verswigen vbergen lassen wolden: vnd douon so manen wir dich vf alle trewe, ere vnd gut, die wir dir getan haben, vnd ouch der trewe vnd eyde, die du vns vnd dem hei- ligen Ryche pflichtig bist, vnd ob keyn trewe yn dir ist, der wir vns an dich verlassen vnd getrosten mogen, das du das in keynem wege nicht tust, als wir dir das gentzlich wol glawben vnd getrewen, vnd als du vnsz vnd des heiligen Romischen Rychs swere vngnad meynst zuuermyden. Vnd gib vns des deyn antwort, das wir vns dornach wissen zu richten. Geben zum Czaslaw, am frytag vor dem Sontag Letare, vnser ryche des Vngrischen oc. in dem XXXIIII, des Romischen yn dem eylften, vnd des Behemischen in dem ersten jaren. Ad mandat. dom. regis Franciscus prepositus Bolesl. 67. 1421, Mart. 13 (Prag). Decret der grossen Prager Gemeinde: die ihr nach den flüchtigen Bürgern und Geistlichen heimgefallenen oder durch Eroberung heimfallenden Güter sollen den getreuen Mitbürgern und Nachbarn mit um so grösseren Nach- lässen verkuuft werden, je grössere Aufopferung sie bei Vertheidigung des Gemeinwohls bewiesen haben. (Archiv Český, IV, 382 [aus Stadtbuchern].)
66 geben, domyt wir gen dir in widerwertickeyt seyn musten, das wir doch vngerne teten, versteest du selber wol, ob das deynen eren vnd eyden, die du vns oft getan hast, czymlich vnd bequem- lich were, vnd ob wir vnser woltat an dich wol angelegt hetten. Vnd wurdestu dich zu solichen fursten gefrunden, dye dem cri- sten glauben wider werden, merkest du selber wol, was gutes wortes dir in dem heyligen Ryche doruon entsteen wurde. Douon als wir dich erkennen in grosser erberkeyt, weysheyt vnd ver- nunft, das du soliche sachen basz in dir selber wegen machst, wenn wir dir das lauteren mogen, idoch das wir, als vil als an vns ist, dich nicht ynnerten vnd ermanten solichs gebrechens nachfolges vnd schadens, der dorusz geen mochte, so haben wir bedacht dich lieber zu ermanen vnd zu warnen, wenn das wir das in stille vnd verswigen vbergen lassen wolden: vnd douon so manen wir dich vf alle trewe, ere vnd gut, die wir dir getan haben, vnd ouch der trewe vnd eyde, die du vns vnd dem hei- ligen Ryche pflichtig bist, vnd ob keyn trewe yn dir ist, der wir vns an dich verlassen vnd getrosten mogen, das du das in keynem wege nicht tust, als wir dir das gentzlich wol glawben vnd getrewen, vnd als du vnsz vnd des heiligen Romischen Rychs swere vngnad meynst zuuermyden. Vnd gib vns des deyn antwort, das wir vns dornach wissen zu richten. Geben zum Czaslaw, am frytag vor dem Sontag Letare, vnser ryche des Vngrischen oc. in dem XXXIIII, des Romischen yn dem eylften, vnd des Behemischen in dem ersten jaren. Ad mandat. dom. regis Franciscus prepositus Bolesl. 67. 1421, Mart. 13 (Prag). Decret der grossen Prager Gemeinde: die ihr nach den flüchtigen Bürgern und Geistlichen heimgefallenen oder durch Eroberung heimfallenden Güter sollen den getreuen Mitbürgern und Nachbarn mit um so grösseren Nach- lässen verkuuft werden, je grössere Aufopferung sie bei Vertheidigung des Gemeinwohls bewiesen haben. (Archiv Český, IV, 382 [aus Stadtbuchern].)
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67 68. 1421, Mart. 19 (Leipe). Hynek Berka von Duba an die Ober-Lausitzer: die Hussen haben Kom- motau eingenommen und rücken gegen Brüx; Aufruf, zu rüsten oc. (Scultetus II, 50 ad ann. 1420.) Hincke Bircke von der Duben, zur Leippen gesessen, an Land vnd Stete in obir Lusitz. Ich thu euch zu wissen, das dy Hussen Commetaw dy Stad vnd Slosz gewonnen haben, vnd do grossen vnglimpffen gethan haben, an Mannen, Weibern vnd Kindern, dy allzumole dyrmord haben. Vnd haben willen vorder zurücken vor die Stad Brüx. Vormane ich euch das jr das wellet thun vmb Gottes willen vnd och durch des gnedigen herrn willen des koniges, vnd off wellit sein mit macht, mit reithenden vnd mit fussgengern, das wir den bösen leuthen mögen widersteen, das sie vnserm gn. herrn seine Land also nicht zu schanden machen oc. Geben zur Lipen an den grossin mitwochen (s. a.) 69. 1421, c. Mart. 20. Die Prager bestätigen den Vertrag, welchen die Führer ihres Kriegsvolkes in der Stadt Laun zwischen den dortigen Parteien gestiftet haben. (Archiv Čoský, VI . . aus der Museumshandschrift 23, B. 2, n. 358.) 70. 1421, Mart. 24 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: Kummer ob dem zwischen Pilsen und den Hussen geschlossenen Frieden und die Einnahme von Kommotau; Zusage der Hilfe, wenn die Wiklefisten vor Kaaden und Eger ziehen sollten oc. (Nürnberger Missiv-Buch V, fol. 124.) Den von Eger. Lieben Freunde! Als Ir vns verschriben habt von des frids wegen, der zwischen den von Pillsen vnd dem Pillsner 5*)
67 68. 1421, Mart. 19 (Leipe). Hynek Berka von Duba an die Ober-Lausitzer: die Hussen haben Kom- motau eingenommen und rücken gegen Brüx; Aufruf, zu rüsten oc. (Scultetus II, 50 ad ann. 1420.) Hincke Bircke von der Duben, zur Leippen gesessen, an Land vnd Stete in obir Lusitz. Ich thu euch zu wissen, das dy Hussen Commetaw dy Stad vnd Slosz gewonnen haben, vnd do grossen vnglimpffen gethan haben, an Mannen, Weibern vnd Kindern, dy allzumole dyrmord haben. Vnd haben willen vorder zurücken vor die Stad Brüx. Vormane ich euch das jr das wellet thun vmb Gottes willen vnd och durch des gnedigen herrn willen des koniges, vnd off wellit sein mit macht, mit reithenden vnd mit fussgengern, das wir den bösen leuthen mögen widersteen, das sie vnserm gn. herrn seine Land also nicht zu schanden machen oc. Geben zur Lipen an den grossin mitwochen (s. a.) 69. 1421, c. Mart. 20. Die Prager bestätigen den Vertrag, welchen die Führer ihres Kriegsvolkes in der Stadt Laun zwischen den dortigen Parteien gestiftet haben. (Archiv Čoský, VI . . aus der Museumshandschrift 23, B. 2, n. 358.) 70. 1421, Mart. 24 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: Kummer ob dem zwischen Pilsen und den Hussen geschlossenen Frieden und die Einnahme von Kommotau; Zusage der Hilfe, wenn die Wiklefisten vor Kaaden und Eger ziehen sollten oc. (Nürnberger Missiv-Buch V, fol. 124.) Den von Eger. Lieben Freunde! Als Ir vns verschriben habt von des frids wegen, der zwischen den von Pillsen vnd dem Pillsner 5*)
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68 kreysse auf ein, vnd den wyklefisten auf ander seit beredt, vnd von des schaden wegen, der yetz zu Commentaw ergangen ist oc., das ist vns kleglich zu hören, vnd mit ganczem trewen Laid. Vns als ir vns schreibt, wie Ir vernommen vnd sorg habt, daz diese Wiklefisten für den Kadan vnd denn für ewch auch möchten ziehen werden, vnd vns darauf bitt, ob ewch des not beschehe, ewer weisheit L oder LX schützen zu schiken oc. Nu wie wol wir yetz mit dem vnfridden vnsern Herren .... die Fürsten vnd Herren vmb vns haben, vast beladen sein, vnd auch der tag als vnser gnedigister Herre... der Römisch oc. Kunig vnser gnedig Herren... die kurfürsten, Fürsten, Herren vnd auch Stette zu seinen küniglichen gnaden zu vns gen Nü- renberg beruft hat, kurtzlich gegenwertig ist, als ewer frewnt- schaft wol wissenlich mag sein: doch bescheh ewer weisheit des not, als Ir vns yecz schreibt, so wellen wir ewch got zu lobe dem vorgenannt vnserm gnedigisten Herren...dem Rö- mischen oc. kunig zu dienst vnd ewer frewntschaft zu nutze der vnsern zuschiken. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder Dienst oc. Datum feria ijs in festo Pasche. 71. 1421, Mart. 31 (Znaim). K. Sigmund schenkt dem Budweiser Stadtrichter Sigmund Klaritz alle Güter und Besitzungen der zum Hussitismus abgefallenen (Bürger) Pecha Stytel und Konrad von Wodnian. (Orlg. im Budweiser Stadtarchiv.) Sigismundus dei gratia Romanorum rex semper Au- gustus, ac Hungarie, Boemie, Dalmacie, Croatie oc. rex, notum facimus tenore presentium universis, quod cum Pecha Stytel et Conradus de Wodnano heretica sint infecti pravitate, et pro- digi sue fidei et honoris se infidelibus sociaverunt, tamquam hostes dei ac nostri et corone Boemie, depopulando et incen- dendo ecclesias, monasteria, villas, et perperam spoliando, et homines fideles nequiter trucidando, quibus causis et deme- ritis exigentibus sunt infames et ipso jure omnibus bonis et possessionibus, in quibuscunque consistant, ac eciam honore
68 kreysse auf ein, vnd den wyklefisten auf ander seit beredt, vnd von des schaden wegen, der yetz zu Commentaw ergangen ist oc., das ist vns kleglich zu hören, vnd mit ganczem trewen Laid. Vns als ir vns schreibt, wie Ir vernommen vnd sorg habt, daz diese Wiklefisten für den Kadan vnd denn für ewch auch möchten ziehen werden, vnd vns darauf bitt, ob ewch des not beschehe, ewer weisheit L oder LX schützen zu schiken oc. Nu wie wol wir yetz mit dem vnfridden vnsern Herren .... die Fürsten vnd Herren vmb vns haben, vast beladen sein, vnd auch der tag als vnser gnedigister Herre... der Römisch oc. Kunig vnser gnedig Herren... die kurfürsten, Fürsten, Herren vnd auch Stette zu seinen küniglichen gnaden zu vns gen Nü- renberg beruft hat, kurtzlich gegenwertig ist, als ewer frewnt- schaft wol wissenlich mag sein: doch bescheh ewer weisheit des not, als Ir vns yecz schreibt, so wellen wir ewch got zu lobe dem vorgenannt vnserm gnedigisten Herren...dem Rö- mischen oc. kunig zu dienst vnd ewer frewntschaft zu nutze der vnsern zuschiken. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder Dienst oc. Datum feria ijs in festo Pasche. 71. 1421, Mart. 31 (Znaim). K. Sigmund schenkt dem Budweiser Stadtrichter Sigmund Klaritz alle Güter und Besitzungen der zum Hussitismus abgefallenen (Bürger) Pecha Stytel und Konrad von Wodnian. (Orlg. im Budweiser Stadtarchiv.) Sigismundus dei gratia Romanorum rex semper Au- gustus, ac Hungarie, Boemie, Dalmacie, Croatie oc. rex, notum facimus tenore presentium universis, quod cum Pecha Stytel et Conradus de Wodnano heretica sint infecti pravitate, et pro- digi sue fidei et honoris se infidelibus sociaverunt, tamquam hostes dei ac nostri et corone Boemie, depopulando et incen- dendo ecclesias, monasteria, villas, et perperam spoliando, et homines fideles nequiter trucidando, quibus causis et deme- ritis exigentibus sunt infames et ipso jure omnibus bonis et possessionibus, in quibuscunque consistant, ac eciam honore
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69 privati: idcirco non per errorem aut improvide, sed animo de- liberato, et de certa nostra sciencia, omnia bona et possessiones predictorum Peche et Conradi, in quibuscunque consistant, fi- deli nostro dilecto Sigismundo Claritz, judici in Budweys, da- mus, conferimus et donamus habenda, tenenda et heriditarie possidenda, sic tamen, quod ad obsequia nostra et corone Bo- emie sit astrictus ferventius impendenda, nostris tamen juribus semper salvis, presentium sub nostri regalis sigilli appensione testimonio literarum. Datum Znoyme anno domini millesimo quadringentesimo vigesimo primo, ultima die Marcii, regnorum nostrorum anno Hungarie oc. trigesimo quinto, Romanorum vero undecimo, et Boemie primo. Ad mandatum domini regis domino G. episcopo Pat. cancellario referente : Franciscus prepositus Bolesla- viensis. 72. 1421, Apr. 5 (Prag). Decrete der Prager grossen Gemeinde: 1) Niemand dürfe in der Stadt, ohne des Raths Genehmigung, Artikel publiciren; 2) nur die utraquisti- schen Deutschen dürfen in Prag erben und angesessen sein, die anderen aber nur als Gäste dort verweilen, so lange sie sich wohlverhalten; 3) die- jenigen Bürger, die trotz ihren Eiden die Stadt verlassen haben, dürfen darin nicht wieder aufgenommen werden. (Archiv Český, IV, 382 (aus Stadtbuchern.) 73. 1421, Apr. 11 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: abermalige Hilfszusage für den Nothfall oc. (Nürnberger Missiv-Buch V, fol. 128.) Den von Eger. Lieben Freunde! Als Ir vns aber verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit der vnsern zu zuschiken vnd zu leihen von warnung vnd sorg wegen, als ir vernemt, daz die wyklefisten
69 privati: idcirco non per errorem aut improvide, sed animo de- liberato, et de certa nostra sciencia, omnia bona et possessiones predictorum Peche et Conradi, in quibuscunque consistant, fi- deli nostro dilecto Sigismundo Claritz, judici in Budweys, da- mus, conferimus et donamus habenda, tenenda et heriditarie possidenda, sic tamen, quod ad obsequia nostra et corone Bo- emie sit astrictus ferventius impendenda, nostris tamen juribus semper salvis, presentium sub nostri regalis sigilli appensione testimonio literarum. Datum Znoyme anno domini millesimo quadringentesimo vigesimo primo, ultima die Marcii, regnorum nostrorum anno Hungarie oc. trigesimo quinto, Romanorum vero undecimo, et Boemie primo. Ad mandatum domini regis domino G. episcopo Pat. cancellario referente : Franciscus prepositus Bolesla- viensis. 72. 1421, Apr. 5 (Prag). Decrete der Prager grossen Gemeinde: 1) Niemand dürfe in der Stadt, ohne des Raths Genehmigung, Artikel publiciren; 2) nur die utraquisti- schen Deutschen dürfen in Prag erben und angesessen sein, die anderen aber nur als Gäste dort verweilen, so lange sie sich wohlverhalten; 3) die- jenigen Bürger, die trotz ihren Eiden die Stadt verlassen haben, dürfen darin nicht wieder aufgenommen werden. (Archiv Český, IV, 382 (aus Stadtbuchern.) 73. 1421, Apr. 11 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: abermalige Hilfszusage für den Nothfall oc. (Nürnberger Missiv-Buch V, fol. 128.) Den von Eger. Lieben Freunde! Als Ir vns aber verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit der vnsern zu zuschiken vnd zu leihen von warnung vnd sorg wegen, als ir vernemt, daz die wyklefisten
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70 herausz für ewch meynen zu rucken vnd zu legern oc., also haben wir got zu lobe vnserm gnedigisten Herren .. dem Römi- schem oc. Kunig zu Dienst vnd ewer Frewntschaft zu nucz der vnsern geordiniert, die sich auf morgen bey vns erheben vnd zu ewch reiten süllen. Vnd bitten ewer Frewntschaft, ob es sich also machet, daz sich die wiklefisten yetz für ewch niht legerten, als wir einen gantzen getrawen haben, daz ir vns denn diese vnser diener wider herheim reiten lat. Wan, als Ir in vnserm nehsten brief vernommen habt, daz wir mit dem vnfrid vmb vns vast beladen sein, vnd vnser gnedigister Herre.. der R. oc. Kunig, vnser gnedig Herren. die kurfürsten, fursten vnd stette yetz zu vns komen süllen, so mag ewr weisheit wol versteen, daz wir der vnsern wol bei vns bedörften. Denn als ir vns vmb salpeter vnd swefel auch verschriben vnd gebetten habt oc., also haben wir vmb ewern willen etlichen den vnsern befolhen, das bei vns zubestellen vnd zu kawffen, vnd ewer Frewntschaft mit der nehsten fure, die sie gehaben mugen, zu- schiken, wan wir solichs zewgs selb niht haben, denn des wir vns selbs vnd vnser Stat wol bedürffen. Denn wo wir ewer er- samkeit lieb oder dienst oc. Datum feria VIa ante dominicam Jubilate. 74. 1421, Apr. 13 (Rom). Papst Martin V trägt dem zu seinem Legaten in Deutschland ernannten Cardinal Branda auf, einen Kreuzzug gegen die ketzerischen Böhmen zu Stande zu bringen, und verleiht ihm unbeschränkte Macht, päpstliche Ab- lässe dafür zu ertheilen. (Andreae Ratisbon. Supplementa fol. 385—86.) Martinus episcopus, seruus seruorum dei, dilecto filio Brande tit. sancti Clementis presbytero cardinali, apostolice sedis legato. Salutem et apostolicam benediccionem. Redemptoris omnium domini, qui se pro saluacione dominici gregis ut illum sue here- ditatis participem faceret, in precium immolare non abnuit, vices licet immeriti gerentes in terris, circa eiusdem gregis excubias, ut in saluatoris nostri exardescens beneplacitis ad celestem aulam euocetur, vigiliis vacamus assiduis, præsertim ne repro-
70 herausz für ewch meynen zu rucken vnd zu legern oc., also haben wir got zu lobe vnserm gnedigisten Herren .. dem Römi- schem oc. Kunig zu Dienst vnd ewer Frewntschaft zu nucz der vnsern geordiniert, die sich auf morgen bey vns erheben vnd zu ewch reiten süllen. Vnd bitten ewer Frewntschaft, ob es sich also machet, daz sich die wiklefisten yetz für ewch niht legerten, als wir einen gantzen getrawen haben, daz ir vns denn diese vnser diener wider herheim reiten lat. Wan, als Ir in vnserm nehsten brief vernommen habt, daz wir mit dem vnfrid vmb vns vast beladen sein, vnd vnser gnedigister Herre.. der R. oc. Kunig, vnser gnedig Herren. die kurfürsten, fursten vnd stette yetz zu vns komen süllen, so mag ewr weisheit wol versteen, daz wir der vnsern wol bei vns bedörften. Denn als ir vns vmb salpeter vnd swefel auch verschriben vnd gebetten habt oc., also haben wir vmb ewern willen etlichen den vnsern befolhen, das bei vns zubestellen vnd zu kawffen, vnd ewer Frewntschaft mit der nehsten fure, die sie gehaben mugen, zu- schiken, wan wir solichs zewgs selb niht haben, denn des wir vns selbs vnd vnser Stat wol bedürffen. Denn wo wir ewer er- samkeit lieb oder dienst oc. Datum feria VIa ante dominicam Jubilate. 74. 1421, Apr. 13 (Rom). Papst Martin V trägt dem zu seinem Legaten in Deutschland ernannten Cardinal Branda auf, einen Kreuzzug gegen die ketzerischen Böhmen zu Stande zu bringen, und verleiht ihm unbeschränkte Macht, päpstliche Ab- lässe dafür zu ertheilen. (Andreae Ratisbon. Supplementa fol. 385—86.) Martinus episcopus, seruus seruorum dei, dilecto filio Brande tit. sancti Clementis presbytero cardinali, apostolice sedis legato. Salutem et apostolicam benediccionem. Redemptoris omnium domini, qui se pro saluacione dominici gregis ut illum sue here- ditatis participem faceret, in precium immolare non abnuit, vices licet immeriti gerentes in terris, circa eiusdem gregis excubias, ut in saluatoris nostri exardescens beneplacitis ad celestem aulam euocetur, vigiliis vacamus assiduis, præsertim ne repro-
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71 borum et hereticorum ad præcipicia queque trahencium insania, distentis sue malignitatis et versucie laqueis, inconsutilem dei tunicam, que vnionem fidelium representat, dilaniet et abscindat, sed illum ipsi domino lucrifacere, alios vero deuiantes a catho- licis documentis peruersissimos homines euertere atque com- primere diuina nobis assistente gracia valeamus. Considerantes igitur iniquitatis alumpnos Wiklefistas et Hussistas aliosque hereticos et infideles, qui vere salutis semitam deserentes, chri- stiane religionis persecutores acerrimos sese reddunt, quique falsis et insanis dogmatibus ac dampnatis erroribus heresumque fomentis orthodoxam fidem euertere molientes, vniuersum regnum Bohemie et partes illi conterminas infecerunt, ac cupientes illorum temeritati quantum cum deo possumus obuiare, fideles milites Christi pugiles, athletas viuifice crucis, qua nos a dampnacione redemit, caractere insignitos contra præfatos hereticos duximus excitandos, ut hereticos ipsos, qui eciam dei timore postposito ecclesias, monasteria, et alia pia loca in honorem Christi virgi- nisque gloriose, apostolorum, martyrum et confessorum dedicata, eorumque ymagines concremant et euertunt, et fidem catholicam præsertim in nacione Germanica delere moliuntur, a nequissimis eorum propositis et insultibus, quibus in christianum sanguinem et catholicos sacerdotes sepenumero debacantur, non solum spiri- tualibus, verum eciam temporalibus conuocatis præsidiis possi- mus auctore domino cohercere. Hodie siquidem pro succidendis ex agro dominico vepribus pestiferis et nociuis et quibuscunque peruersis erroribus de hereticorum ipsorum mentibus exstirpan- dis, illorumque salubri reduccione ad gremium sancte matris ecclesie, ut ad cor reuersi ab huiusmodi resipiscant erroribus, quibus gregem ipsum seducere et inficere moliuntur, et si in eorum obstinacione et malignitate permanserint euertantur, te ad regnum præefatum nec non marchionatus Morauie et Misne eorumque prouincias, ciuitates, terras et loca eisdem heresibus et erroribus polluta, tibi plene potestatis legati de latere officium committendo de fratrum nostrorum consilio tamquam pacis an- gelum præuidimus destinandum, prout in aliis nostris desuper confectis literis plenius continetur. Cupientes itaque ut huius- modi legacionis officium ad gloriam et laudem diuini nominis et salutem fidelium animarum eo facilius exequaris, quo ampliori
71 borum et hereticorum ad præcipicia queque trahencium insania, distentis sue malignitatis et versucie laqueis, inconsutilem dei tunicam, que vnionem fidelium representat, dilaniet et abscindat, sed illum ipsi domino lucrifacere, alios vero deuiantes a catho- licis documentis peruersissimos homines euertere atque com- primere diuina nobis assistente gracia valeamus. Considerantes igitur iniquitatis alumpnos Wiklefistas et Hussistas aliosque hereticos et infideles, qui vere salutis semitam deserentes, chri- stiane religionis persecutores acerrimos sese reddunt, quique falsis et insanis dogmatibus ac dampnatis erroribus heresumque fomentis orthodoxam fidem euertere molientes, vniuersum regnum Bohemie et partes illi conterminas infecerunt, ac cupientes illorum temeritati quantum cum deo possumus obuiare, fideles milites Christi pugiles, athletas viuifice crucis, qua nos a dampnacione redemit, caractere insignitos contra præfatos hereticos duximus excitandos, ut hereticos ipsos, qui eciam dei timore postposito ecclesias, monasteria, et alia pia loca in honorem Christi virgi- nisque gloriose, apostolorum, martyrum et confessorum dedicata, eorumque ymagines concremant et euertunt, et fidem catholicam præsertim in nacione Germanica delere moliuntur, a nequissimis eorum propositis et insultibus, quibus in christianum sanguinem et catholicos sacerdotes sepenumero debacantur, non solum spiri- tualibus, verum eciam temporalibus conuocatis præsidiis possi- mus auctore domino cohercere. Hodie siquidem pro succidendis ex agro dominico vepribus pestiferis et nociuis et quibuscunque peruersis erroribus de hereticorum ipsorum mentibus exstirpan- dis, illorumque salubri reduccione ad gremium sancte matris ecclesie, ut ad cor reuersi ab huiusmodi resipiscant erroribus, quibus gregem ipsum seducere et inficere moliuntur, et si in eorum obstinacione et malignitate permanserint euertantur, te ad regnum præefatum nec non marchionatus Morauie et Misne eorumque prouincias, ciuitates, terras et loca eisdem heresibus et erroribus polluta, tibi plene potestatis legati de latere officium committendo de fratrum nostrorum consilio tamquam pacis an- gelum præuidimus destinandum, prout in aliis nostris desuper confectis literis plenius continetur. Cupientes itaque ut huius- modi legacionis officium ad gloriam et laudem diuini nominis et salutem fidelium animarum eo facilius exequaris, quo ampliori
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72 te noueris per sedem apostolicam facultate munitum, *) directis in celum oculis ad illum, cuius res geritur, diuinum et humanum præsidium inuocantes, ut huiusmodi adiuti præsidiis eorundem hereticorum audaciam, nisi se ad Christum conuerterint, coher- cere et comprimere valeamus, omnes et singulos reges, duces, marchiones, principes, barones, comites, capitaneos, magistratus et quoslibet alios officiales eorumque loca tenentes, communi- tates quoque et vniuersitates ciuitatum, terrarum et opidorum, castrorum, villarum et aliorum quorumcunque locorum, ceterosque christiani nominis zelatores status et religionis cuiuslibet, ubi- libet dominantes et constitutos rogamus et hortamur, ac per aspersionem sanguinis eiusdem gloriosissimi redemptoris paternis affectibus obsecramus, in suorum remissionem peccaminum sua- dentes, ut ad Hussitarum, Wicleuistarum et aliorum hereticorum præfatorum subuersionem et exterminium et ad impendenda tibi contra nos profutura suffragia, quibus huiusmodi negocii prose- cucio feliciter adiuuetur, potenter atque viriliter se accingant, quos spiritualibus donis, indulgenciis videlicet et remissionibus de ipsorum fratrum consilio prouidimus inuitandos. Quocirca circumspeccioni tue per apostolica scripta committimus et man- damus, quatenus tu per te uel venerabiles fratres nostros patri- archas archiepiscopos et episcopos ac dilectos filios electos ad- ministratores, abbates, priores, aliosque ecclesiarum et mona- steriorum prælatos et ceteros christiane religionis professores ubilibet residentes, quos tibi adiutores super hijs duxeris eli- gendos, quociens per te uel deputandos a te contra hereticos prælibatos exercitum conuocari uel expedicionem aut quamuis ordinacionem fieri contigerit, ad præmissum tam salubre nego- cium prosequendum veluti præcones fortes exaltando in ipso crucis nomine voces vestras in singulis ciuitatibus, dyocesibus atque locis, ubi congrue prospexerit uel prospexerint iuxta datam tibi et illis a deo prouidenciam, quibuscunque Christi fidelibus ad id audiendum confluentibus, quibus vere penitentibus et con- fessis, ut ad id libencius inducantur, pro vice qualibet accessus eorum centum dies de iniunctis eis penitenciis per te vel illos, quibus id commiseris, ut præfertur, auctoritate apostolica rela- *) MS. nunccium.
72 te noueris per sedem apostolicam facultate munitum, *) directis in celum oculis ad illum, cuius res geritur, diuinum et humanum præsidium inuocantes, ut huiusmodi adiuti præsidiis eorundem hereticorum audaciam, nisi se ad Christum conuerterint, coher- cere et comprimere valeamus, omnes et singulos reges, duces, marchiones, principes, barones, comites, capitaneos, magistratus et quoslibet alios officiales eorumque loca tenentes, communi- tates quoque et vniuersitates ciuitatum, terrarum et opidorum, castrorum, villarum et aliorum quorumcunque locorum, ceterosque christiani nominis zelatores status et religionis cuiuslibet, ubi- libet dominantes et constitutos rogamus et hortamur, ac per aspersionem sanguinis eiusdem gloriosissimi redemptoris paternis affectibus obsecramus, in suorum remissionem peccaminum sua- dentes, ut ad Hussitarum, Wicleuistarum et aliorum hereticorum præfatorum subuersionem et exterminium et ad impendenda tibi contra nos profutura suffragia, quibus huiusmodi negocii prose- cucio feliciter adiuuetur, potenter atque viriliter se accingant, quos spiritualibus donis, indulgenciis videlicet et remissionibus de ipsorum fratrum consilio prouidimus inuitandos. Quocirca circumspeccioni tue per apostolica scripta committimus et man- damus, quatenus tu per te uel venerabiles fratres nostros patri- archas archiepiscopos et episcopos ac dilectos filios electos ad- ministratores, abbates, priores, aliosque ecclesiarum et mona- steriorum prælatos et ceteros christiane religionis professores ubilibet residentes, quos tibi adiutores super hijs duxeris eli- gendos, quociens per te uel deputandos a te contra hereticos prælibatos exercitum conuocari uel expedicionem aut quamuis ordinacionem fieri contigerit, ad præmissum tam salubre nego- cium prosequendum veluti præcones fortes exaltando in ipso crucis nomine voces vestras in singulis ciuitatibus, dyocesibus atque locis, ubi congrue prospexerit uel prospexerint iuxta datam tibi et illis a deo prouidenciam, quibuscunque Christi fidelibus ad id audiendum confluentibus, quibus vere penitentibus et con- fessis, ut ad id libencius inducantur, pro vice qualibet accessus eorum centum dies de iniunctis eis penitenciis per te vel illos, quibus id commiseris, ut præfertur, auctoritate apostolica rela- *) MS. nunccium.
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73 xentur, verbum crucis eiusdem ac ipsius admirabile signum publice proponere et publicare procures, ac ipsi patriarche, archiepiscopi, episcopi, electi, administratores, abbates et alii, quos elegeris catholici sacerdotes, studeant et procurent, illudque fidelibus ipsis id deuote suscipientibus aut suscipere volentibus, tuis ac ipsorum eligendorum exhortacionibus ac oportunis moni- cionibus preuiis, ut cum debita reuerencia tam gloriosum signum recipiant, illudque contra conatus atque peruersa molimina eorundem hereticorum suis cordibus imprimant et negocium huiusmodi fidelibus ac feruentibus animis prosequantur, eadem auctoritate libere concedas, et ipsi eligendi concedant, eorumque humeris affigas et affigant. Nos enim ab intimis nostris affeccio- nis præcordiis, ut toti orbi innotescat, quanta mentis nostre amaritudine sustinemus contra gregem Christi talia perpetrari, tantisque insolenciis et enormibus facinoribus quantum cum deo possumus obuiantes, et ut fideles ipsi ad id eo feruencius ani- mentur, quo uberiorem graciam exinde se nouerint percepturos, de omnipotentis dei misericordia et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius auctoritate confisi, et illa, quam nobis deus quamquam inmeritis ligandi atque soluendi contulit potestatem, eisdem fidelibus, qui crucis eiusdem signo suscepto per et infra illud tempus, quod per te uel alium in huiusmodi prædicacione eis duxeris præfigendum, et quociens pro extirpacione eorundem heresum ad te uel quo fideles ipsos contra eosdem hereticos destinando transmiseris veniendo præfato exercitui in personis propriis interfuerint et expensis, quique ut illis interessent sine fraude iter arripuerint, si in ipso fuerint itinere vita functi, plenam suorum peccaminum, de quibus corde contriti et ore confessi extiterint, veniam impartimur, et in retribucione iusto- rum salutis eterne policemur augmentum; eisque, qui non in personis propriis illuc accesserint, sed ipsorum dumtaxat expensis iuxta suarum facultatum qualitatem et exigenciam ydoneos desti- nauerint bellatores, ac illis, qui licet alienis expensis, propriis tamen adierint in personis, plenam suorum concedimus veniam peccatorum. Ceteris vero qui in personis propriis interesse et propter inopiam suis expensis alios destinare nequiuerint, dum- modo huiusmodi durante persecucione negocii in jeiuniis et ora- cionibus perseuerent, suppliciter exorando, quod altissimus di-
73 xentur, verbum crucis eiusdem ac ipsius admirabile signum publice proponere et publicare procures, ac ipsi patriarche, archiepiscopi, episcopi, electi, administratores, abbates et alii, quos elegeris catholici sacerdotes, studeant et procurent, illudque fidelibus ipsis id deuote suscipientibus aut suscipere volentibus, tuis ac ipsorum eligendorum exhortacionibus ac oportunis moni- cionibus preuiis, ut cum debita reuerencia tam gloriosum signum recipiant, illudque contra conatus atque peruersa molimina eorundem hereticorum suis cordibus imprimant et negocium huiusmodi fidelibus ac feruentibus animis prosequantur, eadem auctoritate libere concedas, et ipsi eligendi concedant, eorumque humeris affigas et affigant. Nos enim ab intimis nostris affeccio- nis præcordiis, ut toti orbi innotescat, quanta mentis nostre amaritudine sustinemus contra gregem Christi talia perpetrari, tantisque insolenciis et enormibus facinoribus quantum cum deo possumus obuiantes, et ut fideles ipsi ad id eo feruencius ani- mentur, quo uberiorem graciam exinde se nouerint percepturos, de omnipotentis dei misericordia et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius auctoritate confisi, et illa, quam nobis deus quamquam inmeritis ligandi atque soluendi contulit potestatem, eisdem fidelibus, qui crucis eiusdem signo suscepto per et infra illud tempus, quod per te uel alium in huiusmodi prædicacione eis duxeris præfigendum, et quociens pro extirpacione eorundem heresum ad te uel quo fideles ipsos contra eosdem hereticos destinando transmiseris veniendo præfato exercitui in personis propriis interfuerint et expensis, quique ut illis interessent sine fraude iter arripuerint, si in ipso fuerint itinere vita functi, plenam suorum peccaminum, de quibus corde contriti et ore confessi extiterint, veniam impartimur, et in retribucione iusto- rum salutis eterne policemur augmentum; eisque, qui non in personis propriis illuc accesserint, sed ipsorum dumtaxat expensis iuxta suarum facultatum qualitatem et exigenciam ydoneos desti- nauerint bellatores, ac illis, qui licet alienis expensis, propriis tamen adierint in personis, plenam suorum concedimus veniam peccatorum. Ceteris vero qui in personis propriis interesse et propter inopiam suis expensis alios destinare nequiuerint, dum- modo huiusmodi durante persecucione negocii in jeiuniis et ora- cionibus perseuerent, suppliciter exorando, quod altissimus di-
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74 gnetur ipsis fidelibus contra ipsos hereticos victoriam elargiri sexaginta dies de iniunctis eis penitenciis misericorditer relaxa- mus ; huiusmodi quoque remissionis volumus et concedimus esse participes iuxta quantitatem subsidii et deuocionis affectum eos omnes, qui durantibus expedicione et exercitu supradictis pro huiusmodi consumacione negocii congrue ministrauerint, et circa illud consilium et auxilium impenderint oportuna. Vniuersis præterea et singulis, quos eodem signo crucis muniri contigerit, ut præfertur, illo priuilegio illaque immunitate gaudere decer- nimus, que cruce signatis pro terre sancte subsidio in generali concilio sunt concessa, eorumque personas nec non familiam, res et bona sub beati Petri et dicte sedis atque nostra protec- cione permanere debere, statuentes insuper, ut bona prædicta extunc, donec de ipsorum reditu uel obitu certissime constiterit, integra maneant et quieta; illorum vero archiepiscopi, episcopi nec non archidyaconi et aliis superiores eorumque officiales ipsos ac huiusmodi bona auctoritate prædicta tueantur, non permit- tentes eos contra huiusmodi statuti tenorem ab aliquibus inde- bite molestari, molestatores huiusmodi per censuram ecclesia- sticam et alia iuris remedia, appellacione postposita, compes- cendo, inuocato eciam ad hoc si opus fuerit auxilio brachii secularis, non obstante, si aliquibus communiter uel diuisim a dicta sit sede indultum, quod interdici, suspendi uel excommuni- cari non possint per literas apostolicas non facientes plenam et expressam ac de verbo ad verbum de indulto huiusmodi men- cionem. Ceterum ut huiusmodi prius viuifice crucis signo muniti eo facilius reddantur huiusmodi remissionum et indulgenciarum participes, quo se liberius eximere posse conspexerint ab onere delictorum, tibi et eisdem patriarchis, archiepiscopis et electis, abbatibus et prælatis, de quibus pro tempore visum fuerit, qui et alii ydonei sacerdotes seculares et regulares ad id per te assumendi, pro quibus eciam ut omnium pro huiusmodi expedi- cione negocii crucesignatorum confiteri volencium confessiones audire, ac ipsis confessionibus diligenter auditis pro peccatis suis ac excessibus omnibus per illos commissis, eciam si manuum in clericos et religiosos aut incendiarii et sacrilegi fuerint, debite absolucionis beneficium impendere et iniungere penitenciam salu- tarem; eciamsi huiusmodi peccata tam grandia et enormia
74 gnetur ipsis fidelibus contra ipsos hereticos victoriam elargiri sexaginta dies de iniunctis eis penitenciis misericorditer relaxa- mus ; huiusmodi quoque remissionis volumus et concedimus esse participes iuxta quantitatem subsidii et deuocionis affectum eos omnes, qui durantibus expedicione et exercitu supradictis pro huiusmodi consumacione negocii congrue ministrauerint, et circa illud consilium et auxilium impenderint oportuna. Vniuersis præterea et singulis, quos eodem signo crucis muniri contigerit, ut præfertur, illo priuilegio illaque immunitate gaudere decer- nimus, que cruce signatis pro terre sancte subsidio in generali concilio sunt concessa, eorumque personas nec non familiam, res et bona sub beati Petri et dicte sedis atque nostra protec- cione permanere debere, statuentes insuper, ut bona prædicta extunc, donec de ipsorum reditu uel obitu certissime constiterit, integra maneant et quieta; illorum vero archiepiscopi, episcopi nec non archidyaconi et aliis superiores eorumque officiales ipsos ac huiusmodi bona auctoritate prædicta tueantur, non permit- tentes eos contra huiusmodi statuti tenorem ab aliquibus inde- bite molestari, molestatores huiusmodi per censuram ecclesia- sticam et alia iuris remedia, appellacione postposita, compes- cendo, inuocato eciam ad hoc si opus fuerit auxilio brachii secularis, non obstante, si aliquibus communiter uel diuisim a dicta sit sede indultum, quod interdici, suspendi uel excommuni- cari non possint per literas apostolicas non facientes plenam et expressam ac de verbo ad verbum de indulto huiusmodi men- cionem. Ceterum ut huiusmodi prius viuifice crucis signo muniti eo facilius reddantur huiusmodi remissionum et indulgenciarum participes, quo se liberius eximere posse conspexerint ab onere delictorum, tibi et eisdem patriarchis, archiepiscopis et electis, abbatibus et prælatis, de quibus pro tempore visum fuerit, qui et alii ydonei sacerdotes seculares et regulares ad id per te assumendi, pro quibus eciam ut omnium pro huiusmodi expedi- cione negocii crucesignatorum confiteri volencium confessiones audire, ac ipsis confessionibus diligenter auditis pro peccatis suis ac excessibus omnibus per illos commissis, eciam si manuum in clericos et religiosos aut incendiarii et sacrilegi fuerint, debite absolucionis beneficium impendere et iniungere penitenciam salu- tarem; eciamsi huiusmodi peccata tam grandia et enormia
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75 essent, propter que sedes apostolica foret merito consulenda libere et licite valeatis auctoritate apostolica tenore præsencium indulgemus. Verum quoniam difficile videretur præsentes litteras singulis exhibere, volumus, quod tu huiusmodi literarum trans- sumptum publica manu confectum tuo que sigillo impendente munitum personis et in locis singulis, ubi et quando tibi expe- dire uidebitur, transmittere et insinuare procures. Cui quidem transsumpto veluti originalibus literis ubique dari volumus et decernimus plenam fidem. Datum Rome apud sanctum Petrum, Idus Aprilis, pontificatus nostri anno quarto. 75. 1421, Apr. 13 (Rom). Papst Martin V fordert alle geistlichen und weltlichen Stände Deutsch- lands dringend auf, scinen Legaten Cardinal Branda in dem die Aus- rottung der Ketzerei in Böhmen bezweckenden Werke zu unterstützen. (Andreae Ratisbon. Supplem. f. 386.) Martinus episcopus, seruus seruorum dei, venerabilibus fratribus archiepiscopis et dilectis filiis, nobilibus viris, electo- ribus imperii, ceterisque prælatis, principibus, nobilibus et aliis christifidelibus in regionibus Germanie existentibus, salutem et apostolicam benedictionem. Cum tocius christiane religionis so- lidum et ineuertibile fundamentum in orthodoxe fidei catholica veritate consistat, nos, qui vniversali ecclesie licet insufficien- tibus meritis præsidemus, ad huiusmodi fidei salutarem doctri- nam in sue sincerissime puritatis integritate servandam prote- gendamque summis aspiramus affectibus, et admodum grauiter et cum magna cordis acerbitate ferimus illam multiplicium errorum et heresum sectam dampnabilem, qui prochdolor in partibus regni Bohemie tot gencium milia sue letaliter infecit veneno perfidie, ac in dies velut cancer mortifere serpens infecit et iugiter grauius inualescit, non solum in vnius gentis aut patrie sed tocius vniversalis ecclesie et ipsius christiane religionis cum diuini cultus exterminio grauissimum periculum ac non satis existimabile detrimentum. Ad cuius dampnatorum hereticaliumque
75 essent, propter que sedes apostolica foret merito consulenda libere et licite valeatis auctoritate apostolica tenore præsencium indulgemus. Verum quoniam difficile videretur præsentes litteras singulis exhibere, volumus, quod tu huiusmodi literarum trans- sumptum publica manu confectum tuo que sigillo impendente munitum personis et in locis singulis, ubi et quando tibi expe- dire uidebitur, transmittere et insinuare procures. Cui quidem transsumpto veluti originalibus literis ubique dari volumus et decernimus plenam fidem. Datum Rome apud sanctum Petrum, Idus Aprilis, pontificatus nostri anno quarto. 75. 1421, Apr. 13 (Rom). Papst Martin V fordert alle geistlichen und weltlichen Stände Deutsch- lands dringend auf, scinen Legaten Cardinal Branda in dem die Aus- rottung der Ketzerei in Böhmen bezweckenden Werke zu unterstützen. (Andreae Ratisbon. Supplem. f. 386.) Martinus episcopus, seruus seruorum dei, venerabilibus fratribus archiepiscopis et dilectis filiis, nobilibus viris, electo- ribus imperii, ceterisque prælatis, principibus, nobilibus et aliis christifidelibus in regionibus Germanie existentibus, salutem et apostolicam benedictionem. Cum tocius christiane religionis so- lidum et ineuertibile fundamentum in orthodoxe fidei catholica veritate consistat, nos, qui vniversali ecclesie licet insufficien- tibus meritis præsidemus, ad huiusmodi fidei salutarem doctri- nam in sue sincerissime puritatis integritate servandam prote- gendamque summis aspiramus affectibus, et admodum grauiter et cum magna cordis acerbitate ferimus illam multiplicium errorum et heresum sectam dampnabilem, qui prochdolor in partibus regni Bohemie tot gencium milia sue letaliter infecit veneno perfidie, ac in dies velut cancer mortifere serpens infecit et iugiter grauius inualescit, non solum in vnius gentis aut patrie sed tocius vniversalis ecclesie et ipsius christiane religionis cum diuini cultus exterminio grauissimum periculum ac non satis existimabile detrimentum. Ad cuius dampnatorum hereticaliumque
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76 dogmatum secte et confusionis extirpacionem diuina dirigente clemencia cum potentibus fidelium principum auxiliis et fauo- ribus oportunis feliciter operandum, post priores ad hoc opus salutare conatus nostros aliorumque nostrorum et sedis aposto- lice legatorum et nuncciorum destinacionem, nunc eciam dilectum filium Brandam tituli sancti Clementis presbyterum sancte Ro- mane ecclesie cardinalem, de cuius prouida circumspectione sin- ceroque domus dei zelo et pervigili sollicitudine atque sciencia et virtute specialem ad tante dei digne peragendum negocium gerimus in domino fiduciam, ad ipsius regni Boemie et marchi- onatum Morauie et Misnensem nonnullasque alias mundi partes et regiones destinamus. Proinde fraternitates, nobilitates et deuo- ciones vestras præcipuis affectibus exhortamur, in domino re- quirimus, et per salutiferam in qua regenerati estis fidem ca- tholicam obtestamur, vobisque et vestrum singulis districte præ- cipiendo mandamus, quatenus ob reuerenciam dei suarumque fidei et ecclesie, quorum res igitur, præfatum cardinalem, qui quantum ad huiusmodi heresum et errorum exstirpacionem dum- taxat eciam per totam Germaniam pleno fungitur legacionis of- ficio, cum debito recipientes honore, ac reuerenter et benigne tractantes, sibique in omnibus huiusmodi tam necessariam atque salubrem fidei prosecucionem concernentibus pareatis, et tamquam veri pugiles et defensores fidei et ecclesie sue sancte vestros potentes et efficaces tota deuocione uelitis impartiri fauores cum assistenciis et auxiliis oportunis. Sic enim deo gratissimum et ingenti premio dignum opus feceritis ac vestre et vestrorum saluti consulentes et paci satisfeceritis fidei, et apud nos et se- dem apostolicam et vniversalem ecclesiam magnas graciam et fauores ac laudem famamque uobis comparueritis gloriosam. Datum Rome apud sanctum Petrum, Idus Aprilis, pontificatus nostri anno quarto.
76 dogmatum secte et confusionis extirpacionem diuina dirigente clemencia cum potentibus fidelium principum auxiliis et fauo- ribus oportunis feliciter operandum, post priores ad hoc opus salutare conatus nostros aliorumque nostrorum et sedis aposto- lice legatorum et nuncciorum destinacionem, nunc eciam dilectum filium Brandam tituli sancti Clementis presbyterum sancte Ro- mane ecclesie cardinalem, de cuius prouida circumspectione sin- ceroque domus dei zelo et pervigili sollicitudine atque sciencia et virtute specialem ad tante dei digne peragendum negocium gerimus in domino fiduciam, ad ipsius regni Boemie et marchi- onatum Morauie et Misnensem nonnullasque alias mundi partes et regiones destinamus. Proinde fraternitates, nobilitates et deuo- ciones vestras præcipuis affectibus exhortamur, in domino re- quirimus, et per salutiferam in qua regenerati estis fidem ca- tholicam obtestamur, vobisque et vestrum singulis districte præ- cipiendo mandamus, quatenus ob reuerenciam dei suarumque fidei et ecclesie, quorum res igitur, præfatum cardinalem, qui quantum ad huiusmodi heresum et errorum exstirpacionem dum- taxat eciam per totam Germaniam pleno fungitur legacionis of- ficio, cum debito recipientes honore, ac reuerenter et benigne tractantes, sibique in omnibus huiusmodi tam necessariam atque salubrem fidei prosecucionem concernentibus pareatis, et tamquam veri pugiles et defensores fidei et ecclesie sue sancte vestros potentes et efficaces tota deuocione uelitis impartiri fauores cum assistenciis et auxiliis oportunis. Sic enim deo gratissimum et ingenti premio dignum opus feceritis ac vestre et vestrorum saluti consulentes et paci satisfeceritis fidei, et apud nos et se- dem apostolicam et vniversalem ecclesiam magnas graciam et fauores ac laudem famamque uobis comparueritis gloriosam. Datum Rome apud sanctum Petrum, Idus Aprilis, pontificatus nostri anno quarto.
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77 76. 1421, Apr. (o. D.) Da die Wittwe Bertha von Sternberg sammt den Ihrigen den vier Prager Artikeln beigetreten ist, so wird sie von den Pragern in ihre Schutzge- nossenschaft aufgenommen. (Ms. Musel Bohom. 23 B. 2, olim 981, num. 161.) „Proscriptio cujusdem baronissae, accedentis ad istos quatuor articulos, pro quibus nos opposuimus." Nos magister civium oc. tenore præsentium recognoscimus universis, quia nobilis domina Perchta de Plumlow, relicta quon- dam nobilis domini Petri de Sternberg alias de Konopišt, di- vino instinctu ammonita, ad observantiam legis domini in IV articulis catholicis ceterisque veritatibus evangelicis rite probatis accessisse dinoscitur, hujusque legis divinæ observantiam in omni- bus et singulis bonis suis ac servitorum suorum familiarium et sub- ditorum ipsius per effectivam practicationem communionis venera- bilis eucharistiæ sub utraque specie panis et vini sacramentaliter administrandi effectualiter libertare, ac (pro) intentionis et defen- sionis hujusmodi ordinatione nobis cum tota potentia ipsius ac servitorum et subditorum suorum assistere et totaliter sponte et libere promisit adhærere: quapropter universos et singulos, ad quos præsentes pervenerint, et qui præsentibus fuerint re- quisiti, qui nostri causa in adhæsione hujusmodi legis divinæ facere velint vel dimittere, requirimus, monemus et hortamur, quatenus ipsam dominam Prchtam cum familiaribus et subditis suis per eandem nominandis, si et in quantum præmissa executa fuerit effective per monachorum in Benessow expulsionem ac dictorum articulorum in universitate bonorum suorum liberta- tionem, nullatenus impediant nec quovismodo perturbent, quin potius eandem ac omnes eidem adhærentes et servientes manu- teneant, tueantur et defendant in complacentiam vicissitudinis singularis oc. (Num. 161). Im Archiv Český, I, 149 und 150, stehen zwel darauf bezugliche Verschreibungen in böhm. Sprache, aus Num. 343 und 344 derselben Museumshandschrift.)
77 76. 1421, Apr. (o. D.) Da die Wittwe Bertha von Sternberg sammt den Ihrigen den vier Prager Artikeln beigetreten ist, so wird sie von den Pragern in ihre Schutzge- nossenschaft aufgenommen. (Ms. Musel Bohom. 23 B. 2, olim 981, num. 161.) „Proscriptio cujusdem baronissae, accedentis ad istos quatuor articulos, pro quibus nos opposuimus." Nos magister civium oc. tenore præsentium recognoscimus universis, quia nobilis domina Perchta de Plumlow, relicta quon- dam nobilis domini Petri de Sternberg alias de Konopišt, di- vino instinctu ammonita, ad observantiam legis domini in IV articulis catholicis ceterisque veritatibus evangelicis rite probatis accessisse dinoscitur, hujusque legis divinæ observantiam in omni- bus et singulis bonis suis ac servitorum suorum familiarium et sub- ditorum ipsius per effectivam practicationem communionis venera- bilis eucharistiæ sub utraque specie panis et vini sacramentaliter administrandi effectualiter libertare, ac (pro) intentionis et defen- sionis hujusmodi ordinatione nobis cum tota potentia ipsius ac servitorum et subditorum suorum assistere et totaliter sponte et libere promisit adhærere: quapropter universos et singulos, ad quos præsentes pervenerint, et qui præsentibus fuerint re- quisiti, qui nostri causa in adhæsione hujusmodi legis divinæ facere velint vel dimittere, requirimus, monemus et hortamur, quatenus ipsam dominam Prchtam cum familiaribus et subditis suis per eandem nominandis, si et in quantum præmissa executa fuerit effective per monachorum in Benessow expulsionem ac dictorum articulorum in universitate bonorum suorum liberta- tionem, nullatenus impediant nec quovismodo perturbent, quin potius eandem ac omnes eidem adhærentes et servientes manu- teneant, tueantur et defendant in complacentiam vicissitudinis singularis oc. (Num. 161). Im Archiv Český, I, 149 und 150, stehen zwel darauf bezugliche Verschreibungen in böhm. Sprache, aus Num. 343 und 344 derselben Museumshandschrift.)
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78 77. 1421, m. Apr. Die Stadt Melnik erklärt ihren Beitritt zu den vier Prager Artikeln und gelobt, K. Sigmund als König von Böhmen nicht anzuerkennen, die Kö- nigin Sophie bei sich nicht einzulassen und nie etwas gegen den Willen der Hauptstadt Prag zu unternchmen. (Archiv Český VI ... aus d. Museumhandschr. 23 B., 2, n. 367.) 78. 1421, Apr. 21 (Prag.) Der Prager Erzbischhof Konrad erklärt seinen Beitritt zu den vier Prager Artikeln, so wie zum Hussitismus überhaupt, und wird K. Sigmund nicht mehr als König anerkennen &c. (Aus den Prager Stadtbuchern.) Litera adhaerentiae Domini Archiepiscopi Pragensis. Nos Conradus dei gratia Pragensis ecclesiæ Archiepis- copus et apostolicæ sedis legatus, universis et singulis, ad quo- rum notitiam præsens scriptum pervenerit, publice profitemur: quod attentis magnis dissidiis, dispendiis et jacturis gravibus præclari regni et coronæe Bohemiæ, quæ per Sigismundum Hun- gariæ Regem tyrannice et dietim non cessant succrescere, ob non admissionem quatuor articulorum salubrium et catholicorum, pro quibus promovendis et libertandis se prudentes domini ma- gistri civium, consules et scabini et communitates majoris seu antiquæ et novæ civitatum Pragensium cum aliis quam pluribus dominis baronibus, magnatibus, militaribus et ceteris fidelibus communitatibus dicti regni Boemiæ, nec non marchionatus Mo- raviæ, contra et adversus tyrannidem præscripti regis digne, juste et merito opponentes, diversa pericula atque damna rerum et corporum, ob divinæ laudis et honoris augmentum, veritatis divinæ invincibilis libertationem, honorem dicti linguagii tueri gliscentes et commodum procurare commune, laboriosius subi- erunt: hujuscemodi ut præfertur discordias nos in unionem op- tatam et votivam reducere satagentes, et singulis damnis et dis-
78 77. 1421, m. Apr. Die Stadt Melnik erklärt ihren Beitritt zu den vier Prager Artikeln und gelobt, K. Sigmund als König von Böhmen nicht anzuerkennen, die Kö- nigin Sophie bei sich nicht einzulassen und nie etwas gegen den Willen der Hauptstadt Prag zu unternchmen. (Archiv Český VI ... aus d. Museumhandschr. 23 B., 2, n. 367.) 78. 1421, Apr. 21 (Prag.) Der Prager Erzbischhof Konrad erklärt seinen Beitritt zu den vier Prager Artikeln, so wie zum Hussitismus überhaupt, und wird K. Sigmund nicht mehr als König anerkennen &c. (Aus den Prager Stadtbuchern.) Litera adhaerentiae Domini Archiepiscopi Pragensis. Nos Conradus dei gratia Pragensis ecclesiæ Archiepis- copus et apostolicæ sedis legatus, universis et singulis, ad quo- rum notitiam præsens scriptum pervenerit, publice profitemur: quod attentis magnis dissidiis, dispendiis et jacturis gravibus præclari regni et coronæe Bohemiæ, quæ per Sigismundum Hun- gariæ Regem tyrannice et dietim non cessant succrescere, ob non admissionem quatuor articulorum salubrium et catholicorum, pro quibus promovendis et libertandis se prudentes domini ma- gistri civium, consules et scabini et communitates majoris seu antiquæ et novæ civitatum Pragensium cum aliis quam pluribus dominis baronibus, magnatibus, militaribus et ceteris fidelibus communitatibus dicti regni Boemiæ, nec non marchionatus Mo- raviæ, contra et adversus tyrannidem præscripti regis digne, juste et merito opponentes, diversa pericula atque damna rerum et corporum, ob divinæ laudis et honoris augmentum, veritatis divinæ invincibilis libertationem, honorem dicti linguagii tueri gliscentes et commodum procurare commune, laboriosius subi- erunt: hujuscemodi ut præfertur discordias nos in unionem op- tatam et votivam reducere satagentes, et singulis damnis et dis-
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79 pendiis dicti regni, in quo status spiritualis culmen adepti su- mus annuente altissimo volentes occurrere, præsertim cum ad id ex debito officii nostri status excellentis merito præe ceteris dicti regni prælatis et clericis obligamur: libere et spontanee, non compulsi nec coacti quovismodo, bona deliberatione et certa scientia præhabitis, sano fidelium nostrorum officialium spiritu- alium ac secularium accedente consilio, ad præefatos quatuor articulos licitos, catholicos et salutares, ac præsentium tenori inferius clare et plane insertos, nec non ad omnia et singula puncta fidei licita, honesta et salutifera, quæcunque dicta com- munitas Pragensis tenet et promovet, seu tenere et promo- vere conaretur, nihil penitus eximendo, accessimus et præsentis vigore literæ accedimus cum effectu. Promittentes bona nostra fide, omni sinceritate, dolis quibuslibet procul motis et frau- dibus, dictos quatuor articulos cum singulis in se contentis exequi in effectum et tenere ac inviolabiliter superno ac divino nixi suffragio servare constanter; ipsorumque articulorum seu cujuspiam horum violatores ac adversarios cujuscunque status, gradus, eminentiæ aut conditionis existant, in bonis ditioni no- stræe subjectis nullatenus tolerantes; et præfatos articulos ipsis dominis Pragensibus et adjutoribus ipsorum singulis se ipsis directe conformantibus, tamquam fidem catholicam, contra præe- dictum regem Sigismundum et contra et adversus quemcunque viventem alium hominem dictis salubribus et catholicis articulis contrarium et rebellem, cujuscunque status, gradus, conditionis, præeminentiæ seu dignitatis exstiterit aut esse poterit, spiritualis aut secularis, toto posse nostro, quamdiu altissimus rebus et corpori favebit subsistentiam, fideliter, constanter et salubriter assistentes sub puritate fidei et honoris nostri ac dignitatis de- fendere et tueri promittimus inconcusse; regem Sigismundum prænominatum Hungariæ, deordinatione, importunitate et nimia tyrannica crudelitate exigentibus, quibus se regni prædicti re- gimine et diademate juste et merito inhabilitavit, pro rege Boemiæ nullatenus suscipere, habere aut nominare, nec quovis- modo præter voluntatem dominorum Pragensium, nec non sin- gulorum magnatum, baronum, nobilium, militum, militarium et communitatum dictis quatuor articulis directe assistentium seu faventium in assumptionem et susceptionem ipsius Sigismundi
79 pendiis dicti regni, in quo status spiritualis culmen adepti su- mus annuente altissimo volentes occurrere, præsertim cum ad id ex debito officii nostri status excellentis merito præe ceteris dicti regni prælatis et clericis obligamur: libere et spontanee, non compulsi nec coacti quovismodo, bona deliberatione et certa scientia præhabitis, sano fidelium nostrorum officialium spiritu- alium ac secularium accedente consilio, ad præefatos quatuor articulos licitos, catholicos et salutares, ac præsentium tenori inferius clare et plane insertos, nec non ad omnia et singula puncta fidei licita, honesta et salutifera, quæcunque dicta com- munitas Pragensis tenet et promovet, seu tenere et promo- vere conaretur, nihil penitus eximendo, accessimus et præsentis vigore literæ accedimus cum effectu. Promittentes bona nostra fide, omni sinceritate, dolis quibuslibet procul motis et frau- dibus, dictos quatuor articulos cum singulis in se contentis exequi in effectum et tenere ac inviolabiliter superno ac divino nixi suffragio servare constanter; ipsorumque articulorum seu cujuspiam horum violatores ac adversarios cujuscunque status, gradus, eminentiæ aut conditionis existant, in bonis ditioni no- stræe subjectis nullatenus tolerantes; et præfatos articulos ipsis dominis Pragensibus et adjutoribus ipsorum singulis se ipsis directe conformantibus, tamquam fidem catholicam, contra præe- dictum regem Sigismundum et contra et adversus quemcunque viventem alium hominem dictis salubribus et catholicis articulis contrarium et rebellem, cujuscunque status, gradus, conditionis, præeminentiæ seu dignitatis exstiterit aut esse poterit, spiritualis aut secularis, toto posse nostro, quamdiu altissimus rebus et corpori favebit subsistentiam, fideliter, constanter et salubriter assistentes sub puritate fidei et honoris nostri ac dignitatis de- fendere et tueri promittimus inconcusse; regem Sigismundum prænominatum Hungariæ, deordinatione, importunitate et nimia tyrannica crudelitate exigentibus, quibus se regni prædicti re- gimine et diademate juste et merito inhabilitavit, pro rege Boemiæ nullatenus suscipere, habere aut nominare, nec quovis- modo præter voluntatem dominorum Pragensium, nec non sin- gulorum magnatum, baronum, nobilium, militum, militarium et communitatum dictis quatuor articulis directe assistentium seu faventium in assumptionem et susceptionem ipsius Sigismundi
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80 pro rege Boemiæ quomodolibet volumus et promittimus consen- tire. Ceterum quoque magistrorum universitatis studii Pra- gensis, nobis a dominis Pragensibus specialiter assignatorum, vel assignandorum in futurum, consilia ordinata, honesta ac salu- taria benigne et gratanter suscipere, et juxta ipsorum informa- tionem rationabilem et fundatam in scripturis sacris, nos ipsum et subditos nostros spondemus dirigere cum effectu, sub obliga- tione prænotata. Quorum articulorum intentio ac positio, ad quos, ut præfertur, accessimus, accedimusque per præsentes, ipsos modo et forma supranotatis et expositis tueri debemus per omnia, tenor sequitur sub hac forma: Primo: quod verbum dei per regnum Boemiæ et mar- chionatum Moraviæ libere, digne et regulariter a sacerdotibus fidelibus et catholicis et idoneis populo insinuetur et prædicetur: isto notanter adjecto, quod si nos ex unanimi et concordi magi- strorum nobis ut præmittitur deputatorum aut deputandorum edicto quempiam sacerdotum suis exigentibus culpis ad tempus vel simpliciter a præedicatione suspendimus, quod tali suspensioni hujusmodi debeat subjacere cum effectu. Secundo: quod dignissimum sacramentum corporis et sanguinis domini sub utraque specie panis et vini omnibus Christi fidelibus, nullo peccato mortali alias ponentibus obicem, libere et digne ministretur. Tertio: quia multi sacerdotes et monachi possessionati super bonis temporalibus magnis et amplis.civiliter dominantur, contra præceptum Salvatoris nostri et instans officii ac mini- sterii sui sacerdotalis impedimentum, brachiique et status secu- laris in jacturam, dispendium et gravamen non modicum: ut clero hujuscemodi inordinatum tale dominium auferatur, et ut ipse clerus evangelice et exemplariter statui seculari vivat ad vitam et statum Christi reductus et apostolorum. Hoc nihilominus signanter expresso, quod dominia talia sicut præfertur ablata non juxta arbitrium cujuslibet ea avare pro se et libito suo usurpare conantis et voluntatem distrahi patiantur: quin potius ut ad laudem dei et suæ veritatis promotionem et regni præ- dicti commodum, dominorum baronum regni Bohemiæ hujusmodi veritati directe adhærentium, nec non dominorum Pragensium, ceterarumque communitatum ejusmodi regni ipsis unitarum, ac
80 pro rege Boemiæ quomodolibet volumus et promittimus consen- tire. Ceterum quoque magistrorum universitatis studii Pra- gensis, nobis a dominis Pragensibus specialiter assignatorum, vel assignandorum in futurum, consilia ordinata, honesta ac salu- taria benigne et gratanter suscipere, et juxta ipsorum informa- tionem rationabilem et fundatam in scripturis sacris, nos ipsum et subditos nostros spondemus dirigere cum effectu, sub obliga- tione prænotata. Quorum articulorum intentio ac positio, ad quos, ut præfertur, accessimus, accedimusque per præsentes, ipsos modo et forma supranotatis et expositis tueri debemus per omnia, tenor sequitur sub hac forma: Primo: quod verbum dei per regnum Boemiæ et mar- chionatum Moraviæ libere, digne et regulariter a sacerdotibus fidelibus et catholicis et idoneis populo insinuetur et prædicetur: isto notanter adjecto, quod si nos ex unanimi et concordi magi- strorum nobis ut præmittitur deputatorum aut deputandorum edicto quempiam sacerdotum suis exigentibus culpis ad tempus vel simpliciter a præedicatione suspendimus, quod tali suspensioni hujusmodi debeat subjacere cum effectu. Secundo: quod dignissimum sacramentum corporis et sanguinis domini sub utraque specie panis et vini omnibus Christi fidelibus, nullo peccato mortali alias ponentibus obicem, libere et digne ministretur. Tertio: quia multi sacerdotes et monachi possessionati super bonis temporalibus magnis et amplis.civiliter dominantur, contra præceptum Salvatoris nostri et instans officii ac mini- sterii sui sacerdotalis impedimentum, brachiique et status secu- laris in jacturam, dispendium et gravamen non modicum: ut clero hujuscemodi inordinatum tale dominium auferatur, et ut ipse clerus evangelice et exemplariter statui seculari vivat ad vitam et statum Christi reductus et apostolorum. Hoc nihilominus signanter expresso, quod dominia talia sicut præfertur ablata non juxta arbitrium cujuslibet ea avare pro se et libito suo usurpare conantis et voluntatem distrahi patiantur: quin potius ut ad laudem dei et suæ veritatis promotionem et regni præ- dicti commodum, dominorum baronum regni Bohemiæ hujusmodi veritati directe adhærentium, nec non dominorum Pragensium, ceterarumque communitatum ejusmodi regni ipsis unitarum, ac
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81 nostro auxilio et consilio mediante fideliter convertantur. Ad quod ipsis dominis Pragensibus et ipsorum adjutoribus, consiliis et auxiliis assistere et cooperari promittimus et volumus cum effectu. Quarto: quod omnia peccata mortalia, et signanter pu- blica et manifesta, ceteræque deordinationes legi dei contrariæ, ordinate, regulariter et rationabiliter ab his quorum interest, officia ad hoc ut præefertur et auctoritatem habentibus, in quo- libet statu destruantur et impediantur; et fama hujus regni sini- stra ut valeat expurgari, sic videlicet, quod laus divina, veri- tatis ejus evangelicæ et communis boni, profectus ipsius linguagii et regni prædicti fideliter procuretur. Quæ omnia et singula, modo et forma præscriptis, tenere, exsequi in effectum, defendereque promittimus fideliter et tueri sub obligatione prænotata. In quorum omnium præmissorum robur et testimonium præsentes nostras literas fieri et sigilli nostri appensione jussimus communiri. Datum Pragæ, anno domini Millesimo quadringentesimo vicesimo primo, feria secunda ante festum Sancti Georgii. 79. 1421, Apr. 21 (Prag). Da der Prager Erzbischof der Prager Gemeinde im Bekennen der vier Artikel und im Widerstande gegen K. Sigmund beigetreten ist, so erklärt dieselbe ihn nicht zu verlassen und ihm allen Beistand leisten zu wollen. (Aus den Prager Stadtbuchern.) „Reversiva contra præscriptam." Nos magistri civium, consules et scabini ac communitates majoris et novæ civitatum Pragensium tenore præsentium re- cognoscimus universis publice protestantes, quod cum omnipoten- tis dei immensa sapientia cunctorum se diligentium gubernatrix et domina nos sæpe licet immeritos penitus et indignos manu suæ exactæ diligentiæ mirabilique gratia lætificet et confortet: inter alia tamen præeclara omnipotentis miracula, quibus orbem lætificat, hoc est præcipue cordi nostro, quod reverendissimus ni Christo pater et dominus, dominus Conradus sanctæ Pra- 6
81 nostro auxilio et consilio mediante fideliter convertantur. Ad quod ipsis dominis Pragensibus et ipsorum adjutoribus, consiliis et auxiliis assistere et cooperari promittimus et volumus cum effectu. Quarto: quod omnia peccata mortalia, et signanter pu- blica et manifesta, ceteræque deordinationes legi dei contrariæ, ordinate, regulariter et rationabiliter ab his quorum interest, officia ad hoc ut præefertur et auctoritatem habentibus, in quo- libet statu destruantur et impediantur; et fama hujus regni sini- stra ut valeat expurgari, sic videlicet, quod laus divina, veri- tatis ejus evangelicæ et communis boni, profectus ipsius linguagii et regni prædicti fideliter procuretur. Quæ omnia et singula, modo et forma præscriptis, tenere, exsequi in effectum, defendereque promittimus fideliter et tueri sub obligatione prænotata. In quorum omnium præmissorum robur et testimonium præsentes nostras literas fieri et sigilli nostri appensione jussimus communiri. Datum Pragæ, anno domini Millesimo quadringentesimo vicesimo primo, feria secunda ante festum Sancti Georgii. 79. 1421, Apr. 21 (Prag). Da der Prager Erzbischof der Prager Gemeinde im Bekennen der vier Artikel und im Widerstande gegen K. Sigmund beigetreten ist, so erklärt dieselbe ihn nicht zu verlassen und ihm allen Beistand leisten zu wollen. (Aus den Prager Stadtbuchern.) „Reversiva contra præscriptam." Nos magistri civium, consules et scabini ac communitates majoris et novæ civitatum Pragensium tenore præsentium re- cognoscimus universis publice protestantes, quod cum omnipoten- tis dei immensa sapientia cunctorum se diligentium gubernatrix et domina nos sæpe licet immeritos penitus et indignos manu suæ exactæ diligentiæ mirabilique gratia lætificet et confortet: inter alia tamen præeclara omnipotentis miracula, quibus orbem lætificat, hoc est præcipue cordi nostro, quod reverendissimus ni Christo pater et dominus, dominus Conradus sanctæ Pra- 6
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82 gensis ecclesiæ archiepiscopus et apostolicæ sedis legatus, di- gnante et suadente dei gratia, non sine grandi et matura de- liberatione suorum fidelium tam spiritualium quam secularium, veritatem quatuor articulorum, pro quibus felicia et majora fide bella gerimus, et vincente pro nobis domino, victores regum ex- sultamus, nam illis nec totus orbis par esse dinoscitur et omnis humana principum et regum potestas exstat inferior, illustrante illum, ut speramus, divina gratia cordiali effectu et affectu, velut veros et catholicos sponte et benevole credidit, amplexatus est et suscepit, quorum articulorum continentiam in reversiva ipsius domini Conradi archiepiscopi nobis facta sub conditionibus ibidem appositis et per nos approbatis plene expressatur : illosque nobiscum per omnia vitæ pericula ac rerum damna usque ad mortem manutenere et inviolabiliter observare contra omnes et singulos prædictorum articulorum adversarios et contemptores spirituales et seculares, publicos et occultos, et præcipue contra crudelissimum et omni impietate plenum Sigismundum regem Ungariæ, omnibus viribus et rebus defendere et tueri vovit et promisit. Quapropter cum omnium nostrum firma sit spes in domino nostro Jesu Christo, quod ex hoc admirando dei bene- ficio, quo illum nobis divina pietas in fide et fidei vero obsequio animo et corpore cordialiter counivit, ad promovendamque ju- stitiam extinquendamque omnem nequitiam et reprimendam universorum inimicorum malitiam, Christi ipsum tribuit adju- torem, per nos gratanter et hilariter susceptum, ex quo volut quadam magnorum bonorum beata origine, quæ nobis ardua spes a domino ventura repromittit, possunt regno Boemiæ nostro nova prodire gaudia, felices mores et optata vivendi a deo gratia. Ideo his causis tamquam benemeritis paci regnoque hujusmodi Boemiæ congruissimis aliisque commoditatibus corporum et ani- marum, quæ inde oriri speramus, diligenter inspectis, consulti et permoti, præsertim ejusdem domini Conradi archiepiscopi pio et simplici corde cordialique affectu quem ad veritatis promo- tionem habebat commoniti, eidem domino Conrado Archiepiscopo sub fidei et honoris pignore potissimo bona nostra fide promit- timus unanimiter et spondemus, eidem in singulis ipsius peri- culis, damnis et jacturis ac dispendiis et perturbationibus seu inquietationibus universis prætextu defensæ ejusdem legis di-
82 gensis ecclesiæ archiepiscopus et apostolicæ sedis legatus, di- gnante et suadente dei gratia, non sine grandi et matura de- liberatione suorum fidelium tam spiritualium quam secularium, veritatem quatuor articulorum, pro quibus felicia et majora fide bella gerimus, et vincente pro nobis domino, victores regum ex- sultamus, nam illis nec totus orbis par esse dinoscitur et omnis humana principum et regum potestas exstat inferior, illustrante illum, ut speramus, divina gratia cordiali effectu et affectu, velut veros et catholicos sponte et benevole credidit, amplexatus est et suscepit, quorum articulorum continentiam in reversiva ipsius domini Conradi archiepiscopi nobis facta sub conditionibus ibidem appositis et per nos approbatis plene expressatur : illosque nobiscum per omnia vitæ pericula ac rerum damna usque ad mortem manutenere et inviolabiliter observare contra omnes et singulos prædictorum articulorum adversarios et contemptores spirituales et seculares, publicos et occultos, et præcipue contra crudelissimum et omni impietate plenum Sigismundum regem Ungariæ, omnibus viribus et rebus defendere et tueri vovit et promisit. Quapropter cum omnium nostrum firma sit spes in domino nostro Jesu Christo, quod ex hoc admirando dei bene- ficio, quo illum nobis divina pietas in fide et fidei vero obsequio animo et corpore cordialiter counivit, ad promovendamque ju- stitiam extinquendamque omnem nequitiam et reprimendam universorum inimicorum malitiam, Christi ipsum tribuit adju- torem, per nos gratanter et hilariter susceptum, ex quo volut quadam magnorum bonorum beata origine, quæ nobis ardua spes a domino ventura repromittit, possunt regno Boemiæ nostro nova prodire gaudia, felices mores et optata vivendi a deo gratia. Ideo his causis tamquam benemeritis paci regnoque hujusmodi Boemiæ congruissimis aliisque commoditatibus corporum et ani- marum, quæ inde oriri speramus, diligenter inspectis, consulti et permoti, præsertim ejusdem domini Conradi archiepiscopi pio et simplici corde cordialique affectu quem ad veritatis promo- tionem habebat commoniti, eidem domino Conrado Archiepiscopo sub fidei et honoris pignore potissimo bona nostra fide promit- timus unanimiter et spondemus, eidem in singulis ipsius peri- culis, damnis et jacturis ac dispendiis et perturbationibus seu inquietationibus universis prætextu defensæ ejusdem legis di-
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83 vinæ et adhæsionis supradictæ veritatis quatuor articulorum ac nostræe assistere et fideliter adhærere, contra quemcunque legis dei et signanter hujusmodi quatuor punctorum adversantem, inimicum et turbatorem, et præsertim regem Sigismundum præ- notatos ac alios quoscunque ipsius cujuscunque status, gradus, conditionis seu præeminentiæ spiritualis vel secularis exstiterint adjutores, nec ipsum in aliqua desertum gravitate quomodolibet relinquere, sed omnia contigentia periculorum ad ultimum simul cum eodem ferre et sustinere usque ad ultimum exterminium virium nostrarum, corporum atque rerum, omni dolositatis oc- casione segregata. Datum feria secunda ante festum S. Georgii anno domini M.CCCC.XXI. sub appensione sigillorum nostrarum civitatum prædictarum in evidentem præsentium roboris firmi- tatem. 80. 1421, Apr. 21 (Prag). Der Prager Erzbischof Konrad an K. Sigmund: da er von ihm vielerlei Un- bill habe leiden müssen, so kündigt er ihm fortan allen Gehorsam auf, indem er den vier Prager Artikeln beitrete oc. (Aus der Handschrift d. böhm. Musoums 23 B., 2, n. 178.) „Archiepiscopus Pragensis scribit regi Ungariae abrenunciando se ab omni- bus juramentis sibi promissis.“ Serenissimo principi et domino, D. Sigismundo Romanorum et Ungariæ regi oc. Conradus Pragensis ecclesiæ archiepiscopus et apostolicæ sedis legatus, paratum obsequium, prout præsentia temporis requirunt, licet a Serenitate Vestra parum gratum et pensatum. Serenissime princeps! Quamvis in animo meo ex integro hucusque firmum erat propositum, viribus et rebus quantum fa- cultas mea suppetiit Vestræ Serenitati jugiter servire et placere : nescio tamen quibus causis, semper tamen frivolis et nullis, ad nudam videlicet malignorum delationem, quibus tam indignum credere, quam condignum erat illos viro innocenti detrahere, Vestra Serenitas contra me et meos adhærentes multa et magna mala, quæ non vestris fidelibus, sed nec hostibus forent impen- denda, hactenus efficere cogitavit, accusationesque querulas, falsas 6*
83 vinæ et adhæsionis supradictæ veritatis quatuor articulorum ac nostræe assistere et fideliter adhærere, contra quemcunque legis dei et signanter hujusmodi quatuor punctorum adversantem, inimicum et turbatorem, et præsertim regem Sigismundum præ- notatos ac alios quoscunque ipsius cujuscunque status, gradus, conditionis seu præeminentiæ spiritualis vel secularis exstiterint adjutores, nec ipsum in aliqua desertum gravitate quomodolibet relinquere, sed omnia contigentia periculorum ad ultimum simul cum eodem ferre et sustinere usque ad ultimum exterminium virium nostrarum, corporum atque rerum, omni dolositatis oc- casione segregata. Datum feria secunda ante festum S. Georgii anno domini M.CCCC.XXI. sub appensione sigillorum nostrarum civitatum prædictarum in evidentem præsentium roboris firmi- tatem. 80. 1421, Apr. 21 (Prag). Der Prager Erzbischof Konrad an K. Sigmund: da er von ihm vielerlei Un- bill habe leiden müssen, so kündigt er ihm fortan allen Gehorsam auf, indem er den vier Prager Artikeln beitrete oc. (Aus der Handschrift d. böhm. Musoums 23 B., 2, n. 178.) „Archiepiscopus Pragensis scribit regi Ungariae abrenunciando se ab omni- bus juramentis sibi promissis.“ Serenissimo principi et domino, D. Sigismundo Romanorum et Ungariæ regi oc. Conradus Pragensis ecclesiæ archiepiscopus et apostolicæ sedis legatus, paratum obsequium, prout præsentia temporis requirunt, licet a Serenitate Vestra parum gratum et pensatum. Serenissime princeps! Quamvis in animo meo ex integro hucusque firmum erat propositum, viribus et rebus quantum fa- cultas mea suppetiit Vestræ Serenitati jugiter servire et placere : nescio tamen quibus causis, semper tamen frivolis et nullis, ad nudam videlicet malignorum delationem, quibus tam indignum credere, quam condignum erat illos viro innocenti detrahere, Vestra Serenitas contra me et meos adhærentes multa et magna mala, quæ non vestris fidelibus, sed nec hostibus forent impen- denda, hactenus efficere cogitavit, accusationesque querulas, falsas 6*
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84 et sinistras, coram magna multitudine spiritualium et secularium, quod ego ligam tunc cum Pragensibus haberem, quam in veri- tate non habui, V. S. fecit et factas asseveravit, imo ut digna relatione accepi, V. Ser. unacum Fernando, prætenso sedis apo- stolicæ nuntio, easdem querelas falsas et sinistras ad Curiam contra me scripsit et destinavit, nec meæ innocentiæ excusa- tionem, nec virorum nobilium et magnatorum (sic) spiritualium et secularium dignas nec honestas interpellationes desuper aure credula accipere aut audire curavit, superaddens mihi inhu- manas et crudeles de die in diem comminationes et absque meis demeritis facto ostendens plurimus indignationes. Insuper etiam quia Ser. V. in contemptum omnipotentis dei sanctorumque ejus gravem injuriam et offensam, ecclesiæque dei et universo clero dioecesis meæ intolerabiles rapinas et injurias et calump- nias, quas dei vindicta finaliter non patietur inultas, intulit et irrogavit: ideo his causis magnis animum meum digne moven- tibus, principaliter dei ommipotentis ob amorem et inclyti regni salutem et honorem, cui speciali debito servire adstringor ct obligor, cujus vos vastatorem et destructorem esse non dubito: renuncio a modo omnibus juramentis et promissis per me Seren. Vestræe ad consilia vestra præstitis, a quibus et aliis omnibus, quibus vobis servire astringebar, me exonerans, capio a Ser. V. licentiam, extunc denuncians me amplius non esse vestrum, præ- sentium per tenorem; accedens efficaciter ore cordeque fidei acceptans saluberrimos quatuor articulos, omnino veros et catho- licos scripturisque firmissimis approbatos et fundatos, quos in- clyta communitas Pragensis unacum generosis regni Boemiæ et marchionatus Moraviæe baronibus tenet et defendit, et cum eis stare usque in finem volens et proponens, eosdem similiter tenere et defendere volo et intendo contra Seren. Vestram et adversus quemcunque viventem hominem cujuscunque status, gra- dus aut præeminentiæ seu dignitatis exstiterit aut esse poterit, spiritualem vel secularem, hos articulos aut aliquos eorum im- pugnantem, resistereque cuilibet talium toto posse meo, quam- diu Altissimus vitam concesserit et fortunam. Scriptum Pragæ oc.
84 et sinistras, coram magna multitudine spiritualium et secularium, quod ego ligam tunc cum Pragensibus haberem, quam in veri- tate non habui, V. S. fecit et factas asseveravit, imo ut digna relatione accepi, V. Ser. unacum Fernando, prætenso sedis apo- stolicæ nuntio, easdem querelas falsas et sinistras ad Curiam contra me scripsit et destinavit, nec meæ innocentiæ excusa- tionem, nec virorum nobilium et magnatorum (sic) spiritualium et secularium dignas nec honestas interpellationes desuper aure credula accipere aut audire curavit, superaddens mihi inhu- manas et crudeles de die in diem comminationes et absque meis demeritis facto ostendens plurimus indignationes. Insuper etiam quia Ser. V. in contemptum omnipotentis dei sanctorumque ejus gravem injuriam et offensam, ecclesiæque dei et universo clero dioecesis meæ intolerabiles rapinas et injurias et calump- nias, quas dei vindicta finaliter non patietur inultas, intulit et irrogavit: ideo his causis magnis animum meum digne moven- tibus, principaliter dei ommipotentis ob amorem et inclyti regni salutem et honorem, cui speciali debito servire adstringor ct obligor, cujus vos vastatorem et destructorem esse non dubito: renuncio a modo omnibus juramentis et promissis per me Seren. Vestræe ad consilia vestra præstitis, a quibus et aliis omnibus, quibus vobis servire astringebar, me exonerans, capio a Ser. V. licentiam, extunc denuncians me amplius non esse vestrum, præ- sentium per tenorem; accedens efficaciter ore cordeque fidei acceptans saluberrimos quatuor articulos, omnino veros et catho- licos scripturisque firmissimis approbatos et fundatos, quos in- clyta communitas Pragensis unacum generosis regni Boemiæ et marchionatus Moraviæe baronibus tenet et defendit, et cum eis stare usque in finem volens et proponens, eosdem similiter tenere et defendere volo et intendo contra Seren. Vestram et adversus quemcunque viventem hominem cujuscunque status, gra- dus aut præeminentiæ seu dignitatis exstiterit aut esse poterit, spiritualem vel secularem, hos articulos aut aliquos eorum im- pugnantem, resistereque cuilibet talium toto posse meo, quam- diu Altissimus vitam concesserit et fortunam. Scriptum Pragæ oc.
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85 81. 1421, Apr. 23 (Nürnberg). Einigung der rheinischen Kurfürsten über die K. Sigmund zur Tilgung der Ketzerei in Böhmen zu leistende Hilfe. (Gudenus, Coder diplomaticus anecdotorum. Tomus IV. p. 132—134.) Wir v. G. G. Conrad zu Mentze, Otte zu Triere, Diederich zu Colne, Ertzbischoffe, des H. R. R. in Dutschen u. in Wel- schen landen, und durch das Kunigreich zu Arelat u. in Italien Ertzcantzlere; Und Ludwig Phaltzgrave by Rine, des H. R. R. Ertztruchsesse u. Hertzog in Beyern, alle viere des H. R. R. Kurefursten. Bekennen u. thun kunt uffenbar mit diesem brieffe, — daz wir umb deswillen, daz wir in den sachen der Ketzerie u. unglaubens, die leider in dem Kunigreich zu Beheim ufferstanden sint; und auch zu besorgen ist, wo den nit in zyt widderstanden werde, die furbasir in ander Lande inrysen u. kommen mochten, destebas in eyntrechtikeit miteinander ver- liben, und den eynhelliglichen miteynander mit bystande u. hulffe ander Christelicher Fursten, Graven, Herren, Ritter, Knechte, Steden u. Gemeynden Christenlicher Sammenunge destebas, u. auch deste trefflicher u. mechtlicher widdersteen mogen, als uns dann als Kurfursten, und obersten u. nehisten Gliddern des H. R. R. zuthunde geborit; So haben wir uns, dem allmechtigen Got zu lobe, der gantzen Kristenheit u. Cristenglauben, und dem Allerdurchluch- tigsten Fursten u. Herren, Hern Siegemund R. Konige, unserm gnedigen lieben Herren, u. dem H. R. R. zu eren, nutze u. frommen, uns samptlich miteynander vereyniget u. verbunden — in crafft diess brieves; Als daz were, daz derselbe unser Herre der R. Konig an uns vorgenante Kurfursten, samptlich, oder unser eins teils besonder, Hulffe fordern u. be- geren wurde, uber die vorgen. Ketzere hininnen gein Beheim zu ziehen; daruff sollen u. wollen wir uns — — miteynander undersprechen, und umb eyne antwurte Ime daruff zu geben, zu rade werden; Und sollen u. wollen ime auch dann soliche antwurte gemeynlich, und von unser aller Vier wegen geben,
85 81. 1421, Apr. 23 (Nürnberg). Einigung der rheinischen Kurfürsten über die K. Sigmund zur Tilgung der Ketzerei in Böhmen zu leistende Hilfe. (Gudenus, Coder diplomaticus anecdotorum. Tomus IV. p. 132—134.) Wir v. G. G. Conrad zu Mentze, Otte zu Triere, Diederich zu Colne, Ertzbischoffe, des H. R. R. in Dutschen u. in Wel- schen landen, und durch das Kunigreich zu Arelat u. in Italien Ertzcantzlere; Und Ludwig Phaltzgrave by Rine, des H. R. R. Ertztruchsesse u. Hertzog in Beyern, alle viere des H. R. R. Kurefursten. Bekennen u. thun kunt uffenbar mit diesem brieffe, — daz wir umb deswillen, daz wir in den sachen der Ketzerie u. unglaubens, die leider in dem Kunigreich zu Beheim ufferstanden sint; und auch zu besorgen ist, wo den nit in zyt widderstanden werde, die furbasir in ander Lande inrysen u. kommen mochten, destebas in eyntrechtikeit miteinander ver- liben, und den eynhelliglichen miteynander mit bystande u. hulffe ander Christelicher Fursten, Graven, Herren, Ritter, Knechte, Steden u. Gemeynden Christenlicher Sammenunge destebas, u. auch deste trefflicher u. mechtlicher widdersteen mogen, als uns dann als Kurfursten, und obersten u. nehisten Gliddern des H. R. R. zuthunde geborit; So haben wir uns, dem allmechtigen Got zu lobe, der gantzen Kristenheit u. Cristenglauben, und dem Allerdurchluch- tigsten Fursten u. Herren, Hern Siegemund R. Konige, unserm gnedigen lieben Herren, u. dem H. R. R. zu eren, nutze u. frommen, uns samptlich miteynander vereyniget u. verbunden — in crafft diess brieves; Als daz were, daz derselbe unser Herre der R. Konig an uns vorgenante Kurfursten, samptlich, oder unser eins teils besonder, Hulffe fordern u. be- geren wurde, uber die vorgen. Ketzere hininnen gein Beheim zu ziehen; daruff sollen u. wollen wir uns — — miteynander undersprechen, und umb eyne antwurte Ime daruff zu geben, zu rade werden; Und sollen u. wollen ime auch dann soliche antwurte gemeynlich, und von unser aller Vier wegen geben,
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86 und uns darinn nit voneynander sundern, oder sundern lassen in keine wisse, an alle geverde. Es sal auch keiner under uns, umb soliche hulffe u. bystant sin sunderlich vorteil gein dem obgen. unserm gn. Herren dem Konig nit suchen oder uffnemen, an der andern under uns wissen u. willen; alle geverde u. arge- list gentzlich ussgescheiden. Alles daz hievor geschrieben stet, geredden u. globen wir obgen. Kurefursten by unsern cristlichen truwen, und furstl. eren u. wirdekeiten allezyt getruwlichen u. vesteclichen zu halten, zu vollentzyhen u. zu thun, und auch darwidder nit zu suchen odir zu thun, heymelich odir uffinlich, durch uns selbs odir ymand anders, in kheyne wys, an alle geverde. Und des alles zu orkunde u. vestem getzugnisse, so hait unser iglicher sin eigen Ingesiegel von rechter wissen an diesen brieve tun hencken. Der geben ist zu Nuremberg, nach Xpi geburt XIIII c. und XXI Jare, Uff Sant Georgen tag des heil. Ritters u. Mertelers. 82. 1421, Apr. 25 (Jaroměř.) Die Einwohner von Jaroměř bitten um Hilfe gegen die Hussiten. (Grünhagen In Scr. rer. Siles. VI, n. 3. It. Königsberger Archiv.) Allen fursten geistlichen und wertlichen herren, rittern, edlingen und howplüten, burggreffen, richtern, steten, dorffern, und allir gemeyne cristenlichens geloubens, richter, burgermeister, scheppen und die gancze gemeine der stad Germer, willige dienste mit ganczem vermogen. Jamer und obirswenglicher angest uns obirhoupt nw twin- get czu vormanen allen, den cristenliche ordenunge libet, das sie mit klegeliche suffczen zcu hercze nemen disse grusamen morde und grose slachtunge, die do leider an fromen cristen gescheen sien zcu Comptaw (Komotau), zcu Bernaw (Beraun), zcu Behmisschen Brodaw und anderswo, der so viel ist, das wirs nicht schreiben turren, und nicht alleine in disen steten vorge- nannt, sunder Nuwenburg, Collen au der Elw und der berg zcu Cutthen sich nw vor vurchten den snoden grymmigen ketczern
86 und uns darinn nit voneynander sundern, oder sundern lassen in keine wisse, an alle geverde. Es sal auch keiner under uns, umb soliche hulffe u. bystant sin sunderlich vorteil gein dem obgen. unserm gn. Herren dem Konig nit suchen oder uffnemen, an der andern under uns wissen u. willen; alle geverde u. arge- list gentzlich ussgescheiden. Alles daz hievor geschrieben stet, geredden u. globen wir obgen. Kurefursten by unsern cristlichen truwen, und furstl. eren u. wirdekeiten allezyt getruwlichen u. vesteclichen zu halten, zu vollentzyhen u. zu thun, und auch darwidder nit zu suchen odir zu thun, heymelich odir uffinlich, durch uns selbs odir ymand anders, in kheyne wys, an alle geverde. Und des alles zu orkunde u. vestem getzugnisse, so hait unser iglicher sin eigen Ingesiegel von rechter wissen an diesen brieve tun hencken. Der geben ist zu Nuremberg, nach Xpi geburt XIIII c. und XXI Jare, Uff Sant Georgen tag des heil. Ritters u. Mertelers. 82. 1421, Apr. 25 (Jaroměř.) Die Einwohner von Jaroměř bitten um Hilfe gegen die Hussiten. (Grünhagen In Scr. rer. Siles. VI, n. 3. It. Königsberger Archiv.) Allen fursten geistlichen und wertlichen herren, rittern, edlingen und howplüten, burggreffen, richtern, steten, dorffern, und allir gemeyne cristenlichens geloubens, richter, burgermeister, scheppen und die gancze gemeine der stad Germer, willige dienste mit ganczem vermogen. Jamer und obirswenglicher angest uns obirhoupt nw twin- get czu vormanen allen, den cristenliche ordenunge libet, das sie mit klegeliche suffczen zcu hercze nemen disse grusamen morde und grose slachtunge, die do leider an fromen cristen gescheen sien zcu Comptaw (Komotau), zcu Bernaw (Beraun), zcu Behmisschen Brodaw und anderswo, der so viel ist, das wirs nicht schreiben turren, und nicht alleine in disen steten vorge- nannt, sunder Nuwenburg, Collen au der Elw und der berg zcu Cutthen sich nw vor vurchten den snoden grymmigen ketczern
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87 undirgeben haben, so das nw die axs unsers vorterpnisses und usrodunge am stamme steht. Hie nemet alle bie zceithen und lassetz euch zcu hertczen gehen, sam irs von ougen zeu ougen segt sulch blutvorgissen, das an uns geschen mag, wendet das got der almechtige mit siener gute von uns nicht, und ab euch denne sulche morde unsirnthalben menlichs geschlechtes nicht bewegen mochte zcu meteleidunge, lasset euch dach czu herczen gehn mit inniclicher betrachtunge das geschrey, hulen und weynen, swerunge und bitter sterben juncfrauwen, frauwen und unmun- diger kinder, der sie keyns lassen leben. Ouch sullet ir ge- meynlich wissen, das ir offinbar drew ist, so balde sie uns obirkomen, wellen sie an alles zumen alle stete in der Sleszie besuchen. Dorumb so nemet disse ding nach viele hoger zcu herezen, wenn wirs geschreben mogen, wend die wende zewischen euch und uns burnen, helffet korczlich, die wiele zcu helffen ist und keyn sumen zeu haben ist, sundir unsir und euwir vor- terpniss steht nu vor der tor, und vormanet getrulichen jung und alt, reich und arm, disse vorterpniss zcu widdern und zcu dempen. Gegeben des tages sancti Marcii anno domini 1421. 83. 1421, Apr. 25 (Krumau). Ulrich von Rosenberg gibt allgemein kund, dass nachdem König Sigmund die vier Prager Artikel bis zur ordentlichen öffentlichen Erörterung zu- gelassen, auch er dieselben auf seinen Herrschaften freigebe. (Archiv Český, III, 225.) 84. 1421, Ende Apr. (ohne Datum). Ein Ungenannter (Hašek von Waldstein?) berichtet seinem Freunde in Mähren über die bisherigen Erfolge und den ferneren Kriegsplan der Prager und Taborer in Böhmen, und ermahnt ihn, den mährischen Adel, namentlich die Freunde der Hussiten zu bewegen, dass sie sich versam- meln, sammt dem Landvolke den vier Prager Artikeln beitreten, und das Einrücken Zižka's und der Prager nach Mähren nicht abwarten, sondern ihnen entgegenziehen und sich mit ihnen verständigen. (Archiv Český, III, 300.)
87 undirgeben haben, so das nw die axs unsers vorterpnisses und usrodunge am stamme steht. Hie nemet alle bie zceithen und lassetz euch zcu hertczen gehen, sam irs von ougen zeu ougen segt sulch blutvorgissen, das an uns geschen mag, wendet das got der almechtige mit siener gute von uns nicht, und ab euch denne sulche morde unsirnthalben menlichs geschlechtes nicht bewegen mochte zcu meteleidunge, lasset euch dach czu herczen gehn mit inniclicher betrachtunge das geschrey, hulen und weynen, swerunge und bitter sterben juncfrauwen, frauwen und unmun- diger kinder, der sie keyns lassen leben. Ouch sullet ir ge- meynlich wissen, das ir offinbar drew ist, so balde sie uns obirkomen, wellen sie an alles zumen alle stete in der Sleszie besuchen. Dorumb so nemet disse ding nach viele hoger zcu herezen, wenn wirs geschreben mogen, wend die wende zewischen euch und uns burnen, helffet korczlich, die wiele zcu helffen ist und keyn sumen zeu haben ist, sundir unsir und euwir vor- terpniss steht nu vor der tor, und vormanet getrulichen jung und alt, reich und arm, disse vorterpniss zcu widdern und zcu dempen. Gegeben des tages sancti Marcii anno domini 1421. 83. 1421, Apr. 25 (Krumau). Ulrich von Rosenberg gibt allgemein kund, dass nachdem König Sigmund die vier Prager Artikel bis zur ordentlichen öffentlichen Erörterung zu- gelassen, auch er dieselben auf seinen Herrschaften freigebe. (Archiv Český, III, 225.) 84. 1421, Ende Apr. (ohne Datum). Ein Ungenannter (Hašek von Waldstein?) berichtet seinem Freunde in Mähren über die bisherigen Erfolge und den ferneren Kriegsplan der Prager und Taborer in Böhmen, und ermahnt ihn, den mährischen Adel, namentlich die Freunde der Hussiten zu bewegen, dass sie sich versam- meln, sammt dem Landvolke den vier Prager Artikeln beitreten, und das Einrücken Zižka's und der Prager nach Mähren nicht abwarten, sondern ihnen entgegenziehen und sich mit ihnen verständigen. (Archiv Český, III, 300.)
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88 85. 1421, Mai 1 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Stadt Tachau: über den vor Kurzem zu Nürnberg gehaltenen Tag und K. Sigmunds Versprechen, dahin zu kom- men 9c. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 130b.) Der Stat zu Tachaw. Lieben Freunde! Ewr lateynischer brief, den vns ewer bott nehst geantwurt hat vnd auch dieselb sache, als Ir vnsern gnedigen Herren. den kurfürsten, fürsten, herren geistlich vnd weltlich vnd Stetten verschriben habt von des grossen gebrechen wegen des vnglawben zu Beheim oc., ist vns kleglich vnd permk- lich zu hören vnd mit trewen laid, vnd haben denselben ewern brief vnsern guten frewnden.. der erbern Stett frewnden vnd botten, der die zeit ein michel tail bey vns was auch fürbracht vnd verhören lassen, den das auch mit trewen laid vnd kleglich vnd permklich was zu hören. So vernamen wir an ewerm botten, daz er einen sölichen ewern brief vnsern gnedigen Herren. den kurfürsten bey vns auch geantwurt hatt. Also tun wir ewer weisheit zu wissen, daz vns vnser Herre, der Bischof von Passaw. der noch bey vns ist, auf hewt gesagt hat, daz seinen gnaden von vnserm gnedigisten Herren. dem Römischen oc. Künig ein brief komen, der zu dem vngrischen Brot geben vnd XIIII tag alt sey, daran sein küniglich gnade schreibt, daz er in kürcz vnd on sawmnuss zu vns meynt zu komen, darauf derselb vnser herre von Passaw vnd auch ander vnsers gnedigisten Herren.. des Römischen künigs Rete, die noch bey vns seyn, vnsern gne- digen Herren den kurfursten, fürsten vnd Stettbotten, die bey vns gewesen seyn, von stund an reytend botten nachgesandt, verschriben vnd gebetten haben, zu den vorgenant vnserm gne- digisten Herren. dem Kunig, widerumb zu vns zu komen. Das verkunden wir ewer Frewntschaft in gut, vnd hoffen, daz es ewer weisheit vnd dem waren Cristenglawben vnd glewbigen lewten merklichen zu trost und zu nutze komen sülle. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum ut supra (ipsa die ascensionis domini).
88 85. 1421, Mai 1 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Stadt Tachau: über den vor Kurzem zu Nürnberg gehaltenen Tag und K. Sigmunds Versprechen, dahin zu kom- men 9c. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 130b.) Der Stat zu Tachaw. Lieben Freunde! Ewr lateynischer brief, den vns ewer bott nehst geantwurt hat vnd auch dieselb sache, als Ir vnsern gnedigen Herren. den kurfürsten, fürsten, herren geistlich vnd weltlich vnd Stetten verschriben habt von des grossen gebrechen wegen des vnglawben zu Beheim oc., ist vns kleglich vnd permk- lich zu hören vnd mit trewen laid, vnd haben denselben ewern brief vnsern guten frewnden.. der erbern Stett frewnden vnd botten, der die zeit ein michel tail bey vns was auch fürbracht vnd verhören lassen, den das auch mit trewen laid vnd kleglich vnd permklich was zu hören. So vernamen wir an ewerm botten, daz er einen sölichen ewern brief vnsern gnedigen Herren. den kurfürsten bey vns auch geantwurt hatt. Also tun wir ewer weisheit zu wissen, daz vns vnser Herre, der Bischof von Passaw. der noch bey vns ist, auf hewt gesagt hat, daz seinen gnaden von vnserm gnedigisten Herren. dem Römischen oc. Künig ein brief komen, der zu dem vngrischen Brot geben vnd XIIII tag alt sey, daran sein küniglich gnade schreibt, daz er in kürcz vnd on sawmnuss zu vns meynt zu komen, darauf derselb vnser herre von Passaw vnd auch ander vnsers gnedigisten Herren.. des Römischen künigs Rete, die noch bey vns seyn, vnsern gne- digen Herren den kurfursten, fürsten vnd Stettbotten, die bey vns gewesen seyn, von stund an reytend botten nachgesandt, verschriben vnd gebetten haben, zu den vorgenant vnserm gne- digisten Herren. dem Kunig, widerumb zu vns zu komen. Das verkunden wir ewer Frewntschaft in gut, vnd hoffen, daz es ewer weisheit vnd dem waren Cristenglawben vnd glewbigen lewten merklichen zu trost und zu nutze komen sülle. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum ut supra (ipsa die ascensionis domini).
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89 86. 1421, Mai 5 (Brünn). K. Sigmund an die Budweiser: ermahnt sie, Leopold von Kreig bei sich aufzuhalten und der Sache des Glaubens treu zu bleiben; er sammle jetzt Volk aus Ungarn, Schlesien und Osterreich, und werde ihre Treue nicht unbelohnt lassen. (Orig. d. Budweiser Stadtarchivs.) Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czeiten Merer des Richs, vnd zu Hungern zu Behem oc. kunig. Lieben getruen. Als Ir biss her mit grosser Koste vnd czerunge bey vns wider die Wickleffen durch des Cristenlichen gelaubens willen, trewlich, veste vnd bestendiclich bleben vnd bestanden seyt, des wir euch sunderlichen danken. Also begeren wir noch von euch mit ganczem fleisse, das Ir euch noch nicht verdriessen lasset, vnd soliche Rittere vnd Knechte vnd nemlich den Edel Lewpolden von Krey, vnsere lieben getruen, die bey euch seyn, nicht von euch lasset, sunder bey euch behaldet vnd sie vfhaldet. Wann wir uns yezund mit volke von Vngern, von der Slesien vnd von Osterrich mechticlich besamen, das wir vnsern vnd ewern widersachen mit gotes hulffe mechticlich wi- dersteen wollen, vnd euch dornach mit gereytem gelde vnd sulchen gnaden also gnediclich bedenken, das Ir vns billich zu- danken haben werdet als ewerm gnedigen herren, das euch libe seyn wirdet, das Ir in ewern trewen also steticlich bleben seyt. Geben zu Brun, am nechsten Montag vor dem heiligen pfings- tag, vnserer Riche des Hungrischen oc. in dem XXXV, des Ro- mischen in dem XI, vnd des Behemischen im ersten Jaren. Ad mandatum domini Regis: Franciscus prepositus Boleslaviensis. Dem Burgermeister Rate vnd Burgern gemeynlich der Stat zu Budeweys, vnsern liben getruen.
89 86. 1421, Mai 5 (Brünn). K. Sigmund an die Budweiser: ermahnt sie, Leopold von Kreig bei sich aufzuhalten und der Sache des Glaubens treu zu bleiben; er sammle jetzt Volk aus Ungarn, Schlesien und Osterreich, und werde ihre Treue nicht unbelohnt lassen. (Orig. d. Budweiser Stadtarchivs.) Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czeiten Merer des Richs, vnd zu Hungern zu Behem oc. kunig. Lieben getruen. Als Ir biss her mit grosser Koste vnd czerunge bey vns wider die Wickleffen durch des Cristenlichen gelaubens willen, trewlich, veste vnd bestendiclich bleben vnd bestanden seyt, des wir euch sunderlichen danken. Also begeren wir noch von euch mit ganczem fleisse, das Ir euch noch nicht verdriessen lasset, vnd soliche Rittere vnd Knechte vnd nemlich den Edel Lewpolden von Krey, vnsere lieben getruen, die bey euch seyn, nicht von euch lasset, sunder bey euch behaldet vnd sie vfhaldet. Wann wir uns yezund mit volke von Vngern, von der Slesien vnd von Osterrich mechticlich besamen, das wir vnsern vnd ewern widersachen mit gotes hulffe mechticlich wi- dersteen wollen, vnd euch dornach mit gereytem gelde vnd sulchen gnaden also gnediclich bedenken, das Ir vns billich zu- danken haben werdet als ewerm gnedigen herren, das euch libe seyn wirdet, das Ir in ewern trewen also steticlich bleben seyt. Geben zu Brun, am nechsten Montag vor dem heiligen pfings- tag, vnserer Riche des Hungrischen oc. in dem XXXV, des Ro- mischen in dem XI, vnd des Behemischen im ersten Jaren. Ad mandatum domini Regis: Franciscus prepositus Boleslaviensis. Dem Burgermeister Rate vnd Burgern gemeynlich der Stat zu Budeweys, vnsern liben getruen.
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90 87. 1421, Mai 7 (Kolin). Die Stadt Kolin tritt den IV Prager Artikeln bei und macht sich ver- bindlich K. Sigmund nicht als König von Böhmen anzuerkennen, son- dern den Beamten, welche die Prager ihr vorsetzen werden, gehorsam zu sein. (Archiv Český, VI, ... [Orig. im mühr. Landesarchive].) 88. 1421, Mai 9 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Bischof Albrecht zu Bamberg: sendet ihm einen gefangenen böhmischen Priester zu, der ob seiner Rechtgläubigkeit Argwohn erregt hat. (Nurnberger Missiv Buch V, fol. 133b.) Herrn Albrecht Bischof zu Bamberg. Gnediger Herre! Wir tun ewer Hocheit zuwissen, daz vns newlichen vermeldt ward, wie ein behemischer priester zu Gre- feinberg gewesen were, vnd sich da in seinen worten beweist vnd gehalten hett, darumb man etwas arkwons cristlichen glawben antreffend zu im hett. Derselb priester ist darnach zu vns in vnser statt komen vnd hat sich bey vns nicht priesterlich noch wol gehalten, also daz er in vnser fenknuss komen ist, denselben priester wir ewern fürstenlichen gnaden schiken, vnd haben auch Conrad Mollitor, vnserm diener befollen, mit ewern gnaden dauon zu reden. Et rogamus, in forma credencie. Datum feria VIa ante festum Penthecostis. 89. 1421 (m. Mai). Einige mährischen Stände verpflichten sich den böhmischen Ständen, den Pragern und den Taborern, die IV Prager Artikel zu beobachten und K. Sigmund nicht als ihren Herrn auzuerkennen. (Archiv Český, VI, .. . [Copla archiv. Trebon.].)
90 87. 1421, Mai 7 (Kolin). Die Stadt Kolin tritt den IV Prager Artikeln bei und macht sich ver- bindlich K. Sigmund nicht als König von Böhmen anzuerkennen, son- dern den Beamten, welche die Prager ihr vorsetzen werden, gehorsam zu sein. (Archiv Český, VI, ... [Orig. im mühr. Landesarchive].) 88. 1421, Mai 9 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Bischof Albrecht zu Bamberg: sendet ihm einen gefangenen böhmischen Priester zu, der ob seiner Rechtgläubigkeit Argwohn erregt hat. (Nurnberger Missiv Buch V, fol. 133b.) Herrn Albrecht Bischof zu Bamberg. Gnediger Herre! Wir tun ewer Hocheit zuwissen, daz vns newlichen vermeldt ward, wie ein behemischer priester zu Gre- feinberg gewesen were, vnd sich da in seinen worten beweist vnd gehalten hett, darumb man etwas arkwons cristlichen glawben antreffend zu im hett. Derselb priester ist darnach zu vns in vnser statt komen vnd hat sich bey vns nicht priesterlich noch wol gehalten, also daz er in vnser fenknuss komen ist, denselben priester wir ewern fürstenlichen gnaden schiken, vnd haben auch Conrad Mollitor, vnserm diener befollen, mit ewern gnaden dauon zu reden. Et rogamus, in forma credencie. Datum feria VIa ante festum Penthecostis. 89. 1421 (m. Mai). Einige mährischen Stände verpflichten sich den böhmischen Ständen, den Pragern und den Taborern, die IV Prager Artikel zu beobachten und K. Sigmund nicht als ihren Herrn auzuerkennen. (Archiv Český, VI, .. . [Copla archiv. Trebon.].)
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91 90. 1421, Mai (o. D.) Die Prager an ihre Heerführer im westlichen Mähren: da die mährischen Stände (grossentheils) den vier Prager Artikeln beigetreten sind, so sollen diejenigen unter ihnen als Freunde behandelt werden, welche die Herren Peter von Krawař und Johann von Lomnic als solche angeben werden. (MS. Musci Bohem. 29 B., 2, num. 162.) „Hic quidam barones inierunt concordiam pro defensione istorum quatuor articulorum.“ Nos magister civium oc. (N.) in N. et in Hradek prope Gewiczka, in Switavia et in Policzka, nec non aliarum civitatum, oppidorum et castrorum seu aliorum locorum capitaneis et com- munitatibus, ceterisque legi divinæ ac nobis propter eandem adhærentibus, seu his qui causa nostri faciunt aut dimittunt, fautoribus ac amicis et fratribus in Christo carissimis, sincerum affectum cum optione salutis. Amici, fautores fratresque in Christo carissimi! Signi- ficamus vobis, quia nobiles barones et terrigenæ marchionatus Moraviæ cum dominis baronibus et terrigenis regni Boemiæ ac nobiscum præetextu legis divinæ in quatuor articulis salutiferis per nos receptis et susceptis ex tente (sic) concordiam inierunt effectivam, et in consona voluntate nobiscum persistentes, hujus- modi articulos promovere et dilatare promiserunt fideliter et directe: quare universitatem vestram requirimus et hortamur et monemus, quatenus eosdem barones et terrigenas vobis per no- biles dominos Petrum de Krawar alias de Stražnicz et Johannem de Lompnicz capitaneos in tuitione et promotione legis divinæ per hujusmodi barones et terrigenas marchionatus electos nomi- nandos, in bonis seu rebus ipsorum nullatenus impedire nec quovismodo perturbare velitis, quin potius ad requisitionem dic- torum dominorum capitaneorum ipsis fideliter assistentes, dum et quotiens ipsis fuerit opportunum, in rebellionis inimicorum veritatis Christi ac proterviæ expugnationem et domationem ulti- matam, nobis in eo complacentiam ostensuri singularem oc. (sic). (Num. 162.)
91 90. 1421, Mai (o. D.) Die Prager an ihre Heerführer im westlichen Mähren: da die mährischen Stände (grossentheils) den vier Prager Artikeln beigetreten sind, so sollen diejenigen unter ihnen als Freunde behandelt werden, welche die Herren Peter von Krawař und Johann von Lomnic als solche angeben werden. (MS. Musci Bohem. 29 B., 2, num. 162.) „Hic quidam barones inierunt concordiam pro defensione istorum quatuor articulorum.“ Nos magister civium oc. (N.) in N. et in Hradek prope Gewiczka, in Switavia et in Policzka, nec non aliarum civitatum, oppidorum et castrorum seu aliorum locorum capitaneis et com- munitatibus, ceterisque legi divinæ ac nobis propter eandem adhærentibus, seu his qui causa nostri faciunt aut dimittunt, fautoribus ac amicis et fratribus in Christo carissimis, sincerum affectum cum optione salutis. Amici, fautores fratresque in Christo carissimi! Signi- ficamus vobis, quia nobiles barones et terrigenæ marchionatus Moraviæ cum dominis baronibus et terrigenis regni Boemiæ ac nobiscum præetextu legis divinæ in quatuor articulis salutiferis per nos receptis et susceptis ex tente (sic) concordiam inierunt effectivam, et in consona voluntate nobiscum persistentes, hujus- modi articulos promovere et dilatare promiserunt fideliter et directe: quare universitatem vestram requirimus et hortamur et monemus, quatenus eosdem barones et terrigenas vobis per no- biles dominos Petrum de Krawar alias de Stražnicz et Johannem de Lompnicz capitaneos in tuitione et promotione legis divinæ per hujusmodi barones et terrigenas marchionatus electos nomi- nandos, in bonis seu rebus ipsorum nullatenus impedire nec quovismodo perturbare velitis, quin potius ad requisitionem dic- torum dominorum capitaneorum ipsis fideliter assistentes, dum et quotiens ipsis fuerit opportunum, in rebellionis inimicorum veritatis Christi ac proterviæ expugnationem et domationem ulti- matam, nobis in eo complacentiam ostensuri singularem oc. (sic). (Num. 162.)
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92 91. 1421 (ohne Datum). Die Prager nehmen die Stadt Kauřim zu einem Bundes- und Schutzge- nossen auf. (Archlv Český, I, 204.) 92. 1421, Mai 10 (Prag). Die Stadt Kuttenberg erklärt, dass sie die vier Prager Artikel annehme, sich von Sigmund lossage, und bis zur Besetzung des Thrones durch einen rechtmässigen König den Anordnungen der Stadt Prag sich fügen wolle. (Archlv Český, I, 201.) 93. 1421, Mai 10 (ohne Ortsangabe). Die Prager und die Vertreter der böhmischen Herren von der Utraquisten- partei schliessen mit der Stadt Kuttenberg, die ihnen beitrat, einen Frie- densvertrag mit der Bestimmung, dass diejenigen Stadteinwohner, welche sich zw den vier Prager Artikeln nicht bekennen wollen, ein Viertel Jahr Zeit haben sollen, ihr liegendes Vermögen zu verkaufen und unbehelligt abzuziehen. (Archiv Český, I, 198.) 94. 1421? (Mai?). Briefwechsel über Hyneks von Koldstein Verrichtung in Polen und Lit- thauen. (MS. Musel Bohem. 23 B. 2, n. 158—159.) A) Zuschrift an die Prager aus Krakau. „Innotescunt de prosperitate cujusdam nuntii.“ Nobiles, providi, amici nostri sincere diligendi! Intellexi- mus ex relatione Superti nuntii vestri, quomodo pavore concussi
92 91. 1421 (ohne Datum). Die Prager nehmen die Stadt Kauřim zu einem Bundes- und Schutzge- nossen auf. (Archlv Český, I, 204.) 92. 1421, Mai 10 (Prag). Die Stadt Kuttenberg erklärt, dass sie die vier Prager Artikel annehme, sich von Sigmund lossage, und bis zur Besetzung des Thrones durch einen rechtmässigen König den Anordnungen der Stadt Prag sich fügen wolle. (Archlv Český, I, 201.) 93. 1421, Mai 10 (ohne Ortsangabe). Die Prager und die Vertreter der böhmischen Herren von der Utraquisten- partei schliessen mit der Stadt Kuttenberg, die ihnen beitrat, einen Frie- densvertrag mit der Bestimmung, dass diejenigen Stadteinwohner, welche sich zw den vier Prager Artikeln nicht bekennen wollen, ein Viertel Jahr Zeit haben sollen, ihr liegendes Vermögen zu verkaufen und unbehelligt abzuziehen. (Archiv Český, I, 198.) 94. 1421? (Mai?). Briefwechsel über Hyneks von Koldstein Verrichtung in Polen und Lit- thauen. (MS. Musel Bohem. 23 B. 2, n. 158—159.) A) Zuschrift an die Prager aus Krakau. „Innotescunt de prosperitate cujusdam nuntii.“ Nobiles, providi, amici nostri sincere diligendi! Intellexi- mus ex relatione Superti nuntii vestri, quomodo pavore concussi
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93 estis de periculo nobilis et validi viri D. Hynkonis, capitanei et nuntii vestri ad dominos regem Poloniæ et ducem magnum Litvaniæ, ne sibi et comitivæ suæ per inimicos ipsius in via aliquid sinistri contigisset. Qui Supetrus (sic) nuntius vester volebat ad dictum D. II., cupiens experiri de successu DI H. Sed tamen ipsum non permisimus ultra Cracoviam ire, ut Vestra Amicitia de statu ipsius D. H. eo celerius posset informari. De quo Vestram Sinceritatem cupimus non latere, qualiter strenuus et nobilis dominus Wen. de O (?) supremus thesaurarius domini nostri regis, die datæe presentium a dictis dominis rege Poloniæ et duce magno Lituaniæ de Lituania venit, qui nos de statu et prospero successu dicti domini H. et ipsius comitivæ plenius informavit, qualiter in ipsorum corporibus sani et incolomes exi- stunt, ac per dictos dominos regem Poloniæ et ducem magnum Lituaniæ favorabiliter pertractantur et non paucis muneribus remunerantur; responsumque a dictis dominis die dominico pro- xime præterito obtinere debuerunt. Non tamen scimus, quod responsum obtinere debeant. Alia Vrae Amicitiæ non occurrunt pro hac vice scribenda. (No. 158.) B) Antwort der Prager. „Responsum super eodem regratiantis.“ Omnimodæ servitutis studiositate præmissa: nobilis fautor confidentissime! De notitia successuum nobilis domini H. et aliorum adhærentium ipsius literatorie per Vestram Nobilitatem informati, ad immensas gratiarum vobis assurgimus actiones, vobis et vestris temporis congruitate se offerente condigne remu- nerari intendentes, Vrae Nobtis amicitiam favorosa consideratione hortando, quatenus ostensorem præsentium nostri ex parte ad hujusmodi nostros nuntios relegatum vestra solerti providentia promovere dignemini, ut nuntios nostros prædictos personaliter valeant adeundo invenire, facti veritatem ab eisdem oretenus edocendo, prout de favorabilis Vrae Nobtis confidentia (sic) con- fidentiam gerimus singularem. Vt effectu cognito ipsam commu- nitatem ceterosque nobis adhærentes ad exultationis nostræ tripudium consolatos excitare valeamus, aut juxta qualitatem hujusmodi successuum nobis et toti regno ac linguagio regni
93 estis de periculo nobilis et validi viri D. Hynkonis, capitanei et nuntii vestri ad dominos regem Poloniæ et ducem magnum Litvaniæ, ne sibi et comitivæ suæ per inimicos ipsius in via aliquid sinistri contigisset. Qui Supetrus (sic) nuntius vester volebat ad dictum D. II., cupiens experiri de successu DI H. Sed tamen ipsum non permisimus ultra Cracoviam ire, ut Vestra Amicitia de statu ipsius D. H. eo celerius posset informari. De quo Vestram Sinceritatem cupimus non latere, qualiter strenuus et nobilis dominus Wen. de O (?) supremus thesaurarius domini nostri regis, die datæe presentium a dictis dominis rege Poloniæ et duce magno Lituaniæ de Lituania venit, qui nos de statu et prospero successu dicti domini H. et ipsius comitivæ plenius informavit, qualiter in ipsorum corporibus sani et incolomes exi- stunt, ac per dictos dominos regem Poloniæ et ducem magnum Lituaniæ favorabiliter pertractantur et non paucis muneribus remunerantur; responsumque a dictis dominis die dominico pro- xime præterito obtinere debuerunt. Non tamen scimus, quod responsum obtinere debeant. Alia Vrae Amicitiæ non occurrunt pro hac vice scribenda. (No. 158.) B) Antwort der Prager. „Responsum super eodem regratiantis.“ Omnimodæ servitutis studiositate præmissa: nobilis fautor confidentissime! De notitia successuum nobilis domini H. et aliorum adhærentium ipsius literatorie per Vestram Nobilitatem informati, ad immensas gratiarum vobis assurgimus actiones, vobis et vestris temporis congruitate se offerente condigne remu- nerari intendentes, Vrae Nobtis amicitiam favorosa consideratione hortando, quatenus ostensorem præsentium nostri ex parte ad hujusmodi nostros nuntios relegatum vestra solerti providentia promovere dignemini, ut nuntios nostros prædictos personaliter valeant adeundo invenire, facti veritatem ab eisdem oretenus edocendo, prout de favorabilis Vrae Nobtis confidentia (sic) con- fidentiam gerimus singularem. Vt effectu cognito ipsam commu- nitatem ceterosque nobis adhærentes ad exultationis nostræ tripudium consolatos excitare valeamus, aut juxta qualitatem hujusmodi successuum nobis et toti regno ac linguagio regni
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94 Boemiæ de remedio providere opportuno contra insultus varios æmulorum. (Num. 159.) 95. 1421, Mai 13 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: Nachricht von den Bischöfen und Herren, die bei ihnen noch der Ankunft des Königs warten, dann von zwel Briefen der Egerer, kläglichen Inhalts. (Nutrnberger Missiv-Buch V, fol. 131.) Den von Vlme. Lieben Freunde! Als Ir vns aber verschriben vnd gebeten habt von Lewff vnd mêr wegen oc., das haben wir wol ver- nomen, vnd lassen ewr weisheit wissen, daz wir seid der bot- schaft, die wir ewern und vnsern guten Frewnden der Stette er- bern botten nehst nachschikten, niht treffenlicher mer von vn- serm gnedigisten Herren. dem Römischen Künig vernomen haben. Doch so seyn vnser Herren die Bischoff von Passaw vnd von Maylan. der Patriarch von Fryawl vnd. der Herre von Weinsperg noch bey vns, die seiner küniglichen gnaden zukunft noch als warten, als wir versteen. So seyn vns von vnsern guten frewnden.. den von Eger bey zweyen tagen brief komen, die vns entwieuil mêr verschriben haben, der etliche kleglich zu hören vnd vns mit trewen laid seyn, als Ir das an den abschriften Irer brief und zettel, die wir ewer fürsichtikeit in guter frewntschaft hierynn verslossen schiken, wol vernemen werdet. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb und dienst oc. Datum ut s. (feria iija in festo Penthekostis). 96. 1421, Mai 17 (Nürnberg.) Der Rath von Nürnberg an den von Eger: über den von den Kurfürsten und Reichsstädten nach Wesel auf den 25 Mai angesetzten Tag &c. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 135.) Den von Eger. Lieben Freünde! Als ir vns verschriben habt, wie Ir ver- nommen habt, daz vnser gnedig Herren die kurfürsten vnd
94 Boemiæ de remedio providere opportuno contra insultus varios æmulorum. (Num. 159.) 95. 1421, Mai 13 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: Nachricht von den Bischöfen und Herren, die bei ihnen noch der Ankunft des Königs warten, dann von zwel Briefen der Egerer, kläglichen Inhalts. (Nutrnberger Missiv-Buch V, fol. 131.) Den von Vlme. Lieben Freunde! Als Ir vns aber verschriben vnd gebeten habt von Lewff vnd mêr wegen oc., das haben wir wol ver- nomen, vnd lassen ewr weisheit wissen, daz wir seid der bot- schaft, die wir ewern und vnsern guten Frewnden der Stette er- bern botten nehst nachschikten, niht treffenlicher mer von vn- serm gnedigisten Herren. dem Römischen Künig vernomen haben. Doch so seyn vnser Herren die Bischoff von Passaw vnd von Maylan. der Patriarch von Fryawl vnd. der Herre von Weinsperg noch bey vns, die seiner küniglichen gnaden zukunft noch als warten, als wir versteen. So seyn vns von vnsern guten frewnden.. den von Eger bey zweyen tagen brief komen, die vns entwieuil mêr verschriben haben, der etliche kleglich zu hören vnd vns mit trewen laid seyn, als Ir das an den abschriften Irer brief und zettel, die wir ewer fürsichtikeit in guter frewntschaft hierynn verslossen schiken, wol vernemen werdet. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb und dienst oc. Datum ut s. (feria iija in festo Penthekostis). 96. 1421, Mai 17 (Nürnberg.) Der Rath von Nürnberg an den von Eger: über den von den Kurfürsten und Reichsstädten nach Wesel auf den 25 Mai angesetzten Tag &c. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 135.) Den von Eger. Lieben Freünde! Als ir vns verschriben habt, wie Ir ver- nommen habt, daz vnser gnedig Herren die kurfürsten vnd
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95 ander fürsten vnd Stette gen wirczburg bey einander komen wellen oc. das haben wir wol vernomen, vnd lassen ewr weisheit wissen, daz wir dauon niht vernomen haben; wol haben wir vernommen, daz vnser gnedig Herren . die kurfürsten vnd auch die Stette alls von morgen Sunntag vber acht tag (25 Mai) gen Wesel komen süllen, dahin wir vnser erbern bottschaft auch meynen zu schiken, da mag sich ewer frewntschaft wol wissen nach zu richten. Vnd als Ir vns verschriben habt, von vnsers gnedigisten Herren.. des Römischen oc. künigs wegen, dauon haben wir seid niht treffenlicher mêr vernomen, denn als wir ewch nehst verschriben haben. Auch sagen ettlich bey vns, daz sein küniglich gnade dennoch in kürcz zu Prünn sülle gewesen seyn. So haben wir ewer weisheit nehst verschriben, daz etlich vnser frewnde zu dem salpeter vnd Swefel füre bey vns bestellt haben vor XII tagen ewer frewntschaft den zu antworten; wöl- ten wir gern versteen, ob ewch derselb zewg also geantwurt were. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum sabato ante dominicam trinitatis. 97. 1421, Mai 18 (Trenčin). K. Sigmund an die Sechsstädte: Aufgebot gegen die Ketzer und zur Vereinigung ihrer Hecresmacht mit den Schlesiern, zu welchen auch er zu zichen verspricht. (Scultetus II, 54° (ann. 1421.) (It. Ober-Lausitzer Urkunden-Buch n. 730.) Wir Sigmund von Gotes Gnaden Romischer Künig, zu allen zeiten oc. Entbiten allen vnd iglichen Mannen, Rittern, Knechten, Burgermeystern, Rathen vnd Burgern gemeinlich vnd ouch der gantzen Landschafft vnd dem gemeinen fulcke vnser Land vnd Stete zu Budissin, Görlitz, Zittaw, Luban, Lobaw vnd Camentz, vnsern lieben getrewen oc. Wir zweifeln nicht, euch sey nu wol vorkommen, was vn- menschlichkeit die Wicleffen und die Ketzer zu Behmen in vilen Steten getriben haben, mit Morden, Brennen, Roben, Wüsten vnd andern vil vnsegelichen stücken, do mite sie vil frome Cristen getilget, gebrennet vnd jammerlichen ermordet
95 ander fürsten vnd Stette gen wirczburg bey einander komen wellen oc. das haben wir wol vernomen, vnd lassen ewr weisheit wissen, daz wir dauon niht vernomen haben; wol haben wir vernommen, daz vnser gnedig Herren . die kurfürsten vnd auch die Stette alls von morgen Sunntag vber acht tag (25 Mai) gen Wesel komen süllen, dahin wir vnser erbern bottschaft auch meynen zu schiken, da mag sich ewer frewntschaft wol wissen nach zu richten. Vnd als Ir vns verschriben habt, von vnsers gnedigisten Herren.. des Römischen oc. künigs wegen, dauon haben wir seid niht treffenlicher mêr vernomen, denn als wir ewch nehst verschriben haben. Auch sagen ettlich bey vns, daz sein küniglich gnade dennoch in kürcz zu Prünn sülle gewesen seyn. So haben wir ewer weisheit nehst verschriben, daz etlich vnser frewnde zu dem salpeter vnd Swefel füre bey vns bestellt haben vor XII tagen ewer frewntschaft den zu antworten; wöl- ten wir gern versteen, ob ewch derselb zewg also geantwurt were. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum sabato ante dominicam trinitatis. 97. 1421, Mai 18 (Trenčin). K. Sigmund an die Sechsstädte: Aufgebot gegen die Ketzer und zur Vereinigung ihrer Hecresmacht mit den Schlesiern, zu welchen auch er zu zichen verspricht. (Scultetus II, 54° (ann. 1421.) (It. Ober-Lausitzer Urkunden-Buch n. 730.) Wir Sigmund von Gotes Gnaden Romischer Künig, zu allen zeiten oc. Entbiten allen vnd iglichen Mannen, Rittern, Knechten, Burgermeystern, Rathen vnd Burgern gemeinlich vnd ouch der gantzen Landschafft vnd dem gemeinen fulcke vnser Land vnd Stete zu Budissin, Görlitz, Zittaw, Luban, Lobaw vnd Camentz, vnsern lieben getrewen oc. Wir zweifeln nicht, euch sey nu wol vorkommen, was vn- menschlichkeit die Wicleffen und die Ketzer zu Behmen in vilen Steten getriben haben, mit Morden, Brennen, Roben, Wüsten vnd andern vil vnsegelichen stücken, do mite sie vil frome Cristen getilget, gebrennet vnd jammerlichen ermordet
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96 haben, vnd also obiral zu thun meynen, wo man in jren ketze- rischen globen nicht wil treten. Die Sache die Sele, leib vnd Ere vnd gut antrifft, vnd billich alle cristliche menschen bewegen sal, das man er in der zeit wedirstee. Vnd uff das haben sich alle Manschafft, Ritter vnd Knechte vnd Stete vnsir fürstentum zu Breslaw, zur Sweidnitz, zum Jawer, zum Newenmarckt vnd Namszlaw geeynet, das sy alle, wer vor alder odir jugent mag, uff sein vnd wedir sie zihen wollen, vnd meynen auch bisz Mit- woch nechstkünftig (21 Mai) mit dem Edlen Albrechten von Col- ditz jrem houptman zu felde an der grenitz zu sein. Nu sein wir ouch dorumme herkommen, vnd sammeln alle vnser macht, die wir uffbrengen mögen oc. vnd vnser Zug wird durch Merhern, vnd meinen also mit den ausz der Slesie zu zihen mitteinander oc. Dorume begeren wir von euch vnd dirmanen euch ouch aller Ere, die jr Gote dem almechtigen, cristenlichen globen vnd vns pflichtig seit, das jr euch die Sache, die Seel oc. an- trifft, zu herzen nemet, vnd mit deme hochgebornen Heynriche genant Rumpold, herczogen zu Grossen Glogaw oc. vnsern lie- ben Ohemen vnd fürsten, mit gantzer macht, der vor alder odir jugent mag, zu Rosse vnd zu fusse uff seid vnd zu felde zihet, gleich den vorgenanten aus der Slesien, den ehgenanten Ket- zern zu wedirsteen vnd sie zu tilgen. Vnd thut doran kein seumnisse. Doran vordynet jr lon von Gote, Ere vor der Werlt danck von der heiligen Kirchen, vnd wir euch des in allem gute ewiglich nymmer vorgessen. Geben zu Trentz, am suntage Tri- nitatis, vnser Reiche des hungerischen oc. in dem 35, des Ro- mischen in dem 11, vnd des Behmischen in den 1 Jaren. Ad mandatum D. Regis : Franciscus pptus. Boleslaviensis. 98. 1421, Mai 19 (Prag). Die Prager laden die Sechslande und Städte zu dem nach Caslau auf den 1 Jun. angesetzten grossen Landtag ein. (Aus der Handschrift d. böhm. Museum 23 B. 2 Num. 8. Minder vollständig bei Scultetus, II, 50b ad ann. 1420.) Nos magistri civium, consules et scabini ac communitas majoris et novæ civitatum Pragensium: prudentibus magistris
96 haben, vnd also obiral zu thun meynen, wo man in jren ketze- rischen globen nicht wil treten. Die Sache die Sele, leib vnd Ere vnd gut antrifft, vnd billich alle cristliche menschen bewegen sal, das man er in der zeit wedirstee. Vnd uff das haben sich alle Manschafft, Ritter vnd Knechte vnd Stete vnsir fürstentum zu Breslaw, zur Sweidnitz, zum Jawer, zum Newenmarckt vnd Namszlaw geeynet, das sy alle, wer vor alder odir jugent mag, uff sein vnd wedir sie zihen wollen, vnd meynen auch bisz Mit- woch nechstkünftig (21 Mai) mit dem Edlen Albrechten von Col- ditz jrem houptman zu felde an der grenitz zu sein. Nu sein wir ouch dorumme herkommen, vnd sammeln alle vnser macht, die wir uffbrengen mögen oc. vnd vnser Zug wird durch Merhern, vnd meinen also mit den ausz der Slesie zu zihen mitteinander oc. Dorume begeren wir von euch vnd dirmanen euch ouch aller Ere, die jr Gote dem almechtigen, cristenlichen globen vnd vns pflichtig seit, das jr euch die Sache, die Seel oc. an- trifft, zu herzen nemet, vnd mit deme hochgebornen Heynriche genant Rumpold, herczogen zu Grossen Glogaw oc. vnsern lie- ben Ohemen vnd fürsten, mit gantzer macht, der vor alder odir jugent mag, zu Rosse vnd zu fusse uff seid vnd zu felde zihet, gleich den vorgenanten aus der Slesien, den ehgenanten Ket- zern zu wedirsteen vnd sie zu tilgen. Vnd thut doran kein seumnisse. Doran vordynet jr lon von Gote, Ere vor der Werlt danck von der heiligen Kirchen, vnd wir euch des in allem gute ewiglich nymmer vorgessen. Geben zu Trentz, am suntage Tri- nitatis, vnser Reiche des hungerischen oc. in dem 35, des Ro- mischen in dem 11, vnd des Behmischen in den 1 Jaren. Ad mandatum D. Regis : Franciscus pptus. Boleslaviensis. 98. 1421, Mai 19 (Prag). Die Prager laden die Sechslande und Städte zu dem nach Caslau auf den 1 Jun. angesetzten grossen Landtag ein. (Aus der Handschrift d. böhm. Museum 23 B. 2 Num. 8. Minder vollständig bei Scultetus, II, 50b ad ann. 1420.) Nos magistri civium, consules et scabini ac communitas majoris et novæ civitatum Pragensium: prudentibus magistris
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97 civium, consulibus et juratis et communitatibus Sittaviensi, Gor- licensi, Budissinensi, in Lobavia et in Luban civitatum, nec non terrigenis et vasallis hujusmodi civitatum, amicis nostris in Christo diligendis, significamus, quia D. Archiepiscopus Pragensis ac nobiles domini barones, milites, clientes et civitates regni Bohemiæ, de cujus pertinentiis hujusmodi civitates et territoria vestra esse noscuntur, communitates una nobiscum ac nobis ad- hærentes, in civitate Czaslaviensi super dominica proxima post octavas corporis Christi (1 Jun.) proxime ventura congredi et convenire conantur et intendunt, ad tractandum de modo, per quem discrimina ac damnorum dispendia in hujusmodi regno exorta valeant exstirpari, omnesque regnicolæ ejusdem regni cum ceteris regionibus eidem regno annexis in consona possint perdurare voluntate. Idcirco Vestræe Venerabilitatis ac Favora- bilitatis clementiam requirimus et hortamur affectuose postu- lantes, quatenus hujusmodi congressui interesse, aut vestræ legationis nuntios nostro securo et salvo sub conductu, quem vobis ac vestris præe potentia et jure pro nobis ac omnibus nostris præsentibus exhibemus, transmittere dignemini, ut vestro salubri consilio hujusmodi concordia facilius suum debitum sor- tiatur effectum. Alias vestra absentia exigente contra vos pro- cederetur tamquam regni ejusdem patentem inimicum. („Hoc ex parte dominorum; ex parte civitatum sic“:) Idcirco Amicitiam Vestram requirimus et hortamur, qua- tenus ad hujusmodi congressum vestros nuntios nostro salvo et securo sub conductu, quem vobis et vestris præe potentia et jure, pro nobis et omnibus nostris, præsentibus exhibemus, vestra cum plena potestate translegare velitis, hujusmodi congressum voce præcona propter terrigenas vobis assidentes publice pro- clamari facientes, ut vestro ac terrigenarum consilio salubri hujus unionis concordia facilius suum debitum sortiatur effectum. Alias vestra absentia exigente contra vos procederetur tamquam contra regni ejusdem patentes inimicos. Datum feria secunda post festum sanctæ Trinitatis (s. a.).
97 civium, consulibus et juratis et communitatibus Sittaviensi, Gor- licensi, Budissinensi, in Lobavia et in Luban civitatum, nec non terrigenis et vasallis hujusmodi civitatum, amicis nostris in Christo diligendis, significamus, quia D. Archiepiscopus Pragensis ac nobiles domini barones, milites, clientes et civitates regni Bohemiæ, de cujus pertinentiis hujusmodi civitates et territoria vestra esse noscuntur, communitates una nobiscum ac nobis ad- hærentes, in civitate Czaslaviensi super dominica proxima post octavas corporis Christi (1 Jun.) proxime ventura congredi et convenire conantur et intendunt, ad tractandum de modo, per quem discrimina ac damnorum dispendia in hujusmodi regno exorta valeant exstirpari, omnesque regnicolæ ejusdem regni cum ceteris regionibus eidem regno annexis in consona possint perdurare voluntate. Idcirco Vestræe Venerabilitatis ac Favora- bilitatis clementiam requirimus et hortamur affectuose postu- lantes, quatenus hujusmodi congressui interesse, aut vestræ legationis nuntios nostro securo et salvo sub conductu, quem vobis ac vestris præe potentia et jure pro nobis ac omnibus nostris præsentibus exhibemus, transmittere dignemini, ut vestro salubri consilio hujusmodi concordia facilius suum debitum sor- tiatur effectum. Alias vestra absentia exigente contra vos pro- cederetur tamquam regni ejusdem patentem inimicum. („Hoc ex parte dominorum; ex parte civitatum sic“:) Idcirco Amicitiam Vestram requirimus et hortamur, qua- tenus ad hujusmodi congressum vestros nuntios nostro salvo et securo sub conductu, quem vobis et vestris præe potentia et jure, pro nobis et omnibus nostris, præsentibus exhibemus, vestra cum plena potestate translegare velitis, hujusmodi congressum voce præcona propter terrigenas vobis assidentes publice pro- clamari facientes, ut vestro ac terrigenarum consilio salubri hujus unionis concordia facilius suum debitum sortiatur effectum. Alias vestra absentia exigente contra vos procederetur tamquam contra regni ejusdem patentes inimicos. Datum feria secunda post festum sanctæ Trinitatis (s. a.).
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98 99. 1421, Mai 20 (Časlau). Die Stadt Caslau erklärt sich für die vier Prager Artikel und gegen König Sigmund. (Gleichlautende Beitrittserklärungen haben auch die Städte Nimburg, Kolin, Kauřim und Leitmeritz abgegeben.) (Aus Prager Studtbuchern. [Archiv Čoský, I, 203].) 100. 1421, Mai 21 (Würzburg). Die rheinischen Kurfürsten verbinden sich den Markgrafen von Meissen zu bewaffneter Hilfe gegen die Ketzer in Böhmen; auch sollen alle ihre Unterthanen, die über 12 Jahre alt sind, sich eidlich gegen die Ketzerei verbinden oc. (Orig. im sächs. Staatsarchive in Dresden.) Wir von Godes gnaden Cunrad zcu Menze Otto zu Triere vnd Dietrich zcu Colne, Erzbischofe des heiligen Romischen Reichs In Dutschen vnd Welschen Landen vnd durch das Kunig- reich zum Arelat vnd in Italien Erz-Canzler, vnd Ludwigk Pfalz- grave by Ryne, des heiligen Romischen Reichs Churfursten, be- kennen und thuen kunt uffenbar mit diesem briffe, das wir haben angesehen vnd betrachtet solche Kezerye vnd Vnglauben, die leyder in dem Konigreich zu Behem vffenstanden sind vnd das zeu besorgen ist, wo den nit in tzit widerstanden werde das die furbas in ander Lande innerysen vnd komen mochten, Vnd darum so haben wir vns als Christlichen Fursten den soliche Sache vnd Gebrechen mugelich leit sin sollen dem zcu widersteen vnd dafur zu sinde, dem almächtigen Gode zcu lobe der ganzen Christenheit vnd Christenglauben zcu Stergkung vnd dem aller- durchlauchtigsten Fursten vnd Herrn Herrn Sigemonde Romi- schen Kunige zu allen zyten Merer des Reiches vnd zcu Vn- gern oc Kunige vnsern genedigen liben Herren und dem hei- ligen Romischen Reiche zcu ehren nuze vnd frommen, zcu den hochgeborn Fursten Herren Friderich Herren Wilhelm vnd Herren Frideriche Gebrüdern vnd Gevettern Lantgraven in Doringen vnd Marcgraven zu Missen vnsern liben besundern Frunden vnd
98 99. 1421, Mai 20 (Časlau). Die Stadt Caslau erklärt sich für die vier Prager Artikel und gegen König Sigmund. (Gleichlautende Beitrittserklärungen haben auch die Städte Nimburg, Kolin, Kauřim und Leitmeritz abgegeben.) (Aus Prager Studtbuchern. [Archiv Čoský, I, 203].) 100. 1421, Mai 21 (Würzburg). Die rheinischen Kurfürsten verbinden sich den Markgrafen von Meissen zu bewaffneter Hilfe gegen die Ketzer in Böhmen; auch sollen alle ihre Unterthanen, die über 12 Jahre alt sind, sich eidlich gegen die Ketzerei verbinden oc. (Orig. im sächs. Staatsarchive in Dresden.) Wir von Godes gnaden Cunrad zcu Menze Otto zu Triere vnd Dietrich zcu Colne, Erzbischofe des heiligen Romischen Reichs In Dutschen vnd Welschen Landen vnd durch das Kunig- reich zum Arelat vnd in Italien Erz-Canzler, vnd Ludwigk Pfalz- grave by Ryne, des heiligen Romischen Reichs Churfursten, be- kennen und thuen kunt uffenbar mit diesem briffe, das wir haben angesehen vnd betrachtet solche Kezerye vnd Vnglauben, die leyder in dem Konigreich zu Behem vffenstanden sind vnd das zeu besorgen ist, wo den nit in tzit widerstanden werde das die furbas in ander Lande innerysen vnd komen mochten, Vnd darum so haben wir vns als Christlichen Fursten den soliche Sache vnd Gebrechen mugelich leit sin sollen dem zcu widersteen vnd dafur zu sinde, dem almächtigen Gode zcu lobe der ganzen Christenheit vnd Christenglauben zcu Stergkung vnd dem aller- durchlauchtigsten Fursten vnd Herrn Herrn Sigemonde Romi- schen Kunige zu allen zyten Merer des Reiches vnd zcu Vn- gern oc Kunige vnsern genedigen liben Herren und dem hei- ligen Romischen Reiche zcu ehren nuze vnd frommen, zcu den hochgeborn Fursten Herren Friderich Herren Wilhelm vnd Herren Frideriche Gebrüdern vnd Gevettern Lantgraven in Doringen vnd Marcgraven zu Missen vnsern liben besundern Frunden vnd
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99 Oheymen mit wolbedachtem Muthe Rade vnd Rethe vnd rechten Wissen vereynet vnd verbunden, voreynen vnd vorbinden vnss zcu yne in crafft dieses Briffes in der forme als hernach geschrie- ben stehet, Czum ersten sollen vnd wollen wir yne solichen Vnglauben zcu widerstene vnd den zcu dilgen, wo sich der dan machen oder erheben werde in yren oder ander Fursten vnd Graven oder Herren Lande oder auch in Steten, die sich zcu vns in diesen Sachen voreynigen vnd vorbinden werden vnd auch wider alle die denselben Kezern vnd Vnglaubigen wissent- lichen zculegen oder beholffen sin werden, wan vnd zeu welcher zceyt wir von den obgenannten Herren Fridrich Herren Wilhelm vnd Herren Fridrich samptlich oder sonderlich ermanet werden, getruwelich berathen vnd beholfen syn mit vnser Ritterschafft Steten Slossen Merckten Landen Luten vnd den vnsern vnd nach vnsern Vermogen ane Geverde, Were auch das die Kezer vnd Vnglaubigen, die sich izund gereide in dem Lande zcu Behem vnd in andern Landen erhaben hant den obgenanten Herrn Fridriche Herrn Wilhelm und Herrn Frideriche aber yemand anders der in dieser Eynigung ist oder fürbas darinne komen wirdet in Ihr Land vnd Herschafft zcihen wurden, so sollen vnd wollen wir denselben zeu Stund zcu Hulffe komen vnd das nach vnsern vormogen getruwelich helffen weren ane alle Geverde, vnd vnser keyner soll soliche hulffe vff die andern vorzcihen Sondern welicher vnder vns er gemanet wirdet der soll die hulffe er thun, vnd wir sollen vnd wollen auch die hülffe thun vnser jglicher vff sin eygen Koste Gewinne Schaden vnd vorluste one alle Geverde, Wir sullen auch in allen vnd jglichen vnsern Steten Slossen Mergkten Dorffern Landen vnd Gebieten ernstliche vnd hefftliche mit vnsern Amptluden Dienern vnd den vnsern bestellen, wo man solcher Kezer vnd Vnglau- bigen oder die darmit vordacht weren sie weren Manen oder Frawen geistlich oder werentliche innen vnd geware wurde, das man dieselben alle vfhalten vnd fahen vnd die auch vns oder vnsere Obersten den das von vns bevholen ist als sich das geburet antworten sollen, vnd wollen auch von denselben zcu eyner jglichen zcyt richten lassen nach Gelegenheit der Sachen zcu Vordilgunge der vorgenannten Kezerye vnd Vnglaubens als sich das geburet ane alle Geverde, Auch sollen vnd wollen wir 7*
99 Oheymen mit wolbedachtem Muthe Rade vnd Rethe vnd rechten Wissen vereynet vnd verbunden, voreynen vnd vorbinden vnss zcu yne in crafft dieses Briffes in der forme als hernach geschrie- ben stehet, Czum ersten sollen vnd wollen wir yne solichen Vnglauben zcu widerstene vnd den zcu dilgen, wo sich der dan machen oder erheben werde in yren oder ander Fursten vnd Graven oder Herren Lande oder auch in Steten, die sich zcu vns in diesen Sachen voreynigen vnd vorbinden werden vnd auch wider alle die denselben Kezern vnd Vnglaubigen wissent- lichen zculegen oder beholffen sin werden, wan vnd zeu welcher zceyt wir von den obgenannten Herren Fridrich Herren Wilhelm vnd Herren Fridrich samptlich oder sonderlich ermanet werden, getruwelich berathen vnd beholfen syn mit vnser Ritterschafft Steten Slossen Merckten Landen Luten vnd den vnsern vnd nach vnsern Vermogen ane Geverde, Were auch das die Kezer vnd Vnglaubigen, die sich izund gereide in dem Lande zcu Behem vnd in andern Landen erhaben hant den obgenanten Herrn Fridriche Herrn Wilhelm und Herrn Frideriche aber yemand anders der in dieser Eynigung ist oder fürbas darinne komen wirdet in Ihr Land vnd Herschafft zcihen wurden, so sollen vnd wollen wir denselben zeu Stund zcu Hulffe komen vnd das nach vnsern vormogen getruwelich helffen weren ane alle Geverde, vnd vnser keyner soll soliche hulffe vff die andern vorzcihen Sondern welicher vnder vns er gemanet wirdet der soll die hulffe er thun, vnd wir sollen vnd wollen auch die hülffe thun vnser jglicher vff sin eygen Koste Gewinne Schaden vnd vorluste one alle Geverde, Wir sullen auch in allen vnd jglichen vnsern Steten Slossen Mergkten Dorffern Landen vnd Gebieten ernstliche vnd hefftliche mit vnsern Amptluden Dienern vnd den vnsern bestellen, wo man solcher Kezer vnd Vnglau- bigen oder die darmit vordacht weren sie weren Manen oder Frawen geistlich oder werentliche innen vnd geware wurde, das man dieselben alle vfhalten vnd fahen vnd die auch vns oder vnsere Obersten den das von vns bevholen ist als sich das geburet antworten sollen, vnd wollen auch von denselben zcu eyner jglichen zcyt richten lassen nach Gelegenheit der Sachen zcu Vordilgunge der vorgenannten Kezerye vnd Vnglaubens als sich das geburet ane alle Geverde, Auch sollen vnd wollen wir 7*
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100 bestellen das alle vnd jgliche vnser Burgern vnd Vnderthane Mannesgeschlechte in vnsern Steten Slossen Mergkten Dorffern vnd Landen gesessen die vber zwelff Jar vnd vernunfftiger Synne sint globen vnd zcu den heiligen schweren sollen wider soliche Kezerye vnd Vnglauben zcu sinde vnd auch soliche Kezer vnd Vnglaubigen zcu rügen vnd melden wo sie die erfuren oder wissen vnd die auch helffen halden vnd yren Obersten vnd Ampt- lutten antworten ane Geverde. Darzu sollen vnd wollen wir auch mit allen vnd jglichen vnsern Graven Herren Rittern Knechten vnd die zcu vns gehörent der wir vngeverlich mechtig sind vnd die vns vnsern willen thun vnd lassen wollen bestellen, dass sie mit allen vnd jglichen ihren Burgern armen Luten vnd Vn- derthanen schaffen vnd bestellen, dass sie auch in solicher masse als vorgeschrieben steet globen vnd zcu den heiligen schweren, Were auch ob yemand wer der were die obgenanten Herrn Friderich Herrn Wilhelm vnd Herrn Friderich oder yre Graven Herren Ritter Knechte oder die yren sammentliche oder besun- der vmb solicher Cristenlicher Voreynigungen vnd Vorbuntnisse willen Vnwillen oder argen Willen beweysen oder Schaden zcu- fugen wolte wie oder in welichen Wege sich das dan machen worde, so sollen vnd wollen wir yne darwider vnd dem zcu wider- stene getruwelich beholffen vnd beraten sin zcu glicher wise vnd in aller der masse als ob vns dasselbes anginge vnd vnser eygen Sache were alle Geverde vnd Argeliste genzlichen vsge- schiden, Alles das hievor geschrieben steet vorsprechen gereden vnd globen wir obgenanten Kurfursten bey vnsern Cristenlichen Truwen vnd furstlichen Eren vnd Wirdikeyten allezeit getruwe- liche vnd vhesteliche zcu halten zcu vollenfuren vnd zcu thunde vnd auch dawider nicht zu suchen oder thunde heymlich oder offentliche durch vns selbs oder yemand anders in dheyne Wise alle geverde vnd argliste genzliche vsgescheyden, Vnd des alles zcu waren Orkunde vnd besten Gezeugnisse so haben wir vnser eygen Ingesigele von rechter Wissen an disen briff thun hencken, der gebin zu Wurzburg in dem Jare als man schreib nach Cristi geburte vierzehenhundert zewenzigk vnd eyn Jare, off vnsers Herrn Lichtnams Abend.
100 bestellen das alle vnd jgliche vnser Burgern vnd Vnderthane Mannesgeschlechte in vnsern Steten Slossen Mergkten Dorffern vnd Landen gesessen die vber zwelff Jar vnd vernunfftiger Synne sint globen vnd zcu den heiligen schweren sollen wider soliche Kezerye vnd Vnglauben zcu sinde vnd auch soliche Kezer vnd Vnglaubigen zcu rügen vnd melden wo sie die erfuren oder wissen vnd die auch helffen halden vnd yren Obersten vnd Ampt- lutten antworten ane Geverde. Darzu sollen vnd wollen wir auch mit allen vnd jglichen vnsern Graven Herren Rittern Knechten vnd die zcu vns gehörent der wir vngeverlich mechtig sind vnd die vns vnsern willen thun vnd lassen wollen bestellen, dass sie mit allen vnd jglichen ihren Burgern armen Luten vnd Vn- derthanen schaffen vnd bestellen, dass sie auch in solicher masse als vorgeschrieben steet globen vnd zcu den heiligen schweren, Were auch ob yemand wer der were die obgenanten Herrn Friderich Herrn Wilhelm vnd Herrn Friderich oder yre Graven Herren Ritter Knechte oder die yren sammentliche oder besun- der vmb solicher Cristenlicher Voreynigungen vnd Vorbuntnisse willen Vnwillen oder argen Willen beweysen oder Schaden zcu- fugen wolte wie oder in welichen Wege sich das dan machen worde, so sollen vnd wollen wir yne darwider vnd dem zcu wider- stene getruwelich beholffen vnd beraten sin zcu glicher wise vnd in aller der masse als ob vns dasselbes anginge vnd vnser eygen Sache were alle Geverde vnd Argeliste genzlichen vsge- schiden, Alles das hievor geschrieben steet vorsprechen gereden vnd globen wir obgenanten Kurfursten bey vnsern Cristenlichen Truwen vnd furstlichen Eren vnd Wirdikeyten allezeit getruwe- liche vnd vhesteliche zcu halten zcu vollenfuren vnd zcu thunde vnd auch dawider nicht zu suchen oder thunde heymlich oder offentliche durch vns selbs oder yemand anders in dheyne Wise alle geverde vnd argliste genzliche vsgescheyden, Vnd des alles zcu waren Orkunde vnd besten Gezeugnisse so haben wir vnser eygen Ingesigele von rechter Wissen an disen briff thun hencken, der gebin zu Wurzburg in dem Jare als man schreib nach Cristi geburte vierzehenhundert zewenzigk vnd eyn Jare, off vnsers Herrn Lichtnams Abend.
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101 101. 1421, Mai 21 (Leipe). Hynek Berka von Duba an die Sechslande und Städte und deren Vogt Herzog Heinrich Rumpold: ruft sie zur Hilfe gegen die heranziehenden Hussiten. (Scultetus II, 55 [ann. 1421].) Hlincke Bergke von der Dube zur Lype gesessen oc. Mein dinst zuuor, hochgebornen fürste vnd liben fründe! Ich thu euch zu wissen, das die Hussin zihen von Weissen- wasser, vnd das sind die von Gretz vnd Smijritzky, ken der Gabel, vnd wellen die Stat innemen. Dorumb hochgeborner fürste, gnediger liber herre, vud liben fründe! Ich jrmane euch durch Gotes wille vnd durch meynes herrn königes wille, daz jr uff seit vnd die Stat selber besetzt, das icht grosser schade gescheh oc. Ouch samlet sich Ziszka mit den Pregern vnd mit den andern vmb Luthomeritz, vnd wollen vor mich oder vor Luthomeritz. Geben zur Lype an der Mitwoch nach Trinita tis (s. a.). 102. 1421, Mai 23 (Leipe). Hynek Berka von Duba an die Sechs Lande und Städte: Žižka sei zu Gastdorf bei Raudnitz eingerückt und bedrohe ihn; dringende Bitte um Hilfe. (Soultetus II, 61 [ann. 1423].) Hincke Bercke von der Dhubin zu der Leipin gesessin, den gestrengin, Erbern vnd Weysin, Landmann vnd Ratman der Lande vnd Stete Budissin, Gorlitz, Zittaw, Luban, Lobaw, Ca- mentzk. Also ich nu nestin meyne diner Frederich Panzirs, Bern- hard Blawda vnd eyn Ratman aus meyner Stat Leipen zur Lo- baw an euch habe lassin brengin, von dem zoge Siskin vnd an- dern meynes gn. herrn des koniges finden, die do mit ijm sint, der von Ewanberg (sic) vnd jre Hewplewthe, das sich die
101 101. 1421, Mai 21 (Leipe). Hynek Berka von Duba an die Sechslande und Städte und deren Vogt Herzog Heinrich Rumpold: ruft sie zur Hilfe gegen die heranziehenden Hussiten. (Scultetus II, 55 [ann. 1421].) Hlincke Bergke von der Dube zur Lype gesessen oc. Mein dinst zuuor, hochgebornen fürste vnd liben fründe! Ich thu euch zu wissen, das die Hussin zihen von Weissen- wasser, vnd das sind die von Gretz vnd Smijritzky, ken der Gabel, vnd wellen die Stat innemen. Dorumb hochgeborner fürste, gnediger liber herre, vud liben fründe! Ich jrmane euch durch Gotes wille vnd durch meynes herrn königes wille, daz jr uff seit vnd die Stat selber besetzt, das icht grosser schade gescheh oc. Ouch samlet sich Ziszka mit den Pregern vnd mit den andern vmb Luthomeritz, vnd wollen vor mich oder vor Luthomeritz. Geben zur Lype an der Mitwoch nach Trinita tis (s. a.). 102. 1421, Mai 23 (Leipe). Hynek Berka von Duba an die Sechs Lande und Städte: Žižka sei zu Gastdorf bei Raudnitz eingerückt und bedrohe ihn; dringende Bitte um Hilfe. (Soultetus II, 61 [ann. 1423].) Hincke Bercke von der Dhubin zu der Leipin gesessin, den gestrengin, Erbern vnd Weysin, Landmann vnd Ratman der Lande vnd Stete Budissin, Gorlitz, Zittaw, Luban, Lobaw, Ca- mentzk. Also ich nu nestin meyne diner Frederich Panzirs, Bern- hard Blawda vnd eyn Ratman aus meyner Stat Leipen zur Lo- baw an euch habe lassin brengin, von dem zoge Siskin vnd an- dern meynes gn. herrn des koniges finden, die do mit ijm sint, der von Ewanberg (sic) vnd jre Hewplewthe, das sich die
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102 in desin kreys neygin oc. Weder entpotin beij meynem diner, wenn ich vernemen werde, das der Ziska vnd seyne helffer mit macht zogin, das jr mir denne behülffin sein wolt an ufzogen. Nw thue ich euch wissin, das Ziska hewte vf die Nacht zu Gast- dorff, anders genannt Hoszka, diszhalbe Rudenitz eyn meyle von der Leipin gelegin. Vnd ich vorneme das her uf mich vnd die meynen wil. Hirumb bete ich durch Gotis willen oc. Vnd be- sunder euch von der Zittaw, das jr mir morne 100 schützen her senden wollit oc. Geben zur Leipin am Freytage zu obinde noch Corporis Christi (s. a.). 103. 1421 (?) Mai 24 (Zittau). Der Rath von Zittau an den von Lauban: Žižka habe das „Neuehaus“ Herrn Sigmunds (von Wartenberg) berannt und bedrohe Zittau: sie sollen ungesäumt mit aller Macht auf sein &c. (Orig. In collectan. Scultetl n. 182.) Den Erbern vnd weysen Burgermeister vnd Ratmannen der Stat Luban, vnsern besundern lieben frunden. Vnsern fruntlichen dinst zuuor Erbern lieben besundern frunde ! Wir tun euch zu wissen, das vns hewte frw briue ko- men sint von herrn Hlawaczen von der Leypen vnd von herrn Sigmunde von Tetczen, wie das sich Zysska mit andern vnsers gnedigen herrn des kunigs vienden starg gesammelt vnd auch das Newehaws herrn Sigmunds nechten am abend berant haben, vnd also wir In den briuen vornemen, wie sie mit macht meinen herczu gedenken in dese creisse. Nw haben wir des ylende sulche briue der herrn an lande vnde Stete gesant. Also Ir denne eczwas neher dohin zu greniczet des orts ken Tetczen ist vnser rat, das ir ewir ding in guter achte habit vnd euch auch gereit machit mit ganczer macht geritten vnd zu fusze, als wenne lande vnde stete uffseyn, also wir In ouch daz zu tun geschrebin haben, das ir dorby kein sewmen tut, als ir wist, das is vor vns allen ist, wenn die marggraue von Miessen also her Sigmund schreibt ouch of seyn wollen. Gegeben sabbato post corporis Christi, vnder vnserm Stat Secret. Burgermeister, vnd Ratmanne der Stat Sittaw.
102 in desin kreys neygin oc. Weder entpotin beij meynem diner, wenn ich vernemen werde, das der Ziska vnd seyne helffer mit macht zogin, das jr mir denne behülffin sein wolt an ufzogen. Nw thue ich euch wissin, das Ziska hewte vf die Nacht zu Gast- dorff, anders genannt Hoszka, diszhalbe Rudenitz eyn meyle von der Leipin gelegin. Vnd ich vorneme das her uf mich vnd die meynen wil. Hirumb bete ich durch Gotis willen oc. Vnd be- sunder euch von der Zittaw, das jr mir morne 100 schützen her senden wollit oc. Geben zur Leipin am Freytage zu obinde noch Corporis Christi (s. a.). 103. 1421 (?) Mai 24 (Zittau). Der Rath von Zittau an den von Lauban: Žižka habe das „Neuehaus“ Herrn Sigmunds (von Wartenberg) berannt und bedrohe Zittau: sie sollen ungesäumt mit aller Macht auf sein &c. (Orig. In collectan. Scultetl n. 182.) Den Erbern vnd weysen Burgermeister vnd Ratmannen der Stat Luban, vnsern besundern lieben frunden. Vnsern fruntlichen dinst zuuor Erbern lieben besundern frunde ! Wir tun euch zu wissen, das vns hewte frw briue ko- men sint von herrn Hlawaczen von der Leypen vnd von herrn Sigmunde von Tetczen, wie das sich Zysska mit andern vnsers gnedigen herrn des kunigs vienden starg gesammelt vnd auch das Newehaws herrn Sigmunds nechten am abend berant haben, vnd also wir In den briuen vornemen, wie sie mit macht meinen herczu gedenken in dese creisse. Nw haben wir des ylende sulche briue der herrn an lande vnde Stete gesant. Also Ir denne eczwas neher dohin zu greniczet des orts ken Tetczen ist vnser rat, das ir ewir ding in guter achte habit vnd euch auch gereit machit mit ganczer macht geritten vnd zu fusze, als wenne lande vnde stete uffseyn, also wir In ouch daz zu tun geschrebin haben, das ir dorby kein sewmen tut, als ir wist, das is vor vns allen ist, wenn die marggraue von Miessen also her Sigmund schreibt ouch of seyn wollen. Gegeben sabbato post corporis Christi, vnder vnserm Stat Secret. Burgermeister, vnd Ratmanne der Stat Sittaw.
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103 104. 1421(?) Mai 25 (Zittau). Der Rath von Zittau an den von Görlitz: da die Feinde aus Böhmen mit jedem Tage näher heran rücken, so mögen sie sich wohl berathen, wie auf dem Tage zu Löbau morgen des Landes und der Städte Bestes zu wahren sein werde. (Orig. In collectan. Sculteti n. 184.) Den Erbern und weysen .. Bur ermeister vnd Ratmannen der Stat Gorlicz vnsern besundern lieben frunden. Vnsere willige vnd fruntliche dinste zuuor, Ersamen wey- sen herren vnde besundern lieben frunde! Wir tun euch zu wissen, noch dem als wir euch denne nechten von sulcher bot- schaft wegen hern Sigmunds von Tetczen durch seyne creden- cia geschreben haben, des ist vns hiute vmb Completczeit des von Tolnstein brieff komen, des abschrift wir euch alhy senden vnd ouch muntliche botschaft des von Michilsberg vnd hern Hlawaczen von der Lypen mit eyner credencien, als denne bis morgen zur Lobaw dieselben boten landen vnd steten ire ge- werbe meinen zu vorczelen, also ewir weysheit denne wol vor- steen mag awz des Berken oc. briue, wie dy vynde y lenger y neher herzuher suchen vnd vmb des wille das wir eym sotanen czeitlichen mögen enkegin komen vns allen zu gute. Beten wir ewir Ersamkeit mit dinsthaftigem fleysse dis ding In ewerm rate eigintlichen zu handeln, des gleich wir ouch tun wollen, als das wir dester furderlicher bis morgen vff dem tage mit Rate anderer lande vnd Stete vnser aller bestes vnd besundern vnsers gnedigen hern des kunigs lande vnd Stete Ere vnd be- stes vns mochten voreinen in den adir andern sachen. Geben am suntage post Corporis Christi vnder vnserm Stat Secret. Burgermeister vnd Ratmanne, der Stat Sittaw.
103 104. 1421(?) Mai 25 (Zittau). Der Rath von Zittau an den von Görlitz: da die Feinde aus Böhmen mit jedem Tage näher heran rücken, so mögen sie sich wohl berathen, wie auf dem Tage zu Löbau morgen des Landes und der Städte Bestes zu wahren sein werde. (Orig. In collectan. Sculteti n. 184.) Den Erbern und weysen .. Bur ermeister vnd Ratmannen der Stat Gorlicz vnsern besundern lieben frunden. Vnsere willige vnd fruntliche dinste zuuor, Ersamen wey- sen herren vnde besundern lieben frunde! Wir tun euch zu wissen, noch dem als wir euch denne nechten von sulcher bot- schaft wegen hern Sigmunds von Tetczen durch seyne creden- cia geschreben haben, des ist vns hiute vmb Completczeit des von Tolnstein brieff komen, des abschrift wir euch alhy senden vnd ouch muntliche botschaft des von Michilsberg vnd hern Hlawaczen von der Lypen mit eyner credencien, als denne bis morgen zur Lobaw dieselben boten landen vnd steten ire ge- werbe meinen zu vorczelen, also ewir weysheit denne wol vor- steen mag awz des Berken oc. briue, wie dy vynde y lenger y neher herzuher suchen vnd vmb des wille das wir eym sotanen czeitlichen mögen enkegin komen vns allen zu gute. Beten wir ewir Ersamkeit mit dinsthaftigem fleysse dis ding In ewerm rate eigintlichen zu handeln, des gleich wir ouch tun wollen, als das wir dester furderlicher bis morgen vff dem tage mit Rate anderer lande vnd Stete vnser aller bestes vnd besundern vnsers gnedigen hern des kunigs lande vnd Stete Ere vnd be- stes vns mochten voreinen in den adir andern sachen. Geben am suntage post Corporis Christi vnder vnserm Stat Secret. Burgermeister vnd Ratmanne, der Stat Sittaw.
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104 105. 1421, Mai 26 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Städte im Elsass: er wisse ihnen nicht mehr zu melden, als dass K. Sigmund noch vor 14 Tagen in Brünn gewesen und die Macht der Ketzer in Böhmen im Wachsen sei oc. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 138b.) Meistern und Reten des heiligen Reichs Stette in Elsessen, nemlich Hag- naw, Colmar, Slettstat, Weissenburg, Obern Ehenheim, Keysersperg, Mül- hawsen, Turinkeim vnd Rosheim, vnsern besunder lieben oc. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit von vnsern gnedigisten Herren. dem Römischen oc. Künig, vnd ob wir icht ander an mêre westen etwas zuuer- schreiben oc. das haben wir wol vernommen vnd tun ewer fur- sichtigkeit zu wissen, die nehst bottschaft, die wir von dem vorgenant vnserm gnedigisten Herren. dem Römischen kü- nig gehabt haben, do ist sein küniglich gnade dennoch zu Prünn gewesen, des ob XIIII tagen seyn, vnd seid haben wir niht treffenlicher mêre von seinen gnaden vernomen; so wissen wir auch zu diesen zeiten sust niht treffenlicher mêre, wann daz die Hussen den Perg zum Kutten vnd etwieuil stette daselbst umb vor etlichen zeiten laider eingenommen vnd ynnenhaben, als ewer weisheit auch wol mag vernomen haben. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dinst oc. Datum feria ij" post Vrbanj. 106. 1421, Mai 26 (Prag), 29 (Zittau). Da die königl. Besatzung des Prager Schlosses sich verpflichtet hat, das- selbe in zwei Wochen an die Prager zu übergeben, so frägt ein Domherr seine Collegen in Zittau, was er mit den Kircheneffecten machen soll. (Scultetus II, 55 [ann. 1421].) A) Andreas oc. Orationibus nec non servitiis cum omni obe- dientia prædirectis. Honorabilis domine! Significo vobis, quod
104 105. 1421, Mai 26 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Städte im Elsass: er wisse ihnen nicht mehr zu melden, als dass K. Sigmund noch vor 14 Tagen in Brünn gewesen und die Macht der Ketzer in Böhmen im Wachsen sei oc. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 138b.) Meistern und Reten des heiligen Reichs Stette in Elsessen, nemlich Hag- naw, Colmar, Slettstat, Weissenburg, Obern Ehenheim, Keysersperg, Mül- hawsen, Turinkeim vnd Rosheim, vnsern besunder lieben oc. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit von vnsern gnedigisten Herren. dem Römischen oc. Künig, vnd ob wir icht ander an mêre westen etwas zuuer- schreiben oc. das haben wir wol vernommen vnd tun ewer fur- sichtigkeit zu wissen, die nehst bottschaft, die wir von dem vorgenant vnserm gnedigisten Herren. dem Römischen kü- nig gehabt haben, do ist sein küniglich gnade dennoch zu Prünn gewesen, des ob XIIII tagen seyn, vnd seid haben wir niht treffenlicher mêre von seinen gnaden vernomen; so wissen wir auch zu diesen zeiten sust niht treffenlicher mêre, wann daz die Hussen den Perg zum Kutten vnd etwieuil stette daselbst umb vor etlichen zeiten laider eingenommen vnd ynnenhaben, als ewer weisheit auch wol mag vernomen haben. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dinst oc. Datum feria ij" post Vrbanj. 106. 1421, Mai 26 (Prag), 29 (Zittau). Da die königl. Besatzung des Prager Schlosses sich verpflichtet hat, das- selbe in zwei Wochen an die Prager zu übergeben, so frägt ein Domherr seine Collegen in Zittau, was er mit den Kircheneffecten machen soll. (Scultetus II, 55 [ann. 1421].) A) Andreas oc. Orationibus nec non servitiis cum omni obe- dientia prædirectis. Honorabilis domine! Significo vobis, quod
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105 sabbato ante Urbani (24 Mai) capitanei castri Pragensis fece- runt treugas cum omnibus antiquæ civitatis Pragensis, D. Zen- kone, sub tali conditione: quod si D. Rex vel potestas ipsius venerit ad castrum infra duas ebdomadas, tunc nihil in illis treugis: si vero non venerit, tunc prædicti capitanei cum suis omnibus debent ipsis cedere de castro, omnibus ibidem de re- galibus defendiculis dimissis. Ideo peto hic informari, quo de- beo diverti, vel quid sim facturus cum rebus ecclesiæ et domus, licet paucæe sint. Quia si vellem easdem educere extra, nescio quo, et vectura careo, nec possum de facili invenire oc. Etiam D. Hincko Schkoda locutus est mihi, si vellem sibi aliquas res dare, quod vellet educere easdem in Hasenberg, vel quo esset recessurus. Peto informari de prædictis oc. Valete in filio vir- ginis gloriosæ. Datum fer. II post Urbani (26 Mai) (s. a.) B) Senatus Sittaviensis ad senatum Gorlicensem. Die wegisten Thumherren vnd Prelaten von sente Wentz- law des Hauses zu Praga, dy itzund zu vns legen, haben vns hewte frü ein brif vorbracht, der jn in Warnunge von dem an- dern Tumherrn oder Sacristano gesant ist, der meynunge jr in desir abgeschrifft wol werdet vornemen vnd doruff zurathen oc. Wenn wir müssen vns allein besorgen, wo das Haws vor- lorn würde, das dese gescheffte mochten wilder werden oc. Vnd ap is euch mete gerathen deuchte, das jr disz dingk fürder an die Polnischen fürsten Land vnd Stete in der Slesie schicktet, wenn wirs vnserm herrn dem fürsten vnd den von Budissin ouch haben vorkünt oc. Geben in octava corporis Christi (29 Mai) (s. a.) 107. 1421, Mai 27 (Trenčin). K. Sigmund an die Stände von Böhmen: sendet seine Botschaft zum Land- tage von Čáslau mit der Erklärung, dass er bezüglich der vier Prager Artikel das begehrte Gehör bewillige, jedoch wenn sein Thronrecht in Böh- men noch ferner bestritten werden sollte, entschlossen sei, mit Hilfe seiner Getreuen und Nachbarn die Ordnung herzustellen und sich zu behaupten. (Archtv Český, III, 225.)
105 sabbato ante Urbani (24 Mai) capitanei castri Pragensis fece- runt treugas cum omnibus antiquæ civitatis Pragensis, D. Zen- kone, sub tali conditione: quod si D. Rex vel potestas ipsius venerit ad castrum infra duas ebdomadas, tunc nihil in illis treugis: si vero non venerit, tunc prædicti capitanei cum suis omnibus debent ipsis cedere de castro, omnibus ibidem de re- galibus defendiculis dimissis. Ideo peto hic informari, quo de- beo diverti, vel quid sim facturus cum rebus ecclesiæ et domus, licet paucæe sint. Quia si vellem easdem educere extra, nescio quo, et vectura careo, nec possum de facili invenire oc. Etiam D. Hincko Schkoda locutus est mihi, si vellem sibi aliquas res dare, quod vellet educere easdem in Hasenberg, vel quo esset recessurus. Peto informari de prædictis oc. Valete in filio vir- ginis gloriosæ. Datum fer. II post Urbani (26 Mai) (s. a.) B) Senatus Sittaviensis ad senatum Gorlicensem. Die wegisten Thumherren vnd Prelaten von sente Wentz- law des Hauses zu Praga, dy itzund zu vns legen, haben vns hewte frü ein brif vorbracht, der jn in Warnunge von dem an- dern Tumherrn oder Sacristano gesant ist, der meynunge jr in desir abgeschrifft wol werdet vornemen vnd doruff zurathen oc. Wenn wir müssen vns allein besorgen, wo das Haws vor- lorn würde, das dese gescheffte mochten wilder werden oc. Vnd ap is euch mete gerathen deuchte, das jr disz dingk fürder an die Polnischen fürsten Land vnd Stete in der Slesie schicktet, wenn wirs vnserm herrn dem fürsten vnd den von Budissin ouch haben vorkünt oc. Geben in octava corporis Christi (29 Mai) (s. a.) 107. 1421, Mai 27 (Trenčin). K. Sigmund an die Stände von Böhmen: sendet seine Botschaft zum Land- tage von Čáslau mit der Erklärung, dass er bezüglich der vier Prager Artikel das begehrte Gehör bewillige, jedoch wenn sein Thronrecht in Böh- men noch ferner bestritten werden sollte, entschlossen sei, mit Hilfe seiner Getreuen und Nachbarn die Ordnung herzustellen und sich zu behaupten. (Archtv Český, III, 225.)
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106 108. 1421, Mai 30 (Stollenstein). Der Lausitzer Vogt an die Statt Zittau: Leitmeritz sei den Feinden über- geben: Ermahnung zu schleuniger Hilfe. (Scultetus II, 49 50 [ad ann. 1420].) Hincke Bercke von der Duba herre zur Lypen oc. Mein dinst zuuor, liben Bürger vnd Ratmanne! Ich thu euch wissen, wie das Luthomeritz gegeben ist vnd sie zurücke gerückt sein ken der Hoszko. Do bitt ich euch vnd ermane euch von meins herrn des Konigs wegen noch hertest: wenn ich euch selber vormals müntlich jrmanet habe, das man die von Luthomeritz gerett hette, das ist nicht geschen. So bitt ich euch noch durch meines dinstes wille, das jr mir wellet auszrichten 200 Schützen, geryten oder zu fusse, dij do wer- hafftig weren vnd zu were töchten, hin ken der Lippen von stund an, das ich die Stat vnd Slos meim herrn dem konige zu sein Eren behalden möchte oc. Geben zu Stellenstein am Freitage post octavas corporis Christi. 109. 1421, Mai 31 (Wesel). Der Cardinallegat Branda an den Rath und die Gemeinde der Stadt Regensburg: schildert ihnen die Missethaten der Hussiten und ermahnt sie, den Reichsfürsten bei dem Kreuzzuge zur Ausrottung dieses Ubels alle mögliche Hilfe zu leisten. (Andreae Ratisbon. Supplementa fol. 383—4.) Prudentibus et circumspectis viris, proconsulibus, consulibus et communitati civitatis Ratisbonensis, amicis nostris carissimis: B(randa) Cardinalis Placen- tinus, Sedis apostolicae legatus. Prudentes et circumspecti, amici nostri carissimi! Chri- stianæ fidei instans periculosa tribulatio et nostri officii debitum nos sinceritatem fidei vestræe pro subsidio invocare compellunt. Ut enim jam toti christianitati manifestissimum est, in partibus Bohemiæ proterva Wiklefistarum et Hussitarum hæresis crevit in tantum, quod fere jam totum regnum illud occupavit; quorum
106 108. 1421, Mai 30 (Stollenstein). Der Lausitzer Vogt an die Statt Zittau: Leitmeritz sei den Feinden über- geben: Ermahnung zu schleuniger Hilfe. (Scultetus II, 49 50 [ad ann. 1420].) Hincke Bercke von der Duba herre zur Lypen oc. Mein dinst zuuor, liben Bürger vnd Ratmanne! Ich thu euch wissen, wie das Luthomeritz gegeben ist vnd sie zurücke gerückt sein ken der Hoszko. Do bitt ich euch vnd ermane euch von meins herrn des Konigs wegen noch hertest: wenn ich euch selber vormals müntlich jrmanet habe, das man die von Luthomeritz gerett hette, das ist nicht geschen. So bitt ich euch noch durch meines dinstes wille, das jr mir wellet auszrichten 200 Schützen, geryten oder zu fusse, dij do wer- hafftig weren vnd zu were töchten, hin ken der Lippen von stund an, das ich die Stat vnd Slos meim herrn dem konige zu sein Eren behalden möchte oc. Geben zu Stellenstein am Freitage post octavas corporis Christi. 109. 1421, Mai 31 (Wesel). Der Cardinallegat Branda an den Rath und die Gemeinde der Stadt Regensburg: schildert ihnen die Missethaten der Hussiten und ermahnt sie, den Reichsfürsten bei dem Kreuzzuge zur Ausrottung dieses Ubels alle mögliche Hilfe zu leisten. (Andreae Ratisbon. Supplementa fol. 383—4.) Prudentibus et circumspectis viris, proconsulibus, consulibus et communitati civitatis Ratisbonensis, amicis nostris carissimis: B(randa) Cardinalis Placen- tinus, Sedis apostolicae legatus. Prudentes et circumspecti, amici nostri carissimi! Chri- stianæ fidei instans periculosa tribulatio et nostri officii debitum nos sinceritatem fidei vestræe pro subsidio invocare compellunt. Ut enim jam toti christianitati manifestissimum est, in partibus Bohemiæ proterva Wiklefistarum et Hussitarum hæresis crevit in tantum, quod fere jam totum regnum illud occupavit; quorum
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107 nequitia contra cultores catholicæ fidei, imo contra deum et sanctos desæevit incredibili rabie. Siquidem catholicæ fidei culto- ribus uni digitos, alteri manus crudeliter abscindunt, illos sine misericordia trucidant, alios flammis exurunt, et nihil aliud quam catholicorum sanguinem sitiunt, ecclesias et alia pia loca in dei honorem et sanctorum ejus constructa funditus diruunt, reli- quias et imagines cremant pedibusque conculcant, ac innumeris erroribus catholicam fidem corrumpere et delere moliuntur, peri- culosos errores et superstitiosos inducendo. Quam dolendus casus, quamque gravis est ista jactura, quæ temporibus nostris prohdolor exorta est! Credebamus enim christianitatem tamdiu quassatam nunc data unione ecclesiæ posse aliquantulum respi- rare. Sed inter hæc mala consolatur nos immensitas divinæ bonitatis, quæ electis suis hæc omnia vertit in bonum. Sic enim Aegyptiorum crudelitas populum domini ad terram promissionis impulit, et ejusdem populi dira captivitas Machabais immortalem gloriam per ipsorum pugnam et in hac vita nomen perpetuum contulit, et impii Judæi, dum salvatori nostro tormenta crucis paraverunt, eidem data est omnis potestas in coelo et in terra, et nomen quod est super omne nomen ; tyrannorum crudelitas apostolis et martyribus victoriæ et immortalis coronæ materiam persequendo ministravit; hæreses Sabellii et Arianorum et simi- lium sanctos doctores fecerunt esse ubique gloriosos, dum isto- rum occasione exercitati totam illuminarunt ecclesiam declara- tione divinæ veritatis. Sic semper divina æequitas tamquam aurum in fornace probavit electos suos, quia nec coronam meretur, nisi qui legitime certaverit. Hæ igitur pugnæ non præevalent nec præevalebunt adversus ecclesiam dei, sed fidelibus sunt instru- menta salutis. Ecce videtis, qualiter patres nostros fecerunt gloriosos pugnæ præeteritæ: nobis præsentem divina benignitas reservavit, ut eis eidem cum victoria præesentemur; et sicut textus inquit evangelicus: necesse est, ut veniant scandala, va tamen illi, per quem scandalum venit, ita felix est, per quem scandalum removetur. Quod considerans sanctmus dominus noster papa, cui principaliter incumbit cura similia scandala exstirpandi, tactus dolore et compassione cordis intrinsecus in tanta ruina et periculo fidelium, misit nos licet indignum legatum principa- liter, ut in hoc lacrymabili casu juxta vires remedium adhibe-
107 nequitia contra cultores catholicæ fidei, imo contra deum et sanctos desæevit incredibili rabie. Siquidem catholicæ fidei culto- ribus uni digitos, alteri manus crudeliter abscindunt, illos sine misericordia trucidant, alios flammis exurunt, et nihil aliud quam catholicorum sanguinem sitiunt, ecclesias et alia pia loca in dei honorem et sanctorum ejus constructa funditus diruunt, reli- quias et imagines cremant pedibusque conculcant, ac innumeris erroribus catholicam fidem corrumpere et delere moliuntur, peri- culosos errores et superstitiosos inducendo. Quam dolendus casus, quamque gravis est ista jactura, quæ temporibus nostris prohdolor exorta est! Credebamus enim christianitatem tamdiu quassatam nunc data unione ecclesiæ posse aliquantulum respi- rare. Sed inter hæc mala consolatur nos immensitas divinæ bonitatis, quæ electis suis hæc omnia vertit in bonum. Sic enim Aegyptiorum crudelitas populum domini ad terram promissionis impulit, et ejusdem populi dira captivitas Machabais immortalem gloriam per ipsorum pugnam et in hac vita nomen perpetuum contulit, et impii Judæi, dum salvatori nostro tormenta crucis paraverunt, eidem data est omnis potestas in coelo et in terra, et nomen quod est super omne nomen ; tyrannorum crudelitas apostolis et martyribus victoriæ et immortalis coronæ materiam persequendo ministravit; hæreses Sabellii et Arianorum et simi- lium sanctos doctores fecerunt esse ubique gloriosos, dum isto- rum occasione exercitati totam illuminarunt ecclesiam declara- tione divinæ veritatis. Sic semper divina æequitas tamquam aurum in fornace probavit electos suos, quia nec coronam meretur, nisi qui legitime certaverit. Hæ igitur pugnæ non præevalent nec præevalebunt adversus ecclesiam dei, sed fidelibus sunt instru- menta salutis. Ecce videtis, qualiter patres nostros fecerunt gloriosos pugnæ præeteritæ: nobis præsentem divina benignitas reservavit, ut eis eidem cum victoria præesentemur; et sicut textus inquit evangelicus: necesse est, ut veniant scandala, va tamen illi, per quem scandalum venit, ita felix est, per quem scandalum removetur. Quod considerans sanctmus dominus noster papa, cui principaliter incumbit cura similia scandala exstirpandi, tactus dolore et compassione cordis intrinsecus in tanta ruina et periculo fidelium, misit nos licet indignum legatum principa- liter, ut in hoc lacrymabili casu juxta vires remedium adhibe-
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108 remus. Nos ipsum usque ad istas partes transtulimus pro causa tam pia cum multo labore; illustrissimique principes, domini electores imperii, prout in literis ipsorum videbitis, se et sua ac copiosum exercitum præparant in servitium Christi. Vos tam- quam fideles et milites Christi ac catholicæ fidei athletas etiam requirunt, ut juxta vires vestras et potestatem a domino vobis collatam huic operi tam salubri auxilium impendatis. Ideoque devotionem vestram exhortamur in domino et quantum possumus deprecamur, quatenus omnem favorem vobis possibilem prædictis principibus exhibeatis, ut citius fideles ab illorum hæreticorum nequitia liberentur. Ex hoc enim præter meritum, quod pro honore Christi laborando vobis debetur, plenam remissionem omnium peccatorum vestrorum auctoritate domini nostri papæ acquiretis. Nam ut securius fideles se ad hoc opus impendant, præfatus dominus noster omnibus personaliter accedentibus et salutari signo crucis ad hoc opus signatis, sive alias ad expensas proprias pro modo et convenientia suarum facultatum mitten- tibus, et etiam sic missis et recto proposito iter arripientibus, etiamsi in via decederent, plenam remissionem omnium pecca- torum suorum apostolica auctoritate concessit. Igitur expedit, quod omnino vos ad hoc favorabiles præbeatis, ne sine fructu prætereat vos tanta occasio meritorum, vosque, qui christiano nomine estis insigniti, fideles esse christianos, progenitorum ve- strorum more, hoc præsertim necessitatis tempore, cum opere demonstretis. Datum Vesaliæ Treverensis diocesis, MCCCCXXI" indictione XIV, pontificatas præfati domini nostri papæ Martini anno quarto, die vero Sabbati, ultima mensis Maii. 110. 1421, Jun. 5 (Köln). Der Cardinallegat Branda schreibt vor, wie in allen Kirchen Deutschlands das Kreuz gegen die Hussiten zu verkünden und welche Ceremonien und Gebete um den Sieg der Kreuzfahrer und bei Annahme des Kreuzes so wie bei Ertheilung der Ablässe u. dgl. zu verrichten sind. (Andreae Ratisbon. Supplementa fol. 387—89.) Reuerende in Christo pater et domine amice noster di- ecte. Ex debito legacionis officii per sedem apostolicam nobis
108 remus. Nos ipsum usque ad istas partes transtulimus pro causa tam pia cum multo labore; illustrissimique principes, domini electores imperii, prout in literis ipsorum videbitis, se et sua ac copiosum exercitum præparant in servitium Christi. Vos tam- quam fideles et milites Christi ac catholicæ fidei athletas etiam requirunt, ut juxta vires vestras et potestatem a domino vobis collatam huic operi tam salubri auxilium impendatis. Ideoque devotionem vestram exhortamur in domino et quantum possumus deprecamur, quatenus omnem favorem vobis possibilem prædictis principibus exhibeatis, ut citius fideles ab illorum hæreticorum nequitia liberentur. Ex hoc enim præter meritum, quod pro honore Christi laborando vobis debetur, plenam remissionem omnium peccatorum vestrorum auctoritate domini nostri papæ acquiretis. Nam ut securius fideles se ad hoc opus impendant, præfatus dominus noster omnibus personaliter accedentibus et salutari signo crucis ad hoc opus signatis, sive alias ad expensas proprias pro modo et convenientia suarum facultatum mitten- tibus, et etiam sic missis et recto proposito iter arripientibus, etiamsi in via decederent, plenam remissionem omnium pecca- torum suorum apostolica auctoritate concessit. Igitur expedit, quod omnino vos ad hoc favorabiles præbeatis, ne sine fructu prætereat vos tanta occasio meritorum, vosque, qui christiano nomine estis insigniti, fideles esse christianos, progenitorum ve- strorum more, hoc præsertim necessitatis tempore, cum opere demonstretis. Datum Vesaliæ Treverensis diocesis, MCCCCXXI" indictione XIV, pontificatas præfati domini nostri papæ Martini anno quarto, die vero Sabbati, ultima mensis Maii. 110. 1421, Jun. 5 (Köln). Der Cardinallegat Branda schreibt vor, wie in allen Kirchen Deutschlands das Kreuz gegen die Hussiten zu verkünden und welche Ceremonien und Gebete um den Sieg der Kreuzfahrer und bei Annahme des Kreuzes so wie bei Ertheilung der Ablässe u. dgl. zu verrichten sind. (Andreae Ratisbon. Supplementa fol. 387—89.) Reuerende in Christo pater et domine amice noster di- ecte. Ex debito legacionis officii per sedem apostolicam nobis
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109 iniuncti, cum ubilibet adesse nequeamus, tenorem litterarum apostolicarum conscriptarum et transsumptarum in transsumpto quodam cum præsentibus destinamus, ad quarum literarum exe- cucionem P. V. super contentis in eisdem pro adiutrice eligendam et deputandam duximus ac tenore præsenciam eligimus et de- putamus, Quapropter rogamus et hortamur in domino, quatenus omnia et singula in ipsis literis apostolicis contenta vestris ci- uitate et diocesi per vos metipsum publicetis et exequamini, si commode poteritis, alioquin per ydoneas per vos ad hec depu- tandas personas, super quo vestram oneramus conscienciam, pu- blicari et exequi mandetis et facietis iuxta declaracionem et mo- deramen vestras. Volumus namque et præsentibus ordinamus, quod huiusmodi persone sic per uos deputande plenam ad infra- scripta habeant potestatem, ac si per nos ipsos immediate de- putate fuissent. Primo quod prædicatores crucis contra Wickleuistas et Hussitas aliosque hereticos quibuscunque christifidelibus ad au- diendam prædicacionem ipsam confluentibus, penitentibus et con- fessis pro qualibet vice accessus eorum centum dies indulgen- ciarum de iniunctis eis penitenciis auctoritate apostolica atque nostra relaxentur. Item omnibus et singulis crucem ipsam super se ad prædic- torum hereticorum expugnacionem deuote suscipere volentibus signum salutifere crucis eisdem tradant et humeris suis affigant salutaribus tamen exhortacionibus et monicionibus premissis, ut cum debita reuerencia tam gloriosum signum suscipiant, illud- que contra perfidos conatus hereticorum eorundem cordibus suis firmiter imprimant et negocium ipsum fidelibus et feruentibus animis prosequantur. Item eisdem christifidelibus, qui signum sancte crucis de manibus suis super se susceperint, vigiliam sancti Bartholomei proxime futuram pro termino interessendi exercitui praefigant et assignent, prout super eo in opido Wesaliensi Treuerensis dyocesis per sacri Romani imperii electores aliosque principes et dominos ac ciuitates ibidem congregatos nostro accedente consensu, tamquam de termino congruenti concordatum existit, eisque imponant et iniungant, quod in eodem vnacum aliis contra dictos hereticos ire volentibus prope opidum Egra, Ratisponensis
109 iniuncti, cum ubilibet adesse nequeamus, tenorem litterarum apostolicarum conscriptarum et transsumptarum in transsumpto quodam cum præsentibus destinamus, ad quarum literarum exe- cucionem P. V. super contentis in eisdem pro adiutrice eligendam et deputandam duximus ac tenore præsenciam eligimus et de- putamus, Quapropter rogamus et hortamur in domino, quatenus omnia et singula in ipsis literis apostolicis contenta vestris ci- uitate et diocesi per vos metipsum publicetis et exequamini, si commode poteritis, alioquin per ydoneas per vos ad hec depu- tandas personas, super quo vestram oneramus conscienciam, pu- blicari et exequi mandetis et facietis iuxta declaracionem et mo- deramen vestras. Volumus namque et præsentibus ordinamus, quod huiusmodi persone sic per uos deputande plenam ad infra- scripta habeant potestatem, ac si per nos ipsos immediate de- putate fuissent. Primo quod prædicatores crucis contra Wickleuistas et Hussitas aliosque hereticos quibuscunque christifidelibus ad au- diendam prædicacionem ipsam confluentibus, penitentibus et con- fessis pro qualibet vice accessus eorum centum dies indulgen- ciarum de iniunctis eis penitenciis auctoritate apostolica atque nostra relaxentur. Item omnibus et singulis crucem ipsam super se ad prædic- torum hereticorum expugnacionem deuote suscipere volentibus signum salutifere crucis eisdem tradant et humeris suis affigant salutaribus tamen exhortacionibus et monicionibus premissis, ut cum debita reuerencia tam gloriosum signum suscipiant, illud- que contra perfidos conatus hereticorum eorundem cordibus suis firmiter imprimant et negocium ipsum fidelibus et feruentibus animis prosequantur. Item eisdem christifidelibus, qui signum sancte crucis de manibus suis super se susceperint, vigiliam sancti Bartholomei proxime futuram pro termino interessendi exercitui praefigant et assignent, prout super eo in opido Wesaliensi Treuerensis dyocesis per sacri Romani imperii electores aliosque principes et dominos ac ciuitates ibidem congregatos nostro accedente consensu, tamquam de termino congruenti concordatum existit, eisque imponant et iniungant, quod in eodem vnacum aliis contra dictos hereticos ire volentibus prope opidum Egra, Ratisponensis
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110 dyoc. interesse, et ulterius cum exercitu ibidem congregando procedant aut procedere debeant pro dei nomine et honore, ec- clesie reuerencia et conseruacione catholice fidei fortiter viriliter pugnaturi. Modus autem crucis huiusmodi affigendo, quatenus ipsa affixio eo conformius in singulis ciuitatibus, dyocesibus atque locis eoque celerius expedita poterit esse, quod facto signo cru- cis de serico uel panno rubeo signum ipsum cum acu suscipere volentibus affigatur, quod suscipientes postea consuere poterunt et firmare. Item omnibus et singulis, qui exercitui christifidelium contra ipsos hereticos congregando propriis in personis et expensis omnibus, eciam omnibus et singulis, qui ut intersint sine fraude iter arripuerint, si ipso itinere forsan ab hac vita discesserint, plenam remissionem omnium peccatorum suorum, de quibus confessi et contriti fuerint, eadem auctoritate valeant impertiri, et in retribucione iustorum augmentum salutis eterne polliceri. Item illis, qui in propriis personis illuc non accesserint, sed iuxta suam facultatem per se seu cum alio uel aliis ydo- neum uel ydoneos bellatorem uel bellatores ad ipsum tantum uel saltem suis uel alterius seu aliorum expensis destinauerint, et similiter illis qui in personis propriis licet in alienis expen- sis uel alias adierint, plenam eciam concedere valeant et conce- dant dicta auctoritate veniam peccatorum. Item omnibus et singulis, qui pro huiusmodi consumacione negocii et circa ipsum consilium et auxilium impenderint, opor- tunitatem iuxta eorum possibilitatem præstiterint, ac quociens id fecerint, tociens eis et eorum singulis sexaginta dierum indul- genciam eadem auctoritate relaxent. Item illis, qui in propriis personis dicto exercitui inter- esse et propter inopiam et paupertatem alios destinare nequi- verint, omnibus eciam clericis tam secularibus quam regularibus, monachis, fratribus, monialibus sororibus inclusis et aliis de- uotis utriusque sexus personis, dum tamen durante prosecucione dicti negocii ieiuniis et oracionibus perseuerent, orando suppli- citer, quod altissimus suis fidelibus contra dictos hereticos et ad eorum expugnacionem transeuntibus de sua pietate victoriam et triumphum elargiri dignetur, singulis diebus quibus huiusmodi
110 dyoc. interesse, et ulterius cum exercitu ibidem congregando procedant aut procedere debeant pro dei nomine et honore, ec- clesie reuerencia et conseruacione catholice fidei fortiter viriliter pugnaturi. Modus autem crucis huiusmodi affigendo, quatenus ipsa affixio eo conformius in singulis ciuitatibus, dyocesibus atque locis eoque celerius expedita poterit esse, quod facto signo cru- cis de serico uel panno rubeo signum ipsum cum acu suscipere volentibus affigatur, quod suscipientes postea consuere poterunt et firmare. Item omnibus et singulis, qui exercitui christifidelium contra ipsos hereticos congregando propriis in personis et expensis omnibus, eciam omnibus et singulis, qui ut intersint sine fraude iter arripuerint, si ipso itinere forsan ab hac vita discesserint, plenam remissionem omnium peccatorum suorum, de quibus confessi et contriti fuerint, eadem auctoritate valeant impertiri, et in retribucione iustorum augmentum salutis eterne polliceri. Item illis, qui in propriis personis illuc non accesserint, sed iuxta suam facultatem per se seu cum alio uel aliis ydo- neum uel ydoneos bellatorem uel bellatores ad ipsum tantum uel saltem suis uel alterius seu aliorum expensis destinauerint, et similiter illis qui in personis propriis licet in alienis expen- sis uel alias adierint, plenam eciam concedere valeant et conce- dant dicta auctoritate veniam peccatorum. Item omnibus et singulis, qui pro huiusmodi consumacione negocii et circa ipsum consilium et auxilium impenderint, opor- tunitatem iuxta eorum possibilitatem præstiterint, ac quociens id fecerint, tociens eis et eorum singulis sexaginta dierum indul- genciam eadem auctoritate relaxent. Item illis, qui in propriis personis dicto exercitui inter- esse et propter inopiam et paupertatem alios destinare nequi- verint, omnibus eciam clericis tam secularibus quam regularibus, monachis, fratribus, monialibus sororibus inclusis et aliis de- uotis utriusque sexus personis, dum tamen durante prosecucione dicti negocii ieiuniis et oracionibus perseuerent, orando suppli- citer, quod altissimus suis fidelibus contra dictos hereticos et ad eorum expugnacionem transeuntibus de sua pietate victoriam et triumphum elargiri dignetur, singulis diebus quibus huiusmodi
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111 ieiuniis et oracionibus iuxta moderamen subscriptum insistere curauerint, sexaginta similiter dierum indulgenciau de iniunctis eis penitenciis dicta auctoritate relaxent. Item quatenus prænominate persone utriusque sexus sciant, quibus oracionibus et iciuniis dictas indulgencias consequantur, idem renerendus pater et dominus wlt, et eadem auctoritate disponit, quod indocti seu illiterati pro huiusmodi indulgenciis consequendis singulis diebus ipsis dicant quinquaginta Pater no- ster et totidem Aue Maria, docti vero et literati dicant septem psalmos penitenciales cum letania et nonnullis collectis et ora- cionibus ad id congruentibus, et nichilominus in qualibet septi- mana dicta prosecucione durante semel saltem et ea die, qua ad ieiunandum aliunde non fuerint allegati, ieiunare teneantur, dum tamen ad faciendum oraciones et ieiunia huiusmodi ctate, egritudine seu cottidianis grauibus laboribus et alias e raciona- bili causa non fuerint impediti, in quo casu oraciones et ieiu- nia ipsa in alia opera pietatis iuxta discrecionem confessoris et personarum qualitatem pro dictis indulgenciis obtinendis præfata auctoritate poterunt commutari. Idem reuerendissimus pater et dominus hortatur et mandat, quatenus in omnibus et singulis metropolitanis kathedralibus collegatis et parochialibus ecclesiis atque conuentibus qualibet septimana semel cantetur missa pro dicti negocii felici fine, sic tamen, quod antequam huiusmodi missa inchoetur, dicantur flexis genubus septem psalmi penitenciales cum letania et collectis per- tinentibus infrascriptis distincte humiliter et deuote. Missa hu- iusmodi finita statim cantetur antiphona: Media vita in morte sumus oc. vel: Salue regina oc. iterum cum collectis pertinen- tibus. Omnibus autem et singulis, qui prædictis missis inter- fuerint, et tunc vel infra octo dies immediate sequentes erunt in gracia, centum dies indulgenciarum de iniunctis eis peniten- ciis dicta auctoritate relaxent, prædictis autem septem psalmis penitencialibus cum letania expletis. Conclusio fit cum his collectis: Ineffabilem misericordiam tuam domine nobis clementer ostende, vt simul a peccatis nos omnibus exuas, et a penis, quas pro hys meremur, eripias. Per 9c. Adesto quesumus domine supplicacionibus nostris, et viam famulorum
111 ieiuniis et oracionibus iuxta moderamen subscriptum insistere curauerint, sexaginta similiter dierum indulgenciau de iniunctis eis penitenciis dicta auctoritate relaxent. Item quatenus prænominate persone utriusque sexus sciant, quibus oracionibus et iciuniis dictas indulgencias consequantur, idem renerendus pater et dominus wlt, et eadem auctoritate disponit, quod indocti seu illiterati pro huiusmodi indulgenciis consequendis singulis diebus ipsis dicant quinquaginta Pater no- ster et totidem Aue Maria, docti vero et literati dicant septem psalmos penitenciales cum letania et nonnullis collectis et ora- cionibus ad id congruentibus, et nichilominus in qualibet septi- mana dicta prosecucione durante semel saltem et ea die, qua ad ieiunandum aliunde non fuerint allegati, ieiunare teneantur, dum tamen ad faciendum oraciones et ieiunia huiusmodi ctate, egritudine seu cottidianis grauibus laboribus et alias e raciona- bili causa non fuerint impediti, in quo casu oraciones et ieiu- nia ipsa in alia opera pietatis iuxta discrecionem confessoris et personarum qualitatem pro dictis indulgenciis obtinendis præfata auctoritate poterunt commutari. Idem reuerendissimus pater et dominus hortatur et mandat, quatenus in omnibus et singulis metropolitanis kathedralibus collegatis et parochialibus ecclesiis atque conuentibus qualibet septimana semel cantetur missa pro dicti negocii felici fine, sic tamen, quod antequam huiusmodi missa inchoetur, dicantur flexis genubus septem psalmi penitenciales cum letania et collectis per- tinentibus infrascriptis distincte humiliter et deuote. Missa hu- iusmodi finita statim cantetur antiphona: Media vita in morte sumus oc. vel: Salue regina oc. iterum cum collectis pertinen- tibus. Omnibus autem et singulis, qui prædictis missis inter- fuerint, et tunc vel infra octo dies immediate sequentes erunt in gracia, centum dies indulgenciarum de iniunctis eis peniten- ciis dicta auctoritate relaxent, prædictis autem septem psalmis penitencialibus cum letania expletis. Conclusio fit cum his collectis: Ineffabilem misericordiam tuam domine nobis clementer ostende, vt simul a peccatis nos omnibus exuas, et a penis, quas pro hys meremur, eripias. Per 9c. Adesto quesumus domine supplicacionibus nostris, et viam famulorum
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112 tuorum in salutis tue prosperitate dispone, ut inter omnes vie et vite huius labentis seculi varietates atque discrimina tuo semper protegantur auxilio. Per. Omnipotens et misericors deus, qui subuenis in periculis et necessi- tatibus laborantibus, maiestatem tuam suppliciter exoramus, ut mittere di- gneris sanctum angelum tuum, qui famulos in angustiis et necessitatibus laborantes consolacionibus attollat, quibus et de praesenti consequantur auxi- lium et eterna remedia comprehendant. Per. Creator omnium elementorum, domine rex eterne, memento nostri, quos effusione proprii cruoris redemisti, ne auertas faciem tuam a nobis omnipotens deus, ne inimici nostri exaltentur super nos, et libera nos ex omnibus angustiis nostris, mitissime deus, ut si quid negligenter deliquimus, per intercessionem sancte Marie et omnium sanctorum tuorum clementer ignoscas. Per. Istis autem collectis completis dicatur cum deuocione psalmus iste breuis: Sepe expugnauerunt me oc. (cum hys versiculis): Saluos fac seruos tuos deus meus sperantes in te, mitte eis auxilium de sancto et de Syon tuere eos. Esto eis domine turris fortitudinis a facie inimici et persequentis Domine exaudi oracionem meam, et clamor oc. Ecclesie tue quesumus domine preces placatus admitte, ut destructis aduersitatibus et erroribus vniversis ecclesia tua secura tibi seruiat libertate. Per Christum oc. Item in prædicta missa, que semel, ut præmittitur, can- tanda erit in septimana, post dictam oracionem dominicam, vi- delicet postquam chorus respondendo cantauerit: Sed libera nos a malo, legatur psalmus: Letatus sum in hys, que dicta sunt michi, cum versiculis et collectis pertinentibus scilicet: Ecclesie tu quæsumus. Singulis autem sacerdotibus dictum psalmum cum versiculis et collectis huiusmodi infra missam, quam pro tempore celebrauerint dicentibus, præfatus dominus legatus sexaginta di- erum indulgencias dicta auctoritate impertitur. Item quod omnes et singuli, quos, ut præefertur, ipso signo crucis muniri contigerit, priuilegiis, libertatibus oc. que cruce- signatis oc. pro subsidio terre sancte transeuntibus in concilio generali sunt concesse, gaudere, eorumque persone, familie, res et bona sub beati Petri et sedis apostolice protectione debeant permanere, prout hec et alia in transsumpto bulle secunde vobis directe versus finem plenius continentur. Item præfati prædicatores crucis poterunt audire confessi- onem omnium crucesignatorum confiteri volencium, et confessi-
112 tuorum in salutis tue prosperitate dispone, ut inter omnes vie et vite huius labentis seculi varietates atque discrimina tuo semper protegantur auxilio. Per. Omnipotens et misericors deus, qui subuenis in periculis et necessi- tatibus laborantibus, maiestatem tuam suppliciter exoramus, ut mittere di- gneris sanctum angelum tuum, qui famulos in angustiis et necessitatibus laborantes consolacionibus attollat, quibus et de praesenti consequantur auxi- lium et eterna remedia comprehendant. Per. Creator omnium elementorum, domine rex eterne, memento nostri, quos effusione proprii cruoris redemisti, ne auertas faciem tuam a nobis omnipotens deus, ne inimici nostri exaltentur super nos, et libera nos ex omnibus angustiis nostris, mitissime deus, ut si quid negligenter deliquimus, per intercessionem sancte Marie et omnium sanctorum tuorum clementer ignoscas. Per. Istis autem collectis completis dicatur cum deuocione psalmus iste breuis: Sepe expugnauerunt me oc. (cum hys versiculis): Saluos fac seruos tuos deus meus sperantes in te, mitte eis auxilium de sancto et de Syon tuere eos. Esto eis domine turris fortitudinis a facie inimici et persequentis Domine exaudi oracionem meam, et clamor oc. Ecclesie tue quesumus domine preces placatus admitte, ut destructis aduersitatibus et erroribus vniversis ecclesia tua secura tibi seruiat libertate. Per Christum oc. Item in prædicta missa, que semel, ut præmittitur, can- tanda erit in septimana, post dictam oracionem dominicam, vi- delicet postquam chorus respondendo cantauerit: Sed libera nos a malo, legatur psalmus: Letatus sum in hys, que dicta sunt michi, cum versiculis et collectis pertinentibus scilicet: Ecclesie tu quæsumus. Singulis autem sacerdotibus dictum psalmum cum versiculis et collectis huiusmodi infra missam, quam pro tempore celebrauerint dicentibus, præfatus dominus legatus sexaginta di- erum indulgencias dicta auctoritate impertitur. Item quod omnes et singuli, quos, ut præefertur, ipso signo crucis muniri contigerit, priuilegiis, libertatibus oc. que cruce- signatis oc. pro subsidio terre sancte transeuntibus in concilio generali sunt concesse, gaudere, eorumque persone, familie, res et bona sub beati Petri et sedis apostolice protectione debeant permanere, prout hec et alia in transsumpto bulle secunde vobis directe versus finem plenius continentur. Item præfati prædicatores crucis poterunt audire confessi- onem omnium crucesignatorum confiteri volencium, et confessi-
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113 onibus eorum diligenter auditis pro peccatis et excessibus suis, eciam si peccata sic grandia fuerint et enormia, ut sedes apo- stolica propterea merito foret consulenda; ipsis sic confessis absolucionis beneficium impendere ac penitenciam iniungere sa- lutarem, nichil tamen (a) confitentibus ipsis seu eorum aliquo ultra vnum halensem eciam si sponte offeratur recepturi, sub excom- municacionis et suspensionis ab execucione penis, quas ipsos et eorum quemlibet, qui contra fecerit seu contra fecerint, incurrere volumus ipso facto. Item si suscepturi crucem emiserint forsan vota sedi apo- stolice reseruata, vt sunt vltramarina vel ad limina beatorum Petri et Pauli uel sancti Jacobi apostolorum, vota ipsa per hu- iusmodi prædicatores et confessores possunt commutari sic, quod votis ipsis astricti in propriis personis, si robur corporis et fa- cultas assistant, debeant contra dictos hereticos in exercitu con- gregando transire, et expensas, quas recta existimacione confes- soris sui præuia eundo uel redeundo verisimiliter fecissent, seu facturi essent, pro alio uel aliis transeunte uel transeuntibus, ad id ipsum iuxta suam facultatem impendant; et nichilominus eis, qui huiusmodi votum emiserint, quod infra tempus, in quo forsan voto præefixum non impleuerint, pro obmissione et negli- gencia huiusmodi aliqua alia ultra præemissa penitencia salutaris iuxta eiusdem confessoris moderamen iniungatur. Idem eciam circa mulieres dictis votis forsan astrictas, dum tamen iuxta suas facultates et confessorum suorum discrecionem pro se tantum uel vna cum alia seu aliis vnum uel plures bel- latorem uel bellatores ad præmissum exercitum et contra dictos hereticos destinauerint, quo ad ipsius voti commutacionem de- bent obseruari. Hec est absolucio a sentenciis, que omnino prae- cedat. Modus autem absoluendi dictos confitentes erit iste: Dominus noster Jesus Christus pro salute generis humani crucifixus te dignetur absoluere, et ego auctoritate eiusdem domini nostri Jesu Christi et beatorum Petri et Pauli apostolorum et sanctissimi in Christo patris et domini nostri Martini pape quinti, ac ipsius domini legati, qua fungor, ab- soluo te ab omnibus et singulis excommunicacionis maioris et minoris, suspen- 8
113 onibus eorum diligenter auditis pro peccatis et excessibus suis, eciam si peccata sic grandia fuerint et enormia, ut sedes apo- stolica propterea merito foret consulenda; ipsis sic confessis absolucionis beneficium impendere ac penitenciam iniungere sa- lutarem, nichil tamen (a) confitentibus ipsis seu eorum aliquo ultra vnum halensem eciam si sponte offeratur recepturi, sub excom- municacionis et suspensionis ab execucione penis, quas ipsos et eorum quemlibet, qui contra fecerit seu contra fecerint, incurrere volumus ipso facto. Item si suscepturi crucem emiserint forsan vota sedi apo- stolice reseruata, vt sunt vltramarina vel ad limina beatorum Petri et Pauli uel sancti Jacobi apostolorum, vota ipsa per hu- iusmodi prædicatores et confessores possunt commutari sic, quod votis ipsis astricti in propriis personis, si robur corporis et fa- cultas assistant, debeant contra dictos hereticos in exercitu con- gregando transire, et expensas, quas recta existimacione confes- soris sui præuia eundo uel redeundo verisimiliter fecissent, seu facturi essent, pro alio uel aliis transeunte uel transeuntibus, ad id ipsum iuxta suam facultatem impendant; et nichilominus eis, qui huiusmodi votum emiserint, quod infra tempus, in quo forsan voto præefixum non impleuerint, pro obmissione et negli- gencia huiusmodi aliqua alia ultra præemissa penitencia salutaris iuxta eiusdem confessoris moderamen iniungatur. Idem eciam circa mulieres dictis votis forsan astrictas, dum tamen iuxta suas facultates et confessorum suorum discrecionem pro se tantum uel vna cum alia seu aliis vnum uel plures bel- latorem uel bellatores ad præmissum exercitum et contra dictos hereticos destinauerint, quo ad ipsius voti commutacionem de- bent obseruari. Hec est absolucio a sentenciis, que omnino prae- cedat. Modus autem absoluendi dictos confitentes erit iste: Dominus noster Jesus Christus pro salute generis humani crucifixus te dignetur absoluere, et ego auctoritate eiusdem domini nostri Jesu Christi et beatorum Petri et Pauli apostolorum et sanctissimi in Christo patris et domini nostri Martini pape quinti, ac ipsius domini legati, qua fungor, ab- soluo te ab omnibus et singulis excommunicacionis maioris et minoris, suspen- 8
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114 sionis et interdicti sentenciis et penis, si quibus legatus es et necesse fuerit. In nomine patris et filii et spiritus sancti. Amen. Absolucio a peccatis, que est sacramentalis et sequi debet. Item eadem auctoritate absoluo te ab omnibus et singulis peccatis tuis, de quibus michi confessus es, uel libenter velles confiteri, si memorie tue occurrerent præsencialiter, et restituo te communioni fidelium et sancte matris ecclesie sacramentis. In nomine patris, filii et spiritus sancti. Amen. Applicacio indulgenciarum pro suscipiente crucem. Item tibi (qui) signum sancte crucis pro expugnacione dictorum Wi- cleuistarum et Hussitarum et aliorum hereticorum ad diuini nominis gloriam et honorem, ecclesie sacrosancte reuerenciam, orthodoxe et katholice fidei defensionem ac christifidelium pacem et salutem procurante, humiliter et de- vote suscepisti, dum tamen exercitui christifidelium contra hereticos ipsos congregando personaliter et propriis in expensis seu alias interfueris et ad huiusmodi expugnacionem faciendam vna cum aliis processeris seu ut eidem exercitui interesses cum intencione contra dictos hereticos procedendi, iter sine fraude arripueris et forsan de nutu in itinere constitutus carnis de- bitum persolueris, auctoritate prædicta plenam tuorum peccaminum, de qui- bus corde contritus et ore confessus es, veniam et indulgenam imparcior ac in retribucione iustorum salutis eterne polliceor augmentum. In nomine patris et filii et spiritus sancti. Pro illis autem, qui non vadunt in propriis personis, sci- licet iuxta facultatum suarum exigenciam sub expensis propriis uel suis uel alterius uel aliorum mittunt vnum uel plures bel- latorem uel bellatores, potest sic dici absoluendo cosdem: Indulgencia promittentibus secundum facul- tatem. Item tibi qui pro expugnacione Wicleuistarum et Hussitarum ac alio- rum hereticorum ad diuini nominis gloriam, ecclesie sacrosancte reueren- ciam, orthodoxe et catholice fidei defensionem et ad fidelium pacem et salu- tem procurandam bellatorem seu bellatores tuis expensis uel tuis et alterius uel aliorum iuxta exigenciam facultatum destinasti, auctoritate præedicta ple- nam tuorum peccaminum, de quibus corde contritus et ore confessus es, veniam et indulgenciam imparcior, ac in retribucione iustorum salutis eterne polliceor augmentum. In nomine patris et filii et spiritus sancti. Amen. Pro illis autem, qui pro consummacione huiusmodi negocii aliquid contribuerint, sed longe citra suarum facultatum exigen- ciam, potest dici sic absoluendo eosdem:
114 sionis et interdicti sentenciis et penis, si quibus legatus es et necesse fuerit. In nomine patris et filii et spiritus sancti. Amen. Absolucio a peccatis, que est sacramentalis et sequi debet. Item eadem auctoritate absoluo te ab omnibus et singulis peccatis tuis, de quibus michi confessus es, uel libenter velles confiteri, si memorie tue occurrerent præsencialiter, et restituo te communioni fidelium et sancte matris ecclesie sacramentis. In nomine patris, filii et spiritus sancti. Amen. Applicacio indulgenciarum pro suscipiente crucem. Item tibi (qui) signum sancte crucis pro expugnacione dictorum Wi- cleuistarum et Hussitarum et aliorum hereticorum ad diuini nominis gloriam et honorem, ecclesie sacrosancte reuerenciam, orthodoxe et katholice fidei defensionem ac christifidelium pacem et salutem procurante, humiliter et de- vote suscepisti, dum tamen exercitui christifidelium contra hereticos ipsos congregando personaliter et propriis in expensis seu alias interfueris et ad huiusmodi expugnacionem faciendam vna cum aliis processeris seu ut eidem exercitui interesses cum intencione contra dictos hereticos procedendi, iter sine fraude arripueris et forsan de nutu in itinere constitutus carnis de- bitum persolueris, auctoritate prædicta plenam tuorum peccaminum, de qui- bus corde contritus et ore confessus es, veniam et indulgenam imparcior ac in retribucione iustorum salutis eterne polliceor augmentum. In nomine patris et filii et spiritus sancti. Pro illis autem, qui non vadunt in propriis personis, sci- licet iuxta facultatum suarum exigenciam sub expensis propriis uel suis uel alterius uel aliorum mittunt vnum uel plures bel- latorem uel bellatores, potest sic dici absoluendo cosdem: Indulgencia promittentibus secundum facul- tatem. Item tibi qui pro expugnacione Wicleuistarum et Hussitarum ac alio- rum hereticorum ad diuini nominis gloriam, ecclesie sacrosancte reueren- ciam, orthodoxe et catholice fidei defensionem et ad fidelium pacem et salu- tem procurandam bellatorem seu bellatores tuis expensis uel tuis et alterius uel aliorum iuxta exigenciam facultatum destinasti, auctoritate præedicta ple- nam tuorum peccaminum, de quibus corde contritus et ore confessus es, veniam et indulgenciam imparcior, ac in retribucione iustorum salutis eterne polliceor augmentum. In nomine patris et filii et spiritus sancti. Amen. Pro illis autem, qui pro consummacione huiusmodi negocii aliquid contribuerint, sed longe citra suarum facultatum exigen- ciam, potest dici sic absoluendo eosdem:
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115 Indulgencia pro contribuentibus longe citra suam facultatem. Item tibi qui pro expungnacione Wicleuistarum et Hussitarum ac aliorum hereticorum ad diuini nominis gloriam, ecclesie sancte reuerenciam, orthodoxe et catholice fidei defensionem ac ad fidelium pacem et salutem procurandam pro huiusmodi contumacione negocii de tuis facultatibus citra tamen tuarum exigenciam facultatum, seu alias consilium oportunum impen- disti et contribuisti, remissionis et venie pro hoc negocio per sanctam sedem apostolicam concesse, auctoritate prædicta iuxta tue deuocionis effectum participem efficio. In nomine patris et filii et spiritus sancti. Amen. Item notandum, postquam per nos vel alium seu alios ydo- neum uel ydoneos ad execucionem præmissorum deputandum uel deputandos, unus vel plures crucem suis humeris affixam susceperit uel susceperint, cum nota uel sine nota, si placuerit imponatur antiphona: Per signum crucis, deinde psalmus usque ad finem, scilicet: Benedicam domino in omni tempore. Quo expleto dicatur complete dicta antiphona: Per signum crucis de inimicis nostris libera nos deus noster. Et post dicatur : Kyrie eleyson, Christe eleyson, Kyrie eleyson. Pater noster. Et nos. Sed libera. Deinde versiculi: Adoramus te Christe et benedicimus tibi, quia per crucem tuam sanctam redemisti mundum. Saluos fac seruos, mitte eis auxilium de sancto. Nichil proficiet inimicus in eis, et filius iniquitatis non apponat nocere eis. Esto eis domine turris fortis a facie. Domine exaudi oracionem. Dominus vobiscum. Omnipotens et misericors deus, mestorum consolacio, laborancium et tribulatorum fortitudo, perueniant ad te preces populi christiani et in ne- cessitatibus sibi grauiter imminentibus misericordiam tuam, quam in spiritu humilitatis contra aduersarios benedicte crucis tue humiliter exquirunt, sibi gaudeant affuisse. Per dominum. Domine Jesu Christe rex eterne glorie, qui homo propter hominem et ipsius salutem factus, mortem crucis subire dignatus es, famulis tuis, qui gloriosum eiusdem sancte crucis signum suis humeris affixum reuerenter et deuote susceperint, assiste propicius eisque pro defensione fidelium tuorum et christiane ac recte fidei consummacione ab insultibus et periculis tuorum et eiusdem sacratissime crucis hostium liberacione victoriosum contra eosdem tua insuperabili virtute concede triumphum. Qui. Prætende quesumus domine famulis tuis dexteram celestis auxilii, quos pro gloria tui nominis signo sacratissime crucis insignitos propungna- tores catholice veritatis populique fidelis contra perfidos et obstinatos here- ticos esse uoluisti. Per. Dominus vobiscum. Benedicamus domino. Item sacerdos uel predicator crucem affigendo poterit di- cere hanc oracionem breuem : 8*
115 Indulgencia pro contribuentibus longe citra suam facultatem. Item tibi qui pro expungnacione Wicleuistarum et Hussitarum ac aliorum hereticorum ad diuini nominis gloriam, ecclesie sancte reuerenciam, orthodoxe et catholice fidei defensionem ac ad fidelium pacem et salutem procurandam pro huiusmodi contumacione negocii de tuis facultatibus citra tamen tuarum exigenciam facultatum, seu alias consilium oportunum impen- disti et contribuisti, remissionis et venie pro hoc negocio per sanctam sedem apostolicam concesse, auctoritate prædicta iuxta tue deuocionis effectum participem efficio. In nomine patris et filii et spiritus sancti. Amen. Item notandum, postquam per nos vel alium seu alios ydo- neum uel ydoneos ad execucionem præmissorum deputandum uel deputandos, unus vel plures crucem suis humeris affixam susceperit uel susceperint, cum nota uel sine nota, si placuerit imponatur antiphona: Per signum crucis, deinde psalmus usque ad finem, scilicet: Benedicam domino in omni tempore. Quo expleto dicatur complete dicta antiphona: Per signum crucis de inimicis nostris libera nos deus noster. Et post dicatur : Kyrie eleyson, Christe eleyson, Kyrie eleyson. Pater noster. Et nos. Sed libera. Deinde versiculi: Adoramus te Christe et benedicimus tibi, quia per crucem tuam sanctam redemisti mundum. Saluos fac seruos, mitte eis auxilium de sancto. Nichil proficiet inimicus in eis, et filius iniquitatis non apponat nocere eis. Esto eis domine turris fortis a facie. Domine exaudi oracionem. Dominus vobiscum. Omnipotens et misericors deus, mestorum consolacio, laborancium et tribulatorum fortitudo, perueniant ad te preces populi christiani et in ne- cessitatibus sibi grauiter imminentibus misericordiam tuam, quam in spiritu humilitatis contra aduersarios benedicte crucis tue humiliter exquirunt, sibi gaudeant affuisse. Per dominum. Domine Jesu Christe rex eterne glorie, qui homo propter hominem et ipsius salutem factus, mortem crucis subire dignatus es, famulis tuis, qui gloriosum eiusdem sancte crucis signum suis humeris affixum reuerenter et deuote susceperint, assiste propicius eisque pro defensione fidelium tuorum et christiane ac recte fidei consummacione ab insultibus et periculis tuorum et eiusdem sacratissime crucis hostium liberacione victoriosum contra eosdem tua insuperabili virtute concede triumphum. Qui. Prætende quesumus domine famulis tuis dexteram celestis auxilii, quos pro gloria tui nominis signo sacratissime crucis insignitos propungna- tores catholice veritatis populique fidelis contra perfidos et obstinatos here- ticos esse uoluisti. Per. Dominus vobiscum. Benedicamus domino. Item sacerdos uel predicator crucem affigendo poterit di- cere hanc oracionem breuem : 8*
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116 Insuperabili quæsumus domine tua virtute custodi, quem signo sanc- tissime crucis contra tuos et ecclesie tue sancte peruicaces aduersarios muniri tribuisti. Per Christum. Hortacio. In pro et super præmissis taliter vos habentes, quod tante rei prosecucio debitum sorciatur effectum a fideque christiana deuiancium temeritas compescatur et vestra paternitas gloriam consequatur sempiternam. Datum Colonie anno millesimo quadringentesimo vicesimo primo, indiccione XIIII, pontificatus sanctissimi in Christo patris et domini nostri domini Martini diuina prouidencia pape quinti, Anno eius quarto, die vero Jouis, quinta mensis Junii, nostro sub sigillo impresso. Notarius P. de Magio. 111. 1421, Jun. 7 (Časlau). Beschluss der auf dem Landtage zu Caslau versammelten böhmischen Stände, dass sie den vier Prager Artikeln beitreten, sich von König Sig- mund lossagen, eine Regentschaft von 20 Personen aus ihrer Mitte ein- setzen u. a. m. (Archlv Český, III, 226.) 112. 1421, Jun 7 (Časlau). Beschwerde-Artikel und Forderungen der böhmischen im Landtage zu Časlau versammelten Stände an König Sigmund. (Archiv Český, Ill, 230, vgl. Lunigs Reichsarchiv VI, 71. Riedel cod. dipl. Brandbg. Abth. B, VI, 117.) 113. 1421, Jun. 7 (Časlau). Der böhmische Landtag mahnt die Schlesier von Feindseligkeiten ab. (Literarische Reise nach Italien, im J. 1837, S. 104, aus Ludolf von Sagans tractatus do long- aevo schismate.) Servitutem, licet illam pro modo scribere non debeamus, illustres principes et barones, milites, clientes ceterique districtus
116 Insuperabili quæsumus domine tua virtute custodi, quem signo sanc- tissime crucis contra tuos et ecclesie tue sancte peruicaces aduersarios muniri tribuisti. Per Christum. Hortacio. In pro et super præmissis taliter vos habentes, quod tante rei prosecucio debitum sorciatur effectum a fideque christiana deuiancium temeritas compescatur et vestra paternitas gloriam consequatur sempiternam. Datum Colonie anno millesimo quadringentesimo vicesimo primo, indiccione XIIII, pontificatus sanctissimi in Christo patris et domini nostri domini Martini diuina prouidencia pape quinti, Anno eius quarto, die vero Jouis, quinta mensis Junii, nostro sub sigillo impresso. Notarius P. de Magio. 111. 1421, Jun. 7 (Časlau). Beschluss der auf dem Landtage zu Caslau versammelten böhmischen Stände, dass sie den vier Prager Artikeln beitreten, sich von König Sig- mund lossagen, eine Regentschaft von 20 Personen aus ihrer Mitte ein- setzen u. a. m. (Archlv Český, III, 226.) 112. 1421, Jun 7 (Časlau). Beschwerde-Artikel und Forderungen der böhmischen im Landtage zu Časlau versammelten Stände an König Sigmund. (Archiv Český, Ill, 230, vgl. Lunigs Reichsarchiv VI, 71. Riedel cod. dipl. Brandbg. Abth. B, VI, 117.) 113. 1421, Jun. 7 (Časlau). Der böhmische Landtag mahnt die Schlesier von Feindseligkeiten ab. (Literarische Reise nach Italien, im J. 1837, S. 104, aus Ludolf von Sagans tractatus do long- aevo schismate.) Servitutem, licet illam pro modo scribere non debeamus, illustres principes et barones, milites, clientes ceterique districtus
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117 Slesiæ civitatum communitates. Noveritis, qualiter veridice do- lenda cum relatione accepimus, quod vos et vestri districtus exercitus iniurias et atroces iniurias (sic) et innumerosas calum- nias, vastationes et exustiones villarum et oppidorum, inhumanas et crudeles occisiones virorum indifferenter, mulierum et pue- rorum parvulorum, quas nefas est gentilibus effecisse, contra ho- norem vestrum in detrimentum coronæe regni Bohemiæ continue inferatis, et nulla causa desuper præhabita nec et monitione facta de die in diem proferri procuratis. Ideo omnes nos una- nimi desuper compassione ex intimo corde commoti, vestras magnificentias, nobilitates et prudentias præsentibus requirimus et hortamur, quatenus non ut vim domini et famam negligentes, sed memores vestrorum iuramentorum, quibus iure feodi et oma- giali coronæ regni Bohemiæ præecipue estis obligati, ab omnibus eius iniuriis supradictis hactenus actis et peractis desistatis et desistendis aliis indicetis (sic). Alioquin contra vos et contra quemlibet huiusmodi velut contra honoris neglectorem et iura- menti præestiti corruptorem iuxta iura regni remedio opportuno durius procedemus. Significamus etiam vobis graves excessus et culpas serenissimi principis et domini Sigismundi oc. regis, quos ab ipso passi præsentibus inclusos vobis destinamus. Dat. in plena congregatione baronum terræe Bohemiæ et Moraviæ et dominorum inclytæ civitatis Pragensis, militarium, clientum, ci- vitatum et communitatum, in Czaslaviensi civitate, anno domini MCCCCXXI, sabbato post Marcelli. 114. 1421, Juni 9 (Pressburg). König Sigmund beglaubigt Herbort von Fulstein bei den Breslauern. (Grünhagen in Sor. r. Sil. VI, n. 7, ex Orig.) Wir Sigmund von G. G. rom. kunig zu allen czeiten merer des richs und zu Ungern, zu Behem oc. kunig enbieten den burgermeistern, ratmannen und burgern gemeinlich der stete Breslaw, Newmarkt und Namslaw unsern lieben getrewen unser gnade und alles gut. Lieben getrewen, wir haben vernommen, das ir euch mit
117 Slesiæ civitatum communitates. Noveritis, qualiter veridice do- lenda cum relatione accepimus, quod vos et vestri districtus exercitus iniurias et atroces iniurias (sic) et innumerosas calum- nias, vastationes et exustiones villarum et oppidorum, inhumanas et crudeles occisiones virorum indifferenter, mulierum et pue- rorum parvulorum, quas nefas est gentilibus effecisse, contra ho- norem vestrum in detrimentum coronæe regni Bohemiæ continue inferatis, et nulla causa desuper præhabita nec et monitione facta de die in diem proferri procuratis. Ideo omnes nos una- nimi desuper compassione ex intimo corde commoti, vestras magnificentias, nobilitates et prudentias præsentibus requirimus et hortamur, quatenus non ut vim domini et famam negligentes, sed memores vestrorum iuramentorum, quibus iure feodi et oma- giali coronæ regni Bohemiæ præecipue estis obligati, ab omnibus eius iniuriis supradictis hactenus actis et peractis desistatis et desistendis aliis indicetis (sic). Alioquin contra vos et contra quemlibet huiusmodi velut contra honoris neglectorem et iura- menti præestiti corruptorem iuxta iura regni remedio opportuno durius procedemus. Significamus etiam vobis graves excessus et culpas serenissimi principis et domini Sigismundi oc. regis, quos ab ipso passi præsentibus inclusos vobis destinamus. Dat. in plena congregatione baronum terræe Bohemiæ et Moraviæ et dominorum inclytæ civitatis Pragensis, militarium, clientum, ci- vitatum et communitatum, in Czaslaviensi civitate, anno domini MCCCCXXI, sabbato post Marcelli. 114. 1421, Juni 9 (Pressburg). König Sigmund beglaubigt Herbort von Fulstein bei den Breslauern. (Grünhagen in Sor. r. Sil. VI, n. 7, ex Orig.) Wir Sigmund von G. G. rom. kunig zu allen czeiten merer des richs und zu Ungern, zu Behem oc. kunig enbieten den burgermeistern, ratmannen und burgern gemeinlich der stete Breslaw, Newmarkt und Namslaw unsern lieben getrewen unser gnade und alles gut. Lieben getrewen, wir haben vernommen, das ir euch mit
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118 den fursten in der Slesien und andern steten, landlewten und gemeinden mit ewrem volke auch besammet, und wollet uns also zu dienst und zu hulfe gen Behem wider unser feynde und die wiccleffen ziehen, das wir gern gehort haben und uns auch grosse erfrewet hat, und doruf senden wir zu euch und auch zu andern fursten, manschafft, rittern, knechten und steten in der Slesien den erbern Herbort von Fulstein unsern diener und lieben getrewen unser begerung und meynunge an euch zu bringen eygentlich underwisten, und begeren dorumb von euch, was der vorgenante H. von unsern wegen zu disem male an euch werben wirdet, das ir im des genczlich als uns selber glawbet und euch auch willig und ernstlich dorczu beweysen wollet, als des zu disen zeiten not ist, und als wir euch des sunderlich wol ge- trawen, des wollen wir euch in gutem nymmer vergessen. Geben zu Presburg am montage vor S. Veyts tag, unser riche des un- grischen oc. in dem 35, des romischen in dem 11 und des behemischen in dem ersten jaren. Ad mandatum domini regis Michael canonicus Pragensis. 115. 1421, Jun. 13 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den Abt von Waldsachsen: über einen ihrer Bürger, der ihn fälschlich angeklagt hatte, er sei zu den Hussen über- getreten. (Nurnberger Missiv-Buch V. fol. 141.) Hern Niklasen Abbt zu Waltsachsen. Erwirdiger lieber Herre! Als Ir vns verschriben habt von der rede wegen, die auf ewer erwirdikeit awszgeben sey, wo Ir von der gemeinschaft der heiligen Cristenheit vnd zu den pösen Ketzern den Hussen getreten solt sein oc., das haben wir wol vernomen, vnd seyn vns sölich rede niht lieb, vnd haben auch des kein gelawben noch getrawen zu ewer ersamkeit; vnd ob wir des icht red hören wurden, wellen wir ewch gern verant- wurten vngeuerlichen. Vnd als Ir vns verschriben habt, wie vnser burger der hut die rede awsz hab bracht oc. da ist vns niht wissend von, so ist auch derselb vnser burger.. der hut
118 den fursten in der Slesien und andern steten, landlewten und gemeinden mit ewrem volke auch besammet, und wollet uns also zu dienst und zu hulfe gen Behem wider unser feynde und die wiccleffen ziehen, das wir gern gehort haben und uns auch grosse erfrewet hat, und doruf senden wir zu euch und auch zu andern fursten, manschafft, rittern, knechten und steten in der Slesien den erbern Herbort von Fulstein unsern diener und lieben getrewen unser begerung und meynunge an euch zu bringen eygentlich underwisten, und begeren dorumb von euch, was der vorgenante H. von unsern wegen zu disem male an euch werben wirdet, das ir im des genczlich als uns selber glawbet und euch auch willig und ernstlich dorczu beweysen wollet, als des zu disen zeiten not ist, und als wir euch des sunderlich wol ge- trawen, des wollen wir euch in gutem nymmer vergessen. Geben zu Presburg am montage vor S. Veyts tag, unser riche des un- grischen oc. in dem 35, des romischen in dem 11 und des behemischen in dem ersten jaren. Ad mandatum domini regis Michael canonicus Pragensis. 115. 1421, Jun. 13 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den Abt von Waldsachsen: über einen ihrer Bürger, der ihn fälschlich angeklagt hatte, er sei zu den Hussen über- getreten. (Nurnberger Missiv-Buch V. fol. 141.) Hern Niklasen Abbt zu Waltsachsen. Erwirdiger lieber Herre! Als Ir vns verschriben habt von der rede wegen, die auf ewer erwirdikeit awszgeben sey, wo Ir von der gemeinschaft der heiligen Cristenheit vnd zu den pösen Ketzern den Hussen getreten solt sein oc., das haben wir wol vernomen, vnd seyn vns sölich rede niht lieb, vnd haben auch des kein gelawben noch getrawen zu ewer ersamkeit; vnd ob wir des icht red hören wurden, wellen wir ewch gern verant- wurten vngeuerlichen. Vnd als Ir vns verschriben habt, wie vnser burger der hut die rede awsz hab bracht oc. da ist vns niht wissend von, so ist auch derselb vnser burger.. der hut
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119 auf dise zeit niht anheim bey vns, wenn er aber herheim kombt, so wellen wir In gern für vns besenden vnd dorumb zu red setzen, ob wir daran gemant werden. Hett er sich denn mit sölichen worten vergessen, da hett er vns kein gefallen an getan. Denn wo wir ewer erwirdikeit lieb oder dienst oc. Datum feria VIa ante Vitj. 116. 1421 (?) Jun. 13 (Zittau). Der Rath von Zittau an den von Görlitz: da die Feinde in Böhmen stark sich sammeln und über das Gebirge herein zu brechen drohen, so möge man sich bereit halten, Hilfe zu leisten. (Orlg. in collectan. Sculteti n. 197.) Den Ersamen wolweysen Burgermeister vnd Ratmannen der Stat Gorlicz, vnsern besundern lieben frunden. Vnsere fruntliche vnd willige dinste zuuor, Ersamen weysen herren vnd besundern lieben frunde! Wir tun euch zu wissen, das wir von fromen gleubwirdigen leuten also hiute an dem abende gewarnt seyn, wie das sich dy Preger, Smyriczky, dy von Walischaw mit Iren hulffern gar starck sammeln vmb den Czobuik, vnd das Ire gancze meynunge ist herab vbir das gebirge In dese creissze zu gedenken schedlichen vnd die zuuorterben. Ouch das sich der Zysska vnde der von Golstein aldo vmb Luthomericz ouch vff das sterkste sammeln, vnd wollen des Orts by Teczen heryn brechen, vnde also wir vornemen das das alle von dem snellen ofbruche der neste geschen ist dar kome, Nu haben wir vnser botschaft hin vnd her awsgeschickt das eigint- lichen zu dirfaren vnde zu spehen wie sie das vorhabin vnd off welche czeyt, wenn wir vngerne sotane sachen welden vorlassen. Bethen wir hirumme ewir weysheit mit dinsthaftigen fleysse, das an dy man, vnde dy von Luban ane sewmen zu brengen, wenne der bozewichte meynunge ist daz sie In kurcz das begynnen wollen, vnd das Ir euch mit den ewern vnde sie oc. also in achtunge doryn setczen wenn wir Io horen das is andirs nicht seyn wil, als das wir von gote gehulffen In widersteen mogen mit ewirr hulffe so wir euch anruffende tag oder nacht ander botschaft vnd das is not were tun wurden, Das wollen wir vmb
119 auf dise zeit niht anheim bey vns, wenn er aber herheim kombt, so wellen wir In gern für vns besenden vnd dorumb zu red setzen, ob wir daran gemant werden. Hett er sich denn mit sölichen worten vergessen, da hett er vns kein gefallen an getan. Denn wo wir ewer erwirdikeit lieb oder dienst oc. Datum feria VIa ante Vitj. 116. 1421 (?) Jun. 13 (Zittau). Der Rath von Zittau an den von Görlitz: da die Feinde in Böhmen stark sich sammeln und über das Gebirge herein zu brechen drohen, so möge man sich bereit halten, Hilfe zu leisten. (Orlg. in collectan. Sculteti n. 197.) Den Ersamen wolweysen Burgermeister vnd Ratmannen der Stat Gorlicz, vnsern besundern lieben frunden. Vnsere fruntliche vnd willige dinste zuuor, Ersamen weysen herren vnd besundern lieben frunde! Wir tun euch zu wissen, das wir von fromen gleubwirdigen leuten also hiute an dem abende gewarnt seyn, wie das sich dy Preger, Smyriczky, dy von Walischaw mit Iren hulffern gar starck sammeln vmb den Czobuik, vnd das Ire gancze meynunge ist herab vbir das gebirge In dese creissze zu gedenken schedlichen vnd die zuuorterben. Ouch das sich der Zysska vnde der von Golstein aldo vmb Luthomericz ouch vff das sterkste sammeln, vnd wollen des Orts by Teczen heryn brechen, vnde also wir vornemen das das alle von dem snellen ofbruche der neste geschen ist dar kome, Nu haben wir vnser botschaft hin vnd her awsgeschickt das eigint- lichen zu dirfaren vnde zu spehen wie sie das vorhabin vnd off welche czeyt, wenn wir vngerne sotane sachen welden vorlassen. Bethen wir hirumme ewir weysheit mit dinsthaftigen fleysse, das an dy man, vnde dy von Luban ane sewmen zu brengen, wenne der bozewichte meynunge ist daz sie In kurcz das begynnen wollen, vnd das Ir euch mit den ewern vnde sie oc. also in achtunge doryn setczen wenn wir Io horen das is andirs nicht seyn wil, als das wir von gote gehulffen In widersteen mogen mit ewirr hulffe so wir euch anruffende tag oder nacht ander botschaft vnd das is not were tun wurden, Das wollen wir vmb
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120 euch alleczeit willig gerne vordinen. Gegeben am freytage ante Viti. vnder vnserm Stat Secret. hora noctis secunda. Burgermeister vnd Ratmanne der Stat Sittaw. 117. 1421, Jun. 15 (Regensburg.) Von dem Eide, der in Folge eines Reichstagsbeschlusses gegen die böh- mische Ketzerei von der gesammten Bevölkerung in Deutschland geschworen werden musste. (Andreae Ratisbon. Supplementa, fol. 384.) Anno eodem (MCCCCXXI) dominica quarta, XVII Kal. Julii in die Sancti Viti Ratisponenses iurauerunt velle esse orthodoxos ac orthodoxe fidei defensores, jubentes hoc idem facere sicut et factum est, sibi tunc subiectos in praeurbio ciuitatis Ratispone dominica proxima sequenti secundum formam subscriptam: Lieben frewnd arm vnd reich. Als ir dann geuordert seyt, tuent euch mein herrn vom rat vnd die xly zu wissen, daz sy mit des heyligen Römischen Reichs kürfürsten vnd mit des Reichs steten gemainkchlich ainig sind worden von der keczerey vnd vngelaubens wegen, der layder in dem künigreich zu Bechem aufferstanden ist, daz ein yeder der über zwelf iar alt ist, vnd vernünftiger synn ist, geloben vnd zu den heyligen sol swern, wider sölich keczerey vnd vngelauben ze sein vnd die rüegen vnd melden, wo man die wais, des haben mein herrn vom rat vnd die xlv hincz got vnd den heyligen gesworn, vnd haben auch die herren vnd die stet vnd all dy irn ettleich gessworen, vnd werden auch noch alle sweren. Gleicherweis mainent vnd wellent mein herren, das ir daz auch tüet vnd hinfür meldet vnd füerbringt. Der nicht gesworn het, oder der yeczund nicht anhaim wär, der würd hinnach sweren. Forma juramenti. Daz ir Kristen gelauben, darynn ewr vodern gestorben sind, ewr lebtag haltten vnd retten wellet vnd wider dye newung der keczerey vnd vngelauben, wo ir dy wisst, rüegen vnd mel- den welt, vnd die helffen halten vnd antwürtten, ez sein frawn
120 euch alleczeit willig gerne vordinen. Gegeben am freytage ante Viti. vnder vnserm Stat Secret. hora noctis secunda. Burgermeister vnd Ratmanne der Stat Sittaw. 117. 1421, Jun. 15 (Regensburg.) Von dem Eide, der in Folge eines Reichstagsbeschlusses gegen die böh- mische Ketzerei von der gesammten Bevölkerung in Deutschland geschworen werden musste. (Andreae Ratisbon. Supplementa, fol. 384.) Anno eodem (MCCCCXXI) dominica quarta, XVII Kal. Julii in die Sancti Viti Ratisponenses iurauerunt velle esse orthodoxos ac orthodoxe fidei defensores, jubentes hoc idem facere sicut et factum est, sibi tunc subiectos in praeurbio ciuitatis Ratispone dominica proxima sequenti secundum formam subscriptam: Lieben frewnd arm vnd reich. Als ir dann geuordert seyt, tuent euch mein herrn vom rat vnd die xly zu wissen, daz sy mit des heyligen Römischen Reichs kürfürsten vnd mit des Reichs steten gemainkchlich ainig sind worden von der keczerey vnd vngelaubens wegen, der layder in dem künigreich zu Bechem aufferstanden ist, daz ein yeder der über zwelf iar alt ist, vnd vernünftiger synn ist, geloben vnd zu den heyligen sol swern, wider sölich keczerey vnd vngelauben ze sein vnd die rüegen vnd melden, wo man die wais, des haben mein herrn vom rat vnd die xlv hincz got vnd den heyligen gesworn, vnd haben auch die herren vnd die stet vnd all dy irn ettleich gessworen, vnd werden auch noch alle sweren. Gleicherweis mainent vnd wellent mein herren, das ir daz auch tüet vnd hinfür meldet vnd füerbringt. Der nicht gesworn het, oder der yeczund nicht anhaim wär, der würd hinnach sweren. Forma juramenti. Daz ir Kristen gelauben, darynn ewr vodern gestorben sind, ewr lebtag haltten vnd retten wellet vnd wider dye newung der keczerey vnd vngelauben, wo ir dy wisst, rüegen vnd mel- den welt, vnd die helffen halten vnd antwürtten, ez sein frawn
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121 oder man, geystlich oder werltleich, an dye stet, da mit gericht yeder hin gehört, trewlich on als geuär, dez pitt ew gotzs helf vnd all heyligen. Factum est autem hoc juramentum post primam horam diei prescripte. 118. 1421, Jun. (o. D.) Die Prager an den Grossfürsten Witold von Litthauen: Dankbezeugung für die Botschaft, welche die Herren Račinský und Hynek von Koldstein von ihm gebracht haben. (Ms. Musel Bohem. 23 B. 2, num. 117.) Invictissime princeps et domine, domine nobis gratiosis- sime! Debitam obedientiam cum omnimoda subjectione servitutis. Nobilium virorum, dominorum Wysskonis Raczynsky et Hynkonis de Kolštyn Vram per Magnificentiam nostram ad civitatem trans- legatorum legatio nobis pervenit ad immensæe jocunditatis tripu- dium, quod ubi nulla meritorum nostrorum causa præcesserat, nullaque notitia nostræ subjectionis pervenit, sed solo ut firmiter creditur divinæ benignitatis instinctu, ad linguagii nostri am- plexus sit clementer V. S. Magnificentia dignata assurgere, et gubernacula regni Boemiæ, omni humano adminiculo prorsus destituti, ad vota nostra acceptare oc. (sic). (Num. 117.) 119. 1421, Jun. (o. D). König Sigmunds Antwort auf die Beschwerdeartikel und Forderungen des Caslauer Landtages vom 7 Jun. (Archiv Český, III, 232.)
121 oder man, geystlich oder werltleich, an dye stet, da mit gericht yeder hin gehört, trewlich on als geuär, dez pitt ew gotzs helf vnd all heyligen. Factum est autem hoc juramentum post primam horam diei prescripte. 118. 1421, Jun. (o. D.) Die Prager an den Grossfürsten Witold von Litthauen: Dankbezeugung für die Botschaft, welche die Herren Račinský und Hynek von Koldstein von ihm gebracht haben. (Ms. Musel Bohem. 23 B. 2, num. 117.) Invictissime princeps et domine, domine nobis gratiosis- sime! Debitam obedientiam cum omnimoda subjectione servitutis. Nobilium virorum, dominorum Wysskonis Raczynsky et Hynkonis de Kolštyn Vram per Magnificentiam nostram ad civitatem trans- legatorum legatio nobis pervenit ad immensæe jocunditatis tripu- dium, quod ubi nulla meritorum nostrorum causa præcesserat, nullaque notitia nostræ subjectionis pervenit, sed solo ut firmiter creditur divinæ benignitatis instinctu, ad linguagii nostri am- plexus sit clementer V. S. Magnificentia dignata assurgere, et gubernacula regni Boemiæ, omni humano adminiculo prorsus destituti, ad vota nostra acceptare oc. (sic). (Num. 117.) 119. 1421, Jun. (o. D). König Sigmunds Antwort auf die Beschwerdeartikel und Forderungen des Caslauer Landtages vom 7 Jun. (Archiv Český, III, 232.)
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122 120. 1421, Jun. (o. D). Die Prager setzen Herrn Hynek von Waldstein als ihren Hauptmann in Leitmeritz ein, und weisen ihm auch den Genuss der Güter zweier Propsteien zu. (Ms. Musef Bohem. 23 B. 2, num. 129.) „Donatoria seu commissoria cuidam nobili bonorum.“ Nos magister civium oc. tenore præsentium recognoscimus universis, quia de ingenua probitate nobilis domini H(ynkonis) de G(oldstein) alias de W(aldstein) plurimum præsumentes, præ- textuque servitiorum suorum in dilatatione legis divinæe nobis ac toti linguagio Boemorum utiliter exhibitorum et eo uberius in posterum exhibendorum, eidem non per errorem aut impro- vide, sed ex certa nostra scientia civitatem nostram Litomeri- censem per nos sudore mortis acquisitam, nec non S. Stephani ibidem ac monasterii Doxanensis in Brosano præposituram, cum omnibus et singulis pertinentiis ad præmissa quovismodo spec- tantibus, per eundem tenendas, regendas, gubernandas et uti- fruendas duximus committendas, committimusque per præsentes. Mandantes providis magistro civium, juratis consulibus et com- munitati dictæ civitatis nostræe Litomericensis, ac oppidorum, munitionum et villarum dictarum præpositurarum rectoribus, judicibus et incolis universis, quatenus præefatum dominum H. in gubernatorem et protectorem suum legitimum per nos depu- tatum recipere et admittere, ipsique obedientiam et reverentiam debitam nomine nostri exhibere, ac de proventibus ac utilitatibus universis respondere modis omnibus debeant inprotracte tamdiu, donec nostræe placuerit voluntati, prout favoris nostri incrementis tueri et defensare (sic, cetera desunt) (Num 129.)
122 120. 1421, Jun. (o. D). Die Prager setzen Herrn Hynek von Waldstein als ihren Hauptmann in Leitmeritz ein, und weisen ihm auch den Genuss der Güter zweier Propsteien zu. (Ms. Musef Bohem. 23 B. 2, num. 129.) „Donatoria seu commissoria cuidam nobili bonorum.“ Nos magister civium oc. tenore præsentium recognoscimus universis, quia de ingenua probitate nobilis domini H(ynkonis) de G(oldstein) alias de W(aldstein) plurimum præsumentes, præ- textuque servitiorum suorum in dilatatione legis divinæe nobis ac toti linguagio Boemorum utiliter exhibitorum et eo uberius in posterum exhibendorum, eidem non per errorem aut impro- vide, sed ex certa nostra scientia civitatem nostram Litomeri- censem per nos sudore mortis acquisitam, nec non S. Stephani ibidem ac monasterii Doxanensis in Brosano præposituram, cum omnibus et singulis pertinentiis ad præmissa quovismodo spec- tantibus, per eundem tenendas, regendas, gubernandas et uti- fruendas duximus committendas, committimusque per præsentes. Mandantes providis magistro civium, juratis consulibus et com- munitati dictæ civitatis nostræe Litomericensis, ac oppidorum, munitionum et villarum dictarum præpositurarum rectoribus, judicibus et incolis universis, quatenus præefatum dominum H. in gubernatorem et protectorem suum legitimum per nos depu- tatum recipere et admittere, ipsique obedientiam et reverentiam debitam nomine nostri exhibere, ac de proventibus ac utilitatibus universis respondere modis omnibus debeant inprotracte tamdiu, donec nostræe placuerit voluntati, prout favoris nostri incrementis tueri et defensare (sic, cetera desunt) (Num 129.)
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123 121. 1421, (Formeln ohne Datum). Beispiele der Ausübung von Herrscherrechten in Böhmen von Seite der Prager Gemeinde im Jahre 1421. (Aus dem Formelbuch, Ms. des bohm. Museums, sign. 23 B. 2, olim 981.) a) „Hic committunt conjuratis in quibusdam civitatibus consules destituendi et alios instituendi.“ Nos magister civium oc. providis magistris civium, juratis consulibus et communitatibus civitatum Numburgensis, Coloni- ensis, Czaslaviensis, Gurimensis et Brodæ Boemicalis, sincere dilectis, desiderium omnis boni jugi cum favore. Commisimus provido Petro de Glatovia, A. B. C., conju- ratis et concivibus nostris præsentium ostensoribus, apud vos consules destituendi, et alios instituendi, causas vel actiones jus- titia mediante decidenoi, ceteraque disponendi, quæe pro huiusmodi negotio necessaria fuerint seu opportuna. Idcirco vos requirimus et hortamur, quatenus eisdem nostris conjuratis et concivibus nostris, præsentium ostensorihus, obedire in singulis, quidquid disposuerint, modis omnibus debeatis, prout favoris nostri inte- gritatem cupitis conservare. (Num. 134.) b) „Eadem." Nos magister civium oc. Consulibus juratis et communitati civitatis M. ac omnibus et singulis munitionum et villarum nobis subjectarum rectoribus et possessoribus, ad quos præsentes per- venerint et qui præsentibus fuerint requisiti seu alter vestrum fuerit requisitus, amicis nostris carissimis, sincerum affectum omnis boni. Amici carissimi! De legali providentia prudentum virorum Jaxonis de Richnow et a. b. c. oc. conjuratorum nostrorum plu- rimum præsumentes, eisdem in solidum in dicta civitate M. consules destituendi et alios instituendi, hujusmodique civitatem ac incolas ejusdem ad effectivam legis divinæ observantiam in- ducendi et hortandi, nec non munitiones nobis subjectas conspi-
123 121. 1421, (Formeln ohne Datum). Beispiele der Ausübung von Herrscherrechten in Böhmen von Seite der Prager Gemeinde im Jahre 1421. (Aus dem Formelbuch, Ms. des bohm. Museums, sign. 23 B. 2, olim 981.) a) „Hic committunt conjuratis in quibusdam civitatibus consules destituendi et alios instituendi.“ Nos magister civium oc. providis magistris civium, juratis consulibus et communitatibus civitatum Numburgensis, Coloni- ensis, Czaslaviensis, Gurimensis et Brodæ Boemicalis, sincere dilectis, desiderium omnis boni jugi cum favore. Commisimus provido Petro de Glatovia, A. B. C., conju- ratis et concivibus nostris præsentium ostensoribus, apud vos consules destituendi, et alios instituendi, causas vel actiones jus- titia mediante decidenoi, ceteraque disponendi, quæe pro huiusmodi negotio necessaria fuerint seu opportuna. Idcirco vos requirimus et hortamur, quatenus eisdem nostris conjuratis et concivibus nostris, præsentium ostensorihus, obedire in singulis, quidquid disposuerint, modis omnibus debeatis, prout favoris nostri inte- gritatem cupitis conservare. (Num. 134.) b) „Eadem." Nos magister civium oc. Consulibus juratis et communitati civitatis M. ac omnibus et singulis munitionum et villarum nobis subjectarum rectoribus et possessoribus, ad quos præsentes per- venerint et qui præsentibus fuerint requisiti seu alter vestrum fuerit requisitus, amicis nostris carissimis, sincerum affectum omnis boni. Amici carissimi! De legali providentia prudentum virorum Jaxonis de Richnow et a. b. c. oc. conjuratorum nostrorum plu- rimum præsumentes, eisdem in solidum in dicta civitate M. consules destituendi et alios instituendi, hujusmodique civitatem ac incolas ejusdem ad effectivam legis divinæ observantiam in- ducendi et hortandi, nec non munitiones nobis subjectas conspi-
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124 ciendi et rectores earumdem instituendi et destituendi, census quoque ab incolis villarum in nostra subjectione existentium tol- lendi, levandi et percipiendi, ceteraque disponendi, prout hujus- modi negotii qualitas exigit et requirit, omnimodam contulimus et conferimns per præsentes (facultatem), requirentes omnes et sin- gulos, quorum interest aut quos hujusmodi tangit negotium seu tangere posset in futurum, quatenus hujusmodi nostris conjuratis in executione ejusdem negotii fidem adhibeatis creditivam, quid- quid in prosecutione eadem egerint, duxerint aut quomodolibet disposuerint, pro rato habentes, tamquam per nos et communi- tatem nostram foret dispositum, actum et prosecutum. (Num. 136.) c) „Institutio officialis in Montibus Cutnis." Nos magister civium oc. universis et singulis magistris civium, consulibus et juratis nec non communitati Montis Chutnis, ceterisque ad quos præsentes pervenerint, vel qui præsentibus fuerint requisiti, sincerum affectum in omnibus complacendi. Amici carissimi! Scire vos cupimus, quod nos non per errorem aut improvide, sed matura deliberatione præhabita un- animique consensu et assensu communitatis nostræe considerantes quod majorem profectum et utilitatem nobis et communitati nostræe exinde procedere et provenire (sic), circumspectum Ni- colaum, de cujus industria et legalitate nimium (?) præsumentes, ipsum in magistrum monetæ in Montibus Chutnis instituimus, fecimus, ordinavimus, et tenore præsentium ordinamus, facimus et instituimus, ad regendum et fideliter ordinandum et guber- nandum tamdiu, quamdiu nobis et communitatis nostræe placuerit voluntati. Idcirco universos et singulos suprascriptos monemus, requirimus et hortamur, quatenus ex nunc in antea præfato Nicolao tam in judiciis quam in destitutione et institutione offi- cialium ac aliis et singulis negotiis, quæ ad hujusmodi officium magistri monetæ spectant et pertinent, obedire, parere et inten- dere modis omnibus debeant, sibi de universis et singulis pro- ventibus, juribus et obventionibus ad hoc spectantibus et per- tinentibus integraliter respondere debeant, non (aliter) facturi nostro sub favore oc. (Num. 139.)
124 ciendi et rectores earumdem instituendi et destituendi, census quoque ab incolis villarum in nostra subjectione existentium tol- lendi, levandi et percipiendi, ceteraque disponendi, prout hujus- modi negotii qualitas exigit et requirit, omnimodam contulimus et conferimns per præsentes (facultatem), requirentes omnes et sin- gulos, quorum interest aut quos hujusmodi tangit negotium seu tangere posset in futurum, quatenus hujusmodi nostris conjuratis in executione ejusdem negotii fidem adhibeatis creditivam, quid- quid in prosecutione eadem egerint, duxerint aut quomodolibet disposuerint, pro rato habentes, tamquam per nos et communi- tatem nostram foret dispositum, actum et prosecutum. (Num. 136.) c) „Institutio officialis in Montibus Cutnis." Nos magister civium oc. universis et singulis magistris civium, consulibus et juratis nec non communitati Montis Chutnis, ceterisque ad quos præsentes pervenerint, vel qui præsentibus fuerint requisiti, sincerum affectum in omnibus complacendi. Amici carissimi! Scire vos cupimus, quod nos non per errorem aut improvide, sed matura deliberatione præhabita un- animique consensu et assensu communitatis nostræe considerantes quod majorem profectum et utilitatem nobis et communitati nostræe exinde procedere et provenire (sic), circumspectum Ni- colaum, de cujus industria et legalitate nimium (?) præsumentes, ipsum in magistrum monetæ in Montibus Chutnis instituimus, fecimus, ordinavimus, et tenore præsentium ordinamus, facimus et instituimus, ad regendum et fideliter ordinandum et guber- nandum tamdiu, quamdiu nobis et communitatis nostræe placuerit voluntati. Idcirco universos et singulos suprascriptos monemus, requirimus et hortamur, quatenus ex nunc in antea præfato Nicolao tam in judiciis quam in destitutione et institutione offi- cialium ac aliis et singulis negotiis, quæ ad hujusmodi officium magistri monetæ spectant et pertinent, obedire, parere et inten- dere modis omnibus debeant, sibi de universis et singulis pro- ventibus, juribus et obventionibus ad hoc spectantibus et per- tinentibus integraliter respondere debeant, non (aliter) facturi nostro sub favore oc. (Num. 139.)
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125 d) „Condescensio civitatis Nimburg per nobilem dominum Johannem Pusska.“ Nos magister civium oc. Nobili D. Johanni Pusska capi- taneo et providis magistro civium, consulibus juratis et commu- nitati civitatis N. amicis nostris in Christo dilectis, salutem cum omnis boni optione. Nobilis ac providi amici carissimi! Commisimus strenuo militi domino H. de P. et famoso F. dicto S. concivibus nostris præsentium ostensoribus, de idoneitate ipsorum plurimum præ- sumentes, vobiscum de condescensione civitatis ad manus ip- sorum negotia tractanda. Vos requirimus, quatenus post con- descensionem domini Johannis a vobis magistro civium, consulibus et communitate suprascripti H. et S. pro capitaneis vestris sus- cipiantur, teneantur et effective habeantur tamdiu, donec per nos desuper fuerit alio modo provisum; ipsis in relatibus ip- sorum committimus fidem omnimodam adhibentes, tamquam vobis et cuilibet vestrum nostris propriis loqueremur in personis. (Num. 152.) 122. 1421, Jun. 20 (Nürnberg.) Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: der König habe in Pressburg ein Ubereinkommen mit den Schlesiern und dem Herzoge von Österreich gegen die Hussen getroffen oc. it. vom Tage zu Caslau oc. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 143".) Den von Vlme. L. Fr. Als Ir vns aber verschriben vnd gebetten habt ewer weisheit zu verschreiben, ob wir von vnsers gnedigisten Herren .. des Römischen oc. künigs zukunft oder sust icht ander Lewff oder mer vernommen hetten oc., das haben wir wol ver- nommen, vnd lassen ewr Frewntschaft wissen, daz wir von des- selben vnsers gnedigisten Herren des künigs zukunft niht vernomen haben; vns ist aber in kürtz gesagt worden, daz sein küniglich gnade dennoch bey XIIII tagen zu Pressburg gewesen vnd mit den fursten vnd lantschaft in der Slesien überkomen
125 d) „Condescensio civitatis Nimburg per nobilem dominum Johannem Pusska.“ Nos magister civium oc. Nobili D. Johanni Pusska capi- taneo et providis magistro civium, consulibus juratis et commu- nitati civitatis N. amicis nostris in Christo dilectis, salutem cum omnis boni optione. Nobilis ac providi amici carissimi! Commisimus strenuo militi domino H. de P. et famoso F. dicto S. concivibus nostris præsentium ostensoribus, de idoneitate ipsorum plurimum præ- sumentes, vobiscum de condescensione civitatis ad manus ip- sorum negotia tractanda. Vos requirimus, quatenus post con- descensionem domini Johannis a vobis magistro civium, consulibus et communitate suprascripti H. et S. pro capitaneis vestris sus- cipiantur, teneantur et effective habeantur tamdiu, donec per nos desuper fuerit alio modo provisum; ipsis in relatibus ip- sorum committimus fidem omnimodam adhibentes, tamquam vobis et cuilibet vestrum nostris propriis loqueremur in personis. (Num. 152.) 122. 1421, Jun. 20 (Nürnberg.) Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: der König habe in Pressburg ein Ubereinkommen mit den Schlesiern und dem Herzoge von Österreich gegen die Hussen getroffen oc. it. vom Tage zu Caslau oc. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 143".) Den von Vlme. L. Fr. Als Ir vns aber verschriben vnd gebetten habt ewer weisheit zu verschreiben, ob wir von vnsers gnedigisten Herren .. des Römischen oc. künigs zukunft oder sust icht ander Lewff oder mer vernommen hetten oc., das haben wir wol ver- nommen, vnd lassen ewr Frewntschaft wissen, daz wir von des- selben vnsers gnedigisten Herren des künigs zukunft niht vernomen haben; vns ist aber in kürtz gesagt worden, daz sein küniglich gnade dennoch bey XIIII tagen zu Pressburg gewesen vnd mit den fursten vnd lantschaft in der Slesien überkomen
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126 süll seyn, daz sie mit macht wider die vnglewbigen Hussen zu Beheim helffen vnd dartzu tun süllen. So süll sein gnade mit dem Herrtzogen von Österreich von sölicher sach wegen auch in red sein. Auch mayne sein küniglich maiestat ein treffenlich bottschaft zu vnsern gnedigen Herren.. den kurfursten zu tun; ob aber das also beschehen oder wie sich die lewff machen werden, wissen wir niht eygenschaft. So ist vns dabey gesagt worden, daz die lantherren vnd lantschaft der vnglewbigen Hussen zu Beheim in kürtz auf einen tag zum Zasslaw beyeinander süllen gewesen sein, vnd wir wissen sust zu disen zeiten niht treffen- licher mêr. Denn wo wir ewer ersamkeit oc. Datum ut supra (feria VIa post Vitj). 123. 1421, Jun. 22 (Střekow.) Der Raudnicer Propst Johann empfiehlt seinen Augustiner Stiftsbruder Johann der Gastfreundschaft aller auswärtigen Geistlichen, da er sein Stift nur aus Noth habe verlassen müssen. (Andreae Ratisbon. Supplementa fol. 384 -5.) Vniversis et singulis patribus et dominis venerabilibus, abbatibus, præpositis, prioribus, et quibuscunque censeantur no- minibus prælatis monasteriorum ecclesiarumque rectoribus quo- rumlibet ordinum et præsertim ordinis canonicorum regularium beati Augustini vbilibet constitutis. Frater Johannes, præpositus totusque conuentus monasterii sancte Marie in Rudnicz eiusdem ordinis, reuerenciam debitam oracionesque in domino salutares. Quia diuina permittente iusticia, cuius iudicia incomprehensibilia sunt, per Wicklefistarum seu Hussitarum malignam versuciam terra Boemie bellis, rapinis, incendiis excitata non solum mona- steriorum ecclesiarumque, ymo et personarum deo dictarum iac- turam patitur non modicam; verum eciam religiosi præmaxime ceterique clerici de suis propulsantur habitaculis, alii detenti torquentur et cremantur, quidam eciam cadunt in gladio, incen- duntur igni sanctuaria, polluuntur dei tabernacula, demoliuntur altaria, et ipsa sacrosancta misteria ceteraque sacramenta ecclesia- stica contempnuntur, ymo solotenus conculcantur. Vnde et mona- sterium nostrum prædictum primum quidem spoliatum per eos-
126 süll seyn, daz sie mit macht wider die vnglewbigen Hussen zu Beheim helffen vnd dartzu tun süllen. So süll sein gnade mit dem Herrtzogen von Österreich von sölicher sach wegen auch in red sein. Auch mayne sein küniglich maiestat ein treffenlich bottschaft zu vnsern gnedigen Herren.. den kurfursten zu tun; ob aber das also beschehen oder wie sich die lewff machen werden, wissen wir niht eygenschaft. So ist vns dabey gesagt worden, daz die lantherren vnd lantschaft der vnglewbigen Hussen zu Beheim in kürtz auf einen tag zum Zasslaw beyeinander süllen gewesen sein, vnd wir wissen sust zu disen zeiten niht treffen- licher mêr. Denn wo wir ewer ersamkeit oc. Datum ut supra (feria VIa post Vitj). 123. 1421, Jun. 22 (Střekow.) Der Raudnicer Propst Johann empfiehlt seinen Augustiner Stiftsbruder Johann der Gastfreundschaft aller auswärtigen Geistlichen, da er sein Stift nur aus Noth habe verlassen müssen. (Andreae Ratisbon. Supplementa fol. 384 -5.) Vniversis et singulis patribus et dominis venerabilibus, abbatibus, præpositis, prioribus, et quibuscunque censeantur no- minibus prælatis monasteriorum ecclesiarumque rectoribus quo- rumlibet ordinum et præsertim ordinis canonicorum regularium beati Augustini vbilibet constitutis. Frater Johannes, præpositus totusque conuentus monasterii sancte Marie in Rudnicz eiusdem ordinis, reuerenciam debitam oracionesque in domino salutares. Quia diuina permittente iusticia, cuius iudicia incomprehensibilia sunt, per Wicklefistarum seu Hussitarum malignam versuciam terra Boemie bellis, rapinis, incendiis excitata non solum mona- steriorum ecclesiarumque, ymo et personarum deo dictarum iac- turam patitur non modicam; verum eciam religiosi præmaxime ceterique clerici de suis propulsantur habitaculis, alii detenti torquentur et cremantur, quidam eciam cadunt in gladio, incen- duntur igni sanctuaria, polluuntur dei tabernacula, demoliuntur altaria, et ipsa sacrosancta misteria ceteraque sacramenta ecclesia- stica contempnuntur, ymo solotenus conculcantur. Vnde et mona- sterium nostrum prædictum primum quidem spoliatum per eos-
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127 dem temporalibus; demum nobis fuge præsidio corporum et animarum conseruare cupientibus salutem, dispergi cogimur licet inuiti in diuersas naciones. Quare vniuersitatem ad caritatis opera invito præcibus studiosis tam deuote quam humiliter sup- plicando, quatenus fratrem Johannem presbyterum professum Rudniczensem, præsencium exhibitorem, quem ob loci victusque inopiam transmisimus, cum ad vos declinauerit, non estimetis girouagum nec aliquibus erroribus infiscatum, quin pocius gra- ciose dignemini pro hospite colligere et eterne mercedis intuitu ad tempus graciosius confouere, et si quidem necesse fuerit, ulterius promouere, nos quoque pro operibus misericordie per vos eidem exhibitis, tenebimur et volumus pro uobis omnipoten- tem exorare, vt congregacionem vestram in vinculo caritatis custodiat, eandemque misericordiam tribuat tempore oportuno. Datum in Strzekow castro nostrique exilii diuerticulo, die domi- nica proxima ante festum sancti Johannis Baptiste, sigilli nostri cum impensione, anno domini millesimo quadringentesimo XXI. 124. 1421, Jun. 29 (Breslau). David Rosenfeld an den Hochmeister deutschen Ordens: Nachricht über den Görlitzer Tag (24 Jun.) und den geschlossenen Bund der Schlesier mit den Kur- und anderen Fürsten gegen die Hussiten. (Königsberger Archiv und Grunhagen I. c. n. 9 ex orig.) Deme hochwirdigen vnde grosmachtigen Herren Herren Michel Kochmeister, Hohmeister deutsches Ordens, meinem allirgnedigisten Herren. Meinen vndirtenigen willigen Dinst, hochwirdiger grosmech- tiger Furste, gnediger lieber Herre! Als ich Ew. Gnaden vor eine Copia gesant habe, dorinne dissen Fursten in der Slesien geschreben ist ken Gorlitz uf S. Johannestag (24 Jun.) zu kommen: also ist Herzog Lodewig vom Brige unde Herzog Bernhart van Opeln van aller Fursten wegen in der Slesien do gewest; unde van den van Breslau, die do gewest seyn, habe ich vornomen, daz die Korforsten unde der Herzog van Gellern unde die Margrefen van Meysen mit LXXXVI Riechsteten sich vorbunden haben kegen die Ketzer, unde in dissen Bunt ouch
127 dem temporalibus; demum nobis fuge præsidio corporum et animarum conseruare cupientibus salutem, dispergi cogimur licet inuiti in diuersas naciones. Quare vniuersitatem ad caritatis opera invito præcibus studiosis tam deuote quam humiliter sup- plicando, quatenus fratrem Johannem presbyterum professum Rudniczensem, præsencium exhibitorem, quem ob loci victusque inopiam transmisimus, cum ad vos declinauerit, non estimetis girouagum nec aliquibus erroribus infiscatum, quin pocius gra- ciose dignemini pro hospite colligere et eterne mercedis intuitu ad tempus graciosius confouere, et si quidem necesse fuerit, ulterius promouere, nos quoque pro operibus misericordie per vos eidem exhibitis, tenebimur et volumus pro uobis omnipoten- tem exorare, vt congregacionem vestram in vinculo caritatis custodiat, eandemque misericordiam tribuat tempore oportuno. Datum in Strzekow castro nostrique exilii diuerticulo, die domi- nica proxima ante festum sancti Johannis Baptiste, sigilli nostri cum impensione, anno domini millesimo quadringentesimo XXI. 124. 1421, Jun. 29 (Breslau). David Rosenfeld an den Hochmeister deutschen Ordens: Nachricht über den Görlitzer Tag (24 Jun.) und den geschlossenen Bund der Schlesier mit den Kur- und anderen Fürsten gegen die Hussiten. (Königsberger Archiv und Grunhagen I. c. n. 9 ex orig.) Deme hochwirdigen vnde grosmachtigen Herren Herren Michel Kochmeister, Hohmeister deutsches Ordens, meinem allirgnedigisten Herren. Meinen vndirtenigen willigen Dinst, hochwirdiger grosmech- tiger Furste, gnediger lieber Herre! Als ich Ew. Gnaden vor eine Copia gesant habe, dorinne dissen Fursten in der Slesien geschreben ist ken Gorlitz uf S. Johannestag (24 Jun.) zu kommen: also ist Herzog Lodewig vom Brige unde Herzog Bernhart van Opeln van aller Fursten wegen in der Slesien do gewest; unde van den van Breslau, die do gewest seyn, habe ich vornomen, daz die Korforsten unde der Herzog van Gellern unde die Margrefen van Meysen mit LXXXVI Riechsteten sich vorbunden haben kegen die Ketzer, unde in dissen Bunt ouch
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128 begeret haben, daz alle Forsten aws der Slesien vnde das Lant zu Lawsitzen unde Sweidenitzer Land unde die Stat Bresslaw mit den andern Steten, die meines Herren Koniges in der Sle� sien sint, sich ouch welden in den Bunt geben. Als haben disse vorbenumte czwene Forsten aws der Slesien, die czu Gorlitcz gewest seyn, des Buntbriffes begert zu sehen; doruff ist en gelowbit in acht Tagen eine Copie des Buntbriffes czu senden. Vnde das man hier nicht andirs weis, das alle die hie vorbe- numt sint, czu dem Bunde treten werden; unde werden donnest, als man hie huffet, Gote czu einem Lobe, also einen mechtigen Czog machen, daz die Ketzer unde alle ere Bieleger mit der Hulfe Gotis getilget sullen werden. Ouch haben die Korforsten und die Rychstete etzlich tuwsent Gewopente ken Egre und ken Pilsen gesant, die Grenitz czu vorwaren. Geschreben czu Bresslaw am Sontage noch S. Johanstag, XXI Yores. Ewer undirteniger williger Diner Davit Rosenfeld. Beischluss. Gnediger herre, als der bischoff van Bres- law von Gryssaw abgeczogen ist am Vritage vor Vite (13 Jun.) do besatczte her die stat Brawnaw unde daz clostir unde lys dynne her Franczke van Peterswalt unde her Bernhard van Jersdorf unde vil seynes hofegesindes unde besatczte is, so her beste mochte, und lys do bôchsszen unde andere were, daz sie sich wol weren mogen vor den Ketczern; unde dornoch am nesten dinstage (17 Jun.) czu vesperczeit quomen die Hussen vor Brawnaw, als man hie zagit mit 30000 man, dorundir ab 2000 reiter sint gewest. Nu sint die Hussen dornoch am vri- tage (20 Jun.) wedir abgeczogen, unde wenne ich dirfare, wo sich die Ketczer hen wenden, daz wil ich Euwern Gnoden mit den irsten schreiben. 125. 1421, Juli 7 (Prag). Prager Synodalbeschlüsse vom 7 Jul. 1421. (Prager Univ. Ms. III. G. 16 fol. 67 sq. lt. chron. Laurent. de Březowa oc.) In nomine Domini. Incipit Sancta Synodus habita et rite celebrata de anno domini M'CCCC XXI° die septima mensis
128 begeret haben, daz alle Forsten aws der Slesien vnde das Lant zu Lawsitzen unde Sweidenitzer Land unde die Stat Bresslaw mit den andern Steten, die meines Herren Koniges in der Sle� sien sint, sich ouch welden in den Bunt geben. Als haben disse vorbenumte czwene Forsten aws der Slesien, die czu Gorlitcz gewest seyn, des Buntbriffes begert zu sehen; doruff ist en gelowbit in acht Tagen eine Copie des Buntbriffes czu senden. Vnde das man hier nicht andirs weis, das alle die hie vorbe- numt sint, czu dem Bunde treten werden; unde werden donnest, als man hie huffet, Gote czu einem Lobe, also einen mechtigen Czog machen, daz die Ketzer unde alle ere Bieleger mit der Hulfe Gotis getilget sullen werden. Ouch haben die Korforsten und die Rychstete etzlich tuwsent Gewopente ken Egre und ken Pilsen gesant, die Grenitz czu vorwaren. Geschreben czu Bresslaw am Sontage noch S. Johanstag, XXI Yores. Ewer undirteniger williger Diner Davit Rosenfeld. Beischluss. Gnediger herre, als der bischoff van Bres- law von Gryssaw abgeczogen ist am Vritage vor Vite (13 Jun.) do besatczte her die stat Brawnaw unde daz clostir unde lys dynne her Franczke van Peterswalt unde her Bernhard van Jersdorf unde vil seynes hofegesindes unde besatczte is, so her beste mochte, und lys do bôchsszen unde andere were, daz sie sich wol weren mogen vor den Ketczern; unde dornoch am nesten dinstage (17 Jun.) czu vesperczeit quomen die Hussen vor Brawnaw, als man hie zagit mit 30000 man, dorundir ab 2000 reiter sint gewest. Nu sint die Hussen dornoch am vri- tage (20 Jun.) wedir abgeczogen, unde wenne ich dirfare, wo sich die Ketczer hen wenden, daz wil ich Euwern Gnoden mit den irsten schreiben. 125. 1421, Juli 7 (Prag). Prager Synodalbeschlüsse vom 7 Jul. 1421. (Prager Univ. Ms. III. G. 16 fol. 67 sq. lt. chron. Laurent. de Březowa oc.) In nomine Domini. Incipit Sancta Synodus habita et rite celebrata de anno domini M'CCCC XXI° die septima mensis
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129 Julii in inclyta civitate Pragensi, sub Conrado archiepiscopo Pragensis civitatis, et sub potestate et mandato magnificorum et nobilium dominorum magnatorum, comitum, baronum, nec non magistrorum civium et communitatum christianissimi regni Bohe- miæ et marchionatus Moraviæ, convenientibus ad illam fere ex universis districtibus clericis ejusdem regni Bohemiæ et mar- chionatus Moraviæ, et præsidentibus in ea magistris Pragensibus, Johanne de Przibram, Procopio de Plzna, Jacobo de Misa et Johanne de Nova Civitate, statuentibus et exponentibus quasi concilia totius cleri, et consensu uniformi has salubres et eccle- siasticas regulas, ut omnes clerici prædictarum diocesium nove- rint, quid debeant in futurum observare. Quid de nova et veteri lege credendum sit. Inprimis pio et fideli corde credimus et integra mente credendum et asserendum affirmamus omne verbum scripturæe sacræ novi et veteris testamenti esse simpliciter et immobiliter ad sensum, quem spiritus sanctus flagitat, verum, sanctum et catholicum, et ab universis Christi fidelibus venerandum et te- nendum toto corde affirmamus et annuntiamus. Explanatio ipsius sanctae Synodi. Item symbolum apostolorum, symbolum magni Nicæni con- cilii, symbolum Athanasii una cum omnibus aliis symbolis ca- tholicis in ecclesia primitiva tentis et promulgatis fideliter ex integro credimus et credendum ab omnibus affirmamus; omnia- que decreta, statuta sancta, rationabilia et catholica apostolorum et ecclesiæ primitivæ, quam pro matre et magistra fidei catho- licæ honoramus et a qua discedere nefas putamus, tenenda et observanda decernimus et mandamus, ita ut quod apostoli do- cuerunt et ipsa servavit antiquitas, nos quoque servemus et custodiamus. De gubernatoribus et directoribus universis cleri diocesis Pragensis, Olomucensis et Litomyslensis. Item pro universo ordine et honestate totius cleri nostri custodienda et retinenda, omnique præsumtione in clero regni hujus compescenda. dignum duximus eligere quatuor viros ido- 9
129 Julii in inclyta civitate Pragensi, sub Conrado archiepiscopo Pragensis civitatis, et sub potestate et mandato magnificorum et nobilium dominorum magnatorum, comitum, baronum, nec non magistrorum civium et communitatum christianissimi regni Bohe- miæ et marchionatus Moraviæ, convenientibus ad illam fere ex universis districtibus clericis ejusdem regni Bohemiæ et mar- chionatus Moraviæ, et præsidentibus in ea magistris Pragensibus, Johanne de Przibram, Procopio de Plzna, Jacobo de Misa et Johanne de Nova Civitate, statuentibus et exponentibus quasi concilia totius cleri, et consensu uniformi has salubres et eccle- siasticas regulas, ut omnes clerici prædictarum diocesium nove- rint, quid debeant in futurum observare. Quid de nova et veteri lege credendum sit. Inprimis pio et fideli corde credimus et integra mente credendum et asserendum affirmamus omne verbum scripturæe sacræ novi et veteris testamenti esse simpliciter et immobiliter ad sensum, quem spiritus sanctus flagitat, verum, sanctum et catholicum, et ab universis Christi fidelibus venerandum et te- nendum toto corde affirmamus et annuntiamus. Explanatio ipsius sanctae Synodi. Item symbolum apostolorum, symbolum magni Nicæni con- cilii, symbolum Athanasii una cum omnibus aliis symbolis ca- tholicis in ecclesia primitiva tentis et promulgatis fideliter ex integro credimus et credendum ab omnibus affirmamus; omnia- que decreta, statuta sancta, rationabilia et catholica apostolorum et ecclesiæ primitivæ, quam pro matre et magistra fidei catho- licæ honoramus et a qua discedere nefas putamus, tenenda et observanda decernimus et mandamus, ita ut quod apostoli do- cuerunt et ipsa servavit antiquitas, nos quoque servemus et custodiamus. De gubernatoribus et directoribus universis cleri diocesis Pragensis, Olomucensis et Litomyslensis. Item pro universo ordine et honestate totius cleri nostri custodienda et retinenda, omnique præsumtione in clero regni hujus compescenda. dignum duximus eligere quatuor viros ido- 9
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130 neos, scientia et vita probatos, principales et capitales sum- mosque cleri gubernatores, directores et administratores in spi- ritualibus, cum consensu reverendissimi in Christo patris, do- mini Conradi archiepiscopi Pragensis, scilicet Mgrum Jacobum de Misa, Mg. Johannem de Przibram, Mg. Procopium de Plzna et Johannem prædicatorem de Nova civitate; quorum directioni, dispositioni et vocationi in omnibus licitis et honestis parere et obedire sincere promittimus, dando et concedendo plenam et omnimodam super nos potestatem, omnes injustos et rebelles castigandi et puniendi, dirigendi, ponendi, mutandi vel alienandi, et quomodolibet aliter exigente ordine et justitia peragendi. De habenda ab omnibus lege domini scripta, dis- cenda et promovenda. Item quod omnes Christi sacerdotes totam legem domini scriptam ex integro, aut si nullatenus possunt, adminus novam legem habeant, et ipsam tota sollicitudine legant et discant, et in se ad normam et vitam evangelicam et apostolicam, nec non in aliis studiose promoveant, verbum domini jugiter prædicando et constanter promulgando. De novitatibus absque ratione non inveniendis. Item, quod nullus clericorum aliquam novitatem incon- suetam contra evangelia aut antiqua sanctorum patrum præcepta et decreta rationabilia audeat incipere docere aut prædicare, donec ipsam ad prædictos cleri gubernatores et directores aut ad synodum provincialem deferat, et ipsam rationabilem et ca- tholicam scripturis sacris aut rationibus approbet et ostendat. Et præsertim articulos contra sacratissimam eucharistiam et alia concomitativa per universitatem et clerum Pragensem prohibita, quæ et nos prohibemus, ut nemo tenere præsumat aut docere. De fide eucharistiae et ejus promotione. Item quod omnes sacerdotes in divinissimo eucharistiæ sacramento et corde fidelissime credant, et ore sincerissime con- fiteantur, tam sub forma panis, quam sub forma vini totum do- minum Jesum Christum verum deum et hominem cum suo pro- prio corpore et sanguine nobiscum esse sua præsentia reali
130 neos, scientia et vita probatos, principales et capitales sum- mosque cleri gubernatores, directores et administratores in spi- ritualibus, cum consensu reverendissimi in Christo patris, do- mini Conradi archiepiscopi Pragensis, scilicet Mgrum Jacobum de Misa, Mg. Johannem de Przibram, Mg. Procopium de Plzna et Johannem prædicatorem de Nova civitate; quorum directioni, dispositioni et vocationi in omnibus licitis et honestis parere et obedire sincere promittimus, dando et concedendo plenam et omnimodam super nos potestatem, omnes injustos et rebelles castigandi et puniendi, dirigendi, ponendi, mutandi vel alienandi, et quomodolibet aliter exigente ordine et justitia peragendi. De habenda ab omnibus lege domini scripta, dis- cenda et promovenda. Item quod omnes Christi sacerdotes totam legem domini scriptam ex integro, aut si nullatenus possunt, adminus novam legem habeant, et ipsam tota sollicitudine legant et discant, et in se ad normam et vitam evangelicam et apostolicam, nec non in aliis studiose promoveant, verbum domini jugiter prædicando et constanter promulgando. De novitatibus absque ratione non inveniendis. Item, quod nullus clericorum aliquam novitatem incon- suetam contra evangelia aut antiqua sanctorum patrum præcepta et decreta rationabilia audeat incipere docere aut prædicare, donec ipsam ad prædictos cleri gubernatores et directores aut ad synodum provincialem deferat, et ipsam rationabilem et ca- tholicam scripturis sacris aut rationibus approbet et ostendat. Et præsertim articulos contra sacratissimam eucharistiam et alia concomitativa per universitatem et clerum Pragensem prohibita, quæ et nos prohibemus, ut nemo tenere præsumat aut docere. De fide eucharistiae et ejus promotione. Item quod omnes sacerdotes in divinissimo eucharistiæ sacramento et corde fidelissime credant, et ore sincerissime con- fiteantur, tam sub forma panis, quam sub forma vini totum do- minum Jesum Christum verum deum et hominem cum suo pro- prio corpore et sanguine nobiscum esse sua præsentia reali
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131 sicque ab omnibus tenendum fideliter populo annuntient et cre- dendum. Ejusdem quoque sacrosanctæ eucharistiæ communi- onem divinissimam sub utraque specie panis et vini, quotiens- cunque spiritus domini suggesserit, sive semel tantum quotidie, sive certis dierum intervallis, universis Christi fidelibus tam sanis quam ægris, tam adultis quam infantibus omni ingenio et pietatis consilio effectualiter exsequendam promoveant, et velut donum omnium gratiarum ardentissime populo recommendent. De ordine et ritu missae. Item, quod ordo et officium sacræ missæ in omni ritu et gestu ab ecclesia primitiva emanato et exemplato, et a sanctis primitivæe ecclesiæ approbato et tento, in habitu communi, quem alii orarium, alii ornamenta appellant, circumscripta ab eis omni superfluitate et pretiositate, ab omnibus et singulis sacrifican- tibus, nisi necessitas inevitabilis præpediat, diligenter observetur. Quod circa omnia sacramenta eucharistia est con- ferenda. Item statuimus, quatenus circa ministerium omnium sex sacramentorum sacramentum eucharistiæ velut virtus et confir- matio eorumdem non deseratur, sed concurrat et ministretur. Quia teste beato Dionysio nullum sacramentum rite celebratur, in quo sacra eucharistia non sumitur. Quod nullus sacerdos debeat civiliter et secula- riter dominari. Item quod nullus sacerdos Christi super præediis, agris, domibus, censibus aut quibuscunque aliis proventibus aut pos- sessionibus civili et seculari jure dominetur, sed vivens ad nor- mam paupertatis evangelicæ et vitæ apostolicæ, victu et amictu moderato contentetur. Ipsas autem eleemosynas et facultates ecle- siæ appropriatas et donationes temporales seu perpetuas nemo secularium dominorum pro se debet usurpare aut auferre. De conductionibus et conventionibus. Item, quatenus a modo nullus clericus audeat res ecclesiæ aut alias facultates in mercedem conducere et convenire, et 9*)
131 sicque ab omnibus tenendum fideliter populo annuntient et cre- dendum. Ejusdem quoque sacrosanctæ eucharistiæ communi- onem divinissimam sub utraque specie panis et vini, quotiens- cunque spiritus domini suggesserit, sive semel tantum quotidie, sive certis dierum intervallis, universis Christi fidelibus tam sanis quam ægris, tam adultis quam infantibus omni ingenio et pietatis consilio effectualiter exsequendam promoveant, et velut donum omnium gratiarum ardentissime populo recommendent. De ordine et ritu missae. Item, quod ordo et officium sacræ missæ in omni ritu et gestu ab ecclesia primitiva emanato et exemplato, et a sanctis primitivæe ecclesiæ approbato et tento, in habitu communi, quem alii orarium, alii ornamenta appellant, circumscripta ab eis omni superfluitate et pretiositate, ab omnibus et singulis sacrifican- tibus, nisi necessitas inevitabilis præpediat, diligenter observetur. Quod circa omnia sacramenta eucharistia est con- ferenda. Item statuimus, quatenus circa ministerium omnium sex sacramentorum sacramentum eucharistiæ velut virtus et confir- matio eorumdem non deseratur, sed concurrat et ministretur. Quia teste beato Dionysio nullum sacramentum rite celebratur, in quo sacra eucharistia non sumitur. Quod nullus sacerdos debeat civiliter et secula- riter dominari. Item quod nullus sacerdos Christi super præediis, agris, domibus, censibus aut quibuscunque aliis proventibus aut pos- sessionibus civili et seculari jure dominetur, sed vivens ad nor- mam paupertatis evangelicæ et vitæ apostolicæ, victu et amictu moderato contentetur. Ipsas autem eleemosynas et facultates ecle- siæ appropriatas et donationes temporales seu perpetuas nemo secularium dominorum pro se debet usurpare aut auferre. De conductionibus et conventionibus. Item, quatenus a modo nullus clericus audeat res ecclesiæ aut alias facultates in mercedem conducere et convenire, et 9*)
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132 propter avaritiam damnosam sollicitudinem patrimoniorum exer- cere; juxta concilium Nicænum hoc statuens et demandans. De omnibus peccatis mortalibus destruendis et cohibendis. Item, statuimus in domino Jesu Christo et sub æterna damnatione tenendum et nuntiandum, quatenus quilibet Christi sacerdos omnia peccata mortalia publica lege dei prohibita toto conatu et absque omni desidia in se et in omnibus aliis dili- genter et pro posse nitatur destruere, evellere, disperdere et dissipare; nec aliquod hujusmodi malum per omnia pericula rerum et corporum suorum in se et in suis subditis negligenter permittere aut ignave tolerare. De nihil accipiendo et exigendo a septem sacramentis. Item, quod nullus Christi sacerdotum pro sacramentis et pro ministeriis septem sacramentorum, imo nec juxta ministe- rium septem sacramentorum, aut aliis omnibus annexis spiritu- alibus, pecuniam aliquam aut dona recipiat aut exigat, nec sub obtentu religionis cujuscunque pro orationibus recipere audeat De non cohabitando cum mulieribus. Item, quatenus nullus sacerdos cum mulieribus, maxime cum juvenibus, nedum cohabitationem sed nec conversationem habeat, nec colloquia aliqua misceat, nec domos earum, nisi sa- lubris cogat necessitas, ex apostoli præcepto visitet, sed devitet. De clerico in fornicationem lapso. Item, si quis sacerdos in fornicationem lapsus fuerit, quod ad unum annum in carcerem detrusus puniatur. Quodsi plu- ries lapsus fuerit, quatenus degradetur et ab officio perpetue suspendatur. De clerico in elebrietatem lapso. Item, quodsi quis sacerdos in ebrietate aliquotiens fuerit repertus, aut tabernis aut aleis inservierit, quatenus per men- sem in carcerem detrudatur.
132 propter avaritiam damnosam sollicitudinem patrimoniorum exer- cere; juxta concilium Nicænum hoc statuens et demandans. De omnibus peccatis mortalibus destruendis et cohibendis. Item, statuimus in domino Jesu Christo et sub æterna damnatione tenendum et nuntiandum, quatenus quilibet Christi sacerdos omnia peccata mortalia publica lege dei prohibita toto conatu et absque omni desidia in se et in omnibus aliis dili- genter et pro posse nitatur destruere, evellere, disperdere et dissipare; nec aliquod hujusmodi malum per omnia pericula rerum et corporum suorum in se et in suis subditis negligenter permittere aut ignave tolerare. De nihil accipiendo et exigendo a septem sacramentis. Item, quod nullus Christi sacerdotum pro sacramentis et pro ministeriis septem sacramentorum, imo nec juxta ministe- rium septem sacramentorum, aut aliis omnibus annexis spiritu- alibus, pecuniam aliquam aut dona recipiat aut exigat, nec sub obtentu religionis cujuscunque pro orationibus recipere audeat De non cohabitando cum mulieribus. Item, quatenus nullus sacerdos cum mulieribus, maxime cum juvenibus, nedum cohabitationem sed nec conversationem habeat, nec colloquia aliqua misceat, nec domos earum, nisi sa- lubris cogat necessitas, ex apostoli præcepto visitet, sed devitet. De clerico in fornicationem lapso. Item, si quis sacerdos in fornicationem lapsus fuerit, quod ad unum annum in carcerem detrusus puniatur. Quodsi plu- ries lapsus fuerit, quatenus degradetur et ab officio perpetue suspendatur. De clerico in elebrietatem lapso. Item, quodsi quis sacerdos in ebrietate aliquotiens fuerit repertus, aut tabernis aut aleis inservierit, quatenus per men- sem in carcerem detrudatur.
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133 De hoc, quod clericus debet differre a laicis veste, tonsura et gestu. Item quod clericus professionem suam etiam habitu et ton- sura a communi populo differente, in gestu et incessu probet: sed vestimentis nec calceamentis decorem, sed religionem quærat. De clerico seculari et maledico. Item clericum scurrilem et verbis vanis aut turpibus jocu- larem aut maledicum ab officio dicimus removendum. De clerico percussore. Item ut clerici seditionarii numquam ordinentur, et si in ordinibus fuerint, cujuscunque gradus fuerint, degradentur. De confessione auriculari non prohibenda. Item quod nemo homines vere poenitentes, humili corde peccata sua presbyteris confiteri affectantes, quavis temeritate ab eadem præsumat repellere, aut prædictam confessionem velut illicitam, aut vim clavium, quibus peccata vere poenitentibus a domino Jesu Christo ministerialiter remitti conceduntur, satis- factionis quoque remedia salubria quoquomodo audeat prohibere. De fonte baptismi et chrismate in ecclesia retinendo. Item quatenus omnes ecclesiarum directores fontem bap- tismi temporibus debitis consecratum, oleum quoque sacrum cum chrismate in ecclesiis suis habeant et habendum provideant, et solitis modis ungendi, interrogandi et respondendi, et exorcisa- tionibus infantes baptisent, et baptisatos mox, si idonei sunt et cibi capaces, sacramento corporis et sanguinis domini commu- nicent. De clerico abjudicato a laicis non defendendo. Item si quis cujuscunque honoris clericus judicio episcopi aut aliorum electorum quocumque crimine fuerit legitime dam- natus, non liceat eum cuiquam laico quovismodo defensare, sed ecclesiastico justo judicio obtemperare.
133 De hoc, quod clericus debet differre a laicis veste, tonsura et gestu. Item quod clericus professionem suam etiam habitu et ton- sura a communi populo differente, in gestu et incessu probet: sed vestimentis nec calceamentis decorem, sed religionem quærat. De clerico seculari et maledico. Item clericum scurrilem et verbis vanis aut turpibus jocu- larem aut maledicum ab officio dicimus removendum. De clerico percussore. Item ut clerici seditionarii numquam ordinentur, et si in ordinibus fuerint, cujuscunque gradus fuerint, degradentur. De confessione auriculari non prohibenda. Item quod nemo homines vere poenitentes, humili corde peccata sua presbyteris confiteri affectantes, quavis temeritate ab eadem præsumat repellere, aut prædictam confessionem velut illicitam, aut vim clavium, quibus peccata vere poenitentibus a domino Jesu Christo ministerialiter remitti conceduntur, satis- factionis quoque remedia salubria quoquomodo audeat prohibere. De fonte baptismi et chrismate in ecclesia retinendo. Item quatenus omnes ecclesiarum directores fontem bap- tismi temporibus debitis consecratum, oleum quoque sacrum cum chrismate in ecclesiis suis habeant et habendum provideant, et solitis modis ungendi, interrogandi et respondendi, et exorcisa- tionibus infantes baptisent, et baptisatos mox, si idonei sunt et cibi capaces, sacramento corporis et sanguinis domini commu- nicent. De clerico abjudicato a laicis non defendendo. Item si quis cujuscunque honoris clericus judicio episcopi aut aliorum electorum quocumque crimine fuerit legitime dam- natus, non liceat eum cuiquam laico quovismodo defensare, sed ecclesiastico justo judicio obtemperare.
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134 De modo orandi et legendi clericorum. Item quod quilibet Christi sacerdos, cui locus et tempus facultatem dant, ad horas canonicas sit obligatus, nisi medita- tione aut studio in lege dei aut alio utiliori inevitabiliter sit præpeditus. Quodsi quis otiis vacaverit, et tempus pro quo aut orare aut studere potuit, vane consumserit, anathema sit. De quibusdam rationabiliter obmissis. Item nuntiamus propter pericula aliqua evitanda, quod circa ritus ecclesiasticos illa, quæ sunt rationabiliter ex certis causis obmissa in communitatibus Pragensibus, quod hæc habeantur et teneantur pro obmissis, nisi magis rationabilis et magis utilis causa intervenerit pro tali ritu resumendo. Hæc ergo sancta et rationabilia statuta et decreta sta- tuimus, imo potius antiqua concilia et præcepta renovavimus, protestantes in his omnibus, quod per illa in nullo fidei ortho- doxæ domini nostri Jesu Christi intendimus derogare. Sed si de contrario aliquo eorumdem melius docti fuerimus, parati sumus humiliter emendare. 126. 1421, Jul. 15 (Breslau). Ein Breslauer Domherr an den Hochmeister in Preussen: die Kurfürsten und Reichsstädte stiften zur endlichen Dämpfung der Ketzerei in Böhmen einen grossen Bund der ganzen deutschen Nation, dem auch der Hoch- meister beitreten möge; zu Bartholomäi (24 Aug.) soll das deutsche Heer bei Eger sich vereinigen; K. Sigmund hat mit dem Herzoge von Österreich gänzlich sich geeint und wird auch persönlich nach Böhmen zichen oc. (Grunhagen 1. c. n. 11, aus Königsberg. Orig.) Meinen demutigin phlichtigen getrawen dinst zuvor, gros- mechtiger liebir gnadiger herre! Ich thu Ew. Gnaden zu wissen, das also gestern (14 Jul.) erbar muntliche und briffliche bot- schafft bey meinen gnadigen herren dem bischoffe und gemei- neclich allen fursten der Slesien von meinen herren den kor- fursten gekomen ist, die mancherley schreiben, das Ew. Gn. zu
134 De modo orandi et legendi clericorum. Item quod quilibet Christi sacerdos, cui locus et tempus facultatem dant, ad horas canonicas sit obligatus, nisi medita- tione aut studio in lege dei aut alio utiliori inevitabiliter sit præpeditus. Quodsi quis otiis vacaverit, et tempus pro quo aut orare aut studere potuit, vane consumserit, anathema sit. De quibusdam rationabiliter obmissis. Item nuntiamus propter pericula aliqua evitanda, quod circa ritus ecclesiasticos illa, quæ sunt rationabiliter ex certis causis obmissa in communitatibus Pragensibus, quod hæc habeantur et teneantur pro obmissis, nisi magis rationabilis et magis utilis causa intervenerit pro tali ritu resumendo. Hæc ergo sancta et rationabilia statuta et decreta sta- tuimus, imo potius antiqua concilia et præcepta renovavimus, protestantes in his omnibus, quod per illa in nullo fidei ortho- doxæ domini nostri Jesu Christi intendimus derogare. Sed si de contrario aliquo eorumdem melius docti fuerimus, parati sumus humiliter emendare. 126. 1421, Jul. 15 (Breslau). Ein Breslauer Domherr an den Hochmeister in Preussen: die Kurfürsten und Reichsstädte stiften zur endlichen Dämpfung der Ketzerei in Böhmen einen grossen Bund der ganzen deutschen Nation, dem auch der Hoch- meister beitreten möge; zu Bartholomäi (24 Aug.) soll das deutsche Heer bei Eger sich vereinigen; K. Sigmund hat mit dem Herzoge von Österreich gänzlich sich geeint und wird auch persönlich nach Böhmen zichen oc. (Grunhagen 1. c. n. 11, aus Königsberg. Orig.) Meinen demutigin phlichtigen getrawen dinst zuvor, gros- mechtiger liebir gnadiger herre! Ich thu Ew. Gnaden zu wissen, das also gestern (14 Jul.) erbar muntliche und briffliche bot- schafft bey meinen gnadigen herren dem bischoffe und gemei- neclich allen fursten der Slesien von meinen herren den kor- fursten gekomen ist, die mancherley schreiben, das Ew. Gn. zu
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135 lang zu irkundigen were, sundir beslissende, und entlich so wollen sie an allen vorczug in eygener personen, als meine herren die erczebischoffe von Tryr und Käln, der phalczgrave vom Reyne mit vele andern fursten geistlich und werlich, groven und sechsunachczig reichstete macht uff sente Bartholomeus obent (23 Aug.) nehst zukumftig zu Egra in Behmen mechticlich seyn und also mit macht Missen, Slesien, Saxen, Brandenburg, Doringen, Maidburg und faste mer landen in das konigreich von Behmen czihn und den unglaubigen wicleffin und hussin käczerey czustoren, und meynen keinerleyweis aus dem lande czu czihnde, sie haben denne die kätczerey und den unglawben gedemft, wenn sie umbundumb in allen landen um Behmen ge- legin um köste und notdorft en zufurende bestalt habin. Ouch liber gnadiger herre, haben sie mit vele fursten und herren ge- meinuclich allir dewtschir czunge eynen bunt begriffen und gemacht, dorin mein herre sich sampt mit andern fursten der Slesien meint zugebin unde seine wirdige botschaft dorumb iczunt gesant hat, des habe ich lieber gnadiger herre mit meins hern gnoden, der allewege des ordens best sücht, gewegin. Were is Ew. Gn. bequeme und nütze auch mit ewerm orden in eynen sulchin bunth zu gebin, das wurde mein herre von der korfursten und andir furstin wegin gancze macht haben euch und Ew. Gn. dorein zunemen. Des buntbriffis ausschrift zendit euch David Rosinfeldt, dornoch sich Ew. Gn. richten und bedenken mag. Ouch geruche Ew. Gn. zu wissen, das iczunt der vorgeschreben korfursten rethe und vorbothen worhafticlich mit funfhundirt pherden ken Egra in Behmen gekomen sein und do irer herren beiten werden und en notdorft bestellin. Ouch wisse Ew. Gnade, das mein herre der romische konig mit dem von Ostereich umbe das fröwlein von Hungern und alle andir sachin sich genczlich geeinet hat, und der von Oste- reich der leyt dem konige czwehundirtawsint bereiter gulden, dovor her em eyngegebin hat und vorsatczt die nochgeschriben stete und lant in Behmen Budwis, in Merhern Snewma, Egla, Cämp- nicz und Scalicz, so das der von Osterich mit alle seiner macht meinem herren dem konige vorgeschreben beystehn und helfin wil bis zum ende. Ouch thu ich E. G. zu wissen, das die körfursten dem konige von Polan einen ernsten briff von
135 lang zu irkundigen were, sundir beslissende, und entlich so wollen sie an allen vorczug in eygener personen, als meine herren die erczebischoffe von Tryr und Käln, der phalczgrave vom Reyne mit vele andern fursten geistlich und werlich, groven und sechsunachczig reichstete macht uff sente Bartholomeus obent (23 Aug.) nehst zukumftig zu Egra in Behmen mechticlich seyn und also mit macht Missen, Slesien, Saxen, Brandenburg, Doringen, Maidburg und faste mer landen in das konigreich von Behmen czihn und den unglaubigen wicleffin und hussin käczerey czustoren, und meynen keinerleyweis aus dem lande czu czihnde, sie haben denne die kätczerey und den unglawben gedemft, wenn sie umbundumb in allen landen um Behmen ge- legin um köste und notdorft en zufurende bestalt habin. Ouch liber gnadiger herre, haben sie mit vele fursten und herren ge- meinuclich allir dewtschir czunge eynen bunt begriffen und gemacht, dorin mein herre sich sampt mit andern fursten der Slesien meint zugebin unde seine wirdige botschaft dorumb iczunt gesant hat, des habe ich lieber gnadiger herre mit meins hern gnoden, der allewege des ordens best sücht, gewegin. Were is Ew. Gn. bequeme und nütze auch mit ewerm orden in eynen sulchin bunth zu gebin, das wurde mein herre von der korfursten und andir furstin wegin gancze macht haben euch und Ew. Gn. dorein zunemen. Des buntbriffis ausschrift zendit euch David Rosinfeldt, dornoch sich Ew. Gn. richten und bedenken mag. Ouch geruche Ew. Gn. zu wissen, das iczunt der vorgeschreben korfursten rethe und vorbothen worhafticlich mit funfhundirt pherden ken Egra in Behmen gekomen sein und do irer herren beiten werden und en notdorft bestellin. Ouch wisse Ew. Gnade, das mein herre der romische konig mit dem von Ostereich umbe das fröwlein von Hungern und alle andir sachin sich genczlich geeinet hat, und der von Oste- reich der leyt dem konige czwehundirtawsint bereiter gulden, dovor her em eyngegebin hat und vorsatczt die nochgeschriben stete und lant in Behmen Budwis, in Merhern Snewma, Egla, Cämp- nicz und Scalicz, so das der von Osterich mit alle seiner macht meinem herren dem konige vorgeschreben beystehn und helfin wil bis zum ende. Ouch thu ich E. G. zu wissen, das die körfursten dem konige von Polan einen ernsten briff von
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136 der enthaldunge und gununge der bothen der käczer geschreben haben, de (sic) copien ich E. G. hirinne zende vorslossen, und wurde E. Gn. in den adir andirn sachin icht zurothe mir wedir zu schreiben, do welle ich mich als ewir getrawir armir capplan alleczeyt getrawlich fleyseclich und dinstlich ynne beweisen, und wisset, das ich y E. G. und des ordens getrawir capplan sterben wil. Ouch wisse Ew. Gn., das der konig mit eygener personen mechticlich mit den Hungern ken Behmen genczlich und kurcz- lich meinet zuczihnde und hat itzund wol czwethausint phert ken Merhern in das lant gelegt, die lant zu beschirmen, und die seiner gnoden do beiten werden. Die botschaft hat meyn her auch gestern mit seinem eygen bothen von Hungern wor- hafticlich gehat. Ich bevele mich Ewern gnaden als meinen gnadigin herren. Gegeben zu Breslaw an dem tage divisionis apostolorum. Thomas Mas ewern gnaden demutiger getrawer capplan. 127. 1421, Jul. 19 (Presburg). K. Sigmund an den Cardinallegaten Branda: lobt die durch dessen Zu- thun von den Reichsfürsten in Wesel gegen die böhmischen Ketzer ge- fassten Beschlüsse, erklärt seinen Eifer in Bekämpfung der Ketzerei, so wie die dazu getroffenen Anstalten, und fordert denselben auf, durch den deutschen Orden in Preussen dahin zu wirken, dass aus Polen und Lit- thauen den Ketzern keine Hilfe geleistet werden könne. (Aus dem Königsberger Archive.) Reuerendissimo in Christo patri domino Brande sacrosancte Romane eccle- sie Cardinali Legato oc. Amico nostro carissimo. Sigismundus dei gratia Romanorum Rex semper Augustus ac Hungarie, Bohemie oc. Rex. Reuerendissime in Christo pater, amice noster carissime, prout aliter vobis scripsimus, litteras reuerendissime Paterni- tatis vestre datas Colonie die VI Junii per illarum latorem suscepimus, ex quarum continencia nouimus tam nostris solici- tacionibus crebris, quam considerata Wiklephistarum Hussistarum nimis obstinata nequicia per dominum N. summum pontificem magno cordis dolore percussum vos legatum ad Germaniam
136 der enthaldunge und gununge der bothen der käczer geschreben haben, de (sic) copien ich E. G. hirinne zende vorslossen, und wurde E. Gn. in den adir andirn sachin icht zurothe mir wedir zu schreiben, do welle ich mich als ewir getrawir armir capplan alleczeyt getrawlich fleyseclich und dinstlich ynne beweisen, und wisset, das ich y E. G. und des ordens getrawir capplan sterben wil. Ouch wisse Ew. Gn., das der konig mit eygener personen mechticlich mit den Hungern ken Behmen genczlich und kurcz- lich meinet zuczihnde und hat itzund wol czwethausint phert ken Merhern in das lant gelegt, die lant zu beschirmen, und die seiner gnoden do beiten werden. Die botschaft hat meyn her auch gestern mit seinem eygen bothen von Hungern wor- hafticlich gehat. Ich bevele mich Ewern gnaden als meinen gnadigin herren. Gegeben zu Breslaw an dem tage divisionis apostolorum. Thomas Mas ewern gnaden demutiger getrawer capplan. 127. 1421, Jul. 19 (Presburg). K. Sigmund an den Cardinallegaten Branda: lobt die durch dessen Zu- thun von den Reichsfürsten in Wesel gegen die böhmischen Ketzer ge- fassten Beschlüsse, erklärt seinen Eifer in Bekämpfung der Ketzerei, so wie die dazu getroffenen Anstalten, und fordert denselben auf, durch den deutschen Orden in Preussen dahin zu wirken, dass aus Polen und Lit- thauen den Ketzern keine Hilfe geleistet werden könne. (Aus dem Königsberger Archive.) Reuerendissimo in Christo patri domino Brande sacrosancte Romane eccle- sie Cardinali Legato oc. Amico nostro carissimo. Sigismundus dei gratia Romanorum Rex semper Augustus ac Hungarie, Bohemie oc. Rex. Reuerendissime in Christo pater, amice noster carissime, prout aliter vobis scripsimus, litteras reuerendissime Paterni- tatis vestre datas Colonie die VI Junii per illarum latorem suscepimus, ex quarum continencia nouimus tam nostris solici- tacionibus crebris, quam considerata Wiklephistarum Hussistarum nimis obstinata nequicia per dominum N. summum pontificem magno cordis dolore percussum vos legatum ad Germaniam
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137 fuisse cum auctoritate predicandi crucem transmissum cum illa indulgencia, que datur omnibus ad passagium terre sancte, ac inuenisse dominos principes sacri imperii electores in Vesalia congregatos, qui pro imponendo totalem finem erroribus illis, opitulante diuina gracia concluserunt copiosum exercitum circa festum sancti Bartholomei (24 Aug.) mittere ad partes illas oc., de quorum auisamento vobis regraciamur pro posse. Et uolumus Reuerendissimam P. V. (non) latere, quod nos interea teste deo, et ut nouerunt omnes qui nobiscum fuere, ad hoc ipsum totis nostris viribus laborauimus, ut scilicet nobis per viam Morauie intrantibus cum gentibus nostris et Slesie ducibus per aliam, et dominis principibus electoribus per aliam cum ipsorum po- tencia, totalis hereticorum rabies et audacia comprimantur et tam pestifera secta deleatur et extirpetur adiutorio Jhesu Christi. Nam quid nobis (prod)esset tot laboribus, tot angustiis pro- vnione ecclesie insudasse, nisi pro tam pio tamque salutifero negocio corpus viresque nostras totales exponeremus ? quam gloriam reportare possemus, si vnione ecclesie christianorum facta, Teucrisque inimicis christifidelium intrantibus crebro chri- stianorum partes repulsis sepissime, Wiklephistarum et Hussi- starum pessimum omnium hereticorum genus nollemus destruere ? tam et si dum circa hec occupamur, quod libenti animo facimus, regnum nostrum Vngarie, quod dolenter referimus, magna ab ipsis Teucris dampna pertulerit. Certe nullum in conspectu omnipotentis dei maius premium, nullam maiorem possemus hac in vita gloriam adipisci, et id semper animi intencionisque no- stre extitit deo teste; pro qua re eciam quasi totam nostram substanciam exposuimus et notabiles prochdolor viri periere, dum vndicunque angustiis nos vexantibus, nunc per vnam nunc per aliam viam quantum fuit possibile conati sumus resistere. Et sine dubio, prout ordinaueramus, fuissemus in Nuremberga cum electoribus sacri imperii et aliis principibus et communi- tatibus constituti, nisi multa interuenissent obstacula, sicut rela- cione domini Alberti Valendrop vestra debuit nouisse Paternitas, que nos merito retraxerunt. Et interim vias quesiuimus, ut cum serenissimo rege Polonie fratre nostro carissimo super hac materia propter multa de eo nobis inde relata conueniremus, Unde credimus finem bonum aliquem euenturum. Cum illis
137 fuisse cum auctoritate predicandi crucem transmissum cum illa indulgencia, que datur omnibus ad passagium terre sancte, ac inuenisse dominos principes sacri imperii electores in Vesalia congregatos, qui pro imponendo totalem finem erroribus illis, opitulante diuina gracia concluserunt copiosum exercitum circa festum sancti Bartholomei (24 Aug.) mittere ad partes illas oc., de quorum auisamento vobis regraciamur pro posse. Et uolumus Reuerendissimam P. V. (non) latere, quod nos interea teste deo, et ut nouerunt omnes qui nobiscum fuere, ad hoc ipsum totis nostris viribus laborauimus, ut scilicet nobis per viam Morauie intrantibus cum gentibus nostris et Slesie ducibus per aliam, et dominis principibus electoribus per aliam cum ipsorum po- tencia, totalis hereticorum rabies et audacia comprimantur et tam pestifera secta deleatur et extirpetur adiutorio Jhesu Christi. Nam quid nobis (prod)esset tot laboribus, tot angustiis pro- vnione ecclesie insudasse, nisi pro tam pio tamque salutifero negocio corpus viresque nostras totales exponeremus ? quam gloriam reportare possemus, si vnione ecclesie christianorum facta, Teucrisque inimicis christifidelium intrantibus crebro chri- stianorum partes repulsis sepissime, Wiklephistarum et Hussi- starum pessimum omnium hereticorum genus nollemus destruere ? tam et si dum circa hec occupamur, quod libenti animo facimus, regnum nostrum Vngarie, quod dolenter referimus, magna ab ipsis Teucris dampna pertulerit. Certe nullum in conspectu omnipotentis dei maius premium, nullam maiorem possemus hac in vita gloriam adipisci, et id semper animi intencionisque no- stre extitit deo teste; pro qua re eciam quasi totam nostram substanciam exposuimus et notabiles prochdolor viri periere, dum vndicunque angustiis nos vexantibus, nunc per vnam nunc per aliam viam quantum fuit possibile conati sumus resistere. Et sine dubio, prout ordinaueramus, fuissemus in Nuremberga cum electoribus sacri imperii et aliis principibus et communi- tatibus constituti, nisi multa interuenissent obstacula, sicut rela- cione domini Alberti Valendrop vestra debuit nouisse Paternitas, que nos merito retraxerunt. Et interim vias quesiuimus, ut cum serenissimo rege Polonie fratre nostro carissimo super hac materia propter multa de eo nobis inde relata conueniremus, Unde credimus finem bonum aliquem euenturum. Cum illis
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138 eciam de Morauia egimus taliter, ut credamus eos a quocumque consorcio prauitatis heretice reduxisse; ac cum duce Austrie eciam ordinauimus, ut a voto nostro illum deuiare nullo modo putemus, et cum aliis eciam cotidie laborauimus et laboramus indefesse. Ex quo si non de primis erimus ad intrandum cum nostris gentibus partes Bohemie, multis nobis obstantibus, non reperiemur vltimi deo dante. Et ne quis possit nos aliqualiter inculpare ac nequaquam pro parte nostra deficiat, ad idem assi- due sollicitabimus nunciis et litteris circumstantes. Vestram ergo Reuerendissimam Paternitatem magnopere collaudamus de tanta solercia tantisque laboribus et industria, quas ad indu- cendum excitandumque christifideles illis in partibus adhibetis et in futurum adhibebitis domino concedente, sollicitando, predi- cando uerbo crucis et faciendo vndique predicari, prout rei ne- cessitas exigit, ut ad tempus ordinatum et statutum dominorum principum et aliorum potencie, ad tantum opus tamque pium ordinate et disposite sint iuxta vestre Paternitatis litteras et parate. Si autem occasio se obtulerit, ut personaliter cum V. P. conuenire possimus, animo vos videbimus libenti. Premissis equidem sic descriptis, fidedigne post percepimus, que vobis ad gaudium intimamus, qualiter prima die mensis Juni ideo faciente Teucrorum Imperator diem clausit extremum. Itaque non dubitamus cum parua potencia illis in partibus posse multa bona peragere, si illuc nos perferre vellemus: sed dispo- siti sumus, eciam si deberemus in Vngaria intolerabilia susti- nere, ad extirpacionem et exterminium huius fetidissime labis heretice prauitatis cum nostri persona vacare. Illis nichilominus in partibus per Spannum Wayuodam Transsiluanum et alios nostros ita prouidimus, ut nichil sinistri nobis ibidem contin- gere suspicemur, sed magis statum regni ad maiorem reduci speramus amplitudinem et quietem. Ceterum magister generalis ordinis Teutunicorum cum suo ordine per medium marchionis Brandenburgensis treugas recepit cum rege Polonie, Witoldo et suis sequatilibus, qui eciam machinantur hereticis et Wiklephi- stis auxilii predia ministrari. Penset V. P. an ipse magister et ordo non sint astricti, ut nobile membrum Romane ecclesie et sacro Romano subiecti Imperio, in tanto fidei necessitatis arti- culo fauere et prestare consilium, auxilium et fauorem, ymmo
138 eciam de Morauia egimus taliter, ut credamus eos a quocumque consorcio prauitatis heretice reduxisse; ac cum duce Austrie eciam ordinauimus, ut a voto nostro illum deuiare nullo modo putemus, et cum aliis eciam cotidie laborauimus et laboramus indefesse. Ex quo si non de primis erimus ad intrandum cum nostris gentibus partes Bohemie, multis nobis obstantibus, non reperiemur vltimi deo dante. Et ne quis possit nos aliqualiter inculpare ac nequaquam pro parte nostra deficiat, ad idem assi- due sollicitabimus nunciis et litteris circumstantes. Vestram ergo Reuerendissimam Paternitatem magnopere collaudamus de tanta solercia tantisque laboribus et industria, quas ad indu- cendum excitandumque christifideles illis in partibus adhibetis et in futurum adhibebitis domino concedente, sollicitando, predi- cando uerbo crucis et faciendo vndique predicari, prout rei ne- cessitas exigit, ut ad tempus ordinatum et statutum dominorum principum et aliorum potencie, ad tantum opus tamque pium ordinate et disposite sint iuxta vestre Paternitatis litteras et parate. Si autem occasio se obtulerit, ut personaliter cum V. P. conuenire possimus, animo vos videbimus libenti. Premissis equidem sic descriptis, fidedigne post percepimus, que vobis ad gaudium intimamus, qualiter prima die mensis Juni ideo faciente Teucrorum Imperator diem clausit extremum. Itaque non dubitamus cum parua potencia illis in partibus posse multa bona peragere, si illuc nos perferre vellemus: sed dispo- siti sumus, eciam si deberemus in Vngaria intolerabilia susti- nere, ad extirpacionem et exterminium huius fetidissime labis heretice prauitatis cum nostri persona vacare. Illis nichilominus in partibus per Spannum Wayuodam Transsiluanum et alios nostros ita prouidimus, ut nichil sinistri nobis ibidem contin- gere suspicemur, sed magis statum regni ad maiorem reduci speramus amplitudinem et quietem. Ceterum magister generalis ordinis Teutunicorum cum suo ordine per medium marchionis Brandenburgensis treugas recepit cum rege Polonie, Witoldo et suis sequatilibus, qui eciam machinantur hereticis et Wiklephi- stis auxilii predia ministrari. Penset V. P. an ipse magister et ordo non sint astricti, ut nobile membrum Romane ecclesie et sacro Romano subiecti Imperio, in tanto fidei necessitatis arti- culo fauere et prestare consilium, auxilium et fauorem, ymmo
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139 contra eos assurgere tota potencia et se contra eos constituere publicos inimicos? Idcirco P. V. studiosissime petimus et rogamus, quatenus dictis magistro et ordini auctoritate apostolica scribat et ipsos ferventer reducat, ut se dictis fautoribus hereticorum reddant obices, et si hereticis astiterint, tota potencia aduer- sentur. Non est necesse vos pluribus verbis instruere, qui in tantis agibilibus electi scitis viis congruis aciem mentis appo- nere et oportunis remediis obuiare. Parati ad quelibet vobis grata. Datum Posonii, die XVIIII mensis Julii, regnorum no- strorum anno Vngarie oc. XXXV, Romani XI, Bohemie vero primo. 128. 1421, Jul. 20 (Presburg). K. Sigmnnd an die Sechsstädte: gibt seinen Willen zu ihrem Bündnisse mit den Kurfürsten wider die Ketzer in Böhmen. (Orlg. in collect. Scultetl n. 120.) (O. L Urk. b. n. 731.) Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig, zu allen zeiten merer des Reichs, und czu Hungern, zu Behem oc. ku- nig. Embieten den Burgermeistern Reten vnd Burgern gemein- lich der Stete Budissin, Gorlicz, Zittaw, Luban, Lubaw vnd Camencz vnsern lieben getrewen, vnser gnade vnd alles gut. Lieben getruen. Vmb soliche Püntnuss, als die kurfürsten des Reichs an euch muten, wider die Keczer zu Behem mit in sich zu vorbinden, also ist unser Wille wol, daz Ir das tut, doch unschedelich vns an unsern eren und wirden, daz vns die zu schaden nicht beruret werden. Geben zu Prespurg am Sun- tage nach Alexii, Vnserer Reiche des Hungerischen oc. in dem XXXV, des Romischen in dem XI, vnd des Behmischen in dem ersten Jaren. Ad mandatum Domini Regis Franciscus prepositus Bolesl.
139 contra eos assurgere tota potencia et se contra eos constituere publicos inimicos? Idcirco P. V. studiosissime petimus et rogamus, quatenus dictis magistro et ordini auctoritate apostolica scribat et ipsos ferventer reducat, ut se dictis fautoribus hereticorum reddant obices, et si hereticis astiterint, tota potencia aduer- sentur. Non est necesse vos pluribus verbis instruere, qui in tantis agibilibus electi scitis viis congruis aciem mentis appo- nere et oportunis remediis obuiare. Parati ad quelibet vobis grata. Datum Posonii, die XVIIII mensis Julii, regnorum no- strorum anno Vngarie oc. XXXV, Romani XI, Bohemie vero primo. 128. 1421, Jul. 20 (Presburg). K. Sigmnnd an die Sechsstädte: gibt seinen Willen zu ihrem Bündnisse mit den Kurfürsten wider die Ketzer in Böhmen. (Orlg. in collect. Scultetl n. 120.) (O. L Urk. b. n. 731.) Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig, zu allen zeiten merer des Reichs, und czu Hungern, zu Behem oc. ku- nig. Embieten den Burgermeistern Reten vnd Burgern gemein- lich der Stete Budissin, Gorlicz, Zittaw, Luban, Lubaw vnd Camencz vnsern lieben getrewen, vnser gnade vnd alles gut. Lieben getruen. Vmb soliche Püntnuss, als die kurfürsten des Reichs an euch muten, wider die Keczer zu Behem mit in sich zu vorbinden, also ist unser Wille wol, daz Ir das tut, doch unschedelich vns an unsern eren und wirden, daz vns die zu schaden nicht beruret werden. Geben zu Prespurg am Sun- tage nach Alexii, Vnserer Reiche des Hungerischen oc. in dem XXXV, des Romischen in dem XI, vnd des Behmischen in dem ersten Jaren. Ad mandatum Domini Regis Franciscus prepositus Bolesl.
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140 129. 1421, Jul. 21 (Presburg). K. Sigmund an die Sechsstädte: ihr Zug über die Gränze gegen die Hus- siten soll ihren Freiheiten unschädlich sein. (O. L. Urk. Buch n. 742.) Wir Sigemund von gots gnaden Romischer konig zu allen zceiten merer des reichs, vnd zw hunghern zw behem oc. konig Bekennen und thun kundt offentlich mit diesem briue allen die In sehen adder heren lesen, wiewol das ist, Das die Burger- meister, Ratman vnd Burgere gemeinlich, der Stad Budissin, Gorlitz, Sittau, Lubau, Luban, Camentz vnd andere stete zw In gehorig, vnsere lieben getreuhen, durch gotis vnd des Christen glauben willen widder die Ketzher itzund vber die gemergke vnd grentz vnss gedinet haben, vnd noch dinen wollen und sollen, Idoch so meynen vnd setzen wir von koniglicher macht zw Behem, das In das In kunftigen zceiten ahn iren rechten Freyheiten gnaden vnd briffen, die sie vormols von vnsern vor- fharn konigen vnd Fursten redlich herbracht vnnd erworwen haben, keynen schaden brengen noch fugen sollen In keyne weis. Mit vrkund dis briffes, vorsigelt mit vnserm koniglichen anhan- genden Insigel. Geben zu Presburg an Sandt Bragseden tage. Noch Cristus geburt, vierczehenhundert vnnd dornoch In dem XXI Jare, vnser Reiche des Hungerischen Im dem XXXV, des Romischen In dem eilfften, vnd dess Behemischen In dem ersten Jaren. Ad mandatum domini Regis Franciscus prepositus Boleslauensis. 130. 1421, Jul. 21 (Prag). Decrete der Prager grossen Gemeinde zur Aufrechthaltung der kirch- lichen Einheit und Zucht (im Sinne der Synodalbeschlüsse vom 7 Jul.) insbesondere gegen das Verbreiten pikardischer Lehren; ferner werden alle bisher in Prag geleisteten Erbzinse für immer abgeschafft. (Archiv Český, I, 204—6 aus Stadtbüchern.)
140 129. 1421, Jul. 21 (Presburg). K. Sigmund an die Sechsstädte: ihr Zug über die Gränze gegen die Hus- siten soll ihren Freiheiten unschädlich sein. (O. L. Urk. Buch n. 742.) Wir Sigemund von gots gnaden Romischer konig zu allen zceiten merer des reichs, vnd zw hunghern zw behem oc. konig Bekennen und thun kundt offentlich mit diesem briue allen die In sehen adder heren lesen, wiewol das ist, Das die Burger- meister, Ratman vnd Burgere gemeinlich, der Stad Budissin, Gorlitz, Sittau, Lubau, Luban, Camentz vnd andere stete zw In gehorig, vnsere lieben getreuhen, durch gotis vnd des Christen glauben willen widder die Ketzher itzund vber die gemergke vnd grentz vnss gedinet haben, vnd noch dinen wollen und sollen, Idoch so meynen vnd setzen wir von koniglicher macht zw Behem, das In das In kunftigen zceiten ahn iren rechten Freyheiten gnaden vnd briffen, die sie vormols von vnsern vor- fharn konigen vnd Fursten redlich herbracht vnnd erworwen haben, keynen schaden brengen noch fugen sollen In keyne weis. Mit vrkund dis briffes, vorsigelt mit vnserm koniglichen anhan- genden Insigel. Geben zu Presburg an Sandt Bragseden tage. Noch Cristus geburt, vierczehenhundert vnnd dornoch In dem XXI Jare, vnser Reiche des Hungerischen Im dem XXXV, des Romischen In dem eilfften, vnd dess Behemischen In dem ersten Jaren. Ad mandatum domini Regis Franciscus prepositus Boleslauensis. 130. 1421, Jul. 21 (Prag). Decrete der Prager grossen Gemeinde zur Aufrechthaltung der kirch- lichen Einheit und Zucht (im Sinne der Synodalbeschlüsse vom 7 Jul.) insbesondere gegen das Verbreiten pikardischer Lehren; ferner werden alle bisher in Prag geleisteten Erbzinse für immer abgeschafft. (Archiv Český, I, 204—6 aus Stadtbüchern.)
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141 131. 1421, Jul. 22 (Budissin). Einigung der Sechsstädte mit den Markgrafen von Meissen zum Frieden und wechselseitigen Schutze auf fünf Jahre. (Orlg. im Staatsarch, Dresd.) Wir Heinrich genand Rumpold von gotesgnaden Hertzog vnd Herre zcu Grosenglogaw foyt zcu Budessin Garlitcz Sittaw lawben lobaw vnd zcu Chamentcz Bekennen offintlichen mit desem brieue allen den die en sehen adir horen lesen, Das wir zcu Eren rat fromen dem Allirdurchlauchstigisten fursten vnd Herren Herren Sigmunden Romischem konige zcu allen czüten merern des Reichs zcu Hungern Behem oc. konige vnserem genedigistem lieben Herren. vnd ouch sunderlichen durch ffredis vnd bestis wille der lande vnd Stete Budessin Garlicz Sittaw lawben lobaw vnd Camencz, vns als ein ffoyt mit den hochgebornen fursten herren ffriderichen, herren Wilhelmen, vnd herren ffriderichen gebrudern vnd vettern Landgrouen In doringen vnd Marggrauen zcu Missen vnsern liebin Ohmen voreynit vnd vorbunden haben, voreynen vnd vorbinden vns mit den in Crafft diess brieffis ffumff gantze Jar nach datum dieses brieffis nehst nachenander folgende als hernach geschreben steet Wir sullen vnd wollen vorbasmer der obgnanten herren lande lute vnd Stete herren Rittern vnd knechte mit vns also voreynit, getrowlichen schutczen vnd beschirmen gleich desen landen vnd steten die wir von vnserem genedigin herren dem konige Inne haben, Vnd sollen vnd wollen ouch die vnsern nach nymandes fremden nicht gestaten, das sie der genanten herren lande vnd stete mit Rawbe brande adir name in keine weise beschedigin ane geferde, von welchin Partien das auch vbir faren wurde So sal das ander Teyl dorvmb nicht vffhalden adir vorkummern, Sunder man sol darvmb czu tagen komen vnd vmb den broch das vzrichten noch Redelich- keit. Welchir adir in vnsir ffoyttei vnd pflege der manne der wir macht hetten das obirfure vnd wir des von den genanten herren vnd iren landen vnd steten vormanit wurden den adir die sollen vnd wollen wir dorczu brengen das der adir die das
141 131. 1421, Jul. 22 (Budissin). Einigung der Sechsstädte mit den Markgrafen von Meissen zum Frieden und wechselseitigen Schutze auf fünf Jahre. (Orlg. im Staatsarch, Dresd.) Wir Heinrich genand Rumpold von gotesgnaden Hertzog vnd Herre zcu Grosenglogaw foyt zcu Budessin Garlitcz Sittaw lawben lobaw vnd zcu Chamentcz Bekennen offintlichen mit desem brieue allen den die en sehen adir horen lesen, Das wir zcu Eren rat fromen dem Allirdurchlauchstigisten fursten vnd Herren Herren Sigmunden Romischem konige zcu allen czüten merern des Reichs zcu Hungern Behem oc. konige vnserem genedigistem lieben Herren. vnd ouch sunderlichen durch ffredis vnd bestis wille der lande vnd Stete Budessin Garlicz Sittaw lawben lobaw vnd Camencz, vns als ein ffoyt mit den hochgebornen fursten herren ffriderichen, herren Wilhelmen, vnd herren ffriderichen gebrudern vnd vettern Landgrouen In doringen vnd Marggrauen zcu Missen vnsern liebin Ohmen voreynit vnd vorbunden haben, voreynen vnd vorbinden vns mit den in Crafft diess brieffis ffumff gantze Jar nach datum dieses brieffis nehst nachenander folgende als hernach geschreben steet Wir sullen vnd wollen vorbasmer der obgnanten herren lande lute vnd Stete herren Rittern vnd knechte mit vns also voreynit, getrowlichen schutczen vnd beschirmen gleich desen landen vnd steten die wir von vnserem genedigin herren dem konige Inne haben, Vnd sollen vnd wollen ouch die vnsern nach nymandes fremden nicht gestaten, das sie der genanten herren lande vnd stete mit Rawbe brande adir name in keine weise beschedigin ane geferde, von welchin Partien das auch vbir faren wurde So sal das ander Teyl dorvmb nicht vffhalden adir vorkummern, Sunder man sol darvmb czu tagen komen vnd vmb den broch das vzrichten noch Redelich- keit. Welchir adir in vnsir ffoyttei vnd pflege der manne der wir macht hetten das obirfure vnd wir des von den genanten herren vnd iren landen vnd steten vormanit wurden den adir die sollen vnd wollen wir dorczu brengen das der adir die das
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142 wedir thun vnd wandiln musten das sulch name adir schade ganz gekart vnd vzgerichtet wurde bynnen vyer wochen nach der vormanunge nehst folgende ane geferde. Wir sullen nach wollen ouch nicht gestaten das ymandes in desen landen vnd Sechs-steten obgnant gehawset adir geheget werde der der ob- gnanten hern lande vnd stete beschedige, vnd wurde vns ymand benand der adir die In vnsser ffoittei vnd desen landen vnd Steten legin vnd der gnanten herren land vnd stete beschedi- gitten, zcu den sullen wir thun gleichinweiss als zcu vnsern eigen den fynden Were ouch das der obgnanten herren and vnd Stete nachfolgitten den die sie beschedigit hetten dortzu sullen sy sichir sein vor allen die durch vnsern willen thuen vnd lassen ane geferde vnd sie sollen ouch In die ob- gnanten Sechs stete vnd Sloz vngeferlich Ingelassen werden vnd wir sollen en odir vnsser Amplute adir Mann vnd Stete wen sy des bedorffen vnd angeruffen werden getrawlichen beholffen sein ane geferde Alle vorgeschrebin Rede stucke vnd Artikeln desser Eynunge Reden vnd glouben wir Heinrich gnant Rum- pold vnd wir burgermeistere Stadtmann vnd die gantcze ge- meyne der Stete Budissin vnd Garlitz mit dem hochgebornen fursten herren Heinrichen als mit vnsserm ffoytte vnd Rechten vorwesir stete gancz vnd vnuerbrochlich zcu halden. Des zcu sichirheit haben wir vnser Secret vnd Stete Sigille an desen brieff wissentlich lassen hengen, der geben ist zcu Budessin am tage marie magdalene Noch gots gebort vierczenhundert donoch in dem eyvndtzwenczigisten Jaren. Mit drei anhängenden Insiegeln. 132. 1421, Aug. 4 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: über die erfolglosen Friedens- verhandlungen zwischen den benachbarten Fürsten und den bevorstehenden Kriegszug der rheinischen Kurfürsten gegen Böhmen. (Nürnberger Missiv-Buch V, fol. 153.) Den von Vlme. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit von .. der Herrschaft die newlich bey vns gewesen ist,
142 wedir thun vnd wandiln musten das sulch name adir schade ganz gekart vnd vzgerichtet wurde bynnen vyer wochen nach der vormanunge nehst folgende ane geferde. Wir sullen nach wollen ouch nicht gestaten das ymandes in desen landen vnd Sechs-steten obgnant gehawset adir geheget werde der der ob- gnanten hern lande vnd stete beschedige, vnd wurde vns ymand benand der adir die In vnsser ffoittei vnd desen landen vnd Steten legin vnd der gnanten herren land vnd stete beschedi- gitten, zcu den sullen wir thun gleichinweiss als zcu vnsern eigen den fynden Were ouch das der obgnanten herren and vnd Stete nachfolgitten den die sie beschedigit hetten dortzu sullen sy sichir sein vor allen die durch vnsern willen thuen vnd lassen ane geferde vnd sie sollen ouch In die ob- gnanten Sechs stete vnd Sloz vngeferlich Ingelassen werden vnd wir sollen en odir vnsser Amplute adir Mann vnd Stete wen sy des bedorffen vnd angeruffen werden getrawlichen beholffen sein ane geferde Alle vorgeschrebin Rede stucke vnd Artikeln desser Eynunge Reden vnd glouben wir Heinrich gnant Rum- pold vnd wir burgermeistere Stadtmann vnd die gantcze ge- meyne der Stete Budissin vnd Garlitz mit dem hochgebornen fursten herren Heinrichen als mit vnsserm ffoytte vnd Rechten vorwesir stete gancz vnd vnuerbrochlich zcu halden. Des zcu sichirheit haben wir vnser Secret vnd Stete Sigille an desen brieff wissentlich lassen hengen, der geben ist zcu Budessin am tage marie magdalene Noch gots gebort vierczenhundert donoch in dem eyvndtzwenczigisten Jaren. Mit drei anhängenden Insiegeln. 132. 1421, Aug. 4 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: über die erfolglosen Friedens- verhandlungen zwischen den benachbarten Fürsten und den bevorstehenden Kriegszug der rheinischen Kurfürsten gegen Böhmen. (Nürnberger Missiv-Buch V, fol. 153.) Den von Vlme. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit von .. der Herrschaft die newlich bey vns gewesen ist,
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143 vnd von ander lewff vnd mär wegen bei vns etwas zuuerschreiben oc., das haben wir wol vernomen, vnd lassen ewer frewntschaft wissen, daz vnser gnediger Herre. der Bischof von Passau. der von Lupfen Hawbt Marschalk vnd ander von vnsers gnedi- gisten Herren. des Römischen oc. Künigs wegen vnd vnser gnediger Herre herzog Ott von Peyern von vnser gnedigen Herren wegen der kurfürsten auf den Reyn bey vns gewesen seyn von des vnfrids wegen zwischen vnsern Herren den Fürsten und Herren umb vns, vnd guten fleiss getan haben, ob sie dise sache zu frid oder zu richtigung möchten bracht haben, des jn aber zu diser zeit niht hat mugen vollgen, daz sie on endes davon geschaiden seyn. So vernemen wir, daz vnser gnedig Herren. die Kurfürsten vom Reyn mit irem volk wider die Hussen kürtzlich herauf zu Land kommen süllen, vnd wissen sust zu disen zeiten niht treffenlicher mere. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienste oc. Datum feria IIa post Larencij. 133. 1421, Aug. 13 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: über den bevorstehenden Kriegszug gegen Böhmen, und Bitte um Förderung des Nürnberger Kriegs- volks dabei. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 153b.) Den von Eger. L. F. Als Ir vns verschriben vnd etlicher brief, die ewch gesandt seyn, abschrift geschickt habt oc., das haben wir gern vernomen vnd danken ewer frewntschaft des mit fleiss. Auch tun wir ewer weisheit zu wissen, daz wir vernemen, daz vnser gnedig Herren.. die Kurfürsten von Reyn mit irem volk wider die Hussen kürzlich herauf zu land komen süllen. Sunderlich bitten wir ewr frewntschaft, ob die vnsern, die wir schicken wellen, ewer fürdrung vnd hilf icht bedurffen vnd begern wur- den, daz Ir in denn vmb vnsern willen guten willen beweisen wellet oc. denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Da- tum ut supra (feria IIII" ante assumptionis Marie virginis).
143 vnd von ander lewff vnd mär wegen bei vns etwas zuuerschreiben oc., das haben wir wol vernomen, vnd lassen ewer frewntschaft wissen, daz vnser gnediger Herre. der Bischof von Passau. der von Lupfen Hawbt Marschalk vnd ander von vnsers gnedi- gisten Herren. des Römischen oc. Künigs wegen vnd vnser gnediger Herre herzog Ott von Peyern von vnser gnedigen Herren wegen der kurfürsten auf den Reyn bey vns gewesen seyn von des vnfrids wegen zwischen vnsern Herren den Fürsten und Herren umb vns, vnd guten fleiss getan haben, ob sie dise sache zu frid oder zu richtigung möchten bracht haben, des jn aber zu diser zeit niht hat mugen vollgen, daz sie on endes davon geschaiden seyn. So vernemen wir, daz vnser gnedig Herren. die Kurfürsten vom Reyn mit irem volk wider die Hussen kürtzlich herauf zu Land kommen süllen, vnd wissen sust zu disen zeiten niht treffenlicher mere. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienste oc. Datum feria IIa post Larencij. 133. 1421, Aug. 13 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: über den bevorstehenden Kriegszug gegen Böhmen, und Bitte um Förderung des Nürnberger Kriegs- volks dabei. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 153b.) Den von Eger. L. F. Als Ir vns verschriben vnd etlicher brief, die ewch gesandt seyn, abschrift geschickt habt oc., das haben wir gern vernomen vnd danken ewer frewntschaft des mit fleiss. Auch tun wir ewer weisheit zu wissen, daz wir vernemen, daz vnser gnedig Herren.. die Kurfürsten von Reyn mit irem volk wider die Hussen kürzlich herauf zu land komen süllen. Sunderlich bitten wir ewr frewntschaft, ob die vnsern, die wir schicken wellen, ewer fürdrung vnd hilf icht bedurffen vnd begern wur- den, daz Ir in denn vmb vnsern willen guten willen beweisen wellet oc. denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Da- tum ut supra (feria IIII" ante assumptionis Marie virginis).
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144 134. 1421, Sept. 1 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: die Kurfürsten seien von Eger am 28 Aug. aufgebrochen und seien auf zwei Strassen in Böhmen einge- rückt, wo sie Jedermann todt zu schlagen befohlen hätten &c. (N urnborger Missiv-Buch V. fol. 155b.) Den von Vlme. L. F. Als Ir vns von der Lewff wegen des getzogs gen Beheim verschriben vnd gebetten habt oc., derselb ewer brief word vns am nehstuergangen samstag frw geantwurt. Nu haben wir ewern botten seid bey vns aufgehalten in gut, ob wir icht vernemen, daz wir ewer frewntschaft desteigenlicher schreiben möchten. Also lassen wir ewr weisheit wissen, daz vns ein vnser guter frewnde botschaft getan vnd verschriben hat auf sölich meynung, daz vnser gnedig Herren .. die Kurfürsten zwo strassen für sich genomen haben zu ziehen, die einen vber walt bei Künigswart hinein, die andern für den Ellmpogen hinein, vnd vnser gnedig Herren .. die Knrfürsten haben sich am nehst- uergangen pfintztag (28 Aug.) zu Eger erhaben zu ziehen vnd sie meynten als am nehstuergangen sunntag (31 Aug.) yenseit walds zu einander zu komen, sich da zu vnterreden vnd all sache für hand zu nemen. Item vnser Herren .. die kurfürsten haben einen offen markt zu Eger rüffen lassen, vnd daz man im lant zu Beheim meniklich tot stahen sülle awszgenomen kinder, die ir vernunft niht haben, vnd daz man auch kein frawn in dem her mitfüren noch ziehen lassen solle, vnd daz kost tewr vrd zu besorgen sey, daz sie niht bas feyler werde; auch haben wir vernomen, daz ewr soldner einr mit ewerm zewg gen Eger vollritten, vnd nu wider umb zu ewch müg ko� men seyn, der ewch die vnd andre mer müntlich auch wol mag gesagt haben. denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum feria IIa ipsa die sancti Egidij.
144 134. 1421, Sept. 1 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: die Kurfürsten seien von Eger am 28 Aug. aufgebrochen und seien auf zwei Strassen in Böhmen einge- rückt, wo sie Jedermann todt zu schlagen befohlen hätten &c. (N urnborger Missiv-Buch V. fol. 155b.) Den von Vlme. L. F. Als Ir vns von der Lewff wegen des getzogs gen Beheim verschriben vnd gebetten habt oc., derselb ewer brief word vns am nehstuergangen samstag frw geantwurt. Nu haben wir ewern botten seid bey vns aufgehalten in gut, ob wir icht vernemen, daz wir ewer frewntschaft desteigenlicher schreiben möchten. Also lassen wir ewr weisheit wissen, daz vns ein vnser guter frewnde botschaft getan vnd verschriben hat auf sölich meynung, daz vnser gnedig Herren .. die Kurfürsten zwo strassen für sich genomen haben zu ziehen, die einen vber walt bei Künigswart hinein, die andern für den Ellmpogen hinein, vnd vnser gnedig Herren .. die Knrfürsten haben sich am nehst- uergangen pfintztag (28 Aug.) zu Eger erhaben zu ziehen vnd sie meynten als am nehstuergangen sunntag (31 Aug.) yenseit walds zu einander zu komen, sich da zu vnterreden vnd all sache für hand zu nemen. Item vnser Herren .. die kurfürsten haben einen offen markt zu Eger rüffen lassen, vnd daz man im lant zu Beheim meniklich tot stahen sülle awszgenomen kinder, die ir vernunft niht haben, vnd daz man auch kein frawn in dem her mitfüren noch ziehen lassen solle, vnd daz kost tewr vrd zu besorgen sey, daz sie niht bas feyler werde; auch haben wir vernomen, daz ewr soldner einr mit ewerm zewg gen Eger vollritten, vnd nu wider umb zu ewch müg ko� men seyn, der ewch die vnd andre mer müntlich auch wol mag gesagt haben. denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum feria IIa ipsa die sancti Egidij.
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145 135. 1421, Sept. 12 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: über die Einnahme von Ma- schau durch die Kurfürsten und über die vom deutschen Fussvolk in Böhmen verübten Grausamkeiten. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 158.) (cf. Chroniken d. deutsch. Stadte II, 37—38.) Den von Vlme. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd von wechselswegen den ewern in das her zubestellen gebetten habt oc., das haben wir wol vernomen. Nu hetten wir von vnser selbswegen nu langst gern gelt in sölichen form bey vns verwechselt, den vnsern in das her zu antwurten, so haben wir des bey vns niht mugen finden; doch haben wir vmb ewern willen vnsern fleiss getan vnd noch bas darnach fragen lassen, vnd können des zu disen zeiten bey vns nicht finden noch erforschen, da mag sich ewer frewntschaft wol nachrichten. Und als ir vns gebetten habt von der lewff wegen von Beheim herawsz oc., lassen wir ewer weis- heit wissen, daz vns von einem vnsern guten frewnd auf gestern bottschaft komen ist; der schreibt vns, daz sich vnser gnedig Herren die kurfürsten am ertag vor nativitatis Marie (2 Sept.) für ein sloss genannt Maschaw legerten vnd vnser püchsen vnd zewgs auch darczu begerten, die an der Mitwochen (3 Sept.) darnach auch dafür kemen. Also rytt vnser gnediger Herre.. der Pfallntzgraf selbs vnd weiset die stat, dahin man vnser püchsen legen sölt, das were dem sloss fast nahent gegen dem turn und tor ; vnd do fertiget man all sache, vnd darnach des morgens frw lüd man die puchsen vnd wölt arbeyten. Do sie das auf dem sloss sehen, da ruften sie zu stund vmb frid, also gryff man zu teydingen, daz sie sich geben. Der hawbtman auf dem sloss vnd VIII mit Im beliben bey leben vnd seyn der für- sten gefangen, die andern wurden yemerlich zu tod geslagen vnd verprant, der weren an einem sail LXXXIIII ; ein pfaff vnd drey fund man darnach im haws, die wurff man vber die mawr awsz vnd wurden auch verprant. Item das fussvolk, daz da awszlawft, was niht dewtsch kan oder einem Beheim gleich ist, 10
145 135. 1421, Sept. 12 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: über die Einnahme von Ma- schau durch die Kurfürsten und über die vom deutschen Fussvolk in Böhmen verübten Grausamkeiten. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 158.) (cf. Chroniken d. deutsch. Stadte II, 37—38.) Den von Vlme. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd von wechselswegen den ewern in das her zubestellen gebetten habt oc., das haben wir wol vernomen. Nu hetten wir von vnser selbswegen nu langst gern gelt in sölichen form bey vns verwechselt, den vnsern in das her zu antwurten, so haben wir des bey vns niht mugen finden; doch haben wir vmb ewern willen vnsern fleiss getan vnd noch bas darnach fragen lassen, vnd können des zu disen zeiten bey vns nicht finden noch erforschen, da mag sich ewer frewntschaft wol nachrichten. Und als ir vns gebetten habt von der lewff wegen von Beheim herawsz oc., lassen wir ewer weis- heit wissen, daz vns von einem vnsern guten frewnd auf gestern bottschaft komen ist; der schreibt vns, daz sich vnser gnedig Herren die kurfürsten am ertag vor nativitatis Marie (2 Sept.) für ein sloss genannt Maschaw legerten vnd vnser püchsen vnd zewgs auch darczu begerten, die an der Mitwochen (3 Sept.) darnach auch dafür kemen. Also rytt vnser gnediger Herre.. der Pfallntzgraf selbs vnd weiset die stat, dahin man vnser püchsen legen sölt, das were dem sloss fast nahent gegen dem turn und tor ; vnd do fertiget man all sache, vnd darnach des morgens frw lüd man die puchsen vnd wölt arbeyten. Do sie das auf dem sloss sehen, da ruften sie zu stund vmb frid, also gryff man zu teydingen, daz sie sich geben. Der hawbtman auf dem sloss vnd VIII mit Im beliben bey leben vnd seyn der für- sten gefangen, die andern wurden yemerlich zu tod geslagen vnd verprant, der weren an einem sail LXXXIIII ; ein pfaff vnd drey fund man darnach im haws, die wurff man vber die mawr awsz vnd wurden auch verprant. Item das fussvolk, daz da awszlawft, was niht dewtsch kan oder einem Beheim gleich ist, 10
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146 das werde gefangen, zu tod geslagen vnd verprant, wan das volk well sich niht wol maistern lassen, wan das Her sey grosz vnd měchtig; vnd auf den vergangen samstag (7 Sept.) wölt man zu rat werden, für welche statt oder sloss man fürbas ziehen wölt. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria VI- ante exaltationis sancte crucis). 136. 1421, Sept. 13 (Lubom). Herzog Johann von Ratibor an Herzog Přemek von Troppau: er habe die Boten der Hussiten an den König von Polen, so wie auch zwei Boten des Letsteren in seiner Stadt „fahen" lassen. (Grünhagen 1. c. n. 15 aus Königsberg. Cople.) Dem hochgeboren fursten herczog Przimken herren zcu Troppaw unsern liebin vettern. Hochgeborner furste lieber vetter, ewer liebe clagen wir, das uns der teufel mit den hussen beschissen hot, das sie komen seint hie her keyn Ratbor, und wir haben sie lossen phoen er XL, das ist herrn Wancken Wlaschyn, Hlasen den ritter, Wil- helm Kostka unde Wanko Pywo mit eren gesellen unde ouch mit czuen boten des koniges von Polan, eyner ist genannt Mroczke unde herrn Zawische, ouch ist czu uns Sestirzenecz komen unde hot gewarnet, daz wir in unserm lande alle tage geste werden haben. Gebin czu Lubon, sabbato ante exaltacionis sancte crucis. Johannes von gotis gnaden herczog zu Rathibor. 137. 1421, Sept. 15 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an seinen Hauptmann Peter Volkamer über dessen Bedürfnisse und Benehmen im Heere. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 195.) Petern Volkmer. Lieber Peter! Vns sein drey deinr brief vnd der leczer auf hewt geantwurtt worden, die wir wol vernomen haben. So
146 das werde gefangen, zu tod geslagen vnd verprant, wan das volk well sich niht wol maistern lassen, wan das Her sey grosz vnd měchtig; vnd auf den vergangen samstag (7 Sept.) wölt man zu rat werden, für welche statt oder sloss man fürbas ziehen wölt. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria VI- ante exaltationis sancte crucis). 136. 1421, Sept. 13 (Lubom). Herzog Johann von Ratibor an Herzog Přemek von Troppau: er habe die Boten der Hussiten an den König von Polen, so wie auch zwei Boten des Letsteren in seiner Stadt „fahen" lassen. (Grünhagen 1. c. n. 15 aus Königsberg. Cople.) Dem hochgeboren fursten herczog Przimken herren zcu Troppaw unsern liebin vettern. Hochgeborner furste lieber vetter, ewer liebe clagen wir, das uns der teufel mit den hussen beschissen hot, das sie komen seint hie her keyn Ratbor, und wir haben sie lossen phoen er XL, das ist herrn Wancken Wlaschyn, Hlasen den ritter, Wil- helm Kostka unde Wanko Pywo mit eren gesellen unde ouch mit czuen boten des koniges von Polan, eyner ist genannt Mroczke unde herrn Zawische, ouch ist czu uns Sestirzenecz komen unde hot gewarnet, daz wir in unserm lande alle tage geste werden haben. Gebin czu Lubon, sabbato ante exaltacionis sancte crucis. Johannes von gotis gnaden herczog zu Rathibor. 137. 1421, Sept. 15 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an seinen Hauptmann Peter Volkamer über dessen Bedürfnisse und Benehmen im Heere. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 195.) Petern Volkmer. Lieber Peter! Vns sein drey deinr brief vnd der leczer auf hewt geantwurtt worden, die wir wol vernomen haben. So
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147 hoben wir dir vor bey frantzen Rummel gelt schiken lossen. Da verschreib vns zunehst, ob vnd wieuil dir des worden sey, daz wir vns darnach wissen zu richten. Auch haben wir dir vor verschriben im sinn zu haben, wenn sich das her einsmals wider herausz zu lande wenten wurde, daz du deinen fleiss tuest als — uil du macht, daz man an der strassen denn für vns heimzüg, des wir vnd die vnsern vor vast beschedigt worden sein vnd man vil auf vns gelegen ist; das schreiben wir dir aber, ob dir derselbe vnser brief nicht worden were, daz du vnser meynung in dem brief versteen mugest. Als du vns denn geschriben hast von pulfers wegen oc., also wiss, daz wir vnsers pulfers bey vns bedürffen vnd dir zu disen zeiten niht mer maynen zu schiken, das wiss nach vnserm besten zu verant- wurten, vnd abczuslahen, ob des mer red an dich kême. Auch haben wir dir VI halb vasz weins kawft IIII franken vnd II el- sesser vnd am nehstuergangen samstag bei vns ausgeschickt gen Eger zum Niclas Gumerawer, dem wir damit verschriben ha- ben, denselben wein etwa einczubringen, vnd was du Im fürbas darumb schreibest oder empietest, daz er das tun sulle, vnd meynen auf dem nehstem markt etuieuil weins zu kawffen vnd dir in dem besten form zu schiken aber gen Eger, da wiss dich nachzurichten. Auch sind etlich vnser frewnde bey vn- serm gnedigen Herren. dem Markgrafen gewesen von vnser notdurft wegen, der hat In erczelt vnter andern dingen, wie Ir mit vnserm zewg vnd volk vast vngeczögenlich durch sein lande gezogen seyt, vnd Im mer beschedigung getan süllet haben, denn fursten, Herren oder yemant anders, der da für geczogen sey. Was dir darumb wissent sey, wie es gehandelt sey, das verschreib vns bey dem nehsten botten, so du eygenlichst macht, vnd lass des niht wan wir wider antwurt bedurffen werden, zu tun, vnd lass dich weder mü noch bottenlon verdriessen, vns oft zu schreiben eygenschaft der lewff. Datum sub sigillo magistri ciuium feria IIs post exaltationis crucis. 10*
147 hoben wir dir vor bey frantzen Rummel gelt schiken lossen. Da verschreib vns zunehst, ob vnd wieuil dir des worden sey, daz wir vns darnach wissen zu richten. Auch haben wir dir vor verschriben im sinn zu haben, wenn sich das her einsmals wider herausz zu lande wenten wurde, daz du deinen fleiss tuest als — uil du macht, daz man an der strassen denn für vns heimzüg, des wir vnd die vnsern vor vast beschedigt worden sein vnd man vil auf vns gelegen ist; das schreiben wir dir aber, ob dir derselbe vnser brief nicht worden were, daz du vnser meynung in dem brief versteen mugest. Als du vns denn geschriben hast von pulfers wegen oc., also wiss, daz wir vnsers pulfers bey vns bedürffen vnd dir zu disen zeiten niht mer maynen zu schiken, das wiss nach vnserm besten zu verant- wurten, vnd abczuslahen, ob des mer red an dich kême. Auch haben wir dir VI halb vasz weins kawft IIII franken vnd II el- sesser vnd am nehstuergangen samstag bei vns ausgeschickt gen Eger zum Niclas Gumerawer, dem wir damit verschriben ha- ben, denselben wein etwa einczubringen, vnd was du Im fürbas darumb schreibest oder empietest, daz er das tun sulle, vnd meynen auf dem nehstem markt etuieuil weins zu kawffen vnd dir in dem besten form zu schiken aber gen Eger, da wiss dich nachzurichten. Auch sind etlich vnser frewnde bey vn- serm gnedigen Herren. dem Markgrafen gewesen von vnser notdurft wegen, der hat In erczelt vnter andern dingen, wie Ir mit vnserm zewg vnd volk vast vngeczögenlich durch sein lande gezogen seyt, vnd Im mer beschedigung getan süllet haben, denn fursten, Herren oder yemant anders, der da für geczogen sey. Was dir darumb wissent sey, wie es gehandelt sey, das verschreib vns bey dem nehsten botten, so du eygenlichst macht, vnd lass des niht wan wir wider antwurt bedurffen werden, zu tun, vnd lass dich weder mü noch bottenlon verdriessen, vns oft zu schreiben eygenschaft der lewff. Datum sub sigillo magistri ciuium feria IIs post exaltationis crucis. 10*
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148 138. 1421, Sept. 17 (Ausst). Herzog Sigmund Korybut an den Herzog von Ratibor: ermahnt ihn nach- drücklich, die in seiner Stadt gefangen genommenen Gesandten des Gross- fürsten von Litthauen ungesäumt wieder freizugeben. (E regestis imperii, vol. anni 1418—1423, fol. 6 sq. et copiario Regiomontano.) Duci Ratiborensi. Servitiis cum affectu omnis boni prædirectis. Illustris dux, amice dilecte! Audio quomodo vos aliquo sinistro et improviso consilio ducti, nobiles et strenuos ambasiatores Sermi principis magni ducis Litwaniæ Ratiboriæ in vestra civitate, in ipsorum damnum et confusionem admisistis et permisistis vestris subditis, procuratori et civibus, captivari. Quod factum et improvisionem vestram pio doleo ex affectu; nam exinde et per hoc aliud non restat, nisi vestra destructio et finalis eversio, et prædictorum dominorum regis et ducis magni gravissimæ indignationis in- cursio. Quare vobis consulo, quia potestis, hoc ipsum celeriter et prudenter mox reformetis, ipsosque liberos, prout et amplius gravibus damnis perceptis facere debebitis, dimittatis, occasi- onibus quibuslibet, nam invalidis, prætermissis. Hoc facturi, si et in quantum desideratis magnum malum et gravissimum peri- culum effugere, et circa favorem prædictorum dominorum regis et magni ducis conservari. Nam prædicti domini in nullum eventum volunt Bohemos deserere, sed ipsis tamquam linguaio proprio et suis subditis volunt quomodolibet cooperari. Pensare namque debetis honorem vestrum, quo perdito neque deus ne- que homines poterunt vobis refundere eundem. Salubri con- silio usi, consulo, eosdem liberos dimittatis. Datum in Ausst, feria quarta in quatuor temporibus. Sigismundus filius fratris Regis Poloniæ.
148 138. 1421, Sept. 17 (Ausst). Herzog Sigmund Korybut an den Herzog von Ratibor: ermahnt ihn nach- drücklich, die in seiner Stadt gefangen genommenen Gesandten des Gross- fürsten von Litthauen ungesäumt wieder freizugeben. (E regestis imperii, vol. anni 1418—1423, fol. 6 sq. et copiario Regiomontano.) Duci Ratiborensi. Servitiis cum affectu omnis boni prædirectis. Illustris dux, amice dilecte! Audio quomodo vos aliquo sinistro et improviso consilio ducti, nobiles et strenuos ambasiatores Sermi principis magni ducis Litwaniæ Ratiboriæ in vestra civitate, in ipsorum damnum et confusionem admisistis et permisistis vestris subditis, procuratori et civibus, captivari. Quod factum et improvisionem vestram pio doleo ex affectu; nam exinde et per hoc aliud non restat, nisi vestra destructio et finalis eversio, et prædictorum dominorum regis et ducis magni gravissimæ indignationis in- cursio. Quare vobis consulo, quia potestis, hoc ipsum celeriter et prudenter mox reformetis, ipsosque liberos, prout et amplius gravibus damnis perceptis facere debebitis, dimittatis, occasi- onibus quibuslibet, nam invalidis, prætermissis. Hoc facturi, si et in quantum desideratis magnum malum et gravissimum peri- culum effugere, et circa favorem prædictorum dominorum regis et magni ducis conservari. Nam prædicti domini in nullum eventum volunt Bohemos deserere, sed ipsis tamquam linguaio proprio et suis subditis volunt quomodolibet cooperari. Pensare namque debetis honorem vestrum, quo perdito neque deus ne- que homines poterunt vobis refundere eundem. Salubri con- silio usi, consulo, eosdem liberos dimittatis. Datum in Ausst, feria quarta in quatuor temporibus. Sigismundus filius fratris Regis Poloniæ.
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149 139. 1421, Sept 17 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: sendet ihm Abschriften, wie es vor Kaaden ergangen sei, und was man in Kuttenberg beschlossen habe. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 159".) Den von Vlme. L. Fr. Seid der schrift, die wir ewer weisheit zcu nehst getan haben, ist vns von einem vnserm guten frewnd ein andre schrift komen, wie es vor dem Chadan ergangen vnd auf diese zeit im her zu Beheim gestalt gewesen ist, des wir ewer frewnt- schaft ein abschrift hirynnen verslossen schiken. So hat vns denn ein vnser burger auf nechten spat gesagt vnd etlich schrift geweiset, die jm von einem guten frewnd komen sey, wie es auf dem perg zu Chutten ergangen und beteydingt sol seyn; derselben schrift wir ewer weisheit auch abschrift hieryn- nen verslossen schiken. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum ut supra (feria IIII post exaltationis sancte crucis. 140. 1421, Sept. 18 (Grottkau). Einung der schlesischen Fürsten Mannen und Städte auf dem Tage zu Grottkau zum Kriege gegen die Ketzer in Böhmen. (Grünhagen 1. c. n. 17 aus Scultetus annal. Gorlic II, 50.) Einigung mann vnd stete vnd der fürsten in der Slesia. Off den tag zue Grottkaw haben sich die fürsten und lande u. stete Breslaw Swednitz u. Jawer sich eyntrechtiglich geeynet u. beslossen wider die kätzer in Behem, also hienoch stehet ge- schreben: Zum irsten die festen an den grentzen vff eine landwer zu besetzen, also: Item hertzog Johannes von Monsterberg u. land u. stete Breslaw, Swidnitz und Jawer sullen 230 pferde legen uff das Smedewerg (Schmiedeberg), off den Schetzler
149 139. 1421, Sept 17 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: sendet ihm Abschriften, wie es vor Kaaden ergangen sei, und was man in Kuttenberg beschlossen habe. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 159".) Den von Vlme. L. Fr. Seid der schrift, die wir ewer weisheit zcu nehst getan haben, ist vns von einem vnserm guten frewnd ein andre schrift komen, wie es vor dem Chadan ergangen vnd auf diese zeit im her zu Beheim gestalt gewesen ist, des wir ewer frewnt- schaft ein abschrift hirynnen verslossen schiken. So hat vns denn ein vnser burger auf nechten spat gesagt vnd etlich schrift geweiset, die jm von einem guten frewnd komen sey, wie es auf dem perg zu Chutten ergangen und beteydingt sol seyn; derselben schrift wir ewer weisheit auch abschrift hieryn- nen verslossen schiken. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum ut supra (feria IIII post exaltationis sancte crucis. 140. 1421, Sept. 18 (Grottkau). Einung der schlesischen Fürsten Mannen und Städte auf dem Tage zu Grottkau zum Kriege gegen die Ketzer in Böhmen. (Grünhagen 1. c. n. 17 aus Scultetus annal. Gorlic II, 50.) Einigung mann vnd stete vnd der fürsten in der Slesia. Off den tag zue Grottkaw haben sich die fürsten und lande u. stete Breslaw Swednitz u. Jawer sich eyntrechtiglich geeynet u. beslossen wider die kätzer in Behem, also hienoch stehet ge- schreben: Zum irsten die festen an den grentzen vff eine landwer zu besetzen, also: Item hertzog Johannes von Monsterberg u. land u. stete Breslaw, Swidnitz und Jawer sullen 230 pferde legen uff das Smedewerg (Schmiedeberg), off den Schetzler
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150 (Schatzler), vf Swartzenwalde (Schwarzwaldau) u. vf Conrads- walde (bei Grüssau). Item der bischof 70 pferde. Hertz. Ru- precht von Löbin vnd Ludwig sein bruder 35 pferdt, h. Lud- wig vom Brige 60 pferdt und h. Conrad Canthner 60 pferdt sullen sie kein Brawnaw legen. Item so sullen die von Ratibor Jegerdorff selbir mit 50 pferden besetzen. Item h. Bolcke von Teschen 30 pf. und der junge h. Bolco 25 pf. in die Ostra legen. H. Bernhard mit 30 pf., h. Kaske mit 20 pf., und der weisse h. Conrad mit 20 pf. sollen h. Przemken helfen, wo her der helfe am notlichsten dann wird bedürfen, uff 1/4 jar. Item zu welchen vnder den besatzten slossen die ketzer zuziehen würden, den sullen die andern von den besatzten slossen zur hulffe kommen. Item ap sie swach weren vnd den fürsten hinder sich schreiben wörden, so hat iglich furste vff sein mit gantzer macht, die her vor jugent vnd von alder vffbrengen mag, ein feld wieder die ketzer zu machen, dass sullen auch thun mann vnd stete. Item dozu sol iglich furste in das schicken, das is an im nicht dorffe gebrechen, nach des bundes lawt und auch land vnd stete. Item ap es sich geburte, welch furste odir land adir stad seine macht dem andern entzihn vnd den bund brechen welde, den wellen die andern vorclagen vor dem bobiste, vor dem car- dinal vnd vor dem römischen konige, vnd werde zurathe, wie sie es an jm gehaben konnen, en zu holffen vnd den bunden in seinen würden zu halden. Item ap die kätzer in die Slesie zien werden, so sal iglich furste land vnd stete, die im lande sein, mit gantzer macht vff sein, sam jederman gesessin ist, vnd en enkegen zien, ein feld zu machen, beide aus landen vnd steten oc. Item iglich furste sal bestellen in seinen landen vnd steten, das 10 gebawer einen waijn haben mit irer were vnd speise vff drei monden. Nemlich itzlich waijn sol haben eine kethe, die man nennt eine land- zocht, zwey brethe, zwey grabescheit, eine schauffel, zwu czoë, eine haue adir zwu. Vnd itzlicher sal seine beste were mit jm nemen, also spisse, armbroste vnd suste so er beste mag. Das sullen auch tun die obgenante lande vnd stete. Item itzlicher furste sal seine stete heissen mete nemen weren so sie beste mögen vnd ouch die lannt. Item itzlich furste sal mit jm nemen bochsen, nachdeme also es im ist angeslagen. Item die Sweid-
150 (Schatzler), vf Swartzenwalde (Schwarzwaldau) u. vf Conrads- walde (bei Grüssau). Item der bischof 70 pferde. Hertz. Ru- precht von Löbin vnd Ludwig sein bruder 35 pferdt, h. Lud- wig vom Brige 60 pferdt und h. Conrad Canthner 60 pferdt sullen sie kein Brawnaw legen. Item so sullen die von Ratibor Jegerdorff selbir mit 50 pferden besetzen. Item h. Bolcke von Teschen 30 pf. und der junge h. Bolco 25 pf. in die Ostra legen. H. Bernhard mit 30 pf., h. Kaske mit 20 pf., und der weisse h. Conrad mit 20 pf. sollen h. Przemken helfen, wo her der helfe am notlichsten dann wird bedürfen, uff 1/4 jar. Item zu welchen vnder den besatzten slossen die ketzer zuziehen würden, den sullen die andern von den besatzten slossen zur hulffe kommen. Item ap sie swach weren vnd den fürsten hinder sich schreiben wörden, so hat iglich furste vff sein mit gantzer macht, die her vor jugent vnd von alder vffbrengen mag, ein feld wieder die ketzer zu machen, dass sullen auch thun mann vnd stete. Item dozu sol iglich furste in das schicken, das is an im nicht dorffe gebrechen, nach des bundes lawt und auch land vnd stete. Item ap es sich geburte, welch furste odir land adir stad seine macht dem andern entzihn vnd den bund brechen welde, den wellen die andern vorclagen vor dem bobiste, vor dem car- dinal vnd vor dem römischen konige, vnd werde zurathe, wie sie es an jm gehaben konnen, en zu holffen vnd den bunden in seinen würden zu halden. Item ap die kätzer in die Slesie zien werden, so sal iglich furste land vnd stete, die im lande sein, mit gantzer macht vff sein, sam jederman gesessin ist, vnd en enkegen zien, ein feld zu machen, beide aus landen vnd steten oc. Item iglich furste sal bestellen in seinen landen vnd steten, das 10 gebawer einen waijn haben mit irer were vnd speise vff drei monden. Nemlich itzlich waijn sol haben eine kethe, die man nennt eine land- zocht, zwey brethe, zwey grabescheit, eine schauffel, zwu czoë, eine haue adir zwu. Vnd itzlicher sal seine beste were mit jm nemen, also spisse, armbroste vnd suste so er beste mag. Das sullen auch tun die obgenante lande vnd stete. Item itzlicher furste sal seine stete heissen mete nemen weren so sie beste mögen vnd ouch die lannt. Item itzlich furste sal mit jm nemen bochsen, nachdeme also es im ist angeslagen. Item die Sweid-
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151 nitzer land vnd stete sullen mit jn nemen eine grosse bochse, 15 tarrasssteinbüchsen vnd 100 pisschullen. Item die andern fur- sten vnd land vnd stete werden och mete nemen iglicher nach seinem anslage. Summa summarum der bochsen, 20 grosse bochsen, domete man mawren fellen mag, 300 tarrasssteinbüchsen, 2000 pisschullen. Ussrichtung vnd gerethe in die herfart zu habin: capelan mit eynem ornat, messebuch, lichte, kelich, wein, ampullen alterstein. Gelt, wein, byr, fleisch, speck, seitenfleisch, schmaltz, fysche, putter, behmische kese, cleine kese, saltz, tyschlag, hant tücher, kessel, dreifuss, würze, vnsletlichte, wichsinne stöckel, spisse, exsse, grabescheit, haulkin, muldin, schauffeln, schlegel, kriptücher, pfele, strenge, futterstricke, getzelt mit stangen vnd sinem gerethe, futtersecke, hobir vnd ein moss dorzu, hulzyne kannen, kopperinne tringgefese, lythische schilde, pfannen, tring- toppen, roste, brantreithe, schutzemeister, balbirer, czymmer- leuthe, bochsenmeister, bochsen, pulver, poffeysen, kawlin, fuss- eysen, eiserne flegel, erbis, zugemüse. Am dornstage in der quatertempora vor Michaelis. 141. 1421, Sept. 20 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Augsburg: über K. Sigmunds Auf- enthalt, über die Einnahme von Luditz, Maschau und Kaaden durch das deutsche Heer, das nun zwischen Kaaden und Saatz liege und mit dem die Meissner sich vereinigen sollen oc. (Nurnberger Misslv-Buch V. fol. 160.) Den von Augspurg. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit zuuerschreiben, ob wir icht westen, wo man zu vnserm gnedigisten Herren.. dem Römischen oc. künig am nehsten komen oder In finden möcht oc., das haben wir wol vernomen Nu wissen wir ewer Fürsichtikeit auf dise zeit kein eygenschaft dauon zuuerschreiben, denn daz wir landmansweise vernomen haben, daz derselb vnser gnedigister Herre.. der Römisch oc- künig, bey dreyen wochen zu Ofen oder zu der Plintenburg
151 nitzer land vnd stete sullen mit jn nemen eine grosse bochse, 15 tarrasssteinbüchsen vnd 100 pisschullen. Item die andern fur- sten vnd land vnd stete werden och mete nemen iglicher nach seinem anslage. Summa summarum der bochsen, 20 grosse bochsen, domete man mawren fellen mag, 300 tarrasssteinbüchsen, 2000 pisschullen. Ussrichtung vnd gerethe in die herfart zu habin: capelan mit eynem ornat, messebuch, lichte, kelich, wein, ampullen alterstein. Gelt, wein, byr, fleisch, speck, seitenfleisch, schmaltz, fysche, putter, behmische kese, cleine kese, saltz, tyschlag, hant tücher, kessel, dreifuss, würze, vnsletlichte, wichsinne stöckel, spisse, exsse, grabescheit, haulkin, muldin, schauffeln, schlegel, kriptücher, pfele, strenge, futterstricke, getzelt mit stangen vnd sinem gerethe, futtersecke, hobir vnd ein moss dorzu, hulzyne kannen, kopperinne tringgefese, lythische schilde, pfannen, tring- toppen, roste, brantreithe, schutzemeister, balbirer, czymmer- leuthe, bochsenmeister, bochsen, pulver, poffeysen, kawlin, fuss- eysen, eiserne flegel, erbis, zugemüse. Am dornstage in der quatertempora vor Michaelis. 141. 1421, Sept. 20 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Augsburg: über K. Sigmunds Auf- enthalt, über die Einnahme von Luditz, Maschau und Kaaden durch das deutsche Heer, das nun zwischen Kaaden und Saatz liege und mit dem die Meissner sich vereinigen sollen oc. (Nurnberger Misslv-Buch V. fol. 160.) Den von Augspurg. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit zuuerschreiben, ob wir icht westen, wo man zu vnserm gnedigisten Herren.. dem Römischen oc. künig am nehsten komen oder In finden möcht oc., das haben wir wol vernomen Nu wissen wir ewer Fürsichtikeit auf dise zeit kein eygenschaft dauon zuuerschreiben, denn daz wir landmansweise vernomen haben, daz derselb vnser gnedigister Herre.. der Römisch oc- künig, bey dreyen wochen zu Ofen oder zu der Plintenburg
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152 sülle gewesen sein. Vnd als Ir vns verschriben habt von der lewff wegen von Beheim herawsz oc., also lassen wir ewer frewnt- schaft wissen, daz wir vernommen haben, daz von den gnaden gots den Hussen etliche sloss, nemlich Ludnitz, Maschaw und die stat Cadan angewunnen vnd eingenomen vnd der Hussen etwieuil verprannt sind ; so haben auch die Hussen die stat Chomentaw selbs awszgeprannt vnd sind dauon gewichen. Es sey im her klein vmb prot vnd wein, vnd ist im her ein freyer markt berüft worden, vnd daz kein fraw im her sein vnd nye- mant spilen sülle. Vnd wir wissen noch niht anders, denn daz das Her zwischen dem Cadan vnd der stat Sacz lige an der Eger, vnd man meynt, daz der Hussen vil zu Sacz vnd dieselbe stat etwas vest sey. So süllen vnser Herren .. die Marggrafen von Meichsen auch zu veld sein mit irem her vor einer stat ein meil von Prüx, vnd ist etwas red, ob die zwey her zusamen rucken wellen. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum sabato vigilia mathej apostolj. 142. 1421, Sept. 22 (Troky). Grossfürst Witold von Litthauen an Herzog Johann von Ratibor: ver- langt Freilassung der hussitischen Gesandten und droht im Weigerungs- falle mit Krieg. (Grünhagen 1. c. n. 19 aus dem Breslauer Stadtarchiv.) Alexander anders Witold von gotes gnaden grosfurste zu Lithwan vnd zu Russen oc. Dem irluchtigen fursten hern Johannes herczogen zu Rati- bor. Irluchtiger furst vns ist zu wissen wurden, wie das ir die strengen ritter Wilhelm Costka, Hlassen von Miczken, vnsere alden diener vnd hofgesynde, die zu vns vnd vnserem dienste geczogen waren, vnd ouch die herren Waczlawen vnd Genczen- steyn, vnd sust Waczlawen, die sust zu vnst dienstshalben geczogen seyn, in ewer stat Ratibor gefangen habt, vnd wisset wol, was ir vns durch die edlen Sestrzenzen von Wandinwisschen vnseren diener vnd Bartholomeum vnseren schreiber vnd sust durch andere fil oberlewte vnd ewer breve emboten habt, gelobt
152 sülle gewesen sein. Vnd als Ir vns verschriben habt von der lewff wegen von Beheim herawsz oc., also lassen wir ewer frewnt- schaft wissen, daz wir vernommen haben, daz von den gnaden gots den Hussen etliche sloss, nemlich Ludnitz, Maschaw und die stat Cadan angewunnen vnd eingenomen vnd der Hussen etwieuil verprannt sind ; so haben auch die Hussen die stat Chomentaw selbs awszgeprannt vnd sind dauon gewichen. Es sey im her klein vmb prot vnd wein, vnd ist im her ein freyer markt berüft worden, vnd daz kein fraw im her sein vnd nye- mant spilen sülle. Vnd wir wissen noch niht anders, denn daz das Her zwischen dem Cadan vnd der stat Sacz lige an der Eger, vnd man meynt, daz der Hussen vil zu Sacz vnd dieselbe stat etwas vest sey. So süllen vnser Herren .. die Marggrafen von Meichsen auch zu veld sein mit irem her vor einer stat ein meil von Prüx, vnd ist etwas red, ob die zwey her zusamen rucken wellen. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum sabato vigilia mathej apostolj. 142. 1421, Sept. 22 (Troky). Grossfürst Witold von Litthauen an Herzog Johann von Ratibor: ver- langt Freilassung der hussitischen Gesandten und droht im Weigerungs- falle mit Krieg. (Grünhagen 1. c. n. 19 aus dem Breslauer Stadtarchiv.) Alexander anders Witold von gotes gnaden grosfurste zu Lithwan vnd zu Russen oc. Dem irluchtigen fursten hern Johannes herczogen zu Rati- bor. Irluchtiger furst vns ist zu wissen wurden, wie das ir die strengen ritter Wilhelm Costka, Hlassen von Miczken, vnsere alden diener vnd hofgesynde, die zu vns vnd vnserem dienste geczogen waren, vnd ouch die herren Waczlawen vnd Genczen- steyn, vnd sust Waczlawen, die sust zu vnst dienstshalben geczogen seyn, in ewer stat Ratibor gefangen habt, vnd wisset wol, was ir vns durch die edlen Sestrzenzen von Wandinwisschen vnseren diener vnd Bartholomeum vnseren schreiber vnd sust durch andere fil oberlewte vnd ewer breve emboten habt, gelobt
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153 vnd geschriben, vnd meynend fruntschaft vnd liebe zu erzeigen vnd unseren dienern furderung vnd sicherheyt durch ewer lande, wenn sich das gepuren wurde, zu tun. Hyrumb bitten wir euch, das ir die obgeschriebenen unsere alden diener vnd hofgesynde, vnd ouch die zu vns dienstes halben geczogen seyn, frey myt allen den iren lassen wellet, wurdet ir aber des nicht tun, so sollet wissen, das vns das sol leyt seyn, vnd wollen dorumb ewer vnd ewer kynde feynd ersterben, wie wol das sy vns von vnserer swester angeborne frunde seyn, vnd das rechen nach allem unserm vermogen, vnd das alles haben wir vnd mer dor- czu bevolhen dem obgenanten Bartolomeo vnserm getrewen mit euch muntlich zu reden, dem ir glauben wollet, was er mit euch zu diser zyt reden wirdet. Geben zu Trotkyn an sant Maurici tag. Anno oc. XXI°. 143. 1421, Sept. 23 (Wieliczka). Abraham Niger an Herzog Johann von Ratibor: ermahnt ihn dringend, die hussitischen Gefangenen freizulassen. (Grütnhagen 1. c. n. 20 aus Bresl. Copie; it. im Königsb, Archiv.) Serviciis meis predirectis, illustris princeps et domine michi agnite favorose. Intellecto vestro rescripto, in quo michi vestrum periculosum successum innotuistis, non modice sum turbatus, nam eatenus in foribus et in proximo est vestrum omne malum. Sed quia eodem vestro rescripto intellexi, quia in hoc licet peri- culosissimo facto meo et aliorum vestrorum servorum et ami- corum uti velletis consilio, aliqualiter sum recreatus, nam sapi- entis est libenter audire consilia, et precipue illorum, quorum oculos malicia ad partem eandem non excecavit, quia dicitur sapienter : Impedit ira animum, ne possit cernere verum. Et si principio obstitissetis et prelatorum et canonicorum vestrorum maliciosorum consilia non audissetis, forsan ad ista nunquam devenissetis. Et quemadmodum mecum convenire desideratis, congressus absque dubio dilacionem parere posset, et interme- dium malum ceptum posset adaugeri. Sed prout consilium meum affectatis, ego quasi firmus et fidelissimus amicus vester vobis
153 vnd geschriben, vnd meynend fruntschaft vnd liebe zu erzeigen vnd unseren dienern furderung vnd sicherheyt durch ewer lande, wenn sich das gepuren wurde, zu tun. Hyrumb bitten wir euch, das ir die obgeschriebenen unsere alden diener vnd hofgesynde, vnd ouch die zu vns dienstes halben geczogen seyn, frey myt allen den iren lassen wellet, wurdet ir aber des nicht tun, so sollet wissen, das vns das sol leyt seyn, vnd wollen dorumb ewer vnd ewer kynde feynd ersterben, wie wol das sy vns von vnserer swester angeborne frunde seyn, vnd das rechen nach allem unserm vermogen, vnd das alles haben wir vnd mer dor- czu bevolhen dem obgenanten Bartolomeo vnserm getrewen mit euch muntlich zu reden, dem ir glauben wollet, was er mit euch zu diser zyt reden wirdet. Geben zu Trotkyn an sant Maurici tag. Anno oc. XXI°. 143. 1421, Sept. 23 (Wieliczka). Abraham Niger an Herzog Johann von Ratibor: ermahnt ihn dringend, die hussitischen Gefangenen freizulassen. (Grütnhagen 1. c. n. 20 aus Bresl. Copie; it. im Königsb, Archiv.) Serviciis meis predirectis, illustris princeps et domine michi agnite favorose. Intellecto vestro rescripto, in quo michi vestrum periculosum successum innotuistis, non modice sum turbatus, nam eatenus in foribus et in proximo est vestrum omne malum. Sed quia eodem vestro rescripto intellexi, quia in hoc licet peri- culosissimo facto meo et aliorum vestrorum servorum et ami- corum uti velletis consilio, aliqualiter sum recreatus, nam sapi- entis est libenter audire consilia, et precipue illorum, quorum oculos malicia ad partem eandem non excecavit, quia dicitur sapienter : Impedit ira animum, ne possit cernere verum. Et si principio obstitissetis et prelatorum et canonicorum vestrorum maliciosorum consilia non audissetis, forsan ad ista nunquam devenissetis. Et quemadmodum mecum convenire desideratis, congressus absque dubio dilacionem parere posset, et interme- dium malum ceptum posset adaugeri. Sed prout consilium meum affectatis, ego quasi firmus et fidelissimus amicus vester vobis
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154 consulo, quatenus non obstante aliquo congressu neque obstan- tibus aliquibus legacionibus vel literis regis Hungarie, neque aliquibus sinistris et dolosis consiliis, eosdem liberos dimittatis, vel adminus super fidejussoria caucione eripiatis; alias vestrum proximum malum vobis nuncio venturum, ubi neque auxilia neque consilia neque promotiones nostre vobis poterunt suffra- gari quoquomodo. Nam per totam terram Polonie et omnino Lithwanie rumor magnus est et strepitus a communitatibus ob captivitatem eorundem Boemorum. Loquitur vulgus, velit rex vel nolit, nisi eos liberos dimittat ab eadem captivitate, volumus eos ulcisci usque largifluam sanguinis effusionem, quia ille idem (vestram denotantes serenitatem) inter nos et fratres nostros Boemos jam factam vult infringere unionem; vestras vero in eodem facto excusationes nec audire volunt, asserentes eas om- nino invalidas, cum vestris civibus nichil liceat facere, nisi ex vestra licencia et mandato. Consilium meum finale est, ut eos- dem dimittere debeatis, nam facile est hominem poenitentiam agere, cum adest facultas. Causas sufficientes habet vestra sere- nitas, nam prima causa, quia curienses magni ducis sunt, demum quia legati sunt in facto grandi rem publicam tangente ad do- minum regem et ad dominum ducem magnum, et durum est contra stimulum recalcitrare. Datum in Velitzka feria tertia post Mauricii. Anno oc. XXI°. Abraham Niger salis utriusque supparius. 144. 1421, Sept 26 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Peter Volkamer: über Zusendung des ver- langten Weins und Schiesspulvers oc. Der Krieg um Nürnberg herum dauere ungeschwächt fort oc. (Nurnberger Missiv-Buch V. fol. 162.) Petern Volkmer. Lieber Peter ! Wir hoffen, du habst vnser meynung in vn- sern briefen wol vernomen, besunder daz wir dir vier wegen weins zum Niclas Gummerawer gen Eger gesandt vnd befolhen haben, was du damit schafst zutun, daz man das tun sol. So
154 consulo, quatenus non obstante aliquo congressu neque obstan- tibus aliquibus legacionibus vel literis regis Hungarie, neque aliquibus sinistris et dolosis consiliis, eosdem liberos dimittatis, vel adminus super fidejussoria caucione eripiatis; alias vestrum proximum malum vobis nuncio venturum, ubi neque auxilia neque consilia neque promotiones nostre vobis poterunt suffra- gari quoquomodo. Nam per totam terram Polonie et omnino Lithwanie rumor magnus est et strepitus a communitatibus ob captivitatem eorundem Boemorum. Loquitur vulgus, velit rex vel nolit, nisi eos liberos dimittat ab eadem captivitate, volumus eos ulcisci usque largifluam sanguinis effusionem, quia ille idem (vestram denotantes serenitatem) inter nos et fratres nostros Boemos jam factam vult infringere unionem; vestras vero in eodem facto excusationes nec audire volunt, asserentes eas om- nino invalidas, cum vestris civibus nichil liceat facere, nisi ex vestra licencia et mandato. Consilium meum finale est, ut eos- dem dimittere debeatis, nam facile est hominem poenitentiam agere, cum adest facultas. Causas sufficientes habet vestra sere- nitas, nam prima causa, quia curienses magni ducis sunt, demum quia legati sunt in facto grandi rem publicam tangente ad do- minum regem et ad dominum ducem magnum, et durum est contra stimulum recalcitrare. Datum in Velitzka feria tertia post Mauricii. Anno oc. XXI°. Abraham Niger salis utriusque supparius. 144. 1421, Sept 26 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Peter Volkamer: über Zusendung des ver- langten Weins und Schiesspulvers oc. Der Krieg um Nürnberg herum dauere ungeschwächt fort oc. (Nurnberger Missiv-Buch V. fol. 162.) Petern Volkmer. Lieber Peter ! Wir hoffen, du habst vnser meynung in vn- sern briefen wol vernomen, besunder daz wir dir vier wegen weins zum Niclas Gummerawer gen Eger gesandt vnd befolhen haben, was du damit schafst zutun, daz man das tun sol. So
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155 haben wir bei vns bestellet, daz man in kürtz aber IIII wägen weins kawffen vnd in dem besten form hinein schiken vnd dirs auch verschreiben soll. Vnd als du vns verschriben hast von des gewerbs wegen, daz vnser Herren... die fürsten aber von Pulfers wegen an dich vnd ander getan haben oc., gefallt vns dein antwurt wol; du solt auch das hinfür, ob des mer red an dich kême, aber in vnserm besten form wissen abtzuslahen. Auch haben wir vernomen, daz etlich vnser Herren von Peyern in kürtz etwieuil pulfers im lande zu Meichsen kawft haben, vnd ist vns dabey gesagt, daz man in demselben lande noch pulfers ein notdurf zu kawffen finde, das möchtst du auch in dem besten form melden, wenn vnd wo dich gut dunkt. Vnd als du begert hast zu wissen von des kriegs wegen vmb vns, also wiss, daz derselb Krieg noch offen ist vnd wir des weder zu fried noch richtigung, noch keinen trost noch hoffnung haben. Datum sub sigillo Vlrici Haller junioris magistri ciuium feria VIs ante michahelis. 145. 1421, Oct. 2 (Presburg). K. Sigmund an die Budweiser: er sei eben im Begriffe nach Böhmen zu ziehen, und werde dort nicht nur ihre die Juden betreffenden Wünsche erfüllen, sondern auch sonst ihre Ausdauer und Treue zu belohnen suchen. (Orlg. Im Budweiser Stadtarchiv.) Sigmund von gots gnaden Romischer kunig, zu allen czeiten merer des reichs vnd zu Vngern, Behem oc. kunig. Liben getrewen! Als ir vns yczunt empoten, vnd von vns begeret habt, das wir euch von solicher schuld, die ir den Juden, vnsern camerknechten, schuldig bleibet, ledig zu machen geruch- ten, lassen wir euch wissen, das wir yezunt von Stadan gen Behem czu czihen meynen ; vnd wenn ir doselbst czu vns kumet, so wollen wir durch solicher bestendikeit willen, als ir in grossen anfechtungen vnd stössen in dem cristenlichen gelauben, vnd bey vns stete veste vnd vnuerrukt bliben vnd bestanden seyt, vnd auch swere köste vnd czerunge getragen habt, euch nicht allein in den sachen, sunder auch in andern vil grössern sachen,
155 haben wir bei vns bestellet, daz man in kürtz aber IIII wägen weins kawffen vnd in dem besten form hinein schiken vnd dirs auch verschreiben soll. Vnd als du vns verschriben hast von des gewerbs wegen, daz vnser Herren... die fürsten aber von Pulfers wegen an dich vnd ander getan haben oc., gefallt vns dein antwurt wol; du solt auch das hinfür, ob des mer red an dich kême, aber in vnserm besten form wissen abtzuslahen. Auch haben wir vernomen, daz etlich vnser Herren von Peyern in kürtz etwieuil pulfers im lande zu Meichsen kawft haben, vnd ist vns dabey gesagt, daz man in demselben lande noch pulfers ein notdurf zu kawffen finde, das möchtst du auch in dem besten form melden, wenn vnd wo dich gut dunkt. Vnd als du begert hast zu wissen von des kriegs wegen vmb vns, also wiss, daz derselb Krieg noch offen ist vnd wir des weder zu fried noch richtigung, noch keinen trost noch hoffnung haben. Datum sub sigillo Vlrici Haller junioris magistri ciuium feria VIs ante michahelis. 145. 1421, Oct. 2 (Presburg). K. Sigmund an die Budweiser: er sei eben im Begriffe nach Böhmen zu ziehen, und werde dort nicht nur ihre die Juden betreffenden Wünsche erfüllen, sondern auch sonst ihre Ausdauer und Treue zu belohnen suchen. (Orlg. Im Budweiser Stadtarchiv.) Sigmund von gots gnaden Romischer kunig, zu allen czeiten merer des reichs vnd zu Vngern, Behem oc. kunig. Liben getrewen! Als ir vns yczunt empoten, vnd von vns begeret habt, das wir euch von solicher schuld, die ir den Juden, vnsern camerknechten, schuldig bleibet, ledig zu machen geruch- ten, lassen wir euch wissen, das wir yezunt von Stadan gen Behem czu czihen meynen ; vnd wenn ir doselbst czu vns kumet, so wollen wir durch solicher bestendikeit willen, als ir in grossen anfechtungen vnd stössen in dem cristenlichen gelauben, vnd bey vns stete veste vnd vnuerrukt bliben vnd bestanden seyt, vnd auch swere köste vnd czerunge getragen habt, euch nicht allein in den sachen, sunder auch in andern vil grössern sachen,
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156 gnediclichen bedenken, vnd vns gegen euch mildicleich bewei- sen, vnd euch auch ewers kummers vnd schadens ergeczen, als ewer gnediger herre, das ir vns billich zu danken habet. Geben zu Presspurg, des donrstags nach sant Jeronimi tage, vnserer reiche des Vngrischen in dem XXXV, des Romischen in dem XII, vnd des Behemischen in dem andern jaren. Per d. Johannem de Swihow Franciscus prepositus Strigoniensis. Dem burgermeister, richter, rate vnd der gmein der stat zum Bud- weis, vnsern liben getrewen. 146. 1421, Oct. 8 (Trenčin). K. Sigmund an den Hochmeister des deutschen Ordens: er solle den Kö- nig von Polen und den Herzog Witold ungesäumt angreifen, wenn sie den Ketzern Hilfe leisten wollten. (E copiario Regiomontano in Museo bohem.) Sigmund von Gotes Gnaden Romischer Kunig zu allen Zeiten Mehrer des Reichs, vnd zu Ungern, zu Behem oc. Kunig. Erwirdiger lieber Geuatter und Andechtiger! Uns hat der hochgeborn Hans Herzog zu Troppaw und zu Ratibor unser lieber Oheim und Furst, der die Wicclefen die gen Polan reyten wollten gefangen hat, Abschrift gesant solicher Brieue, die im der Kunig von Polan und Wytold und andere ire Amptlute gesant haben, als du wohl sehen wirdest in den Abschriften hierinne vorslossen. Davon so begeren wir von dir mit ganzem Fleisse, als wir dir und dem ganzen Orden getrawen und glaw- ben, das du dich mit deinen Gebietigern besprechst und einest zu Hulfe dem Christenglawben, der heiligen Kirchen und der ganzen Cristenheit zu Trost, und uns und dem heiligen Riche zu Liebe, were es Sache, das der Kunig von Polan und Herzog Wytold den Keczern zulegen und helfen wollten, das du dann mit ganzer deiner Macht auf seyn, und die ehgenannten Kunig von Polan und Wytolden und ihre Land und Lewte angreifest und beschedigst, als wir dir des genzlich glawben und getrawen. Doran verdienest du von Got einen ewigen Lone und von uns einen unvergessenlichen Danke. Geben zu Trentz, am Mittwochen
156 gnediclichen bedenken, vnd vns gegen euch mildicleich bewei- sen, vnd euch auch ewers kummers vnd schadens ergeczen, als ewer gnediger herre, das ir vns billich zu danken habet. Geben zu Presspurg, des donrstags nach sant Jeronimi tage, vnserer reiche des Vngrischen in dem XXXV, des Romischen in dem XII, vnd des Behemischen in dem andern jaren. Per d. Johannem de Swihow Franciscus prepositus Strigoniensis. Dem burgermeister, richter, rate vnd der gmein der stat zum Bud- weis, vnsern liben getrewen. 146. 1421, Oct. 8 (Trenčin). K. Sigmund an den Hochmeister des deutschen Ordens: er solle den Kö- nig von Polen und den Herzog Witold ungesäumt angreifen, wenn sie den Ketzern Hilfe leisten wollten. (E copiario Regiomontano in Museo bohem.) Sigmund von Gotes Gnaden Romischer Kunig zu allen Zeiten Mehrer des Reichs, vnd zu Ungern, zu Behem oc. Kunig. Erwirdiger lieber Geuatter und Andechtiger! Uns hat der hochgeborn Hans Herzog zu Troppaw und zu Ratibor unser lieber Oheim und Furst, der die Wicclefen die gen Polan reyten wollten gefangen hat, Abschrift gesant solicher Brieue, die im der Kunig von Polan und Wytold und andere ire Amptlute gesant haben, als du wohl sehen wirdest in den Abschriften hierinne vorslossen. Davon so begeren wir von dir mit ganzem Fleisse, als wir dir und dem ganzen Orden getrawen und glaw- ben, das du dich mit deinen Gebietigern besprechst und einest zu Hulfe dem Christenglawben, der heiligen Kirchen und der ganzen Cristenheit zu Trost, und uns und dem heiligen Riche zu Liebe, were es Sache, das der Kunig von Polan und Herzog Wytold den Keczern zulegen und helfen wollten, das du dann mit ganzer deiner Macht auf seyn, und die ehgenannten Kunig von Polan und Wytolden und ihre Land und Lewte angreifest und beschedigst, als wir dir des genzlich glawben und getrawen. Doran verdienest du von Got einen ewigen Lone und von uns einen unvergessenlichen Danke. Geben zu Trentz, am Mittwochen
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157 nach S. Franciscitag, vnser Riche des Vngrischen oc. in dem XXXV, des Romischen in dem XII, und des Behemischen im andern Jaren. Ad mandatum domini Regis Franciscus prepositus Strigoniens. Dem erwirdigen Michel Kuchelmeister, Hochmeister deutschs Or- dens, vnsern lieben Ge — und Andechtigen. 147. 1421, Oct. 9 (Trenčin). K. Sigmund an die Breslauer und andere Schlesier: ruft sie zum Schutze des von den Polen bedrohten Herzogs von Ratibor: er selbst ziche nach Mähren und habe auch den Hochmeister von Preussen zur Hilfe aufge- fordert. (Grünhagen 1. c. n. 21 aus d. Bresl. Archiv.) Sigmund von gotes gnaden romischer kunig zu allen zeiten merer des richs vnd zu Vngarn zu Behem oc. kunig. Lieben getrewen! Als der hochgeborne Johans herczog zu Troppaw vnd zu Ratybor, vnsser lieber oheim vnd furst, die keczer von Prage vnd ire bottschafft, die zu dem kunig von Polan vnd Wytolden gesant waren, gefangen vnd aufgehalden hat, hat derselb kunig von Polan vnd Wytold vnd etliche andere die iren, demselben herczog Hansen botten vnd brieve gesant swarlich drawend, als ir wol sehen werdet in den abschriften hierynne verslossen; vnd als wir alweg in dem synne mit euch gewest sein, wer es sache, das der kunig von Polan oder Wy- told ichtz wider vns vnd wider euch meynet zutund, das wir dann mit aller macht mitsampt euch beyeinander sein wollen in zu widersten, ob des not wirt. Nu ziehen wir in das lande zu Marhern vnd wollen bey Olomuntz in der nehe sein, davon so begeren wir von euch mit ganczem ernste vnd flisse, das ir mit aller ewer macht zu rosse vnd zu fusse bereyt seyt, ob sich der kunig von Polan oder Wytold zu solichen sachen beruren wolten, das ir mitsampt vns in widersten mogt, als des notdurft sein wirdet, als wir euch des gentzlich glawben vnd getrawen. Auch so haben wir dem meister von Preussen vnd dem gantzen
157 nach S. Franciscitag, vnser Riche des Vngrischen oc. in dem XXXV, des Romischen in dem XII, und des Behemischen im andern Jaren. Ad mandatum domini Regis Franciscus prepositus Strigoniens. Dem erwirdigen Michel Kuchelmeister, Hochmeister deutschs Or- dens, vnsern lieben Ge — und Andechtigen. 147. 1421, Oct. 9 (Trenčin). K. Sigmund an die Breslauer und andere Schlesier: ruft sie zum Schutze des von den Polen bedrohten Herzogs von Ratibor: er selbst ziche nach Mähren und habe auch den Hochmeister von Preussen zur Hilfe aufge- fordert. (Grünhagen 1. c. n. 21 aus d. Bresl. Archiv.) Sigmund von gotes gnaden romischer kunig zu allen zeiten merer des richs vnd zu Vngarn zu Behem oc. kunig. Lieben getrewen! Als der hochgeborne Johans herczog zu Troppaw vnd zu Ratybor, vnsser lieber oheim vnd furst, die keczer von Prage vnd ire bottschafft, die zu dem kunig von Polan vnd Wytolden gesant waren, gefangen vnd aufgehalden hat, hat derselb kunig von Polan vnd Wytold vnd etliche andere die iren, demselben herczog Hansen botten vnd brieve gesant swarlich drawend, als ir wol sehen werdet in den abschriften hierynne verslossen; vnd als wir alweg in dem synne mit euch gewest sein, wer es sache, das der kunig von Polan oder Wy- told ichtz wider vns vnd wider euch meynet zutund, das wir dann mit aller macht mitsampt euch beyeinander sein wollen in zu widersten, ob des not wirt. Nu ziehen wir in das lande zu Marhern vnd wollen bey Olomuntz in der nehe sein, davon so begeren wir von euch mit ganczem ernste vnd flisse, das ir mit aller ewer macht zu rosse vnd zu fusse bereyt seyt, ob sich der kunig von Polan oder Wytold zu solichen sachen beruren wolten, das ir mitsampt vns in widersten mogt, als des notdurft sein wirdet, als wir euch des gentzlich glawben vnd getrawen. Auch so haben wir dem meister von Preussen vnd dem gantzen
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158 orden geschrieben, ob es not were, das sy mit ganczer macht vns helffen sollen, als wir auch on zweyfel sein, das sy vns helffen werden. Geben zu Trentz, am donerstage nach sant Fran- cisci tag, vnserer riche oc. Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis. 148. 1421, Oct. 9 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Strassburg: am 2 October sei ein „ganzer Aufbruch“ des deutschen Heeres vor Saatz geschehen und dasselbe kehre wieder heimwärts zurück. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 163".) Den von Straszburg. L. Fr. Vns hat diser gegenwertig ewr bott fürbracht, wie er bey IIII meilen weg enhalben vnser stat nidergeworffen, vnd Im brief vnd etlich sein hab genomen sey worden, vnd hat vns darauf gepetten, ob wir icht mèr von dem Her von Beheim hetten, daz wir das ewer weisheit verschreiben wölten. Also tun wir ewer fürsichtikeit zu wissen in guter frewntschaft, daz vns auf dise zeit von vnserm lieben burger vnd Ratgesellen, Petern Volkmer, der vnsers zewgs vnd volks gen Beheim Hawbt- man ist, brief vnd bottschaft ist komen, der vns verschreibt, daz am nehstuergangenen pfintztag (2 Oct.) ein gantzer aufpruch desselben Hers vor der Stat Sacz geschehen ist, vnd daz vnser gnedig Herren.. die ertzbischof von Tryer vnd von Cöln, vnd vnser vnd etlich ander volk am nehstuergangenen sunntag (5 Oct.) zu nacht des wegs herheim zuziehen, bis zum Radisfurt enhalb Eger komen seyn. So ziehe vnser gnediger Herre . der Pfalntz- graf die andern strasse für tachaw herawsz heymwerts. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder dienst oc. Datum feria Va ipsa die sancti dionisij.
158 orden geschrieben, ob es not were, das sy mit ganczer macht vns helffen sollen, als wir auch on zweyfel sein, das sy vns helffen werden. Geben zu Trentz, am donerstage nach sant Fran- cisci tag, vnserer riche oc. Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis. 148. 1421, Oct. 9 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Strassburg: am 2 October sei ein „ganzer Aufbruch“ des deutschen Heeres vor Saatz geschehen und dasselbe kehre wieder heimwärts zurück. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 163".) Den von Straszburg. L. Fr. Vns hat diser gegenwertig ewr bott fürbracht, wie er bey IIII meilen weg enhalben vnser stat nidergeworffen, vnd Im brief vnd etlich sein hab genomen sey worden, vnd hat vns darauf gepetten, ob wir icht mèr von dem Her von Beheim hetten, daz wir das ewer weisheit verschreiben wölten. Also tun wir ewer fürsichtikeit zu wissen in guter frewntschaft, daz vns auf dise zeit von vnserm lieben burger vnd Ratgesellen, Petern Volkmer, der vnsers zewgs vnd volks gen Beheim Hawbt- man ist, brief vnd bottschaft ist komen, der vns verschreibt, daz am nehstuergangenen pfintztag (2 Oct.) ein gantzer aufpruch desselben Hers vor der Stat Sacz geschehen ist, vnd daz vnser gnedig Herren.. die ertzbischof von Tryer vnd von Cöln, vnd vnser vnd etlich ander volk am nehstuergangenen sunntag (5 Oct.) zu nacht des wegs herheim zuziehen, bis zum Radisfurt enhalb Eger komen seyn. So ziehe vnser gnediger Herre . der Pfalntz- graf die andern strasse für tachaw herawsz heymwerts. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder dienst oc. Datum feria Va ipsa die sancti dionisij.
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159 149. 1421, Oct. 12 (Schwedeldorf). Die Führer des Görlitzer Kriegsvolks an ihren Stadtrath: Nachrichten über das Heer, das bei Glatz gegen die Ketzer versammelt ist und dessen Bewegung, über K. Sigmund &c. (Scultetus II, 55 ad ann. 1421.) Herman Schultcz, Hannus Pletzil vnde Heinrich Ebirhard der Slyf: den Irbern, weysen Burgermeyster vnde Ratmann der Stat Gorlitz oc. Vnser willige dinste mit sundirlichem fleysse zuvor, liben herren ! Wir thun euch wissen, das wir gerücket sein vbir das Gebirge jenehalben Glotz, vnde haben do gelegen in eine dorffe, eyne halbe meyle von dannen, genant Sweidelndorff, von dem Sonabende noch Michaelis (4 Oct.) bisz uff disen hü- tigen tag. Inn derselben zeit sein zu vns komen in das Veld der Bischoff von der Meyssen, herzog Cantener. der herzog von Monsterberg, der von Colditz vnd Hanns von Polentz, mit alle jrer macht. Wij starg dij sein, das konnen wir euch nicht ey- gentlich vorschreiben. sundir wir mögin nicht dirkennen, das jrne ein hauffe sterker sey denn der vnser. Vnd vnser herre hertzog Rumbuld vnser Voijt vnd wir werden haben den vorzog vbir das Gebirge vorbass uff dij ketzer, als wir nicht anders wissen, morne des nehsten tages, in sulcher weyse als an vns kommen ist, das der Bischoff von Olmuntz etzwen zum Lewte- myschel vnde der Pypo brengen 24 thusunnt Pferde, vnde werden sehen uff uns vnde wir uff sij. Aber nicht werden wir seyn mit- tenander in eyme hawffen in dem Velde, sundir 4 meylen von- enander, das eyn teil dem andern, als is not würde sein, zu hülffe mochte kommen oc. Hirumme liben herren wir euch itzund vormals zwir ge- schrebin han vmme Zerunge, Ist vns von euch nicht antwert wurden oc. Beten wir euch noch mit sunderlichem fleysse, das jr doran gedenket, vnde das wellet ansehen vnde dirkennen, das wir eynen grossen hauffen haben vnde grosse zerunge tra- gen, vnde vns sendet zerunge, der wir gross notdürfftig sein,
159 149. 1421, Oct. 12 (Schwedeldorf). Die Führer des Görlitzer Kriegsvolks an ihren Stadtrath: Nachrichten über das Heer, das bei Glatz gegen die Ketzer versammelt ist und dessen Bewegung, über K. Sigmund &c. (Scultetus II, 55 ad ann. 1421.) Herman Schultcz, Hannus Pletzil vnde Heinrich Ebirhard der Slyf: den Irbern, weysen Burgermeyster vnde Ratmann der Stat Gorlitz oc. Vnser willige dinste mit sundirlichem fleysse zuvor, liben herren ! Wir thun euch wissen, das wir gerücket sein vbir das Gebirge jenehalben Glotz, vnde haben do gelegen in eine dorffe, eyne halbe meyle von dannen, genant Sweidelndorff, von dem Sonabende noch Michaelis (4 Oct.) bisz uff disen hü- tigen tag. Inn derselben zeit sein zu vns komen in das Veld der Bischoff von der Meyssen, herzog Cantener. der herzog von Monsterberg, der von Colditz vnd Hanns von Polentz, mit alle jrer macht. Wij starg dij sein, das konnen wir euch nicht ey- gentlich vorschreiben. sundir wir mögin nicht dirkennen, das jrne ein hauffe sterker sey denn der vnser. Vnd vnser herre hertzog Rumbuld vnser Voijt vnd wir werden haben den vorzog vbir das Gebirge vorbass uff dij ketzer, als wir nicht anders wissen, morne des nehsten tages, in sulcher weyse als an vns kommen ist, das der Bischoff von Olmuntz etzwen zum Lewte- myschel vnde der Pypo brengen 24 thusunnt Pferde, vnde werden sehen uff uns vnde wir uff sij. Aber nicht werden wir seyn mit- tenander in eyme hawffen in dem Velde, sundir 4 meylen von- enander, das eyn teil dem andern, als is not würde sein, zu hülffe mochte kommen oc. Hirumme liben herren wir euch itzund vormals zwir ge- schrebin han vmme Zerunge, Ist vns von euch nicht antwert wurden oc. Beten wir euch noch mit sunderlichem fleysse, das jr doran gedenket, vnde das wellet ansehen vnde dirkennen, das wir eynen grossen hauffen haben vnde grosse zerunge tra- gen, vnde vns sendet zerunge, der wir gross notdürfftig sein,
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160 itzund sunderlich vbir das Gebirge in der Vinde land oc. Wenn herzog Lodewig vnde herzog Johann von Sagan nicht kommen sein. Was jr vns senden welt, das möget ir mit en lassen durch- gehen oc. Ouch als wir euch geschriben haben, das wir haben vff- genommen von Petir Hulferich 10 marg vnd von Hannus Bel- benitz von der Sweydenitz 27 m. gr. das richtet en zu dancke, wenn wir haben sein weder gr. noch heller. Ouch liben herren, habet doruff gedancken, uff dij losunge, wenn die 4 Wochen auszkommen, das jr den Gesellen Losunge sendet. Sy sprechen sy wellen Losunge haben oc. nemen grossen schaden an dem eren doheijme. Ouch liben herren bethe ich euch, als von mir Hermann Schultz, das jr eynen andern Schaffer, der do kommen wolde nach den 4 Wochen, wenn ich kann jr vorbasz nicht mehr vor- wesen, vnd ist mir nicht eben. Ouch liben herren ist gerett, das vnser gn. h. der konig komme mit 3 hawffen, in dem mittelsten sulle her selber in eygener person kommen. Vnd dij von Osterreich haben das frewlein heymgeführt, vnd kommen auch starck mit gantzer macht oc. Geben im felde zu Sweydelndorff no bey Glotz, an sente Burgharden abende 1421, vnder Herman Schultzen Petschet. PS. Iidem ad eosdem. Ewer botschafft, die jr vns getan hat, als mitt Zerunge vnd mit Speise, dij ist vns wol notdürfftig vnd sünderlich zu dancke. Abir den Briff, den wir euch hatten gesant, dem Boten qwam Nickelchin vndir awgen, der korte wedir, denselben brif senden wir euch wedir oc. Sunder hüte zijn wir von Mittenwalde vbir das Gebirge zu den Vijnden, Got gebe das is vns gelücke. Am Sonabend (11 Oct.) uff den Abend, als wir quomen uff den abend, hatten die ketzer bey Mittenwalde uff dem Gebirge be- satzt jr warten mit den Gebawren, dij drungen dij vnsern mitt were dovon, drij schlugen sij tot, drij haben sij ir gebrant. Etzliche aus den Behmischen herren weldin wol wedir keren, welde man sy uffnemen. Ouch als die vnseren am Suntage (12 Oct.) dij wege uff dem gebirge uff rewmeten, quam eijner Gereten vnde vrogete noch dem von Santbach. Sprach der vnser
160 itzund sunderlich vbir das Gebirge in der Vinde land oc. Wenn herzog Lodewig vnde herzog Johann von Sagan nicht kommen sein. Was jr vns senden welt, das möget ir mit en lassen durch- gehen oc. Ouch als wir euch geschriben haben, das wir haben vff- genommen von Petir Hulferich 10 marg vnd von Hannus Bel- benitz von der Sweydenitz 27 m. gr. das richtet en zu dancke, wenn wir haben sein weder gr. noch heller. Ouch liben herren, habet doruff gedancken, uff dij losunge, wenn die 4 Wochen auszkommen, das jr den Gesellen Losunge sendet. Sy sprechen sy wellen Losunge haben oc. nemen grossen schaden an dem eren doheijme. Ouch liben herren bethe ich euch, als von mir Hermann Schultz, das jr eynen andern Schaffer, der do kommen wolde nach den 4 Wochen, wenn ich kann jr vorbasz nicht mehr vor- wesen, vnd ist mir nicht eben. Ouch liben herren ist gerett, das vnser gn. h. der konig komme mit 3 hawffen, in dem mittelsten sulle her selber in eygener person kommen. Vnd dij von Osterreich haben das frewlein heymgeführt, vnd kommen auch starck mit gantzer macht oc. Geben im felde zu Sweydelndorff no bey Glotz, an sente Burgharden abende 1421, vnder Herman Schultzen Petschet. PS. Iidem ad eosdem. Ewer botschafft, die jr vns getan hat, als mitt Zerunge vnd mit Speise, dij ist vns wol notdürfftig vnd sünderlich zu dancke. Abir den Briff, den wir euch hatten gesant, dem Boten qwam Nickelchin vndir awgen, der korte wedir, denselben brif senden wir euch wedir oc. Sunder hüte zijn wir von Mittenwalde vbir das Gebirge zu den Vijnden, Got gebe das is vns gelücke. Am Sonabend (11 Oct.) uff den Abend, als wir quomen uff den abend, hatten die ketzer bey Mittenwalde uff dem Gebirge be- satzt jr warten mit den Gebawren, dij drungen dij vnsern mitt were dovon, drij schlugen sij tot, drij haben sij ir gebrant. Etzliche aus den Behmischen herren weldin wol wedir keren, welde man sy uffnemen. Ouch als die vnseren am Suntage (12 Oct.) dij wege uff dem gebirge uff rewmeten, quam eijner Gereten vnde vrogete noch dem von Santbach. Sprach der vnser
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161 eyne, ich wil dich zu em füren, vnde fürte en zu Wolfart von Rathelaw. Sprach der ketzer : liber herre, meyn herr hat mich zu euch gesant, das jr das Gebirge innehald, vnde dy Slesiten nicht hinobir last, her wil euch 300 zu hülffe senden ; do nomen sy den Boten vnd branten en. Ouch so haben dy von dem Berge heymelich geschriben den fürsten, das sy sich zu en hyl- den; was sy noch Vncristen bey en hetten, wurden sy sich zu en keren, dy welden sy tilgen vnde dy fürsten vffnehmen oc. Gegeben am montage vor Hedwigis zu felde vor Mittenwalde (13 Oct.) 1421. (PS.) Wir müssen keuffen 1/4 Byers vor 1 m., vor 41/2 schilling vnde auch tewer vnd neher, vnd mogin mit 4 fudir Byers den Tag nicht zukommen. Vnde ynand müsen wir haben 3 /4 virtel, auch hat man jr 1/4 eynen tag ausgetrunken. Noch müssen wir hören, Swobe sey wedir uffgestanden. Ouch liben herren haben wir zu speisen 20 Menschen vnde 200 adir me, das last euch ouch zu hertzen gan. 150. 1421, Oct. 17 (Nürnberg.) Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: über den Rückzug der Kur- fürsten aus Böhmen, über den Pfalzgrafen, der Nachrichten vom Könige erhalten und bei ihnen Frieden zu schaffen suche oc. (Nürnberger Missiv-Buch V, fol. 166.) Den von Vlme. L. Fr. Als Ir vns verschriben habt, wie mêre bey ewch vmbgeen, daz vnser gnedig Herren .. die kurfürsten, fürsten vnd ander mit dem Here vmbkeret haben wider gen Beheim zu- ziehen, vnd ein reitender knecht das warlich bey ewch gesagt habe oc., das haben wir wol vernomen. Vnd wissen dauon niht, sunder wir wissen niht anders, denn daz vnser gnedig Herren.. die zwen ertzbischof von Tryer vnd von Cöln vnd vnsers gne- digen Herren.. von Meincz volk wider heym seyn. So ist vnser gnediger Herre.. der Pfallentzgraf auf heynt in vnser stat gewesen, bey dem haben wir vnser frewnde gehabt, den er vnter andern dingen gesagt hat, daz seinen gnaden vnsers gnedigisten Herren.. des Römischen oc. künigs brief komen seyn, daran er seinen 11
161 eyne, ich wil dich zu em füren, vnde fürte en zu Wolfart von Rathelaw. Sprach der ketzer : liber herre, meyn herr hat mich zu euch gesant, das jr das Gebirge innehald, vnde dy Slesiten nicht hinobir last, her wil euch 300 zu hülffe senden ; do nomen sy den Boten vnd branten en. Ouch so haben dy von dem Berge heymelich geschriben den fürsten, das sy sich zu en hyl- den; was sy noch Vncristen bey en hetten, wurden sy sich zu en keren, dy welden sy tilgen vnde dy fürsten vffnehmen oc. Gegeben am montage vor Hedwigis zu felde vor Mittenwalde (13 Oct.) 1421. (PS.) Wir müssen keuffen 1/4 Byers vor 1 m., vor 41/2 schilling vnde auch tewer vnd neher, vnd mogin mit 4 fudir Byers den Tag nicht zukommen. Vnde ynand müsen wir haben 3 /4 virtel, auch hat man jr 1/4 eynen tag ausgetrunken. Noch müssen wir hören, Swobe sey wedir uffgestanden. Ouch liben herren haben wir zu speisen 20 Menschen vnde 200 adir me, das last euch ouch zu hertzen gan. 150. 1421, Oct. 17 (Nürnberg.) Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: über den Rückzug der Kur- fürsten aus Böhmen, über den Pfalzgrafen, der Nachrichten vom Könige erhalten und bei ihnen Frieden zu schaffen suche oc. (Nürnberger Missiv-Buch V, fol. 166.) Den von Vlme. L. Fr. Als Ir vns verschriben habt, wie mêre bey ewch vmbgeen, daz vnser gnedig Herren .. die kurfürsten, fürsten vnd ander mit dem Here vmbkeret haben wider gen Beheim zu- ziehen, vnd ein reitender knecht das warlich bey ewch gesagt habe oc., das haben wir wol vernomen. Vnd wissen dauon niht, sunder wir wissen niht anders, denn daz vnser gnedig Herren.. die zwen ertzbischof von Tryer vnd von Cöln vnd vnsers gne- digen Herren.. von Meincz volk wider heym seyn. So ist vnser gnediger Herre.. der Pfallentzgraf auf heynt in vnser stat gewesen, bey dem haben wir vnser frewnde gehabt, den er vnter andern dingen gesagt hat, daz seinen gnaden vnsers gnedigisten Herren.. des Römischen oc. künigs brief komen seyn, daran er seinen 11
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162 gnaden schreibe, das sein küniglich maiestat kurtzlich im Lande zu Merhern mit volk mayne zu sein. Vnd als wir versteen, so maynt derselb vnser Herre. der Pfallntzgraf in der gegend bey vns zu beleiben von eins tags wegen, der von nu sunntag über VIII tag zu Eystett sein sol zwischen vnsern Herren den Fürsten vnd Herren vmb vns die in Krieg sind, zuuer- suchen, ob er diese sache zu gut bringen möcht. So versehen wir vns auch, daz ir nutalang von ewerm volk ander gelegen- heit auch wol vernomen habt. Denn wo wir ewer ersamkeit, lieb oder dienst oc. Datum feria VIs post Gallj. 151. 1421, Oct. 18 (Brumow.) Schreiben König Sigmunds an den Rath von Eger, worin er Nachricht verlangt, warum die Churfürsten aus Böhmen gezogen seien, da er doch bereit war eben mit einer grossen Macht von Ungarn zu ihnen an stossen, und vertröstet die Stadt über den Abzug der Churfürsten, indem seine Macht aus Ungarn und die Macht seines Sohnes aus Osterreich und der chlesischen Fürsten, womit er gegen Böhmen ziehen wolle, dem Feinde hinlänglich gewachsen sei. (Orlg. arch. civ. Egrae.) Sigmund von gotes gnaden Römischer Kunig zu allen zeiten Merer des Reichs, und zu Ungern, zu Behem oc. Kunig. Lieben getruen. Als ir uns schribet in ewirn brieue, wie Ir mit unsern und des Reichs Kurfursten zu Felde fur Satz liget, haben wir wol vernomen, und danken euch mit sunder- lichem Flisse ewerer Dinste und arbeit, die Ir uns allzeit willic- lich beweiset, und Ir sollet des gen uns in allem gute geniessen. Nu haben wir vernomen, wie die egenannt des Richs Kurfursten das Feld vsz Behem gerawmet haben, das wir nicht gern hören, dorumb begeren wir von euch mit sunderlichem Fleisse, das Ir uns by ewerm eygen Botten unverzogenlich widerumb schribet, ob Ir des erynnert seyt, warumb die egenannt Kurfursten vsz dem Feld gezogen seyn, oder was Sy dorczu beweget hat, sint- demal wir nu gancz bereitt waren mit grosser macht zu In czu- cziehen, und als Ir begert euch czu wissn lassen, ob wir uns
162 gnaden schreibe, das sein küniglich maiestat kurtzlich im Lande zu Merhern mit volk mayne zu sein. Vnd als wir versteen, so maynt derselb vnser Herre. der Pfallntzgraf in der gegend bey vns zu beleiben von eins tags wegen, der von nu sunntag über VIII tag zu Eystett sein sol zwischen vnsern Herren den Fürsten vnd Herren vmb vns die in Krieg sind, zuuer- suchen, ob er diese sache zu gut bringen möcht. So versehen wir vns auch, daz ir nutalang von ewerm volk ander gelegen- heit auch wol vernomen habt. Denn wo wir ewer ersamkeit, lieb oder dienst oc. Datum feria VIs post Gallj. 151. 1421, Oct. 18 (Brumow.) Schreiben König Sigmunds an den Rath von Eger, worin er Nachricht verlangt, warum die Churfürsten aus Böhmen gezogen seien, da er doch bereit war eben mit einer grossen Macht von Ungarn zu ihnen an stossen, und vertröstet die Stadt über den Abzug der Churfürsten, indem seine Macht aus Ungarn und die Macht seines Sohnes aus Osterreich und der chlesischen Fürsten, womit er gegen Böhmen ziehen wolle, dem Feinde hinlänglich gewachsen sei. (Orlg. arch. civ. Egrae.) Sigmund von gotes gnaden Römischer Kunig zu allen zeiten Merer des Reichs, und zu Ungern, zu Behem oc. Kunig. Lieben getruen. Als ir uns schribet in ewirn brieue, wie Ir mit unsern und des Reichs Kurfursten zu Felde fur Satz liget, haben wir wol vernomen, und danken euch mit sunder- lichem Flisse ewerer Dinste und arbeit, die Ir uns allzeit willic- lich beweiset, und Ir sollet des gen uns in allem gute geniessen. Nu haben wir vernomen, wie die egenannt des Richs Kurfursten das Feld vsz Behem gerawmet haben, das wir nicht gern hören, dorumb begeren wir von euch mit sunderlichem Fleisse, das Ir uns by ewerm eygen Botten unverzogenlich widerumb schribet, ob Ir des erynnert seyt, warumb die egenannt Kurfursten vsz dem Feld gezogen seyn, oder was Sy dorczu beweget hat, sint- demal wir nu gancz bereitt waren mit grosser macht zu In czu- cziehen, und als Ir begert euch czu wissn lassen, ob wir uns
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163 gen Behem werden wenden, lassen wir euch wissen, daz wir unsser grosse nicht (?) von Ungern, nemlich den Pipo mit andern Ungrischen Herren, und den Bischoff von Olomuntz vor ettlichen Wochen umb Olomuncz gehabt haben. So haben wir aber eyn merkliche macht eegestern hynach geschicket, und wollen morgen unverczogenlich hynnach bass gen Merhern ruken, und nyemands mer harren, wie wol uns noch vil landherren uff heut oder morgen vsz Ungern nachkomen werden, und wollen alsdann mit der Hilffe gotes also gen Behem wider unsere Fynde ziehen. Dorum wollet nicht erschrecken, ob dem also sey das die Kur- fursten abgeczogen seyn, wann wir mit unser macht vsz Ungern, die do gross ist, und mit unserm Sun dem Hertzogen von Oster- rich, der ouch nu in das land czewht, und ouch mit den Fur- sten vsz der Slesien soliche grosse macht haben werden, das wir dem land zu Behem ubrig stark seyn werden, und was Ir newes erfaret, das lasset uns alczeit bey tag und nacht wissen, als wir euch des sunderlich glauben und getruen. Geben zu Brumaw an sant Lucas tag, unserer Riche des Ungrischen oc. in dem XXXV, des Römischen in dem XII, und des behemischen im andern Jaren. Ad mandatum domini Regis Michael prepositus Boleslaviensis. Den Purgermeistern und Rate der Stat zu Eger, unsern lieben getruen. 152. 1421, Oct. 22 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Markgraf Wilhelm von Meissen: Versicherung, dass ihr Mitbürger Granetel ohne Grund beschuldigt worden sei, den Feinden vor Saatz Pulver verkauft zu haben. (Nurnberger Missiv-Buch V. fol. 167.) Marggraf Wilhelm von Meichsen. Gnediger Herre! Vns hat vnser lieber burger vnd Ratt- gesell Peter Volkmer, als er yetz zu vns herheym komen ist, wol zu wissen getan, daz jn ewer Hocheit nehst im Her vor Sacz besandt vnd Günther von Pünaw, ewer gnaden marschalk, darauf mit Im geredt habe, wie ewern fürstlichen gnaden für- 11*
163 gen Behem werden wenden, lassen wir euch wissen, daz wir unsser grosse nicht (?) von Ungern, nemlich den Pipo mit andern Ungrischen Herren, und den Bischoff von Olomuntz vor ettlichen Wochen umb Olomuncz gehabt haben. So haben wir aber eyn merkliche macht eegestern hynach geschicket, und wollen morgen unverczogenlich hynnach bass gen Merhern ruken, und nyemands mer harren, wie wol uns noch vil landherren uff heut oder morgen vsz Ungern nachkomen werden, und wollen alsdann mit der Hilffe gotes also gen Behem wider unsere Fynde ziehen. Dorum wollet nicht erschrecken, ob dem also sey das die Kur- fursten abgeczogen seyn, wann wir mit unser macht vsz Ungern, die do gross ist, und mit unserm Sun dem Hertzogen von Oster- rich, der ouch nu in das land czewht, und ouch mit den Fur- sten vsz der Slesien soliche grosse macht haben werden, das wir dem land zu Behem ubrig stark seyn werden, und was Ir newes erfaret, das lasset uns alczeit bey tag und nacht wissen, als wir euch des sunderlich glauben und getruen. Geben zu Brumaw an sant Lucas tag, unserer Riche des Ungrischen oc. in dem XXXV, des Römischen in dem XII, und des behemischen im andern Jaren. Ad mandatum domini Regis Michael prepositus Boleslaviensis. Den Purgermeistern und Rate der Stat zu Eger, unsern lieben getruen. 152. 1421, Oct. 22 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Markgraf Wilhelm von Meissen: Versicherung, dass ihr Mitbürger Granetel ohne Grund beschuldigt worden sei, den Feinden vor Saatz Pulver verkauft zu haben. (Nurnberger Missiv-Buch V. fol. 167.) Marggraf Wilhelm von Meichsen. Gnediger Herre! Vns hat vnser lieber burger vnd Ratt- gesell Peter Volkmer, als er yetz zu vns herheym komen ist, wol zu wissen getan, daz jn ewer Hocheit nehst im Her vor Sacz besandt vnd Günther von Pünaw, ewer gnaden marschalk, darauf mit Im geredt habe, wie ewern fürstlichen gnaden für- 11*
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164 komen were, daz ein vnser burger, Jakob Granetel, denselben vnglewbigen Hussen zu Sacz in kürtz etwieuil pulfers zu kawf- fent geben vnd zugeschikt sölt haben. Nu wie wol derselb Jakob Granetel ein sölicher erberger gesessner man bey vns ist, daz wir vns sölicher sache zu Im niht versehen, noch getrawt haben ; doch wan vns denn ye niht wol gemaint vnd auch laid were, daz sich kein der vnser mit sölichen sachen verhandeln oder vergessen sölt, so haben wir denselben Granetel für vns besandt vnd heftiklich darumb zu rede gesatzt, der sich vor vns ver- antwurt hat, daz er des gantz vnschuldig sey, niht getan hab vnd auch vngern tun wölt, vnd bat vnd begert, seiner vnschult ein weisung von Im zu nemen. Dabey haben wir vns vmb die sache fleissig erfarn vnd konten der keinen grunt noch warheit finden, also haben wir sein weisung aufgenomen, daz er für die yntzicht eynen starken eyd zu got vnd den heiligen vor vns gesworn vnd vns einen gantzen glawben seinr vnschult gemacht hat. Das verkünden wir ewer Hocheit, bittend mit fleiss, den- selben vnsern burger der vorgenanten beschuldigung gnediklich zuverwissen vnd vnschuldig zu haben; wan hetten wir In oder ander die vnsern sölicher sache schuldig gefunden, wir wölten dartzu getan haben vnd tun, daz ewr gnade vnd meniklich ge- merkt hett, daz es vns laid were. Denn wo wir ewern fürsten- lichen gnaden dienst vnd wolgefallen oc. Datum feria IIIIs post XI M. virginum. 153. 1421, s. d. (Anfang November). K. Sigmund an einen ungenannten Reichsfürsten: trotz dem Rückzuge der Kurfürsten aus Böhmen sei er entschlossen, mit den von Österreich und Schlesien gegen die Ketzer zu zichen, und rechnet auf dessen Hilfe wie bisher. (Grünhagen 1. c. n 25. Copie Bres auer Stadtarchivs.) Hochgebietender lieber oheim vnd furste, wir haben ver- nomen wie die kurfursteu vffgebrochen vnd von dem felde ge- rukt vnd gezogen sein, vnd wir waren bereyt und wolden mit vnsern volke zu in geczogen sein, vnd wie wol sie vnser zukunft nicht erbeytet haben, so sein wir doch dorzu geschikt vnd do-
164 komen were, daz ein vnser burger, Jakob Granetel, denselben vnglewbigen Hussen zu Sacz in kürtz etwieuil pulfers zu kawf- fent geben vnd zugeschikt sölt haben. Nu wie wol derselb Jakob Granetel ein sölicher erberger gesessner man bey vns ist, daz wir vns sölicher sache zu Im niht versehen, noch getrawt haben ; doch wan vns denn ye niht wol gemaint vnd auch laid were, daz sich kein der vnser mit sölichen sachen verhandeln oder vergessen sölt, so haben wir denselben Granetel für vns besandt vnd heftiklich darumb zu rede gesatzt, der sich vor vns ver- antwurt hat, daz er des gantz vnschuldig sey, niht getan hab vnd auch vngern tun wölt, vnd bat vnd begert, seiner vnschult ein weisung von Im zu nemen. Dabey haben wir vns vmb die sache fleissig erfarn vnd konten der keinen grunt noch warheit finden, also haben wir sein weisung aufgenomen, daz er für die yntzicht eynen starken eyd zu got vnd den heiligen vor vns gesworn vnd vns einen gantzen glawben seinr vnschult gemacht hat. Das verkünden wir ewer Hocheit, bittend mit fleiss, den- selben vnsern burger der vorgenanten beschuldigung gnediklich zuverwissen vnd vnschuldig zu haben; wan hetten wir In oder ander die vnsern sölicher sache schuldig gefunden, wir wölten dartzu getan haben vnd tun, daz ewr gnade vnd meniklich ge- merkt hett, daz es vns laid were. Denn wo wir ewern fürsten- lichen gnaden dienst vnd wolgefallen oc. Datum feria IIIIs post XI M. virginum. 153. 1421, s. d. (Anfang November). K. Sigmund an einen ungenannten Reichsfürsten: trotz dem Rückzuge der Kurfürsten aus Böhmen sei er entschlossen, mit den von Österreich und Schlesien gegen die Ketzer zu zichen, und rechnet auf dessen Hilfe wie bisher. (Grünhagen 1. c. n 25. Copie Bres auer Stadtarchivs.) Hochgebietender lieber oheim vnd furste, wir haben ver- nomen wie die kurfursteu vffgebrochen vnd von dem felde ge- rukt vnd gezogen sein, vnd wir waren bereyt und wolden mit vnsern volke zu in geczogen sein, vnd wie wol sie vnser zukunft nicht erbeytet haben, so sein wir doch dorzu geschikt vnd do-
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165 ruf endlich bliben, das wir mit vnserm volcke vnd mit hülffe vnsers sunes des herczogen von Ostereich vnd vnser oheim der herczogen von Sleczien mechticlichen gen Behem ye für sich czihen wollen. vnd begern von ewer lieb mit ganczem fleysse, das ir vns wider die keczer zu Behem trewlichen helffen wol- let, das wir sie geswechen vnd getilgen mügen, als sich das heischet, als ir das ouch bisher getan habt, das wollen wir gen euch in allem gute gnedig erkennen. vnd verkundet vns ouch, was sach sey, das bewegt hat, das (sie) als gehlich vfbrochen sein, das wir vns dornach wissen zu richten. 154. 1421, Nov. 8 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Mainz: er wisse nicht, wo K. Sig- mund gegenwärtig sich befinde, auch habe er seit dem Abzug der Kur- fürsten nichts von den Hussen vernommen. (Nurnberger Missiv-Buch V, 173.) Den von Meincz. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewr weisheit zuuerschreiben, ob wir icht westen, wo vnser gnedi- gister Herre. der Römisch oc. Künig auf disz mal zufinden vnd was lewff in Beheim vnd von den Hussen were oc., das haben wir wol vernomen. Nu mag vns ewer fürsichtikeit wol getrawen, daz wir des willig weren zutun, so wissen wir diser zeit kein eygenschaft, wo derselb vnser gnedigister Herre.. der Römisch oc. kunig yecz sey ; so haben wir auch niht sunder treffenlicher mêr von Beheim noch von den Hussen vernomen seid der zeit, daz vnser Herren .. der Fürsten ewer, vnser vnd ander volk abgeczogen sind. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder dienst oc. Datum sabato ante Martinj.
165 ruf endlich bliben, das wir mit vnserm volcke vnd mit hülffe vnsers sunes des herczogen von Ostereich vnd vnser oheim der herczogen von Sleczien mechticlichen gen Behem ye für sich czihen wollen. vnd begern von ewer lieb mit ganczem fleysse, das ir vns wider die keczer zu Behem trewlichen helffen wol- let, das wir sie geswechen vnd getilgen mügen, als sich das heischet, als ir das ouch bisher getan habt, das wollen wir gen euch in allem gute gnedig erkennen. vnd verkundet vns ouch, was sach sey, das bewegt hat, das (sie) als gehlich vfbrochen sein, das wir vns dornach wissen zu richten. 154. 1421, Nov. 8 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Mainz: er wisse nicht, wo K. Sig- mund gegenwärtig sich befinde, auch habe er seit dem Abzug der Kur- fürsten nichts von den Hussen vernommen. (Nurnberger Missiv-Buch V, 173.) Den von Meincz. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewr weisheit zuuerschreiben, ob wir icht westen, wo vnser gnedi- gister Herre. der Römisch oc. Künig auf disz mal zufinden vnd was lewff in Beheim vnd von den Hussen were oc., das haben wir wol vernomen. Nu mag vns ewer fürsichtikeit wol getrawen, daz wir des willig weren zutun, so wissen wir diser zeit kein eygenschaft, wo derselb vnser gnedigister Herre.. der Römisch oc. kunig yecz sey ; so haben wir auch niht sunder treffenlicher mêr von Beheim noch von den Hussen vernomen seid der zeit, daz vnser Herren .. der Fürsten ewer, vnser vnd ander volk abgeczogen sind. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder dienst oc. Datum sabato ante Martinj.
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166 155. 1421, Nov. 13 (Brünn). Peter von Krawař und Stražnic erklärt seinen Beitritt zu dem zwischen K. Sigmund und ihm vermittelten Vertrage, in dessen Folge er seinen ältesten Sohn Wenzel, wenn er nicht binnen zwei Wochen zum Gehorsam zurückkehre, gänzlich enterbt, seinen minderjährigen Kindern nach des Königs Weisung nur katholische Vormünder (und eventuelle Erben) ein- setzt, und diese Verfügung auch in die Landtafel eintragen lassen soll. Bürgschaft für ihn leisten zwanzig genannte mährische Landherren. (Archly Český VI ...(Orlg. des k. k. geh. Archivs in Wien.) 156. 1421, Nov. 17 (Brünn). Mährischer Landtagsschluss vom 17 November 1421 in deutscher Uber- setzung; it. Abschwörungsformel für die Hussiten. (Aus dem Königsberger Archiv, Abschrift in böhm. Museum, Vgl. Archiv Český III, 234 sq. It. in Andr. Ratisbon. Supplem. oc.) Wir Sigmund von Gotsgnaden oc. vnd wir Johann von denselben gnaden Bischoff czu Olomucz Przemko auch von Gots- gnaden Herczog czu Troppaw, vnd wir Wilhelm von Bernsteyn Howptmann der Marggrafschaft czu Merhern, Johan von Lome- nicz Peter von Crawarn Andres von Streznicz vnd ander Herrn hiernochgenant oc. Bekennen mit dysem Briffe daz wir durch Zelykeit vnser zelin durch gemenes besten durch vredes willen dyses landes, durch ordenunge willen des landes czu Merhern, die in vil stucken vaste vndergedruckt seyn vnd och durch armer lewte willin diz landes die vaste betrubet worden sein bis vff dize czeit vns alle geeynet haben, vnde eynen lantfrede gemacht vnd machen in crafft diz brives alz hinden noch ge- schriben stet. Czum irsten sein wir doruff bliben daz ausge- ruffen werden zal in des Konegs steten yn des Bischofs vnd der lantherren czu Merhern Stete, das alle herren, Ritter vnd Knechte, Burger vnd gemeine leute vnd geistliche die die fyer stucke vnd ander yrresal. artikel. gefurt vnd gehalden haben vnd noch halden wider die heilige cristenheit vnd die noch czu
166 155. 1421, Nov. 13 (Brünn). Peter von Krawař und Stražnic erklärt seinen Beitritt zu dem zwischen K. Sigmund und ihm vermittelten Vertrage, in dessen Folge er seinen ältesten Sohn Wenzel, wenn er nicht binnen zwei Wochen zum Gehorsam zurückkehre, gänzlich enterbt, seinen minderjährigen Kindern nach des Königs Weisung nur katholische Vormünder (und eventuelle Erben) ein- setzt, und diese Verfügung auch in die Landtafel eintragen lassen soll. Bürgschaft für ihn leisten zwanzig genannte mährische Landherren. (Archly Český VI ...(Orlg. des k. k. geh. Archivs in Wien.) 156. 1421, Nov. 17 (Brünn). Mährischer Landtagsschluss vom 17 November 1421 in deutscher Uber- setzung; it. Abschwörungsformel für die Hussiten. (Aus dem Königsberger Archiv, Abschrift in böhm. Museum, Vgl. Archiv Český III, 234 sq. It. in Andr. Ratisbon. Supplem. oc.) Wir Sigmund von Gotsgnaden oc. vnd wir Johann von denselben gnaden Bischoff czu Olomucz Przemko auch von Gots- gnaden Herczog czu Troppaw, vnd wir Wilhelm von Bernsteyn Howptmann der Marggrafschaft czu Merhern, Johan von Lome- nicz Peter von Crawarn Andres von Streznicz vnd ander Herrn hiernochgenant oc. Bekennen mit dysem Briffe daz wir durch Zelykeit vnser zelin durch gemenes besten durch vredes willen dyses landes, durch ordenunge willen des landes czu Merhern, die in vil stucken vaste vndergedruckt seyn vnd och durch armer lewte willin diz landes die vaste betrubet worden sein bis vff dize czeit vns alle geeynet haben, vnde eynen lantfrede gemacht vnd machen in crafft diz brives alz hinden noch ge- schriben stet. Czum irsten sein wir doruff bliben daz ausge- ruffen werden zal in des Konegs steten yn des Bischofs vnd der lantherren czu Merhern Stete, das alle herren, Ritter vnd Knechte, Burger vnd gemeine leute vnd geistliche die die fyer stucke vnd ander yrresal. artikel. gefurt vnd gehalden haben vnd noch halden wider die heilige cristenheit vnd die noch czu
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167 busse dorumb komen sein, Daz die alle dez alczuhand nymmer halden, davon offezuhorn vnd sante Thomas tag des heiligen Aposteln der schirste kompt czu bussen vnd czu eben dinger komen kegen Olomucz kegen Brunnen kegen Snayme ader kegen Troppaw, wo es iglichim am nechsten gelegin ist, vnd do busse entphan von den pristern die do czu gesaczt werden noch ordenung der Romeschen Kirchin, ausgenomen die sich uffentlich durch der stucke willen wider die heilige Kirche vnd des Kunigs genade setczen die selben keynen tag noch vor- lengunge haben, es were denne daz sy sich sunderlich mit des Kunigs gnade eyneten, were ader daz ymand aus der vorgenanten ordenungen nicht wôlde czu der vorgenanten bichte vnd czu busse komen in der obgenanten czeit So sullen vnd globen wir vorschriben alle die selben anczugreiffen an leybe vnd an gute vnd an yn czurechen daz vorbas sulche vnordenunge vnd vnge- horsamkeyt von yn nymmermer von yn begangen werden. Item geschee ymmermer daz ymand yn dem lande czu Merhern sich vfwurffe wider die aussaczunge der heiligen Cri- stenheit vnd Romischer Kirchen vnd hilde schriffte, die von der heiligen cristenheit vnd der Romischen Kirchen vordammet ist vnd vorwurffen vnd nemlich die fier stucke die do vorgestanden sein, wider die selben sullen vnd globen wir vns alle enander czu helfen vnd die czu werin vnd endlich vnderdrucken vnd an deme ader den die sie halden wurden czu rechen an yren leyben vnd guttern als wffte daz not sein wyrdet daz vorbas sulche vnordenunge vnder vns nymmer vfersteen. Item zo sullen alle vnd igliche yn der Marggrafschaft czu Merhern gesessen sie sein geistlich ader werdlich bey yrem rechte ordenunge fride rechtuertikeiten vnd freiheiten bliben daz die geistlichen den wertlichin yn ire recht nicht greiffen vnd des glichen wider daz die wertlichen den geistlichen yn ire recht nicht greiffen, Sunder daz igliche teyl bey seinen rechten frey- heiten vnd wirdekeiten bleiben alz daz von alders vsgesaczt vnd geordent ist, vnd daz och ein iglicher sein recht suche doselbist, ader czu welchem rechte her gehört, were ader daz ymant icht gebreche aus dem lande, der sal daz brengen an des Kunigs gnade an den Bischof an den Houptmann vnd an die Herren von Merhern daz ym ein geliches wyderfare, möchte ader ym
167 busse dorumb komen sein, Daz die alle dez alczuhand nymmer halden, davon offezuhorn vnd sante Thomas tag des heiligen Aposteln der schirste kompt czu bussen vnd czu eben dinger komen kegen Olomucz kegen Brunnen kegen Snayme ader kegen Troppaw, wo es iglichim am nechsten gelegin ist, vnd do busse entphan von den pristern die do czu gesaczt werden noch ordenung der Romeschen Kirchin, ausgenomen die sich uffentlich durch der stucke willen wider die heilige Kirche vnd des Kunigs genade setczen die selben keynen tag noch vor- lengunge haben, es were denne daz sy sich sunderlich mit des Kunigs gnade eyneten, were ader daz ymand aus der vorgenanten ordenungen nicht wôlde czu der vorgenanten bichte vnd czu busse komen in der obgenanten czeit So sullen vnd globen wir vorschriben alle die selben anczugreiffen an leybe vnd an gute vnd an yn czurechen daz vorbas sulche vnordenunge vnd vnge- horsamkeyt von yn nymmermer von yn begangen werden. Item geschee ymmermer daz ymand yn dem lande czu Merhern sich vfwurffe wider die aussaczunge der heiligen Cri- stenheit vnd Romischer Kirchen vnd hilde schriffte, die von der heiligen cristenheit vnd der Romischen Kirchen vordammet ist vnd vorwurffen vnd nemlich die fier stucke die do vorgestanden sein, wider die selben sullen vnd globen wir vns alle enander czu helfen vnd die czu werin vnd endlich vnderdrucken vnd an deme ader den die sie halden wurden czu rechen an yren leyben vnd guttern als wffte daz not sein wyrdet daz vorbas sulche vnordenunge vnder vns nymmer vfersteen. Item zo sullen alle vnd igliche yn der Marggrafschaft czu Merhern gesessen sie sein geistlich ader werdlich bey yrem rechte ordenunge fride rechtuertikeiten vnd freiheiten bliben daz die geistlichen den wertlichin yn ire recht nicht greiffen vnd des glichen wider daz die wertlichen den geistlichen yn ire recht nicht greiffen, Sunder daz igliche teyl bey seinen rechten frey- heiten vnd wirdekeiten bleiben alz daz von alders vsgesaczt vnd geordent ist, vnd daz och ein iglicher sein recht suche doselbist, ader czu welchem rechte her gehört, were ader daz ymant icht gebreche aus dem lande, der sal daz brengen an des Kunigs gnade an den Bischof an den Houptmann vnd an die Herren von Merhern daz ym ein geliches wyderfare, möchte ader ym
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168 keyn geleichs wyderfaren noch demselben vnsern enmanungen so sal ym der Konig der Bischof der Hoptman vnd die Merhri- schen herrin ratten vnd helffen daz ym ein gleychs widerfare vnde was er aus dem lande vorbas tete do mitte hat her den lantfrede nicht gebrochen, were ader daz ymand dorobyr hin- derunge tete vnd dem rechten nicht genuk haben wolde, daz selbe hat ym vor ein vnrechte czugeczogen werden vnd der kunig der hoptman mit allen herren sullen czu demselbin richten als czu einem vnrechten manne vnd einem lande vorterber. Item es sal ausgeruffen werden in allen Steten in Merhern sie sein des Kunigs des Bischofs ader der Herren von Merhern woe man ymandes ankompt der daz land rawbet ader heret ader kenerley gewalt vf der Strassen ymand tete geistlich ader wertlich daz man czu dem selbegen richtet alz czu einem vor- terber des landes. Item wurde in dem lande icht geraubet ader genomen das desselben guttes nymant kauffe wider in den Steten noch in den Dorffern, wurde ader ymandes des selben gutes ichts kouffen daz sal her umbzust wider gebin vnd sehen, her sal ouch dorumb czu ym richten. Item wer dy werin dy do legen in Steten ader in Dorffern vnd nicht herrin hetten vnd suchten williglich der leute vngelucke, daz man die vfhalde vnd fohe alz die bozen leute. Item wer die weren die dieselben vfhilden dye daz land beschedigten vnd die von dem Kunige von dem hoptman ader von den herren des ermanet wurden das her dy selben Rowber vorbas nicht vfhalde, vnd tete her daz selbe nicht Ist her denn eyn herre ader eyn edel man daz denn der herre ader der edel man von seinem state ader wirdekeit gefallen sey, vnd sein recht daz einem herrin ader edel manne czugehoret vorlorn haben vnd dor czu daz man czu ym richtet alz czu bozen leuten. Item so sullen alle strosen frei sein daz arme vnd reiche doruffe faren reiten vnd geen mogen vnd ire notdorfft suchen an allen schaden vnd daz och nijmandes durch keinerley vn- gunst willen uf der Strassen ymands hindern wer ader dorober tete dem sal man daz vor eyn deubrey rechen vnd czu ym richten. Item wurde ymand rawben ader nemen ichts rowblich vff
168 keyn geleichs wyderfaren noch demselben vnsern enmanungen so sal ym der Konig der Bischof der Hoptman vnd die Merhri- schen herrin ratten vnd helffen daz ym ein gleychs widerfare vnde was er aus dem lande vorbas tete do mitte hat her den lantfrede nicht gebrochen, were ader daz ymand dorobyr hin- derunge tete vnd dem rechten nicht genuk haben wolde, daz selbe hat ym vor ein vnrechte czugeczogen werden vnd der kunig der hoptman mit allen herren sullen czu demselbin richten als czu einem vnrechten manne vnd einem lande vorterber. Item es sal ausgeruffen werden in allen Steten in Merhern sie sein des Kunigs des Bischofs ader der Herren von Merhern woe man ymandes ankompt der daz land rawbet ader heret ader kenerley gewalt vf der Strassen ymand tete geistlich ader wertlich daz man czu dem selbegen richtet alz czu einem vor- terber des landes. Item wurde in dem lande icht geraubet ader genomen das desselben guttes nymant kauffe wider in den Steten noch in den Dorffern, wurde ader ymandes des selben gutes ichts kouffen daz sal her umbzust wider gebin vnd sehen, her sal ouch dorumb czu ym richten. Item wer dy werin dy do legen in Steten ader in Dorffern vnd nicht herrin hetten vnd suchten williglich der leute vngelucke, daz man die vfhalde vnd fohe alz die bozen leute. Item wer die weren die dieselben vfhilden dye daz land beschedigten vnd die von dem Kunige von dem hoptman ader von den herren des ermanet wurden das her dy selben Rowber vorbas nicht vfhalde, vnd tete her daz selbe nicht Ist her denn eyn herre ader eyn edel man daz denn der herre ader der edel man von seinem state ader wirdekeit gefallen sey, vnd sein recht daz einem herrin ader edel manne czugehoret vorlorn haben vnd dor czu daz man czu ym richtet alz czu bozen leuten. Item so sullen alle strosen frei sein daz arme vnd reiche doruffe faren reiten vnd geen mogen vnd ire notdorfft suchen an allen schaden vnd daz och nijmandes durch keinerley vn- gunst willen uf der Strassen ymands hindern wer ader dorober tete dem sal man daz vor eyn deubrey rechen vnd czu ym richten. Item wurde ymand rawben ader nemen ichts rowblich vff
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169 der strassen ader anderswoe daz were yn dem lande vnd eyn geschrey noch ym wurde ader nicht wurde wo sich der selbe hin keret vf welche Slosser, festen ader Stat mit dem selben rawbe ader mit dem daz her genomen hat, woe her mit dem- selben gefonden wirdet ys sei eyner ader mehr so sullen die den daz ire genomen ist daz selbe fordern daz dasselbe heraws gegeben werde vnd die selbin die daz getan habin sullen ge- fangen vnd obir sie gerichtet werden als boze leute angehoret an der Stat do man sie findet, wolden aber des Kunigs ader des hoptmans Amechtlewte dy selben vorsuchen ader martern der worten daz sie der bozen leute mehr erfuren, daz sal Im der gunnen des daz haws, feste ader Stat ist, were ader daz der selbe des daz haws, feste ader Stat is daz man die selbin ader der daz gut ist daz genomen wurden ist nicht heraws ge- bin wolde noch obir sie richten noch sie martern lassen, der sal aus geschregin vnd ausgeruffet werden vnd man sal uber yn richten alz obir einen bozen man. Item wurd yndert eyn haws Stat ader feste in keine ey- niger wege vorlorn sey, sie sein des Kunigs des Bischofs ader der herren ader ander landleute czu Merhern. So sullen czu handt der Kunig der Bischoff der hoptman wolden sie selbes nicht do sein so sullin sie dar schicken ire Amechtleute ader ire macht vnd alle ire herren der Ingesigel an disem briue hangen sullen belegen daz haws Stat ader feste, ader ire macht darczu schicken vnd daz ys gewunnen wirdt vf des Kunigs koste, die do gewonlich ist vf pherde vnd och vf lewte wirdt ir der Kunig dar czu bedurffen vnd sullen ouch nicht von dannen rucken ys sey denn gewonnen ader als lange daz dem Kunige dem houptmanne vnd dem herren czemlich vnd gut dunket vnd wenne man daz gewynnet. So sal man ys dem selbin des es gewest ist abetreten. Item rowbet ymand von seynem egin hawse Stat ader feste ader Rowber doruffe hilde. So sullen der Kunig der Bischof der houptman wolden sie selbes nicht do sein ire macht dar schicken vnd die herren die geschreben sein in dysem brive alz vorberuret ist, Sullen daz haws Stat ader festen ane vorczyhen belegin, ader ire macht do hin schicken vnd den selben herren vnd iren lewten vnd pferdeu sal der kunig gewonlich kost ge-
169 der strassen ader anderswoe daz were yn dem lande vnd eyn geschrey noch ym wurde ader nicht wurde wo sich der selbe hin keret vf welche Slosser, festen ader Stat mit dem selben rawbe ader mit dem daz her genomen hat, woe her mit dem- selben gefonden wirdet ys sei eyner ader mehr so sullen die den daz ire genomen ist daz selbe fordern daz dasselbe heraws gegeben werde vnd die selbin die daz getan habin sullen ge- fangen vnd obir sie gerichtet werden als boze leute angehoret an der Stat do man sie findet, wolden aber des Kunigs ader des hoptmans Amechtlewte dy selben vorsuchen ader martern der worten daz sie der bozen leute mehr erfuren, daz sal Im der gunnen des daz haws, feste ader Stat ist, were ader daz der selbe des daz haws, feste ader Stat is daz man die selbin ader der daz gut ist daz genomen wurden ist nicht heraws ge- bin wolde noch obir sie richten noch sie martern lassen, der sal aus geschregin vnd ausgeruffet werden vnd man sal uber yn richten alz obir einen bozen man. Item wurd yndert eyn haws Stat ader feste in keine ey- niger wege vorlorn sey, sie sein des Kunigs des Bischofs ader der herren ader ander landleute czu Merhern. So sullen czu handt der Kunig der Bischoff der hoptman wolden sie selbes nicht do sein so sullin sie dar schicken ire Amechtleute ader ire macht vnd alle ire herren der Ingesigel an disem briue hangen sullen belegen daz haws Stat ader feste, ader ire macht darczu schicken vnd daz ys gewunnen wirdt vf des Kunigs koste, die do gewonlich ist vf pherde vnd och vf lewte wirdt ir der Kunig dar czu bedurffen vnd sullen ouch nicht von dannen rucken ys sey denn gewonnen ader als lange daz dem Kunige dem houptmanne vnd dem herren czemlich vnd gut dunket vnd wenne man daz gewynnet. So sal man ys dem selbin des es gewest ist abetreten. Item rowbet ymand von seynem egin hawse Stat ader feste ader Rowber doruffe hilde. So sullen der Kunig der Bischof der houptman wolden sie selbes nicht do sein ire macht dar schicken vnd die herren die geschreben sein in dysem brive alz vorberuret ist, Sullen daz haws Stat ader festen ane vorczyhen belegin, ader ire macht do hin schicken vnd den selben herren vnd iren lewten vnd pferdeu sal der kunig gewonlich kost ge-
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170 bin, wirt her yr dorczu bedurffen werden, vnd von dannen sullen sie nicht czyhen es sey denn daz selbe haws Stat ader feste gewunnen ader als lange dem Konig dem houptmann vnd den herren czemlich bedunken wirdet, vnd wenne daz selbe haws Stat ader feste gewonnen wird dy sullen gefallen an vn- sers herren des Kunigs gnade, derselbe mag ouch mit demselben haws Stat ader feste thun was sein gnade geruchet als ein herre des landes, were ader daz selbe haws Stat vnd feste Manschaft ader lehen were des Kunigs des Bischofs ader eines andern herren des Sigel an dysem briue henget. So sal der Kunig den herren vnd iren lewten vnd pferden gewonlich koste gebin, wirt her yr bedurffen werden, vnd och den geczewg der czu gewynnunge der Slosser gehoret sal der Kunig ouch dar ezu gebin, vnd wen alzo das haws Stat ader feste gewynnet So sal der Kunig dasselbe wider faren lassen des Manschaft ys ist. Item were yndert eyn herre Ritter ader Knecht in dysem Lande alhy gesessen, der mit des Kunigs gnade, mit dem Bi- schoffe mit dem houptmanne ader mit den herren in diser vor- schr. nicht sein wert, vnd der awssaczunge vnd ordenunge nicht halden wölde und wolde ouch obir dise vorschribunge in dem lande schaden ader czweytracht thun vnd offbrengen der sal seines herlichen rechten vorfallen sein vnd die herren sullen yn auch nymmer vortreten noch vorantworten sunder her sal ane ere sein vnd woe man yn dirgreiffet so sal man czu ym richten alz czu eyme bozen manne vnd vnser herre der Kunig ader sein houptmann sullen sich och alles seines guttes vnderwinden. Item wir alle obgenanten sullen vnd globen bey gutten trauen den vorgeschr. landfrede fumff Jar nochenander folgende von datum diz brifs czuhalden vnd daz der feste gehalden werde getrulich czu helfen in allen stucken als vorgeschreben stet, vnd were daz vnser obgenant eynes vnser Ingesigel an disem brif nicht gehangen wurde mit dem selben sal der landfrede nicht vorruckt werden in eynigem Wege, sunder her sal bey ganczen crefften bleyben als vnser aller Ingesigel doran ge- hangen were. Ouch were yndert eyn herre des name yn disem briffe nicht geschriben were vnd der sein Ingesigel dornoch an disem briue czu dem vnsern hengen wolde daz als crefftig sein alz daz iczunt an disem briff gehangen vnd alz seyn name yn
170 bin, wirt her yr dorczu bedurffen werden, vnd von dannen sullen sie nicht czyhen es sey denn daz selbe haws Stat ader feste gewunnen ader als lange dem Konig dem houptmann vnd den herren czemlich bedunken wirdet, vnd wenne daz selbe haws Stat ader feste gewonnen wird dy sullen gefallen an vn- sers herren des Kunigs gnade, derselbe mag ouch mit demselben haws Stat ader feste thun was sein gnade geruchet als ein herre des landes, were ader daz selbe haws Stat vnd feste Manschaft ader lehen were des Kunigs des Bischofs ader eines andern herren des Sigel an dysem briue henget. So sal der Kunig den herren vnd iren lewten vnd pferden gewonlich koste gebin, wirt her yr bedurffen werden, vnd och den geczewg der czu gewynnunge der Slosser gehoret sal der Kunig ouch dar ezu gebin, vnd wen alzo das haws Stat ader feste gewynnet So sal der Kunig dasselbe wider faren lassen des Manschaft ys ist. Item were yndert eyn herre Ritter ader Knecht in dysem Lande alhy gesessen, der mit des Kunigs gnade, mit dem Bi- schoffe mit dem houptmanne ader mit den herren in diser vor- schr. nicht sein wert, vnd der awssaczunge vnd ordenunge nicht halden wölde und wolde ouch obir dise vorschribunge in dem lande schaden ader czweytracht thun vnd offbrengen der sal seines herlichen rechten vorfallen sein vnd die herren sullen yn auch nymmer vortreten noch vorantworten sunder her sal ane ere sein vnd woe man yn dirgreiffet so sal man czu ym richten alz czu eyme bozen manne vnd vnser herre der Kunig ader sein houptmann sullen sich och alles seines guttes vnderwinden. Item wir alle obgenanten sullen vnd globen bey gutten trauen den vorgeschr. landfrede fumff Jar nochenander folgende von datum diz brifs czuhalden vnd daz der feste gehalden werde getrulich czu helfen in allen stucken als vorgeschreben stet, vnd were daz vnser obgenant eynes vnser Ingesigel an disem brif nicht gehangen wurde mit dem selben sal der landfrede nicht vorruckt werden in eynigem Wege, sunder her sal bey ganczen crefften bleyben als vnser aller Ingesigel doran ge- hangen were. Ouch were yndert eyn herre des name yn disem briffe nicht geschriben were vnd der sein Ingesigel dornoch an disem briue czu dem vnsern hengen wolde daz als crefftig sein alz daz iczunt an disem briff gehangen vnd alz seyn name yn
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171 disem briff geschriben were, vnd des czu orkunde vnd ganczer bestetigunge habe wir vnser Ingesigel mit rechten wissen ge- hangen. Datum Brunne anno oc. XXI° feria secunda post martini. Juramentum. Ich swere of gotis martir daz ich der fier artikel die ich mit andern meinen helffern iglichen gehalden habe nemlich von gotes leichnam vnd blute vnder beyden gestalten entpfounge, iglichs pristers predegunge vffen sunde straffunge, der prister schaft gutes entnemunge, vnd kirchen brechunge, der pfaffen vnd geistlich lewte vortilgunge noch keynerley ander Iresal von der heiligen cristenheit vnd der Romischen Kirchen vordampmet vnd nemlich die gehalden gepredigt vnd geschreben haben Johann Wiclef Johann Hws noch ire nochfolger nymmer halden seynnen noch nochfolgen wil mit worten noch mit werken mit rate noch mit tat. Ich swere daz ich halden wil cristilichen globen in allen stucken als daz haldet vnd halden wirdet die heilige cristenheit vnd die Romische Kirche vnd gehorsam sein wil dem Babiste meinem Bischofe vnd den Pristern van in gegebin vnd gesaczt in deme daz den gelawben antrifft vnd in andrin dingen die czu iren gebieten gehoren. Item ich swere alle Ketzer vnd Irresame lewte in dem cristenglouben vnd nemlich die den halden werden die obge- nannten Irresal, sie sein geistlich ader wertlich vff meinen gut- tern ader anderswoe woe ich sie ankome ader erfare mit allen iren helffern ader gunnern noch meiner macht czu tilgen vnd czu vorterbin vnd dorczu mit leibe vnd mit gutte zu helffen vnd sie czu nicht vffhalden noch schutzen noch in keinen sachen hulfflich czu sein. Als bitte ich mir got zu helffen vnd sein heilige martir vnd sein heiliges Ewangelium.
171 disem briff geschriben were, vnd des czu orkunde vnd ganczer bestetigunge habe wir vnser Ingesigel mit rechten wissen ge- hangen. Datum Brunne anno oc. XXI° feria secunda post martini. Juramentum. Ich swere of gotis martir daz ich der fier artikel die ich mit andern meinen helffern iglichen gehalden habe nemlich von gotes leichnam vnd blute vnder beyden gestalten entpfounge, iglichs pristers predegunge vffen sunde straffunge, der prister schaft gutes entnemunge, vnd kirchen brechunge, der pfaffen vnd geistlich lewte vortilgunge noch keynerley ander Iresal von der heiligen cristenheit vnd der Romischen Kirchen vordampmet vnd nemlich die gehalden gepredigt vnd geschreben haben Johann Wiclef Johann Hws noch ire nochfolger nymmer halden seynnen noch nochfolgen wil mit worten noch mit werken mit rate noch mit tat. Ich swere daz ich halden wil cristilichen globen in allen stucken als daz haldet vnd halden wirdet die heilige cristenheit vnd die Romische Kirche vnd gehorsam sein wil dem Babiste meinem Bischofe vnd den Pristern van in gegebin vnd gesaczt in deme daz den gelawben antrifft vnd in andrin dingen die czu iren gebieten gehoren. Item ich swere alle Ketzer vnd Irresame lewte in dem cristenglouben vnd nemlich die den halden werden die obge- nannten Irresal, sie sein geistlich ader wertlich vff meinen gut- tern ader anderswoe woe ich sie ankome ader erfare mit allen iren helffern ader gunnern noch meiner macht czu tilgen vnd czu vorterbin vnd dorczu mit leibe vnd mit gutte zu helffen vnd sie czu nicht vffhalden noch schutzen noch in keinen sachen hulfflich czu sein. Als bitte ich mir got zu helffen vnd sein heilige martir vnd sein heiliges Ewangelium.
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172 157. 1421, Nov. 19 (Nürnberg.) Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: sendet ihm die Abschrift eines von K. Sigmund an die von Eger kürzlich gerichteten Briefes. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 175 b.) Den von Vlme. L. Fr. Als Ir vns aber verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit zu verschreiben, ob wir icht westen von gelegen- heit vnsers gnedigisten Herren .. des Römischen oc. künigs vnd den Lewffen zu Beheim oc., das haben wir wol vernomen. Nu haben wir ewer frewntschaft in der nehst vergangenen wochen bey vnser selbs botten verschriben, was vns auf die zeit dauon wissend vnd begegent was, als ir nu wol vernomen mugt haben. Also tun wir ewer fürsichtikeit zu wissen, daz vns vnser gut frewnde.. die von Eger verschriben vnd vnsers gnedigisten Herren.. des künigs briefs in gesandt ein abschrift in irem brief verslossen geschikt haben; dieselben brief vns in der zeit als ewr bott bey vns gewesen ist, geantwurtt seyn, der wir ewch in guter frewntschaft auch abschrift hierynnen verslossen senden. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum feria IIIIa ipsa die beate elisabeth. 158. 1421, Nov 19 (Brünn). K. Sigmund an die Breslauer: sie sollen sich bereit halten, in das Land zu Böhmen zu ziehen, wie sie seine Hauptleute näher unterrichten werden. (Grünhagen 1. c. n. 24, aus d. Orig. in Breslau.) Lieben getrewen, solich judengelt, das bey euch uf den rathhawse lyget mit etlichen cleinoten, heissen wir euch ernst- lich mit diesem brieve, das ir die haldet und nicht ausgebt, als lang bis wir euch anders dorumb heyssen. Auch sol mit euch reden von unsern wegen Niclas Stywicz, unser hauptmann czu Breslaw, und Jorg Czeteris, unser hauptmann zur Sweyd-
172 157. 1421, Nov. 19 (Nürnberg.) Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: sendet ihm die Abschrift eines von K. Sigmund an die von Eger kürzlich gerichteten Briefes. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 175 b.) Den von Vlme. L. Fr. Als Ir vns aber verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit zu verschreiben, ob wir icht westen von gelegen- heit vnsers gnedigisten Herren .. des Römischen oc. künigs vnd den Lewffen zu Beheim oc., das haben wir wol vernomen. Nu haben wir ewer frewntschaft in der nehst vergangenen wochen bey vnser selbs botten verschriben, was vns auf die zeit dauon wissend vnd begegent was, als ir nu wol vernomen mugt haben. Also tun wir ewer fürsichtikeit zu wissen, daz vns vnser gut frewnde.. die von Eger verschriben vnd vnsers gnedigisten Herren.. des künigs briefs in gesandt ein abschrift in irem brief verslossen geschikt haben; dieselben brief vns in der zeit als ewr bott bey vns gewesen ist, geantwurtt seyn, der wir ewch in guter frewntschaft auch abschrift hierynnen verslossen senden. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum feria IIIIa ipsa die beate elisabeth. 158. 1421, Nov 19 (Brünn). K. Sigmund an die Breslauer: sie sollen sich bereit halten, in das Land zu Böhmen zu ziehen, wie sie seine Hauptleute näher unterrichten werden. (Grünhagen 1. c. n. 24, aus d. Orig. in Breslau.) Lieben getrewen, solich judengelt, das bey euch uf den rathhawse lyget mit etlichen cleinoten, heissen wir euch ernst- lich mit diesem brieve, das ir die haldet und nicht ausgebt, als lang bis wir euch anders dorumb heyssen. Auch sol mit euch reden von unsern wegen Niclas Stywicz, unser hauptmann czu Breslaw, und Jorg Czeteris, unser hauptmann zur Sweyd-
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173 nicz, unsere liben getrewen, wie ir gereyt seyn sollet in das land zu Behen zu cziehen, wenn wir euch das embieten werden, dovon so begeren wir von euch mit ganczem fleysse, was si euch von unsern wegen in den sachen sagen wirden, das ir in des genczlich glaubet als uns selber. Geben zu Brunne an sant Elizabeth tag unser reiche oc. Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis. 159. 1421, Nov. 19 (Brünn). K. Sigmund an die Breslauer: da er des Königs von Polen Ankunft zu Breslau zu einer „Teidigung“ erwarte, so sollen sie sein königl. Haus daselbst zu dessen Empfang herstellen lassen. (Grunhagen 1. c. n. 23, aus d. Orlg. In Breslau.) Wir Sigmund von gotes gnaden romischer kunig, zu allen czyten merer des reychs und zu Ungern, zu Behem oc. kunig, embieten dem burgermeister und ratmannen der stat zu Breslaw unserm lieben getrewen unser gnaden und alles gut. Lieben getrewen, wir versehen uns, das der allerdwrch- leuchtigist furste her Wladislaw kunig zu Polan, unser lieber bruder, zu uns ken Breslaw zu teydingen komen werde, dovon begeren wir von euch mit ganczem ernste, das ir in unserm hawse zu Breslaw turen, fenster, slymen, gleser, ofen und andere notdurft in dem hawse, in den kamern uberall bessern und suberlich ausrichten wollet, das ist uns von euch sunderlich wol zu danck. Geben zu Brunne an sanct Elisabeth tag unser reyche des ungrischen oc. in dem XXXV, des romischen in dem XXII und des behemischen in dem anderen jare. Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis.
173 nicz, unsere liben getrewen, wie ir gereyt seyn sollet in das land zu Behen zu cziehen, wenn wir euch das embieten werden, dovon so begeren wir von euch mit ganczem fleysse, was si euch von unsern wegen in den sachen sagen wirden, das ir in des genczlich glaubet als uns selber. Geben zu Brunne an sant Elizabeth tag unser reiche oc. Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis. 159. 1421, Nov. 19 (Brünn). K. Sigmund an die Breslauer: da er des Königs von Polen Ankunft zu Breslau zu einer „Teidigung“ erwarte, so sollen sie sein königl. Haus daselbst zu dessen Empfang herstellen lassen. (Grunhagen 1. c. n. 23, aus d. Orlg. In Breslau.) Wir Sigmund von gotes gnaden romischer kunig, zu allen czyten merer des reychs und zu Ungern, zu Behem oc. kunig, embieten dem burgermeister und ratmannen der stat zu Breslaw unserm lieben getrewen unser gnaden und alles gut. Lieben getrewen, wir versehen uns, das der allerdwrch- leuchtigist furste her Wladislaw kunig zu Polan, unser lieber bruder, zu uns ken Breslaw zu teydingen komen werde, dovon begeren wir von euch mit ganczem ernste, das ir in unserm hawse zu Breslaw turen, fenster, slymen, gleser, ofen und andere notdurft in dem hawse, in den kamern uberall bessern und suberlich ausrichten wollet, das ist uns von euch sunderlich wol zu danck. Geben zu Brunne an sanct Elisabeth tag unser reyche des ungrischen oc. in dem XXXV, des romischen in dem XXII und des behemischen in dem anderen jare. Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis.
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174 160. 1422, Jan. 17 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Frankfurt: der König sei zu Kut- tenberg, den er eingenommen habe; Bitte um Nachricht über Verhand- lungen der Reichsfürsten, die jetzt in Frankfurt tagen sollten. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 185 b.) Den von Frankfurt. L. Fr. Als Ir vns nehst verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit zuuerschreiben, ob wir icht treffenlicher mêre ver- němen von vnsers gnedigisten Herren.. des Römischen oc. künigs Lewffen vnd der gelegenheit zu Beheim oc., also tun wir ewer fürsichtikeit zu wissen, daz vns ein vnser burger gesagt hat, daz im gewisse botschaft komen sey, daz der vorgenant vnser gnedigister Herre. der Römisch oc. künig auf den Perg zun Kutten yn sey komen, vnd den innenhabe. Sust wissen wir dauon zu diser zeit niht treffenlicher mêre. L. Frewnde, so haben wir denn vernomen, wie vnser gnedig Herren .. die Kur- fürsten vnd etlich fürsten bey ewch in ewrer stat yetz zusamen komen sullen: bitten wir ewr Frewntschaft in sunderm guten getrawen, sey dem also, daz Ir vns denn von irem gewerbe vnd abschaidung bey disem botten in guter frewntschaft verschreiben wellet, als vil ewch dauon zu wissent werde, vnd vns zuuer- schreiben füklich sey, als oc. das wellen oc. Datum sabato An- thonij. 161. 1422, Jan. 29 (Brünn). K. Sigmund an die Breslauer und andere Städte in Schlesien: beruft sie zu einem Tage nach Olmütz, wegen ihres Schutzes vor den Ketzern. (Grunhagen 1. c, n. 26 [aus d. Orig.].) Wir Sigmund von gotes gnaden romischer kunig, zu allen czyten merer des reychs und zu Ungarn, zu Behem oc. kunig, embieten den burgermeistern, reten und burgern gemeinlich der
174 160. 1422, Jan. 17 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Frankfurt: der König sei zu Kut- tenberg, den er eingenommen habe; Bitte um Nachricht über Verhand- lungen der Reichsfürsten, die jetzt in Frankfurt tagen sollten. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 185 b.) Den von Frankfurt. L. Fr. Als Ir vns nehst verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit zuuerschreiben, ob wir icht treffenlicher mêre ver- němen von vnsers gnedigisten Herren.. des Römischen oc. künigs Lewffen vnd der gelegenheit zu Beheim oc., also tun wir ewer fürsichtikeit zu wissen, daz vns ein vnser burger gesagt hat, daz im gewisse botschaft komen sey, daz der vorgenant vnser gnedigister Herre. der Römisch oc. künig auf den Perg zun Kutten yn sey komen, vnd den innenhabe. Sust wissen wir dauon zu diser zeit niht treffenlicher mêre. L. Frewnde, so haben wir denn vernomen, wie vnser gnedig Herren .. die Kur- fürsten vnd etlich fürsten bey ewch in ewrer stat yetz zusamen komen sullen: bitten wir ewr Frewntschaft in sunderm guten getrawen, sey dem also, daz Ir vns denn von irem gewerbe vnd abschaidung bey disem botten in guter frewntschaft verschreiben wellet, als vil ewch dauon zu wissent werde, vnd vns zuuer- schreiben füklich sey, als oc. das wellen oc. Datum sabato An- thonij. 161. 1422, Jan. 29 (Brünn). K. Sigmund an die Breslauer und andere Städte in Schlesien: beruft sie zu einem Tage nach Olmütz, wegen ihres Schutzes vor den Ketzern. (Grunhagen 1. c, n. 26 [aus d. Orig.].) Wir Sigmund von gotes gnaden romischer kunig, zu allen czyten merer des reychs und zu Ungarn, zu Behem oc. kunig, embieten den burgermeistern, reten und burgern gemeinlich der
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175 stete Breslaw, Namslaw, Newemmarkt und aller anderen, die zu in gehoren, unsern liben getrewen, unser gnad und alles gut. Lieben getrewen, wir sein her gen Brunne gekomen und seyn dorin gedechtich gewest und mit unsern fursten, geistlichen und wertlichen und unsern reten zu rate worden, wie unsere lande und leute und myt namen dieselben unsern furstentume zu Breslaw und Namslaw wider die wickleffen und keczer czu Behem befridet und behalden werden mogen, und meynen gen in eynen reytunden krieg zu bestellen, biss das die sumertage komen und wir das feld eynnemen mogen und futrung in dem feld fynden. Dovon so begeren wir von euch mit ganczem ernste und fleysse, das ir von ewer wegen ewer frunde mit voller macht gen Olomuncz vom dinstag uber drey wochen (17 Febr.) unverczogenlich schicken sollet soliche sachen genczlich auszu- tragen und zu enden und eyne gancze ordnung dorynn zuschic- ken, und wir schreiben alle unsern fursten und prelaten in der Slesy und auch unsern landen und steten zu Sweydnicz und zum Jawer und ouch sust an andere ortere, die gen Behem greniczen, das sy alle uff den egenanten tag zu uns gen Olo- muncz komen, den vorgenannten sachen ganczen end zu machen, und lasset des nich in keynweis, als wir euch des genczlich wol glauben und getrawen. Geben zu Brunne am donerstag nach sant Pauls tag conversionis, unser reyche des ungri- schen oc. in dem XXXV, des romischen in dem XII und des behemischen in dem anderen jare. Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis. 162. 1422, Febr. 5 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Frankfurt: der König habe Kutten- berg verlassen und ausgebrannt und sei jetzt in Mähren, da die Hussiten Deutschbrod eingenommen haben. (Nürnberger Missiv-Bnch V, fol. 191.) Den von Frankfurt. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt von der geschicht wegen, die mit vnserm gnedigisten Herren dem
175 stete Breslaw, Namslaw, Newemmarkt und aller anderen, die zu in gehoren, unsern liben getrewen, unser gnad und alles gut. Lieben getrewen, wir sein her gen Brunne gekomen und seyn dorin gedechtich gewest und mit unsern fursten, geistlichen und wertlichen und unsern reten zu rate worden, wie unsere lande und leute und myt namen dieselben unsern furstentume zu Breslaw und Namslaw wider die wickleffen und keczer czu Behem befridet und behalden werden mogen, und meynen gen in eynen reytunden krieg zu bestellen, biss das die sumertage komen und wir das feld eynnemen mogen und futrung in dem feld fynden. Dovon so begeren wir von euch mit ganczem ernste und fleysse, das ir von ewer wegen ewer frunde mit voller macht gen Olomuncz vom dinstag uber drey wochen (17 Febr.) unverczogenlich schicken sollet soliche sachen genczlich auszu- tragen und zu enden und eyne gancze ordnung dorynn zuschic- ken, und wir schreiben alle unsern fursten und prelaten in der Slesy und auch unsern landen und steten zu Sweydnicz und zum Jawer und ouch sust an andere ortere, die gen Behem greniczen, das sy alle uff den egenanten tag zu uns gen Olo- muncz komen, den vorgenannten sachen ganczen end zu machen, und lasset des nich in keynweis, als wir euch des genczlich wol glauben und getrawen. Geben zu Brunne am donerstag nach sant Pauls tag conversionis, unser reyche des ungri- schen oc. in dem XXXV, des romischen in dem XII und des behemischen in dem anderen jare. Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis. 162. 1422, Febr. 5 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Frankfurt: der König habe Kutten- berg verlassen und ausgebrannt und sei jetzt in Mähren, da die Hussiten Deutschbrod eingenommen haben. (Nürnberger Missiv-Bnch V, fol. 191.) Den von Frankfurt. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt von der geschicht wegen, die mit vnserm gnedigisten Herren dem
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176 Römischen oc. künig ergangen sol seyn oc., das haben wir wol vernomen. Vnd als vns von den mèren zuwissen worden ist, tun wir ewer weisheit zuwissen, als der vorgenant vnser gnedi- gister Herre.. der künig den Perg zun Kutten einnam vnd etlich Lantherren zu Beheim besandt, seinen gnaden den Perg zu behalten, do des niht mocht sein, do bestellet vnser gnediger Herre der künig, daz sich das volk auf dem Perg gesessen vn- uertzogenlich herausz machen sölt mitsampt irer hob, so sie best möchten, vnd ward der Perg angeczundt vnd etwieuil ausz- geprant, vnd auch von den Vngern etwas vast da geplündert. Vnd in des süllen die Hussen mit einer grossen mênig volks daselbs hinczu komen seyn. Do hett vnser gnedigister Herre.. der Künig gern mit In gestritten, des wölten die Vngern niht tun, daz vnser gnediger Herre.. der Künig da etwas hinter sich gewichen sey, vnd die Hussen laider etwieuil volks er- schlagen, etwieuil wägen genomen vnd die Stat zum dewtschen brot eingenomen süllen haben. Vnd vnser gnediger Herre. der Künig soll selb yetz etwa in Merherrn vnd die Vngern, die yetz bey seiner gnaden waren, heimgetzogen seyn. Doch sagt man vns, das demselben vnserm gnedigen Herren ..dem Künig gross volk von Vngern vnd anderswoher kürtzlich wider zu- ziehen sülle. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum feria Va Agathe. 163. 1422, Febr. 5 (Prag). Neunzehn hussitische Adeliche, als gewählte Schiedsrichter, schlichten den zwischen den Parteien in der Stadt Prag entstandenen Streit dahin, dass sie eine neue Wahl von Rathsherren und Beamten in der Alt- und der Neustadt anordnen, den Magistern und Priestern verbieten, an den Be- rathungen der Neugewählten Theil zu nehmen u. dgl. m. (Archiv Český, I, 209—212 (aus d. Stadtbuchern.)
176 Römischen oc. künig ergangen sol seyn oc., das haben wir wol vernomen. Vnd als vns von den mèren zuwissen worden ist, tun wir ewer weisheit zuwissen, als der vorgenant vnser gnedi- gister Herre.. der künig den Perg zun Kutten einnam vnd etlich Lantherren zu Beheim besandt, seinen gnaden den Perg zu behalten, do des niht mocht sein, do bestellet vnser gnediger Herre der künig, daz sich das volk auf dem Perg gesessen vn- uertzogenlich herausz machen sölt mitsampt irer hob, so sie best möchten, vnd ward der Perg angeczundt vnd etwieuil ausz- geprant, vnd auch von den Vngern etwas vast da geplündert. Vnd in des süllen die Hussen mit einer grossen mênig volks daselbs hinczu komen seyn. Do hett vnser gnedigister Herre.. der Künig gern mit In gestritten, des wölten die Vngern niht tun, daz vnser gnediger Herre.. der Künig da etwas hinter sich gewichen sey, vnd die Hussen laider etwieuil volks er- schlagen, etwieuil wägen genomen vnd die Stat zum dewtschen brot eingenomen süllen haben. Vnd vnser gnediger Herre. der Künig soll selb yetz etwa in Merherrn vnd die Vngern, die yetz bey seiner gnaden waren, heimgetzogen seyn. Doch sagt man vns, das demselben vnserm gnedigen Herren ..dem Künig gross volk von Vngern vnd anderswoher kürtzlich wider zu- ziehen sülle. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum feria Va Agathe. 163. 1422, Febr. 5 (Prag). Neunzehn hussitische Adeliche, als gewählte Schiedsrichter, schlichten den zwischen den Parteien in der Stadt Prag entstandenen Streit dahin, dass sie eine neue Wahl von Rathsherren und Beamten in der Alt- und der Neustadt anordnen, den Magistern und Priestern verbieten, an den Be- rathungen der Neugewählten Theil zu nehmen u. dgl. m. (Archiv Český, I, 209—212 (aus d. Stadtbuchern.)
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177 164. 1422, Febr. 6 (Brünn). König Sigmund an die Sechsstädte: dieselben sollen ihre Abgeordneten an ihn zum 2 März nach Olmütz senden. (Scultetus II, 58 [ann. 1422].) Wir Sigmund von Gots Gnaden Römischer König oc. Ent- pieten allen vnd iglichen Mannen, Rittern, Knechten vnd Steten vnser Lande zu Gorlitz, zur Zittaw, zu Budissin, Lübaw, Luban vnd Camentz, vnsern lieben getrewen, vnser gnad vnd alles gut. Lieben getruen! Wiewol wir euch an andern vnsern Briefen eynen Tag benand hatten, von Dinstag nehst vorgangen obir drey wochen (23 Febr.) zu vns ewir fründe zu senden gen Olmüntz. Idoch haben wir betracht, das vns dieselbe Zeit wirdt gebören mit Steynitz vmme zu geen, nachdem vnd wir das mit den Meherrischen Herren vorlassen haben. Vnd haben den- selben Tag vff den ersten Montag in der Vasten (2 Mart.) vor- lenget vnd vorzogen. Daromme begeren wir von euch, das ir euch dornach wisset zurichten vnde zu vns vff den ehgenanten Montag ewir fründe gen Olmütz sendet. Das ist vns von euch sundirlich zu danck. Geben zu Brünn am nehsten Freitag nach vnser lieben Frawen tag Lichtmesse, vnser Reiche des Vnge- rischen oc. in dem XXXV, des Romischen in dem XII vnd des Behmischen im andern Jaren. 165. 1422, Febr. 9 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Fridrich Grafen zu Toggenburg: die am 25 Jan. in Nürnberg zusammengekommenen Fürsten und Herren sind ohne Beschluss auseinander gegangen, doch die Kurfürsten tagten zu Frank- furt; der König habe Kuttenberg verlassen und sei nach dem Verluste von Deutschbrod nach Mähren zurückgewichen oc. (Nürnberger Missiv-Buch V. fol. 123.) Herrn Fridrich Grafen zu Tokemburg, Herren zu Prettengew vnd zu Tafas oc. Gnediger Herre! Als vns ewr gnade verschriben hat, wie Ir vernomen habt, daz vnser gnedig Herren. die kurfürsten 12
177 164. 1422, Febr. 6 (Brünn). König Sigmund an die Sechsstädte: dieselben sollen ihre Abgeordneten an ihn zum 2 März nach Olmütz senden. (Scultetus II, 58 [ann. 1422].) Wir Sigmund von Gots Gnaden Römischer König oc. Ent- pieten allen vnd iglichen Mannen, Rittern, Knechten vnd Steten vnser Lande zu Gorlitz, zur Zittaw, zu Budissin, Lübaw, Luban vnd Camentz, vnsern lieben getrewen, vnser gnad vnd alles gut. Lieben getruen! Wiewol wir euch an andern vnsern Briefen eynen Tag benand hatten, von Dinstag nehst vorgangen obir drey wochen (23 Febr.) zu vns ewir fründe zu senden gen Olmüntz. Idoch haben wir betracht, das vns dieselbe Zeit wirdt gebören mit Steynitz vmme zu geen, nachdem vnd wir das mit den Meherrischen Herren vorlassen haben. Vnd haben den- selben Tag vff den ersten Montag in der Vasten (2 Mart.) vor- lenget vnd vorzogen. Daromme begeren wir von euch, das ir euch dornach wisset zurichten vnde zu vns vff den ehgenanten Montag ewir fründe gen Olmütz sendet. Das ist vns von euch sundirlich zu danck. Geben zu Brünn am nehsten Freitag nach vnser lieben Frawen tag Lichtmesse, vnser Reiche des Vnge- rischen oc. in dem XXXV, des Romischen in dem XII vnd des Behmischen im andern Jaren. 165. 1422, Febr. 9 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Fridrich Grafen zu Toggenburg: die am 25 Jan. in Nürnberg zusammengekommenen Fürsten und Herren sind ohne Beschluss auseinander gegangen, doch die Kurfürsten tagten zu Frank- furt; der König habe Kuttenberg verlassen und sei nach dem Verluste von Deutschbrod nach Mähren zurückgewichen oc. (Nürnberger Missiv-Buch V. fol. 123.) Herrn Fridrich Grafen zu Tokemburg, Herren zu Prettengew vnd zu Tafas oc. Gnediger Herre! Als vns ewr gnade verschriben hat, wie Ir vernomen habt, daz vnser gnedig Herren. die kurfürsten 12
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178 vnd Ritter vnd Knecht kürtzlich bey vns gewesen süllen sein vnd ein gesprèche gehabt haben als von der Hussen wegen oc., das haben wir wol vernomen, vnd lassen ewr gnade wissen, daz vnser Herren Hertzog Ott von Peyern und ... der Bischof von Speyr mit Ir selbs Leiben vnd etlicher Herren Rête vnd ein teil Ritter vnd Knecht auf Conuersione Pauli nehstuergangen bey vns waren, vnd sich von denselben Lewffen als wider die Hussen vnderredt haben. Vnd als wir vernomen haben, so ha- ben sie auf diese zeit niht entlichs bey vns beschlossen; aber etlich vnser gnedig Herren... die Kurfürsten seyn auf dise zeit zu Frankfurt beyeinander gewesen; was die da gehandelt haben, da wissen wir niht eigenlichen von. Als vns denn ewr gnade verschriben vnd gebetten hat von vnsers gnedigisten Herren... des Römischen oc. Künigs Lewffe vnd gelegenheit wegen oc., als vil vns bis auf dise zeit dauon zu wissen worden ist, tun wir ewer gnaden zu wissen, daz der vorgenant vnser gnedigister Herre... der Künig mit grossem volk von Vngern vnd sust bis zu dem Perg von Kutten komen war, vnd auch denselben Perg eingenomen vnd etlich Lantherren von Beheim besandt hett, seinen gnaden den perg zubehalten. Des mocht niht sein ; do bestellet vnser gnediger Herre... der Kunig, daz sich das volk auf dem perg gesessen vnuerczogenlich herawsz machen sölt mit sampt Irer hab, so sie best möchten, vnd ward der Perg angeczündt vnd entwieuil auszgeprannt, vnd auch von den Vngern etwas vast da geplündert. Vnd in des seyn... die Hussen mit einr grossen mènig volks daselbs hinczu komen vnd hetten vielleicht gern gestritten; das ist auf die zeit niht vollgangen, daz vnser gnediger Herre... der Künig da etwas hintersich gewichen, vnd die Hussen darnach laider etwieuil volks erslagen, etwieuil wègen genomen vnd die stat zum dewtschen brot eingenomen süllen haben. Vnd vnser gnediger Herre ... der künig sol selb yetz etwa in Merhern und die Vngern, die yecz bey seinen gnaden waren, heim getzogen seyn; doch sagt man vns dabey, daz seinen küniglichen gnaden gross volk von Vngern vnd anderswoher kürtzlich wider zuziehen sülle. Denn wo wir ewer gnaden Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIa ante Scolastice virginis.
178 vnd Ritter vnd Knecht kürtzlich bey vns gewesen süllen sein vnd ein gesprèche gehabt haben als von der Hussen wegen oc., das haben wir wol vernomen, vnd lassen ewr gnade wissen, daz vnser Herren Hertzog Ott von Peyern und ... der Bischof von Speyr mit Ir selbs Leiben vnd etlicher Herren Rête vnd ein teil Ritter vnd Knecht auf Conuersione Pauli nehstuergangen bey vns waren, vnd sich von denselben Lewffen als wider die Hussen vnderredt haben. Vnd als wir vernomen haben, so ha- ben sie auf diese zeit niht entlichs bey vns beschlossen; aber etlich vnser gnedig Herren... die Kurfürsten seyn auf dise zeit zu Frankfurt beyeinander gewesen; was die da gehandelt haben, da wissen wir niht eigenlichen von. Als vns denn ewr gnade verschriben vnd gebetten hat von vnsers gnedigisten Herren... des Römischen oc. Künigs Lewffe vnd gelegenheit wegen oc., als vil vns bis auf dise zeit dauon zu wissen worden ist, tun wir ewer gnaden zu wissen, daz der vorgenant vnser gnedigister Herre... der Künig mit grossem volk von Vngern vnd sust bis zu dem Perg von Kutten komen war, vnd auch denselben Perg eingenomen vnd etlich Lantherren von Beheim besandt hett, seinen gnaden den perg zubehalten. Des mocht niht sein ; do bestellet vnser gnediger Herre... der Kunig, daz sich das volk auf dem perg gesessen vnuerczogenlich herawsz machen sölt mit sampt Irer hab, so sie best möchten, vnd ward der Perg angeczündt vnd entwieuil auszgeprannt, vnd auch von den Vngern etwas vast da geplündert. Vnd in des seyn... die Hussen mit einr grossen mènig volks daselbs hinczu komen vnd hetten vielleicht gern gestritten; das ist auf die zeit niht vollgangen, daz vnser gnediger Herre... der Künig da etwas hintersich gewichen, vnd die Hussen darnach laider etwieuil volks erslagen, etwieuil wègen genomen vnd die stat zum dewtschen brot eingenomen süllen haben. Vnd vnser gnediger Herre ... der künig sol selb yetz etwa in Merhern und die Vngern, die yecz bey seinen gnaden waren, heim getzogen seyn; doch sagt man vns dabey, daz seinen küniglichen gnaden gross volk von Vngern vnd anderswoher kürtzlich wider zuziehen sülle. Denn wo wir ewer gnaden Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIa ante Scolastice virginis.
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179 166. 1422, Febr. 18 (Rom). Papst Martin Verklärt, dass das Kriegführen wider die Ketzer und die Tödtung derselben im Kriege die Geistlichen zu kirchlichen Functionen nicht ungeeignet mache. (Andreae Ratisbon. Supplementa fol. 396—97.) „Bulla Martini papæ, qua presbyteris manu armata contra hæreticos pu- gnare conceditur.“ Martinus episcopus, seruus seruorum dei. Ad futuram rei memoriam. Animarum salutem, incrementum vere fidei ac quietem pacem cunctis christifidelibus adesse permaxime exoptantes eos, qui pro huiusmodi fidei conseruacione non solum sua sed semet- ipsos abnegantes contra inimicos Christi exponere non formi- dant, libenter præseruamus a noxiis, et que illis vtilia fore cognoscimus quantum cum deo possumus concedimus gratiose. Dudum siquidem, quod dolenter referimus, sencientes in regno Bohemie et nonnullis partibus illis contiguis uel subiectis pra- uitatem hereticam adeo excreuisse, quod nisi prouideretur cele- riter, orthodoxis de fidei exterminacione poterat non immerito formidari, bone memorie Johannem tituli sancti Sixti presbyterum, cardinalem apostolice sedis legatum tanquam pacis angelum, nonnullosque prelatos et personas ydoneas, quorum honesta con- uersatio exemplum tribuerent puritatis, et erudita labia doctrinam funderent salutarem, vt sacro illorum misterio partes ille ab huiusmodi contagiis purgarentur, ad regnum et partes misimus prelibatas. Et cum regni partium ipsarum heretici legatum et personas huiusmodi nedum sed audire penitus recusarent, et quamplura monasteria et alia loca sacra fidelium calicibus, missa- libus, ornatibus paramentis et aliis ad diuinum cultum necessa- riis, nec non iocalibus et aliis rebus omnibus mobilibus spo- liassent, nec non figuras et ymagines Jesu Christi beateque vir- ginis gloriose et aliorum sanctorum destruxissent, illasque ac ecclesias, monasteria ac alia loca huiusmodi cum ipso (?) prelatis et personis ecclesiasticis utriusque sexus inhumaniter ignis in- cendio concremassent et penitus deuastassent, quoscunque eciam 12*
179 166. 1422, Febr. 18 (Rom). Papst Martin Verklärt, dass das Kriegführen wider die Ketzer und die Tödtung derselben im Kriege die Geistlichen zu kirchlichen Functionen nicht ungeeignet mache. (Andreae Ratisbon. Supplementa fol. 396—97.) „Bulla Martini papæ, qua presbyteris manu armata contra hæreticos pu- gnare conceditur.“ Martinus episcopus, seruus seruorum dei. Ad futuram rei memoriam. Animarum salutem, incrementum vere fidei ac quietem pacem cunctis christifidelibus adesse permaxime exoptantes eos, qui pro huiusmodi fidei conseruacione non solum sua sed semet- ipsos abnegantes contra inimicos Christi exponere non formi- dant, libenter præseruamus a noxiis, et que illis vtilia fore cognoscimus quantum cum deo possumus concedimus gratiose. Dudum siquidem, quod dolenter referimus, sencientes in regno Bohemie et nonnullis partibus illis contiguis uel subiectis pra- uitatem hereticam adeo excreuisse, quod nisi prouideretur cele- riter, orthodoxis de fidei exterminacione poterat non immerito formidari, bone memorie Johannem tituli sancti Sixti presbyterum, cardinalem apostolice sedis legatum tanquam pacis angelum, nonnullosque prelatos et personas ydoneas, quorum honesta con- uersatio exemplum tribuerent puritatis, et erudita labia doctrinam funderent salutarem, vt sacro illorum misterio partes ille ab huiusmodi contagiis purgarentur, ad regnum et partes misimus prelibatas. Et cum regni partium ipsarum heretici legatum et personas huiusmodi nedum sed audire penitus recusarent, et quamplura monasteria et alia loca sacra fidelium calicibus, missa- libus, ornatibus paramentis et aliis ad diuinum cultum necessa- riis, nec non iocalibus et aliis rebus omnibus mobilibus spo- liassent, nec non figuras et ymagines Jesu Christi beateque vir- ginis gloriose et aliorum sanctorum destruxissent, illasque ac ecclesias, monasteria ac alia loca huiusmodi cum ipso (?) prelatis et personis ecclesiasticis utriusque sexus inhumaniter ignis in- cendio concremassent et penitus deuastassent, quoscunque eciam 12*
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180 fidem catholicam profitentes necando et diris martiriis affligendo. Nos tantam Christi iniuriam et blasphemiam ac fidelium stragem sustinere prout nec debeamus ulterius non valentes, carissimum in Christo filium nostrum Sigismundum. Romani regni illustrem ac venerabiles fratres archiepiscopos ac episcopos et dilectos filios, abbates aliosque ecclesiarum et monasteriorum prælatos, presbyteros et clericos ac personas ecclesiasticas seculares et regulares cuiuscunque status, gradus seu condicionis aut in qui- buscunque ordinibus constituti fuerint, ceterosque christifideles vniversos tam nobiles quam plebeios per Bohemiam, Germaniam et alias ubilibet constitutos monendos duximus et hortandos, eis nichilominus in remissione peccaminum iniungentes, vt signo viuifice crucis assumpto contra hereticos ipsos ad Christi uindi- candum iniuriam, tantamque extirpandam heresim in illius no- mine, qui forcium arcus superat, et infirmos robore potenter accingit, viriliter et potenter insurgerent. Cum itaque propterea nonnulli ex archiepiscopis, episcopis, abbatibus, prælatis, cano- nicis, presbyteris et clericis ceterisque ecclesiasticis secularibus et regularibus personis et fidelibus huiusmodi postquam here- ticos ipsos, ut prauitatis huiusmodi tenebris derelictis ad obser- uanciam redirent fidei orthodoxe caritatiue monuerant, fuerantque instancia non modica exhortati, contra illos in eorum perfidia forcius invalescentes et redire ad unitatem ecclesie non curantes prelia quam plura commiserunt, in quibus infinita ex ipsis here- ticis eciam prelatis, presbyteris et clericis eciam in dignitate constitutis cadauera ceciderunt, nonnullaque oppida, villas et loca hereticorum ipsorum vi, et non sine magna ipsorum fide- lium cede capta ignis incendio cum habitantibus in eis ac eccle- siis et monasteriis aliisque locis sacris et personis ecclesiasticis concremarint, funditusque euerterint, nonnulla eciam alia ad ipsorum hereticorum perdicionem eciam conmittendo et suc- cessiue nulla super his canonica dispensacione obtenta diuina officia non tamen in contemptum clauium celebrarint et alias inmiscuerint se eisdem, timeantque propterea archiepiscopi, epi- scopi, abbates, prelati, presbyteri, clerici alieque tam seculares quam regulares persone ecclesiastice, nec non alii forsitan in minoribus quam superius expressis dignitatibus constituti, ex- communicacionis, suspensionis et interdicti sentencias et penas
180 fidem catholicam profitentes necando et diris martiriis affligendo. Nos tantam Christi iniuriam et blasphemiam ac fidelium stragem sustinere prout nec debeamus ulterius non valentes, carissimum in Christo filium nostrum Sigismundum. Romani regni illustrem ac venerabiles fratres archiepiscopos ac episcopos et dilectos filios, abbates aliosque ecclesiarum et monasteriorum prælatos, presbyteros et clericos ac personas ecclesiasticas seculares et regulares cuiuscunque status, gradus seu condicionis aut in qui- buscunque ordinibus constituti fuerint, ceterosque christifideles vniversos tam nobiles quam plebeios per Bohemiam, Germaniam et alias ubilibet constitutos monendos duximus et hortandos, eis nichilominus in remissione peccaminum iniungentes, vt signo viuifice crucis assumpto contra hereticos ipsos ad Christi uindi- candum iniuriam, tantamque extirpandam heresim in illius no- mine, qui forcium arcus superat, et infirmos robore potenter accingit, viriliter et potenter insurgerent. Cum itaque propterea nonnulli ex archiepiscopis, episcopis, abbatibus, prælatis, cano- nicis, presbyteris et clericis ceterisque ecclesiasticis secularibus et regularibus personis et fidelibus huiusmodi postquam here- ticos ipsos, ut prauitatis huiusmodi tenebris derelictis ad obser- uanciam redirent fidei orthodoxe caritatiue monuerant, fuerantque instancia non modica exhortati, contra illos in eorum perfidia forcius invalescentes et redire ad unitatem ecclesie non curantes prelia quam plura commiserunt, in quibus infinita ex ipsis here- ticis eciam prelatis, presbyteris et clericis eciam in dignitate constitutis cadauera ceciderunt, nonnullaque oppida, villas et loca hereticorum ipsorum vi, et non sine magna ipsorum fide- lium cede capta ignis incendio cum habitantibus in eis ac eccle- siis et monasteriis aliisque locis sacris et personis ecclesiasticis concremarint, funditusque euerterint, nonnulla eciam alia ad ipsorum hereticorum perdicionem eciam conmittendo et suc- cessiue nulla super his canonica dispensacione obtenta diuina officia non tamen in contemptum clauium celebrarint et alias inmiscuerint se eisdem, timeantque propterea archiepiscopi, epi- scopi, abbates, prelati, presbyteri, clerici alieque tam seculares quam regulares persone ecclesiastice, nec non alii forsitan in minoribus quam superius expressis dignitatibus constituti, ex- communicacionis, suspensionis et interdicti sentencias et penas
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181 ac irregularitatis maculam, necnon priuacionem ecclesiarum, monasteriorum, dignitatum, personatuum, canonicatuum ac pre- bendarum et aliorum beneficiorum suorum et officiorum eccle- siasticorum, nec non privilegiorum, immunitatum et exempcionum obtentorum privacionem et obtinendorum inhabilitatem forsitan incurrisse. Nos qui conseruacionem et augmentum huiusmodi fidei præe ceteris exoptamus et ad quorumcunque in ipsius fidei depressionem quacunque malignitate insurgencium iniqua pro- sternenda conamina eo vehemencius anhelamus, quo illos in ani- marum stragem cognoscimus aspirare, ac archiepiscoporum, epi- scoporum, abbatum, prelatorum, presbyterorum, clericorum tam secularium quam regularium eciam in maioribus quam superius expressis dignitatibus constitutis personarum et fidelium huius- modi indemnitati eo caucius providere volentes, quo ipsi promp- cius et violatores et eorum pares et huiusmodi fidei reprimant et confundant ac se hostias offerant deo vero, motu proprio, non ad alicuius super hoc nobis oblate peticionis instanciam, sed de nostra mera liberalitate et certo proposito archiepiscopos, epi- scopos, abbates, prelatos, presbyteros, clericos seculares et regu- lares quoscunque tam de dicto regno quam terris et dominiis eidem suppositis, quam alias vndecunque fuerint, cuiuscunque condicionis ordinis existant, quibuscunque nominibus censeantur, eciam maioribus quam superius dignitatibus expressis constitutos præmissorum uel alicuius eorum occasione, excommunicacionis, suspensionis aut interdicti censuras, sentencias seu penas a jure uel ab homine in talia perpetrantes inflictas, aut inhabilitatis seu infamie notam uel irregularitatis maculam seu priuacionem ecclesiarum, monasteriorum aut conventuum et prebendarum seu dignitatuum, personatuum vel officiorum seu beneficiorum suorum ecclesiasticorum quorumcunque, et fideles huiusmodi dignitatum, honorum, civilitatum et officiorum ac feudorum tam ecclesias- ticorum quam temporalium, nec non privilegiorum et immuni- tatum et exempcionum huiusmodi priuacionem seu inhabilitatem nullatenus incurrisse, illisque minime privari posse. Quodque persone ecclesiastice huiusmodi in susceptis ordinibus ministrare, alii eciam ex nunc vel in posterum ad miliciam clericalem ascribi cupientes seu alias non promoti ad omnes eciam sacros ordines promoveri ac missas et alia diuina officia celebrare et aliter se
181 ac irregularitatis maculam, necnon priuacionem ecclesiarum, monasteriorum, dignitatum, personatuum, canonicatuum ac pre- bendarum et aliorum beneficiorum suorum et officiorum eccle- siasticorum, nec non privilegiorum, immunitatum et exempcionum obtentorum privacionem et obtinendorum inhabilitatem forsitan incurrisse. Nos qui conseruacionem et augmentum huiusmodi fidei præe ceteris exoptamus et ad quorumcunque in ipsius fidei depressionem quacunque malignitate insurgencium iniqua pro- sternenda conamina eo vehemencius anhelamus, quo illos in ani- marum stragem cognoscimus aspirare, ac archiepiscoporum, epi- scoporum, abbatum, prelatorum, presbyterorum, clericorum tam secularium quam regularium eciam in maioribus quam superius expressis dignitatibus constitutis personarum et fidelium huius- modi indemnitati eo caucius providere volentes, quo ipsi promp- cius et violatores et eorum pares et huiusmodi fidei reprimant et confundant ac se hostias offerant deo vero, motu proprio, non ad alicuius super hoc nobis oblate peticionis instanciam, sed de nostra mera liberalitate et certo proposito archiepiscopos, epi- scopos, abbates, prelatos, presbyteros, clericos seculares et regu- lares quoscunque tam de dicto regno quam terris et dominiis eidem suppositis, quam alias vndecunque fuerint, cuiuscunque condicionis ordinis existant, quibuscunque nominibus censeantur, eciam maioribus quam superius dignitatibus expressis constitutos præmissorum uel alicuius eorum occasione, excommunicacionis, suspensionis aut interdicti censuras, sentencias seu penas a jure uel ab homine in talia perpetrantes inflictas, aut inhabilitatis seu infamie notam uel irregularitatis maculam seu priuacionem ecclesiarum, monasteriorum aut conventuum et prebendarum seu dignitatuum, personatuum vel officiorum seu beneficiorum suorum ecclesiasticorum quorumcunque, et fideles huiusmodi dignitatum, honorum, civilitatum et officiorum ac feudorum tam ecclesias- ticorum quam temporalium, nec non privilegiorum et immuni- tatum et exempcionum huiusmodi priuacionem seu inhabilitatem nullatenus incurrisse, illisque minime privari posse. Quodque persone ecclesiastice huiusmodi in susceptis ordinibus ministrare, alii eciam ex nunc vel in posterum ad miliciam clericalem ascribi cupientes seu alias non promoti ad omnes eciam sacros ordines promoveri ac missas et alia diuina officia celebrare et aliter se
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182 illis immiscere et fideles huiusmodi dignitatibus, ciuilitatibus, officiis, feudis, immunitatibus et libertatibus huiusmodi vti et gaudere libere valeant, ipsosque archiepiscopos, episcopos, abba- tes, prelatos et personas ecclesiasticas supradictas seculares et regulares quoscunque eciam in patriarchali dignitatibus consti- tutos, alias ad ea que obtinent retinenda et alia obtinenda, si eis alias canonice conferantur vel assumantur, seu eligantur vel promoueantur ad illa, eciamsi metropolitanenses et kathedrales vel superiores aut monasteria prioratus, eciam conventuales, con- ventus et prebende aut dignitates, personatus uel officia, paro- chiales ecclesie et beneficia cum cura uel sine cura, quecunque et qualiacunque fuerint, que presentibus habere volumus pro expresso, et dignitates huiusmodi in cathedralibus maiores post pontificales, seu in collegiatis ecclesiis principales fuerint et ad eas consueuerint, qui per eleccionem assumi et fideles huiusmodi ad dignitates, honores et officia temporalia ac feuda, exemp- ciones, libertates et immunitates huiusmodi habiles et capaces existere. Et licet illo feliciter concedente, qui neminem wlt perire, pars dicti regni ad fidem orthodoxam et catholicam sit reducta, tamen adhuc nonnullis partibus idem heretici tamquam reptilia venenosa concepta iniquitatis virus euomentes ad capti- uandas insipiencium animas omni asturia elaborant, eciam quia morbus iste serpit vt cancer et dietim ex mora temporis conua- lescens maiora possunt pericula suscitare, tam archiepiscopis, episcopis, abbatibus, prelatis eciam in maioribus dignitatibus constitutis, patriarchaliumque ecclesiarum rectoribus, presbyteris, clericis secularibus et regularibus quibuscunque nominibus cen- seantur, que similiter pro expressis haberi volumus, personis et fidelibus prælibatis, quam aliis eciam in similibus uel maioribus dignitatibus ecclesiasticis constitutis uel mundanis, vt de cetero ad extirpacionem huiusmodi hereticorum ac defensionem et con- seruacionem catholice fidei interesse, et armata manu pungnare in futurum valeant, concedentes eos censuras, sentencias, seu notam aut maculam uel priuacionem seu inhabilitatem huius- modi nullatenus incurrere, nec eciam ad suscepcionem eciam sacrorum ordinum vel obtinenda ecclesias, monasteria, beneficia aut dignitates officia, honores, feuda, immunitates et exempciones huiusmodi ut prefertur inhabiles fieri, ipsasque ecclesias, mona-
182 illis immiscere et fideles huiusmodi dignitatibus, ciuilitatibus, officiis, feudis, immunitatibus et libertatibus huiusmodi vti et gaudere libere valeant, ipsosque archiepiscopos, episcopos, abba- tes, prelatos et personas ecclesiasticas supradictas seculares et regulares quoscunque eciam in patriarchali dignitatibus consti- tutos, alias ad ea que obtinent retinenda et alia obtinenda, si eis alias canonice conferantur vel assumantur, seu eligantur vel promoueantur ad illa, eciamsi metropolitanenses et kathedrales vel superiores aut monasteria prioratus, eciam conventuales, con- ventus et prebende aut dignitates, personatus uel officia, paro- chiales ecclesie et beneficia cum cura uel sine cura, quecunque et qualiacunque fuerint, que presentibus habere volumus pro expresso, et dignitates huiusmodi in cathedralibus maiores post pontificales, seu in collegiatis ecclesiis principales fuerint et ad eas consueuerint, qui per eleccionem assumi et fideles huiusmodi ad dignitates, honores et officia temporalia ac feuda, exemp- ciones, libertates et immunitates huiusmodi habiles et capaces existere. Et licet illo feliciter concedente, qui neminem wlt perire, pars dicti regni ad fidem orthodoxam et catholicam sit reducta, tamen adhuc nonnullis partibus idem heretici tamquam reptilia venenosa concepta iniquitatis virus euomentes ad capti- uandas insipiencium animas omni asturia elaborant, eciam quia morbus iste serpit vt cancer et dietim ex mora temporis conua- lescens maiora possunt pericula suscitare, tam archiepiscopis, episcopis, abbatibus, prelatis eciam in maioribus dignitatibus constitutis, patriarchaliumque ecclesiarum rectoribus, presbyteris, clericis secularibus et regularibus quibuscunque nominibus cen- seantur, que similiter pro expressis haberi volumus, personis et fidelibus prælibatis, quam aliis eciam in similibus uel maioribus dignitatibus ecclesiasticis constitutis uel mundanis, vt de cetero ad extirpacionem huiusmodi hereticorum ac defensionem et con- seruacionem catholice fidei interesse, et armata manu pungnare in futurum valeant, concedentes eos censuras, sentencias, seu notam aut maculam uel priuacionem seu inhabilitatem huius- modi nullatenus incurrere, nec eciam ad suscepcionem eciam sacrorum ordinum vel obtinenda ecclesias, monasteria, beneficia aut dignitates officia, honores, feuda, immunitates et exempciones huiusmodi ut prefertur inhabiles fieri, ipsasque ecclesias, mona-
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183 steria et beneficia ac dignitates, officia, honores, feuda obtenta propterea non vacare, quinimo eos omnes et singulos supradictos singulariter singulos, et universaliter vniversos ad obtenta, et retinendum et obtinenda huiusmodi recipiendum, si alias eis canonice conferantur, seu assumantur aut promoueantur ad ea, habiles et capaces fore, constitucionibus et ordinacionibus apo- stolicis ac statutis et consuetudinibus et aliis contrariis nequa- quam obstantibus, de plenitudine apostolice potestatis declaramus et decernimus per presentes predictorum hereticorum versucia perdurante. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre declaracionis, constitucionis et voluntatis infringere uel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare pre- sumpserit indignacionem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se nouerit incursurum. Datum Rome apud sanctum Petrum, Idus februarii, pontificatus nostri anno quinto. 167. 1422, Febr. 14 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: die am 25 Januar in Nürnberg gewesenen Fürsten seien ohne endlichen Beschluss auseinandergegangen. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 196.) Den von Vlme. Schreiben gleichen Inhalts wie fol. 192 (1422, 9 Febr.) an den Grafen von Tokemburg mit folgendem Anhange : Auch tun wir ewer weisheit zu wissen, daz vnser Herren Hertzog Ott von Peyern vnd.. der Bischof von Speyr vnd etlicher Herren Rête vnd etlich Ritter vnd Knecht auf Conuer- sione Paulj nehstvergangen bey vns worn, vnd sich von den Lewffen als wider die Hussen etwas vnderredt haben; aber, als wir vernemen, so haben sie doch auf diese zeite niht entlichs bey vns beslossen. Vnd dauon wolten wir ewer frewntschaft nehst als vns ein ewer Burger ewern brief bracht, etwas ver- schriben haben, so hat nyemant antwurt von vns gefordert. Denn wo wir ewrer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum sabato valentinj.
183 steria et beneficia ac dignitates, officia, honores, feuda obtenta propterea non vacare, quinimo eos omnes et singulos supradictos singulariter singulos, et universaliter vniversos ad obtenta, et retinendum et obtinenda huiusmodi recipiendum, si alias eis canonice conferantur, seu assumantur aut promoueantur ad ea, habiles et capaces fore, constitucionibus et ordinacionibus apo- stolicis ac statutis et consuetudinibus et aliis contrariis nequa- quam obstantibus, de plenitudine apostolice potestatis declaramus et decernimus per presentes predictorum hereticorum versucia perdurante. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre declaracionis, constitucionis et voluntatis infringere uel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare pre- sumpserit indignacionem omnipotentis dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se nouerit incursurum. Datum Rome apud sanctum Petrum, Idus februarii, pontificatus nostri anno quinto. 167. 1422, Febr. 14 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: die am 25 Januar in Nürnberg gewesenen Fürsten seien ohne endlichen Beschluss auseinandergegangen. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 196.) Den von Vlme. Schreiben gleichen Inhalts wie fol. 192 (1422, 9 Febr.) an den Grafen von Tokemburg mit folgendem Anhange : Auch tun wir ewer weisheit zu wissen, daz vnser Herren Hertzog Ott von Peyern vnd.. der Bischof von Speyr vnd etlicher Herren Rête vnd etlich Ritter vnd Knecht auf Conuer- sione Paulj nehstvergangen bey vns worn, vnd sich von den Lewffen als wider die Hussen etwas vnderredt haben; aber, als wir vernemen, so haben sie doch auf diese zeite niht entlichs bey vns beslossen. Vnd dauon wolten wir ewer frewntschaft nehst als vns ein ewer Burger ewern brief bracht, etwas ver- schriben haben, so hat nyemant antwurt von vns gefordert. Denn wo wir ewrer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum sabato valentinj.
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184 168. 1422, Febr. 16 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herrn Pota von Ilburg: erbietet sich zu gerichtlicher Entscheidung über die von Peter Pfarrer zu Schlackenwerth erhobenen Entschädigungsansprüche. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 196b.) Hern Puten Herren zu Eylemburg, gesessen zum Ellmpogen. Edler lieber Herre! Als vns ewr edel verschriben hat von Herr Peters wegen pfarrer zum Slackenwerde oc., das haben wir wol vernomen. Nu haben wir demselben Herrn Petern, als er vns vor geschriben hat, geantwurtt, des wir ewer edel ein ab- schrift hierynnen verslossen schiken, darinn ewr edel vnter andern worten wol vernemen wirdt, daz wir niht finden noch erfarn können, daz die vnsern sölicher scheden, die demselben Hern Petern süllen geschehen seyn, fürer gewest seyn oder schult haben; ob er vns aber darüber on sprüch darumb niht lassen wölt, daz wir jm denn von vnser selbs wegen frewntlich rechten vor vnserm gnedigisten Herren.. dem Römischen oc. künig, da wir das pillich tun, gern sein vnd von den vnsern zu den er zu sprechen hett, frewntlich rechten vor des Reichs Richter bey vns zu Nürenberg gern helffen wellen vngeuerlichen. Darumb bitten wir ewr edel mit fleiss, den selben hern Petern zu vnter- weisen, daz er sich des von vns vnd den vnsern genügen vnd mit andern vnpillichen gerichten vnd sachen vnbeswert lasse als oc. Das wellen oc., wan vns dunkt, daz wir Im in den vor- genanten sachen rechts vnd glimpfs gnug gepotten haben vnd pieten. Datum feria IIa post Valentinj. 169. 1422, Febr. 21 (Jauer). Hauptleute von Schweidnitz und Jauer an die Sechsstädte: die Ketzer hätten sie bereits überzogen und das Kloster Grissau zu Grunde gerichtet, darum können sie jetzt keine Hilfe vor Zittau schicken. Scultetus II, 5sb (ann. 1422.) Jorge Zetheritz Ritter vnd houptman, Mann vnd Stete der furstenthum Sweidnitz vnd Jawor. Den Erbarn, gestrengen, wol-
184 168. 1422, Febr. 16 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herrn Pota von Ilburg: erbietet sich zu gerichtlicher Entscheidung über die von Peter Pfarrer zu Schlackenwerth erhobenen Entschädigungsansprüche. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 196b.) Hern Puten Herren zu Eylemburg, gesessen zum Ellmpogen. Edler lieber Herre! Als vns ewr edel verschriben hat von Herr Peters wegen pfarrer zum Slackenwerde oc., das haben wir wol vernomen. Nu haben wir demselben Herrn Petern, als er vns vor geschriben hat, geantwurtt, des wir ewer edel ein ab- schrift hierynnen verslossen schiken, darinn ewr edel vnter andern worten wol vernemen wirdt, daz wir niht finden noch erfarn können, daz die vnsern sölicher scheden, die demselben Hern Petern süllen geschehen seyn, fürer gewest seyn oder schult haben; ob er vns aber darüber on sprüch darumb niht lassen wölt, daz wir jm denn von vnser selbs wegen frewntlich rechten vor vnserm gnedigisten Herren.. dem Römischen oc. künig, da wir das pillich tun, gern sein vnd von den vnsern zu den er zu sprechen hett, frewntlich rechten vor des Reichs Richter bey vns zu Nürenberg gern helffen wellen vngeuerlichen. Darumb bitten wir ewr edel mit fleiss, den selben hern Petern zu vnter- weisen, daz er sich des von vns vnd den vnsern genügen vnd mit andern vnpillichen gerichten vnd sachen vnbeswert lasse als oc. Das wellen oc., wan vns dunkt, daz wir Im in den vor- genanten sachen rechts vnd glimpfs gnug gepotten haben vnd pieten. Datum feria IIa post Valentinj. 169. 1422, Febr. 21 (Jauer). Hauptleute von Schweidnitz und Jauer an die Sechsstädte: die Ketzer hätten sie bereits überzogen und das Kloster Grissau zu Grunde gerichtet, darum können sie jetzt keine Hilfe vor Zittau schicken. Scultetus II, 5sb (ann. 1422.) Jorge Zetheritz Ritter vnd houptman, Mann vnd Stete der furstenthum Sweidnitz vnd Jawor. Den Erbarn, gestrengen, wol-
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185 tochtigen vnd weisen oc. Rittern, Knechten, Manschafftin, Bürger meistern vnd Ratmann der Stete Budissen, Gorlitz vnd Zittaw, vnsern besondern liben vördern. Als jr vns vorschriben habt, wie jr worhafftiglich gewarnet seit, das die Kätzer die Zittaw meinen zu obirzihen, vnd begert von vns mit macht euch zu hülffe zu kommen oc. Des thun wir euch wissen, das wir teglich auch sulche warnende botschafft haben, das sie vns zu obirzihen meinen, vnd alreit obirzogen, vnd das Closter Grissaw zu nichte gemacht habin. Doruff wir tegelich auch in schickunge stehen en zu wedir stehin. Sunder ab das würde, do Got vor sey, das sie euch obirzögen, So balde vns das zu wissen wird, So wir dozu gerne thun wöllin nach vnserm mögen. Vnd getrawen euch ein sulchs vns auch zu jrzeugen. Gegeben am sunobend nehst vor fasznacht zu Jawor, vnder der Stat Secret anno oc. 1422. 170. 1422 (?) Febr. 28 (Tabor). Absagebrief Bohuslaws von Schwanberg an Ulrich von Rosenberg, zum Schutze der Wahrheit Gottes. (Archiv Český, III, 269.) 171. 1422, Mart. 2 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Augsburg: der König habe neuer- dings zu ihnen und zu den Reichsfürsten seine Räthe geschickt, um sein Ausbleiben zu entschuldigen und neue Kriegshilfe gegen die Böhmen zu verlangen; der Erzbischof von Köln reite zum Könige oc. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 201.) Den von Augspurg. Antwortschreiben gleichen Inhalts, wie oben fol. 192 an den Grafen von Tokemburg oc. mit dieser Fortsetzung: Auch tun wir ewer weisheit zu wissen, daz desselben vn- sers gnedigen Herren des kunigs Rête, nemlich der edel Herr Albrecht herre zu Colldicz, Hawbtman zu Pressla vnd zur
185 tochtigen vnd weisen oc. Rittern, Knechten, Manschafftin, Bürger meistern vnd Ratmann der Stete Budissen, Gorlitz vnd Zittaw, vnsern besondern liben vördern. Als jr vns vorschriben habt, wie jr worhafftiglich gewarnet seit, das die Kätzer die Zittaw meinen zu obirzihen, vnd begert von vns mit macht euch zu hülffe zu kommen oc. Des thun wir euch wissen, das wir teglich auch sulche warnende botschafft haben, das sie vns zu obirzihen meinen, vnd alreit obirzogen, vnd das Closter Grissaw zu nichte gemacht habin. Doruff wir tegelich auch in schickunge stehen en zu wedir stehin. Sunder ab das würde, do Got vor sey, das sie euch obirzögen, So balde vns das zu wissen wird, So wir dozu gerne thun wöllin nach vnserm mögen. Vnd getrawen euch ein sulchs vns auch zu jrzeugen. Gegeben am sunobend nehst vor fasznacht zu Jawor, vnder der Stat Secret anno oc. 1422. 170. 1422 (?) Febr. 28 (Tabor). Absagebrief Bohuslaws von Schwanberg an Ulrich von Rosenberg, zum Schutze der Wahrheit Gottes. (Archiv Český, III, 269.) 171. 1422, Mart. 2 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Augsburg: der König habe neuer- dings zu ihnen und zu den Reichsfürsten seine Räthe geschickt, um sein Ausbleiben zu entschuldigen und neue Kriegshilfe gegen die Böhmen zu verlangen; der Erzbischof von Köln reite zum Könige oc. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 201.) Den von Augspurg. Antwortschreiben gleichen Inhalts, wie oben fol. 192 an den Grafen von Tokemburg oc. mit dieser Fortsetzung: Auch tun wir ewer weisheit zu wissen, daz desselben vn- sers gnedigen Herren des kunigs Rête, nemlich der edel Herr Albrecht herre zu Colldicz, Hawbtman zu Pressla vnd zur
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186 Sweidnicz Camermeister, vnd Herr Hartung Clux, in kürtz bey vns gewesen seyn, vnd vns auf vnsers gnedigen Herren des kunigs glawbbrief ertzelt haben etlich merklich sache, die sein küniglich gnade gesawmt haben, darumb er zu vnsern gnedigen Herren den kurfürsten vnd zu den stetten in das Here gen Beheim niht komen möcht, vnd wie In befolhen sey zu unsern gnedigen Herren... den kurfürsten zu reiten, In das auch zu- erzeln vnd vmb hilff wider gen Beheim an sie zu werben. Vnd also were vnsers gnedigen Herren... des künigs begerung, wenn vnsere gnedigen Herren... die kurfürsten vns vnd an- dern stetten botschaft darumb tun oder zu tagen fordern wur- den, daz wir denn dartzu hilfflich weren vnd vns willig finden liessen. Sie wurben auch fürbas wie jn befolhen were symli- chen stetten, zu den sie selbs niht komen möchten vnsers gne- digen Herren... des künigs brief zu schiken auf sölich form, als Ir an der eingeslossen abschrift wol vernemen werdet. So ist vnser gnediger Herre... der Ertzbischof von Cöln kürtz- lich bey vns gewesen, der zu dem vorgenant vnserm gnedigisten Herren... dem künig yetz reitet; wo er aber sein küniglich gnade finden werde, wissen wir noch niht. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum ut supra (feria IIa post dominicam Inuocauit). 172. 1422, Mart. 5 (Troky). Grossfürst Witold von Litthauen an Papst Martin V: da das strenge Verfahren gegen die Böhmen sich als zweckwidrig erweise und Letztere zur Einheit der Kirche zurückzukehren wünschen, so möge der Papst den über dieselben verhängten Bann suspendiren und mit ihnen in Verhand- lungen treten oc. (Andrese Ratisbon. Supplem. fol. 392—3. It. Analecta Boček oc.) „Epistola ducis Witoldi ad Martinum papam, ut suspendat processus ero- gatos contra Hussitas hæreticos.“ Beatissime pater, domine benignissime! Attentis et in animo revolutis effusione sanguinis Christiani et guerrarum turbi- nibus, quæ in regno Boemiæ invalescere videbantur; attento
186 Sweidnicz Camermeister, vnd Herr Hartung Clux, in kürtz bey vns gewesen seyn, vnd vns auf vnsers gnedigen Herren des kunigs glawbbrief ertzelt haben etlich merklich sache, die sein küniglich gnade gesawmt haben, darumb er zu vnsern gnedigen Herren den kurfürsten vnd zu den stetten in das Here gen Beheim niht komen möcht, vnd wie In befolhen sey zu unsern gnedigen Herren... den kurfürsten zu reiten, In das auch zu- erzeln vnd vmb hilff wider gen Beheim an sie zu werben. Vnd also were vnsers gnedigen Herren... des künigs begerung, wenn vnsere gnedigen Herren... die kurfürsten vns vnd an- dern stetten botschaft darumb tun oder zu tagen fordern wur- den, daz wir denn dartzu hilfflich weren vnd vns willig finden liessen. Sie wurben auch fürbas wie jn befolhen were symli- chen stetten, zu den sie selbs niht komen möchten vnsers gne- digen Herren... des künigs brief zu schiken auf sölich form, als Ir an der eingeslossen abschrift wol vernemen werdet. So ist vnser gnediger Herre... der Ertzbischof von Cöln kürtz- lich bey vns gewesen, der zu dem vorgenant vnserm gnedigisten Herren... dem künig yetz reitet; wo er aber sein küniglich gnade finden werde, wissen wir noch niht. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum ut supra (feria IIa post dominicam Inuocauit). 172. 1422, Mart. 5 (Troky). Grossfürst Witold von Litthauen an Papst Martin V: da das strenge Verfahren gegen die Böhmen sich als zweckwidrig erweise und Letztere zur Einheit der Kirche zurückzukehren wünschen, so möge der Papst den über dieselben verhängten Bann suspendiren und mit ihnen in Verhand- lungen treten oc. (Andrese Ratisbon. Supplem. fol. 392—3. It. Analecta Boček oc.) „Epistola ducis Witoldi ad Martinum papam, ut suspendat processus ero- gatos contra Hussitas hæreticos.“ Beatissime pater, domine benignissime! Attentis et in animo revolutis effusione sanguinis Christiani et guerrarum turbi- nibus, quæ in regno Boemiæ invalescere videbantur; attento
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187 etiam, quod dicti Bohemi multis et variis comminationibus atque guerris et exercitibus ad observantiam fidei sanctæe Rom. ecclesiæ et obedientiam sedis Sanct. Vrae usque huc reduci nequivissent, quin imo post tot triumphos totiens reportatos ad majorem per- tinaciam deducerentur; quos nec gladius neque persecutio terrere poterant, sed ex crebra victoria et aspersione sanguinis Christi fidelium, qui proh dolor unanimiter ex utraque parte funditur, eo magis animantur: post multas igitur eorum instantias, quibus me plerumque per suos ambasiatores impulsaverunt, ut eos dignarer acceptare, cum promissionibus per literas et legationes factis, qualiter in susceptione ipsorum vellent ad sanctæe et uni- versalis ecclesiæ gremium redire et obedientiæ sedis Sanct. Vrae subjacere: ego vero ad tantas ipsorum instantias et tales ut præfertur exhibitiones ad protegendum eos sub potentia mea illustrem D. Sigismundum ducem, nepotem meum carissimum, illorsum decrevi transmittere in hunc finem et ea intentione, prout revdus D. Antonius Zeno nuntius Sanct. Vrae per literas suas Sanct. Vram latius informabit, et intendens fideliter et totis viribus pro reconciliatione ipsorum scismaticorum ac transmis- sione ambasiatorum per ipsos ad pedes Sanct. Vrae pro reassu- menda obedientia laborare, dummodo iidem ambasiatores ipsorum liberum ac securum ad pedes Sanct. Vrae haberent accessum, ex eo, quia passagium et processus contra ipsos sunt erogati, ac de hæresi fere per totam Christianitatem existunt infamati. Sed quia præmissis non videtur mihi securior via aliter provi- deri, nisi Sanct. Vra processus et passagium, quos tulit contra ipsos, in aliquod certum tempus dignaretur suspendere et levare, regibusque, principibus et aliis quorum interest committere et sub obedientia S. Rom. ecclesiæ demandare, quatenus dum et quando ambasiatores Boemorum prædictorum illuc irent, securum liberumque transitum et reditum consequantur, pro augmento fidei catholicæ et dicti populi gratia singulari. Prout de his et omnibus præmissis Sanct. Vram latius honorabili Martino cano- nico S. Georgii in castro Gneznensi, devoto meo dilecto, com- misi informare, cui in dicendis dignetur Sanct. Vra adhibere plenam fidem. Quam conservare dignetur altissimus per tempora diutina pro conservatione ecclesiæ suæ sanctæ et consolatione mea speciali. Dat. in Trach, V die mensis Martii anno oc. XXII.
187 etiam, quod dicti Bohemi multis et variis comminationibus atque guerris et exercitibus ad observantiam fidei sanctæe Rom. ecclesiæ et obedientiam sedis Sanct. Vrae usque huc reduci nequivissent, quin imo post tot triumphos totiens reportatos ad majorem per- tinaciam deducerentur; quos nec gladius neque persecutio terrere poterant, sed ex crebra victoria et aspersione sanguinis Christi fidelium, qui proh dolor unanimiter ex utraque parte funditur, eo magis animantur: post multas igitur eorum instantias, quibus me plerumque per suos ambasiatores impulsaverunt, ut eos dignarer acceptare, cum promissionibus per literas et legationes factis, qualiter in susceptione ipsorum vellent ad sanctæe et uni- versalis ecclesiæ gremium redire et obedientiæ sedis Sanct. Vrae subjacere: ego vero ad tantas ipsorum instantias et tales ut præfertur exhibitiones ad protegendum eos sub potentia mea illustrem D. Sigismundum ducem, nepotem meum carissimum, illorsum decrevi transmittere in hunc finem et ea intentione, prout revdus D. Antonius Zeno nuntius Sanct. Vrae per literas suas Sanct. Vram latius informabit, et intendens fideliter et totis viribus pro reconciliatione ipsorum scismaticorum ac transmis- sione ambasiatorum per ipsos ad pedes Sanct. Vrae pro reassu- menda obedientia laborare, dummodo iidem ambasiatores ipsorum liberum ac securum ad pedes Sanct. Vrae haberent accessum, ex eo, quia passagium et processus contra ipsos sunt erogati, ac de hæresi fere per totam Christianitatem existunt infamati. Sed quia præmissis non videtur mihi securior via aliter provi- deri, nisi Sanct. Vra processus et passagium, quos tulit contra ipsos, in aliquod certum tempus dignaretur suspendere et levare, regibusque, principibus et aliis quorum interest committere et sub obedientia S. Rom. ecclesiæ demandare, quatenus dum et quando ambasiatores Boemorum prædictorum illuc irent, securum liberumque transitum et reditum consequantur, pro augmento fidei catholicæ et dicti populi gratia singulari. Prout de his et omnibus præmissis Sanct. Vram latius honorabili Martino cano- nico S. Georgii in castro Gneznensi, devoto meo dilecto, com- misi informare, cui in dicendis dignetur Sanct. Vra adhibere plenam fidem. Quam conservare dignetur altissimus per tempora diutina pro conservatione ecclesiæ suæ sanctæ et consolatione mea speciali. Dat. in Trach, V die mensis Martii anno oc. XXII.
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188 173. 1422, Mart. 8 (Skalic). K. Sigmund an einige Reichsstädte: zur Tilgung der Ketzerei habe er alle Reichsstände zu sich nach Regensburg auf den 31 Mai berufen, und fordert sie auf, die Ihrigen auch dahin zu schicken. (Ex orig. arch. Francofurt.) Sigmund von gotes gnaden Römischer kunig zu allen czeiten merer des Richs vnd zu Vngern zu Behem oc. künig. Lieben getruen, Vmb solicher grosser nötlicher sache willen, die dem heiligen Riche anligend sein vnd auch besunder durch der keczerey willen, die sich zu Behem erhaben hat, vnd von tag zu tag vberhand nympt, der zu widersten, vnd die auch gründlich zu tilgen, so haben wir eynen tag beslossen, nemlich auf den heiligen pfingstag (31 Mai) nechstkunftig gen Regens- purg, dahin wir besant haben alle vnsere vnd des Richs kur- fursten, fursten, grefen, herren und Stete zu vns zu komen vnd da vberein zu werden, wie wir dem heiligen Römischen Riche vnd cristenlichem glawben wider die keczer helfen vnd zu statten zu kommen. Vnd wann Ir des Richs merklich gelider seyt, dorumb ermanen vnd begern wir von euch mit ernstlichem fleisse, das Ir ewer fründe hie zwischen so die kurfursten auch besenden werden zu In senden sollet, vnd wollet mit In zube- reden, wie den sachen nach zu kommen sey, als Sy euch von vnsern wegen vnderweisen werden vnd dann mit voller Macht zu vns gen Regenspurg auf den egenanten pfingstag kommet, soliche sachen zu besliessen vnd zu enden. Doran beweist Ir vns sunderlich danke vnd beheglikeit. Geben zu Skalicz am Sonntag Reminiscere, vnserer Riche des Vngrischen oc. in dem XXXV, des Romischen in dem XII vnd des Behemischen in dem andern Jaren. Ad mandatum D. Regis Michael prepositus Boleslauiensis. Den Burgermeistern Reten vnd Burgern der Stett Frankfurt, Geyln- hausen, Fridberg vnd Weczslar, vnsern vnd des Reichs lieben getruen.
188 173. 1422, Mart. 8 (Skalic). K. Sigmund an einige Reichsstädte: zur Tilgung der Ketzerei habe er alle Reichsstände zu sich nach Regensburg auf den 31 Mai berufen, und fordert sie auf, die Ihrigen auch dahin zu schicken. (Ex orig. arch. Francofurt.) Sigmund von gotes gnaden Römischer kunig zu allen czeiten merer des Richs vnd zu Vngern zu Behem oc. künig. Lieben getruen, Vmb solicher grosser nötlicher sache willen, die dem heiligen Riche anligend sein vnd auch besunder durch der keczerey willen, die sich zu Behem erhaben hat, vnd von tag zu tag vberhand nympt, der zu widersten, vnd die auch gründlich zu tilgen, so haben wir eynen tag beslossen, nemlich auf den heiligen pfingstag (31 Mai) nechstkunftig gen Regens- purg, dahin wir besant haben alle vnsere vnd des Richs kur- fursten, fursten, grefen, herren und Stete zu vns zu komen vnd da vberein zu werden, wie wir dem heiligen Römischen Riche vnd cristenlichem glawben wider die keczer helfen vnd zu statten zu kommen. Vnd wann Ir des Richs merklich gelider seyt, dorumb ermanen vnd begern wir von euch mit ernstlichem fleisse, das Ir ewer fründe hie zwischen so die kurfursten auch besenden werden zu In senden sollet, vnd wollet mit In zube- reden, wie den sachen nach zu kommen sey, als Sy euch von vnsern wegen vnderweisen werden vnd dann mit voller Macht zu vns gen Regenspurg auf den egenanten pfingstag kommet, soliche sachen zu besliessen vnd zu enden. Doran beweist Ir vns sunderlich danke vnd beheglikeit. Geben zu Skalicz am Sonntag Reminiscere, vnserer Riche des Vngrischen oc. in dem XXXV, des Romischen in dem XII vnd des Behemischen in dem andern Jaren. Ad mandatum D. Regis Michael prepositus Boleslauiensis. Den Burgermeistern Reten vnd Burgern der Stett Frankfurt, Geyln- hausen, Fridberg vnd Weczslar, vnsern vnd des Reichs lieben getruen.
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189 174. 1422, Mart. (Prag, ohne Datum). Priester Wilhelm klagt öffentlich über die Prager Doctoren und Priester wegen der Enthauptung des Priesters Johann. (Archtv Český, III, 237.) 175. 1422, Mart. 16 (Kremsier). König Sigmund verpfändet dem Johann Hanowec von Schwanberg fünf Dörfer des Klosters Chotěschau für 1000 Schock prager Groschen zu dem Ende, dass er auf eigene Kosten die Stadt Mies vertheidige. (Archlv Český IV, 37.) 176. 1422, Apr. 17 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an König Sigmund: Widerspruch gegen die Beschuldigung, dass Nürnberger Kaufleute den Ketzern in Böhmen „man- cherlei Nothdurft“ verkaufen oc. (Nurnberger Missiv-Buch V, 214.) Dem aller durchlewchtigisten fürsten und Herren Hern Sigmunden Römi- schem, zu Vngern vnd zu Beheim oc. Kunig, vnserm gnedigisten Herren. Allerdurchlewchtigister Fürst vnd Herre! Vnser vnder- tenikeit, schuldig vnd willig dinst seyn ewer küniglichen maie- stat mit ganczem fleisz bereit. Gnedigister Herre! Ewer kunig- lichen gnaden brief vns nehst gesandt haben wir auf den ver- gangen montag nach dem palmtag (6 Apr.) ersamklichen emp- fangen, vnd als vns ewr küniglich durchlewchtikeit verschriben hat, wie ewr Hochwirdikeit verstanden hab, daz vnser burger vnd kawfflewt den ketzern von Prag vnd von Beheim mangerley notdurft verkawffen vnd reichen sölten oc., seyn wir in der meynung vnd haben auch anders niht erfaren, denn daz die vnsern sölich sache vermyden vnd niht getriben haben; wan ewr küniglich maiestat sol vnd mag vns genczlich getrawen, daz
189 174. 1422, Mart. (Prag, ohne Datum). Priester Wilhelm klagt öffentlich über die Prager Doctoren und Priester wegen der Enthauptung des Priesters Johann. (Archtv Český, III, 237.) 175. 1422, Mart. 16 (Kremsier). König Sigmund verpfändet dem Johann Hanowec von Schwanberg fünf Dörfer des Klosters Chotěschau für 1000 Schock prager Groschen zu dem Ende, dass er auf eigene Kosten die Stadt Mies vertheidige. (Archlv Český IV, 37.) 176. 1422, Apr. 17 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an König Sigmund: Widerspruch gegen die Beschuldigung, dass Nürnberger Kaufleute den Ketzern in Böhmen „man- cherlei Nothdurft“ verkaufen oc. (Nurnberger Missiv-Buch V, 214.) Dem aller durchlewchtigisten fürsten und Herren Hern Sigmunden Römi- schem, zu Vngern vnd zu Beheim oc. Kunig, vnserm gnedigisten Herren. Allerdurchlewchtigister Fürst vnd Herre! Vnser vnder- tenikeit, schuldig vnd willig dinst seyn ewer küniglichen maie- stat mit ganczem fleisz bereit. Gnedigister Herre! Ewer kunig- lichen gnaden brief vns nehst gesandt haben wir auf den ver- gangen montag nach dem palmtag (6 Apr.) ersamklichen emp- fangen, vnd als vns ewr küniglich durchlewchtikeit verschriben hat, wie ewr Hochwirdikeit verstanden hab, daz vnser burger vnd kawfflewt den ketzern von Prag vnd von Beheim mangerley notdurft verkawffen vnd reichen sölten oc., seyn wir in der meynung vnd haben auch anders niht erfaren, denn daz die vnsern sölich sache vermyden vnd niht getriben haben; wan ewr küniglich maiestat sol vnd mag vns genczlich getrawen, daz
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190 uns sölich sache, ob es die vnsern getan hetten, laid vnd niht gemaint weren, vnd hetten wir das von In ye erfarn oder hinfür erfüren, wir wölten darczu getan haben vnd tun, als sich gepüret nach dem die sache gehandelt were; wir haben aber des kein eygenschaft mugen wissen noch erfarn, vnd haben doch vnsern fleiss dartzu getan. Vnd als ewr küniglich durchlewchtikeit begert hat den vnsern zu verpieten, daz des fürbas auch niht beschehe oc., darinn seyn wir derselben ewer hochwirdikeit be- gerung gern willig vnd gehorsam gewesen, vnd haben das den vnsern also zu wissen getan vnd verpotten. Vnd bitten darauf ewr küniglich maiestat demütiklich, vns vnd die vnsern ewerer küniglichen Hoch. gnediklich geruchen befolhen lassen zu sein. Denn wo wir ewern küniglichen gnaden vnderteniklich dienst vnd wolgefallen beweisen möchten, des weren wir mit ganczem willen begirig vnd teten es gern. Scriptum feria VI ut supra (in festo Pasche). Ewerer küniglichen gnaden und des Heiligen Reichs getrew vntertan, der Rate zu Nüremberg. 177. 1422, Apr. 25 (Brieg). Der Dechant von Liegnitz an den Hochmeister in Preussen, Bericht: der König liege zu Felde vor Steinitz, Herzog Sigmund (Korybut) ziehe nach Mähren mit geringer Heeresmacht; vom Papste komme in Botschaft Dr. Martin; der Pilsner Kreis belagere Schwamberg — und anderer Nach- richten die Menge. (Grünhagen 1. c. n. 29, aus d. Orlg. Könlgsberg.) Erwirdiger und gnediger liber herre, geruchet czu wissen, daz am sonobende noch ostern (18 Apr.) unser herre der konig noch ist gewest czu Merhern und leyt czu felde vor dem hawse Steynicz ader Ostrow genant, und vor demselbegen slosse hot der konig gebawet eyn gar grose basteye, und dy koniginne leyt mit ym czu felde, und am dinstage noch quasimodogeniti (21 Apr.) czog herczog Sigmunt durch dy Slezie vor Auswicz und vor Teschin mit 21/2 tausend pherden und nicht me, und herczog Bolko von Teschin sag, daz sy vor sein stat und vor sein slos
190 uns sölich sache, ob es die vnsern getan hetten, laid vnd niht gemaint weren, vnd hetten wir das von In ye erfarn oder hinfür erfüren, wir wölten darczu getan haben vnd tun, als sich gepüret nach dem die sache gehandelt were; wir haben aber des kein eygenschaft mugen wissen noch erfarn, vnd haben doch vnsern fleiss dartzu getan. Vnd als ewr küniglich durchlewchtikeit begert hat den vnsern zu verpieten, daz des fürbas auch niht beschehe oc., darinn seyn wir derselben ewer hochwirdikeit be- gerung gern willig vnd gehorsam gewesen, vnd haben das den vnsern also zu wissen getan vnd verpotten. Vnd bitten darauf ewr küniglich maiestat demütiklich, vns vnd die vnsern ewerer küniglichen Hoch. gnediklich geruchen befolhen lassen zu sein. Denn wo wir ewern küniglichen gnaden vnderteniklich dienst vnd wolgefallen beweisen möchten, des weren wir mit ganczem willen begirig vnd teten es gern. Scriptum feria VI ut supra (in festo Pasche). Ewerer küniglichen gnaden und des Heiligen Reichs getrew vntertan, der Rate zu Nüremberg. 177. 1422, Apr. 25 (Brieg). Der Dechant von Liegnitz an den Hochmeister in Preussen, Bericht: der König liege zu Felde vor Steinitz, Herzog Sigmund (Korybut) ziehe nach Mähren mit geringer Heeresmacht; vom Papste komme in Botschaft Dr. Martin; der Pilsner Kreis belagere Schwamberg — und anderer Nach- richten die Menge. (Grünhagen 1. c. n. 29, aus d. Orlg. Könlgsberg.) Erwirdiger und gnediger liber herre, geruchet czu wissen, daz am sonobende noch ostern (18 Apr.) unser herre der konig noch ist gewest czu Merhern und leyt czu felde vor dem hawse Steynicz ader Ostrow genant, und vor demselbegen slosse hot der konig gebawet eyn gar grose basteye, und dy koniginne leyt mit ym czu felde, und am dinstage noch quasimodogeniti (21 Apr.) czog herczog Sigmunt durch dy Slezie vor Auswicz und vor Teschin mit 21/2 tausend pherden und nicht me, und herczog Bolko von Teschin sag, daz sy vor sein stat und vor sein slos
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191 czagen, her hette ungerne eyn pherd weder sy gesatelt, noch kein polenisch furste, und alzo sint sy ungehyndert gekomen kegen Merhern, got weis, wo sy nu sein. Got gebe, daz sy nicht enczyen und treiben unsern herren den konig von dem felde oc. Item am sontage noch quasimodogeniti (26 Apr.) sulde der her- czog von Ostreich komen czu dem konige mit 4000 pherden und sal in nemen daz lant czu Merhern. Item herczog Rum- polt der czewt kegen Polen czu dem konige von Polen in bot- schaft, adir ich besorge, is sey umsust, item so czewt mit her- czog Rumpalten eyn doctor meyster Martinus genant, und der- selbige doctor kumpt newelich von Rome, denselbegen doctor hot der bobest bollen gegeben und vil botschaft befolen an den koning van Bolen und an den herczog Wittolt, und derselbege doctor wirt auch czu euch in daz lant czu Prusen komen, und der wirt euch gar vil sagen von den gescheffetten, waz der bobest treibet oc. Item der tag czu Regensborg, der geet czu, ader her ist vorczogen drey wochen noch phyngesten (21 Jun.), und do hot der konig willen an allen czweyvil bey czu seyn. Item so wisset vorwor, daz unser herre der konig iczczunt alz uf den santag noch quasimodogeniti (26 Apr.) wol 30000 ader 40000 gebawer gereit aws Ungern vor dem hawse Steinicz genant, und hot wol 10000 reitende, an waz der herczog von Osterreich wirt haben. Item an allen czweyfel, zo komen dy kurfursten mit groser macht, alz ich den auch ewern gnaden vormols geschreben hab. Item so hore ich sagen, daz dy Polen sich aber sammeln, und meynen uf euch und uf ewern orden czyen noch Margarethe oc., item gnediger herre wil ewer gnode icht entpiten unserm herren dem konig, daz moget ir mir thuen, wen ich noch czu Breslow mus bleyben bis czu phyngesten (31 Mai), und mag nicht czu meynem herren gekomen durch groses unfredis wille, went is leyder gar obel steet in Mer- hern und in Behemen, und wirt y lenger y erger, got und gute lewte wedersteen is denne. Item so wisset, daz dy erbern lewte aws Pylczener creyse zu Behemen legen vor eynem hawse, Swanenberg genant und thuen alz gute vrome lewte vnd hoffen, sy werden den bozen ketczer Syszka und seyn helfer do ge- wynnen und vorbornen. Item dy herren und stete czu deutczen landen, dy komen auch mit groser macht weder dy keczczer.
191 czagen, her hette ungerne eyn pherd weder sy gesatelt, noch kein polenisch furste, und alzo sint sy ungehyndert gekomen kegen Merhern, got weis, wo sy nu sein. Got gebe, daz sy nicht enczyen und treiben unsern herren den konig von dem felde oc. Item am sontage noch quasimodogeniti (26 Apr.) sulde der her- czog von Ostreich komen czu dem konige mit 4000 pherden und sal in nemen daz lant czu Merhern. Item herczog Rum- polt der czewt kegen Polen czu dem konige von Polen in bot- schaft, adir ich besorge, is sey umsust, item so czewt mit her- czog Rumpalten eyn doctor meyster Martinus genant, und der- selbige doctor kumpt newelich von Rome, denselbegen doctor hot der bobest bollen gegeben und vil botschaft befolen an den koning van Bolen und an den herczog Wittolt, und derselbege doctor wirt auch czu euch in daz lant czu Prusen komen, und der wirt euch gar vil sagen von den gescheffetten, waz der bobest treibet oc. Item der tag czu Regensborg, der geet czu, ader her ist vorczogen drey wochen noch phyngesten (21 Jun.), und do hot der konig willen an allen czweyvil bey czu seyn. Item so wisset vorwor, daz unser herre der konig iczczunt alz uf den santag noch quasimodogeniti (26 Apr.) wol 30000 ader 40000 gebawer gereit aws Ungern vor dem hawse Steinicz genant, und hot wol 10000 reitende, an waz der herczog von Osterreich wirt haben. Item an allen czweyfel, zo komen dy kurfursten mit groser macht, alz ich den auch ewern gnaden vormols geschreben hab. Item so hore ich sagen, daz dy Polen sich aber sammeln, und meynen uf euch und uf ewern orden czyen noch Margarethe oc., item gnediger herre wil ewer gnode icht entpiten unserm herren dem konig, daz moget ir mir thuen, wen ich noch czu Breslow mus bleyben bis czu phyngesten (31 Mai), und mag nicht czu meynem herren gekomen durch groses unfredis wille, went is leyder gar obel steet in Mer- hern und in Behemen, und wirt y lenger y erger, got und gute lewte wedersteen is denne. Item so wisset, daz dy erbern lewte aws Pylczener creyse zu Behemen legen vor eynem hawse, Swanenberg genant und thuen alz gute vrome lewte vnd hoffen, sy werden den bozen ketczer Syszka und seyn helfer do ge- wynnen und vorbornen. Item dy herren und stete czu deutczen landen, dy komen auch mit groser macht weder dy keczczer.
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192 Item der legatus ist iczczunt am Reyne und vormanet alle werlt weder dy keczczer, und man wirt mit groser macht weder dy keczczer seyn ; hyrynne seyt im rathe und wolbedocht. Ich weis nicht anders, den daz der konig von Polan und dy seynen har- ren und beyten, ap is dem herczog Sigmund wurd wol geen, daz got weder wende, zo welden sy uf den orden czyen. Und dez konigs von Polan meynunge ist, das her weder den cristen gelowben und weder dy heilige kirche nicht welle thuen, und her spricht, der bobest hab herczog Sigmund geboten, daz her dy ketczer sulle czu dem cristen gelowben dwingwen und hal- den. Alzo tichten sy eyne logen ober dy ander. Item so wisset, daz ich nicht anders en weis, den daz herczog Rumpolt an dem andren sontage nach ostern (26 Apr.) wirt czyen czu dem ko- nige von Polen und wirt da ausrichten seyne botschafth und wirt vorbas czu euch kegen Prusen komen und wirt do bey euch beyten herczog Ludwigs von Brige, und werden lichte alle beyde czyen kegen Denmarckt oc. Nota waz ader daz detrek ader getrep sey, daz weis got, sunder mich dunket, is treffe phenninge an, und auch ander dinck, daz is icht andre antrete, daz synt trufes und bubes. Item so wisset ist, daz unser herre der konig nicht wurde komen uf den tag czu Regensburg, als gelowbt und gesworen hot, so muste ich leyder sorge haben, daz meyn herre wurde komen von allen seynen kronen und reichen, daz got nicht en gebe. Darum seet auf, waz ir czu schaffen habt, und ich bitte euch als meynen gnedigen herren, daz irs mirs nicht vor obel habt, daz ich nicht merklicher von dezen sachen schreibe. Got weis, is ist zo wunderlich iczczunt gestalt, daz nymant weis, waran her ist, sunder waz ich euch geschreben hab, daz ist alzo am meisten. Item mich dochte gut, daz ir ewern eygen bothen hed bey unserm herren dem konige, went is ist czu besorgen, daz gar eyn wunderlich jor wirt hewger. Gegeben czu dem Brige am sonabende noch qua- simodogeniti XXIV Aprilis cum magna festinacione. M. Seyfrid, dez romeschen oc. konigs arczt und techant czu Lignicz.
192 Item der legatus ist iczczunt am Reyne und vormanet alle werlt weder dy keczczer, und man wirt mit groser macht weder dy keczczer seyn ; hyrynne seyt im rathe und wolbedocht. Ich weis nicht anders, den daz der konig von Polan und dy seynen har- ren und beyten, ap is dem herczog Sigmund wurd wol geen, daz got weder wende, zo welden sy uf den orden czyen. Und dez konigs von Polan meynunge ist, das her weder den cristen gelowben und weder dy heilige kirche nicht welle thuen, und her spricht, der bobest hab herczog Sigmund geboten, daz her dy ketczer sulle czu dem cristen gelowben dwingwen und hal- den. Alzo tichten sy eyne logen ober dy ander. Item so wisset, daz ich nicht anders en weis, den daz herczog Rumpolt an dem andren sontage nach ostern (26 Apr.) wirt czyen czu dem ko- nige von Polen und wirt da ausrichten seyne botschafth und wirt vorbas czu euch kegen Prusen komen und wirt do bey euch beyten herczog Ludwigs von Brige, und werden lichte alle beyde czyen kegen Denmarckt oc. Nota waz ader daz detrek ader getrep sey, daz weis got, sunder mich dunket, is treffe phenninge an, und auch ander dinck, daz is icht andre antrete, daz synt trufes und bubes. Item so wisset ist, daz unser herre der konig nicht wurde komen uf den tag czu Regensburg, als gelowbt und gesworen hot, so muste ich leyder sorge haben, daz meyn herre wurde komen von allen seynen kronen und reichen, daz got nicht en gebe. Darum seet auf, waz ir czu schaffen habt, und ich bitte euch als meynen gnedigen herren, daz irs mirs nicht vor obel habt, daz ich nicht merklicher von dezen sachen schreibe. Got weis, is ist zo wunderlich iczczunt gestalt, daz nymant weis, waran her ist, sunder waz ich euch geschreben hab, daz ist alzo am meisten. Item mich dochte gut, daz ir ewern eygen bothen hed bey unserm herren dem konige, went is ist czu besorgen, daz gar eyn wunderlich jor wirt hewger. Gegeben czu dem Brige am sonabende noch qua- simodogeniti XXIV Aprilis cum magna festinacione. M. Seyfrid, dez romeschen oc. konigs arczt und techant czu Lignicz.
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193 178. 1422, Apr. 25 (Breslau). Bischof Konrad von Breslau an den Hochmeister in Preussen (Paul von Russdorf): zeigt ihm an, dass er das ihm vom Könige übertragene Amt der Ober-Hauptmannschaft von Schlesien so eben angetreten habe, und ermahnt ihn, des Königs Weisungen nachzukommen oc. (Grünhagen 1. c. n. 30, aus d. Orlg. in Königsberg.) Erwirdiger grosmechtiger besundir forderlicher gonner, wir tuen euch zu wissen, das wir von unserm gnedigen hern dem romischen kunige oc. vornomen haben, wie das her euch ernst- lich geschrebin und bevolen hette euch zu bereiten zu sulchen sachen, als her euch die geschrebin hat, das wir horen, das ir euch noch seiner vorschreibunge und bevelunge noch nicht also dorczu geschickt habt, als das zumole wol notdurft were, des wir uns beforen, das euch ein ungelimpen dovon kein nnserm gnedigen hern dem konige enstehen mochte, das uns gancz leit were als eyme sulchin, der euch und ewerm orden allewege gerne libe tut und bestes suchet vnd gedey und ewern ungedey bewaret, habt ir das nicht getan, das ir das noch endet und vollbrenget. Ouch tuen wir euch zu wissen, das uns unsir gne- diger herre der kunig das ampt der houptmanschafft obir alle fursten in der Slesie und lande bevolen hat, und zu houptman gemacht hat und ouch zu houptmanne der stat Breslaw und der lande, do wir heute sint ufgenomen, und haben die ingenomen, dovon wir euch ouch fruntschaft liebe und forderunge tuen mogen, und wellen ap got wil mit ganczem fleisse noch alle unserm vormogen und beten euch ouch mit sunderlichem gan- czem fleisse, das ir euch unsern bruder bevolen wellet haben, und em forderunge fruntschaft liebe und forderunge mit gutem willen irczeigen wellet umbe unsern willen, als ir das vormols als geton habt, und nu ap got wil forderlicher tuen werdet, sintmols euch got der almechtige in grosser wirdekeit und gros- mechtigkeit gesaczt hat, sulcher wirdikeit wir uns ouch aus ganczem herczen frewen und fro sein vor euch. Ouch tuen wir euch czuwissen, das wir mit den fursten in der Slesie nu czu eim tage sein werden zur Neisse von mitwoch obir virczentage 13
193 178. 1422, Apr. 25 (Breslau). Bischof Konrad von Breslau an den Hochmeister in Preussen (Paul von Russdorf): zeigt ihm an, dass er das ihm vom Könige übertragene Amt der Ober-Hauptmannschaft von Schlesien so eben angetreten habe, und ermahnt ihn, des Königs Weisungen nachzukommen oc. (Grünhagen 1. c. n. 30, aus d. Orlg. in Königsberg.) Erwirdiger grosmechtiger besundir forderlicher gonner, wir tuen euch zu wissen, das wir von unserm gnedigen hern dem romischen kunige oc. vornomen haben, wie das her euch ernst- lich geschrebin und bevolen hette euch zu bereiten zu sulchen sachen, als her euch die geschrebin hat, das wir horen, das ir euch noch seiner vorschreibunge und bevelunge noch nicht also dorczu geschickt habt, als das zumole wol notdurft were, des wir uns beforen, das euch ein ungelimpen dovon kein nnserm gnedigen hern dem konige enstehen mochte, das uns gancz leit were als eyme sulchin, der euch und ewerm orden allewege gerne libe tut und bestes suchet vnd gedey und ewern ungedey bewaret, habt ir das nicht getan, das ir das noch endet und vollbrenget. Ouch tuen wir euch zu wissen, das uns unsir gne- diger herre der kunig das ampt der houptmanschafft obir alle fursten in der Slesie und lande bevolen hat, und zu houptman gemacht hat und ouch zu houptmanne der stat Breslaw und der lande, do wir heute sint ufgenomen, und haben die ingenomen, dovon wir euch ouch fruntschaft liebe und forderunge tuen mogen, und wellen ap got wil mit ganczem fleisse noch alle unserm vormogen und beten euch ouch mit sunderlichem gan- czem fleisse, das ir euch unsern bruder bevolen wellet haben, und em forderunge fruntschaft liebe und forderunge mit gutem willen irczeigen wellet umbe unsern willen, als ir das vormols als geton habt, und nu ap got wil forderlicher tuen werdet, sintmols euch got der almechtige in grosser wirdekeit und gros- mechtigkeit gesaczt hat, sulcher wirdikeit wir uns ouch aus ganczem herczen frewen und fro sein vor euch. Ouch tuen wir euch czuwissen, das wir mit den fursten in der Slesie nu czu eim tage sein werden zur Neisse von mitwoch obir virczentage 13
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194 (13 Mai), nu deuchte uns wol gut sein, das ir der ewern eynen ouch dorczu senden weldet, der euch forder denne undirrichten mochte, wie es zu dem tage beredt und bleben were. Gebin zu Breslaw am sonnobunde vor misericordia domini. Conrad von gots gnaden bischoff zu Breslow herczog in Slesien und herre czur Olsen oc. 179. 1422, Mai 1 (Theben). K. Sigmund an den Bischof von Dorpat: Herzog Sigmund (Korybut) von Litthauen, vom Grossfürsten Witold und von Tataren unterstützt, rücke zum Schutze der böhmischen Ketzer mit Macht heran: der Bischof soll daher mit allen seinen Vasallen auf sein, um vereint mit dem Land- meister von Liefland dem deutschen Orden in Preussen Hilfe zu leisten und die Ketzerbeschützer zu schädigen. (Litera cancellariac Stanislal Clolek, von J. Caro, VI, p. 416.) „Litera regis Romanorum missa episcopo Tarbatensi, arrestata cum nuntio in metis Poloniæ.“ Venerabilis princeps deuote noster dilecte. Non putamus tue deuocioni fore incognitum seu aliqualiter a tua noticia fore peregrinum, quantis insidiis et iaculis per dogmatisaciones scrip- turarum falsas et erroneas hereticorum in Bohemia pululantium impugnetur fides nostra, qualiter eciam modis industriis sub ficta et ypocrita specie non minus per tyrannidem et crudeli- tatem immanem, per ignem et gladium molliuntur extingwere fidem ortodoxam, et non minus satagunt subuertere quemcunque possunt, sectam suam per pseudofratres dilatando. Nunc autem non contenti, quod Bohemiam penitus inficere, ad extraneas nationes satellites suos ad decipiendas animas destinarunt. Quen- dam Sigismundum ducem Lythwanie, sub cuius vmbra sectam suam tegere aspirant, pro capiendo dominio regni Bohemie et pro tuicione eorum inuitarunt, qui eosdem hereticos in sua malicia, quam fraternitatem nominant, confortando eorumque errores laudando et auctorisando, qui assumpta secum quam magna Polonorum copia iunctisque sibi Tartaris, quos dux Wi- toldus in succursum predictorum hereticorum destinat, versus
194 (13 Mai), nu deuchte uns wol gut sein, das ir der ewern eynen ouch dorczu senden weldet, der euch forder denne undirrichten mochte, wie es zu dem tage beredt und bleben were. Gebin zu Breslaw am sonnobunde vor misericordia domini. Conrad von gots gnaden bischoff zu Breslow herczog in Slesien und herre czur Olsen oc. 179. 1422, Mai 1 (Theben). K. Sigmund an den Bischof von Dorpat: Herzog Sigmund (Korybut) von Litthauen, vom Grossfürsten Witold und von Tataren unterstützt, rücke zum Schutze der böhmischen Ketzer mit Macht heran: der Bischof soll daher mit allen seinen Vasallen auf sein, um vereint mit dem Land- meister von Liefland dem deutschen Orden in Preussen Hilfe zu leisten und die Ketzerbeschützer zu schädigen. (Litera cancellariac Stanislal Clolek, von J. Caro, VI, p. 416.) „Litera regis Romanorum missa episcopo Tarbatensi, arrestata cum nuntio in metis Poloniæ.“ Venerabilis princeps deuote noster dilecte. Non putamus tue deuocioni fore incognitum seu aliqualiter a tua noticia fore peregrinum, quantis insidiis et iaculis per dogmatisaciones scrip- turarum falsas et erroneas hereticorum in Bohemia pululantium impugnetur fides nostra, qualiter eciam modis industriis sub ficta et ypocrita specie non minus per tyrannidem et crudeli- tatem immanem, per ignem et gladium molliuntur extingwere fidem ortodoxam, et non minus satagunt subuertere quemcunque possunt, sectam suam per pseudofratres dilatando. Nunc autem non contenti, quod Bohemiam penitus inficere, ad extraneas nationes satellites suos ad decipiendas animas destinarunt. Quen- dam Sigismundum ducem Lythwanie, sub cuius vmbra sectam suam tegere aspirant, pro capiendo dominio regni Bohemie et pro tuicione eorum inuitarunt, qui eosdem hereticos in sua malicia, quam fraternitatem nominant, confortando eorumque errores laudando et auctorisando, qui assumpta secum quam magna Polonorum copia iunctisque sibi Tartaris, quos dux Wi- toldus in succursum predictorum hereticorum destinat, versus
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195 Bohemiam sui immemor honoris et prodigus procedit, volens venenum illud mortiferum letifere haustum magis ac magis dif- fundere et virus illud evomere*), quod concepit. Et quia ex maiorum suorum fomite hoc procedere sentimus, Nos enim ha- bentes respectum ad altissimum, in cuius manu sunt omnia, cuius imperio eciam diriguntur, tenentes et portantes eciam purum zelum pro defensa religionis Christiane, quam naturali gladio prout tenemur defendere volumus et tueri, Venerabiles Paulum magistrum generalem ordinis domus theutonicorum et magistrum Livonie, necnon magistrum per Almanniam sui ordi- nis, Christi pugiles et crucis Christi propugnatores contra here- ticos predictos ipsorumque fautores et promotores in succursum inuitauimus. Ac vero tu et vasalli tui ex debito quodam, quo ecclesiastica libertate gaudetis, cuius res agitur, non minus quam nos et alii catholici et potissime spirituales, ad conculcandam pestem hereticam et eius fautores obligaris. Ideo tuam deuo- cionem attente requirimus et hortamur, eidem auctoritate nostra Romana regia seriosissime mandantes, quatenus omnes et sin- gulos vasallos et subditos tuos requiras, eisdem strictissime mandando, quod omnes vna tecum se ad arma parent et cum venerabili magistro Liuonie et suis de Liuonia contra omnes ordinis inimicos et hereticorum fautores omni potencia insur- gant hostiliter et procedant, ipsorum terras et dominia inua- dendo. Quod si facere neglexeritis, quod tamen non credimus, extunc non amicos fidei sed zelatores heresis et fautores here- ticorum fore vos conferemus. Sperantes indubie, quod in hoc negocio viribus, expensis et periculis ad refrenandam hostium Christi maliciam non parcetis, pro quo apud deum meritum obti- nebitis immarcescibile, laudes apud homines, et nobis grata ex- hibebitis seruicia, vobis dignis premiis et retribucionibus suo tempore compensanda. Datum in Theben, prima die Maii anno domini XXII°. *) MS. enorme. 13*
195 Bohemiam sui immemor honoris et prodigus procedit, volens venenum illud mortiferum letifere haustum magis ac magis dif- fundere et virus illud evomere*), quod concepit. Et quia ex maiorum suorum fomite hoc procedere sentimus, Nos enim ha- bentes respectum ad altissimum, in cuius manu sunt omnia, cuius imperio eciam diriguntur, tenentes et portantes eciam purum zelum pro defensa religionis Christiane, quam naturali gladio prout tenemur defendere volumus et tueri, Venerabiles Paulum magistrum generalem ordinis domus theutonicorum et magistrum Livonie, necnon magistrum per Almanniam sui ordi- nis, Christi pugiles et crucis Christi propugnatores contra here- ticos predictos ipsorumque fautores et promotores in succursum inuitauimus. Ac vero tu et vasalli tui ex debito quodam, quo ecclesiastica libertate gaudetis, cuius res agitur, non minus quam nos et alii catholici et potissime spirituales, ad conculcandam pestem hereticam et eius fautores obligaris. Ideo tuam deuo- cionem attente requirimus et hortamur, eidem auctoritate nostra Romana regia seriosissime mandantes, quatenus omnes et sin- gulos vasallos et subditos tuos requiras, eisdem strictissime mandando, quod omnes vna tecum se ad arma parent et cum venerabili magistro Liuonie et suis de Liuonia contra omnes ordinis inimicos et hereticorum fautores omni potencia insur- gant hostiliter et procedant, ipsorum terras et dominia inua- dendo. Quod si facere neglexeritis, quod tamen non credimus, extunc non amicos fidei sed zelatores heresis et fautores here- ticorum fore vos conferemus. Sperantes indubie, quod in hoc negocio viribus, expensis et periculis ad refrenandam hostium Christi maliciam non parcetis, pro quo apud deum meritum obti- nebitis immarcescibile, laudes apud homines, et nobis grata ex- hibebitis seruicia, vobis dignis premiis et retribucionibus suo tempore compensanda. Datum in Theben, prima die Maii anno domini XXII°. *) MS. enorme. 13*
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196 180. 1422, Mai 1 (Theben). K. Sigmund an die Stadt Frankfurt: der bereits früher angesagte Reichs- tag nach Regensburg wird wiederholt verkündet und auf den 1 Jul, anberaumt. (Ex Orlg. arch. Francofurt.) Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen zeiten merer des Richs vnd zu Hungern zu Behem oc. kunig. Lieben getrewen, Als wir durch merklichen, vnd treflichen sachen willen, die das heilige Riche, den cristenlichen glauben vnd gemeinen nucz anrüren, einen gemeinen tag gen Regens- purg allen des heiligen Richs kurfursten, fursten, Grauen, herren, Rittern, knechten vnd Stetten zu komen geseczt vnd benant haben vnd zu vberkomen vnd eynes zu werden vmb einen czug mit macht gen Behem wider die keczer zucziehen vnd den vn- glauben vnd keczerey zuuertilgen vnd auszczurewten, als wir euch dann ouch dorumb in vnsern brieuen vormals geschriben vnd solichen tag verkundiget haben, vnd wir meynen ouch das soliche vnsere brieue an euch kommen sind, vf denselben tag wir ye ob got wil ouch daselbst gen Regenspurg kommen wollen, Also begeren wir aber von euch ernstlich vnd fliszlich das Ir ewer frunde vf den Achtentag nach sant Johans Baptiste tag (1 Jul.) nechstkunftig gen Regenspurg sendet, vnd euch hie zwischen bereiten vnd zurichten wollet, so Ir allerbeste mogt, mit kurfursten vnd fursten gen Beheim wider die keczer zu- cziehen, Doran gewynnet Ir ewig lon von got, ere und lob von der Cristenheit vnd von vns sunderlichen dank, des wir in gûte nymmer vergessen wollen, Geben zu Theben an sant Philipps vnd Jacobstag, vnserer Riche des hungrischen oc. In dem XXXVI, des Romischen In dem XII vnd des Behemischen In dem an- dern Jaren. Ad mandatum D. Regis Franciscus prepositus Strigoniensis. Den Purgermeistern und Rate der Stat zu Frankfurt unsern vnd des Richs lieben getrewen.
196 180. 1422, Mai 1 (Theben). K. Sigmund an die Stadt Frankfurt: der bereits früher angesagte Reichs- tag nach Regensburg wird wiederholt verkündet und auf den 1 Jul, anberaumt. (Ex Orlg. arch. Francofurt.) Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen zeiten merer des Richs vnd zu Hungern zu Behem oc. kunig. Lieben getrewen, Als wir durch merklichen, vnd treflichen sachen willen, die das heilige Riche, den cristenlichen glauben vnd gemeinen nucz anrüren, einen gemeinen tag gen Regens- purg allen des heiligen Richs kurfursten, fursten, Grauen, herren, Rittern, knechten vnd Stetten zu komen geseczt vnd benant haben vnd zu vberkomen vnd eynes zu werden vmb einen czug mit macht gen Behem wider die keczer zucziehen vnd den vn- glauben vnd keczerey zuuertilgen vnd auszczurewten, als wir euch dann ouch dorumb in vnsern brieuen vormals geschriben vnd solichen tag verkundiget haben, vnd wir meynen ouch das soliche vnsere brieue an euch kommen sind, vf denselben tag wir ye ob got wil ouch daselbst gen Regenspurg kommen wollen, Also begeren wir aber von euch ernstlich vnd fliszlich das Ir ewer frunde vf den Achtentag nach sant Johans Baptiste tag (1 Jul.) nechstkunftig gen Regenspurg sendet, vnd euch hie zwischen bereiten vnd zurichten wollet, so Ir allerbeste mogt, mit kurfursten vnd fursten gen Beheim wider die keczer zu- cziehen, Doran gewynnet Ir ewig lon von got, ere und lob von der Cristenheit vnd von vns sunderlichen dank, des wir in gûte nymmer vergessen wollen, Geben zu Theben an sant Philipps vnd Jacobstag, vnserer Riche des hungrischen oc. In dem XXXVI, des Romischen In dem XII vnd des Behemischen In dem an- dern Jaren. Ad mandatum D. Regis Franciscus prepositus Strigoniensis. Den Purgermeistern und Rate der Stat zu Frankfurt unsern vnd des Richs lieben getrewen.
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197 181. 1422, Mai 4 (Nürnberg.) Der Rath von Nürnberg an die Herzoge Johann und Otto von Bayern: er sei willig, gegen die Hussen, die vor Bischofteinitz liegen, seinerseits Dienstleute in möglichster Zahl zu senden. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 218.) Hern Johannsen vnd Hern Otten gebrudern pfallnczgrafen bey Reyn vnd Herczogen in Peyern. Gnedige Herren! Als vns ewr Hocheit verschriben vnd ewrer gnaden diener Hanns Hunt darauf geworben vnd begert hat als von der vnglewbigen Hussen wegen, wie die vor Bischof- teincz ligen oc., das haben wir wol vernomen. Nu wie wol wir mit manger widerwertikeit, die vns vnd den vnsern beschehen, überladen seyn, doch wan vns der vorgenant gross geprech zu Beheim getrewlichen laid vnd wider ist, so wellen wir got zu lob vnd ewern fürstenlichen gnaden zu dienst vnsers greysigen zewgs von vnsern dienern schiken, als vil wir der yecz auf- bringen vnd vnser notdurfthalb empern mugen. Vnd bitten ewr Hocheit dienstlich vnd mit fleisz, das in gut von vns aufezu- nemen, vnd ob sich die sachen machen wurden, daz yecz niht not wurd darczu zu schiken, daz vns das ewr gnade verkünden wolle so zeitlichst ir mugt. Denn wo wir ewern furstenlichen gnaden dienst vnd wolgefallen oc. Datum ut supra (feria IIa post Philippi et Jacobj). 182. 1422, Mai 5 (Zittau). Die Sechsstädte an König Sigmund: sie sind willig, die von ihm verlangte Hilfe zu seinem „reitenden Kriege" wider die Ketzer zu leisten. Scultetus II, 95b (ann. 1431). Ratman vnd Gesworne der sechs Stete Budissin, Görlitz oc. Dem grossmechtigen künige vnd aller durchluchtigen fürsten vnd Herrn, Herrn Sigmunden künige, zu allen zeiten merer des Reichs vnde zu Vngern, zu Behem oc. konige vnserm allergne- digsten lieben Herrn.
197 181. 1422, Mai 4 (Nürnberg.) Der Rath von Nürnberg an die Herzoge Johann und Otto von Bayern: er sei willig, gegen die Hussen, die vor Bischofteinitz liegen, seinerseits Dienstleute in möglichster Zahl zu senden. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 218.) Hern Johannsen vnd Hern Otten gebrudern pfallnczgrafen bey Reyn vnd Herczogen in Peyern. Gnedige Herren! Als vns ewr Hocheit verschriben vnd ewrer gnaden diener Hanns Hunt darauf geworben vnd begert hat als von der vnglewbigen Hussen wegen, wie die vor Bischof- teincz ligen oc., das haben wir wol vernomen. Nu wie wol wir mit manger widerwertikeit, die vns vnd den vnsern beschehen, überladen seyn, doch wan vns der vorgenant gross geprech zu Beheim getrewlichen laid vnd wider ist, so wellen wir got zu lob vnd ewern fürstenlichen gnaden zu dienst vnsers greysigen zewgs von vnsern dienern schiken, als vil wir der yecz auf- bringen vnd vnser notdurfthalb empern mugen. Vnd bitten ewr Hocheit dienstlich vnd mit fleisz, das in gut von vns aufezu- nemen, vnd ob sich die sachen machen wurden, daz yecz niht not wurd darczu zu schiken, daz vns das ewr gnade verkünden wolle so zeitlichst ir mugt. Denn wo wir ewern furstenlichen gnaden dienst vnd wolgefallen oc. Datum ut supra (feria IIa post Philippi et Jacobj). 182. 1422, Mai 5 (Zittau). Die Sechsstädte an König Sigmund: sie sind willig, die von ihm verlangte Hilfe zu seinem „reitenden Kriege" wider die Ketzer zu leisten. Scultetus II, 95b (ann. 1431). Ratman vnd Gesworne der sechs Stete Budissin, Görlitz oc. Dem grossmechtigen künige vnd aller durchluchtigen fürsten vnd Herrn, Herrn Sigmunden künige, zu allen zeiten merer des Reichs vnde zu Vngern, zu Behem oc. konige vnserm allergne- digsten lieben Herrn.
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198 Grossmechtiger konig, allir durchluchtigister Fürste vnd gnediger lieber Herre, Vnser willige vnd vndertenige vnd getrawe Dinste, mit stetim gehorsam bereit. Als ewer vndertenigen lieben vnsere fründe dy nu schirest bey ewrn gnaden zu Cremsyr ge- west sind, ewer küniglichen mechtikeit willen gebot vnd geheisse vns vndirrichtet haben, vmb sulche Hülffe die ewer G. von vns begerend ist zu ewren Reytenden krige wider dy Kätzer zu thun, haben wir ewer küniglichen G. willen vnd beuelunge allir demüttigliches vnd williglichen gerne vfgenommen. Vnd bithen grossmechtiger künig gnedigster lieber Herre ewer genade wisse, das wir ewer küniglichen G. in den vnd andern sachen allezeit also vnserm natürlichem Erbherren vnvor- drosslichen dienen wollen vnd fürderlichen in desen kegenwer- tigen sachen, dy den almechtigen Got, den Heiligen Cristen� glauben vnd ewer küniglichen G. ere, nutz vnd fromen, ewer Cron vnd landis zu Behem mercklichen ansehen vns dorzu schicken vnd bereiten wöllen, vff vnsere eigene koste vnd ze- runge noch vnserm gantzen vermügen. Vnd beten dovon ewer künigliche G. demüttiglichen mit allem fleysse als vnser gnedigisten lieben Herrn, eyn sulches von ewern armen vndertenigen gnediglichen vfzunehmen, vnd vnser gnediger zu sein, vnd eyn sulches nu vnd hernoch gen vns gnediglichen zu erkennen oc. Gegeben vndir ewer G. Stat Sittaw Secret des wir zu diesem mol alle mitteinander gebruchen, am tage sente Gothardi des Heiligen Mertirs. 183. 1422, Mai 8 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: in Böhmen stehe es nicht gut, die Hussen hätten mehrere Schlösser gewonnen, auch Bischofteinitz bela- gert, von dem sie jedoch jetzt etwas zurückgewichen seien oc. (Nürnberger Missiv-Buch V, fol. 218.) Den von Vlme. Das Schreiben handelt im ersten Theile von den Juden in deutschen und welschen Landen, und fährt dann fort : denn als vns ewr frewntschaft verschriben hat von vnsers gnedigisten Herren des Römischen künigs wegen oc.,
198 Grossmechtiger konig, allir durchluchtigister Fürste vnd gnediger lieber Herre, Vnser willige vnd vndertenige vnd getrawe Dinste, mit stetim gehorsam bereit. Als ewer vndertenigen lieben vnsere fründe dy nu schirest bey ewrn gnaden zu Cremsyr ge- west sind, ewer küniglichen mechtikeit willen gebot vnd geheisse vns vndirrichtet haben, vmb sulche Hülffe die ewer G. von vns begerend ist zu ewren Reytenden krige wider dy Kätzer zu thun, haben wir ewer küniglichen G. willen vnd beuelunge allir demüttigliches vnd williglichen gerne vfgenommen. Vnd bithen grossmechtiger künig gnedigster lieber Herre ewer genade wisse, das wir ewer küniglichen G. in den vnd andern sachen allezeit also vnserm natürlichem Erbherren vnvor- drosslichen dienen wollen vnd fürderlichen in desen kegenwer- tigen sachen, dy den almechtigen Got, den Heiligen Cristen� glauben vnd ewer küniglichen G. ere, nutz vnd fromen, ewer Cron vnd landis zu Behem mercklichen ansehen vns dorzu schicken vnd bereiten wöllen, vff vnsere eigene koste vnd ze- runge noch vnserm gantzen vermügen. Vnd beten dovon ewer künigliche G. demüttiglichen mit allem fleysse als vnser gnedigisten lieben Herrn, eyn sulches von ewern armen vndertenigen gnediglichen vfzunehmen, vnd vnser gnediger zu sein, vnd eyn sulches nu vnd hernoch gen vns gnediglichen zu erkennen oc. Gegeben vndir ewer G. Stat Sittaw Secret des wir zu diesem mol alle mitteinander gebruchen, am tage sente Gothardi des Heiligen Mertirs. 183. 1422, Mai 8 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: in Böhmen stehe es nicht gut, die Hussen hätten mehrere Schlösser gewonnen, auch Bischofteinitz bela- gert, von dem sie jedoch jetzt etwas zurückgewichen seien oc. (Nürnberger Missiv-Buch V, fol. 218.) Den von Vlme. Das Schreiben handelt im ersten Theile von den Juden in deutschen und welschen Landen, und fährt dann fort : denn als vns ewr frewntschaft verschriben hat von vnsers gnedigisten Herren des Römischen künigs wegen oc.,
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199 haben wir in etlichen zeiten niht treffenlich vernommen, vnd wissen niht eygenlich, wo sein küniglich gnade yecz sey. So steet es in dem Lande zu Beheim laider niht wol, vnd die Hussen sterken sich vnd haben kürtzlich etliche sloss gewunnen, vnd hetten sich auch in newlikeit für Bischofteintz gelegert, daz vns vnser gnedig Herren Herczog Johans vnd Herczog Ott von peyern verschriben vnd begerten vnsers greysigen zewgs In zu hilff zu schiken, daz auch wir getan wolten haben, so hat vns vnser Herre Herczog Johans alls nechten verschriben, daz die Hussen dadannen etwas hinter sich gerukt seyn, vnd doch noch besammt ligen; wes sie aber nu beginnen werden, wissen wir noch niht. Denn wo wir ewrer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum feria VIs post Johannis ante portam latinam. 184. 1422, Mai 14 (Rom). Martin V an den Erebischof von Gnesen und dessen Suffragane: sic sollen den Grossfürsten von Litthauen durch Ermahnungen und Kirchen- strafen dahinbringen, dass er dem Schutze der böhm. Ketzer entsage. (Aus d. Königsberger Archiv, Abschrift im böhm. Museum.) Martinus oc. Venerabilibus fratribus Nicolao Archiepiscopo Gneznensi eiusque Suffraganeis Episcopis et cuilibet eorum Salutem et apostolicam benedictionem. Graviter et cum magna cordis acerbitate ferimus damna- tissimam heretice prauitatis in Regno Boemie seuissime grassari perfidiam, Sed profecto grauissime et amaro nimis sustineri animo, cum inde proch dolor exhiberi pertinacibus hereticis auxilia comperimus, vnde sperabamus saluberrimam catholice fidei veritatem magna sue virtuose defensionis tutamenta sortiri et felicia christiane religionis incrementa suscipere ingentemque consolacionem nobis et tote Ecclesie in hiis tribulacionibus ex ea parte venturam, ex qua contricionem super contricionem et affliccionem formidamus augeri, ab eo videlicet dilecto filio No- bili viro Alexandro duce Litwanie qui nobiscum dulces salutaris doctrine et sacramentorum Ecclesie solitus est capere cibos et simul in domo dei cum vnanimi ceterorum ambulare consensu
199 haben wir in etlichen zeiten niht treffenlich vernommen, vnd wissen niht eygenlich, wo sein küniglich gnade yecz sey. So steet es in dem Lande zu Beheim laider niht wol, vnd die Hussen sterken sich vnd haben kürtzlich etliche sloss gewunnen, vnd hetten sich auch in newlikeit für Bischofteintz gelegert, daz vns vnser gnedig Herren Herczog Johans vnd Herczog Ott von peyern verschriben vnd begerten vnsers greysigen zewgs In zu hilff zu schiken, daz auch wir getan wolten haben, so hat vns vnser Herre Herczog Johans alls nechten verschriben, daz die Hussen dadannen etwas hinter sich gerukt seyn, vnd doch noch besammt ligen; wes sie aber nu beginnen werden, wissen wir noch niht. Denn wo wir ewrer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum feria VIs post Johannis ante portam latinam. 184. 1422, Mai 14 (Rom). Martin V an den Erebischof von Gnesen und dessen Suffragane: sic sollen den Grossfürsten von Litthauen durch Ermahnungen und Kirchen- strafen dahinbringen, dass er dem Schutze der böhm. Ketzer entsage. (Aus d. Königsberger Archiv, Abschrift im böhm. Museum.) Martinus oc. Venerabilibus fratribus Nicolao Archiepiscopo Gneznensi eiusque Suffraganeis Episcopis et cuilibet eorum Salutem et apostolicam benedictionem. Graviter et cum magna cordis acerbitate ferimus damna- tissimam heretice prauitatis in Regno Boemie seuissime grassari perfidiam, Sed profecto grauissime et amaro nimis sustineri animo, cum inde proch dolor exhiberi pertinacibus hereticis auxilia comperimus, vnde sperabamus saluberrimam catholice fidei veritatem magna sue virtuose defensionis tutamenta sortiri et felicia christiane religionis incrementa suscipere ingentemque consolacionem nobis et tote Ecclesie in hiis tribulacionibus ex ea parte venturam, ex qua contricionem super contricionem et affliccionem formidamus augeri, ab eo videlicet dilecto filio No- bili viro Alexandro duce Litwanie qui nobiscum dulces salutaris doctrine et sacramentorum Ecclesie solitus est capere cibos et simul in domo dei cum vnanimi ceterorum ambulare consensu
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200 fidelium, quibus sane sicut et nobis fas fuerat de ipso duce sperare viciniora saluti, quam ipsum in hanc duci uel trahi posse sentenciam, ut sua Nobilitas sicut prius graui fama refe- rente et tandem suarum litterarum ac rerum attestacione cogno- uimus, nec satis admirari sufficimus Illos nescimus quo pacto, aut qua forsan inani spe, vel uti aiunt caduci principatus ambi- cione delusa filios perdicionis et dampnate obstinacionis here- ticos, qui regnum Boemie pestiferis Wiclefistarum et Hussitarum heresibus pene totum infecerunt, et inficere non desinunt, quin eciam in ceteras orbis Regiones virus sue letalis perfidie ma- lignis artibus diffundere. tur, ac vere fideles et catholicos implacabili furore et impietate seuissima persequntur fouendos duceret, et ad dictorum protectionem hereticorum arma sumeret eadem nobilitas, grauemque pararet et expediret exercitum, Cum tamen ex aduerso ceteri Principes catholici prout eidem duci manifeste constat ad suscepte fidei proteccionem conformiter ad iudicium et determinacionem sancte Romane et vniversalis Eccle- sie sub vexillo Crucis Christi, quod in eius saluifico nomine aduersus ipsos hereticos duximus erigendum confidenter militare et ad mortem usque pro salute communi decertare firmauerint, non querentes que sua sunt, sed que Jhesu Christi, nec presu- mentes contra vetustissima sanctorum decreta patrum cum here- ticis tractatum inire aut participacionem habere, qui ne conta- gione sua morbida sanos inficiant vitari iubentur et humanis pro sua correccione destitui fauoribus nec communicare diuinis, nulla est enim conuencio Christi ad Belial nec participacio lucis fidei ad tenebras heretice prauitatis sicut nec consensus aliquis templorum dei cum ydolis. Quod si forsan dux iste pretenderit, hec non in heresum fautoriam sed emendacionem et conuer- sionem errancium attemptasse, non gratis aut voluntarie se sedu- cat, sed animaduertat quomodo verisimilis sit nouus iste correc- tionis delinquencium modus, ut ad compescendum furiosum et suis obuiandum periculis sibi tradatur gladius, aut exaltentur cornua peccatoris, suaque potestas augeatur, vt prompcius se suum humiliter confessus errorem correccioni submittat. Non enim duci solet sed trahi pocius, aut rerum necessitate conuinci superbus et obstinatus animus, nec pertinacium hereticorum con- uersioni prodesse, sed grauiter obesse constat, hanc si tandem
200 fidelium, quibus sane sicut et nobis fas fuerat de ipso duce sperare viciniora saluti, quam ipsum in hanc duci uel trahi posse sentenciam, ut sua Nobilitas sicut prius graui fama refe- rente et tandem suarum litterarum ac rerum attestacione cogno- uimus, nec satis admirari sufficimus Illos nescimus quo pacto, aut qua forsan inani spe, vel uti aiunt caduci principatus ambi- cione delusa filios perdicionis et dampnate obstinacionis here- ticos, qui regnum Boemie pestiferis Wiclefistarum et Hussitarum heresibus pene totum infecerunt, et inficere non desinunt, quin eciam in ceteras orbis Regiones virus sue letalis perfidie ma- lignis artibus diffundere. tur, ac vere fideles et catholicos implacabili furore et impietate seuissima persequntur fouendos duceret, et ad dictorum protectionem hereticorum arma sumeret eadem nobilitas, grauemque pararet et expediret exercitum, Cum tamen ex aduerso ceteri Principes catholici prout eidem duci manifeste constat ad suscepte fidei proteccionem conformiter ad iudicium et determinacionem sancte Romane et vniversalis Eccle- sie sub vexillo Crucis Christi, quod in eius saluifico nomine aduersus ipsos hereticos duximus erigendum confidenter militare et ad mortem usque pro salute communi decertare firmauerint, non querentes que sua sunt, sed que Jhesu Christi, nec presu- mentes contra vetustissima sanctorum decreta patrum cum here- ticis tractatum inire aut participacionem habere, qui ne conta- gione sua morbida sanos inficiant vitari iubentur et humanis pro sua correccione destitui fauoribus nec communicare diuinis, nulla est enim conuencio Christi ad Belial nec participacio lucis fidei ad tenebras heretice prauitatis sicut nec consensus aliquis templorum dei cum ydolis. Quod si forsan dux iste pretenderit, hec non in heresum fautoriam sed emendacionem et conuer- sionem errancium attemptasse, non gratis aut voluntarie se sedu- cat, sed animaduertat quomodo verisimilis sit nouus iste correc- tionis delinquencium modus, ut ad compescendum furiosum et suis obuiandum periculis sibi tradatur gladius, aut exaltentur cornua peccatoris, suaque potestas augeatur, vt prompcius se suum humiliter confessus errorem correccioni submittat. Non enim duci solet sed trahi pocius, aut rerum necessitate conuinci superbus et obstinatus animus, nec pertinacium hereticorum con- uersioni prodesse, sed grauiter obesse constat, hanc si tandem
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201 illis ab ipso duce concessa fuerit, proteccionem, que reuera preter notoriam fidei et christiane religionis offensam, ac horren- dam christiani sanguinis effusionem, et cetera quorum erit occasio flagicia, eciam nouarum et hostilium inter christianos principes discordiarum letale semen prebet et fomentum, que preterea robur augens infidelium et succendens furientem et crudelem temerarie presumpcionis eorum audaciam, magnumque subtrahens fidelibus auxilium, ipsi non parum derogat proteccioni fidei ob- staculum ingerit, et confert impedimentum. Quapropter attente vobis et commisso gregi dominico fidei et Ecclesie animarumque saluti pastorali vigilancia consulite, et sicut vestre professionis est causam dei et tocius christiane Religionis viriliter agite, nec vecordi subdola uel iniqua dissimulacione permittatis quantum in vobis fuerit ipsum ducem aut fideles Polonie in hanc prolabi hereticorum fautoriam, sed arguendo obsecrando increpando mouete exhortemini, ac nostra et apostolice sedis auctoritate dicto duci suisque in hac re fautoribus sub interminacione iudicii diuini mandate, ne prebeant impiis et apostatis auxilium sed procul fugiant a tabernaculis peccatorum ne tandem inuoluantur in eorum scelere et horrenda punicione, nec pronant tam fedam maculam in gloria sua, sed iuxta apostolicam sentenciam in ea vocacione qua dudum ad ecclesiam per lauacrum regeneracionis clementissime disposicione diuina vocati sunt, in sinceritate fidei ac vnitate et obediencia Ecclesie perseuerent, Neque putent Ecclesiam quam diuinus assidue dirigit et protegit spiritus suorum quantumcumque versuta malignitate et robusta multitu- dine hostium deici posse, licet ad tempus affligi, Certo scientes quod aduersus Ecclesiam nulla quidem potestas nec ipse porte inferi preualere poterunt uel fidem eius illidere. Quamuis enim sathanas expetiuerit ut Apostolicam cribraret sicut triticum Eccle- siam, Christus tamen qui ut Apostolus loquitur, pro sua reue- rencia exauditus est, orauit pro Petro ut non deficeret fides eius, et nobiscum esse promisit usque ad consumacionem seculi, sed non idcirco matricidii crimen illi censentur immunes, qui uel dictam ecclesiam, fidem eius uel auctoritatem prophanare uel impungnare presumunt, aut in tribulacionibus sibi pro sua facultate succurrere paruipendunt, subdole dissimulant aut negli- gunt. Stat enim ad iudicandum dominus in cuius fidem et diui-
201 illis ab ipso duce concessa fuerit, proteccionem, que reuera preter notoriam fidei et christiane religionis offensam, ac horren- dam christiani sanguinis effusionem, et cetera quorum erit occasio flagicia, eciam nouarum et hostilium inter christianos principes discordiarum letale semen prebet et fomentum, que preterea robur augens infidelium et succendens furientem et crudelem temerarie presumpcionis eorum audaciam, magnumque subtrahens fidelibus auxilium, ipsi non parum derogat proteccioni fidei ob- staculum ingerit, et confert impedimentum. Quapropter attente vobis et commisso gregi dominico fidei et Ecclesie animarumque saluti pastorali vigilancia consulite, et sicut vestre professionis est causam dei et tocius christiane Religionis viriliter agite, nec vecordi subdola uel iniqua dissimulacione permittatis quantum in vobis fuerit ipsum ducem aut fideles Polonie in hanc prolabi hereticorum fautoriam, sed arguendo obsecrando increpando mouete exhortemini, ac nostra et apostolice sedis auctoritate dicto duci suisque in hac re fautoribus sub interminacione iudicii diuini mandate, ne prebeant impiis et apostatis auxilium sed procul fugiant a tabernaculis peccatorum ne tandem inuoluantur in eorum scelere et horrenda punicione, nec pronant tam fedam maculam in gloria sua, sed iuxta apostolicam sentenciam in ea vocacione qua dudum ad ecclesiam per lauacrum regeneracionis clementissime disposicione diuina vocati sunt, in sinceritate fidei ac vnitate et obediencia Ecclesie perseuerent, Neque putent Ecclesiam quam diuinus assidue dirigit et protegit spiritus suorum quantumcumque versuta malignitate et robusta multitu- dine hostium deici posse, licet ad tempus affligi, Certo scientes quod aduersus Ecclesiam nulla quidem potestas nec ipse porte inferi preualere poterunt uel fidem eius illidere. Quamuis enim sathanas expetiuerit ut Apostolicam cribraret sicut triticum Eccle- siam, Christus tamen qui ut Apostolus loquitur, pro sua reue- rencia exauditus est, orauit pro Petro ut non deficeret fides eius, et nobiscum esse promisit usque ad consumacionem seculi, sed non idcirco matricidii crimen illi censentur immunes, qui uel dictam ecclesiam, fidem eius uel auctoritatem prophanare uel impungnare presumunt, aut in tribulacionibus sibi pro sua facultate succurrere paruipendunt, subdole dissimulant aut negli- gunt. Stat enim ad iudicandum dominus in cuius fidem et diui-
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202 nas leges impie agere impune non cedit, regna transfert et con- stituit, sub cuius dicione cuncta sunt posita, vel gloriari poterit coram ipso stulta presumpcio omnis carnis, At ubi prefatus dux hiis quod absit parere contempneret salutaribus monitis, suorum saltem subditorum et aliorum prouidete saluti, quos ad pre- standum in hac re dicto duci fauorem uel obsequium nullo teneri iuramento nuncietis, Cum omnis aduersus fidem promissio debeat infidele censeri periurium, Nec non aduersus eundem ducem et sibi prebentes in hac re quouis quesito colore auxilium consi- lium uel fauorem per censuram Ecclesiasticam et alia iuris remedia constanti virtute prout casus exiguerit, procedatis, taliter agentes in premissis quod iuxta debitum pastoralis officii de zelo fidei vestra deuocio possit apud nos et uniuersam Eccle- siam merito commendari. Datum Rome apud sanctum Petrum II Id. Maii Anno Quinto. 185. 1422, Mai 15 (Breslau). Ein Bote des Königs an den Hochmeister in Preussen: sendet ihm des Königs Brief, erbietet sich zu Diensten und meldet vom schles. Fürsten- tage zu Brieg am 7 Jun. und von der Absicht, unter des Bischofs Haupt- mannschaft gegen die Ketzer ins Feld zu ziehen. (Grünhagen 1. c. n. 32, aus d. Orlg. in Königsberg.) Meynen undirtenigin willigin dinst zu allir czeit, irlauchter furste und gnediger liber herre, ouwer gnade geruche zu wissen, das ich in gebunge dis brives komen bin von vnsern gnedigin hern dem romischen konige, der mir ernstlichin befull euwern gnodin seynen briff zu schikken an seumunge. Ouch hatte seine gnode geschrebin meyme hern dem bischoffe zu Breslaw, ap ich nich vol rete keyn Breslaw, das er ewern gnodin den briff schicken sulde. Nu nam en von ime uff von sendin an David, dern euwer gnodin schickit, und bete euwir gnode als meynen gnedigen hern mich nich zu spanen, wes ich euwirn gnodin zu dinste tok, so dorynnen wil ich euwirn gnodin getrawe willig und bereyt seyn. Vor unmusse kan ich euwern gnodin nicht vil me geschreybin, wenne ich von staden an reyten mus von
202 nas leges impie agere impune non cedit, regna transfert et con- stituit, sub cuius dicione cuncta sunt posita, vel gloriari poterit coram ipso stulta presumpcio omnis carnis, At ubi prefatus dux hiis quod absit parere contempneret salutaribus monitis, suorum saltem subditorum et aliorum prouidete saluti, quos ad pre- standum in hac re dicto duci fauorem uel obsequium nullo teneri iuramento nuncietis, Cum omnis aduersus fidem promissio debeat infidele censeri periurium, Nec non aduersus eundem ducem et sibi prebentes in hac re quouis quesito colore auxilium consi- lium uel fauorem per censuram Ecclesiasticam et alia iuris remedia constanti virtute prout casus exiguerit, procedatis, taliter agentes in premissis quod iuxta debitum pastoralis officii de zelo fidei vestra deuocio possit apud nos et uniuersam Eccle- siam merito commendari. Datum Rome apud sanctum Petrum II Id. Maii Anno Quinto. 185. 1422, Mai 15 (Breslau). Ein Bote des Königs an den Hochmeister in Preussen: sendet ihm des Königs Brief, erbietet sich zu Diensten und meldet vom schles. Fürsten- tage zu Brieg am 7 Jun. und von der Absicht, unter des Bischofs Haupt- mannschaft gegen die Ketzer ins Feld zu ziehen. (Grünhagen 1. c. n. 32, aus d. Orlg. in Königsberg.) Meynen undirtenigin willigin dinst zu allir czeit, irlauchter furste und gnediger liber herre, ouwer gnade geruche zu wissen, das ich in gebunge dis brives komen bin von vnsern gnedigin hern dem romischen konige, der mir ernstlichin befull euwern gnodin seynen briff zu schikken an seumunge. Ouch hatte seine gnode geschrebin meyme hern dem bischoffe zu Breslaw, ap ich nich vol rete keyn Breslaw, das er ewern gnodin den briff schicken sulde. Nu nam en von ime uff von sendin an David, dern euwer gnodin schickit, und bete euwir gnode als meynen gnedigen hern mich nich zu spanen, wes ich euwirn gnodin zu dinste tok, so dorynnen wil ich euwirn gnodin getrawe willig und bereyt seyn. Vor unmusse kan ich euwern gnodin nicht vil me geschreybin, wenne ich von staden an reyten mus von
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203 meynes hern des koniges wegen den furstin undir owgin her- czoge Ludwige und herczog Rumpold, das sie zu dem tage ko- men, do alle furstin bey enandir seyn sullin czum Brige in die trinitatis (7 Jun.) und die Sweideniczer, Bresler meynen das felt zu machen keyn den keczczern am sunobende do vor ... Landishut und noch der furstin gespreche so meynen .... bischoff, der eyn houptman gekorn ist vom vnserm herren dem konige, vor alle furstin mit allir furstin macht in das felt zu czihin zu den egenantin landin und stetin. Got gebe en heyl, und was vnsers hern des konigs meynunge ist, huffe ich habe er euwirn gnodin vorschrebin. Der unglabe nympt leyder mechtig obirhant, got wende is kurczlichin. Gegeben zu Breslaw in die Sophie. Euwern gnodin cappelan Johannes Reychart. 186. 1422, Mai 21 (Rom). Martin V an K. Sigmund; er habe den Grossfürsten von Litthauen weder gerathen noch erlaubt, die böhmischen Ketzer unter dem Vorwande ihrer Bekehrung in Schutz zu nehmen. (E MS. Jankowich, in Museo nation. Hung.) Martinus oc. Carissimo in Chr. filio S. Rom. regi illustri salutem et apostol. benedictionem. Sæpe hoc proximo tempore, cum nobis esset injecta suspicio, et novissime cum certior significatio facta sit de dispositione dilecti filii nobilis viri Alexandri Lithuaniæ ducis circa Bohemorum hæreticorum protectionem, ipsum nun- tiis et literis ab hac opinione retrahere conati sumus, sibi ho- nesta suadendo, interdum etiam ipsum acriter increpando cari- tate paterna, et simul carmum in Chr. filium nostrum Wlad. re- gem Poloniæ illustrem non cessavimus hortari atque monere, ut eum animum indueret contra hæreticos, quem haberent ce- teri principes Christiani, eosque omnino excluderet a consortio regni sui. Prælatos insuper Poloniæ non destitimus nostris ex- hortationibus et præceptis animare, ut remediis omnibus provi- derent, ne Boemi apud Polonos reciperentur, ne regnum quietum perturbarent et fideles coinquinarent. Omnia denique fecimus
203 meynes hern des koniges wegen den furstin undir owgin her- czoge Ludwige und herczog Rumpold, das sie zu dem tage ko- men, do alle furstin bey enandir seyn sullin czum Brige in die trinitatis (7 Jun.) und die Sweideniczer, Bresler meynen das felt zu machen keyn den keczczern am sunobende do vor ... Landishut und noch der furstin gespreche so meynen .... bischoff, der eyn houptman gekorn ist vom vnserm herren dem konige, vor alle furstin mit allir furstin macht in das felt zu czihin zu den egenantin landin und stetin. Got gebe en heyl, und was vnsers hern des konigs meynunge ist, huffe ich habe er euwirn gnodin vorschrebin. Der unglabe nympt leyder mechtig obirhant, got wende is kurczlichin. Gegeben zu Breslaw in die Sophie. Euwern gnodin cappelan Johannes Reychart. 186. 1422, Mai 21 (Rom). Martin V an K. Sigmund; er habe den Grossfürsten von Litthauen weder gerathen noch erlaubt, die böhmischen Ketzer unter dem Vorwande ihrer Bekehrung in Schutz zu nehmen. (E MS. Jankowich, in Museo nation. Hung.) Martinus oc. Carissimo in Chr. filio S. Rom. regi illustri salutem et apostol. benedictionem. Sæpe hoc proximo tempore, cum nobis esset injecta suspicio, et novissime cum certior significatio facta sit de dispositione dilecti filii nobilis viri Alexandri Lithuaniæ ducis circa Bohemorum hæreticorum protectionem, ipsum nun- tiis et literis ab hac opinione retrahere conati sumus, sibi ho- nesta suadendo, interdum etiam ipsum acriter increpando cari- tate paterna, et simul carmum in Chr. filium nostrum Wlad. re- gem Poloniæ illustrem non cessavimus hortari atque monere, ut eum animum indueret contra hæreticos, quem haberent ce- teri principes Christiani, eosque omnino excluderet a consortio regni sui. Prælatos insuper Poloniæ non destitimus nostris ex- hortationibus et præceptis animare, ut remediis omnibus provi- derent, ne Boemi apud Polonos reciperentur, ne regnum quietum perturbarent et fideles coinquinarent. Omnia denique fecimus
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204 diligenter, ut hæretici omni fidelium societate et præsidio pri- varentur. Et tamen hæc pia nostra voluntas, quæ tot studiosis operationibus nostris in oculis totius Christianitatis est mani- festa, maligna hominum interpretatione carere non potest. Nam nuper accepimus, per Alamanniam dissipatum esse rumorem a nonnullis familiaribus præfati Alexandri ducis, eundem de nostro consensu atque consilio Boemos hæreticos in suam protectionem eorum errore deposito suscepturum; quod consilium nec sibi dedimus umquam, nec daturi sumus. Nec hujusmodi receptio hæreticorum potuisset nobis aliqua ipsorum promissione placere ; qui semper eos censuimus ab omni consortio fidelium exclu- dendos. Sed cum præfatum ducem hortaremur, ut cum Bohemis in hoc detestabili errore manentibus nullam habere vellet ami- citiam nec aliqua pacta inire, non propterea volebamus, ut eis- dem polliceretur sub aliqua conditione auxilium et favorem. Omnis enim nostra suasio ad hoc principaliter fuit intenta, ut sicut omnia divina et humana jura sanxerunt, ut velint osten- dere nos suasisse, ut eos sub certa conditione susciperet de- fendendos (sic). Quod obmisso fidei negotio, cujus diligentis- sima ratio habenda est, etiam non fecissemus causa justitiæ tuæ, quam non vellemus ullomodo deprimere, sed confirmare potius et augere. Quare fili carme , si ad aures tuas aliqua insusurratio forte perveniret de hac consultatione, quæ per ma- lignos interpretes nobis imponitur, crede hoc fuisse semper et esse alienum a mente nostra, ut Bohemi haberent defensorem aliquem malignitatis suæ, sed omni ingenio et studio procu- rasse, ut illi quocunque præsidio destituti ad rectam viam ve- ritatis et religionis Christianæ revocati, ut dignum est, subjice- rentur ditioni tuæ. Dat. Romæ apud S. Petrum, XII kal. Junii, pontificatus nostri anno Vto.
204 diligenter, ut hæretici omni fidelium societate et præsidio pri- varentur. Et tamen hæc pia nostra voluntas, quæ tot studiosis operationibus nostris in oculis totius Christianitatis est mani- festa, maligna hominum interpretatione carere non potest. Nam nuper accepimus, per Alamanniam dissipatum esse rumorem a nonnullis familiaribus præfati Alexandri ducis, eundem de nostro consensu atque consilio Boemos hæreticos in suam protectionem eorum errore deposito suscepturum; quod consilium nec sibi dedimus umquam, nec daturi sumus. Nec hujusmodi receptio hæreticorum potuisset nobis aliqua ipsorum promissione placere ; qui semper eos censuimus ab omni consortio fidelium exclu- dendos. Sed cum præfatum ducem hortaremur, ut cum Bohemis in hoc detestabili errore manentibus nullam habere vellet ami- citiam nec aliqua pacta inire, non propterea volebamus, ut eis- dem polliceretur sub aliqua conditione auxilium et favorem. Omnis enim nostra suasio ad hoc principaliter fuit intenta, ut sicut omnia divina et humana jura sanxerunt, ut velint osten- dere nos suasisse, ut eos sub certa conditione susciperet de- fendendos (sic). Quod obmisso fidei negotio, cujus diligentis- sima ratio habenda est, etiam non fecissemus causa justitiæ tuæ, quam non vellemus ullomodo deprimere, sed confirmare potius et augere. Quare fili carme , si ad aures tuas aliqua insusurratio forte perveniret de hac consultatione, quæ per ma- lignos interpretes nobis imponitur, crede hoc fuisse semper et esse alienum a mente nostra, ut Bohemi haberent defensorem aliquem malignitatis suæ, sed omni ingenio et studio procu- rasse, ut illi quocunque præsidio destituti ad rectam viam ve- ritatis et religionis Christianæ revocati, ut dignum est, subjice- rentur ditioni tuæ. Dat. Romæ apud S. Petrum, XII kal. Junii, pontificatus nostri anno Vto.
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205 187. 1422, Mai 21 (Rom). Martin V an K. Wladislaw von Polen: er möge den Grossfürsten von Litthauen auf alle Weise dahin bewegen, dass derselbe seinen Schutz den ketzerischen Böhmen entziehe. (Copie des Königsberger Archivs in böhm. Museum.) Martinus episcopus 0c. Carissimo in Chr. filio Wladislao Poloniæ regi illustri, salutem et aposto- licam benedictionem. Pridie cum fama publica nuntiante sentiremus, id quod nobis non credibile videbatur, de voluntate atque proposito di- lecti filii nobilis viri Alexandri Lituaniæ ducis in protegendo Boemos hæreticos et eos cum sua potentia sustentando, Seren" Tuæ et sibi scripsimus, quæ utriusque dignitati convenire vide- bantur. Nunc vero per suas literas certiores facti de hac ea- dem sua dispositione non dubia nec ob(scura), magna admira- tione et dolore commoti sumus; quia manifeste cognoscimus, quod si prædictos hæreticos sub protectione sua ulla conditione recipiet, injuriam deo et religioni Christianæ, animæ detrimen- tum et nomini suo dedecus faciet, et magnorum scandalorum materiam in Christianitate movebit, et novorum bellorum et dis- cordiarum incendia suscitabit. Et propterea iterum monuimus eundem, sibique præcepimus in virtute nominis Jesu Christi, ut se ab hac perversa opinione removeat. Tuam vero regiam Cel- situdinem obsecramus, ut quantum apud eum potes auctoritate consilio et caritate, non permittas eum labi in hunc errorem detestabilem et infamem, ex quo non sequetur sincere reductio hæreticorum, ut ipse sperare videtur, sed gravior contentio fi- delium et largior effusio sanquinis Christiani. Boemi vero, qui si non erunt ab eo defensi, facile ipsa necessitate inclinabuntur, fient acriores præsidiis suis adjuti. Et horum semper malorum, quæ si occupabit regnum Boemiæ necessario secutura sunt, Tu et ipse, qui hucusque optimorum Christianorum nomine florui- stis, causa semper fuisse dicemini, alienarum rerum occupatores injusti et Romani imperii turbatores. Nam communis opinio
205 187. 1422, Mai 21 (Rom). Martin V an K. Wladislaw von Polen: er möge den Grossfürsten von Litthauen auf alle Weise dahin bewegen, dass derselbe seinen Schutz den ketzerischen Böhmen entziehe. (Copie des Königsberger Archivs in böhm. Museum.) Martinus episcopus 0c. Carissimo in Chr. filio Wladislao Poloniæ regi illustri, salutem et aposto- licam benedictionem. Pridie cum fama publica nuntiante sentiremus, id quod nobis non credibile videbatur, de voluntate atque proposito di- lecti filii nobilis viri Alexandri Lituaniæ ducis in protegendo Boemos hæreticos et eos cum sua potentia sustentando, Seren" Tuæ et sibi scripsimus, quæ utriusque dignitati convenire vide- bantur. Nunc vero per suas literas certiores facti de hac ea- dem sua dispositione non dubia nec ob(scura), magna admira- tione et dolore commoti sumus; quia manifeste cognoscimus, quod si prædictos hæreticos sub protectione sua ulla conditione recipiet, injuriam deo et religioni Christianæ, animæ detrimen- tum et nomini suo dedecus faciet, et magnorum scandalorum materiam in Christianitate movebit, et novorum bellorum et dis- cordiarum incendia suscitabit. Et propterea iterum monuimus eundem, sibique præcepimus in virtute nominis Jesu Christi, ut se ab hac perversa opinione removeat. Tuam vero regiam Cel- situdinem obsecramus, ut quantum apud eum potes auctoritate consilio et caritate, non permittas eum labi in hunc errorem detestabilem et infamem, ex quo non sequetur sincere reductio hæreticorum, ut ipse sperare videtur, sed gravior contentio fi- delium et largior effusio sanquinis Christiani. Boemi vero, qui si non erunt ab eo defensi, facile ipsa necessitate inclinabuntur, fient acriores præsidiis suis adjuti. Et horum semper malorum, quæ si occupabit regnum Boemiæ necessario secutura sunt, Tu et ipse, qui hucusque optimorum Christianorum nomine florui- stis, causa semper fuisse dicemini, alienarum rerum occupatores injusti et Romani imperii turbatores. Nam communis opinio
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206 est, nihil eum conari sine tuo auxilio atque consensu; quæ verisimilior facta ex relatione dilecti filii Martini canonici S. Georgii in castro Gneznensi, nuntii utriusque vestrum, qui inter alia parte Tua nobis exposuit, Sertem Tuam non esse prohibi- turam, quin in tuo regno Poloniæ stipendiarii in Boemiam pro- fecturi conducantur nomine Alexandri ducis. Quod si fieri per- miseris, numquam persuadebis hominibus, Te hujus consilii ex- pertem esse, sed evidenter apparebit, Te cum eo in isto pro- posito consentire, et etiam hujus detestandæ expeditionis esse Te auctorem, ut plerique asserunt, vel saltem ejusdem esse so- cium voluntatis. Quam dum licet velis, fili carissime, corrigere — — favores non — et meliore et sanctiori mutare consilio, hæreticis, sed nostro et apostolicæ Sedis legato præstare et aliis catholicis principibus, qui cum eo pro causa fidei militabunt. Ex quo omnipotentis dei gratiam, nostram et apostolicæ Sedis benedictionem, benevolentiam publicam Christianorum et lauda- bilis famæ præconium cum quiete animi et pace Tui regni con- sequeris. Datum Romæ apud S. Petrum, XII kal. Junii, anno quinto. 188. 1422, Mai 21 (Rom). Martin V an den Grossfürsten Alexander Witold von Litthauen: nach- drückliche Ermahnung, dem Schutze der ketzerischen Böhmen zu entsagen. (Andr. Ratisbon. Supplem. f. 393. It. Königsberger Archiv.) Martinus oc. Dilecto filio, nobili viro Alexandro Lutwanie duci, salutem et apostolicam benedictionem. Iam pridem fama vulgaverat, Te Bohemos hæreticos spe fovere, apertis eis auxiliis juvaturum, quod scelus de Te viro prudentissimo et probato jam principe catholico difficile creditu videbatur. Sed tamen scripsi- mus Nobilitati Tuæ paterna caritate monentes, ut ab omni socie- tate, communicatione et foedere hæreticorum abstineres, et eos- dem excluderes et privares fiducia subventionis Tuæ. Nunc vero per Tuas literas et nuntium dispositionem Tuam non dubiam nec obscuram de juvando et suscipiendo prædictos in protectionem Tuam intelligentes, summa admiratione et dolore commoti sumus.
206 est, nihil eum conari sine tuo auxilio atque consensu; quæ verisimilior facta ex relatione dilecti filii Martini canonici S. Georgii in castro Gneznensi, nuntii utriusque vestrum, qui inter alia parte Tua nobis exposuit, Sertem Tuam non esse prohibi- turam, quin in tuo regno Poloniæ stipendiarii in Boemiam pro- fecturi conducantur nomine Alexandri ducis. Quod si fieri per- miseris, numquam persuadebis hominibus, Te hujus consilii ex- pertem esse, sed evidenter apparebit, Te cum eo in isto pro- posito consentire, et etiam hujus detestandæ expeditionis esse Te auctorem, ut plerique asserunt, vel saltem ejusdem esse so- cium voluntatis. Quam dum licet velis, fili carissime, corrigere — — favores non — et meliore et sanctiori mutare consilio, hæreticis, sed nostro et apostolicæ Sedis legato præstare et aliis catholicis principibus, qui cum eo pro causa fidei militabunt. Ex quo omnipotentis dei gratiam, nostram et apostolicæ Sedis benedictionem, benevolentiam publicam Christianorum et lauda- bilis famæ præconium cum quiete animi et pace Tui regni con- sequeris. Datum Romæ apud S. Petrum, XII kal. Junii, anno quinto. 188. 1422, Mai 21 (Rom). Martin V an den Grossfürsten Alexander Witold von Litthauen: nach- drückliche Ermahnung, dem Schutze der ketzerischen Böhmen zu entsagen. (Andr. Ratisbon. Supplem. f. 393. It. Königsberger Archiv.) Martinus oc. Dilecto filio, nobili viro Alexandro Lutwanie duci, salutem et apostolicam benedictionem. Iam pridem fama vulgaverat, Te Bohemos hæreticos spe fovere, apertis eis auxiliis juvaturum, quod scelus de Te viro prudentissimo et probato jam principe catholico difficile creditu videbatur. Sed tamen scripsi- mus Nobilitati Tuæ paterna caritate monentes, ut ab omni socie- tate, communicatione et foedere hæreticorum abstineres, et eos- dem excluderes et privares fiducia subventionis Tuæ. Nunc vero per Tuas literas et nuntium dispositionem Tuam non dubiam nec obscuram de juvando et suscipiendo prædictos in protectionem Tuam intelligentes, summa admiratione et dolore commoti sumus.
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207 Videmus enim et manifeste comprehendimus Te, si hoc feceris, ultra periculum fidei, quod est ante omnia declinandum, magnam et horribilem novitatem in Christianitate moturum, ex qua multo major effusio sanguinis Christiani et graviora scandala et cru- deliora vulnera subsequentur, quam ea sunt, quibus Te asseris hac via velle mederi. Nam nemini dubium est, quin Boemi hæretici, si fuerint a spe Tui præsidii destituti, ad obedientiam ecclesiæ et rectam vivendi normam et debitum cultum dei facile reduci possint, vel sola necessitate compulsi; eritque in brevi consueta tranquillitas et devota religio in regno Bohemiæ hac funesta labe purgato. Qui si viderint in Tuam protectionem se receptos foueri atque defendi, reddentur acriores et contra in- stituta ecclesiæ dei rebelles et pertinaciores in hæresi. Nec nos multum movet, quod asseris Te velle hac conditione recipere, ut errore deposito ad debitam Romanæ ecclesiæ obedientiam revertantur; omnia enim faciunt et pollicentur Tibi, ut Te suis laboribus et erroribus inmisceant, et incendium majus exsusci- tent. Et per hanc viam eorum simulata reductio non potest non esse suspecta, per quam viam quærunt periculosam discor- diam inter Christianos principes seminare, ut potentissimis domi- nis inter se decertantibus, Romano imperio turbato, et quasi tota Christianitate confusa, possint ipsi peccare licentius. Nec existimare debes aliter euenire posse, si Bohemiæ regnum occu- pabis, quod nullomodo per electores Romani imperii et principes Alemanniæ tolerabitur, eciam tacente carissimo in Christo filio nostro S. Romanorum rege illustri. Nec hujus regni extimatio tanti est, nec esse debet, apud considerati principis prudentiam, ut pro eo velis juvare hereticos, aliena per injuriam occupare, et magnam Christianitatis partem novo bello confundere et per- miscere, cum diminutione Tui honoris et famæ et certe animæ Tuæ jactura, quæe etiam si omnia ad votum succederent, diligen- tius cauenda est. Quid enim proderit Tibi, si totum mundum lucreris, et animæ Tuæ detrimentum patiaris? Quod uero Te asseris non ampliandi dominii cupiditate, sed sola reducendorum hæreticorum causa ipsos sub Tua defensione suscipere, nullo modo probari potest; nam cum per dei misericordiam Christianus princeps existas, in causa fidei debes cum dispositione nostra et ecclesiæ, et nostro et apostolice Sedis legato ad hoc trans-
207 Videmus enim et manifeste comprehendimus Te, si hoc feceris, ultra periculum fidei, quod est ante omnia declinandum, magnam et horribilem novitatem in Christianitate moturum, ex qua multo major effusio sanguinis Christiani et graviora scandala et cru- deliora vulnera subsequentur, quam ea sunt, quibus Te asseris hac via velle mederi. Nam nemini dubium est, quin Boemi hæretici, si fuerint a spe Tui præsidii destituti, ad obedientiam ecclesiæ et rectam vivendi normam et debitum cultum dei facile reduci possint, vel sola necessitate compulsi; eritque in brevi consueta tranquillitas et devota religio in regno Bohemiæ hac funesta labe purgato. Qui si viderint in Tuam protectionem se receptos foueri atque defendi, reddentur acriores et contra in- stituta ecclesiæ dei rebelles et pertinaciores in hæresi. Nec nos multum movet, quod asseris Te velle hac conditione recipere, ut errore deposito ad debitam Romanæ ecclesiæ obedientiam revertantur; omnia enim faciunt et pollicentur Tibi, ut Te suis laboribus et erroribus inmisceant, et incendium majus exsusci- tent. Et per hanc viam eorum simulata reductio non potest non esse suspecta, per quam viam quærunt periculosam discor- diam inter Christianos principes seminare, ut potentissimis domi- nis inter se decertantibus, Romano imperio turbato, et quasi tota Christianitate confusa, possint ipsi peccare licentius. Nec existimare debes aliter euenire posse, si Bohemiæ regnum occu- pabis, quod nullomodo per electores Romani imperii et principes Alemanniæ tolerabitur, eciam tacente carissimo in Christo filio nostro S. Romanorum rege illustri. Nec hujus regni extimatio tanti est, nec esse debet, apud considerati principis prudentiam, ut pro eo velis juvare hereticos, aliena per injuriam occupare, et magnam Christianitatis partem novo bello confundere et per- miscere, cum diminutione Tui honoris et famæ et certe animæ Tuæ jactura, quæe etiam si omnia ad votum succederent, diligen- tius cauenda est. Quid enim proderit Tibi, si totum mundum lucreris, et animæ Tuæ detrimentum patiaris? Quod uero Te asseris non ampliandi dominii cupiditate, sed sola reducendorum hæreticorum causa ipsos sub Tua defensione suscipere, nullo modo probari potest; nam cum per dei misericordiam Christianus princeps existas, in causa fidei debes cum dispositione nostra et ecclesiæ, et nostro et apostolice Sedis legato ad hoc trans-
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208 misso, et reliquis Christianis principibus consentire, Teque cum aliis jungere contra hæreticos, non pro ipsis Te defensorem exhibendo specialem viam quærere conversionis eorum, quæ hoc modo quæsita sincera credi non potest. Sed qualemcumque ipsi animum habeant, sinceritati Tuæ, quæ inter Christianos hucusque probata est, non convenit a communi consilio deviare et eos ulla speciali conventione suscipere. Quod ne facias, Tibi paterna dilectione consulimus, Te monemus et hortamur, Tibique eciam præcipimus in virtute nominis Jesu Christi, quod est nomen super omne nomen. Et si feceris, scito Te deo omnipotenti, nobis et ecclesiæ, quam deus non deseret, et Christiano nomini injuriam facere, quam nec ipse deus feret, sed vertet in peri- culum capitis Tui et certe in animæ Tuæ damnationem. Nos vero, qui vicarius ejus in terris constituti sumus in apice apo- stolatus ad conservationem veritatis et fidei Christianæ, dolenter tanquam contra vitam nostram, sed necessario contra Te et quoscunque defensores hæreticorum auctore domino procedemus, quia sic tenemur ex injuncto nobis officio, eciam si opus erit cum vexillo crucis, implorando subsidium populi Christiani. Sed cum multa in diebus Tuis digna opera feceris pro amplificatione fidei sanctæ et quiete fidelium, cogitare non possumus, Te po- stremo tot recte facta velle ambitione corrumpere et tantis cla- dibus hominum causam dare. Quare fili dilecte, ab hac via, ab hoc modo, ab hac opinione Te retrahas, ne subsidia mittas hære- ticis, nec eorum venenosis pollicitationibus capiaris, quæ Tibi certe fiunt instigatione sathanæ ad inquinandum famam et fideli- tatem Tuam, involvendo Te novis bellis atque periculis, ad effun- dendum sanguinem Christianum. Sed si salutem et reductionem Bohemorum desideras, sicut debes, eos nullis tuis viribus pro- tectos horteris, ut ad præefatum Sedis apostolicæ legatum ad hoc specialiter destinatum, habentem a nobis plenam et liberam po- testatem super omnibus in ista causa fidei disponendi, mittant, et se humiliter submittant correctioni et dispositioni suæ; a quo poterunt etiam ad nos, si expediens erit, cum securitate trans- mitti. Sed Tu ante omnia cave diligenter, ne ipsos ulla condi- tione tuearis; quia certi sumus, quod a Te destituti humilius se inclinabunt, recreati autem per Te fient continuo duriores. Quod si aliquo modo inductus defensionem eorum suscipere pro-
208 misso, et reliquis Christianis principibus consentire, Teque cum aliis jungere contra hæreticos, non pro ipsis Te defensorem exhibendo specialem viam quærere conversionis eorum, quæ hoc modo quæsita sincera credi non potest. Sed qualemcumque ipsi animum habeant, sinceritati Tuæ, quæ inter Christianos hucusque probata est, non convenit a communi consilio deviare et eos ulla speciali conventione suscipere. Quod ne facias, Tibi paterna dilectione consulimus, Te monemus et hortamur, Tibique eciam præcipimus in virtute nominis Jesu Christi, quod est nomen super omne nomen. Et si feceris, scito Te deo omnipotenti, nobis et ecclesiæ, quam deus non deseret, et Christiano nomini injuriam facere, quam nec ipse deus feret, sed vertet in peri- culum capitis Tui et certe in animæ Tuæ damnationem. Nos vero, qui vicarius ejus in terris constituti sumus in apice apo- stolatus ad conservationem veritatis et fidei Christianæ, dolenter tanquam contra vitam nostram, sed necessario contra Te et quoscunque defensores hæreticorum auctore domino procedemus, quia sic tenemur ex injuncto nobis officio, eciam si opus erit cum vexillo crucis, implorando subsidium populi Christiani. Sed cum multa in diebus Tuis digna opera feceris pro amplificatione fidei sanctæ et quiete fidelium, cogitare non possumus, Te po- stremo tot recte facta velle ambitione corrumpere et tantis cla- dibus hominum causam dare. Quare fili dilecte, ab hac via, ab hoc modo, ab hac opinione Te retrahas, ne subsidia mittas hære- ticis, nec eorum venenosis pollicitationibus capiaris, quæ Tibi certe fiunt instigatione sathanæ ad inquinandum famam et fideli- tatem Tuam, involvendo Te novis bellis atque periculis, ad effun- dendum sanguinem Christianum. Sed si salutem et reductionem Bohemorum desideras, sicut debes, eos nullis tuis viribus pro- tectos horteris, ut ad præefatum Sedis apostolicæ legatum ad hoc specialiter destinatum, habentem a nobis plenam et liberam po- testatem super omnibus in ista causa fidei disponendi, mittant, et se humiliter submittant correctioni et dispositioni suæ; a quo poterunt etiam ad nos, si expediens erit, cum securitate trans- mitti. Sed Tu ante omnia cave diligenter, ne ipsos ulla condi- tione tuearis; quia certi sumus, quod a Te destituti humilius se inclinabunt, recreati autem per Te fient continuo duriores. Quod si aliquo modo inductus defensionem eorum suscipere pro-
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209 misisti, scito te fidem dare hæreticis violatoribus fidei sanctæ non potuisse, et peccare mortaliter si servabis, quia fidelis ad infidelem nulla potest esse communio. Ceterum postremæ lite- rarum Tuarum particulæ, per quas requiris, ut processus contra hæreticos editos tollamus vel suspendamus ad tempus, respon- demus, hoc nullomodo fieri posse de manifestis hæreticis in sacro Constantiensi concilio condemnatis, præsertim cum sen- tiamus communi consensu principum Alemanniæ exercitum præ- parari ad confusionem eorum. Sed ut supra diximus, humiliter et sincere offerant se legato, qui causa et voluntate sua cognita diligentius de propinquo libenter saluti suæ consulet. Sed Nobi- litatem Tuam iterum ac iterum admonemus atque obsecramus per misericordiam Jesu Christi, ut tantam stragem et calami- tatem per Te induci non velis, quantam necessario secuturam videmus in Christianis, si Bohemos suscipies defendendos. Datum Romæ apud sanctum Petrum, XII Kalendas mensis Junii, anno quinto. 189. 1422, Mai 21 (ohne Ortsangabe). Sigmund, Fürst von Lithauen und Landverweser in Böhmen, an Ulrich von Rosenberg: fordert ihn auf, der Lehre der Hussiten nicht mehr ent- gegenzutreten, und sich persönlich vor ihm zu stellen, oder einen Bevoll- mächtigten zu senden. (Archiv Český, III, 239.) 190. 1422, Mai 28. Decret der Prager Gemeinde über die durch den Fürsten Sigmund Ko- rybut erzielte Ruhe und Eintracht unter den Einwohnern, und bezüglich der öffentlichen Sicherheit. (Archlv Český, I, 213.) 14
209 misisti, scito te fidem dare hæreticis violatoribus fidei sanctæ non potuisse, et peccare mortaliter si servabis, quia fidelis ad infidelem nulla potest esse communio. Ceterum postremæ lite- rarum Tuarum particulæ, per quas requiris, ut processus contra hæreticos editos tollamus vel suspendamus ad tempus, respon- demus, hoc nullomodo fieri posse de manifestis hæreticis in sacro Constantiensi concilio condemnatis, præsertim cum sen- tiamus communi consensu principum Alemanniæ exercitum præ- parari ad confusionem eorum. Sed ut supra diximus, humiliter et sincere offerant se legato, qui causa et voluntate sua cognita diligentius de propinquo libenter saluti suæ consulet. Sed Nobi- litatem Tuam iterum ac iterum admonemus atque obsecramus per misericordiam Jesu Christi, ut tantam stragem et calami- tatem per Te induci non velis, quantam necessario secuturam videmus in Christianis, si Bohemos suscipies defendendos. Datum Romæ apud sanctum Petrum, XII Kalendas mensis Junii, anno quinto. 189. 1422, Mai 21 (ohne Ortsangabe). Sigmund, Fürst von Lithauen und Landverweser in Böhmen, an Ulrich von Rosenberg: fordert ihn auf, der Lehre der Hussiten nicht mehr ent- gegenzutreten, und sich persönlich vor ihm zu stellen, oder einen Bevoll- mächtigten zu senden. (Archiv Český, III, 239.) 190. 1422, Mai 28. Decret der Prager Gemeinde über die durch den Fürsten Sigmund Ko- rybut erzielte Ruhe und Eintracht unter den Einwohnern, und bezüglich der öffentlichen Sicherheit. (Archlv Český, I, 213.) 14
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210 191. 1422, Mai (ohne Datum). Ein weiterer von der Prager Gemeinde unter Sigmund Korybut bean- tragter Entwurf einer Gemeindeordnung, zur Aufrechthaltung der Ein- tracht, Ruhe und Sicherheit in der Stadt. (Archlv Český, I, 214.) 192. 1422, Mai 30. Decret der Prager Gemeinde bezüglich der Besoldung der Polnischen und fremden Truppen, der Münze, der Ausweisung der Anhänger des Königs Sigmund und der Vertretung der Stadt im Rathe der Krone. (Archiv Český, I, 214.) 193. 1422, Juni 11 (ohne Ortsangabe). Johann Žižka von Trocnow und die Taboriten erkennen den Fürst Sig- mund von Lithauen als Landesverweser an. (Archiv Český, III, 289.) 194. 1422, Jun. 11 (Torun). M. Martin an K. Sigmund: der Hochmeister Paul von Rusdorf und sein Orden haben, nach des Königs Wunsche, mit den Polen keinen Vertrag geschlossen; K. Sigmund möge daher vor seiner Ankunft auch in keinen Vertrag mit ihnen eingehen. (Ex arch. Regiomontano.) Ita scripsit Magister Martinus, magister in Theologia, domino nostro Ro- manornm Regi anno oc. (1422.) Serenissime princeps, invictissime Cesar ac domine, domine mi vnice, cum omni humilitate et digna subiectione. Multis laboribus et periculis superatis tandem veni ad magnificum et religiosum virum dominum Paulum de Rusdorff,
210 191. 1422, Mai (ohne Datum). Ein weiterer von der Prager Gemeinde unter Sigmund Korybut bean- tragter Entwurf einer Gemeindeordnung, zur Aufrechthaltung der Ein- tracht, Ruhe und Sicherheit in der Stadt. (Archlv Český, I, 214.) 192. 1422, Mai 30. Decret der Prager Gemeinde bezüglich der Besoldung der Polnischen und fremden Truppen, der Münze, der Ausweisung der Anhänger des Königs Sigmund und der Vertretung der Stadt im Rathe der Krone. (Archiv Český, I, 214.) 193. 1422, Juni 11 (ohne Ortsangabe). Johann Žižka von Trocnow und die Taboriten erkennen den Fürst Sig- mund von Lithauen als Landesverweser an. (Archiv Český, III, 289.) 194. 1422, Jun. 11 (Torun). M. Martin an K. Sigmund: der Hochmeister Paul von Rusdorf und sein Orden haben, nach des Königs Wunsche, mit den Polen keinen Vertrag geschlossen; K. Sigmund möge daher vor seiner Ankunft auch in keinen Vertrag mit ihnen eingehen. (Ex arch. Regiomontano.) Ita scripsit Magister Martinus, magister in Theologia, domino nostro Ro- manornm Regi anno oc. (1422.) Serenissime princeps, invictissime Cesar ac domine, domine mi vnice, cum omni humilitate et digna subiectione. Multis laboribus et periculis superatis tandem veni ad magnificum et religiosum virum dominum Paulum de Rusdorff,
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211 Magistrum generalem Ordinis beate Marie Theotonicorum, vbi receptus cum gaudio et Jocundidate explicaui sue Magnificiencie vna cum preceptoribus suis in bono numero et sufficienti ea que ceperam in mandatis a Vestra Serenitate, que omnia summa cum benignitate et humilitate susceperunt. Progressu vero temporis permodico in quadam conuencione cum Polonis per Anthonium nuncium apostolicum procurata pro trewgis iterato faciendis et prorogandis de iussu et mandato summi pontificis taliter se gessit dictus magister et Ordo, nolentes quoquomodo de man- datis Vestre Serenitatis et Jussionibus declinare, vt me audiente, senciente et vidente, cum prefatis Polonis ruperunt, ad extrema vsque pericula expositi nullatenus profecto voluerunt Vestram Serenitatem per maxime in atrocissima et pestilentissima here- ticorum incursione et rebellione deserere; decreuerant siquidem pocius pati cum Celsitudine Vestra et populo christiano, quam amicos fieri peruerse pacis. Verum quia creditur indubitanter Polonorum Regem post hanc conuencionem et non ante iuxta promissionem vestris ambasiatoribus me presente factam, suos oratores ad Serenitatem Vestram mittere, consilio Achithofel per hos viros katholicos dissipato cum verbis blandis atque blesis fraterne Caritatis. Hocideo supplico per si quid de vestro pro- prio honore cogitatis, per si quid de salute et conseruacione eorum qui extrema pericula subire pro fide catholica, ecclesia Romana et Imperii libertate sacratissima in hac parte minime formidarunt, nichil cum nuncciis dicti Regis, si qui ante meum aduentum compareant, Concludatur seu expediatur, donec uni- uersa merita et demerita tactorum negociorum eidem Maiestati exposuero ; et tandem videatur quid agere debeatur, tam pro fidei conseruacione quam proteccione et defensione tocius regiminis cesareis humeris incumbente, quoniam patefacta et manifesta sunt in dei gracia vniuersa — quibus Vestra inuictissima et glo- riosa Majestas non immerito dubitabat, hoc vnum audeo dicere (....) tota ecclesia, Et sacrum imperium tenetur perpetuis tempo- ribus suprema obligacione domino magistro et ordini, cuncta facientibus ad nutum vestre auguste voluntatis. Ego vero spero in domino velocissime venire ad vestram gloriosam Celsitudinem, vniuersa viuis vocibus aperturus et dicturus. Non modicum pro certo profuit aduentus meus. Et quia transitus est mihi ( ... .) 14*
211 Magistrum generalem Ordinis beate Marie Theotonicorum, vbi receptus cum gaudio et Jocundidate explicaui sue Magnificiencie vna cum preceptoribus suis in bono numero et sufficienti ea que ceperam in mandatis a Vestra Serenitate, que omnia summa cum benignitate et humilitate susceperunt. Progressu vero temporis permodico in quadam conuencione cum Polonis per Anthonium nuncium apostolicum procurata pro trewgis iterato faciendis et prorogandis de iussu et mandato summi pontificis taliter se gessit dictus magister et Ordo, nolentes quoquomodo de man- datis Vestre Serenitatis et Jussionibus declinare, vt me audiente, senciente et vidente, cum prefatis Polonis ruperunt, ad extrema vsque pericula expositi nullatenus profecto voluerunt Vestram Serenitatem per maxime in atrocissima et pestilentissima here- ticorum incursione et rebellione deserere; decreuerant siquidem pocius pati cum Celsitudine Vestra et populo christiano, quam amicos fieri peruerse pacis. Verum quia creditur indubitanter Polonorum Regem post hanc conuencionem et non ante iuxta promissionem vestris ambasiatoribus me presente factam, suos oratores ad Serenitatem Vestram mittere, consilio Achithofel per hos viros katholicos dissipato cum verbis blandis atque blesis fraterne Caritatis. Hocideo supplico per si quid de vestro pro- prio honore cogitatis, per si quid de salute et conseruacione eorum qui extrema pericula subire pro fide catholica, ecclesia Romana et Imperii libertate sacratissima in hac parte minime formidarunt, nichil cum nuncciis dicti Regis, si qui ante meum aduentum compareant, Concludatur seu expediatur, donec uni- uersa merita et demerita tactorum negociorum eidem Maiestati exposuero ; et tandem videatur quid agere debeatur, tam pro fidei conseruacione quam proteccione et defensione tocius regiminis cesareis humeris incumbente, quoniam patefacta et manifesta sunt in dei gracia vniuersa — quibus Vestra inuictissima et glo- riosa Majestas non immerito dubitabat, hoc vnum audeo dicere (....) tota ecclesia, Et sacrum imperium tenetur perpetuis tempo- ribus suprema obligacione domino magistro et ordini, cuncta facientibus ad nutum vestre auguste voluntatis. Ego vero spero in domino velocissime venire ad vestram gloriosam Celsitudinem, vniuersa viuis vocibus aperturus et dicturus. Non modicum pro certo profuit aduentus meus. Et quia transitus est mihi ( ... .) 14*
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2 12 soli dubius, dignetur eadem Maiestas scribere Wratislauiensibus et cito et etiam domino Episcopo de securo et bono conductu, quia audio pericula fore de Wratislauia vsque ad vos grauiora. Dominus Johannes Polentz nondum venit. Serenitatem Vestram conseruet altissimus feliciter et votiue. Ex Thorun, per Vestre Maiestatis humilem et deuotum oratorem, XI Junii. 195. 1422, Jun. 19 (Rom). Papst Martin V an K. Sigmund: rechtfertigt sein Verfahren in der pol- nisch-preussischen Sache: sein Nuntius Zeno habe nicht genau seinen In- structionen gemäss gehandelt; des Königs, als ersten Bändigers der Ketzer, Ehre und Ansehen gehe ihm vor Allem zu Herzen; er weist ihn an Cardinal Branda an und ermahnt ihn, im Eifer gegen die Ketzer nicht nachzulassen. (Ex archivo Reglomont.) Martinus Episcopus oc. Carissimo in Christo filio Sigismundo Romanorum Regi Illustri Salutem et Apostolicam benedictionem. Quamuis per alias nostras litteras hoc superiori tempore satisfactum sit ad multa que in hiis tuis nouissimis litteris die V Maii datis Pozonii continentur, tamen quia vehementer desi- deramus ut sinceritas nostra manifesta et omnium harum rerum veritas sit aperta in conspectu Serenitatis Tue, nonnulla ex hiis ab inicio repetemus. Videtur siquidem transmissio dilecti filii Magistri Antonii Zeno nuncii nostri ad partes Polonie et Pru- tenorum et nunc et alias tuum animum offendisse, tanquam ordi- nata contra dignitatem tuam: Sed si predictus Antonius insti- tutum a nobis ordinem tenuisset, nichil erat quod posset men- tem tuam ulla suspicione turbare. Nam cum nos pacem illam cum dilectis filiis generali Magistro et fratribus ordinis beate Marie de domo theotonicorum Jerosolimitan. omnino cuperemus fieri atque firmari pro se utilem et honestam, et quia hanc puta- bamus ad causam fidei quam prosequere plurimum expedire, ut fideles ab aliis molestiis liberati iuuare te possent contra Boemos hereticos. Neque enim tunc temporis aliquid in lucem venerat
2 12 soli dubius, dignetur eadem Maiestas scribere Wratislauiensibus et cito et etiam domino Episcopo de securo et bono conductu, quia audio pericula fore de Wratislauia vsque ad vos grauiora. Dominus Johannes Polentz nondum venit. Serenitatem Vestram conseruet altissimus feliciter et votiue. Ex Thorun, per Vestre Maiestatis humilem et deuotum oratorem, XI Junii. 195. 1422, Jun. 19 (Rom). Papst Martin V an K. Sigmund: rechtfertigt sein Verfahren in der pol- nisch-preussischen Sache: sein Nuntius Zeno habe nicht genau seinen In- structionen gemäss gehandelt; des Königs, als ersten Bändigers der Ketzer, Ehre und Ansehen gehe ihm vor Allem zu Herzen; er weist ihn an Cardinal Branda an und ermahnt ihn, im Eifer gegen die Ketzer nicht nachzulassen. (Ex archivo Reglomont.) Martinus Episcopus oc. Carissimo in Christo filio Sigismundo Romanorum Regi Illustri Salutem et Apostolicam benedictionem. Quamuis per alias nostras litteras hoc superiori tempore satisfactum sit ad multa que in hiis tuis nouissimis litteris die V Maii datis Pozonii continentur, tamen quia vehementer desi- deramus ut sinceritas nostra manifesta et omnium harum rerum veritas sit aperta in conspectu Serenitatis Tue, nonnulla ex hiis ab inicio repetemus. Videtur siquidem transmissio dilecti filii Magistri Antonii Zeno nuncii nostri ad partes Polonie et Pru- tenorum et nunc et alias tuum animum offendisse, tanquam ordi- nata contra dignitatem tuam: Sed si predictus Antonius insti- tutum a nobis ordinem tenuisset, nichil erat quod posset men- tem tuam ulla suspicione turbare. Nam cum nos pacem illam cum dilectis filiis generali Magistro et fratribus ordinis beate Marie de domo theotonicorum Jerosolimitan. omnino cuperemus fieri atque firmari pro se utilem et honestam, et quia hanc puta- bamus ad causam fidei quam prosequere plurimum expedire, ut fideles ab aliis molestiis liberati iuuare te possent contra Boemos hereticos. Neque enim tunc temporis aliquid in lucem venerat
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213 neque ulla suspicio nos pungebat, de proposito et voluntate ducis Litwanie, sed cum omni ratione et precipne ob causam hanc Antonium transmissimus ad eas partes, ut de parcium com- posicione ageret ex consilio sublimitatis tue, — sibi dedimus in mandatis, ut primo proficisceretur ad te tanquam ad caput hujus concordie procurande, tibique per eundem super ista materia scribebamus, Sed ipse proficiscens in Poloniam, ex itinere nobis scripsit propter turbaciones viarum se non posse ad presenciam tuam venire; quod an verum fuerit alias apparebit. Comisimus eciam ei ut si ad votum composicio non succederet, certas susci- peret informaciones, nobisque deferret, ut partes cessarent in- terim ab offensis, ne sequeretur offensio (sic) sanguinis christiani et nos haberemus prouidendi facultatem. Nulla preterea a nobis eidem Comissio data fuit, nec de reducendis hereticis, nec de tua infringenda sentencia, nec de cuiuspiam alterius rei trac- tatu. Si uero ipse recitat aliud et procacius loquitur quam con- ueniat modestie nuncii nostri sicut scribis, certe hoc non facit ex nostra sciencia et voluntate. Nos uero miramur, quia vir moratus esse consueuit; sed super hiis alias cognoscetur. Ipsum enim dudum reuocauimus, quamprimum per alias tuas litteras nobis innotuit solum pro facto sententie tue operaciones suas tue excellencie non placere, Et si in rebus eciam grauioribus animum tuum temere offendit, senciet nos ab eo simul offensos esse, qui honorem tuum carum habemus et eum cupimus quan- tum cum deo possumus conseruare et eciam ampliare. Neque enim quisquam potest veraciter dicere, quod auctoritate nostra quispiam christianus princeps in officio reducendorum hereti- corum tue sublimitati prelatus sit, Scimus enim hoc ad te prin- cipaliter pertinere et propter Romani Imperii dignitatem, et quia tua interest Regnum tuum recuperare et coinquinatum tanta heresis labe purgare. Quanquam fili Carissime quacunque uia recte reducerentur heretici ad veritatem et debitum cultum dei, non posset a nobis et Ecclesia reprobari. Sed nos in hac causa semper te principem fecimus ut par fuit, omnesque alios prin- cipes et fideles semper fuimus hortati, ut tibi pro causa fidei laboranti quibus possent auxiliis subuenirent. Et hiis mandatis instruximus dilectum filium nostrum Brandam tituli sancti Cle- mentis presbiterum Cardinalem Apostolice sedis legatum ad te
213 neque ulla suspicio nos pungebat, de proposito et voluntate ducis Litwanie, sed cum omni ratione et precipne ob causam hanc Antonium transmissimus ad eas partes, ut de parcium com- posicione ageret ex consilio sublimitatis tue, — sibi dedimus in mandatis, ut primo proficisceretur ad te tanquam ad caput hujus concordie procurande, tibique per eundem super ista materia scribebamus, Sed ipse proficiscens in Poloniam, ex itinere nobis scripsit propter turbaciones viarum se non posse ad presenciam tuam venire; quod an verum fuerit alias apparebit. Comisimus eciam ei ut si ad votum composicio non succederet, certas susci- peret informaciones, nobisque deferret, ut partes cessarent in- terim ab offensis, ne sequeretur offensio (sic) sanguinis christiani et nos haberemus prouidendi facultatem. Nulla preterea a nobis eidem Comissio data fuit, nec de reducendis hereticis, nec de tua infringenda sentencia, nec de cuiuspiam alterius rei trac- tatu. Si uero ipse recitat aliud et procacius loquitur quam con- ueniat modestie nuncii nostri sicut scribis, certe hoc non facit ex nostra sciencia et voluntate. Nos uero miramur, quia vir moratus esse consueuit; sed super hiis alias cognoscetur. Ipsum enim dudum reuocauimus, quamprimum per alias tuas litteras nobis innotuit solum pro facto sententie tue operaciones suas tue excellencie non placere, Et si in rebus eciam grauioribus animum tuum temere offendit, senciet nos ab eo simul offensos esse, qui honorem tuum carum habemus et eum cupimus quan- tum cum deo possumus conseruare et eciam ampliare. Neque enim quisquam potest veraciter dicere, quod auctoritate nostra quispiam christianus princeps in officio reducendorum hereti- corum tue sublimitati prelatus sit, Scimus enim hoc ad te prin- cipaliter pertinere et propter Romani Imperii dignitatem, et quia tua interest Regnum tuum recuperare et coinquinatum tanta heresis labe purgare. Quanquam fili Carissime quacunque uia recte reducerentur heretici ad veritatem et debitum cultum dei, non posset a nobis et Ecclesia reprobari. Sed nos in hac causa semper te principem fecimus ut par fuit, omnesque alios prin- cipes et fideles semper fuimus hortati, ut tibi pro causa fidei laboranti quibus possent auxiliis subuenirent. Et hiis mandatis instruximus dilectum filium nostrum Brandam tituli sancti Cle- mentis presbiterum Cardinalem Apostolice sedis legatum ad te
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214 principaliter venientem, ut omnes opes presidia atque adiutoria fidelium omniaque consilia agendarum rerum ad te deferat tibi- que faueat et assistat; quod non dubitamus eundem propter singularem eius erga te affectionem libenti animo esse facturum. Preterea cum post esset exorta suspicio, quod dux Litwanie Boe- mos defendere conaretur, Ipsum grauiter reprehendimus, commi- nantes eidem nos contra ipsum seueritate Ecclesiastica proces- suros, scripsimusque eciam Carissimo in Christo filio nostro Wladislao Polonie Regi Illustri, quarum litterarum nostrarum Copie per venerabilem fratrem nostrum. B. Archiepiscopum Me- diolanensem oratorem tuum ad te debent esse transmisse; nec post hanc exortam suspicionem uerbum pacis ullum cum Pru- tenis fieri voluimus et eis statim scripsimus atque precepimus, ut omnibus quibus possent auxiliis te Juuarent et contra quos- cunque fautores et defensores hereticorum bellum pro causa fidei cum nostra benedictione mouerent. Que cum ita sint, potes fili Carissime iudicare, qualiter animum habeamus in hac causa, quam per te ut tue conuenit dignitati iuste susceptam velis usque in finem prosequi et in ea omnem potenciam tuam, omne studium atque consilium sapiencie tue cum tua solita animi magnitudine adhibere, Nec si noue difficultates accesserint terre- aris, sed speres in domino cuius fidem sanctam tueris, quod tandem aduersarios tuos confundet et tibi Justam victoriam nobis consolacionem atpue leticiam largi .... Nec iusticie tue deerunt fautores Ecclesie, sed tibi fortissimo pugili fidei christiane assi- stemus auctoritate nostra contra perfidos hereticos et defensores eorum. Ceterum si qua erunt circa istam materiam requirenda, prefatus Cardinalis legatus qui ad te nunc venisse debuit, habens a nobis plenam potestatem in hoc negocio fidei in reducendo hereticos et procedendo contra eos et eorum fautores in omnibus illis Regnis et Nacionibus, tue melius de propinquo poterit satis- facere voluntati. Cui et nos de sede Apostolica quantum erit in nobis prompte et liberaliter annuentes libenter consulemus honori tuo. Datum Rome apud sanctam Mariam maiorem, XIII kal. Julii, anno quinto.
214 principaliter venientem, ut omnes opes presidia atque adiutoria fidelium omniaque consilia agendarum rerum ad te deferat tibi- que faueat et assistat; quod non dubitamus eundem propter singularem eius erga te affectionem libenti animo esse facturum. Preterea cum post esset exorta suspicio, quod dux Litwanie Boe- mos defendere conaretur, Ipsum grauiter reprehendimus, commi- nantes eidem nos contra ipsum seueritate Ecclesiastica proces- suros, scripsimusque eciam Carissimo in Christo filio nostro Wladislao Polonie Regi Illustri, quarum litterarum nostrarum Copie per venerabilem fratrem nostrum. B. Archiepiscopum Me- diolanensem oratorem tuum ad te debent esse transmisse; nec post hanc exortam suspicionem uerbum pacis ullum cum Pru- tenis fieri voluimus et eis statim scripsimus atque precepimus, ut omnibus quibus possent auxiliis te Juuarent et contra quos- cunque fautores et defensores hereticorum bellum pro causa fidei cum nostra benedictione mouerent. Que cum ita sint, potes fili Carissime iudicare, qualiter animum habeamus in hac causa, quam per te ut tue conuenit dignitati iuste susceptam velis usque in finem prosequi et in ea omnem potenciam tuam, omne studium atque consilium sapiencie tue cum tua solita animi magnitudine adhibere, Nec si noue difficultates accesserint terre- aris, sed speres in domino cuius fidem sanctam tueris, quod tandem aduersarios tuos confundet et tibi Justam victoriam nobis consolacionem atpue leticiam largi .... Nec iusticie tue deerunt fautores Ecclesie, sed tibi fortissimo pugili fidei christiane assi- stemus auctoritate nostra contra perfidos hereticos et defensores eorum. Ceterum si qua erunt circa istam materiam requirenda, prefatus Cardinalis legatus qui ad te nunc venisse debuit, habens a nobis plenam potestatem in hoc negocio fidei in reducendo hereticos et procedendo contra eos et eorum fautores in omnibus illis Regnis et Nacionibus, tue melius de propinquo poterit satis- facere voluntati. Cui et nos de sede Apostolica quantum erit in nobis prompte et liberaliter annuentes libenter consulemus honori tuo. Datum Rome apud sanctam Mariam maiorem, XIII kal. Julii, anno quinto.
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215 196. 1422, Jun. 23 (Gran). Herzog Heinrich Rumpold, Vogt oc. an die Sechsstädte: König Sigmund sei von Wardein, wo er mit den ungarischen Herren getagt, nach Waizen zurückgekommen und werde nun ohne Säumen zu den Kurfürsten (nach Deutschland) ziehen oc. (Scultetus II, 54 [ad ann. 1421].) Heinrich, Rumpold genant, von Gotes Gnaden Herczog vnd herre zu Grossen Glogaw vnd Foyt zu Budissin oc. Den Ediln, gestrengin, erbern vnd weysen, allen herren, Mannen, Rittern vnd Knechtin, Bürgermeistern vnd Rathin, der Land vnd Stete zu Budessin oc. Vnser sunderliche gunst vnd alles gueth. Ediln oc. Wir lassen euch wissen, das vnser gn. h. der Konig von deme Tage, den er mit den hungerischen herren zu Waredeyn gehalden hot, als nue am Sonabende keigin Wazen wedir ko� men ist, Do sich denne seine Gnade mit en nach alle seynem willen geeynet hod, also das sie em alle seyner kriege beylegin wellen, vnd em ouch mit leib vnd gute keigin yderman helffin; vnd also dasz seine Gnaden vorbasser ane sewmen dirheben wil, vnd gleich vff dem Wege nue ist zu den kurfürsten zu zihen. Dorumb wir alleine durch sulcher botschaft wille, als vns vnser herre zum konige gesandt hatte, mit em zu dem Tage zihen müssen. Bitten wir euch mit besunderm fleysse vns do- rumb nicht zu verdencken, das wir also lange von euch sein müssen. Vnd wellet alle diste fleissiger helffin zusehin oc. Geben zu Grane in vigilia Johannis baptistæ (s. a.)
215 196. 1422, Jun. 23 (Gran). Herzog Heinrich Rumpold, Vogt oc. an die Sechsstädte: König Sigmund sei von Wardein, wo er mit den ungarischen Herren getagt, nach Waizen zurückgekommen und werde nun ohne Säumen zu den Kurfürsten (nach Deutschland) ziehen oc. (Scultetus II, 54 [ad ann. 1421].) Heinrich, Rumpold genant, von Gotes Gnaden Herczog vnd herre zu Grossen Glogaw vnd Foyt zu Budissin oc. Den Ediln, gestrengin, erbern vnd weysen, allen herren, Mannen, Rittern vnd Knechtin, Bürgermeistern vnd Rathin, der Land vnd Stete zu Budessin oc. Vnser sunderliche gunst vnd alles gueth. Ediln oc. Wir lassen euch wissen, das vnser gn. h. der Konig von deme Tage, den er mit den hungerischen herren zu Waredeyn gehalden hot, als nue am Sonabende keigin Wazen wedir ko� men ist, Do sich denne seine Gnade mit en nach alle seynem willen geeynet hod, also das sie em alle seyner kriege beylegin wellen, vnd em ouch mit leib vnd gute keigin yderman helffin; vnd also dasz seine Gnaden vorbasser ane sewmen dirheben wil, vnd gleich vff dem Wege nue ist zu den kurfürsten zu zihen. Dorumb wir alleine durch sulcher botschaft wille, als vns vnser herre zum konige gesandt hatte, mit em zu dem Tage zihen müssen. Bitten wir euch mit besunderm fleysse vns do- rumb nicht zu verdencken, das wir also lange von euch sein müssen. Vnd wellet alle diste fleissiger helffin zusehin oc. Geben zu Grane in vigilia Johannis baptistæ (s. a.)
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216 197. 1422, Jul. 3 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den Kurfürsten Friedrich zu Brandenburg: da die Reichsfürsten übereingekommen sind zu Wesel, den von K. Sigmund nach Regensburg ausgeschriebenen Reichstag am 15 Juli zu Nürnberg zu halten, so senden die Nürnberger ihm und wollen auch Anderen ihre Geleitsbriefe dazu zukommen lassen. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 237.) Herrn Fridrich Marggrafen zu Brandemburg, des heiligen Römischen Reichs Erczkamerer vnd Burggrafen zu Nurenberg vnserm gnedigen Herreu. Gnediger Herre! Als die hochwirdigen vnd durchlewchtigen fürsten vnd Herren... Herr Conrad zu Maintz, Herr Ott zu Tryer vnd Herr Dietrich zu Cöln Ertzbischöffe, Herr Ludwig Pfallntzgraf bey Reyn oc. Herr Albrecht Hertzog zu Sachsen oc. vnser gnedig Herren ewer gnaden mitkurfürsten vnd ewr durchlewchtigkeit mit In vns verschriben haben, als der aller durchlewchtigist furst vnd Herre Herr Sigmund, Römischer, zu Vngern vnd zu Beheim oc. Künig, vnser gnedigister Herre, ewr aller fürstenlichen gnaden vnd andern vnsern Herren.... den Fürsten, grafen, Herren, Rittern, Knechten vnd Stetten vormals einen tag gesetzt vnd beschaiden hab gen Regenspurg, also hab sich ewr aller Hochwirdikeit als Ir yetz zu Wesel bey einander gewesen seyt, eins tags vereynet zu vns gen Nurenberg zu komen auf der heiligen zwölfpotten tag diuisio zu latein schie- rist künftig, wan ewr aller fürstenlichen gnade bedunk, daz söl- licher tag gelegen vnd bekêmlich bey vns sey ; vnd darumb hab ewr aller Hoch. ewr botschaft zu dem vorgenannt vnserm gne- digisten Herren .... dem Römischen oc. Künig getan vnd seinen küniglichen gnaden den tag also verkündet, daz Ir getrauet, sein küniglich maiestat werde in sein selbs person zu demselben tag komen, vnd wie ewr aller fürstenlich gnade darauf vnsern Herren.... den fürsten, grafen, Herren, stetten vnd andern den tag auch also verkündet vnd sie gebetten habt dartzu zu komen oc.: Sölliche ewr aller Hoch. fürbetrachtung haben wir mit sundern frewden vernomen, wan wir hoffen, es sülle mit des obgenant vnsers gnedigisten Herren.... des Römischen
216 197. 1422, Jul. 3 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den Kurfürsten Friedrich zu Brandenburg: da die Reichsfürsten übereingekommen sind zu Wesel, den von K. Sigmund nach Regensburg ausgeschriebenen Reichstag am 15 Juli zu Nürnberg zu halten, so senden die Nürnberger ihm und wollen auch Anderen ihre Geleitsbriefe dazu zukommen lassen. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 237.) Herrn Fridrich Marggrafen zu Brandemburg, des heiligen Römischen Reichs Erczkamerer vnd Burggrafen zu Nurenberg vnserm gnedigen Herreu. Gnediger Herre! Als die hochwirdigen vnd durchlewchtigen fürsten vnd Herren... Herr Conrad zu Maintz, Herr Ott zu Tryer vnd Herr Dietrich zu Cöln Ertzbischöffe, Herr Ludwig Pfallntzgraf bey Reyn oc. Herr Albrecht Hertzog zu Sachsen oc. vnser gnedig Herren ewer gnaden mitkurfürsten vnd ewr durchlewchtigkeit mit In vns verschriben haben, als der aller durchlewchtigist furst vnd Herre Herr Sigmund, Römischer, zu Vngern vnd zu Beheim oc. Künig, vnser gnedigister Herre, ewr aller fürstenlichen gnaden vnd andern vnsern Herren.... den Fürsten, grafen, Herren, Rittern, Knechten vnd Stetten vormals einen tag gesetzt vnd beschaiden hab gen Regenspurg, also hab sich ewr aller Hochwirdikeit als Ir yetz zu Wesel bey einander gewesen seyt, eins tags vereynet zu vns gen Nurenberg zu komen auf der heiligen zwölfpotten tag diuisio zu latein schie- rist künftig, wan ewr aller fürstenlichen gnade bedunk, daz söl- licher tag gelegen vnd bekêmlich bey vns sey ; vnd darumb hab ewr aller Hoch. ewr botschaft zu dem vorgenannt vnserm gne- digisten Herren .... dem Römischen oc. Künig getan vnd seinen küniglichen gnaden den tag also verkündet, daz Ir getrauet, sein küniglich maiestat werde in sein selbs person zu demselben tag komen, vnd wie ewr aller fürstenlich gnade darauf vnsern Herren.... den fürsten, grafen, Herren, stetten vnd andern den tag auch also verkündet vnd sie gebetten habt dartzu zu komen oc.: Sölliche ewr aller Hoch. fürbetrachtung haben wir mit sundern frewden vernomen, wan wir hoffen, es sülle mit des obgenant vnsers gnedigisten Herren.... des Römischen
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217 Künigs vnd ewr allen fürstenlichen gnaden Hilff dem allmech- tigen got, der heiligen kirchen, der ganzen Cristenheit vnd dem heiligen Römischen Reiche zuvoran an dem Irrsal vnd gepre- chen des künigreichs zu Beheim vnd auch an geprechen vnd kriegen der lande in vnsrer gegend merklichen zu eren, trost, nucze vnd zu statten komen, vnd als ewr aller Hoch. darauf an vns begert hat, denselben ewern fürstenlichen gnaden vnd den ewern vnd allen den, die mit ewr aller Hoch. auf denselben tag komen werden, ein verschriben geleyt zu geben, vnd ewr marggraf Fridrich gnaden söllich vnser brief zu antwurten oc., also senden wir des ewern fürstenlichen gnaden vnsern besi- gelten geleytsbrief mit disem brif. Als denn ewr aller Hoch. begert, andern vnsern Herren. den fürsten, grafen, herren, Stetten vnd andern, die zu demselben tag komen werden, auch ein verschriben geleyt zu geben oc., bitten wir ewr fürstenlich gnade zu wissen, wenn wir vormals von vnsern Herren.. den fürsten, grafen, herren oder anderen, die zu vns reiten wolten, vmb geleyt angesunnen seyn, die sind vns allweg benennet wor- den; kême es nu zu schulden, daz ander vnser Herren die fürsten, grafen, herren, stett die iren oder ander zu dem vor- genanten tag auch komen wölten, als wir vns wol versehen vnd vnsers geleyts begern wurden, darinn wellen wir vns von sölicher anligender treffentlicher sache der cristenheit vnd des Reichs aber gern beweisen vnd tun, als vns wol ansteen sol, vnd wir vormals auch getan haben vngeuerlichen. Vnd bitten darauf ewr Hoch .. mit fleisz, Ir wellet das also in gut von vns auf- nemen vnd gegen den vorgenant, vnsern gnedigen Herren, ewern mitkurfürsten, auch zu gut wenden, vnd vns vnd die vnsern iren furstenlichen gnaden befelhen vnd sebs auch gnediklich befolhen lasen sein, als wir ewer Hoch. wol getrawen. Denn wo vir denselben vnsern gnedigen Herren, ewern mitkurfürsten, vnd auch ewer durchlewchtikeit vndertenikeit, dienst vnd wolgefallen beweisen möchten, das teten wir mit ganczem willen gern. Scrip- tum feria VIs ante Vdalriej.
217 Künigs vnd ewr allen fürstenlichen gnaden Hilff dem allmech- tigen got, der heiligen kirchen, der ganzen Cristenheit vnd dem heiligen Römischen Reiche zuvoran an dem Irrsal vnd gepre- chen des künigreichs zu Beheim vnd auch an geprechen vnd kriegen der lande in vnsrer gegend merklichen zu eren, trost, nucze vnd zu statten komen, vnd als ewr aller Hoch. darauf an vns begert hat, denselben ewern fürstenlichen gnaden vnd den ewern vnd allen den, die mit ewr aller Hoch. auf denselben tag komen werden, ein verschriben geleyt zu geben, vnd ewr marggraf Fridrich gnaden söllich vnser brief zu antwurten oc., also senden wir des ewern fürstenlichen gnaden vnsern besi- gelten geleytsbrief mit disem brif. Als denn ewr aller Hoch. begert, andern vnsern Herren. den fürsten, grafen, herren, Stetten vnd andern, die zu demselben tag komen werden, auch ein verschriben geleyt zu geben oc., bitten wir ewr fürstenlich gnade zu wissen, wenn wir vormals von vnsern Herren.. den fürsten, grafen, herren oder anderen, die zu vns reiten wolten, vmb geleyt angesunnen seyn, die sind vns allweg benennet wor- den; kême es nu zu schulden, daz ander vnser Herren die fürsten, grafen, herren, stett die iren oder ander zu dem vor- genanten tag auch komen wölten, als wir vns wol versehen vnd vnsers geleyts begern wurden, darinn wellen wir vns von sölicher anligender treffentlicher sache der cristenheit vnd des Reichs aber gern beweisen vnd tun, als vns wol ansteen sol, vnd wir vormals auch getan haben vngeuerlichen. Vnd bitten darauf ewr Hoch .. mit fleisz, Ir wellet das also in gut von vns auf- nemen vnd gegen den vorgenant, vnsern gnedigen Herren, ewern mitkurfürsten, auch zu gut wenden, vnd vns vnd die vnsern iren furstenlichen gnaden befelhen vnd sebs auch gnediklich befolhen lasen sein, als wir ewer Hoch. wol getrawen. Denn wo vir denselben vnsern gnedigen Herren, ewern mitkurfürsten, vnd auch ewer durchlewchtikeit vndertenikeit, dienst vnd wolgefallen beweisen möchten, das teten wir mit ganczem willen gern. Scrip- tum feria VIs ante Vdalriej.
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218 198. 1422, Jul. 14 (Ebersberg). K. Sigmund an Ulrich von Rosenberg: er möge mit ihm zu dem nach Regensburg angesetzten Fürstentage kommen, von welchem er sich eine er- giebige Kriegshilfe für seine Getreuen verspricht. (Archlv Český, I, 16.) 199. 1422, Jul. 23. Decret der Prager Gemeinde bezüglich der Münze und Aufsicht über die fremden Besucher der Stadt. (Archiv Český, I, 215.) 200. 1422, Juli (Nürnberg). Walter von Schwarzenberg an den Frankfurter Rath: über K. Sigmunds Ankunft in Regensburg und gewünschte Reise nach Nürnberg. (Aus dem Orlg. bel Aschbach, III, 395.) Wir lassen euere Wissheid wissen, datz vnser gned. Herre der Konig zu Regenspurg nu komen ist uff den Mondag vor s. Marie Magdalenendag (20 Jul.) mit vnser gned. Frawen der konigin, vnd han vnsere Herren die kurfürsten darnach uff den Dinstag zu dristthige botschaft gethan an vnsern H. den konig vnd en zu beden gen Nurenberg zu folgen. So han der stede frunde, dy itzund hie zu Nuremberg seyn, gebedin vnsers gned. Herrn des konigs botschaft, daz ist mit name des grossen graven Bruder zu Ungern vnd der Herrn von Holoch, daz sy frunt- lichin bringhin an vnsern Herrn den konig, daz derselben Stede viel konigl. Gnaden gewarten wolle die zu Nuremberg oder zu Regenspurg, wo seine gnaden daz gefellich ist oc.
218 198. 1422, Jul. 14 (Ebersberg). K. Sigmund an Ulrich von Rosenberg: er möge mit ihm zu dem nach Regensburg angesetzten Fürstentage kommen, von welchem er sich eine er- giebige Kriegshilfe für seine Getreuen verspricht. (Archlv Český, I, 16.) 199. 1422, Jul. 23. Decret der Prager Gemeinde bezüglich der Münze und Aufsicht über die fremden Besucher der Stadt. (Archiv Český, I, 215.) 200. 1422, Juli (Nürnberg). Walter von Schwarzenberg an den Frankfurter Rath: über K. Sigmunds Ankunft in Regensburg und gewünschte Reise nach Nürnberg. (Aus dem Orlg. bel Aschbach, III, 395.) Wir lassen euere Wissheid wissen, datz vnser gned. Herre der Konig zu Regenspurg nu komen ist uff den Mondag vor s. Marie Magdalenendag (20 Jul.) mit vnser gned. Frawen der konigin, vnd han vnsere Herren die kurfürsten darnach uff den Dinstag zu dristthige botschaft gethan an vnsern H. den konig vnd en zu beden gen Nurenberg zu folgen. So han der stede frunde, dy itzund hie zu Nuremberg seyn, gebedin vnsers gned. Herrn des konigs botschaft, daz ist mit name des grossen graven Bruder zu Ungern vnd der Herrn von Holoch, daz sy frunt- lichin bringhin an vnsern Herrn den konig, daz derselben Stede viel konigl. Gnaden gewarten wolle die zu Nuremberg oder zu Regenspurg, wo seine gnaden daz gefellich ist oc.
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219 201. 1422, Jul. 26 (Krumau). Wilhelm von Pottenstein und Bušek von Rowné, Burggraf zu Krumau an Ulrich von Rosenberg (in Regensburg?): berichten über die Gefahr, welche seinen Besitzungen von Seite der Taborer droht, ferner über die Be- drängniss der Besatzung von Karlstein und mahnen um Hilfe. (Archiv Český, III, 6.) 202. 1422, Aug. 2 (Nürnberg). Herzog Heinrich Rumpold, Vogt, an den Rath zu Görlitz: der König sei mit dem Markgrafen von Brandenburg und dem Pfalzgrafen gänzlich ver- richtet und Letztere werden mit aller Macht dazu thun, dass die Ketzerei in Böhmen vertilgt werde. (Scultetus II, 98b [ann. 1431].) Heinrich Rumpold genand, von Gotes G. Herzog, H. zu Grossenglogaw, vnd Fogt zu Gorlitz oc. Den Erbarn vnd Weisen vnsern besundern lieben, Radmann zu Gorlitz dd. Von sulchen gelegenheiten vnsers H. des künigs allhie zu Norenberg, lassen wir euch wissen: das vnser H. der könig gentzlichen entsatzt vnd entscheiden ist mit dem Marggraffen von Brandenburg, vnd ouch mit dem Pfhaltzgrauen bey Reyne oc. doruff gesatzt, das sie mit allir macht dorzu thun werden, das sulche Kätzerey zu Behem vortreben vnd vortilget werde. Vnd haben das also gewogen vnd grüntlichen betrachtet, Gote dem almächtigin zu lobe, dem Heiligen Cristenglouben zu starckhung vnd vedirbrengunge, vnserm H. dem konige vnd dem Reiche zu nutze vnd Eren oc. Zu Norenberg am Suntage nach Sand Peters- tag ad Vincula (s. a.).
219 201. 1422, Jul. 26 (Krumau). Wilhelm von Pottenstein und Bušek von Rowné, Burggraf zu Krumau an Ulrich von Rosenberg (in Regensburg?): berichten über die Gefahr, welche seinen Besitzungen von Seite der Taborer droht, ferner über die Be- drängniss der Besatzung von Karlstein und mahnen um Hilfe. (Archiv Český, III, 6.) 202. 1422, Aug. 2 (Nürnberg). Herzog Heinrich Rumpold, Vogt, an den Rath zu Görlitz: der König sei mit dem Markgrafen von Brandenburg und dem Pfalzgrafen gänzlich ver- richtet und Letztere werden mit aller Macht dazu thun, dass die Ketzerei in Böhmen vertilgt werde. (Scultetus II, 98b [ann. 1431].) Heinrich Rumpold genand, von Gotes G. Herzog, H. zu Grossenglogaw, vnd Fogt zu Gorlitz oc. Den Erbarn vnd Weisen vnsern besundern lieben, Radmann zu Gorlitz dd. Von sulchen gelegenheiten vnsers H. des künigs allhie zu Norenberg, lassen wir euch wissen: das vnser H. der könig gentzlichen entsatzt vnd entscheiden ist mit dem Marggraffen von Brandenburg, vnd ouch mit dem Pfhaltzgrauen bey Reyne oc. doruff gesatzt, das sie mit allir macht dorzu thun werden, das sulche Kätzerey zu Behem vortreben vnd vortilget werde. Vnd haben das also gewogen vnd grüntlichen betrachtet, Gote dem almächtigin zu lobe, dem Heiligen Cristenglouben zu starckhung vnd vedirbrengunge, vnserm H. dem konige vnd dem Reiche zu nutze vnd Eren oc. Zu Norenberg am Suntage nach Sand Peters- tag ad Vincula (s. a.).
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220 203. 1422, Aug. 8 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Budweiser: der König und die Fürsten tagen noch in Nürnberg, doch sei von ihren Beschlüssen noch nichts bekannt. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 245b.) Burgmeister, Richter vnd Rat der Stat zu Budweis. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewr weis- heit bey Conrad Poschendorffer, ewerm burger, von den Lewffen, als vnser allergnedigister Herre.. der Römisch oc. künig vnd auch ander Herrschaft yecz bey vns besammet seyn, etwas zu verschreiben vnd wissen zu lassen oc., das haben wir wol ver- nomen. Nu hat der vorgenant ewr burger die Lewffe vnd gele- genheit, die zeit vnd er bey vns gewesen ist, zu guter mass wol gesehen vnd gehöret. So seyn die vorgenant vnser gnedi- gister Herre. der Römisch künig vnd ander Herrschaft noch bey vns besammet, vnd wir haben vnsers teils noch niht ver- nommen entlicher dink, die beslossen seyn, dauon wir ewer frewntschaft wissen zu schreiben. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum sabato ante Lorencij. 204. 1422, Aug. 21 (Bezděz). Johann der ältere von Michelsberg an die Zittauer und diese an die Görlitzer: Herzog Sigmund (Korybut) wolle von der Belagerung von Opočno, wegen der Schlesier und Mährer, gegen sein Schloss Michelsberg und die Stadt Weisswasser ziehen; Bitte um Hilfe. (E collect. Scult. Gorl. n. 166,) Famosis et prudentibus viris, pr. consuli oc. civitatis Zittaviensis, amicis et vicinis nostris carissimis. Servitiorum generibus cum quovis modo complacendi, amici et vicini carissimi! Significo vobis, quod a tribus hominibus fidedignis sum præmunitus, qnaliter princeps ille Sigismundus cum aliis Wiclefistis et Hussitis vult discedere a castro Opetzen,
220 203. 1422, Aug. 8 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Budweiser: der König und die Fürsten tagen noch in Nürnberg, doch sei von ihren Beschlüssen noch nichts bekannt. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 245b.) Burgmeister, Richter vnd Rat der Stat zu Budweis. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewr weis- heit bey Conrad Poschendorffer, ewerm burger, von den Lewffen, als vnser allergnedigister Herre.. der Römisch oc. künig vnd auch ander Herrschaft yecz bey vns besammet seyn, etwas zu verschreiben vnd wissen zu lassen oc., das haben wir wol ver- nomen. Nu hat der vorgenant ewr burger die Lewffe vnd gele- genheit, die zeit vnd er bey vns gewesen ist, zu guter mass wol gesehen vnd gehöret. So seyn die vorgenant vnser gnedi- gister Herre. der Römisch künig vnd ander Herrschaft noch bey vns besammet, vnd wir haben vnsers teils noch niht ver- nommen entlicher dink, die beslossen seyn, dauon wir ewer frewntschaft wissen zu schreiben. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum sabato ante Lorencij. 204. 1422, Aug. 21 (Bezděz). Johann der ältere von Michelsberg an die Zittauer und diese an die Görlitzer: Herzog Sigmund (Korybut) wolle von der Belagerung von Opočno, wegen der Schlesier und Mährer, gegen sein Schloss Michelsberg und die Stadt Weisswasser ziehen; Bitte um Hilfe. (E collect. Scult. Gorl. n. 166,) Famosis et prudentibus viris, pr. consuli oc. civitatis Zittaviensis, amicis et vicinis nostris carissimis. Servitiorum generibus cum quovis modo complacendi, amici et vicini carissimi! Significo vobis, quod a tribus hominibus fidedignis sum præmunitus, qnaliter princeps ille Sigismundus cum aliis Wiclefistis et Hussitis vult discedere a castro Opetzen,
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221 quod vallaverat, et specialiter vult movere propter principes Slezie et dominos Moravie, et directe vult se locare circa castrum meum Michilsberg et in civitate Albeaqua et ulterius vellet et ad nos pergere. Quare peto, amici et vicini carissimi, quod si fieret, peto mihi per vos juvari causa domini nostri regis et servitiorum meorum. Et si vultis facere, peto me litera vestra informari, ut sciam quid sim facturus, et si in vobis subpodia- mentum potero finaliter habere. Datum in castro Bezedez, sexta feria infra octavam assumptionis S. Mariæ. Et consilium meum est, ut statim sitis parati, quia ipsi directe omnium nostrum invadere fines volunt. Johannes senior de Michilsberg, sessione in castro Bezedez. (1bid. n. 167 [orig.].) Den Ersamen vnd wolweysen Burgermeistre vnde Ratmannen der Stat Gor- licz, vnsern besundern lieben frunden. Vnsern willigen fruntlichen dinst zuuor, Ersamen vnd weysen herren besundren lieben frunde! Wir senden Ewir weys- heit abschrifte der Edeln herren des von Michilsberg vnd herrn Hlawaczen von der Leypen briue abeschrifte, die vns beide hewte noch den vier messen sint komen, die meynunge Ir wol werdet vornemen. Und bethen ewir Ersamkeit dinstlichen mit ganczem fleysse, daz Ir dis ding In ernstir achtunge zu haben vnsers gnedigisten herren des kunigs landen vnd Steten vnd vns allen zu gute, das wir vns also getrewlichen doryn setzen, nochdem als is wol not ist, das wir den bôzen leuthen mochten widersten mit gots hulffe. Vnd geruchet das den vom Luban ouch zuuorboten, das wollen wir vmb ewir Ersamkeit alleczeit willig gerne vordienen. Geben am Sunabende vor Bartholomei vndir unserm Stat Secret. (22 Aug.) Burgermeister vnd Ratmanne der Stat Zittaw.
221 quod vallaverat, et specialiter vult movere propter principes Slezie et dominos Moravie, et directe vult se locare circa castrum meum Michilsberg et in civitate Albeaqua et ulterius vellet et ad nos pergere. Quare peto, amici et vicini carissimi, quod si fieret, peto mihi per vos juvari causa domini nostri regis et servitiorum meorum. Et si vultis facere, peto me litera vestra informari, ut sciam quid sim facturus, et si in vobis subpodia- mentum potero finaliter habere. Datum in castro Bezedez, sexta feria infra octavam assumptionis S. Mariæ. Et consilium meum est, ut statim sitis parati, quia ipsi directe omnium nostrum invadere fines volunt. Johannes senior de Michilsberg, sessione in castro Bezedez. (1bid. n. 167 [orig.].) Den Ersamen vnd wolweysen Burgermeistre vnde Ratmannen der Stat Gor- licz, vnsern besundern lieben frunden. Vnsern willigen fruntlichen dinst zuuor, Ersamen vnd weysen herren besundren lieben frunde! Wir senden Ewir weys- heit abschrifte der Edeln herren des von Michilsberg vnd herrn Hlawaczen von der Leypen briue abeschrifte, die vns beide hewte noch den vier messen sint komen, die meynunge Ir wol werdet vornemen. Und bethen ewir Ersamkeit dinstlichen mit ganczem fleysse, daz Ir dis ding In ernstir achtunge zu haben vnsers gnedigisten herren des kunigs landen vnd Steten vnd vns allen zu gute, das wir vns also getrewlichen doryn setzen, nochdem als is wol not ist, das wir den bôzen leuthen mochten widersten mit gots hulffe. Vnd geruchet das den vom Luban ouch zuuorboten, das wollen wir vmb ewir Ersamkeit alleczeit willig gerne vordienen. Geben am Sunabende vor Bartholomei vndir unserm Stat Secret. (22 Aug.) Burgermeister vnd Ratmanne der Stat Zittaw.
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222 205. 1422, Aug. 23 (Nürnberg). König Sigmund widerruft und cassirt seine ehemals an Weltliche ge- machten Verschreibungen von Gütern des Klosters von Chotieschau. (Ex orig. arch. C. R. aulici [Vgl. Archiv Český, IV, 38].) Sigismundus dei gracia Romanorum Rex semper Augustus ac Vngarie Boemie Dalmacie Croacie oc. Rex, Notumfacimus tenore presencium vniuersis, Quod licet alias quadam ardua necessitate constricti ad resistendum peruersis conatibus et machinamentis hereticorum in Boemia valide consurgencium qui eciam sue inmanitatis rabie fideles dei christicolas. tam morti tradentes atrociter. quam in bonis funditus spoliantes ecclesias dei demolientes adeo debachati sunt, et adhuc in sua pertinacia perdurantes nomen Christianum eciam hodie conantur extingwere penitus, non parcentes sexui vel etati bona ecclesiastica tam Pragensis ecclesie quam eciam aliarum ecclesiarum Monasteri- orum et parrochialium, cuiuscumque eciam condicionis existant. tunc temporis certis personis proscripserimus et dederimus possi- denda, sicut eciam bona Monasterii Chotyessowiensis ordinis premonstratensis Nobilibus Wilhelmo de Swihow, Johanni Hano- wecz de Trziebel, Johanni Hradyssczko Militi et quibusdam aliis nos fecisse preterito tempore memoramur. Nos sencientes huius- modi donacionem et alienacionem bonorum ecclesiasticorum in personas seculares quacumque occasione seu condicione factas. tam a legibus quam Canonibus fore irritas et inanes, nec debere subsistere seu valere, non per errorem aut improuide sed animo deliberato maturo omnium Electorum sacri Romani Imperii et aliorum multorum Principum Comitum et Comunitatum Imperii sacri et Regni Boemie comunicato consilio, prefatam donacionem et alienacionem de possessionibus Monasterii Chotyessowiensis prefatis Wilhelmo de Swihow Johanni Hanowecz de Trzebel Johanni Hradyssczko militi seu aliis quibuscumque personis, qua- cumque occasione condicione seu colore factas auctoritate Romana et Boemie regia. tenore presentium reuocauimus irritauimus anulauimus, reuocamus irritamus anulamus et nullius dicimus
222 205. 1422, Aug. 23 (Nürnberg). König Sigmund widerruft und cassirt seine ehemals an Weltliche ge- machten Verschreibungen von Gütern des Klosters von Chotieschau. (Ex orig. arch. C. R. aulici [Vgl. Archiv Český, IV, 38].) Sigismundus dei gracia Romanorum Rex semper Augustus ac Vngarie Boemie Dalmacie Croacie oc. Rex, Notumfacimus tenore presencium vniuersis, Quod licet alias quadam ardua necessitate constricti ad resistendum peruersis conatibus et machinamentis hereticorum in Boemia valide consurgencium qui eciam sue inmanitatis rabie fideles dei christicolas. tam morti tradentes atrociter. quam in bonis funditus spoliantes ecclesias dei demolientes adeo debachati sunt, et adhuc in sua pertinacia perdurantes nomen Christianum eciam hodie conantur extingwere penitus, non parcentes sexui vel etati bona ecclesiastica tam Pragensis ecclesie quam eciam aliarum ecclesiarum Monasteri- orum et parrochialium, cuiuscumque eciam condicionis existant. tunc temporis certis personis proscripserimus et dederimus possi- denda, sicut eciam bona Monasterii Chotyessowiensis ordinis premonstratensis Nobilibus Wilhelmo de Swihow, Johanni Hano- wecz de Trziebel, Johanni Hradyssczko Militi et quibusdam aliis nos fecisse preterito tempore memoramur. Nos sencientes huius- modi donacionem et alienacionem bonorum ecclesiasticorum in personas seculares quacumque occasione seu condicione factas. tam a legibus quam Canonibus fore irritas et inanes, nec debere subsistere seu valere, non per errorem aut improuide sed animo deliberato maturo omnium Electorum sacri Romani Imperii et aliorum multorum Principum Comitum et Comunitatum Imperii sacri et Regni Boemie comunicato consilio, prefatam donacionem et alienacionem de possessionibus Monasterii Chotyessowiensis prefatis Wilhelmo de Swihow Johanni Hanowecz de Trzebel Johanni Hradyssczko militi seu aliis quibuscumque personis, qua- cumque occasione condicione seu colore factas auctoritate Romana et Boemie regia. tenore presentium reuocauimus irritauimus anulauimus, reuocamus irritamus anulamus et nullius dicimus
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223 pronuncciamus et declaramus debere fore roboris uel vigoris Decernentes et volentes quod honorabilis Hinco prepositus Mona- sterii Monialium in Chotyessow vna cum Conuentu eciam auc- toritate propria assumptis sibi adhoc si opus fuerit suis fauto- ribus et amicis se de eisdem bonis Monasterii predicti omnibus et singulis vbicunque eciam fuerint constituta debeat et possit intromittere teneri vtifrui et absque impedimentis cuiuscunque eciam nostras litteras habentis seu alias cum violencia possi- dentis, ac eciam sibi pro recuperacione eorundem bonorum tu- tores defensores et adiutores eligere et recipere pro suo comodo quocies sibi visum fuerit expedire, Presencium sub nostre Maie- statis Sigillo testimonio litterarum. Datum Noremberge anno domini Millesimo quadringentesimo vigesimo secundo, proximo dominico ante festum sancti Bartholomei apostoli, Regnorum nostrorum anno Hungarie oc. Tricesimo sexto, Romanorum duo- decimo, Boemie vero Tercio. Per dominum G. Episcopum Patauiensem Cancel- larium Franciscus prepositus Strigo- niensis. 206. 1422, Aug. 29 (Nürnberg). K. Sigmund bekennt sich zu dem Vertrage, den die Kurfürsten zwischen ihm und den Markgrafen von Meissen geschlossen haben über seine Geld- schuld bei ihnen und die Güter, die sie dafür zu Pfande besitzen sollen. (König. Staatsarch. iu Dresd.) Wir Sigmund von Gots Gnaden Romischer Kunig zeu allen zcyten Merer des Reichs vnd zcu Hungern vnd Behem Dalma- cien Croacien oc. Kunig bekennen vnd tun kunt offinbar mit dessen brive fur vns vnser Erben vnd Nachkommen, das die Ernwerdigen Corrat zcu Menz Ditterich zcu Collen vnd Otte zcu Trier Erzbischoffe des heiligen Romischen Reichs in Ducz- schen in Ytalen in Welschen landen vnd des Kunigrichs zcu Arlat Erz Canzler vnd die hochgebornen Ludwig Pfalzgrave bie Ryne des heiligen Romischen Reichs Erztrugsesse vnd Herzog in Beyern Albrecht Herczog zcu Sachssen vnd zcu Lunemburg
223 pronuncciamus et declaramus debere fore roboris uel vigoris Decernentes et volentes quod honorabilis Hinco prepositus Mona- sterii Monialium in Chotyessow vna cum Conuentu eciam auc- toritate propria assumptis sibi adhoc si opus fuerit suis fauto- ribus et amicis se de eisdem bonis Monasterii predicti omnibus et singulis vbicunque eciam fuerint constituta debeat et possit intromittere teneri vtifrui et absque impedimentis cuiuscunque eciam nostras litteras habentis seu alias cum violencia possi- dentis, ac eciam sibi pro recuperacione eorundem bonorum tu- tores defensores et adiutores eligere et recipere pro suo comodo quocies sibi visum fuerit expedire, Presencium sub nostre Maie- statis Sigillo testimonio litterarum. Datum Noremberge anno domini Millesimo quadringentesimo vigesimo secundo, proximo dominico ante festum sancti Bartholomei apostoli, Regnorum nostrorum anno Hungarie oc. Tricesimo sexto, Romanorum duo- decimo, Boemie vero Tercio. Per dominum G. Episcopum Patauiensem Cancel- larium Franciscus prepositus Strigo- niensis. 206. 1422, Aug. 29 (Nürnberg). K. Sigmund bekennt sich zu dem Vertrage, den die Kurfürsten zwischen ihm und den Markgrafen von Meissen geschlossen haben über seine Geld- schuld bei ihnen und die Güter, die sie dafür zu Pfande besitzen sollen. (König. Staatsarch. iu Dresd.) Wir Sigmund von Gots Gnaden Romischer Kunig zeu allen zcyten Merer des Reichs vnd zcu Hungern vnd Behem Dalma- cien Croacien oc. Kunig bekennen vnd tun kunt offinbar mit dessen brive fur vns vnser Erben vnd Nachkommen, das die Ernwerdigen Corrat zcu Menz Ditterich zcu Collen vnd Otte zcu Trier Erzbischoffe des heiligen Romischen Reichs in Ducz- schen in Ytalen in Welschen landen vnd des Kunigrichs zcu Arlat Erz Canzler vnd die hochgebornen Ludwig Pfalzgrave bie Ryne des heiligen Romischen Reichs Erztrugsesse vnd Herzog in Beyern Albrecht Herczog zcu Sachssen vnd zcu Lunemburg
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224 Erzmarschalg vnd Friderich Marcgrave zu Brandenburg des hei- ligen Romischen Reichs Erzkamerer vnd Burcgrave zcu Nurem- berg vnser liben Ohemen vnd Kurfursten zewischin vns vnd dem hochgeborn Frideriche dem Eldern Wilhelm sienen Bruder Lantgraven in Doringen vnd Marcgraven zcu Missen vnd Fri- deriche dem Jungern irem Vettern ouch Lantgraven in Doringen vnd Marcgraven zcu Missen vnsern liben Ohemen vnd Fursten geteidinget habin als hernoch geschrebin steet: Zcum ersten als wir yn fur solche ire dinst die sie vns gethan haben vnd fur- bass tun mogen schuldig sind nuenzigtusent Rinischer Gulden, das wir yn davor solliche vnsir Slosse in der Voitland gelegin mit Namen Stalberg Schoneck Myle Battendorff vnd Spareberg ingegebin haben in phandeswiese, vnd geben In die als in gegen- werticlichin in crafft dises brieves vnd ouch sunst ander gutere vnd manschafft in der Voitlant, wie die der Edel Grave Hein- rich von Swarzpurg in phandeswiese ynne hat, Also das die obgnanten vnsir Ohemen die Marcgraven dieselben Slosse von den obgnanten Graven Heinriche von Swarzpurg losen sollen vnd mogen vor solliche Summa Geldes als ym die pfandes steyn. Als das hernach in eynen Artikel eigintlicher gelutert ist, vnd darzu ouch das Slos Molberg das yn iczunt pfandes steit, vnd solliche vorgnante Summe nemlichin als sie obgnanten Slosse von den vorgnanten Graven Heinrichen von Swarzpurg losen werdin vnd solliche Summe als ye das vorgnante Slos Molberg 1czunt pfandes steit sollen mit obgnanten nueenczigtusent Gulden die wir yn iczunt daruff ouch in vorgeschribener masse gesla- gen haben zcu eyner Summe gerechnet vnd geslagen werden, vnd darczu auch was gerechtigkeit wir haben an dem Closter Ossegk vnd an dem hofe zu Lantschiz mit siener zcugehorunge vnd den zeweyen hofen des Apts von Grunenhain doch vnsche- delich der obgnanten Clostern an iren rechten an denselben hofen, diss alles sollen die obgnanten vnser Ohemen vnd ire Erben vor die obgnante Summe Geldes die also zcusampen gerechnet wird in pfandeswiese Inne han nitzen niessen vnd gebruchen als lange biss das wir vnser Erben oder Nachkommen an der Crone zcu Behem die obgnanten Slosse vnd gutere von In ader iren erben mit der obgnanten Summe als die zcu- sampne gerechnet wird in pfandes wiese also vorgeschrebin ist
224 Erzmarschalg vnd Friderich Marcgrave zu Brandenburg des hei- ligen Romischen Reichs Erzkamerer vnd Burcgrave zcu Nurem- berg vnser liben Ohemen vnd Kurfursten zewischin vns vnd dem hochgeborn Frideriche dem Eldern Wilhelm sienen Bruder Lantgraven in Doringen vnd Marcgraven zcu Missen vnd Fri- deriche dem Jungern irem Vettern ouch Lantgraven in Doringen vnd Marcgraven zcu Missen vnsern liben Ohemen vnd Fursten geteidinget habin als hernoch geschrebin steet: Zcum ersten als wir yn fur solche ire dinst die sie vns gethan haben vnd fur- bass tun mogen schuldig sind nuenzigtusent Rinischer Gulden, das wir yn davor solliche vnsir Slosse in der Voitland gelegin mit Namen Stalberg Schoneck Myle Battendorff vnd Spareberg ingegebin haben in phandeswiese, vnd geben In die als in gegen- werticlichin in crafft dises brieves vnd ouch sunst ander gutere vnd manschafft in der Voitlant, wie die der Edel Grave Hein- rich von Swarzpurg in phandeswiese ynne hat, Also das die obgnanten vnsir Ohemen die Marcgraven dieselben Slosse von den obgnanten Graven Heinriche von Swarzpurg losen sollen vnd mogen vor solliche Summa Geldes als ym die pfandes steyn. Als das hernach in eynen Artikel eigintlicher gelutert ist, vnd darzu ouch das Slos Molberg das yn iczunt pfandes steit, vnd solliche vorgnante Summe nemlichin als sie obgnanten Slosse von den vorgnanten Graven Heinrichen von Swarzpurg losen werdin vnd solliche Summe als ye das vorgnante Slos Molberg 1czunt pfandes steit sollen mit obgnanten nueenczigtusent Gulden die wir yn iczunt daruff ouch in vorgeschribener masse gesla- gen haben zcu eyner Summe gerechnet vnd geslagen werden, vnd darczu auch was gerechtigkeit wir haben an dem Closter Ossegk vnd an dem hofe zu Lantschiz mit siener zcugehorunge vnd den zeweyen hofen des Apts von Grunenhain doch vnsche- delich der obgnanten Clostern an iren rechten an denselben hofen, diss alles sollen die obgnanten vnser Ohemen vnd ire Erben vor die obgnante Summe Geldes die also zcusampen gerechnet wird in pfandeswiese Inne han nitzen niessen vnd gebruchen als lange biss das wir vnser Erben oder Nachkommen an der Crone zcu Behem die obgnanten Slosse vnd gutere von In ader iren erben mit der obgnanten Summe als die zcu- sampne gerechnet wird in pfandes wiese also vorgeschrebin ist
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225 geledigen vnd gelosen in der masse als von der losung wegen hernach geschribin steit an alle geverde. Ouch sal disse Ver- pfandunge vnd Vorschribunge vnschedelich sin dem Edeln Al- brechten von Coldiz vnd synen Erben an solichen hundert schogk gelts die ym vormals vorschriben sind von vnsern furfaren se- ligen vnd vns nach lute syner brive die er darvmb ynne had vnd sollin vnser Ohemen In vnd seinen Erben auch dabey ge- ruhlich bleiben lassen, doch so mogen vnsere obgenanten Ohemen vnd yre Erben dieselben hundert Schock mit tusent schocken abelosen vnd wann die losunge geschicht vnd sie yn ader seinen Erben das gelt beczalen in yren sichern gewalt so sollen sie dieselben tusent schock habn uff der vorgenanten pfandschaft zu andern vorgeschriben gelde dass wir yn yczund in disem brieve doruff vorschreben an alle geverde, Es ist auch mit na- men beredt von der losunge wegen der Slosse die Grave Hein- rich von Swarczpurg ynne hat vnd die vnsere Oheim die Marc- graven losen sollen vnd mogen als hievor gerurt ist, das wir darvmb eynen Richter benennen vnd dorgeben sollen vnter vn- sern Kurfürsten den wir ouch yeczund benannt haben, mit na- men den vorgenannten Marcgrave Friderichen von Brandeburg für den sollen wir vnd auch der von Swarczpurg soliche brieve inlegin die wir beider syten haben von der vorberurter pfand- schafft wegen vnd dorczu ouch kuntschafft, vnd was vnser igli- cher teyl furczuwenden hat vnd was dan von denselben Richter derkant wirt in dem rechten von der vorgnanten pfandschaft wegen noch lute der pfandbrive die über die Slosse sagn was vnd wie vil gelts die pfande stein fur sollich gelt daz also er- kant wird sollen vnd mogen vnsere obgenant Ohemen dieselben Slosse losen vnd zu yren handen brengen, doch beheltniss vns vnsern Erben vnd nachkomen der losung daran als ouch hienach geschriben steet an alle geverde, Wer ouch daz wir vnsern zu spruchen nachkomen wolten von Ryesenburg, Kunigisteyn, Ile- burg, Donyn, Coldiz, Bernaw vnd anderer Slosser wegen die vnser obgnanten Ohemen von Crone zu Behem vnd iren Mannen an sich gebracht haben, So sollin wir diselben zuspruche nicht anfahen noch verneuwen, wir vnser Erben vnd nachkomen haben dann die vorgnannten Slosse Stete vnd Pfandschaffte von yn vmb die Summe Gelts als vorbegriffen ist mit Rinischen Gulden 15
225 geledigen vnd gelosen in der masse als von der losung wegen hernach geschribin steit an alle geverde. Ouch sal disse Ver- pfandunge vnd Vorschribunge vnschedelich sin dem Edeln Al- brechten von Coldiz vnd synen Erben an solichen hundert schogk gelts die ym vormals vorschriben sind von vnsern furfaren se- ligen vnd vns nach lute syner brive die er darvmb ynne had vnd sollin vnser Ohemen In vnd seinen Erben auch dabey ge- ruhlich bleiben lassen, doch so mogen vnsere obgenanten Ohemen vnd yre Erben dieselben hundert Schock mit tusent schocken abelosen vnd wann die losunge geschicht vnd sie yn ader seinen Erben das gelt beczalen in yren sichern gewalt so sollen sie dieselben tusent schock habn uff der vorgenanten pfandschaft zu andern vorgeschriben gelde dass wir yn yczund in disem brieve doruff vorschreben an alle geverde, Es ist auch mit na- men beredt von der losunge wegen der Slosse die Grave Hein- rich von Swarczpurg ynne hat vnd die vnsere Oheim die Marc- graven losen sollen vnd mogen als hievor gerurt ist, das wir darvmb eynen Richter benennen vnd dorgeben sollen vnter vn- sern Kurfürsten den wir ouch yeczund benannt haben, mit na- men den vorgenannten Marcgrave Friderichen von Brandeburg für den sollen wir vnd auch der von Swarczpurg soliche brieve inlegin die wir beider syten haben von der vorberurter pfand- schafft wegen vnd dorczu ouch kuntschafft, vnd was vnser igli- cher teyl furczuwenden hat vnd was dan von denselben Richter derkant wirt in dem rechten von der vorgnanten pfandschaft wegen noch lute der pfandbrive die über die Slosse sagn was vnd wie vil gelts die pfande stein fur sollich gelt daz also er- kant wird sollen vnd mogen vnsere obgenant Ohemen dieselben Slosse losen vnd zu yren handen brengen, doch beheltniss vns vnsern Erben vnd nachkomen der losung daran als ouch hienach geschriben steet an alle geverde, Wer ouch daz wir vnsern zu spruchen nachkomen wolten von Ryesenburg, Kunigisteyn, Ile- burg, Donyn, Coldiz, Bernaw vnd anderer Slosser wegen die vnser obgnanten Ohemen von Crone zu Behem vnd iren Mannen an sich gebracht haben, So sollin wir diselben zuspruche nicht anfahen noch verneuwen, wir vnser Erben vnd nachkomen haben dann die vorgnannten Slosse Stete vnd Pfandschaffte von yn vmb die Summe Gelts als vorbegriffen ist mit Rinischen Gulden 15
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226 gut von Golt vnd swer genug von gewichte geloset, Mit namen sollen wir vnse Erben ader Nachkomen yn vnd eren Erben so- liche Losung so wir die tun wollin eyn virteyl Jars In vnsern offn vorsigilten brieve zuvor absagen In yre Heusere Doynne sie dann wonhaftig sind vngeverlich vnd zustund nach Vsgang des vierteyl Jares sollin wir yn daz obgenannt Gelt beczaln zu Eger In der Stat vnd yn ouch dasselb Gelt von Eger mit vn- sern gleite tun gleiten biss gein Czwickow. So sollin sie die iren ouch damit schicken zu helfen daz das gelt dester sicherer gein Czwickow komen moge ane alle Geverde, Vnd wan die be- czalung also geschehen ist. So sollin sie vnss die obgenanten Slosse alle vnd die Pfandschafft mit iren zugehorungen die sie In pfandes wegen Inne hattn als vorgeschrebn steit volgen lassen vngehindert biss dann ouch dieser Brieff vnkreftig und vnmech- tig ist vnd sein sal. Die obgnanntn vnser Oheimen vnd ire Erbn sollen vns ouch soliche Losung gehorsam sein an Intrag vnd wenn diss also geschehen ist dann mogen wir vnsere zu- spruche zu yn habn vnd thun von der vorgnanten Slosse wegn ader anders des vns not ist vnd derwarten mit dem Rechten für vnsere Kurfursten des heiligen Romischen Rychs die zu der zceyt In leben sin ader den merer teile vnder yn ader zum mynsten an Ire dreyn die man gehaben mag vngeverlich die sich ouch des annemen vnd vns entscheiden sollen nach vnser anspruche vnd Ire antwort, desselbin glichen wer es daz sie vns icht zuzusprechen hettn so sollin wir yn ouch dorvmb Recht geen lassen für vnsere Kurfürsten die zu der zceyt In leben sind ouch In vorgeschribener masse vngeverlich die sich ouch des annemen vnd vns entscheidn solln noch Irer Ansprache vnd vnser Antworte Vnd wie sie vns darumb entscheiden vnd vssprechen werden yn rechten doran sollin wir von beiden syten eyn gnugen han vnd daz also vollenczihn ane Intrag vnd alles geverde. Es sollin ouch die obgnanten Slosse In der Voitland gelegen, die die vorgnannten vnsere Oheimen die Marcgraven von dem obgnannten von Swarczburg losn sollen vns vnsere Erben vnd nachkomen Kunigen zu Behem in allen vnsern noten vnd geschefften offen sin vff vnser selbs koste vnd Iren gelt daz sie daruff haben vnd auch den Slossen vnschedelich an ge- verde, Ouch ist beredt vnd betedinget Als wir yczund mit
226 gut von Golt vnd swer genug von gewichte geloset, Mit namen sollen wir vnse Erben ader Nachkomen yn vnd eren Erben so- liche Losung so wir die tun wollin eyn virteyl Jars In vnsern offn vorsigilten brieve zuvor absagen In yre Heusere Doynne sie dann wonhaftig sind vngeverlich vnd zustund nach Vsgang des vierteyl Jares sollin wir yn daz obgenannt Gelt beczaln zu Eger In der Stat vnd yn ouch dasselb Gelt von Eger mit vn- sern gleite tun gleiten biss gein Czwickow. So sollin sie die iren ouch damit schicken zu helfen daz das gelt dester sicherer gein Czwickow komen moge ane alle Geverde, Vnd wan die be- czalung also geschehen ist. So sollin sie vnss die obgenanten Slosse alle vnd die Pfandschafft mit iren zugehorungen die sie In pfandes wegen Inne hattn als vorgeschrebn steit volgen lassen vngehindert biss dann ouch dieser Brieff vnkreftig und vnmech- tig ist vnd sein sal. Die obgnanntn vnser Oheimen vnd ire Erbn sollen vns ouch soliche Losung gehorsam sein an Intrag vnd wenn diss also geschehen ist dann mogen wir vnsere zu- spruche zu yn habn vnd thun von der vorgnanten Slosse wegn ader anders des vns not ist vnd derwarten mit dem Rechten für vnsere Kurfursten des heiligen Romischen Rychs die zu der zceyt In leben sin ader den merer teile vnder yn ader zum mynsten an Ire dreyn die man gehaben mag vngeverlich die sich ouch des annemen vnd vns entscheiden sollen nach vnser anspruche vnd Ire antwort, desselbin glichen wer es daz sie vns icht zuzusprechen hettn so sollin wir yn ouch dorvmb Recht geen lassen für vnsere Kurfürsten die zu der zceyt In leben sind ouch In vorgeschribener masse vngeverlich die sich ouch des annemen vnd vns entscheidn solln noch Irer Ansprache vnd vnser Antworte Vnd wie sie vns darumb entscheiden vnd vssprechen werden yn rechten doran sollin wir von beiden syten eyn gnugen han vnd daz also vollenczihn ane Intrag vnd alles geverde. Es sollin ouch die obgnanten Slosse In der Voitland gelegen, die die vorgnannten vnsere Oheimen die Marcgraven von dem obgnannten von Swarczburg losn sollen vns vnsere Erben vnd nachkomen Kunigen zu Behem in allen vnsern noten vnd geschefften offen sin vff vnser selbs koste vnd Iren gelt daz sie daruff haben vnd auch den Slossen vnschedelich an ge- verde, Ouch ist beredt vnd betedinget Als wir yczund mit
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227 Gots hulff vnd ouch mit Hulffe vnser Kurfursten fursten vnd anderer vnsere vnd des Reychs Vndertanen willen haben daz Sloss zum Karlsteyn daz yczund belegn ist vnd die leute die daruff belegn sind czu entschuczen vnd zu entseczen oder daz die vnsern die wir in die Stete vnd Slosse zu Behem neblichin zu Brux Caden ader Vssk zu krige legen werden belegen wurde, daz die da obgnannt vnsere Ohemen die Maregraven darczu getruwelichin vnd vestiglichin mit yrer macht vngeverlich helffen solln daz zu entretten vnd getreuwen die darczu berufft vnd komen werdn wann vnsere Oheimen des allein nicht getun konnen, Es ist ouch sunderlich beredt vod betedinget daz die obgnannt vnser Ohemen die Marggraven desen kreyg vss bey vns bleybn vnd sich von vns nicht richten frieden vorworten scheiden ader seczen solln die weile dy kezerey In dem Lande zu Behem weret an alles geverde, desselbn glichn sollen ouch wir vns mit demselben Lande von Behem nicht absunen richten vorworten scheiden ader seczen wir habn dann die obgnannt vnse Oheim ouch daryn begriffn geczogn vnd genommen an alle geverde, Were es ouch daz die obgnannt vnse Oheimen von Missen Ihre Manne dyenere adir die iren mit vnsern Mannen dyenern vnd den vnsern eynen ader mehte icht zuschicken ge- winnen darvmb sollin sie mit ires selbs ader der iren macht nicht zu yn griffen noch sie beschedigen sundern die sach mit gleichen billichen recht vsstragen vnd sie ouch bie iren frei- heiten rechten vnd gnadn bliben lassen als dick des not ge- schicht, desselben glich sollen vnd wollen wir vnsere Manne dyener vnd die vnsern das ouch haltn vnd volczyhen gein yn Iren Mannen dyenern vnd den iren In aller mass als vorgeschribn steet, In allen disen vorgeschribn hyndangeseczt vnd vssge- slossen alle geverd vnd arglist mit vrkund diss brives vorsigelt mit vnserer kuniglichen Majestat Insigel. Geben zu Nuremberg nach Crists Geburt vierczehen hundert Jar vnd dornoch In dem zewei vnd zewenczigisten, Jare an nechsten Sampstag nach sant Bartolomestage, vnser Reyche des Vngerischen In den Sechs vnd drissigisten des Romischen In dem zcwelfften vnd des Be- hemischen In den dritten Jaren. Ad mandatum domini regis Domino Georgio Episcopo Pata- viensi Cancellario referente Franciscus prepositus Strigoniensis. 15*
227 Gots hulff vnd ouch mit Hulffe vnser Kurfursten fursten vnd anderer vnsere vnd des Reychs Vndertanen willen haben daz Sloss zum Karlsteyn daz yczund belegn ist vnd die leute die daruff belegn sind czu entschuczen vnd zu entseczen oder daz die vnsern die wir in die Stete vnd Slosse zu Behem neblichin zu Brux Caden ader Vssk zu krige legen werden belegen wurde, daz die da obgnannt vnsere Ohemen die Maregraven darczu getruwelichin vnd vestiglichin mit yrer macht vngeverlich helffen solln daz zu entretten vnd getreuwen die darczu berufft vnd komen werdn wann vnsere Oheimen des allein nicht getun konnen, Es ist ouch sunderlich beredt vod betedinget daz die obgnannt vnser Ohemen die Marggraven desen kreyg vss bey vns bleybn vnd sich von vns nicht richten frieden vorworten scheiden ader seczen solln die weile dy kezerey In dem Lande zu Behem weret an alles geverde, desselbn glichn sollen ouch wir vns mit demselben Lande von Behem nicht absunen richten vorworten scheiden ader seczen wir habn dann die obgnannt vnse Oheim ouch daryn begriffn geczogn vnd genommen an alle geverde, Were es ouch daz die obgnannt vnse Oheimen von Missen Ihre Manne dyenere adir die iren mit vnsern Mannen dyenern vnd den vnsern eynen ader mehte icht zuschicken ge- winnen darvmb sollin sie mit ires selbs ader der iren macht nicht zu yn griffen noch sie beschedigen sundern die sach mit gleichen billichen recht vsstragen vnd sie ouch bie iren frei- heiten rechten vnd gnadn bliben lassen als dick des not ge- schicht, desselben glich sollen vnd wollen wir vnsere Manne dyener vnd die vnsern das ouch haltn vnd volczyhen gein yn Iren Mannen dyenern vnd den iren In aller mass als vorgeschribn steet, In allen disen vorgeschribn hyndangeseczt vnd vssge- slossen alle geverd vnd arglist mit vrkund diss brives vorsigelt mit vnserer kuniglichen Majestat Insigel. Geben zu Nuremberg nach Crists Geburt vierczehen hundert Jar vnd dornoch In dem zewei vnd zewenczigisten, Jare an nechsten Sampstag nach sant Bartolomestage, vnser Reyche des Vngerischen In den Sechs vnd drissigisten des Romischen In dem zcwelfften vnd des Be- hemischen In den dritten Jaren. Ad mandatum domini regis Domino Georgio Episcopo Pata- viensi Cancellario referente Franciscus prepositus Strigoniensis. 15*
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228 207. 1422, Aug. 29 (Nürnberg.) Die Markgrafen von Meissen bekennen sich zu dem von den Kurfürsten zwischen ihnen und dem Könige geschlossenen Vertrag über dessen Schuld an sie und über die Güter, die sie dafür zu Pfande besitzen sollen. (Kön. Staatsarchly in Dresden.) Wir Friderich der Elder, Wilhelm sin Bruder vnd Fri- derich der Junger ir Vettere, alle von Gots Gnaden Lantgrafen In Doringen vnd Marcgraven zcu Missen bekennen vnde tun kunt offinbar mit disen brive, das die hochwürdigen fürsten In Got Vatere vnd Heren Her Conrad von Menze Her Ditterich von Coln Her Otte von Tryer, Erzbischowe, des heyligen Romi- schen Richs In Duzschen In Italen In Walschen vnd des Kunig- richs zcu Arelat Erz Canzlere vnd die hochgeborn fursten Her Ludewig Pfalzgrave by Ryne, des heyligen Romischen Richs Erztrugses vnd Herzoge In Byern, Her Albrecht Herzoge zcu Sachsen vnde zu Luneburg Erzmarschalg vnd Her Friderich Margrave zu Brandenburg des heyligen Romischen Richs Erz- kammerer vnd Burcgrave zu Nurenberg zcwischen dem Aller- durchluchtigsten fursten vnd Hern, Heren Sigmunden Romischen Kunige zu alln Zeiten Merer des Richs vnd zu Hungern Behem Dalmacien Croacien oc. Kunig vnsern gnedigen liben Hern vnd vns geteidinget habn als hernach geschribn stet. Zcum erstn Als der obgenant vnser gnediger Herre vns fur sulch vnser dinste, die wir sinen Gnaden geton haben vnd furbas tun mogn schuldig ist nunzig tusent Rinischer Guldn, dafer hat der obin- gnante vnser gnediger Herre vns sulche sine Slosse In der Voit- lant gelegn mit namen Stalberg, Schonek, Mylan, Battendorf vnd Sparrenberg ingegebn in pfandwiese vnd ouch sunst ander gutere vnd Manschaft In der Voitlande, wie die der edele Graf Hein- rich von Swarzpurg In pfandeswiese ynne hat, Also das wir dieselben Slosse von den obingnanten Graf Heinrichen losen sollen vnd mogen, von sulche suma geldes, als ym die Pfandes steen, als das hirnach in eynen artikel eigentlicher gelutert ist, darzu auch das Slos Molberg, das vns iczunt Pfands steet Vnd sulche vorgnante suma nemlichen, als wir die obin genanten
228 207. 1422, Aug. 29 (Nürnberg.) Die Markgrafen von Meissen bekennen sich zu dem von den Kurfürsten zwischen ihnen und dem Könige geschlossenen Vertrag über dessen Schuld an sie und über die Güter, die sie dafür zu Pfande besitzen sollen. (Kön. Staatsarchly in Dresden.) Wir Friderich der Elder, Wilhelm sin Bruder vnd Fri- derich der Junger ir Vettere, alle von Gots Gnaden Lantgrafen In Doringen vnd Marcgraven zcu Missen bekennen vnde tun kunt offinbar mit disen brive, das die hochwürdigen fürsten In Got Vatere vnd Heren Her Conrad von Menze Her Ditterich von Coln Her Otte von Tryer, Erzbischowe, des heyligen Romi- schen Richs In Duzschen In Italen In Walschen vnd des Kunig- richs zcu Arelat Erz Canzlere vnd die hochgeborn fursten Her Ludewig Pfalzgrave by Ryne, des heyligen Romischen Richs Erztrugses vnd Herzoge In Byern, Her Albrecht Herzoge zcu Sachsen vnde zu Luneburg Erzmarschalg vnd Her Friderich Margrave zu Brandenburg des heyligen Romischen Richs Erz- kammerer vnd Burcgrave zu Nurenberg zcwischen dem Aller- durchluchtigsten fursten vnd Hern, Heren Sigmunden Romischen Kunige zu alln Zeiten Merer des Richs vnd zu Hungern Behem Dalmacien Croacien oc. Kunig vnsern gnedigen liben Hern vnd vns geteidinget habn als hernach geschribn stet. Zcum erstn Als der obgenant vnser gnediger Herre vns fur sulch vnser dinste, die wir sinen Gnaden geton haben vnd furbas tun mogn schuldig ist nunzig tusent Rinischer Guldn, dafer hat der obin- gnante vnser gnediger Herre vns sulche sine Slosse In der Voit- lant gelegn mit namen Stalberg, Schonek, Mylan, Battendorf vnd Sparrenberg ingegebn in pfandwiese vnd ouch sunst ander gutere vnd Manschaft In der Voitlande, wie die der edele Graf Hein- rich von Swarzpurg In pfandeswiese ynne hat, Also das wir dieselben Slosse von den obingnanten Graf Heinrichen losen sollen vnd mogen, von sulche suma geldes, als ym die Pfandes steen, als das hirnach in eynen artikel eigentlicher gelutert ist, darzu auch das Slos Molberg, das vns iczunt Pfands steet Vnd sulche vorgnante suma nemlichen, als wir die obin genanten
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229 Slosse von den vorgnanten Graven Heinrichen von Swarzpurg losin werden vnd sulch suma als vns das vorgnante Slos Mol- berg izunt pfandes steet sollen mit den obigenanten nunzig tusent Gulden, die vns vnser Herre der Kunig iczunt daruf auch In vorgeschribener mass geslagen hat an einer suma gerechnet vnd geslagen werden vnd darczu auch was der obengnante vnser Herre der Kunigk gerechtigkeit hat an dem Closter zcu Osseck vnd an den hofe zu Lantschuz mit seiner Angehorungen vnd den zween hofen des Aptes zum Grunhain doch vnschedelichn den obingenanten Clostern an iren Rechtn an denselben hofen dis alles sullen wir vnd vnser erbn vor die obingnante suma, die also zusampne gerechnet wirt, In pfandwiss ynne haben nuzen nissen vnd gebruchen als lange bis das vnser gnediger Herre der Kunig sin erben ader nachkomen an der Cron zu Behem die obingnant Slosse vnd gutere von vns ader vnsern erbn mit der obin gnanten sum, als die zusampne gerechent wirt, als vor begriffen ist geledigen vnd gelosen, in der masse als von der losunge wegn hernach geschriben steet ane alle geverde Ouch sullen dise Verpfendunge vnd Vorschribung vn- schedelich sin dem edeln Albrechten von Coldiz vnd sinen erbn, an sulche hundert schogk gelts die ym vormals verschriben sint, von vnserm obgnanten gnedign Hern dem Kunige vnd sinen vorfarn seligen, noch lute siner brive, die er dorumb ynne hat, vnd sullen wir vnde vnser erbn yn vnd sine erbn doby gerug- lichen blibn lasen, doch so mogen wir vnd vnser erbn dieselben hundert schog mit tusent schogken abelosen, vnd wenn die Lo- sunge geschyt vnde wir ym ader sinen erbn das gelt bezalen in yren sichern gewalt, So sullen wir dieselben tusent schogk haben vf der vorgnanten Pfantschafft, zu andern vorgeschriben gelde, das vns vnser gnediger Herre der Kunigk in sinen briven verschriben hat, ane alle geverde. Es ist auch mit namen bereth, von der losunge wegen der Slosse die Graff Henrich von Swarz- purg ynne hat, vnd die wir losen sulln vnd mugen als hievor gerurt ist, das der obingnante vnser gnediger Herre der Kunig dorumb einen Richter benennen vnd dargeben sal, vsser sinen Kurfursten den sine Gnade auch iczunt benant hat, mit namen den vorgnanten Margraffe Friderichen von Brandenburg, vor den sal sin Gnade vnd auch der von Swarzpurg sulche brive tun
229 Slosse von den vorgnanten Graven Heinrichen von Swarzpurg losin werden vnd sulch suma als vns das vorgnante Slos Mol- berg izunt pfandes steet sollen mit den obigenanten nunzig tusent Gulden, die vns vnser Herre der Kunig iczunt daruf auch In vorgeschribener mass geslagen hat an einer suma gerechnet vnd geslagen werden vnd darczu auch was der obengnante vnser Herre der Kunigk gerechtigkeit hat an dem Closter zcu Osseck vnd an den hofe zu Lantschuz mit seiner Angehorungen vnd den zween hofen des Aptes zum Grunhain doch vnschedelichn den obingenanten Clostern an iren Rechtn an denselben hofen dis alles sullen wir vnd vnser erbn vor die obingnante suma, die also zusampne gerechnet wirt, In pfandwiss ynne haben nuzen nissen vnd gebruchen als lange bis das vnser gnediger Herre der Kunig sin erben ader nachkomen an der Cron zu Behem die obingnant Slosse vnd gutere von vns ader vnsern erbn mit der obin gnanten sum, als die zusampne gerechent wirt, als vor begriffen ist geledigen vnd gelosen, in der masse als von der losunge wegn hernach geschriben steet ane alle geverde Ouch sullen dise Verpfendunge vnd Vorschribung vn- schedelich sin dem edeln Albrechten von Coldiz vnd sinen erbn, an sulche hundert schogk gelts die ym vormals verschriben sint, von vnserm obgnanten gnedign Hern dem Kunige vnd sinen vorfarn seligen, noch lute siner brive, die er dorumb ynne hat, vnd sullen wir vnde vnser erbn yn vnd sine erbn doby gerug- lichen blibn lasen, doch so mogen wir vnd vnser erbn dieselben hundert schog mit tusent schogken abelosen, vnd wenn die Lo- sunge geschyt vnde wir ym ader sinen erbn das gelt bezalen in yren sichern gewalt, So sullen wir dieselben tusent schogk haben vf der vorgnanten Pfantschafft, zu andern vorgeschriben gelde, das vns vnser gnediger Herre der Kunigk in sinen briven verschriben hat, ane alle geverde. Es ist auch mit namen bereth, von der losunge wegen der Slosse die Graff Henrich von Swarz- purg ynne hat, vnd die wir losen sulln vnd mugen als hievor gerurt ist, das der obingnante vnser gnediger Herre der Kunig dorumb einen Richter benennen vnd dargeben sal, vsser sinen Kurfursten den sine Gnade auch iczunt benant hat, mit namen den vorgnanten Margraffe Friderichen von Brandenburg, vor den sal sin Gnade vnd auch der von Swarzpurg sulche brive tun
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230 legin die sie bedersyt haben von der vorberurten Pfandschafft wegen, Vnd darczu auch kuntschafft vnd was ir jglicher teil furzuwenden hat, vnd was dan von denselben Richter erkant wirt Im rechten von der vorgnanten Pfandschafft wegen, nach lute der Pfandbrieffe, die ober die Slosse sagent was vnde wie vil die pfandes steen, fur sulich gelt das also erkant wirt, Sollen vnd mogen wir dieselben Slosse losen vnd zu vnsern handen bringen, doch behelteniss den obin gnanten vnsern gnedigen Heren dem Kunig sinen erben vnd nachkomen der Losunge daran, als auch hiernach geschribn steet ane alle geverde, Wer auch das vnser gnediger Herr der Kunig sinen Anspruchen nach- kommen wolt, von Risenburg, Konigstein, Ilburg, Donyn, Coldiz, Pirne vnd ander Slosse wegn, die wir von der Cron zu Behem vnd iren Mannen an vns bracht haben, So sal derselbe vnser gnediger Herre derselben Anspruche nicht anheben nach vor- nuwen er sine erbn vnd nachkomen habn dann die vorgnanten Slosse Stete vnd pfandschaft von vns vmb dy summa gelts als vor begriffn ist, mit Rinischen gulden gut von goldt vnd swer gnug von gewichte geloset, Mit namen sal der obingnante vnser gnediger Herre sine erben ader nachkommen vns ader vnsern erbn sulche losunge, so sie die tun wolln, ein virteil yars in einen offen versigelten brive zuvorsagn in vnsere huser, dorynn wir dann wonhafftig sint, vngeverlich vnd zustunt nach vssgange des virteil yars Sal derselbe vnser Herre vns das obin gnante gelt bezcalen, zcu Eger in der Stad vnd derselbe vnser Here sal vns auch das Gelt zcu Eger mit synem gleyte tun gleiten bis gein Zwigkaw, So sulln wir die vnsern auch damit schicken zu helfn, das das geld dester sicher gein Zwigkaw komen moge, ane alle geverde. Vnd wanne dy beczalung also geschen ist, So sollen wir vnd vnser erbn vnsern obin genantn gnedigen Heren vnd sinen erben vnd nachkomen die obin genanten Slosse alle vnd dy pfantschafft mit iren zugehorungen die wir in pfandwise ynne hattn, als vorgeschribn steet, volgn lassen vngehindert biss dan auch diser brif vnkrefftig vnd vnmechtig ist vnd sin sal Wir vnd vnser erbn sulln vnd wollen auch vnsern obgnanten gnedigen Herrn dem Kunige sulcher Losunge gehorsam sin ane Intrag, vnd wann dys also geschen ist, dann mag der obgnant vnser gnediger Herre der Kunigk sine Anspruche zu vns haben
230 legin die sie bedersyt haben von der vorberurten Pfandschafft wegen, Vnd darczu auch kuntschafft vnd was ir jglicher teil furzuwenden hat, vnd was dan von denselben Richter erkant wirt Im rechten von der vorgnanten Pfandschafft wegen, nach lute der Pfandbrieffe, die ober die Slosse sagent was vnde wie vil die pfandes steen, fur sulich gelt das also erkant wirt, Sollen vnd mogen wir dieselben Slosse losen vnd zu vnsern handen bringen, doch behelteniss den obin gnanten vnsern gnedigen Heren dem Kunig sinen erben vnd nachkomen der Losunge daran, als auch hiernach geschribn steet ane alle geverde, Wer auch das vnser gnediger Herr der Kunig sinen Anspruchen nach- kommen wolt, von Risenburg, Konigstein, Ilburg, Donyn, Coldiz, Pirne vnd ander Slosse wegn, die wir von der Cron zu Behem vnd iren Mannen an vns bracht haben, So sal derselbe vnser gnediger Herre derselben Anspruche nicht anheben nach vor- nuwen er sine erbn vnd nachkomen habn dann die vorgnanten Slosse Stete vnd pfandschaft von vns vmb dy summa gelts als vor begriffn ist, mit Rinischen gulden gut von goldt vnd swer gnug von gewichte geloset, Mit namen sal der obingnante vnser gnediger Herre sine erben ader nachkommen vns ader vnsern erbn sulche losunge, so sie die tun wolln, ein virteil yars in einen offen versigelten brive zuvorsagn in vnsere huser, dorynn wir dann wonhafftig sint, vngeverlich vnd zustunt nach vssgange des virteil yars Sal derselbe vnser Herre vns das obin gnante gelt bezcalen, zcu Eger in der Stad vnd derselbe vnser Here sal vns auch das Gelt zcu Eger mit synem gleyte tun gleiten bis gein Zwigkaw, So sulln wir die vnsern auch damit schicken zu helfn, das das geld dester sicher gein Zwigkaw komen moge, ane alle geverde. Vnd wanne dy beczalung also geschen ist, So sollen wir vnd vnser erbn vnsern obin genantn gnedigen Heren vnd sinen erben vnd nachkomen die obin genanten Slosse alle vnd dy pfantschafft mit iren zugehorungen die wir in pfandwise ynne hattn, als vorgeschribn steet, volgn lassen vngehindert biss dan auch diser brif vnkrefftig vnd vnmechtig ist vnd sin sal Wir vnd vnser erbn sulln vnd wollen auch vnsern obgnanten gnedigen Herrn dem Kunige sulcher Losunge gehorsam sin ane Intrag, vnd wann dys also geschen ist, dann mag der obgnant vnser gnediger Herre der Kunigk sine Anspruche zu vns haben
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231 vnd tun von der vorgnanten Slosse wegn ader anders des ym not ist, vnd derwartn mit den Rechten vor sinen Kurfursten des heiligen Romischen Richs die zu der zyt In leben sint, ader dem merer teyl vnter yn ader zu mynsten an yre dryen die man haben mag vngeverlichen die vns auch entscheiden solln, nach siner ansprach vnd vnser antwort, desselben glichen wer es das wir zu sinen gnaden icht ansprechn hettn So sal der- selbe vnser gnediger Herre vns auch darumb recht gehn lassen für sinen Kurfursten die zu der zyt in leben sint, auch in vor- geschribener masse vngeverlichn, die vns auch entscheiden solln nach vnser ansprache vnd siner antwort, vnd wie sie vns dorumb entscheiden vnd vsssprechen werden Im Rechten doran solln wir von beidn syten, eine gnugen haben vnd das also volzihen ane Intrag vnd ane alles geverde. Es solln auch die obingnanten Slosse In der Voitlant gelegn, die wir von dem obin gnanten von Swarzpurg losen sollen den obingnanten vnsern gnedign Herren dem Kunige sinen erben vnde nachkomen Kunigen zcu Behem zcu allen irn noten vnd geschefften offin sin, vf ir selbs koste, vnde vnserm gelde, das wir daruf habn vnd auch den Slossn vnschedelichen ane alle geverde, Auch ist bereth vnd beteidinget, als der obingnante vnser gnediger Herre der Kunigk iczunt mit Gots hulffe, siner Kurfursten fursten vnd ander der sinen vnde des Richs vntertanen willen hat, das Slos zum Karl- steine, das iczunt belegen ist vnd die lute die doruffe belegn sint, zu entschutten vnd zu entsezen ader das die sinen die sine Gnade In die Stete vnd Slosse, Zu Behem nemlichen zu Brux Kaden ader Vssk zu krigen legn wirt, belegn wurden das da wir vorgnanten Marcgraven getruwelichn vnd vestiglichen mit vnser macht vngeverlichen dorzu helffn sulln, das zu ent- retten vnd dorynne nicht sumig sin, mit andern sinen vnd des Richs vndirthanen vnd getruwen, die dorzu berufft vnd komen werden, wann wir des alleyne nicht getun konnen, Es ist auch sunderlichen bereth vnd beteidinget, das wir disen krig vss bie vnserm obin gnanten gnedign Herren dem Kunige blibn vnd vns von sinen Gnaden nicht richten friden vorworten scheiden ader sezen sollen dywyle die kezerye Im Lande zu Behem wert ane alle geverde, desselben glichn sal auch derselbe vnser gne- diger Herre sich mit dem Lande von Behem nicht abesunen
231 vnd tun von der vorgnanten Slosse wegn ader anders des ym not ist, vnd derwartn mit den Rechten vor sinen Kurfursten des heiligen Romischen Richs die zu der zyt In leben sint, ader dem merer teyl vnter yn ader zu mynsten an yre dryen die man haben mag vngeverlichen die vns auch entscheiden solln, nach siner ansprach vnd vnser antwort, desselben glichen wer es das wir zu sinen gnaden icht ansprechn hettn So sal der- selbe vnser gnediger Herre vns auch darumb recht gehn lassen für sinen Kurfursten die zu der zyt in leben sint, auch in vor- geschribener masse vngeverlichn, die vns auch entscheiden solln nach vnser ansprache vnd siner antwort, vnd wie sie vns dorumb entscheiden vnd vsssprechen werden Im Rechten doran solln wir von beidn syten, eine gnugen haben vnd das also volzihen ane Intrag vnd ane alles geverde. Es solln auch die obingnanten Slosse In der Voitlant gelegn, die wir von dem obin gnanten von Swarzpurg losen sollen den obingnanten vnsern gnedign Herren dem Kunige sinen erben vnde nachkomen Kunigen zcu Behem zcu allen irn noten vnd geschefften offin sin, vf ir selbs koste, vnde vnserm gelde, das wir daruf habn vnd auch den Slossn vnschedelichen ane alle geverde, Auch ist bereth vnd beteidinget, als der obingnante vnser gnediger Herre der Kunigk iczunt mit Gots hulffe, siner Kurfursten fursten vnd ander der sinen vnde des Richs vntertanen willen hat, das Slos zum Karl- steine, das iczunt belegen ist vnd die lute die doruffe belegn sint, zu entschutten vnd zu entsezen ader das die sinen die sine Gnade In die Stete vnd Slosse, Zu Behem nemlichen zu Brux Kaden ader Vssk zu krigen legn wirt, belegn wurden das da wir vorgnanten Marcgraven getruwelichn vnd vestiglichen mit vnser macht vngeverlichen dorzu helffn sulln, das zu ent- retten vnd dorynne nicht sumig sin, mit andern sinen vnd des Richs vndirthanen vnd getruwen, die dorzu berufft vnd komen werden, wann wir des alleyne nicht getun konnen, Es ist auch sunderlichen bereth vnd beteidinget, das wir disen krig vss bie vnserm obin gnanten gnedign Herren dem Kunige blibn vnd vns von sinen Gnaden nicht richten friden vorworten scheiden ader sezen sollen dywyle die kezerye Im Lande zu Behem wert ane alle geverde, desselben glichn sal auch derselbe vnser gne- diger Herre sich mit dem Lande von Behem nicht abesunen
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232 richten furworten scheiden ader sezn sine Gnade habn denn vns auch dar In begriffen gezogen vnd genomen ane alle geverde, Wer es auch ab vnser Manne Dienere ader die vnsern mit vnsers Heren des Kunigs Mannen Dienere vnd den sinen einen ader merer icht zu schicken gewonnen, dorumb sullen wir mit vnsers selbs ader der vnsern macht nicht zu yn griffen ader sie beschedign, Sundern dy sache mit glichen billichen Rechtn vss- tragen vnde sie auch bye yren friheiten rechten vnd gnaden blibn lassen, als dicke des not geschyt, desselbn glichn sal vnser obgnanter gnediger Herre der Kunigk sine Manne Dienere vnd die sinnen das auch halden vnd vollenzyhen gein vns vnsern Mannen Dienern vnd den vnsern in allir masse als vorgeschribn steet, In allen disen sachen hindan gesazt vnd vssgeslossen alle geverde vnd argelist, Vnde diss alles was in disem brive geschribn stet, geredn vnd versprechen wir bie vnsern furstlichn ruwe vnd eren war vnd stete zu halten ane allerley Intrag twiderrede vnde geverde, Vnde des zu einem sichern vnd waren Orkunde, So haben wir die vorgnanten Marcgravn vnser jg sin eign Insigel thun hengen an disen brieff. Datum Nurenberg Sabbatho Johannis decollacionis anno MCCCCXX secundo. 183. 1422, Aug. 30 (Nürnberg). König Sigmund an den Bischof von Regensburg Johann (Streitberger): über den von den Kurfürsten gemachten Reichsanschlag zum täglichen Kriege gegen die Hussiten: ermahnt ihn zu kräftiger Mitwirkung oc. (Andreae Ratisbon. Supplementa fol. 396.) Wir Sigmund von gotes gnaden Römischer König, zu allen zeiten merer dez reichs, vnd zu Vngern, zu Behem oc. Kunig embieten dem erwirdigen byschoff zu Regenspurg, vnserm Für- sten vnd lieben andechtigen vnser gnad vnd als guet. Erwir- diger fürst vnd lieber andechtiger. Wie wir mit sampt allen vnd iglichen vnsern vnd des reichs kurfürsten, andern fürsten, grauen, edlen, vndertanen vnd getrewen dem allmächtigen gote, Marie seiner lieben mueter, vnd allen heyligen zu lob vnd zu ere cristenglauben der heyligen Kyrchen vnd aller Kristenhait
232 richten furworten scheiden ader sezn sine Gnade habn denn vns auch dar In begriffen gezogen vnd genomen ane alle geverde, Wer es auch ab vnser Manne Dienere ader die vnsern mit vnsers Heren des Kunigs Mannen Dienere vnd den sinen einen ader merer icht zu schicken gewonnen, dorumb sullen wir mit vnsers selbs ader der vnsern macht nicht zu yn griffen ader sie beschedign, Sundern dy sache mit glichen billichen Rechtn vss- tragen vnde sie auch bye yren friheiten rechten vnd gnaden blibn lassen, als dicke des not geschyt, desselbn glichn sal vnser obgnanter gnediger Herre der Kunigk sine Manne Dienere vnd die sinnen das auch halden vnd vollenzyhen gein vns vnsern Mannen Dienern vnd den vnsern in allir masse als vorgeschribn steet, In allen disen sachen hindan gesazt vnd vssgeslossen alle geverde vnd argelist, Vnde diss alles was in disem brive geschribn stet, geredn vnd versprechen wir bie vnsern furstlichn ruwe vnd eren war vnd stete zu halten ane allerley Intrag twiderrede vnde geverde, Vnde des zu einem sichern vnd waren Orkunde, So haben wir die vorgnanten Marcgravn vnser jg sin eign Insigel thun hengen an disen brieff. Datum Nurenberg Sabbatho Johannis decollacionis anno MCCCCXX secundo. 183. 1422, Aug. 30 (Nürnberg). König Sigmund an den Bischof von Regensburg Johann (Streitberger): über den von den Kurfürsten gemachten Reichsanschlag zum täglichen Kriege gegen die Hussiten: ermahnt ihn zu kräftiger Mitwirkung oc. (Andreae Ratisbon. Supplementa fol. 396.) Wir Sigmund von gotes gnaden Römischer König, zu allen zeiten merer dez reichs, vnd zu Vngern, zu Behem oc. Kunig embieten dem erwirdigen byschoff zu Regenspurg, vnserm Für- sten vnd lieben andechtigen vnser gnad vnd als guet. Erwir- diger fürst vnd lieber andechtiger. Wie wir mit sampt allen vnd iglichen vnsern vnd des reichs kurfürsten, andern fürsten, grauen, edlen, vndertanen vnd getrewen dem allmächtigen gote, Marie seiner lieben mueter, vnd allen heyligen zu lob vnd zu ere cristenglauben der heyligen Kyrchen vnd aller Kristenhait
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233 zu hilff vnd zu trost, vnd auch dem romischen reich vnd ge- mainem nücze zu frumen vnd nemlich die keczer, die in vnserm kunigkreich zu Behem aufferstanden sind, die man hussen nen- net vnd ir vnausprechenliche boszheit vnd ubeltete, die sie mit lestrunge dez allmechtigen gotes, Marie, aller heyligen, vnd vnser aller cristenns gelaubens, vnd nemlich an gotz hewser zu berauben, die zu zerstören, vnd zu zerbrechen, bilde zu erslahen, cristenmenschen zu martern vnd zu töten, die sacra- mente vnd heylikeyte zu smehen vnd vndter ir füess zu treten vnd ander ire keczerey teglich begeen, mit gotes hilff zu straffen, aussreuten vnd zu tilgen, vberkumen vnd einen anslag nach dem gleichstem vnd bestem, wie vil wir vnd ein iglicher kürfürste, fürste, grafe, herre vnd igliche des reichs stat gewappents volks vnd schützen haben, vnd die ein gancz jar zu teglichem Kriege wider die vorgenanten keczer mit koste versorgen solle, gema- chet haben, vnd wie vil du darzu gewappents volks vnd schüczen vnd auff welche zeit vnd wohin schicken söllest, daz alles ver- nemest du eygenlicher in der vorgenanten kurfursten brieff der dir mit disem vnserm brieff geantwurtt sol werden. Wann wir mit solchem vorgenanten anslag wider die vorgenanten keczer mit der hilff gotes getrewlich vnd krefftiglich nachgeen wöllen, vnd den auch zuvolbringen alle vnser küngkliche gemûte vnd macht gestellet haben, dem bisz auff vnser selbs bluet vergiessen genug zu tuen, vnd nemlich wann die sache zuuoran gottes ist vnd die heylige Kirche, der vogtt vnd schirmer wir sein, cri- stengelauben, dich vnd all Kristenmenschen antreffen, darumb begern wir an dich vnd gebieten dir von römischer küngklicher macht, vnd bey behaltnüsz deins leibs, leben, gut, ere vnd hab, ernstlich vnd vesticlich mit dysem brieff vnd manen dich auch darzu sôlicher trew, ere vnd gelübde, die du Kristem gelauben gemeinem nucz vnd auch vns vnd dem reiche pflichtig bist, daz du die zal gewappents volks vnd schützen die dir angeslagen sind, als dir dann die vorgenannt Kurfürsten schreiben, auf zeit vnd an stat in irem brieff begriffen wol erczewgt vnd versorget schicken sollest an alles verziehen vnd widersprechen, als wir auch dez nach gelegenheit diser sache ein gancze hoffnung vnd getrawen zu dir haben; wann zu dem lóne, den du darumb von gote haben wirdest, wollen wir das auch gegen dir allzeit
233 zu hilff vnd zu trost, vnd auch dem romischen reich vnd ge- mainem nücze zu frumen vnd nemlich die keczer, die in vnserm kunigkreich zu Behem aufferstanden sind, die man hussen nen- net vnd ir vnausprechenliche boszheit vnd ubeltete, die sie mit lestrunge dez allmechtigen gotes, Marie, aller heyligen, vnd vnser aller cristenns gelaubens, vnd nemlich an gotz hewser zu berauben, die zu zerstören, vnd zu zerbrechen, bilde zu erslahen, cristenmenschen zu martern vnd zu töten, die sacra- mente vnd heylikeyte zu smehen vnd vndter ir füess zu treten vnd ander ire keczerey teglich begeen, mit gotes hilff zu straffen, aussreuten vnd zu tilgen, vberkumen vnd einen anslag nach dem gleichstem vnd bestem, wie vil wir vnd ein iglicher kürfürste, fürste, grafe, herre vnd igliche des reichs stat gewappents volks vnd schützen haben, vnd die ein gancz jar zu teglichem Kriege wider die vorgenanten keczer mit koste versorgen solle, gema- chet haben, vnd wie vil du darzu gewappents volks vnd schüczen vnd auff welche zeit vnd wohin schicken söllest, daz alles ver- nemest du eygenlicher in der vorgenanten kurfursten brieff der dir mit disem vnserm brieff geantwurtt sol werden. Wann wir mit solchem vorgenanten anslag wider die vorgenanten keczer mit der hilff gotes getrewlich vnd krefftiglich nachgeen wöllen, vnd den auch zuvolbringen alle vnser küngkliche gemûte vnd macht gestellet haben, dem bisz auff vnser selbs bluet vergiessen genug zu tuen, vnd nemlich wann die sache zuuoran gottes ist vnd die heylige Kirche, der vogtt vnd schirmer wir sein, cri- stengelauben, dich vnd all Kristenmenschen antreffen, darumb begern wir an dich vnd gebieten dir von römischer küngklicher macht, vnd bey behaltnüsz deins leibs, leben, gut, ere vnd hab, ernstlich vnd vesticlich mit dysem brieff vnd manen dich auch darzu sôlicher trew, ere vnd gelübde, die du Kristem gelauben gemeinem nucz vnd auch vns vnd dem reiche pflichtig bist, daz du die zal gewappents volks vnd schützen die dir angeslagen sind, als dir dann die vorgenannt Kurfürsten schreiben, auf zeit vnd an stat in irem brieff begriffen wol erczewgt vnd versorget schicken sollest an alles verziehen vnd widersprechen, als wir auch dez nach gelegenheit diser sache ein gancze hoffnung vnd getrawen zu dir haben; wann zu dem lóne, den du darumb von gote haben wirdest, wollen wir das auch gegen dir allzeit
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234 bedencken vnd erkennen. Geben zu Nüremberg am Suntag vor sant Egidii tag, vnser reiche des Vngrischen oc. in dem XXXVI, dez Römischen in dem XII vnd des Behemischen im dritten jar. 209. 1422, Sept. 1 (Nürnberg). Die zu Nürnberg versammelten Kurfürsten an den Bischof von Regens- burg: in dem Reichsanschlag zum täglichen Kriege gegen die Ketzer in Böhmen sei er mit fünf Gleven angesetzt, die er zu Michaelis um Nürn- berg zu stellen habe. (Andreae Ratisbon. Supplementa fol. 395—96.) „Litera electorum missa Johanni Streitperger Episcopo Ratisbonensi pro subsidio pugnandi contra hæreticos." Wir von gotes gnaden Conrad zu Maincz, Ott zu Trier, Dyetreich zu Köln, erczbyschôf, Ludwig, pfalczgraff bey Rein, herczog in Bayrn oc., Albrecht herczog zu Sachsen, Lüneburg, vnd Fridrich marggraff zu Brannburg oc. alle dez heyligen Rö- mischen reychs chürfürsten: Enbieten dem erwirdigen vnserm besundern gueten frewnt, herren byschoff zu Regenspurgk, vnser frewntlich dienst zuvor. Waz grosser vnd schlâglicher keczerey vnd vngelauben in dem künigkreich zu Behem layder aufferstan- den ist, vnd wie sich die lang zeit gemert hat, vnd als ze be- sorgen ist, wo man daz nit fürkömet, mer vnd mer meren wird; wie auch die keczer derselben keczerey, dye man gemainklich Hussen nennet, christengelaubigen menschen, die sich solcher keczerey nachzuuolgen auffhalten, mit vngehörten peynen mar- tern vnd tôten ; waz sy auch an gotzhewsern zestörung, gotes seiner mueter Marie, vnd aller heyligen, vnd darzu der heyligen kyrchen vnsern cristengelauben der priesterschafft vnd aller heylichait lestrunge vnd mancherlay ander pôszhayt vnd übeltät langczeit begangen haben vnd tâglich begen, ist nit notdurfft, daz man daz mit vil worten lewter, wann daz euch vnd allen christenmenschen offenwar vnd kunt ist. Wann nu ein grosz anligent notdurfft ist, daz all dye christenmenschen, gotes vnd christenglaubes liebhaber söliche iczgunde grösse vnd swärübel- täte vnd ze foraus zerstorung vnd lesterung in ire hercz vnd gemuete rueffen wider dye vorgenanten keczer auffvten vnd
234 bedencken vnd erkennen. Geben zu Nüremberg am Suntag vor sant Egidii tag, vnser reiche des Vngrischen oc. in dem XXXVI, dez Römischen in dem XII vnd des Behemischen im dritten jar. 209. 1422, Sept. 1 (Nürnberg). Die zu Nürnberg versammelten Kurfürsten an den Bischof von Regens- burg: in dem Reichsanschlag zum täglichen Kriege gegen die Ketzer in Böhmen sei er mit fünf Gleven angesetzt, die er zu Michaelis um Nürn- berg zu stellen habe. (Andreae Ratisbon. Supplementa fol. 395—96.) „Litera electorum missa Johanni Streitperger Episcopo Ratisbonensi pro subsidio pugnandi contra hæreticos." Wir von gotes gnaden Conrad zu Maincz, Ott zu Trier, Dyetreich zu Köln, erczbyschôf, Ludwig, pfalczgraff bey Rein, herczog in Bayrn oc., Albrecht herczog zu Sachsen, Lüneburg, vnd Fridrich marggraff zu Brannburg oc. alle dez heyligen Rö- mischen reychs chürfürsten: Enbieten dem erwirdigen vnserm besundern gueten frewnt, herren byschoff zu Regenspurgk, vnser frewntlich dienst zuvor. Waz grosser vnd schlâglicher keczerey vnd vngelauben in dem künigkreich zu Behem layder aufferstan- den ist, vnd wie sich die lang zeit gemert hat, vnd als ze be- sorgen ist, wo man daz nit fürkömet, mer vnd mer meren wird; wie auch die keczer derselben keczerey, dye man gemainklich Hussen nennet, christengelaubigen menschen, die sich solcher keczerey nachzuuolgen auffhalten, mit vngehörten peynen mar- tern vnd tôten ; waz sy auch an gotzhewsern zestörung, gotes seiner mueter Marie, vnd aller heyligen, vnd darzu der heyligen kyrchen vnsern cristengelauben der priesterschafft vnd aller heylichait lestrunge vnd mancherlay ander pôszhayt vnd übeltät langczeit begangen haben vnd tâglich begen, ist nit notdurfft, daz man daz mit vil worten lewter, wann daz euch vnd allen christenmenschen offenwar vnd kunt ist. Wann nu ein grosz anligent notdurfft ist, daz all dye christenmenschen, gotes vnd christenglaubes liebhaber söliche iczgunde grösse vnd swärübel- täte vnd ze foraus zerstorung vnd lesterung in ire hercz vnd gemuete rueffen wider dye vorgenanten keczer auffvten vnd
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235 krefftichleich helffen, gotes, seiner mueter, aller heyligen, cri- stens vnd ir selbs glauben, er ze retten, vnd also der aller- durchleuchtigst fürst vnd herr, Herr Sigmund, Römischer könig, zu allen zeyten merer des reychs, vnd zu Vngern, zu Bechem, Dalmacien, Croacien oc. kunig, vnser genädiger lieber herr, vns obgenannten kurfürsten all vnd darczu gemainckleich all sein vnd des reichs fürsten, geystlich vnd werntliche, grafen, edle vnd stete, zu im gen Nürnberg ze komen gerueffen hat, doselbs wir auch dyse zeit pey im vnd mit sambt im vnd grossen rat der vorgenanten fürsten, edlen vnd stet ain worden sein, vnd also von im vnd vns mit rat der vorgenanten des reichs fürsten vnd getrewen uberkomen vnd geordent ist, als hernach geschri- ben stet, mit namen, daz vnseryglicher vnd also ygliche des reichs fursten, gaystlich vnd werltiche, prelaten, grauen, herrn vnd stet ein nämliche zal gewapptends volkchs vnd schützen wider dye vorgenanten keczer gen Becheim schicken vnd dye daselbs ein gancz jar zu harren versorgen schullen, dye vor- genant keczer vnd keczerey mit gotzs hilffe vnd taglichem krieg ze hellig machen vnd zetemnen, vnd wann ir vmb fünff mit gläuen zu den vorgenanten sachen ze schicken nach dem gleich- sten vnd pesten angeschlagen seyt, darumb bitten wir eur lieb vnd frewntschaft mit allem fleyss vnd ernst, vnd manen euch auch, wez wir euch durch den ganczen christenhait willen er- manen mügen, daz ir got vnserm herrn vnd seiner mueter Maria vnd aller heyligen ze lob vnd ze eren vnd nämlich aller chri- stenhait ze hilff vnd ze trost vnd ze rettung cristengelaubens vnd darczu dem vorgenannten vnserm genädigen herrn, dem römischen Künig vnd dem reich, zu dem ir auch gehört, ze komen, die vorgenanten notdurft anligent ze herczen nemet, vnd darczu tuen vnd helffen wellet, daz dye vorgenant ewr zal mit gläuen wider die vorgenanten keczer vnverziehen vnd wol er- czewgt ein gancz jar zu harren ausgericht vnd nach irer not- durfft versorgt werden, als vorberurt ist, vnd also auff sand Michelstag nächstkünftig vmb Nürnberg oder fürbasser vmb Eger ze sein vnd auf dye hawbtlewt darczu geseczt ze warten vnd zw tuen, daz sich gepüret. Als euch dann der vorgenant vnser genädiger herr der künig auch dauon schreibet, vnd als wir ein gancz vnd vestes getrawen zu euch haben, wissen wir wol, daz
235 krefftichleich helffen, gotes, seiner mueter, aller heyligen, cri- stens vnd ir selbs glauben, er ze retten, vnd also der aller- durchleuchtigst fürst vnd herr, Herr Sigmund, Römischer könig, zu allen zeyten merer des reychs, vnd zu Vngern, zu Bechem, Dalmacien, Croacien oc. kunig, vnser genädiger lieber herr, vns obgenannten kurfürsten all vnd darczu gemainckleich all sein vnd des reichs fürsten, geystlich vnd werntliche, grafen, edle vnd stete, zu im gen Nürnberg ze komen gerueffen hat, doselbs wir auch dyse zeit pey im vnd mit sambt im vnd grossen rat der vorgenanten fürsten, edlen vnd stet ain worden sein, vnd also von im vnd vns mit rat der vorgenanten des reichs fürsten vnd getrewen uberkomen vnd geordent ist, als hernach geschri- ben stet, mit namen, daz vnseryglicher vnd also ygliche des reichs fursten, gaystlich vnd werltiche, prelaten, grauen, herrn vnd stet ein nämliche zal gewapptends volkchs vnd schützen wider dye vorgenanten keczer gen Becheim schicken vnd dye daselbs ein gancz jar zu harren versorgen schullen, dye vor- genant keczer vnd keczerey mit gotzs hilffe vnd taglichem krieg ze hellig machen vnd zetemnen, vnd wann ir vmb fünff mit gläuen zu den vorgenanten sachen ze schicken nach dem gleich- sten vnd pesten angeschlagen seyt, darumb bitten wir eur lieb vnd frewntschaft mit allem fleyss vnd ernst, vnd manen euch auch, wez wir euch durch den ganczen christenhait willen er- manen mügen, daz ir got vnserm herrn vnd seiner mueter Maria vnd aller heyligen ze lob vnd ze eren vnd nämlich aller chri- stenhait ze hilff vnd ze trost vnd ze rettung cristengelaubens vnd darczu dem vorgenannten vnserm genädigen herrn, dem römischen Künig vnd dem reich, zu dem ir auch gehört, ze komen, die vorgenanten notdurft anligent ze herczen nemet, vnd darczu tuen vnd helffen wellet, daz dye vorgenant ewr zal mit gläuen wider die vorgenanten keczer vnverziehen vnd wol er- czewgt ein gancz jar zu harren ausgericht vnd nach irer not- durfft versorgt werden, als vorberurt ist, vnd also auff sand Michelstag nächstkünftig vmb Nürnberg oder fürbasser vmb Eger ze sein vnd auf dye hawbtlewt darczu geseczt ze warten vnd zw tuen, daz sich gepüret. Als euch dann der vorgenant vnser genädiger herr der künig auch dauon schreibet, vnd als wir ein gancz vnd vestes getrawen zu euch haben, wissen wir wol, daz
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236 ir selber aygenklich verstet, was verdiens vnd lons ir darumb von got vnd er von der werlt gehaben muget. So wellen wir daz auch gegen euch vnd den ewern mit sunderlichen vnd günst- lichen frewntschafften allczeit güetlichen erkennen vnd bedencken. Geben ze Nürnberg vntter vnsern Conrads ze Maincz, Otten ze Trier, vnd Dyetreich ze Kölne, erczbyschöfe, vnd Fridreichs marggrafe ze Branburge insigeln, der wir andere prestenhalb der vnser auff dyse zeit mit im gebrauchen. In die sancti Egidii anno oc. XXII. 210. 1422, Sept. 5 (Nürnberg). König Sigmund ernennt den Markgrafen Friedrich von Brandenburg zum obersten Hauptmann des gegen die Hussiten ziehenden Reichsheeres. (Riedel Codex dlpl. Brandeb. Hauptthell II, Bd. 3, Seite 418, aus dem Orig.) Wir Sigmund, von gotes gnaden Römischer Künig, zu allen czeiten merer des Reichs vnd zu Vngern, zu Behem, Dalma- tien, Croatien oc. Künig, Bekennen vnd tun kunt offenbar mit diesem Brieffe allen den, die In sehen oder horen lesen, Als Wir yczund mit rate vnserer vnd des Richs Kurfürsten, anderer Fürsten, Grafen, Edler vnd getrewen, Vnd ouch vil vnserr Banerherren, Edlen vnd getrewen vnserr Cron zu Behem einen Czug mit here hauffen und mechte wider die Wyckleuischen ke- czerey und Wyklefen, die man hussen nennet, in vnser Ku- nigreich zu Behem zutund vnd ouch Eynen teglichen Krige wider Sy zutriben geordnet, vnd Bestallt haben; das Wir also angesehen und Betrachtet haben, des hochgebornen Fridrichs, Marggrauens zu Brandenburg, vnsers vnd des Reichs Erzcamrers vnd Burggrauens zu Nüremberg, vnsers Rates, Lieben Oheims vnd Kurfürstens Redlikeyt, Vernunft vnd Vestikeyt, vnd sunder- lich die Bewert Liebe vnd treue, die er Cristenglauben. vns vnd dem Riche zu dienen hat, vnd haben In dorumb mit wolbedach- tem mute, gutem Rate der vorgenanten vnserr Kurfürsten, Für- sten, Edler, Banerheren vnd getruer von vnsern vnd des Richs und der Crone zu Behem wegen des vorgenanten Czugs vnd te- glichen Kriegs wieder die vorgenanten Wykleuischen vnsern Obristen houptman gemachet vnd geseczet, vnd machen vnd
236 ir selber aygenklich verstet, was verdiens vnd lons ir darumb von got vnd er von der werlt gehaben muget. So wellen wir daz auch gegen euch vnd den ewern mit sunderlichen vnd günst- lichen frewntschafften allczeit güetlichen erkennen vnd bedencken. Geben ze Nürnberg vntter vnsern Conrads ze Maincz, Otten ze Trier, vnd Dyetreich ze Kölne, erczbyschöfe, vnd Fridreichs marggrafe ze Branburge insigeln, der wir andere prestenhalb der vnser auff dyse zeit mit im gebrauchen. In die sancti Egidii anno oc. XXII. 210. 1422, Sept. 5 (Nürnberg). König Sigmund ernennt den Markgrafen Friedrich von Brandenburg zum obersten Hauptmann des gegen die Hussiten ziehenden Reichsheeres. (Riedel Codex dlpl. Brandeb. Hauptthell II, Bd. 3, Seite 418, aus dem Orig.) Wir Sigmund, von gotes gnaden Römischer Künig, zu allen czeiten merer des Reichs vnd zu Vngern, zu Behem, Dalma- tien, Croatien oc. Künig, Bekennen vnd tun kunt offenbar mit diesem Brieffe allen den, die In sehen oder horen lesen, Als Wir yczund mit rate vnserer vnd des Richs Kurfürsten, anderer Fürsten, Grafen, Edler vnd getrewen, Vnd ouch vil vnserr Banerherren, Edlen vnd getrewen vnserr Cron zu Behem einen Czug mit here hauffen und mechte wider die Wyckleuischen ke- czerey und Wyklefen, die man hussen nennet, in vnser Ku- nigreich zu Behem zutund vnd ouch Eynen teglichen Krige wider Sy zutriben geordnet, vnd Bestallt haben; das Wir also angesehen und Betrachtet haben, des hochgebornen Fridrichs, Marggrauens zu Brandenburg, vnsers vnd des Reichs Erzcamrers vnd Burggrauens zu Nüremberg, vnsers Rates, Lieben Oheims vnd Kurfürstens Redlikeyt, Vernunft vnd Vestikeyt, vnd sunder- lich die Bewert Liebe vnd treue, die er Cristenglauben. vns vnd dem Riche zu dienen hat, vnd haben In dorumb mit wolbedach- tem mute, gutem Rate der vorgenanten vnserr Kurfürsten, Für- sten, Edler, Banerheren vnd getruer von vnsern vnd des Richs und der Crone zu Behem wegen des vorgenanten Czugs vnd te- glichen Kriegs wieder die vorgenanten Wykleuischen vnsern Obristen houptman gemachet vnd geseczet, vnd machen vnd
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237 seczen von Romischer vnd Behemischer Königlicher macht, in crafft disz Briefs. Vnd Wir haben Im auch vnsere ganze vnd volle macht vnd gewalt gegeben, vnd geben mit disem Brief, vnser vnd des Richs vnd der Crone zu Behm Banier wider die vorgenanten Wikleuischen vfezuwerffen vnd zu füren, Kriege vnd Vrluge wider Sy zutrieben vnd alles das dorin vnd damit zutund notdurft ist czutund vnd zulassen, vnd das wir selber getun oder gelassen möchten, ob Wir gegenwertig weren. Nemlich haben wir ouch Im macht gegeben, vnd geben in craft disz Briefs mit allen vnd iglichen Edeln, Banerherren, Rittern, Knechten vnd Inwohnern aller und iglicher Stete, Slosse, Merckte vnd dorffer, die der vorgenanten Wykleuischen günner, helffere oder zuleger sind, vnd ouch mit dem Wykleuischen selber, Als ferre Sy zu der heiligen Kirchen, vnd ouch vnser, als Ires rechten Erbherrens gehorsam vnd vndertenikeyte wider komen wollen, zuteydingen vnd zuuberkomen, vnd ouch Sy vnd Ire gütere vnd habe varnde vnd ligende zu sichern vnd zu vns vnd vnserr vor- genant Crone zu Behem vfezunemen vnd zu empfahen vnd ouch In allen vnd iglichen, gemeinlich vnd sunderlich, fride, geleyte vnd sicherheit zugeben, vnd ob Sij In Irem vnglauben Bliben Sij an Lib vnd gut zustroffen, zu pinigen vnd zu toden, Allerley Brandschazung vnd ander schazung zuuerdingen, vnd die Inczu- nemen, und damit czutund vnd zulassen, was Er wil, allerley gefangen zuscheczen, In czyte vnd tag zugeben, oder Sie Ledig zulassen, gefangen zuhalden oder zu tödten, wie dann das sin wille vnd Vernunft Raten vnd Im gefellig ist : vnd was Er ouch also mit allem vnd iglichen Menschen, Geistlichen und Welt- lichen Edeln vnd vnedeln, wer dann oder wie die genant sind, in der vorgenanten Cron beteydingt, machet, handelt, tut vnd vberkomen In das alles mit seinen Briuen zuuerschreiben, vnd mit namen alles das zutund vnd zulossen, das wir selbs getun vnd gelossen mochten, ob wir gegenwertig weren, vnd das in dem vorgenanten czug vnd teglichem Kriege von vnsern wegen notdurft zutund ist vnd sin wirdet, vnd was er also tut vnd tun wirdet vnd an vnserr stat versprichet oder vorschreibet, das ist alles vnser gut wille vnd wort. Vnd wir haben ouch gelobt vnd geloben mit disem Brief bey vnsern küniglichen worten, das alles gemeinlich vnd sunderlich stete vnd veste zuhalden
237 seczen von Romischer vnd Behemischer Königlicher macht, in crafft disz Briefs. Vnd Wir haben Im auch vnsere ganze vnd volle macht vnd gewalt gegeben, vnd geben mit disem Brief, vnser vnd des Richs vnd der Crone zu Behm Banier wider die vorgenanten Wikleuischen vfezuwerffen vnd zu füren, Kriege vnd Vrluge wider Sy zutrieben vnd alles das dorin vnd damit zutund notdurft ist czutund vnd zulassen, vnd das wir selber getun oder gelassen möchten, ob Wir gegenwertig weren. Nemlich haben wir ouch Im macht gegeben, vnd geben in craft disz Briefs mit allen vnd iglichen Edeln, Banerherren, Rittern, Knechten vnd Inwohnern aller und iglicher Stete, Slosse, Merckte vnd dorffer, die der vorgenanten Wykleuischen günner, helffere oder zuleger sind, vnd ouch mit dem Wykleuischen selber, Als ferre Sy zu der heiligen Kirchen, vnd ouch vnser, als Ires rechten Erbherrens gehorsam vnd vndertenikeyte wider komen wollen, zuteydingen vnd zuuberkomen, vnd ouch Sy vnd Ire gütere vnd habe varnde vnd ligende zu sichern vnd zu vns vnd vnserr vor- genant Crone zu Behem vfezunemen vnd zu empfahen vnd ouch In allen vnd iglichen, gemeinlich vnd sunderlich, fride, geleyte vnd sicherheit zugeben, vnd ob Sij In Irem vnglauben Bliben Sij an Lib vnd gut zustroffen, zu pinigen vnd zu toden, Allerley Brandschazung vnd ander schazung zuuerdingen, vnd die Inczu- nemen, und damit czutund vnd zulassen, was Er wil, allerley gefangen zuscheczen, In czyte vnd tag zugeben, oder Sie Ledig zulassen, gefangen zuhalden oder zu tödten, wie dann das sin wille vnd Vernunft Raten vnd Im gefellig ist : vnd was Er ouch also mit allem vnd iglichen Menschen, Geistlichen und Welt- lichen Edeln vnd vnedeln, wer dann oder wie die genant sind, in der vorgenanten Cron beteydingt, machet, handelt, tut vnd vberkomen In das alles mit seinen Briuen zuuerschreiben, vnd mit namen alles das zutund vnd zulossen, das wir selbs getun vnd gelossen mochten, ob wir gegenwertig weren, vnd das in dem vorgenanten czug vnd teglichem Kriege von vnsern wegen notdurft zutund ist vnd sin wirdet, vnd was er also tut vnd tun wirdet vnd an vnserr stat versprichet oder vorschreibet, das ist alles vnser gut wille vnd wort. Vnd wir haben ouch gelobt vnd geloben mit disem Brief bey vnsern küniglichen worten, das alles gemeinlich vnd sunderlich stete vnd veste zuhalden
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238 vnd zuuollenden, vnd wo des not ist, vnser Küniglich Briue dorüber zugeben, on intrag vnd vercziehen. Vnd Wir gebieten ouch dorumb allen vnd iglichen vnsern und des Richs fürsten, Grefen, Edlen, Rittern, Knechten, Amptluten vnd Inwonern aller Stete, Merckte vnd Dorffere der vorgenanten vnserr Cron, ernst- lich vnd vestiglich mit disem Brief, das Sy dem obgenanten Fridrich vnsern hauptman, an vnserr stat vnd von vnsern wegen, allen vnd iglichen vorgenanten Sachen vnd gescheften getrü- lich Bystendig, gewertig vnd gehorsam sin sollen, Als wir des ein gancz getrüen zu In haben, vnd als liebe allen den vnser gnade vnd hulde sy. Vnd des vorgenanten Fridrichs houptman- schaft sol weren zwischen Datum disz Briefs vnd Pfingsten die schierest komen vnd darnach bisz vf vnszer widerruffen oder bisz vnser oder sein wolgefallen. Mit vrkund disz Briefs ver- sigelt mit vnserr küniglicher Maiestat Insigel. Geben zu Nürem- berg, Nach Cristes geburt vierczehenhundert Jare vnd dornach in dem czwey vnd czweinczigisten Jare, des nechsten Sampstags vor vnserr frawen tag Natiuitatis, vnserr Reiche Des vngri- schen oc. in dem Sechsz vnd dreyssigisten, des Römischen Im zwelften vnd des Behemischen In dritten Jaren. Ad mandatum Domini Regis Johannes Kirchen. 211. 1422, Sept. 7 (Prag). Die Stadt Prag überlässt dem Fürsten Sigmund Korybut von Lithauen ihren Münzmeister Jakob Wšerub. (Archiv Český, I, 215.) 212. 1422, Sept. 26, 27 (Aldenburg). Markgraf Wilhelm von Meissen an Markgr. Friedrich von Brandenburg: bittet um Auskunft, wie es mit dem Feldzuge nach Böhmen stehe, und ob er stark genug sei, ihn zu unternehmen. (Riedel 1. c. p. 420. Copie.) A) Unsern fruntlichen dinst zuuor. Hochgeborner furst lieber Oheime. Wir bitten uch mit flisse, dasz ir unsz jo ane bot-
238 vnd zuuollenden, vnd wo des not ist, vnser Küniglich Briue dorüber zugeben, on intrag vnd vercziehen. Vnd Wir gebieten ouch dorumb allen vnd iglichen vnsern und des Richs fürsten, Grefen, Edlen, Rittern, Knechten, Amptluten vnd Inwonern aller Stete, Merckte vnd Dorffere der vorgenanten vnserr Cron, ernst- lich vnd vestiglich mit disem Brief, das Sy dem obgenanten Fridrich vnsern hauptman, an vnserr stat vnd von vnsern wegen, allen vnd iglichen vorgenanten Sachen vnd gescheften getrü- lich Bystendig, gewertig vnd gehorsam sin sollen, Als wir des ein gancz getrüen zu In haben, vnd als liebe allen den vnser gnade vnd hulde sy. Vnd des vorgenanten Fridrichs houptman- schaft sol weren zwischen Datum disz Briefs vnd Pfingsten die schierest komen vnd darnach bisz vf vnszer widerruffen oder bisz vnser oder sein wolgefallen. Mit vrkund disz Briefs ver- sigelt mit vnserr küniglicher Maiestat Insigel. Geben zu Nürem- berg, Nach Cristes geburt vierczehenhundert Jare vnd dornach in dem czwey vnd czweinczigisten Jare, des nechsten Sampstags vor vnserr frawen tag Natiuitatis, vnserr Reiche Des vngri- schen oc. in dem Sechsz vnd dreyssigisten, des Römischen Im zwelften vnd des Behemischen In dritten Jaren. Ad mandatum Domini Regis Johannes Kirchen. 211. 1422, Sept. 7 (Prag). Die Stadt Prag überlässt dem Fürsten Sigmund Korybut von Lithauen ihren Münzmeister Jakob Wšerub. (Archiv Český, I, 215.) 212. 1422, Sept. 26, 27 (Aldenburg). Markgraf Wilhelm von Meissen an Markgr. Friedrich von Brandenburg: bittet um Auskunft, wie es mit dem Feldzuge nach Böhmen stehe, und ob er stark genug sei, ihn zu unternehmen. (Riedel 1. c. p. 420. Copie.) A) Unsern fruntlichen dinst zuuor. Hochgeborner furst lieber Oheime. Wir bitten uch mit flisse, dasz ir unsz jo ane bot-
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139 schafft umb den Zcog nicht lasset, wie es darumb gewand ist und wer alles von heren vnd luten auch kommen wirdet, und habet die muhe, durch unszer willen. Das wollen wir gerne verdienen. Gegeben zcu Aldenburg, am Sunnabund vor Michaelis. Wilhelm Landgraue in Doringen und Margraue zu Missen. An den hochgebornen fursten hern Fridriche, Marggr. zcu Brand. vnd Burggr. zcu Nuremberg, vnserm lieben Oheimen. B) Vnsern fruntlichen dinst zcuuor. Hochgeborne furste, lieber Oheme. Wir bidten uch mit gantzem vlisse, dasz ir vnsz schri- bet, was ir von luten itzunt by uch zcu Turszenrut haben vnd ab ir also starg werden moget, dasz man den Zcog vollenden moge; So wullen wir von morgen ober acht tage vnser bot- schafft by uch zcu Lutitz haben und uch wissen lassen, wie starg wir sindt, als man dauon gescheiden ist, das wullen wir gern vordienen. Geben zu Altenburg, am Suntage vor Michaelis. Wilhelm landgraue in Doringen vnd marggraue zcu Missen. 213. 1422, Sept. 29 (Lobenstadt). Bischof Johann von Würzburg an Markgr. Friedrich von Brandenburg: da die Zurüstungen zum Feldzuge nach Böhmen schr mangelhaft er- scheinen, so räth er ihn ganz zu unterlassen. (Riedel 1. c. p. 421. Copie.) Unsern fruntlichen dinst zuvor. Hochgeborne Furste, be- sunders lieber herre vnd frund ! Alsz Ewr liebe vns vf vnser schrifft, alsz wir euch nechst teten, von ditzs zugs wegen wider geantwort habt, wie unsere herre die Marggraue von Missen nicht fil Volks gewynne, so versten wir auch sust wol, dasz sie von Reysigen zewge nicht seer stark werden, als sie dann hie disseyd waldes nymand geworben haben, wiewohl derselben viel gerne mit in geritten weren, Alsz wir von in wusten, hetten sie
139 schafft umb den Zcog nicht lasset, wie es darumb gewand ist und wer alles von heren vnd luten auch kommen wirdet, und habet die muhe, durch unszer willen. Das wollen wir gerne verdienen. Gegeben zcu Aldenburg, am Sunnabund vor Michaelis. Wilhelm Landgraue in Doringen und Margraue zu Missen. An den hochgebornen fursten hern Fridriche, Marggr. zcu Brand. vnd Burggr. zcu Nuremberg, vnserm lieben Oheimen. B) Vnsern fruntlichen dinst zcuuor. Hochgeborne furste, lieber Oheme. Wir bidten uch mit gantzem vlisse, dasz ir vnsz schri- bet, was ir von luten itzunt by uch zcu Turszenrut haben vnd ab ir also starg werden moget, dasz man den Zcog vollenden moge; So wullen wir von morgen ober acht tage vnser bot- schafft by uch zcu Lutitz haben und uch wissen lassen, wie starg wir sindt, als man dauon gescheiden ist, das wullen wir gern vordienen. Geben zu Altenburg, am Suntage vor Michaelis. Wilhelm landgraue in Doringen vnd marggraue zcu Missen. 213. 1422, Sept. 29 (Lobenstadt). Bischof Johann von Würzburg an Markgr. Friedrich von Brandenburg: da die Zurüstungen zum Feldzuge nach Böhmen schr mangelhaft er- scheinen, so räth er ihn ganz zu unterlassen. (Riedel 1. c. p. 421. Copie.) Unsern fruntlichen dinst zuvor. Hochgeborne Furste, be- sunders lieber herre vnd frund ! Alsz Ewr liebe vns vf vnser schrifft, alsz wir euch nechst teten, von ditzs zugs wegen wider geantwort habt, wie unsere herre die Marggraue von Missen nicht fil Volks gewynne, so versten wir auch sust wol, dasz sie von Reysigen zewge nicht seer stark werden, als sie dann hie disseyd waldes nymand geworben haben, wiewohl derselben viel gerne mit in geritten weren, Alsz wir von in wusten, hetten sie
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240 dieselben gebeten. So blibt vnser herr von Trire auch aussen, So vernemen wir nicht, dasz ymands desselben Landts hervf kome. Auch haben wir hie vernomen, wie vnser here der Konig vaste gelts von den Rychsteten genomen habe vnd Sie des Zugs derlassen: dabey wir vorsteen vnd besorgen, dasz nichts usz diser Sachen werde, wann man nicht stark genug werdet: Euer Liebe vnd wir wolten vns dann mit den Unsern in not vnd kummernus geben: vnd darum, lieber here, alsz ir nit gein Beheim von des teglichen krigswegen ziehen werdet, So biten wir Euer liebe fruntlichen, Ir wollet uns hierinne bedenken, dasz wir mit den Unsern als mehr zitlich umbekerten als dork- geen, so die Sache so unendlich sich anlest. Dann solten wir verre hineinkomen und dann umbkeren mussten, dasz wer unsz allen nicht als erlich vnd glympflich, alsz ob wir das vor teten. Sust wollten wir umb Gots vnd der heiligen Christenheit willen nach unserm Vermögen darzu gern tun, raten vnd helffen, wann es usztreglich mogte sin. Hirumb so wollet uns Eure meynunge hirin wissen lassen, dann wir vorderlich sechshundert Reysige Pferde und funfhundert Wagenpferde haben und hyud damit zu Bruck ligen vnd zihen morgen fur Grafenverde hinus und werden etwe umb Weyssenach ligen, dasz unsz euer Antwort doselbst treffe: denn es vnsz vnd unserm Stifte gar ein schedlich swer sache ist, solcher masse hin und her zuzihen, so es doch fur nichte wer : und ob wir auch gein Torssengereudt komen wurden, so kerten wir doch daselbs umb, so wir versteen, dasz sich disz ding so liderlich vnd unendlich anlest. Mochte oder wolte aber Euer Liebe vnsz jegen morgen zu Euch bescheiden, alsz jr uch dann gerne mit uns unterreden wollet, und ob das eine Meyle oder zwu usz unserm wege were, dohin wollten wir zu uch komen und uns eigentlich mit Euer liebe usz disen Sachen unterreden. Gegeben zu Louenstat am dinstage Sand Michels- tag Anno oc. XXII°. Johannes von Gotsgnaden Bischof zu Wirtzspurg.
240 dieselben gebeten. So blibt vnser herr von Trire auch aussen, So vernemen wir nicht, dasz ymands desselben Landts hervf kome. Auch haben wir hie vernomen, wie vnser here der Konig vaste gelts von den Rychsteten genomen habe vnd Sie des Zugs derlassen: dabey wir vorsteen vnd besorgen, dasz nichts usz diser Sachen werde, wann man nicht stark genug werdet: Euer Liebe vnd wir wolten vns dann mit den Unsern in not vnd kummernus geben: vnd darum, lieber here, alsz ir nit gein Beheim von des teglichen krigswegen ziehen werdet, So biten wir Euer liebe fruntlichen, Ir wollet uns hierinne bedenken, dasz wir mit den Unsern als mehr zitlich umbekerten als dork- geen, so die Sache so unendlich sich anlest. Dann solten wir verre hineinkomen und dann umbkeren mussten, dasz wer unsz allen nicht als erlich vnd glympflich, alsz ob wir das vor teten. Sust wollten wir umb Gots vnd der heiligen Christenheit willen nach unserm Vermögen darzu gern tun, raten vnd helffen, wann es usztreglich mogte sin. Hirumb so wollet uns Eure meynunge hirin wissen lassen, dann wir vorderlich sechshundert Reysige Pferde und funfhundert Wagenpferde haben und hyud damit zu Bruck ligen vnd zihen morgen fur Grafenverde hinus und werden etwe umb Weyssenach ligen, dasz unsz euer Antwort doselbst treffe: denn es vnsz vnd unserm Stifte gar ein schedlich swer sache ist, solcher masse hin und her zuzihen, so es doch fur nichte wer : und ob wir auch gein Torssengereudt komen wurden, so kerten wir doch daselbs umb, so wir versteen, dasz sich disz ding so liderlich vnd unendlich anlest. Mochte oder wolte aber Euer Liebe vnsz jegen morgen zu Euch bescheiden, alsz jr uch dann gerne mit uns unterreden wollet, und ob das eine Meyle oder zwu usz unserm wege were, dohin wollten wir zu uch komen und uns eigentlich mit Euer liebe usz disen Sachen unterreden. Gegeben zu Louenstat am dinstage Sand Michels- tag Anno oc. XXII°. Johannes von Gotsgnaden Bischof zu Wirtzspurg.
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241 214. 1422, Oct. 2 (Wassersteinach). Bischof Johann von Würzburg an Markgr. Friedrich von Brandenburg: räth abermals von dem Feldzuge nach Böhmen abzustehen. (Riedel 1. c. p. 421. Cople.) Unsern frundlichen dinst zuuor. Hochgeborne furste, be- sunder lieber herre vnd frundt. Alsz Eure liebe uns in ewren ersten brive geschriben vnd geraten hat, dasz wir bisz gein Torssengereidt volzihen wollen oc. Also dunkt unsz ye lenger ye mer, wie man sich nicht vaste zu solichem Zcuge schicke ader ymands vf den beynen sey, dauon die sachen nicht wohl zu enden seyn. So mogen wir auch uf die Lute, die unsz zu Beheimen zukommen sollen, nichts zutun: wenn wir wol wissen was der mere ist, alsz Ir auch bas versteht und unsz wirde alszdann dortynnen, so wir vmbkerten, der Unglimpf zugezogen ; getrawen wir auch, dasz Ewer liebe das nicht lip sey. So haben wir auch itzund swerlich hin und hergezogen, und ligen hinnen zu Wassersteynach : und unsz wirt vil Unwillens also bewiszt, denn wir meinten wir solten Ewr liebe umb Nuremberg odir die andern trefflich funden haben, die unsz alle gelegenheit des Zugs unterwiszet hetten. So mag Ewr liebe auch wol jndenk sin, dasz nehst zu Nuremberg gerett wurde, So man vmb Nu- remberg verstunde und sehe, dasz dis Zugk nicht trefflich fur- gehen wurde, dasz dann besser were, man kerte in der Zyt hie awssen umb, denn dortynnen. So haben wir auch itzund ver- standen, dasz unser herre der König solchs bedunke und spreche es sey fur nichte, dann man werde nit stark genug, und wer sein meynung, dasz man das ufsluge, bisz es besche, den Krieg zwischen Ewr liebe und herzog Ludwige zu richten, vnd dasz dann dieselben hern auch zu dem Zuge schickten vnd hulfen. Vnd hyrumb, lieber here, wolle Ewr liebe vnsz selbs hierinne geraten und daruf gedacht sin, ob es nutz vnd gut sey und auch wol gesin moge, dasz wir hinein zihen, wann wir uns unsz ie nicht uf die Lute zu Beheim lassen wollen. Darumb so duchte unsz gar unwislich, dasz Ir und wir uns in solche grosze 16
241 214. 1422, Oct. 2 (Wassersteinach). Bischof Johann von Würzburg an Markgr. Friedrich von Brandenburg: räth abermals von dem Feldzuge nach Böhmen abzustehen. (Riedel 1. c. p. 421. Cople.) Unsern frundlichen dinst zuuor. Hochgeborne furste, be- sunder lieber herre vnd frundt. Alsz Eure liebe uns in ewren ersten brive geschriben vnd geraten hat, dasz wir bisz gein Torssengereidt volzihen wollen oc. Also dunkt unsz ye lenger ye mer, wie man sich nicht vaste zu solichem Zcuge schicke ader ymands vf den beynen sey, dauon die sachen nicht wohl zu enden seyn. So mogen wir auch uf die Lute, die unsz zu Beheimen zukommen sollen, nichts zutun: wenn wir wol wissen was der mere ist, alsz Ir auch bas versteht und unsz wirde alszdann dortynnen, so wir vmbkerten, der Unglimpf zugezogen ; getrawen wir auch, dasz Ewer liebe das nicht lip sey. So haben wir auch itzund swerlich hin und hergezogen, und ligen hinnen zu Wassersteynach : und unsz wirt vil Unwillens also bewiszt, denn wir meinten wir solten Ewr liebe umb Nuremberg odir die andern trefflich funden haben, die unsz alle gelegenheit des Zugs unterwiszet hetten. So mag Ewr liebe auch wol jndenk sin, dasz nehst zu Nuremberg gerett wurde, So man vmb Nu- remberg verstunde und sehe, dasz dis Zugk nicht trefflich fur- gehen wurde, dasz dann besser were, man kerte in der Zyt hie awssen umb, denn dortynnen. So haben wir auch itzund ver- standen, dasz unser herre der König solchs bedunke und spreche es sey fur nichte, dann man werde nit stark genug, und wer sein meynung, dasz man das ufsluge, bisz es besche, den Krieg zwischen Ewr liebe und herzog Ludwige zu richten, vnd dasz dann dieselben hern auch zu dem Zuge schickten vnd hulfen. Vnd hyrumb, lieber here, wolle Ewr liebe vnsz selbs hierinne geraten und daruf gedacht sin, ob es nutz vnd gut sey und auch wol gesin moge, dasz wir hinein zihen, wann wir uns unsz ie nicht uf die Lute zu Beheim lassen wollen. Darumb so duchte unsz gar unwislich, dasz Ir und wir uns in solche grosze 16
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242 not und angst geben, dasz dann fur nichte were und unsz groszen Unstatten brechte, dann man wol lute fyndt, die gerne vernemen vnd des fro weren, wo uch und uns Unglympf und hoemut bewist wurde. Dorumb so bitten wir Ewr liebe mit allem flisse fruntlich, Ir wollet uns hierin ewr meynunge bey Tage vnd nacht wissen lassen, unsz darnach zu richten, wann wir unsz gar seer schempten, solten wir hineinzihen und dann erst umbkeren, dasz man unsz darum verunglympfen wollte, und ge- trauen ie uch were das nicht liep. Geben zu Wassersteynach am Frytage zunachst nach Michaelis, Anno oc. XXII°. Johannsz v. Gots gn. Bischof zu Wirtzpurg. 215. 1422, Oct. 3. Dekret der Prager Gemeinde bezüglich der öffentlichen Ruhe und Si- cherheit. (Archiv Český, I, 216.) 216. 1422, Oct. 3 (Regensburg). Cardinallegat Branda an Markgraf Friedrich von Brandenburg: da er zum allgemeinen Hauptmann des Feldzugs zur Rettung Karlsteins ernannt sci, so ermahnt er ihn, nicht zu warten, bis alle Kricgsmacht zusammen kömmt, sondern täglichen Krieg zu beginnen oc. (C. Hofler in den Abhandlungen der k. böhm. Gesellsch. d. Wissensch. vom J. 1865, n. 4.) Durchluchtiger vnd grossmechtiger furste, besunder herre vnd lieber frewnt, Vnseren guten Willen in allen sachen. Als jr von dem allerdurchluchtigsten fursten vnseren herrn dem Romischen konige zu einem gemeynen hauptman gen Bö- hem zu zihen geben vnd auch gesatzt siit, vnd als wir vernomen haben euch nu zu dem zuge karlstein zu reten geschickt vnd besannt habt, vnd wann auch nu der fride zwischen euch vnd ewren buntgenossen uf einem tail vnd herzog Ludwig auf dem andern für sich geet, als dan beret ist worden vnd das wir hoffen das ir nicht trefflicher hinderniss habt die euch an dem
242 not und angst geben, dasz dann fur nichte were und unsz groszen Unstatten brechte, dann man wol lute fyndt, die gerne vernemen vnd des fro weren, wo uch und uns Unglympf und hoemut bewist wurde. Dorumb so bitten wir Ewr liebe mit allem flisse fruntlich, Ir wollet uns hierin ewr meynunge bey Tage vnd nacht wissen lassen, unsz darnach zu richten, wann wir unsz gar seer schempten, solten wir hineinzihen und dann erst umbkeren, dasz man unsz darum verunglympfen wollte, und ge- trauen ie uch were das nicht liep. Geben zu Wassersteynach am Frytage zunachst nach Michaelis, Anno oc. XXII°. Johannsz v. Gots gn. Bischof zu Wirtzpurg. 215. 1422, Oct. 3. Dekret der Prager Gemeinde bezüglich der öffentlichen Ruhe und Si- cherheit. (Archiv Český, I, 216.) 216. 1422, Oct. 3 (Regensburg). Cardinallegat Branda an Markgraf Friedrich von Brandenburg: da er zum allgemeinen Hauptmann des Feldzugs zur Rettung Karlsteins ernannt sci, so ermahnt er ihn, nicht zu warten, bis alle Kricgsmacht zusammen kömmt, sondern täglichen Krieg zu beginnen oc. (C. Hofler in den Abhandlungen der k. böhm. Gesellsch. d. Wissensch. vom J. 1865, n. 4.) Durchluchtiger vnd grossmechtiger furste, besunder herre vnd lieber frewnt, Vnseren guten Willen in allen sachen. Als jr von dem allerdurchluchtigsten fursten vnseren herrn dem Romischen konige zu einem gemeynen hauptman gen Bö- hem zu zihen geben vnd auch gesatzt siit, vnd als wir vernomen haben euch nu zu dem zuge karlstein zu reten geschickt vnd besannt habt, vnd wann auch nu der fride zwischen euch vnd ewren buntgenossen uf einem tail vnd herzog Ludwig auf dem andern für sich geet, als dan beret ist worden vnd das wir hoffen das ir nicht trefflicher hinderniss habt die euch an dem
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243 zuge gehinderte mochten, vnd darumb so ervordern ermanen und biten wir euch in ganzem getrawen, so wir ernstlich konnen vnd mogen, das jr dem almechtigen got zu lobe vnd zu eren vnd dem cristenlichen gelauben zu sterkung vol riten vnd nit hinder sich zihen wollet, ab sach were das di nit alle cho- men die dann chomen sullen, sunder die weyl mit dem ganzen volkh in den steten ligen vnd teglichen krieg treiben wollet bis das das andere volk auch komen werdet, das doch als wir ver- nomen hoben zu euch auf sand Gallentag (16 Oct.) komen würdet. Dann wo jr vnd die andern zu disen zeiten wider zuruk vnd nit für euch zuget, so wurd der karlstein vnd viel- leicht das ganz konikreich zu behem verloren, vnd wurde dann die schuld alle vff euch als wir förchten ligen, das vns zumal nit lieb wer. Darumb so last euch in den sachen ernst sein vnd behalt das volk ye bey cinander, das wir sunderlich wo wir mügen vmb euch verdienen wellen vnd getruwen auch zu dem almechtigen got sin genaden also mit euch sein, das es in allen Ewren sachen wol gen schul. Geben zu Regenspurg am Samczstag vor sand franczssen tag. Branda Cardinal von Placzenz genannt des bebst- lichen Stuls legat oc. Dem durchluchtigen oc. Hern Fridrich Marggraven zu Brandenburg. 217. 1422, Oct. 4 (Kemnitz). Markgr. Wilhelm von Meissen an Markgr. Friedrich von Brandenburg : er möge ihm nach Kopitz bei Brüx wissen lassen, wie es um den Feldzug nach Böhmen stehe. (Riedel 1. c. p. 422. Copie.) Unsern fruntlichen dinst zcuvor. Hochgeborn furste lieber Oheim. Alsz Ir Nigkele von Kossebude mit uwerme gloube- brife zcu uns gesant habet, der hat uns underricht uwer sterke und macht, die jr uf den Zcog gein Beheim bie uch habet und hat ouch geworben, uch zcu raten, wie es vmb den Zcok vor- zunemen sie oc. Lieber Oheim, must Ir selbis achten, ab ir mit sulchen Luten getrewet zcu enden und ab uch solche folge 16*
243 zuge gehinderte mochten, vnd darumb so ervordern ermanen und biten wir euch in ganzem getrawen, so wir ernstlich konnen vnd mogen, das jr dem almechtigen got zu lobe vnd zu eren vnd dem cristenlichen gelauben zu sterkung vol riten vnd nit hinder sich zihen wollet, ab sach were das di nit alle cho- men die dann chomen sullen, sunder die weyl mit dem ganzen volkh in den steten ligen vnd teglichen krieg treiben wollet bis das das andere volk auch komen werdet, das doch als wir ver- nomen hoben zu euch auf sand Gallentag (16 Oct.) komen würdet. Dann wo jr vnd die andern zu disen zeiten wider zuruk vnd nit für euch zuget, so wurd der karlstein vnd viel- leicht das ganz konikreich zu behem verloren, vnd wurde dann die schuld alle vff euch als wir förchten ligen, das vns zumal nit lieb wer. Darumb so last euch in den sachen ernst sein vnd behalt das volk ye bey cinander, das wir sunderlich wo wir mügen vmb euch verdienen wellen vnd getruwen auch zu dem almechtigen got sin genaden also mit euch sein, das es in allen Ewren sachen wol gen schul. Geben zu Regenspurg am Samczstag vor sand franczssen tag. Branda Cardinal von Placzenz genannt des bebst- lichen Stuls legat oc. Dem durchluchtigen oc. Hern Fridrich Marggraven zu Brandenburg. 217. 1422, Oct. 4 (Kemnitz). Markgr. Wilhelm von Meissen an Markgr. Friedrich von Brandenburg : er möge ihm nach Kopitz bei Brüx wissen lassen, wie es um den Feldzug nach Böhmen stehe. (Riedel 1. c. p. 422. Copie.) Unsern fruntlichen dinst zcuvor. Hochgeborn furste lieber Oheim. Alsz Ir Nigkele von Kossebude mit uwerme gloube- brife zcu uns gesant habet, der hat uns underricht uwer sterke und macht, die jr uf den Zcog gein Beheim bie uch habet und hat ouch geworben, uch zcu raten, wie es vmb den Zcok vor- zunemen sie oc. Lieber Oheim, must Ir selbis achten, ab ir mit sulchen Luten getrewet zcu enden und ab uch solche folge 16*
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244 geschyd, alsz ir von userme hern dem konige gescheyden syd und vch zcugesaget ist: und wir haben uch jtzund bie Ulrich, uwerm herolde, vnser meinung geschribin und nemlichen, dasz wir vf diese neste Midtewoche (7 Oct.) vber walt zcyhen und vnser lager zcu Copitz bie Brux haben und uwer botschafft da harren wullen, alsz ir das in userme brife wol vernemen werdet. Darumme bitten wir uch mit ganzem flisse, dasz Ir vns wider- schribet und gein Copitz wissen last, wie irs umb den Zcogk halden wollit, wann wir dahin komen wollen, alsz dasz die Zce- dele uszweiszet, und wollen da uwer botschaft harren: und wenn wir dahin nicht quemen, So mochte vnser here der Konig sprechen, wir hedten an ym gebrochen, wann ir wol wist, dasz es unser here dem Konige villichten gein unsz mak, dann gein andere fursten. Gegeben zcu Kempnitz, am Suntage francisci. Wilhelm Landgraue in doringen und Margraue zcu Missen. 218. 1422, Oct. 4 (Kemnitz). Derselbe an Denselben ; berichtet über die Stärke seiner Heeresabtheilung und die noch zu erwartende Verstärkung. (Riedel 1. c. 423. Copie.) Unsern fruntlichen dinst zcuuor. Hochgeborne Furste, lieber Oheim. Alsz Ir unsz geschriben habit, daz von vnsers hern von Bamberg wegen bie dryhundert Pferden reysiges gezcuges kommen vnd daz vnser her von Wirtzeburg mit synes selbis libe komme und habe die Sechshundert pferden reysiges gezuges, und dasz ir achthundert pferde habit, und daz wir uch von stund an sollen wissen lassen, wie starg wir mit vnserm hufen weren, Alsz haben wir uch vor geschreben, dasz vnser bruder, vnser vetter vnd wir dryhundert mit glefningen vnd dryhundert schutzzen gewinnen vnd achten, daz wir mit den dryen hundert mit glefningen und dryen hundert schutzzen und mit dem, dasz dartzu gehoret wol dry Tusend Pferde haben werden. Auch so hat vns Hans Polentzk geschriben, dasz Er Hansz von Biber-
244 geschyd, alsz ir von userme hern dem konige gescheyden syd und vch zcugesaget ist: und wir haben uch jtzund bie Ulrich, uwerm herolde, vnser meinung geschribin und nemlichen, dasz wir vf diese neste Midtewoche (7 Oct.) vber walt zcyhen und vnser lager zcu Copitz bie Brux haben und uwer botschafft da harren wullen, alsz ir das in userme brife wol vernemen werdet. Darumme bitten wir uch mit ganzem flisse, dasz Ir vns wider- schribet und gein Copitz wissen last, wie irs umb den Zcogk halden wollit, wann wir dahin komen wollen, alsz dasz die Zce- dele uszweiszet, und wollen da uwer botschaft harren: und wenn wir dahin nicht quemen, So mochte vnser here der Konig sprechen, wir hedten an ym gebrochen, wann ir wol wist, dasz es unser here dem Konige villichten gein unsz mak, dann gein andere fursten. Gegeben zcu Kempnitz, am Suntage francisci. Wilhelm Landgraue in doringen und Margraue zcu Missen. 218. 1422, Oct. 4 (Kemnitz). Derselbe an Denselben ; berichtet über die Stärke seiner Heeresabtheilung und die noch zu erwartende Verstärkung. (Riedel 1. c. 423. Copie.) Unsern fruntlichen dinst zcuuor. Hochgeborne Furste, lieber Oheim. Alsz Ir unsz geschriben habit, daz von vnsers hern von Bamberg wegen bie dryhundert Pferden reysiges gezcuges kommen vnd daz vnser her von Wirtzeburg mit synes selbis libe komme und habe die Sechshundert pferden reysiges gezuges, und dasz ir achthundert pferde habit, und daz wir uch von stund an sollen wissen lassen, wie starg wir mit vnserm hufen weren, Alsz haben wir uch vor geschreben, dasz vnser bruder, vnser vetter vnd wir dryhundert mit glefningen vnd dryhundert schutzzen gewinnen vnd achten, daz wir mit den dryen hundert mit glefningen und dryen hundert schutzzen und mit dem, dasz dartzu gehoret wol dry Tusend Pferde haben werden. Auch so hat vns Hans Polentzk geschriben, dasz Er Hansz von Biber-
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245 stein mit hundert spissen uz dem Lande zcu Lusitz kommen solle : und ir doch wol wist, dasz Hannsz von Polentzk in unsers hern des Koniges, iuwe vnd ander fursten und korfursten gein- wertikeit sagete, worde ym das Land zcu Lusiz beuolen vnd yn, Er wolte zewentzig tusend uz dem Lande uzrichten. Ouch so vornemen wir nicht, dasz Unser her von Meideburg, unser Oheim von Sachsen oder andere heren hierumb ymandts zcu dem Zcoge senden wollen. Ouch so horen wir nicht, was von den Sechs Steten Budissen und Gorlitz Lute komen werde. Solche Botschafft haben wir uch zwofach gein Lutitz getan, ob einer felte, dasz die andere yo zcu uch queme, die sol bis morgen da zcu Lutitz sin, alz daz die Zcedele, die ir unsz gesand hattit, uzwiset : und wir haben uns mit den unsern erhaben und wollen uf dise erste mittewochen (7 Oct.) obir walt zcihen und unsz gein Copitz bie Brux lagern vnd da ewre botschaft biten, wen unsz swer wer in unserm lande mit den Luten zu legen: vnd bitten uch mit flisse, was jr uns botschafft tun wollit, daz ir uns die vff den ersten dornstag oder fritag (9 Oct.) unverzog- lichen gein Copitz tut und unsz yo ane botschafft nicht lasset und vns ouch mite schribt, vb vnser here von Tryre ouch komme vnd waz die Reichstete uzrichten — vnd welche von den hern von Beyern mite komen. Gegeben zu Kempnitz am Suntage francisci. Wilhelm Landgr. in doringen vnd Marggr. zcu Missen. 219. 1422, Oct. 4 (Eschenbach). Bischof Johann von Würzburg an Denselben: er erwarte ihn zu Eschen- bach und habe von der Ubergabe Karlsteins gehört. (Riedel 1. c. p. 424. Copie.) Unser frundlichen dinst zuuor. Hochgeborner furste, be- sunder lieber herre und frund ! Ewr liebe brif unsz nehst ge- sant ist unsz hute gar fru worden und also sein wir hynnen her gein Eschenbach kommen und warten doselbst eur liebe zukunfft vnd biten Euch fruntlich, Ir wollet Euch dohin zu stund zu
245 stein mit hundert spissen uz dem Lande zcu Lusitz kommen solle : und ir doch wol wist, dasz Hannsz von Polentzk in unsers hern des Koniges, iuwe vnd ander fursten und korfursten gein- wertikeit sagete, worde ym das Land zcu Lusiz beuolen vnd yn, Er wolte zewentzig tusend uz dem Lande uzrichten. Ouch so vornemen wir nicht, dasz Unser her von Meideburg, unser Oheim von Sachsen oder andere heren hierumb ymandts zcu dem Zcoge senden wollen. Ouch so horen wir nicht, was von den Sechs Steten Budissen und Gorlitz Lute komen werde. Solche Botschafft haben wir uch zwofach gein Lutitz getan, ob einer felte, dasz die andere yo zcu uch queme, die sol bis morgen da zcu Lutitz sin, alz daz die Zcedele, die ir unsz gesand hattit, uzwiset : und wir haben uns mit den unsern erhaben und wollen uf dise erste mittewochen (7 Oct.) obir walt zcihen und unsz gein Copitz bie Brux lagern vnd da ewre botschaft biten, wen unsz swer wer in unserm lande mit den Luten zu legen: vnd bitten uch mit flisse, was jr uns botschafft tun wollit, daz ir uns die vff den ersten dornstag oder fritag (9 Oct.) unverzog- lichen gein Copitz tut und unsz yo ane botschafft nicht lasset und vns ouch mite schribt, vb vnser here von Tryre ouch komme vnd waz die Reichstete uzrichten — vnd welche von den hern von Beyern mite komen. Gegeben zu Kempnitz am Suntage francisci. Wilhelm Landgr. in doringen vnd Marggr. zcu Missen. 219. 1422, Oct. 4 (Eschenbach). Bischof Johann von Würzburg an Denselben: er erwarte ihn zu Eschen- bach und habe von der Ubergabe Karlsteins gehört. (Riedel 1. c. p. 424. Copie.) Unser frundlichen dinst zuuor. Hochgeborner furste, be- sunder lieber herre und frund ! Ewr liebe brif unsz nehst ge- sant ist unsz hute gar fru worden und also sein wir hynnen her gein Eschenbach kommen und warten doselbst eur liebe zukunfft vnd biten Euch fruntlich, Ir wollet Euch dohin zu stund zu
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246 vnsz fugen. Sundern tun wir Ewr liebe zu wissen, dasz vnsz der vörster van Nuenhuse hie gesagt hat, wie Im Konnsz von Barsperg Ritter hute gesagt habe, dasz der Karolstein gewunnen solle sein, als Er des dann gute eygenschafft wisse. Ob nun Ewr liebe ichts dauon erfaren hette oder wisste, das wollet unsz auch vorsteen lassen. Geben zu Eschenbach am Suntage nach Remigii. Johannsz v. g. g. Bischoff zu Wirtzpurg. 220. 1422 (Oct. 5 ?). Geheime Nachricht einiger egrischen Hauptleute an den Rath von Eger über den Kriegszug des Markgrafen von Brandenburg und des Bischofs von Würzburg gegen Böhmen. (Orig. arch. civ. Egrae.) Unsern willigen dinst zuvor. Ersamen, weisen, lieben Herren. Wir tun euch zu wissen, daz wir alz hewt gewesen sein pei unszer Herrn gnaden den markraffen wan branburk zu turschen- rewt, und er erst an dem obent kum wan pischoff wan wircz- purk und uns sagt, daz sein gnaden mit ym geret het, alz wan des czugs wegen, derauff er ym wider antwort und noch nicht mainung hat uber den walt zu rucken, wan er wol vernom- men het, wie daz dieselbigen noch nicht kumen weren, di dan darczu kumen schullen czu dem czug; yedoch so hat markraff wan branburk mit ym so wil geret mit pischoff wan Wirczpurk und geren gesehen het, wie das er mit ym gerukt wer zu dem wan maygssen gen Pehem, des er sich noch heynt beraten wil, und ym des als morgen ein antwort geben schul. Auch haben wir wol vernomen, bie das pischoff wan Wirczpurk auf die pemischen Herren und steten iren trost nicht uber walt zu ruken maynt, dan ez wer sach, daz er yn allen stark wer, auch lon wir euch wissen, das alz morgen die pemischen stet und Herren pei ym sein schullen zu Pernaw und wie sy alle sach machen wirt, das wellen wir euch lassen wissen pei tag und nacht, und wellen in allen sachen willig und spest tun ab got wil wan Hymel. Und halt daz in geheim, wann uns daz
246 vnsz fugen. Sundern tun wir Ewr liebe zu wissen, dasz vnsz der vörster van Nuenhuse hie gesagt hat, wie Im Konnsz von Barsperg Ritter hute gesagt habe, dasz der Karolstein gewunnen solle sein, als Er des dann gute eygenschafft wisse. Ob nun Ewr liebe ichts dauon erfaren hette oder wisste, das wollet unsz auch vorsteen lassen. Geben zu Eschenbach am Suntage nach Remigii. Johannsz v. g. g. Bischoff zu Wirtzpurg. 220. 1422 (Oct. 5 ?). Geheime Nachricht einiger egrischen Hauptleute an den Rath von Eger über den Kriegszug des Markgrafen von Brandenburg und des Bischofs von Würzburg gegen Böhmen. (Orig. arch. civ. Egrae.) Unsern willigen dinst zuvor. Ersamen, weisen, lieben Herren. Wir tun euch zu wissen, daz wir alz hewt gewesen sein pei unszer Herrn gnaden den markraffen wan branburk zu turschen- rewt, und er erst an dem obent kum wan pischoff wan wircz- purk und uns sagt, daz sein gnaden mit ym geret het, alz wan des czugs wegen, derauff er ym wider antwort und noch nicht mainung hat uber den walt zu rucken, wan er wol vernom- men het, wie daz dieselbigen noch nicht kumen weren, di dan darczu kumen schullen czu dem czug; yedoch so hat markraff wan branburk mit ym so wil geret mit pischoff wan Wirczpurk und geren gesehen het, wie das er mit ym gerukt wer zu dem wan maygssen gen Pehem, des er sich noch heynt beraten wil, und ym des als morgen ein antwort geben schul. Auch haben wir wol vernomen, bie das pischoff wan Wirczpurk auf die pemischen Herren und steten iren trost nicht uber walt zu ruken maynt, dan ez wer sach, daz er yn allen stark wer, auch lon wir euch wissen, das alz morgen die pemischen stet und Herren pei ym sein schullen zu Pernaw und wie sy alle sach machen wirt, das wellen wir euch lassen wissen pei tag und nacht, und wellen in allen sachen willig und spest tun ab got wil wan Hymel. Und halt daz in geheim, wann uns daz
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247 in rotes weis verpoten ist. Geben on Montag zu Nacht in der dritten stunt anno XXII oc. Hans Kotenploner, Wenczl gulen und ander ewr Hauptlewt. Dem ersamen und weisen purgermeister und dem ganzen rat zu Eger, unsern liben Herrn. 221. 1422, Oct. 9 (Kopitz). Markgraf Wilhelm von Meissen an Markgr. Friedrich von Brandenburg: klagt über die geringe Unterstützung, die ihm und dem Heere überhaupt aus der Lausitz, aus Polen, Schlesien und Böhmen zukomme. (Riedel 1. c. p. 424. Cople.) Unsern fruntlichen dinst zcuvor. Hochgeborn furste lieber Oheim. Alsz ir vnsz geschriben und bie Nigkle von Kossebode entpoten habt, dasz wir unsz mit den vnsern, die wir czu felde haben, enthalden vnd vorstergken solden in den Stedten, Alsz thun wir uch wissen, daz wir itzund hir zu Copitz bie Brux legen, alsz wir von vnserm hern dem Konige gescheiden sin vnd die Zeedele uszwieset, und unsz keine stete gelegen sin, die es mit vnserm hern dem konige noch halden, denn Brux vnd Cadan, die so genötigt sin, dasz sie vnsz solche vzrich- tunge umb unser gelt nicht getun konnen : und thun ouch uwer Liebe wissen, dasz das Land czu Lusitz hie zu felde nicht mer hat von hern, mannen vnd steten denn virtzig gewapente. Ouch haben die Polnischen fursten und die Fursten uz der Slesien und uz den sechs Steten nicht denn anderthalb hundert gewopente Sundern auf Wagen und zu Fusse eyns mit den andern, das es läuft wol uf vier Tusent mann. Ouch als uwre Liebe wol vernomen hat umb die Beheimischen heren, dasz sich die bie unsz uf das feldt slahen und anwisunge thun sollen, der noch keiner zu vns komen ist, noch ire botschafft auch die vnsz nicht gehabt haben und wissen ouch nicht, warumb sie das gelassen haben. Darumb vnsz swer hie zu Copitz bie Brux zu harren ist und man kein futere hie umb bekommen kann und ouch in solcher stergke nicht sin, dasz wir forder getzyhen konnen. Darumb
247 in rotes weis verpoten ist. Geben on Montag zu Nacht in der dritten stunt anno XXII oc. Hans Kotenploner, Wenczl gulen und ander ewr Hauptlewt. Dem ersamen und weisen purgermeister und dem ganzen rat zu Eger, unsern liben Herrn. 221. 1422, Oct. 9 (Kopitz). Markgraf Wilhelm von Meissen an Markgr. Friedrich von Brandenburg: klagt über die geringe Unterstützung, die ihm und dem Heere überhaupt aus der Lausitz, aus Polen, Schlesien und Böhmen zukomme. (Riedel 1. c. p. 424. Cople.) Unsern fruntlichen dinst zcuvor. Hochgeborn furste lieber Oheim. Alsz ir vnsz geschriben und bie Nigkle von Kossebode entpoten habt, dasz wir unsz mit den vnsern, die wir czu felde haben, enthalden vnd vorstergken solden in den Stedten, Alsz thun wir uch wissen, daz wir itzund hir zu Copitz bie Brux legen, alsz wir von vnserm hern dem Konige gescheiden sin vnd die Zeedele uszwieset, und unsz keine stete gelegen sin, die es mit vnserm hern dem konige noch halden, denn Brux vnd Cadan, die so genötigt sin, dasz sie vnsz solche vzrich- tunge umb unser gelt nicht getun konnen : und thun ouch uwer Liebe wissen, dasz das Land czu Lusitz hie zu felde nicht mer hat von hern, mannen vnd steten denn virtzig gewapente. Ouch haben die Polnischen fursten und die Fursten uz der Slesien und uz den sechs Steten nicht denn anderthalb hundert gewopente Sundern auf Wagen und zu Fusse eyns mit den andern, das es läuft wol uf vier Tusent mann. Ouch als uwre Liebe wol vernomen hat umb die Beheimischen heren, dasz sich die bie unsz uf das feldt slahen und anwisunge thun sollen, der noch keiner zu vns komen ist, noch ire botschafft auch die vnsz nicht gehabt haben und wissen ouch nicht, warumb sie das gelassen haben. Darumb vnsz swer hie zu Copitz bie Brux zu harren ist und man kein futere hie umb bekommen kann und ouch in solcher stergke nicht sin, dasz wir forder getzyhen konnen. Darumb
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248 wollen wir uwre Botschaft hie zcu Copitz harren zwischen hie und dinstags oder Midtewochen (13—14 Oct.) nestkomende. Darnach wisse sich uwer Liebe zcu richten. Gegeben zcu Felde zcu Copitz, am Frytage Dyonisii. Wilhelm, Landtgr. in dor. v. Marggr. zcu Missen. 222. 1422, Oct. 9 (Ulsenbach). Bischof Johann von Würzburg an Denselben: er könne zu der Botschaft an K. Sigmund seinerseits niemanden entsenden und wundere sich, dass des Königs Räthe umkehren oc. Wünscht Nachrichten aus Böhmen zu hören oc. (Riedel 1. c. p. 425. Copie.) Unsern fruntlichen dinst zuuor oc. Alsz Ew. Lieben vns geschriben haben, wie Haupt... Marschalk unsers hern Königs Rete zu vnsern herren von Missen nicht volryten sin, sundern wider umb gekert und sich zu unserm hern konige zu fugen, mit dem Ir auch ewr botschafft hingefertigett habt, die hinnen zu der veyden sind, und begert, dasz wir unser Botschafft auch mit der rede also hinschicken zu dem obgnanten unserm hern dem konige oc. haben wir wol vernommen und lassen ewr liebe wissen, dasz wir nymands itzund by uns haben, der sich by unsern obgnanten hern konige bekenne noch vorwisse, denn Karlln von Heszpurg, des wir dann mit nichte entperen mochte, ob der Zugk gein Beheim fur sich ginge: denn wir wollen den- selben Karlle morgen den tag by uns behalten, uf das ob unsz iwer Liebe ichts mochte wissen lassen, ob der Zugk abginge, und das dann Karll den obgnanten Reten nachriet, oder Sie darnach wol derrychen mochte und den alsdann alle sache, und nemlich von der IIIIm. gulden wegen unterrichte. So nimbt vns frembte, warumb unsers genanten hern Konigs Rete umbkert und nicht zu unserm hern von Missen volryten syn. Das wollet uns morgen umb Slosz, do wir ligen, wissen lassen, vnd auch, ob ewr Rete volryten sin zu dem von Missen vnd wen Ir geschickt habt. Sundern hat unsz dis vnser diner gesagt, dasz Im zwene rytende ylende von Beheim by Turssenreuth bekomen sind, dy zu ewr
248 wollen wir uwre Botschaft hie zcu Copitz harren zwischen hie und dinstags oder Midtewochen (13—14 Oct.) nestkomende. Darnach wisse sich uwer Liebe zcu richten. Gegeben zcu Felde zcu Copitz, am Frytage Dyonisii. Wilhelm, Landtgr. in dor. v. Marggr. zcu Missen. 222. 1422, Oct. 9 (Ulsenbach). Bischof Johann von Würzburg an Denselben: er könne zu der Botschaft an K. Sigmund seinerseits niemanden entsenden und wundere sich, dass des Königs Räthe umkehren oc. Wünscht Nachrichten aus Böhmen zu hören oc. (Riedel 1. c. p. 425. Copie.) Unsern fruntlichen dinst zuuor oc. Alsz Ew. Lieben vns geschriben haben, wie Haupt... Marschalk unsers hern Königs Rete zu vnsern herren von Missen nicht volryten sin, sundern wider umb gekert und sich zu unserm hern konige zu fugen, mit dem Ir auch ewr botschafft hingefertigett habt, die hinnen zu der veyden sind, und begert, dasz wir unser Botschafft auch mit der rede also hinschicken zu dem obgnanten unserm hern dem konige oc. haben wir wol vernommen und lassen ewr liebe wissen, dasz wir nymands itzund by uns haben, der sich by unsern obgnanten hern konige bekenne noch vorwisse, denn Karlln von Heszpurg, des wir dann mit nichte entperen mochte, ob der Zugk gein Beheim fur sich ginge: denn wir wollen den- selben Karlle morgen den tag by uns behalten, uf das ob unsz iwer Liebe ichts mochte wissen lassen, ob der Zugk abginge, und das dann Karll den obgnanten Reten nachriet, oder Sie darnach wol derrychen mochte und den alsdann alle sache, und nemlich von der IIIIm. gulden wegen unterrichte. So nimbt vns frembte, warumb unsers genanten hern Konigs Rete umbkert und nicht zu unserm hern von Missen volryten syn. Das wollet uns morgen umb Slosz, do wir ligen, wissen lassen, vnd auch, ob ewr Rete volryten sin zu dem von Missen vnd wen Ir geschickt habt. Sundern hat unsz dis vnser diner gesagt, dasz Im zwene rytende ylende von Beheim by Turssenreuth bekomen sind, dy zu ewr
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249 liebe wolten. Bitten wir uch fruntlich, ob die icht newes sagten, Ir wollt vnsz das auch wissen lassen, wann wir warlich gar swerlich also harren. So sein die vnsern vaste verdrossen wor- den, zu dem, dasz auch arme Lute hier umb zu grossen schaden und verderben kommen. Geben zu Vlsenbach, am frytage Dio- nisii Anno oc. XXII°. Johanns v. G. gn. Bischof zu Wirtzpurg. 223. 1422, (Ohne Datum im Oct.). Instruction einer Gesandtschaft Friedrichs von Brandenburg an die Mark- grafen von Meissen wegen des Krieges in Böhmen. (Riedel 1. c. p. 426. Copie.) Item zu werben an die herren von Missen. Zum Ersten, alsz unser gnedigster herr der König unsz geschriben und darnach durch sein erbar botschafft an Uns mit ernst begert hat, nicht hindersich Sunder fur sich in das Land zu Beheim zu rucken und unsz in die Slos und Stette zu legen, alszlang bisz unser herr der König mit andern Für- sten, hern und Stetten gereden und bestellen mag hernach zu volgen, dasz man den Sachen stark genug werden und vollen- den mug, alsz er hoffe dasz er das wol zuwege bringen wöll, Daruff wir in geantwurt haben Unser botschafft mit unsers hern Königs botschaften zu jn zu tun, und da mit jn zu ratte ze werden, wie die Sachen fürbas Vurzunemen und zu handeln sein, der Cristenheit, dem heiligen Reich und unsern herren König zu sterkung zu eren und zu nuz, und auch unsz selbs zum glimpflichsten und besten, und bitten sy, also darein zu ratten, nach dem und sy nu die machte hirumb by jn und im Lande zu Behemen wissen, Sunder ob men damit zu der rettung des Carlsteins griffen soll oder nicht. Item ob Sy nu rieten, dasz men darzu griffen solt, dasz Sy dann retten, ob sy gut dünckt an der stat zu Petersburg zusamen zustossen, wann Sy wol vorsten, dasz yeder teil allein zu kranck wer an der stat zusamen zustossen, der man vormals
249 liebe wolten. Bitten wir uch fruntlich, ob die icht newes sagten, Ir wollt vnsz das auch wissen lassen, wann wir warlich gar swerlich also harren. So sein die vnsern vaste verdrossen wor- den, zu dem, dasz auch arme Lute hier umb zu grossen schaden und verderben kommen. Geben zu Vlsenbach, am frytage Dio- nisii Anno oc. XXII°. Johanns v. G. gn. Bischof zu Wirtzpurg. 223. 1422, (Ohne Datum im Oct.). Instruction einer Gesandtschaft Friedrichs von Brandenburg an die Mark- grafen von Meissen wegen des Krieges in Böhmen. (Riedel 1. c. p. 426. Copie.) Item zu werben an die herren von Missen. Zum Ersten, alsz unser gnedigster herr der König unsz geschriben und darnach durch sein erbar botschafft an Uns mit ernst begert hat, nicht hindersich Sunder fur sich in das Land zu Beheim zu rucken und unsz in die Slos und Stette zu legen, alszlang bisz unser herr der König mit andern Für- sten, hern und Stetten gereden und bestellen mag hernach zu volgen, dasz man den Sachen stark genug werden und vollen- den mug, alsz er hoffe dasz er das wol zuwege bringen wöll, Daruff wir in geantwurt haben Unser botschafft mit unsers hern Königs botschaften zu jn zu tun, und da mit jn zu ratte ze werden, wie die Sachen fürbas Vurzunemen und zu handeln sein, der Cristenheit, dem heiligen Reich und unsern herren König zu sterkung zu eren und zu nuz, und auch unsz selbs zum glimpflichsten und besten, und bitten sy, also darein zu ratten, nach dem und sy nu die machte hirumb by jn und im Lande zu Behemen wissen, Sunder ob men damit zu der rettung des Carlsteins griffen soll oder nicht. Item ob Sy nu rieten, dasz men darzu griffen solt, dasz Sy dann retten, ob sy gut dünckt an der stat zu Petersburg zusamen zustossen, wann Sy wol vorsten, dasz yeder teil allein zu kranck wer an der stat zusamen zustossen, der man vormals
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250 aynig worden ist, und möcht darzwischen der Partyen eine schaden nemen. Item wer nu, dasz Sy daruff sprechen wurden wes vnser Ratt darumme wer; Daruff sol man antwurten, dasz Sy des Landts zu Beheimen leuffte mer wissen, dann wir. So westen Sy auch die macht wol. Item ob dies aber nich gesein möcht ; So bitt Sy vnser herr der Marggraff von vnsers herrn Künigs wegen, dasz Sy anderthalbhundert mit gleven zu dem Teglichen krieg schicken wöllen, nemlich gen Brux und ratten, wie man den teglichen krieg allerbequemlichst mit dem geleger und an- dern Sich bestellen sulle. 224. 1422, Oct. 12 (Karlstein). Die königl. Besatzung von Karlstein beglaubigt ihren Boten, Hynek Zajíc von Waldek, bei dem Markgrafen Friedrich von Brandenburg. (C. Hofler in d. Abhandl. d. k. böhm. Ges. d. Wiss. vom J. 1865, n. 5.) Illustri principi domino et domino Friderico dei gracia Marchioni Brandenburgensi et Burggravio Nuremburgensi do- mino nostro glorioso Zdeslaus Tuxa Burggravius in Karlsstein Johannes de Lestkov residens in Waldek ceterique milites et Curienses Serenissimi principis domini et domini Sigismundi dei gracia Romanorum Regis semper Augusti et Hungarie Boemie oc. Regis ffamiliares et servitores Servicia nostra prompta ad vestram offerimus voluntatem et dirigimus ad Illustrem domi- nacionem vestram Nobilem Hynkonem Leporem de Waldek osten- sorem presencium ex intencione nostra plenissime informatum desiderantes quatenus eidem ex parte nostri in referendis pro hac vice fidem dignemini adhibere per omnia creditivam tam- quam dominacioni vestre propriis assistentes loqueremur in per- sonis. Scriptum in Karlsstein tempore circum vallacionis feria secunda ante festum S. Galli. Cum 3 sigillis.
250 aynig worden ist, und möcht darzwischen der Partyen eine schaden nemen. Item wer nu, dasz Sy daruff sprechen wurden wes vnser Ratt darumme wer; Daruff sol man antwurten, dasz Sy des Landts zu Beheimen leuffte mer wissen, dann wir. So westen Sy auch die macht wol. Item ob dies aber nich gesein möcht ; So bitt Sy vnser herr der Marggraff von vnsers herrn Künigs wegen, dasz Sy anderthalbhundert mit gleven zu dem Teglichen krieg schicken wöllen, nemlich gen Brux und ratten, wie man den teglichen krieg allerbequemlichst mit dem geleger und an- dern Sich bestellen sulle. 224. 1422, Oct. 12 (Karlstein). Die königl. Besatzung von Karlstein beglaubigt ihren Boten, Hynek Zajíc von Waldek, bei dem Markgrafen Friedrich von Brandenburg. (C. Hofler in d. Abhandl. d. k. böhm. Ges. d. Wiss. vom J. 1865, n. 5.) Illustri principi domino et domino Friderico dei gracia Marchioni Brandenburgensi et Burggravio Nuremburgensi do- mino nostro glorioso Zdeslaus Tuxa Burggravius in Karlsstein Johannes de Lestkov residens in Waldek ceterique milites et Curienses Serenissimi principis domini et domini Sigismundi dei gracia Romanorum Regis semper Augusti et Hungarie Boemie oc. Regis ffamiliares et servitores Servicia nostra prompta ad vestram offerimus voluntatem et dirigimus ad Illustrem domi- nacionem vestram Nobilem Hynkonem Leporem de Waldek osten- sorem presencium ex intencione nostra plenissime informatum desiderantes quatenus eidem ex parte nostri in referendis pro hac vice fidem dignemini adhibere per omnia creditivam tam- quam dominacioni vestre propriis assistentes loqueremur in per- sonis. Scriptum in Karlsstein tempore circum vallacionis feria secunda ante festum S. Galli. Cum 3 sigillis.
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251 225. 1422, Oct. 15 (?). Markgraf Friedrich von Brandenburg an die Hauptleute des Karlsteins: er sei erst gestern über den Wald nach Tachau gekommen, da er auf Andere gewartet habe und eines merklichen Zuzugs noch gewärtig sei: er vertröstet sie mit baldiger Hilfe oc. (C. Höfler 1. c. n. 6.) Friedrich von gots gnaden Marggrave zu Brandenburg. Vnsern günstlichen grus zuvor Edeln vnd besunder lieben. Wir tun euch zu wissen, das wir mit einem merklichen wol- erzeugten volk auff gestern (14 Oct.) über wald gezogen vnd gen Tachaw komen sein vnd wern lengst gern herüber gezogen, So haben wir der leute gewart, die uns eines tails komen sein vnd noch von tag zu tag zu zihen vnd komen, vnd als wir ver- nemen und vns auch zugeschrieben ist, so seind die von Franck- furt nu zu Eger, dahin auch die von Rotemburg Winssheim vnd ander Reichstet von stund an komen vns nachvolgen vnd zu vns komen werden, also das wir ainer mercklichen helff gewar- tend sein. Sunder so hat vns vnser gnediger her der Römisch oc. kunig durch sein erber trefflich Botschafft zu embotten, wie er all hern von Bayrn zu jm verbotten vnd die mit macht auf- bringen wollen, das vns die auch zu hilff vnd sterkung komen sullen on säumen, wann ain frid zwischen vns der hern v. Bairn vnd herzog Ludwig von Mortain worden ist. So seind ettlich hern von Bayren im gancz darzu geschikt vnd gericht mit irem volke. Wir vernemen auch wie der krieg zu Breussen gefridt sey vnd wie vnser lieber Oheim der pfalzgrave vnser herr von Cöln ander fürsten hern Ritter vnd knechte die hinein gen preussen gezogen waren widerumb keren — (Lücke) — auch bot- schaft vnder augen getan haben zu vns ze zihen So (haben wir) auch Hansen von Parsperg Ritter gen Bilsen mit ainem redlichen mercklichen volk beschaiden vnd geordent, vnd in bevolhen ob sy sein bedurffen wurden, das sy den von Sternberg die Colo- wrad vnd die andern hern die zum teglichen krieg bestelt sein, zu jn vordern sullen. So ligent auch (vnser) Oheim von Missen
251 225. 1422, Oct. 15 (?). Markgraf Friedrich von Brandenburg an die Hauptleute des Karlsteins: er sei erst gestern über den Wald nach Tachau gekommen, da er auf Andere gewartet habe und eines merklichen Zuzugs noch gewärtig sei: er vertröstet sie mit baldiger Hilfe oc. (C. Höfler 1. c. n. 6.) Friedrich von gots gnaden Marggrave zu Brandenburg. Vnsern günstlichen grus zuvor Edeln vnd besunder lieben. Wir tun euch zu wissen, das wir mit einem merklichen wol- erzeugten volk auff gestern (14 Oct.) über wald gezogen vnd gen Tachaw komen sein vnd wern lengst gern herüber gezogen, So haben wir der leute gewart, die uns eines tails komen sein vnd noch von tag zu tag zu zihen vnd komen, vnd als wir ver- nemen und vns auch zugeschrieben ist, so seind die von Franck- furt nu zu Eger, dahin auch die von Rotemburg Winssheim vnd ander Reichstet von stund an komen vns nachvolgen vnd zu vns komen werden, also das wir ainer mercklichen helff gewar- tend sein. Sunder so hat vns vnser gnediger her der Römisch oc. kunig durch sein erber trefflich Botschafft zu embotten, wie er all hern von Bayrn zu jm verbotten vnd die mit macht auf- bringen wollen, das vns die auch zu hilff vnd sterkung komen sullen on säumen, wann ain frid zwischen vns der hern v. Bairn vnd herzog Ludwig von Mortain worden ist. So seind ettlich hern von Bayren im gancz darzu geschikt vnd gericht mit irem volke. Wir vernemen auch wie der krieg zu Breussen gefridt sey vnd wie vnser lieber Oheim der pfalzgrave vnser herr von Cöln ander fürsten hern Ritter vnd knechte die hinein gen preussen gezogen waren widerumb keren — (Lücke) — auch bot- schaft vnder augen getan haben zu vns ze zihen So (haben wir) auch Hansen von Parsperg Ritter gen Bilsen mit ainem redlichen mercklichen volk beschaiden vnd geordent, vnd in bevolhen ob sy sein bedurffen wurden, das sy den von Sternberg die Colo- wrad vnd die andern hern die zum teglichen krieg bestelt sein, zu jn vordern sullen. So ligent auch (vnser) Oheim von Missen
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252 nu im land mit ainem grossen volk, die nu Cometaw eingenomen haben. Dann so bald uns leut komen, der wir doch teglich hoffen vnd gewartend sein, So wollen wir weder leib noch blut sparen vnd euch getrewlich zu rettung vnd zu hilffe komen nach allem vnseren vermügen. Geben zu — am donerstag vor galli anno oc. XXII. Den vff dem karlstein hat man also geschriben vff iren brief der hierjnne ist. 226. 1422, Oct. 18 (Kadan). Markgraf Friedrich von Brandenburg an den Markgraf von Meissen: bittet ihn wieder umzukehren und bei Petersburg mit ihm sich zu verei- nigen, um gemeinschaftlich zu versuchen, Karlstein zu retten, was nicht so schwer sein werde oc. (Riedel 1. c. p, 427. Copie.) Unser fruntlich dinste zuvor. Hochgeborner furste, lieber Oheim. Alsz wir nehst unsern lieben getruwen Hannsen von Roschaw und dornach unsern Rate und lieben getruwen Hannsen von Gutenberg und Nickel von Kossenpoden zu uch gesant haben, uch zu verkundigen, dasz wir unsz am dinstag vergangen (13 Oct.) erheben und uber waldt ziehen wolten und uwre liebe bitten lieszen, dasz Ir uch mit uwerm volk gein Peterspurg, dasz uch gelegen wer, fugen wolt, dahin wir mit vnserm volck auch kommen vnd vns mit uwer liebe veraynigen und zu rate werden wolten, den Karlstein zu retten : und alsz wir uber waldt gein Tachaw kommen, funden wir unsern diener Hannsen van Roschow, den wir dauor zu iwer liebe auch gesant hatten, der unsz unterrichtet und saget, wie uch alleyne nicht zu sinne wer durch zcuziehen gein der Peterspurg. Daruff erhuben wir vnsz und sein uf Nechten am Sambstag Nacht (17 Oct.) her gein dem Cadan kommen und schriben iwer liebe von stund an, dasz jr uch enthalten wolt, bisz wir zu uch kommen möchten, wann wir unsz heute an sumen zu uch fugen wolten, und mo- geten wir dann widerumb mit uch gein Peterspurg zuziehen, dohin unser Hauff zu uch und unsz komen solte sin: und also
252 nu im land mit ainem grossen volk, die nu Cometaw eingenomen haben. Dann so bald uns leut komen, der wir doch teglich hoffen vnd gewartend sein, So wollen wir weder leib noch blut sparen vnd euch getrewlich zu rettung vnd zu hilffe komen nach allem vnseren vermügen. Geben zu — am donerstag vor galli anno oc. XXII. Den vff dem karlstein hat man also geschriben vff iren brief der hierjnne ist. 226. 1422, Oct. 18 (Kadan). Markgraf Friedrich von Brandenburg an den Markgraf von Meissen: bittet ihn wieder umzukehren und bei Petersburg mit ihm sich zu verei- nigen, um gemeinschaftlich zu versuchen, Karlstein zu retten, was nicht so schwer sein werde oc. (Riedel 1. c. p, 427. Copie.) Unser fruntlich dinste zuvor. Hochgeborner furste, lieber Oheim. Alsz wir nehst unsern lieben getruwen Hannsen von Roschaw und dornach unsern Rate und lieben getruwen Hannsen von Gutenberg und Nickel von Kossenpoden zu uch gesant haben, uch zu verkundigen, dasz wir unsz am dinstag vergangen (13 Oct.) erheben und uber waldt ziehen wolten und uwre liebe bitten lieszen, dasz Ir uch mit uwerm volk gein Peterspurg, dasz uch gelegen wer, fugen wolt, dahin wir mit vnserm volck auch kommen vnd vns mit uwer liebe veraynigen und zu rate werden wolten, den Karlstein zu retten : und alsz wir uber waldt gein Tachaw kommen, funden wir unsern diener Hannsen van Roschow, den wir dauor zu iwer liebe auch gesant hatten, der unsz unterrichtet und saget, wie uch alleyne nicht zu sinne wer durch zcuziehen gein der Peterspurg. Daruff erhuben wir vnsz und sein uf Nechten am Sambstag Nacht (17 Oct.) her gein dem Cadan kommen und schriben iwer liebe von stund an, dasz jr uch enthalten wolt, bisz wir zu uch kommen möchten, wann wir unsz heute an sumen zu uch fugen wolten, und mo- geten wir dann widerumb mit uch gein Peterspurg zuziehen, dohin unser Hauff zu uch und unsz komen solte sin: und also
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253 erhuben wir uns heutte zitlich zu iwer liebe zu reitten, wann unsz Erkinger von Sawnsheim sagt, wie wir iwe liebe vor Brux im felde funden: dann unsz komen Botschafft unter Augen auf dem felde, wie iwe liebe die iwen wider hinder sich uber walde ziehen liesz, des wir gar sere erschrocken sein: wann her Sebasth yetzt nuwerlich bey Vnsz gewesen ist, So ist auch der hasz, der uff dem Karlstein gewesen ist, uf gestern zu Unsz kommen, die uns beide eigentlich und gruntlich gesagt haben die gelegenheit der Lute vor dem Karlstein, und alsz wir ver- nommen, so ist ir aller mit einander bey vier oder funff Tu- sendten uf das allermeist und uf zwey hundert pferden. So ha- ben sy auch die grosen Puchsen uffgehaben und wegkgefurt und alsz wir jn allen vernemen, So verstehen wir nichte anders, dann wann iwe liebe und wir miteyander zugen, So erbieten unsere nicht. Darumb so bitten wir iwe liebe so fruntlichst wir ymmer konnen unde mogen van unsers gnedigsten hern des Romischen oc. Konigs wegen und auch umb unser willigen dinste willen, Ir wolt versuchen ob ir iwer volk widerumb mit uch bringen mugt Sundern auch Herzog Heinrich aus der Slesien, den von By� berstein und den andern on Seumen Bottschafft ton, dasz Sy auch widderumb komen. Möcht aber das fuszvolk nicht wide- rumb kommen, so wollet doch iwen flis ton, ob Ir den geraysi- gen Zeuge widerumb bringen mocht, Sunder uch damit gen der Peterspurg fugen und komen, sobald ir mugt. So wollen wir mit unserm Gezeuge, so sterkst wir mugen, auch zu uch kommen, und uf welichen Tag iwe liebe damit gein Peterspurg kommen wolle, das last uns an Sumen Tag und nacht wissen by disen Boten. Mocht aber yo das alles nicht gesein, So bitten wir uch von vnsers gnedigen hern des Konigs wegen, Ir mit sambt ewern Bruder uud vettern wolt uns hundert mit gleben en vir- zehen tag gein Brux schicken, jn der Zyte hoffen wir, dasz die kommen werden, die zum teglichen Krieg gehoren. Geben zu Cadan, am Sontag nach Galli, Anno oc. XXII°.
253 erhuben wir uns heutte zitlich zu iwer liebe zu reitten, wann unsz Erkinger von Sawnsheim sagt, wie wir iwe liebe vor Brux im felde funden: dann unsz komen Botschafft unter Augen auf dem felde, wie iwe liebe die iwen wider hinder sich uber walde ziehen liesz, des wir gar sere erschrocken sein: wann her Sebasth yetzt nuwerlich bey Vnsz gewesen ist, So ist auch der hasz, der uff dem Karlstein gewesen ist, uf gestern zu Unsz kommen, die uns beide eigentlich und gruntlich gesagt haben die gelegenheit der Lute vor dem Karlstein, und alsz wir ver- nommen, so ist ir aller mit einander bey vier oder funff Tu- sendten uf das allermeist und uf zwey hundert pferden. So ha- ben sy auch die grosen Puchsen uffgehaben und wegkgefurt und alsz wir jn allen vernemen, So verstehen wir nichte anders, dann wann iwe liebe und wir miteyander zugen, So erbieten unsere nicht. Darumb so bitten wir iwe liebe so fruntlichst wir ymmer konnen unde mogen van unsers gnedigsten hern des Romischen oc. Konigs wegen und auch umb unser willigen dinste willen, Ir wolt versuchen ob ir iwer volk widerumb mit uch bringen mugt Sundern auch Herzog Heinrich aus der Slesien, den von By� berstein und den andern on Seumen Bottschafft ton, dasz Sy auch widderumb komen. Möcht aber das fuszvolk nicht wide- rumb kommen, so wollet doch iwen flis ton, ob Ir den geraysi- gen Zeuge widerumb bringen mocht, Sunder uch damit gen der Peterspurg fugen und komen, sobald ir mugt. So wollen wir mit unserm Gezeuge, so sterkst wir mugen, auch zu uch kommen, und uf welichen Tag iwe liebe damit gein Peterspurg kommen wolle, das last uns an Sumen Tag und nacht wissen by disen Boten. Mocht aber yo das alles nicht gesein, So bitten wir uch von vnsers gnedigen hern des Konigs wegen, Ir mit sambt ewern Bruder uud vettern wolt uns hundert mit gleben en vir- zehen tag gein Brux schicken, jn der Zyte hoffen wir, dasz die kommen werden, die zum teglichen Krieg gehoren. Geben zu Cadan, am Sontag nach Galli, Anno oc. XXII°.
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254 227. 2 1422, 0ct. 18 (Passau). K. Sigmund an die Budweiser: gebietet ihnen die von Ulrich von Rosen- berg geschlagene Münze zu „nehmen“. (Orig. Im Budweiser Stadtarchiv.) Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen zeiten merer des reichs, vnd zu Hungern, zu Beheim oc. kunig. Lieben getrewen! Solhe silberein phennig muncz, so wir dem edeln Vlrichen von Rosenberg, vnserm lieben getrewen zu slahen vnd zu munczen erlawbt haben, derselben muncz ir euch in ewrer stat widdert zu nemen. Darumb heissen wir euch vnd emphelhen euch auch, daz ir solihe muncze, so der benante von Rosenberg munczt, daselbst in ewer stat nemet, vnd auch mit ewern vndertanen schaffet zu nemen; daran tut ir vns sun- derliche liebe vnd wolgeuallen. Geben zu Passaw am suntag nach Galli, vnser reiche des Hungerischen oc. in dem XXXVI, des Romischen in dem XIII, vnd des Behemischen in dem drit- ten jaren. Ad mandatum domini regis Michael prepositus Boleslauiensis. Dem burgermaister vnd rate der stat zum Budweis, vnsern lieben getrewen. 228. 1422, Oct. 20 (Brüx). Markgraf Friedrich von Brandenburg an Herzog Heinrich von Schlesien: er habe sich heute mit Markgr. Wilhelm von Meissen vereinigt und bitte ihn, mit seinem Volke und dem der Sechsstädte ungesäumt zu ihnen zu stossen. (Riedel 1. c. p, 428. Copio.) Unser fruntlich dinste und alles gut zuvor. Hochgeborn furste, Lieber Sone. Alsz ir yetzt mit ewrn Volcke vnd mit den Sechsz Stetten wider hinder sich uber waldt gezogen seit oc. Nu sein wir und unser lieber Oheim Marggraue Wilhelm von
254 227. 2 1422, 0ct. 18 (Passau). K. Sigmund an die Budweiser: gebietet ihnen die von Ulrich von Rosen- berg geschlagene Münze zu „nehmen“. (Orig. Im Budweiser Stadtarchiv.) Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen zeiten merer des reichs, vnd zu Hungern, zu Beheim oc. kunig. Lieben getrewen! Solhe silberein phennig muncz, so wir dem edeln Vlrichen von Rosenberg, vnserm lieben getrewen zu slahen vnd zu munczen erlawbt haben, derselben muncz ir euch in ewrer stat widdert zu nemen. Darumb heissen wir euch vnd emphelhen euch auch, daz ir solihe muncze, so der benante von Rosenberg munczt, daselbst in ewer stat nemet, vnd auch mit ewern vndertanen schaffet zu nemen; daran tut ir vns sun- derliche liebe vnd wolgeuallen. Geben zu Passaw am suntag nach Galli, vnser reiche des Hungerischen oc. in dem XXXVI, des Romischen in dem XIII, vnd des Behemischen in dem drit- ten jaren. Ad mandatum domini regis Michael prepositus Boleslauiensis. Dem burgermaister vnd rate der stat zum Budweis, vnsern lieben getrewen. 228. 1422, Oct. 20 (Brüx). Markgraf Friedrich von Brandenburg an Herzog Heinrich von Schlesien: er habe sich heute mit Markgr. Wilhelm von Meissen vereinigt und bitte ihn, mit seinem Volke und dem der Sechsstädte ungesäumt zu ihnen zu stossen. (Riedel 1. c. p, 428. Copio.) Unser fruntlich dinste und alles gut zuvor. Hochgeborn furste, Lieber Sone. Alsz ir yetzt mit ewrn Volcke vnd mit den Sechsz Stetten wider hinder sich uber waldt gezogen seit oc. Nu sein wir und unser lieber Oheim Marggraue Wilhelm von
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255 Missen uff heut bei einander gewesen und haben uns mit ein- ander unterredet von aller sach wegen: dann wir und unser oheim mainen mit aller unser macht zusammen zurucken. Hir- umb so bitten wir ewre Liebe mit allem flisz, so fruntlichst wir ymer konnen vnd mugen, Ir wolt mit allem ewrm Volck vnd auch mit den Sechs Stetten widerumb komen und von stund an on alles saumen zu vnsz und dem gnanten unserm oheim komen und ya nicht aussen bleiben, daran bewist ir unserm gnedigsten hern dem konig dankneme dinste. So wollen wir das auch mit willen umb Euch verdinen. Ewr verschribn antt- wurt last uns wider wissen by disem Botten, darnach wir unsz gerichten mugen. Geben zu Brux, am dinstag nach Galli Anno c. XXII. 229. 1422, Oct. 20 (Kadan). Derselbe an Markgr. Wilhelm von Meissen: frägt, was seit ihrem Voncin- anderscheiden geschchen sei und wer auf dem Tage zu Laun von Seite Sigmund (Korybuts) und der Herren in Böhmen erschienen sei oc. (Riedel 1. c. p. 429. Cople.) Unsere freuntlich dienste und alles gut zuvor. Hochge- borner fürste, lieber Oheim. Als ewre liebe vnd auch wir hewt by Brüx by einander gewesen sein vnd beider seit Herzog Hain- rich aus der Slesien geschriben haben oc. bitten wir ewre Liebe, Ir wölt unsz widderumb verschriben wissen lassen, alsz wir dann von einander geschieden sein, darnach wir unsz gerichten mögen. — Auch bitten wir Euch mit allem flis, Ir wölt uns wissen lassen, wie es sich auf dem Tag zu Laun ergeen und machen werde, als wir euch des sunderlich getrauen und wer von Herzog Sigmundts wegen und auch von Landtherren aus Böhmen zu dem Tage kommen sein vnd wie sich alle sache da handeln vnd machen werden. Geben zu Cadan, am dinstag nacht nach Galli Anno oc. XXII. Friedrich v. g. g. Marggr. zu Brandenburg.
255 Missen uff heut bei einander gewesen und haben uns mit ein- ander unterredet von aller sach wegen: dann wir und unser oheim mainen mit aller unser macht zusammen zurucken. Hir- umb so bitten wir ewre Liebe mit allem flisz, so fruntlichst wir ymer konnen vnd mugen, Ir wolt mit allem ewrm Volck vnd auch mit den Sechs Stetten widerumb komen und von stund an on alles saumen zu vnsz und dem gnanten unserm oheim komen und ya nicht aussen bleiben, daran bewist ir unserm gnedigsten hern dem konig dankneme dinste. So wollen wir das auch mit willen umb Euch verdinen. Ewr verschribn antt- wurt last uns wider wissen by disem Botten, darnach wir unsz gerichten mugen. Geben zu Brux, am dinstag nach Galli Anno c. XXII. 229. 1422, Oct. 20 (Kadan). Derselbe an Markgr. Wilhelm von Meissen: frägt, was seit ihrem Voncin- anderscheiden geschchen sei und wer auf dem Tage zu Laun von Seite Sigmund (Korybuts) und der Herren in Böhmen erschienen sei oc. (Riedel 1. c. p. 429. Cople.) Unsere freuntlich dienste und alles gut zuvor. Hochge- borner fürste, lieber Oheim. Als ewre liebe vnd auch wir hewt by Brüx by einander gewesen sein vnd beider seit Herzog Hain- rich aus der Slesien geschriben haben oc. bitten wir ewre Liebe, Ir wölt unsz widderumb verschriben wissen lassen, alsz wir dann von einander geschieden sein, darnach wir unsz gerichten mögen. — Auch bitten wir Euch mit allem flis, Ir wölt uns wissen lassen, wie es sich auf dem Tag zu Laun ergeen und machen werde, als wir euch des sunderlich getrauen und wer von Herzog Sigmundts wegen und auch von Landtherren aus Böhmen zu dem Tage kommen sein vnd wie sich alle sache da handeln vnd machen werden. Geben zu Cadan, am dinstag nacht nach Galli Anno oc. XXII. Friedrich v. g. g. Marggr. zu Brandenburg.
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256 230. 1422, Oct. 21 (Riesenburg). Markgraf Wilhelm von Meissen an Markgr. Friedrichen von Branden- burg: unbestimmte Nachrichten vom Tage zu Laun. (Riedel 1. c. p. 429. Copio.) Unsern fruntlichen dinst zcuvor. Hochgeborner Fürste, lieber Oheim. Als ir unsz geschrieben habit umb den Tag Zcu Luna, alz quam unsz gestern Botschafft von Herzogen Sige- munden, dasz er sine geleite gestern oder gar hute fru gein Brux schickgen welde, das noch nicht komen ist, und haben hud anderweit unser Botschafft gein Luna getan, der wir noch morgen hir harren wollen, und was uns daruff zcuantworte wur- det, das wellin wir Uch schribben und die uwern werden Uch das wol underrichten, so sie bie uch komen. Gegeben zu Risen- burg, am Mittewochen nach Luce. 231. 1422, Oct. 22 (Budissin). Herzog Heinrich der Altere zu Glogau an Markgr. Friedrichen von Bran- denburg: sein Volk sei bereits auseinandergegangen, doch wolle er es wieder zusammenberufen. (Riedel 1. c. p. 429. Copie.) Unsern fruntlichen Dinst, Hochgeborner Fürste, Lieber herre und Vater, Als unsz uwer Liebe geschriben had, dasz wir mit den Sechs Steten unsers gnedigen herrn, des Königs, Dorzu mit allin unsern Volcke widir keren und zu euch komen welden, als uwer Lieben des eyne worden seynt mit unserm Oheim Marggrauen wilhelm von Myssen, dasz Ir ewr Samenunge bey einander haben weldit, Geruhe Ewr liebe wissen, dasz unsz ewr Botschafft zu Budissen funden had, do wir nymandes von Manns und von Steten bey unsz habin gehabt, wenn unser eygen hof- gesinde, wenn Land und Stete von unsz wedir hindir sich heym komen wern, also das wir uwer Liebe eygentliche antwert doroff nicht geschriben mogen, Sunder wir welden zu stund besenden
256 230. 1422, Oct. 21 (Riesenburg). Markgraf Wilhelm von Meissen an Markgr. Friedrichen von Branden- burg: unbestimmte Nachrichten vom Tage zu Laun. (Riedel 1. c. p. 429. Copio.) Unsern fruntlichen dinst zcuvor. Hochgeborner Fürste, lieber Oheim. Als ir unsz geschrieben habit umb den Tag Zcu Luna, alz quam unsz gestern Botschafft von Herzogen Sige- munden, dasz er sine geleite gestern oder gar hute fru gein Brux schickgen welde, das noch nicht komen ist, und haben hud anderweit unser Botschafft gein Luna getan, der wir noch morgen hir harren wollen, und was uns daruff zcuantworte wur- det, das wellin wir Uch schribben und die uwern werden Uch das wol underrichten, so sie bie uch komen. Gegeben zu Risen- burg, am Mittewochen nach Luce. 231. 1422, Oct. 22 (Budissin). Herzog Heinrich der Altere zu Glogau an Markgr. Friedrichen von Bran- denburg: sein Volk sei bereits auseinandergegangen, doch wolle er es wieder zusammenberufen. (Riedel 1. c. p. 429. Copie.) Unsern fruntlichen Dinst, Hochgeborner Fürste, Lieber herre und Vater, Als unsz uwer Liebe geschriben had, dasz wir mit den Sechs Steten unsers gnedigen herrn, des Königs, Dorzu mit allin unsern Volcke widir keren und zu euch komen welden, als uwer Lieben des eyne worden seynt mit unserm Oheim Marggrauen wilhelm von Myssen, dasz Ir ewr Samenunge bey einander haben weldit, Geruhe Ewr liebe wissen, dasz unsz ewr Botschafft zu Budissen funden had, do wir nymandes von Manns und von Steten bey unsz habin gehabt, wenn unser eygen hof- gesinde, wenn Land und Stete von unsz wedir hindir sich heym komen wern, also das wir uwer Liebe eygentliche antwert doroff nicht geschriben mogen, Sunder wir welden zu stund besenden
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257 Land und Stete, und das an Sy brengen: was uns denn ant- wort von en werdit, das wollen wir ewer liebe ane soumen wedder wissen lassen: denn als wir ewer liebe vor geschriben haben, wer unsz einerley Botschafft komen von Ewr liebe, dar weile wir zcu Lande zu Behem waren mit den Sechs Landen und Steten Unsers gnedigen hern des Königs, wir welden ewer Liebe zu male zcu gehorsam gehalden haben von wegen unsers gnedigen herrn des königs, und willen noch gerne unser gantz mogen dorzu thun. Ouch als von wegen des von Bebirstein, des haben wir nicht macht von wegen des Landts zu Lusiz, wenn her mit unsers Oheim von Missen volke In und aus dem Lande zu Beheim getzogen ist, und sich zu unsz und den Sechs Steten unser gnedigen hern des Königs nicht geslagen habe, donach sich uwer Liebe moge richten. Geben zu Budissen, am Donerstag noch der Eylff Tawsend Jungfrauen Tag. 232. 1422, Oct. 25. Hauptleute des Egerer Kriegsvolks an den Rath von Eger: berichten, dass der Markgraf von Brandenburg den Markgrafen von Meissen bei Tachau verlassen habe, ebenso der Herzog Reimbold von Schlesien, letzterer wolle jedoch wieder ins Feld rücken. Zwei Bischöfe seien auch über Wald ge- rückt. Die Egerer wollen um die Erlaubniss ansuchen, dass sie heim- rücken können. (Orig. arch. civ. Egrae.) Vnsern willigen dinst zuuor. Ersamen weisen lieben herre. Wir lassen euch wissen, daz markraff von Branburk ach on freitag obent wider kumen ist gen Tochaw vnd ist geschiden von markraff von Maygssen, won er wider hinter sich gerukt waz wber walt vnd herczog Růmpolt auss der Slesia auch wider wentig waz worden, dan daz markraff von Meygssen so wil mit ym getaydgint hat vnd herczug Rumpolt geschriben hat, daz er wider in daz felt ruke, derauff markraff von Maygssen wartent ist, vnd auf ein sulchs haben die czwey pischoff der antwort her dishalb waldes nicht harren wollen vnd sind alz hewt vor tag wber walt gerukt, vnd alz wir daz verstunden, do ret wir 17
257 Land und Stete, und das an Sy brengen: was uns denn ant- wort von en werdit, das wollen wir ewer liebe ane soumen wedder wissen lassen: denn als wir ewer liebe vor geschriben haben, wer unsz einerley Botschafft komen von Ewr liebe, dar weile wir zcu Lande zu Behem waren mit den Sechs Landen und Steten Unsers gnedigen hern des Königs, wir welden ewer Liebe zu male zcu gehorsam gehalden haben von wegen unsers gnedigen herrn des königs, und willen noch gerne unser gantz mogen dorzu thun. Ouch als von wegen des von Bebirstein, des haben wir nicht macht von wegen des Landts zu Lusiz, wenn her mit unsers Oheim von Missen volke In und aus dem Lande zu Beheim getzogen ist, und sich zu unsz und den Sechs Steten unser gnedigen hern des Königs nicht geslagen habe, donach sich uwer Liebe moge richten. Geben zu Budissen, am Donerstag noch der Eylff Tawsend Jungfrauen Tag. 232. 1422, Oct. 25. Hauptleute des Egerer Kriegsvolks an den Rath von Eger: berichten, dass der Markgraf von Brandenburg den Markgrafen von Meissen bei Tachau verlassen habe, ebenso der Herzog Reimbold von Schlesien, letzterer wolle jedoch wieder ins Feld rücken. Zwei Bischöfe seien auch über Wald ge- rückt. Die Egerer wollen um die Erlaubniss ansuchen, dass sie heim- rücken können. (Orig. arch. civ. Egrae.) Vnsern willigen dinst zuuor. Ersamen weisen lieben herre. Wir lassen euch wissen, daz markraff von Branburk ach on freitag obent wider kumen ist gen Tochaw vnd ist geschiden von markraff von Maygssen, won er wider hinter sich gerukt waz wber walt vnd herczog Růmpolt auss der Slesia auch wider wentig waz worden, dan daz markraff von Meygssen so wil mit ym getaydgint hat vnd herczug Rumpolt geschriben hat, daz er wider in daz felt ruke, derauff markraff von Maygssen wartent ist, vnd auf ein sulchs haben die czwey pischoff der antwort her dishalb waldes nicht harren wollen vnd sind alz hewt vor tag wber walt gerukt, vnd alz wir daz verstunden, do ret wir 17
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258 mit meins herre gnaden vnd paten sein gnaden vns darinnen furczusehen vnd wie wir vns danne halten schulten. Darauff vns sein gnaden antwort, wir schulten zu sein gnaden rukken zu der stat vnd der antwort do erharren von markraff von Meyssen vnd won herczug Rumpolt aus der Slesia. Vnd lieben herre, so wollen wir noch paz mit vnser herre gnaden reden, ab vns sein gnaden erlauben wolt heymzuruken vnd wellen spest tun in allen sachen getrewlich. Got sey mit euch. Geben on suntag wor Symonis et Jude anno XXII°. Hans Kutenplaner Wenczl Guldener. Dem ersamen weisen purgermeister vnd rat zu Egger vnsern lieben herren dd. 233. 1422, Oct. 26 (bei Tachau?). Die Hauptleute des Egerer Kriegsvolkes im königlichen Heere an den Rath von Eger: berichten, dass man sie nicht heimrücken lasse; dass man den Bischöfen von Würzburg und Bamberg, welche mit ihren Rei- sigen davongezogen, übel nachrede, und dass die Hussiten Karlstein unlängst viermal gestürmt haben. (Orig. arch. civ. Egrae.) Vnsern willigen dinst zuuor. Ersamen, weisen, liben herren. Wir lassen euch wissen, daz wir alz an suntag wider czu vnsers herren gnaden markraff von Bramburk kumen alz vns sein gnaden den peschiden hat, vnd do retten wir mit sein gnaden vnd paten sein gnaden mit ganczen fleiss, das vns sein gnad fursehen wolde vnd erczelten vnser gross darlegung vnd vnser grosse willikeyt, daz peste, vnd wir kûnden das vns sein gnaden erlawbt heymzurůkken als ander herschafft aufgeprochen weren. Darauff vns sein gnad antwort vnd mût von vns ym czu verfolgen mit vnser pogssen, schûczen vnd ouch geraysigen geczewgt. Darauff wir sein gnaden wider antwort vnd paten sein fürstenlichen gnaden vns furczusehen, wan wir doch mit dem ersten in daz felt gerükt weren vnd alczeit willig weren gewest vnd noch alczeit getun hetten, daz nyemant getan hot vnd daz wir grosse, swere czerung
258 mit meins herre gnaden vnd paten sein gnaden vns darinnen furczusehen vnd wie wir vns danne halten schulten. Darauff vns sein gnaden antwort, wir schulten zu sein gnaden rukken zu der stat vnd der antwort do erharren von markraff von Meyssen vnd won herczug Rumpolt aus der Slesia. Vnd lieben herre, so wollen wir noch paz mit vnser herre gnaden reden, ab vns sein gnaden erlauben wolt heymzuruken vnd wellen spest tun in allen sachen getrewlich. Got sey mit euch. Geben on suntag wor Symonis et Jude anno XXII°. Hans Kutenplaner Wenczl Guldener. Dem ersamen weisen purgermeister vnd rat zu Egger vnsern lieben herren dd. 233. 1422, Oct. 26 (bei Tachau?). Die Hauptleute des Egerer Kriegsvolkes im königlichen Heere an den Rath von Eger: berichten, dass man sie nicht heimrücken lasse; dass man den Bischöfen von Würzburg und Bamberg, welche mit ihren Rei- sigen davongezogen, übel nachrede, und dass die Hussiten Karlstein unlängst viermal gestürmt haben. (Orig. arch. civ. Egrae.) Vnsern willigen dinst zuuor. Ersamen, weisen, liben herren. Wir lassen euch wissen, daz wir alz an suntag wider czu vnsers herren gnaden markraff von Bramburk kumen alz vns sein gnaden den peschiden hat, vnd do retten wir mit sein gnaden vnd paten sein gnaden mit ganczen fleiss, das vns sein gnad fursehen wolde vnd erczelten vnser gross darlegung vnd vnser grosse willikeyt, daz peste, vnd wir kûnden das vns sein gnaden erlawbt heymzurůkken als ander herschafft aufgeprochen weren. Darauff vns sein gnad antwort vnd mût von vns ym czu verfolgen mit vnser pogssen, schûczen vnd ouch geraysigen geczewgt. Darauff wir sein gnaden wider antwort vnd paten sein fürstenlichen gnaden vns furczusehen, wan wir doch mit dem ersten in daz felt gerükt weren vnd alczeit willig weren gewest vnd noch alczeit getun hetten, daz nyemant getan hot vnd daz wir grosse, swere czerung
Strana 259
259 vnd darlegung dargetan haben mer dan vnser vermůgen vnd proch- ten daz fur sein gnaden daz pest als wir kûnden, dan daz wir so wer mit sein genaden retten, daz ez auff ein sulchen peliben ist, daz wir mit vnsern gerayssigen geczewgt yo mit schüllen fur den Korlstain helffen zu retten vnd pat vns sunderlich mit fliss das wir vns ein sulchs nicht zu swer liesen sein, wan wir vormals alczeit spest vnd willig gewesen weren vnd daz noch noch (sic) tun. Vnd darczu sprachen di pemischen herren, alczû- mol liben freunde, ir habt vor alczeit spest tûn, tut noch spest, wan wir euch des danken wollen vor vnsers gnadigen herre, dem kûnig vnd daz wellen wir furpaz von euch verdinen, wan wir sehen vnd erkennen, daz ir mer tut, dan ir mugt. Vnd liben herren, was wir darumme getun haben, das haben wir durch ewrs pesten willen getan, wan wir noch layder sorg haben, das der Karlstain ee on geredt peleib dan geredt werd, wan wir iren wellen darinnen haben müssen tun. Auch liben herren lassen wir euch wissen, daz wir mit vnsern hawpman gret haben von vnser soldner wegen, vnd ir furpaz mit ym geret hat vnd vns von iren wegen zugesagt hat, daz sy daz noch der anczal gerne tun wollen alz ir vns dan geschriben habt. Vnd liben herren wist, daz pischoff von Wurczpurck vnd pischoff von Pawm- berg, das man yn vbl vnd nicht wile gucz nochredt, daz sy alzso stumpff vnd so leicht auss dem lande von Pehem gerukt sein. Auch liben herren, wir lassen euch wissen, daz markraff vom Branburk alz an suntag potschafft kûmen ist von dem Karlstain wie daz die Hussen alz an donirstag war gestürmpt haben mechtikleichen vnd haben denselbigen tag vier sturmme mit ym gehabt dan das sy allweg mit macht ab wieder getrieben haben alz die Hussen abgereiten sind vnd sich wider legetten vnd do luffen sy her ab von dem Karlstain vnd haben ir ein gut ort abgeslagen. Vnd liben herre wist, daz ich euch gelihen hab XX ff pehm., pit ich euch mit fleisse, daz ir diselbigen richt mein swager Jurg Sindel adder meiner hawsfrawen. Vnd wie sich di sach fupaz machen wůrd daz wollen wir euch zu wissen tun pei tag vnd nacht vnd wollen allczeit vnser pest tun in allen sachen vnd darinnen willig sein. Vnd liben herren richt von euch herrn Hansen vnsern caplan wan der alczeit willig vnd spest getun hat nicht meer zu dissen zeitten, den 17*)
259 vnd darlegung dargetan haben mer dan vnser vermůgen vnd proch- ten daz fur sein gnaden daz pest als wir kûnden, dan daz wir so wer mit sein genaden retten, daz ez auff ein sulchen peliben ist, daz wir mit vnsern gerayssigen geczewgt yo mit schüllen fur den Korlstain helffen zu retten vnd pat vns sunderlich mit fliss das wir vns ein sulchs nicht zu swer liesen sein, wan wir vormals alczeit spest vnd willig gewesen weren vnd daz noch noch (sic) tun. Vnd darczu sprachen di pemischen herren, alczû- mol liben freunde, ir habt vor alczeit spest tûn, tut noch spest, wan wir euch des danken wollen vor vnsers gnadigen herre, dem kûnig vnd daz wellen wir furpaz von euch verdinen, wan wir sehen vnd erkennen, daz ir mer tut, dan ir mugt. Vnd liben herren, was wir darumme getun haben, das haben wir durch ewrs pesten willen getan, wan wir noch layder sorg haben, das der Karlstain ee on geredt peleib dan geredt werd, wan wir iren wellen darinnen haben müssen tun. Auch liben herren lassen wir euch wissen, daz wir mit vnsern hawpman gret haben von vnser soldner wegen, vnd ir furpaz mit ym geret hat vnd vns von iren wegen zugesagt hat, daz sy daz noch der anczal gerne tun wollen alz ir vns dan geschriben habt. Vnd liben herren wist, daz pischoff von Wurczpurck vnd pischoff von Pawm- berg, das man yn vbl vnd nicht wile gucz nochredt, daz sy alzso stumpff vnd so leicht auss dem lande von Pehem gerukt sein. Auch liben herren, wir lassen euch wissen, daz markraff vom Branburk alz an suntag potschafft kûmen ist von dem Karlstain wie daz die Hussen alz an donirstag war gestürmpt haben mechtikleichen vnd haben denselbigen tag vier sturmme mit ym gehabt dan das sy allweg mit macht ab wieder getrieben haben alz die Hussen abgereiten sind vnd sich wider legetten vnd do luffen sy her ab von dem Karlstain vnd haben ir ein gut ort abgeslagen. Vnd liben herre wist, daz ich euch gelihen hab XX ff pehm., pit ich euch mit fleisse, daz ir diselbigen richt mein swager Jurg Sindel adder meiner hawsfrawen. Vnd wie sich di sach fupaz machen wůrd daz wollen wir euch zu wissen tun pei tag vnd nacht vnd wollen allczeit vnser pest tun in allen sachen vnd darinnen willig sein. Vnd liben herren richt von euch herrn Hansen vnsern caplan wan der alczeit willig vnd spest getun hat nicht meer zu dissen zeitten, den 17*)
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260 der lib got sey mit vns allen. Geben on montag vor Symonis et Jude anno XXII° oc. Hans Kutemplaner Wenczel Guldbach (?) vnd ander ewr hewplewt. Den ersamen weisen purgermeister vnd rat der stat Eger vnsere lieben herren dd. 234. 1422, Oct. 27 (Birken). Bischof Johann von Würzburg an Markgr. Friedr. von Brandenburg: von dem Tage zu Pilsen sei ihm nichts bekannt, und er bitte den Markgrafen, seinen Abstand von der Theilnahme an dem Feldzuge zu entschuldigen. (Riedel 1. c. p. 430. Copie.) Unsern fruntlichen dinst und allis gut zuvor. Hochgeborner Fürst, besunder lieber herr und frunt. Als uwer Liebe unsz den Handel von der geschicht wegen, als sich nechst zwischen den ewrn und etlichen andern hat verloffen geschriben hat, des danken wir uch fruntlichen, und alsz dieselbe ewer Liebe schribt, dasz Ir den gefangen wollet tag geben und bisz zu dem tag gein Bilsen schicken, Also wissen wir nichts von demselben tag, in welcher masse der ufgenomen sey und furchten, das men Ew. Liebe icht zu ferre hinein brenge, doch so getruen wir, der Allmechtige got solle uch in disen Sachen vil glucks zufugen, und wir bieden uch auch fruntlichen, ob man von sol- chem abbrechen, das man vns getan wolt haben, umb das wir heruszugen, reden würde, dasz Ir unsz den wollit verantwortin, wie und in welcher masse wir geharrit haben, wenn doch unser macht gar gering gewest were, alsz das ewir Libe bas weis und vorsten mag, dann wir Uch geschreben mogen, So baten unsz auch die Beheim am lezten anderst nicht, dann uf teiding zu harren und nicht zu volziehen, wann Sie selbs wol sahen und merckten das dis mit unser macht nicht zu tun was, sulch harren umb die teiding sich villicht aber Verzogen und erlengt hette, als uns dann kein nemblich Zyt benant nicht worden. Darumb unsz aber nicht fugsam was, Lenger zu harren, und hirumb so wollit unsz selbs nach dem besten und dem glym-
260 der lib got sey mit vns allen. Geben on montag vor Symonis et Jude anno XXII° oc. Hans Kutemplaner Wenczel Guldbach (?) vnd ander ewr hewplewt. Den ersamen weisen purgermeister vnd rat der stat Eger vnsere lieben herren dd. 234. 1422, Oct. 27 (Birken). Bischof Johann von Würzburg an Markgr. Friedr. von Brandenburg: von dem Tage zu Pilsen sei ihm nichts bekannt, und er bitte den Markgrafen, seinen Abstand von der Theilnahme an dem Feldzuge zu entschuldigen. (Riedel 1. c. p. 430. Copie.) Unsern fruntlichen dinst und allis gut zuvor. Hochgeborner Fürst, besunder lieber herr und frunt. Als uwer Liebe unsz den Handel von der geschicht wegen, als sich nechst zwischen den ewrn und etlichen andern hat verloffen geschriben hat, des danken wir uch fruntlichen, und alsz dieselbe ewer Liebe schribt, dasz Ir den gefangen wollet tag geben und bisz zu dem tag gein Bilsen schicken, Also wissen wir nichts von demselben tag, in welcher masse der ufgenomen sey und furchten, das men Ew. Liebe icht zu ferre hinein brenge, doch so getruen wir, der Allmechtige got solle uch in disen Sachen vil glucks zufugen, und wir bieden uch auch fruntlichen, ob man von sol- chem abbrechen, das man vns getan wolt haben, umb das wir heruszugen, reden würde, dasz Ir unsz den wollit verantwortin, wie und in welcher masse wir geharrit haben, wenn doch unser macht gar gering gewest were, alsz das ewir Libe bas weis und vorsten mag, dann wir Uch geschreben mogen, So baten unsz auch die Beheim am lezten anderst nicht, dann uf teiding zu harren und nicht zu volziehen, wann Sie selbs wol sahen und merckten das dis mit unser macht nicht zu tun was, sulch harren umb die teiding sich villicht aber Verzogen und erlengt hette, als uns dann kein nemblich Zyt benant nicht worden. Darumb unsz aber nicht fugsam was, Lenger zu harren, und hirumb so wollit unsz selbs nach dem besten und dem glym-
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261 pflichten hyrynn verantworten, als wir uch getrawen und Ir wol konnet, und wollit unsz auch von dem Tage zu Bilsen, was uch da entsteet und vnderleuft und hansirung desselben Landes und sunderlich, was der Marggraven won Missen antwort itzunt sey beschriben und wissen lassen, dasz wir unsern herrn und frunden auch dauon gesagen mögen, das wollen wir fruntlichen in semblichen und andern sachen umb ewer Liebe verdienen. Geben zu der Birken, am Dinstag vor Symonis und Jude, anno oc. XXII. Johanns von gots gnaden Bischof zeu wirtzpurg. 235. 1422, Oct. 28 (Tachau). Markgr. Friedrich von Brandenburg, als königl. Hauptmann im Lande zu Böhmen wider die Ungläubigen, setzt die Herren Heinrich von Plauen und Aleš (Holický) von Sternberg zu seinen Stellvertretern daselbst ein und befiehlt ihnen Gehorsam zu leisten. (Riedel 1. c. p. 431. Copte.) Wir Fridrich, von Gotts gnaden Marggraue zu Branden- burg, des Heiligen Römischen Reichs Ertzkamerer und Burg- graue zu Nurmberg, Bekennen mit diesem briefe: Als uns der Allerdurchluchtigiste Furste Unser gnedigster herr der Romische und Beheimische Konig zu seinem Hauptmann in dem Lande zu Beheim wider die Ungeleubigen gesezt, geordnet und gemacht hat, nach Innhalt seiner koniclichen brif unsz doruber gegeben, und wenn wir nu von merklicher sache wegen gein Billsen zu etlichen Lantherrn und Lantlewten in Beheimen reiten solten und unsz indem ander trefflich sache, darinne wir vil nuz und gutes hoffend sein, angestossen und angegert sein, dasz wir auf ein ander orte reiten mussen; Hirumb so haben wir die Edeln Unser besunder lieben Hainrichen von Plawen Heren zu Künigs- wart, und Alesso von Sternberg, und Ir yetzlichen besundern, ob ir eines da nicht gesein möcht, In Unserm Abwesen zu unsen Hauptleuten gesezt, geordnet vnd gemacht, allis das zu tun und zu lassen, als ob wir gegenwertig da wern und hieruff so begern wir von des genanten Unsers gnedigsten herren Königs und bitten von unsern wegen alle und yetzliche Teutsche und Beheim
261 pflichten hyrynn verantworten, als wir uch getrawen und Ir wol konnet, und wollit unsz auch von dem Tage zu Bilsen, was uch da entsteet und vnderleuft und hansirung desselben Landes und sunderlich, was der Marggraven won Missen antwort itzunt sey beschriben und wissen lassen, dasz wir unsern herrn und frunden auch dauon gesagen mögen, das wollen wir fruntlichen in semblichen und andern sachen umb ewer Liebe verdienen. Geben zu der Birken, am Dinstag vor Symonis und Jude, anno oc. XXII. Johanns von gots gnaden Bischof zeu wirtzpurg. 235. 1422, Oct. 28 (Tachau). Markgr. Friedrich von Brandenburg, als königl. Hauptmann im Lande zu Böhmen wider die Ungläubigen, setzt die Herren Heinrich von Plauen und Aleš (Holický) von Sternberg zu seinen Stellvertretern daselbst ein und befiehlt ihnen Gehorsam zu leisten. (Riedel 1. c. p. 431. Copte.) Wir Fridrich, von Gotts gnaden Marggraue zu Branden- burg, des Heiligen Römischen Reichs Ertzkamerer und Burg- graue zu Nurmberg, Bekennen mit diesem briefe: Als uns der Allerdurchluchtigiste Furste Unser gnedigster herr der Romische und Beheimische Konig zu seinem Hauptmann in dem Lande zu Beheim wider die Ungeleubigen gesezt, geordnet und gemacht hat, nach Innhalt seiner koniclichen brif unsz doruber gegeben, und wenn wir nu von merklicher sache wegen gein Billsen zu etlichen Lantherrn und Lantlewten in Beheimen reiten solten und unsz indem ander trefflich sache, darinne wir vil nuz und gutes hoffend sein, angestossen und angegert sein, dasz wir auf ein ander orte reiten mussen; Hirumb so haben wir die Edeln Unser besunder lieben Hainrichen von Plawen Heren zu Künigs- wart, und Alesso von Sternberg, und Ir yetzlichen besundern, ob ir eines da nicht gesein möcht, In Unserm Abwesen zu unsen Hauptleuten gesezt, geordnet vnd gemacht, allis das zu tun und zu lassen, als ob wir gegenwertig da wern und hieruff so begern wir von des genanten Unsers gnedigsten herren Königs und bitten von unsern wegen alle und yetzliche Teutsche und Beheim
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262 wer oder wie die genant sein, mit allen fleis und ernst, Ir wollet den obgenanten Hauptleuten beiden und ir yeczlichen besunder In allen und yetzlichen sachen zu tun und zu lassen gantz gewertig, gehorsamb und willig sein, alsz ob wir selbs gegen- wertig da wern, so lange bisz uff unser widerruffen, doran be- weist Ir unserm gnedigsten Herrn König danckeneme Dinste das sein gnade gnedeclich gein Euch bedencken und erkennen sol, So wollen wir das auch hinfür mit willen gen Euch ver- schulden und mit flis dancken. Des zu Vrkund geben wir In diesen gewaltsbrief mit unserm aufgedrückten Ingesiegel ver- sigelt. Der geben ist zu Tachaw, am tag Simonis et Judä, nach Gottes geburt, do man zellt Virtzehenhundert Jar und darnach im tzwey und zweintzigsten Jaren. 236. 1422, Oct. 29 (Rochlitz). Die Brüder Friedrich und Wilhelm Markgr. von Meissen an M. Friedrich von Brandenburg: in Folge des Tages von Laun sei es nothwendig wor- den, dass sie mit ihm zur vorläufigen Besprechung in Plauen zusammen- treten. (Riedel 1. c. p. 432. Copie.) Unsern fruntlichen dinst zuuor, Hochgeborner Fürste, Lieber Oheim. Als unser beider und unsers Vettern Räthe ne- hest in Beheimen zcu Luna gein den wigleuen uff egenanten tage gewest sindt, da mancherleye gehandelt haben, und wy man dauon gescheiden ist, Uch und Unsz uff beide syten wol not were, dasz wir darumb bey einander komen, und Unsz den Sachen Vorder gereden mochten; dauon bitten wir uwer Libe mit flisse, Ir wollit uff den Montag nach Sente Mer- tins tage (16 Nov.) nu nechst komend gein Plauen gein Unsz uff tage komen, daselbs wir dann uz den genanten Sachen unde andern Sachen mehir uns beidersyt anlangend, unsz unter- reden wollen, wy wir unsz in disen Loufften dar zcu halden werden, und bitten ouch uwer Libe, den von Swartzpurg umb Sachen, die Uch unser Herr der Romische Konig, als umb der Voitland zwischen ym und unsz beuolen hat, uf denselben tag
262 wer oder wie die genant sein, mit allen fleis und ernst, Ir wollet den obgenanten Hauptleuten beiden und ir yeczlichen besunder In allen und yetzlichen sachen zu tun und zu lassen gantz gewertig, gehorsamb und willig sein, alsz ob wir selbs gegen- wertig da wern, so lange bisz uff unser widerruffen, doran be- weist Ir unserm gnedigsten Herrn König danckeneme Dinste das sein gnade gnedeclich gein Euch bedencken und erkennen sol, So wollen wir das auch hinfür mit willen gen Euch ver- schulden und mit flis dancken. Des zu Vrkund geben wir In diesen gewaltsbrief mit unserm aufgedrückten Ingesiegel ver- sigelt. Der geben ist zu Tachaw, am tag Simonis et Judä, nach Gottes geburt, do man zellt Virtzehenhundert Jar und darnach im tzwey und zweintzigsten Jaren. 236. 1422, Oct. 29 (Rochlitz). Die Brüder Friedrich und Wilhelm Markgr. von Meissen an M. Friedrich von Brandenburg: in Folge des Tages von Laun sei es nothwendig wor- den, dass sie mit ihm zur vorläufigen Besprechung in Plauen zusammen- treten. (Riedel 1. c. p. 432. Copie.) Unsern fruntlichen dinst zuuor, Hochgeborner Fürste, Lieber Oheim. Als unser beider und unsers Vettern Räthe ne- hest in Beheimen zcu Luna gein den wigleuen uff egenanten tage gewest sindt, da mancherleye gehandelt haben, und wy man dauon gescheiden ist, Uch und Unsz uff beide syten wol not were, dasz wir darumb bey einander komen, und Unsz den Sachen Vorder gereden mochten; dauon bitten wir uwer Libe mit flisse, Ir wollit uff den Montag nach Sente Mer- tins tage (16 Nov.) nu nechst komend gein Plauen gein Unsz uff tage komen, daselbs wir dann uz den genanten Sachen unde andern Sachen mehir uns beidersyt anlangend, unsz unter- reden wollen, wy wir unsz in disen Loufften dar zcu halden werden, und bitten ouch uwer Libe, den von Swartzpurg umb Sachen, die Uch unser Herr der Romische Konig, als umb der Voitland zwischen ym und unsz beuolen hat, uf denselben tag
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263 gein Plauen vor uch czu heisschen und dortzu uwern flisz tut, dasz unsz das uf dem Tage auch zcu gutem Ende kome, wenn Ir wol vernemet, dasz vnsz des not tut und macht daran ge- legen ist, das wollen wir umb uwer Libe gerne vordinen und begern uwer beschriben antwort. Gegeben zcu Rochlitz, am dornstage nach Symonis und Jude, vnder vnsern Secret. Fridrich und wilhelm Gebrüder Lantgrauen in Do- ringen und Marcgrauen zcu Missen. 237. 1422, Oct. 31 (Freiberg). Markgr. Wilhelm von Meissen an Markgr. Friedrich von Brandenburg: er möge ihm bekannt geben, welche Antwort er den bedrängten Schlesiern auf deren Botschaft geben wird, und die Besatzung der Städte Aussig und Brüx verstärken. (Riedel 1. c. p. 433. Copie.) Unsern fruntlichen dinst zuuor. Hochgeborne Fürsten, Lieber Oheim. Wann die Fürsten, herren, Rittere und Knechte und ouch die Stete in der Slesien disen geinwertigen Lutolden Schengken, ytzunt zcu Uch in botschaft von ir aller wegen geschickt haben, derselbe Lutoldt hat uns gesagit, wie dasz es vaste irlichen in der Sleysien stehe und hat unsz auch der werbunge, die Er zcu uch tun sol, ein teyl underricht, an der wir vornemen, dasz es wol not tete, dasz mann dauor in zyten gedechte, ehir andir unrad darzu queme, und wann ir sine wer- bunge vorhort habit und wie irs nach solcher wirbunge dann halden wullit, Bidten wir Uch mit gantzem vlisse, das ir vnsz das wissen last, dasz wir uns darnach wissen zurichten und schribet unsz ouch, wie es uch sust in allen sachen und uwern geschefften zcustehe, das wullen wir gerne vordinen. Ouch haben unsz die von vszk huid botschafft getan, daz men vor sie runne und die iren slahe und vahe und sie werden tegelichen gewar- net, dasz man vor Sie zcyhen wulle; dauon bidten wir Uch, dasz ir Lute bie sie und ouch bie die von Brux Legit, wenn wir besorgen, wo man nicht Lute bie Sie legit, als man dauon
263 gein Plauen vor uch czu heisschen und dortzu uwern flisz tut, dasz unsz das uf dem Tage auch zcu gutem Ende kome, wenn Ir wol vernemet, dasz vnsz des not tut und macht daran ge- legen ist, das wollen wir umb uwer Libe gerne vordinen und begern uwer beschriben antwort. Gegeben zcu Rochlitz, am dornstage nach Symonis und Jude, vnder vnsern Secret. Fridrich und wilhelm Gebrüder Lantgrauen in Do- ringen und Marcgrauen zcu Missen. 237. 1422, Oct. 31 (Freiberg). Markgr. Wilhelm von Meissen an Markgr. Friedrich von Brandenburg: er möge ihm bekannt geben, welche Antwort er den bedrängten Schlesiern auf deren Botschaft geben wird, und die Besatzung der Städte Aussig und Brüx verstärken. (Riedel 1. c. p. 433. Copie.) Unsern fruntlichen dinst zuuor. Hochgeborne Fürsten, Lieber Oheim. Wann die Fürsten, herren, Rittere und Knechte und ouch die Stete in der Slesien disen geinwertigen Lutolden Schengken, ytzunt zcu Uch in botschaft von ir aller wegen geschickt haben, derselbe Lutoldt hat uns gesagit, wie dasz es vaste irlichen in der Sleysien stehe und hat unsz auch der werbunge, die Er zcu uch tun sol, ein teyl underricht, an der wir vornemen, dasz es wol not tete, dasz mann dauor in zyten gedechte, ehir andir unrad darzu queme, und wann ir sine wer- bunge vorhort habit und wie irs nach solcher wirbunge dann halden wullit, Bidten wir Uch mit gantzem vlisse, das ir vnsz das wissen last, dasz wir uns darnach wissen zurichten und schribet unsz ouch, wie es uch sust in allen sachen und uwern geschefften zcustehe, das wullen wir gerne vordinen. Ouch haben unsz die von vszk huid botschafft getan, daz men vor sie runne und die iren slahe und vahe und sie werden tegelichen gewar- net, dasz man vor Sie zcyhen wulle; dauon bidten wir Uch, dasz ir Lute bie sie und ouch bie die von Brux Legit, wenn wir besorgen, wo man nicht Lute bie Sie legit, als man dauon
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264 gescheiden ist, dasz die Stete vorlorn werden. Gegeben zcu Friberg, am Sunabende vigilia omnium sanctorum. Wilhelm, Lantgraue in Doringen und Marggraue zu Missen. 238. 1422, Nov. 3 (Kadan). Markgraf Friedrich von Brandenburg an den Rath zu Eger: Herzog Sigmund (Korybut) sollte zu ihm gekommen sein, kam aber nicht. (Orig. arch. clv. Egrae.) Fridrich von gots gnaden Marggraue zcu Brandenburg und Burggraue zcu Nuremberg. Unsern grus zeuvor, ersamen weisen besunder lieben! Als ir uns geschrieben habt, das haben wir wol vernomen und sult wissen, das wir zum Cadan gewesen sein, und hetten gemeynte, Herzog Sigmund soll zcu uns komen sein, des nicht bescheen ist, und was sich hinfur in den sachen machen wirdt, das wollen wir uch one saumen wissen lassen. Geben zum Cadan des dins- tags zu nacht nach omnium sanctorum anno domini Millesimo oc. vicesimo secundo. Den oc. Burgermeistern und Rate der Stat zcu Eger. 239. 1422, Nov. 4 (Kadan). 20 Markgraf Friedrich von Brandenburg an schlesische Fürsten: er habe mit einigen böhmischen Herren einen Tag auf den 30 November nach Zittau verabredet, und ladet sie auch insgesammt dazu ein. (Riedel 1. c. p. 433. Cople.) Unsern fruntlichen dinst zuvor. Hochgeborner Fürste, Lieber Sone. Wir thun ewr Lieb zu wissen, dasz wir mit etlichen Behemischen Herren eins Tags überkomen und einig worden sein gen der Sittaw uff sant Andres tag schirst kunftig, Von den lewfften, die yczt im Land zu Beheim sein, zu reden und
264 gescheiden ist, dasz die Stete vorlorn werden. Gegeben zcu Friberg, am Sunabende vigilia omnium sanctorum. Wilhelm, Lantgraue in Doringen und Marggraue zu Missen. 238. 1422, Nov. 3 (Kadan). Markgraf Friedrich von Brandenburg an den Rath zu Eger: Herzog Sigmund (Korybut) sollte zu ihm gekommen sein, kam aber nicht. (Orig. arch. clv. Egrae.) Fridrich von gots gnaden Marggraue zcu Brandenburg und Burggraue zcu Nuremberg. Unsern grus zeuvor, ersamen weisen besunder lieben! Als ir uns geschrieben habt, das haben wir wol vernomen und sult wissen, das wir zum Cadan gewesen sein, und hetten gemeynte, Herzog Sigmund soll zcu uns komen sein, des nicht bescheen ist, und was sich hinfur in den sachen machen wirdt, das wollen wir uch one saumen wissen lassen. Geben zum Cadan des dins- tags zu nacht nach omnium sanctorum anno domini Millesimo oc. vicesimo secundo. Den oc. Burgermeistern und Rate der Stat zcu Eger. 239. 1422, Nov. 4 (Kadan). 20 Markgraf Friedrich von Brandenburg an schlesische Fürsten: er habe mit einigen böhmischen Herren einen Tag auf den 30 November nach Zittau verabredet, und ladet sie auch insgesammt dazu ein. (Riedel 1. c. p. 433. Cople.) Unsern fruntlichen dinst zuvor. Hochgeborner Fürste, Lieber Sone. Wir thun ewr Lieb zu wissen, dasz wir mit etlichen Behemischen Herren eins Tags überkomen und einig worden sein gen der Sittaw uff sant Andres tag schirst kunftig, Von den lewfften, die yczt im Land zu Beheim sein, zu reden und
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265 zu versuchen, ob alle Sach zu einem guten enden komen moch- ten: und wenn wir nu unsern lieben Sonen Herczog Ludwig von Brieg, Herczog Johansen von Sagan, dem Bischoff zu Bre- slaw, dem Hauptman zu der Sweidtnitz, den obgenanten Tag auch verkundiget, zugeschriben und gebeten haben, die Iren uff den Tag mit voller macht zu schicken; hierumb so bitten wir Ewr Lieb mit allen fleis, Ir wollet die ewern mit voller macht uf denselben tag auch one Sewmen gen der Sittaw schicken, dasz die auch bey sulchen teidingen sein; sunder so wollit dasz den andern Fürsten in der Slesien auch also an sewmen vor- kundigen und schreiben, dasz Sy die Iren dorzu schicken wollen. Das wollen wir allczyt vmb Ewr Liebe verdienen. Gegeben zu Cadan, Am Mitwochen Nach aller Heiligen Anno oc. XXII°. Den hat man geschriben zu dem Tag gein der Sittaw: Herzog Ludwigen von Brieg, Bischoff von Breszlaw, Herzog Fridrich zu Glogaw, Herzog Hans von Sagen, Marggraf Wilhelm von Missen, Albrecht von Colditz. 240. 1422, Nov. 4. Die Gemeinde der Stadt Prag bezeuget der Stadt Kauřim, dass Herzog Sigmund von Lithauen einige Bürger der letzteren Stadt, welche sich zu den Feinden geschlagen hatten, wieder zu Gnaden aufgenommen habe. (Archly Český, I, 217.) 241. 1422, Nov. 6 (Wien). K. Sigmund an die Zittauer: den Wikleffen soll auf newen Strassen keine Speise zugeführt werden. (O. L. Urk. Buch n. 755.) Wir Siegismund von Gottes Gnaden Römischer König, zu allen Zeiten Mehrer des Reichs, und zu Hungarn Böheim oc. König. Entbieten dem Bürgermeister Rathman und Bürgern gemeiniglich der Stadt zur Zittau, unsern lieben Getreuen, unser Gnade und alles Gute. Lieben Getreuen, Wir hören, als wann
265 zu versuchen, ob alle Sach zu einem guten enden komen moch- ten: und wenn wir nu unsern lieben Sonen Herczog Ludwig von Brieg, Herczog Johansen von Sagan, dem Bischoff zu Bre- slaw, dem Hauptman zu der Sweidtnitz, den obgenanten Tag auch verkundiget, zugeschriben und gebeten haben, die Iren uff den Tag mit voller macht zu schicken; hierumb so bitten wir Ewr Lieb mit allen fleis, Ir wollet die ewern mit voller macht uf denselben tag auch one Sewmen gen der Sittaw schicken, dasz die auch bey sulchen teidingen sein; sunder so wollit dasz den andern Fürsten in der Slesien auch also an sewmen vor- kundigen und schreiben, dasz Sy die Iren dorzu schicken wollen. Das wollen wir allczyt vmb Ewr Liebe verdienen. Gegeben zu Cadan, Am Mitwochen Nach aller Heiligen Anno oc. XXII°. Den hat man geschriben zu dem Tag gein der Sittaw: Herzog Ludwigen von Brieg, Bischoff von Breszlaw, Herzog Fridrich zu Glogaw, Herzog Hans von Sagen, Marggraf Wilhelm von Missen, Albrecht von Colditz. 240. 1422, Nov. 4. Die Gemeinde der Stadt Prag bezeuget der Stadt Kauřim, dass Herzog Sigmund von Lithauen einige Bürger der letzteren Stadt, welche sich zu den Feinden geschlagen hatten, wieder zu Gnaden aufgenommen habe. (Archly Český, I, 217.) 241. 1422, Nov. 6 (Wien). K. Sigmund an die Zittauer: den Wikleffen soll auf newen Strassen keine Speise zugeführt werden. (O. L. Urk. Buch n. 755.) Wir Siegismund von Gottes Gnaden Römischer König, zu allen Zeiten Mehrer des Reichs, und zu Hungarn Böheim oc. König. Entbieten dem Bürgermeister Rathman und Bürgern gemeiniglich der Stadt zur Zittau, unsern lieben Getreuen, unser Gnade und alles Gute. Lieben Getreuen, Wir hören, als wann
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266 um euch und in dem Lande zur Zittau, nehmlich zu der Cratze, Wiegersdorf und Waltersdorf fast neue Strassen und Steige gemacht werden, dadurch den Wicleffen und Ketzern gen Böhmen fast Speise, Kost, Nothdurft und andere Dinge zu ihrer Auf- haltung zugeführet wird. Darum gebieten wir euch ernstlich und festiglich mit diesem Brieffe, dass ir solche neue Strassen, Wege und Steige niederlegen und wehren sollet, dass unsern Feinden keine Speise, Kost oder Nothdurft zugeführet werde, und dass auf der Strasse darauf haltet, und es darczu bringet, dass die Fuhrleute, Kaufleute und andere, die die Strassen bauen, die alte Strassen reiten, gehen oder fahren, als das von Alters her kommen ist. Und wer sich des wiedersetzte, dem thut als billig und sein Recht ist. Geben zu Wien nach Christi geburth vierzehn hundert und darnach in dem zwey und zwantzigsten Jahre am Freytage nach Allerheiligen Tag, unserer Reiche des Ungrischen in dem 36sten, des Römischen in 13ten und des Böhmischen im dritten Jahre. P. D. B. Epm. Patauum Cancell. Michael pptus Boleslaviensis. 242. 1422, Nov. 6 (Krumau). Ulrich von Rosenberg an M. Friedr. von Brandenburg: wünscht über den Stand der Dinge unterrichtet zu werden; wenn Friedensunterhand- lungen im Zuge sind, so solle man seiner dabei nicht vergessen oc. (С. Höfler 1. o. n. 7.) Hochgeborner fürst vnd gnediger herr. Meinen willigen dienst wisset vor Ich tun ewre gnaden zu wissen das Ich bisher leut auff mir gehalden hab vnd mit den gern handell wolt, als mein gnediger herr der kunig mit mir vnd andern heren ver- lassen hat Nu chan ich nicht wissen wie es ewren gnaden geet vnd wie ewer gnad die sach für sich genomen hat Pitt ich ewer gnad, jr wollet mich das wissen lassen, das Ich mich darnach wisse zu richten Awer ettleich meiner freunt haben mir ver- schriben, wie ettleich tayding zwischen ewren gnaden vnd den veinten sind, vnd wie die Prager ewr gnad angepoten haben
266 um euch und in dem Lande zur Zittau, nehmlich zu der Cratze, Wiegersdorf und Waltersdorf fast neue Strassen und Steige gemacht werden, dadurch den Wicleffen und Ketzern gen Böhmen fast Speise, Kost, Nothdurft und andere Dinge zu ihrer Auf- haltung zugeführet wird. Darum gebieten wir euch ernstlich und festiglich mit diesem Brieffe, dass ir solche neue Strassen, Wege und Steige niederlegen und wehren sollet, dass unsern Feinden keine Speise, Kost oder Nothdurft zugeführet werde, und dass auf der Strasse darauf haltet, und es darczu bringet, dass die Fuhrleute, Kaufleute und andere, die die Strassen bauen, die alte Strassen reiten, gehen oder fahren, als das von Alters her kommen ist. Und wer sich des wiedersetzte, dem thut als billig und sein Recht ist. Geben zu Wien nach Christi geburth vierzehn hundert und darnach in dem zwey und zwantzigsten Jahre am Freytage nach Allerheiligen Tag, unserer Reiche des Ungrischen in dem 36sten, des Römischen in 13ten und des Böhmischen im dritten Jahre. P. D. B. Epm. Patauum Cancell. Michael pptus Boleslaviensis. 242. 1422, Nov. 6 (Krumau). Ulrich von Rosenberg an M. Friedr. von Brandenburg: wünscht über den Stand der Dinge unterrichtet zu werden; wenn Friedensunterhand- lungen im Zuge sind, so solle man seiner dabei nicht vergessen oc. (С. Höfler 1. o. n. 7.) Hochgeborner fürst vnd gnediger herr. Meinen willigen dienst wisset vor Ich tun ewre gnaden zu wissen das Ich bisher leut auff mir gehalden hab vnd mit den gern handell wolt, als mein gnediger herr der kunig mit mir vnd andern heren ver- lassen hat Nu chan ich nicht wissen wie es ewren gnaden geet vnd wie ewer gnad die sach für sich genomen hat Pitt ich ewer gnad, jr wollet mich das wissen lassen, das Ich mich darnach wisse zu richten Awer ettleich meiner freunt haben mir ver- schriben, wie ettleich tayding zwischen ewren gnaden vnd den veinten sind, vnd wie die Prager ewr gnad angepoten haben
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267 vmb einen frid mit jn aufzenemen, davon gnediger herr, kam es darzu, daz jr vnd ander herren von meines hern des kunigs tayls einen frid mit in auffnempt, so pitt Ich ewr gnad, daz jr mein nicht vergest vnd all der meinen helffer vnd diener, daz Ich auch in dem frid begriffen werd, daz will Ich vmb ewr gnad gern verdienen, vnd was der Cztibor mein diener mit ewren gnaden mer reden wirt, das wellet jm gelauben als mir selben. Geben zu Crumpnow des negsten freytags nach aller heiligen tage anno oc. vicesimo secundo. Vlricus de Rosenberg. Dem hochgebornen ffursten vnd herren herren ffriderichen Markraven zu Bramburg, meim gnedigen herren. 243. 1422, Nov. c. 8. 20 Die königl. Besatzung des Schlosses Karlstein schliesst mit Herzog Sig- mund Korybut, den Pragern und ihrer ganzen Partei einen Waffenstillstand von Martini 1422 bis Martini 1423, in welchen sie auch die Burg Waldek, Hořowic und andere ihre Besitzungen aufnimmt. (Archlv Český, VI, ... a. d. Museumshandschr. 23 Bg. n. 339.) 244. 1422, Nov. 12 (Tachau). Markgraf Friedrich von Brandenburg an den von Meissen: entschuldigt sein Ausbleiben beim Tage von Plauen; die von Karlstein haben mit den Hussen einen günstigen Frieden auf ein Jahr geschlossen; er wolle sich zu dem Tage nach Zebrák (Bettler) verfügen; Herzog Albrecht von Sachsen und Lüneburg sei gestorben. (Riedel 1. c. p. 434. Copie.) Hochgeborner Fürste, Lieber Oheim. Alsz ir Unsz geschrie- ben habt, dasz wir uf den Montag nach Martini zcu uch gein plauen zu einen Tag komen solten oc. Lassen wir uwer liebe wissen, dasz man für sich dar mit den hussen vor dem Karl� stein mit einem Friedt umgangen ist, und haben auch einen Frieden mit den uff den Karlstein ein ganzJare uf genomen,
267 vmb einen frid mit jn aufzenemen, davon gnediger herr, kam es darzu, daz jr vnd ander herren von meines hern des kunigs tayls einen frid mit in auffnempt, so pitt Ich ewr gnad, daz jr mein nicht vergest vnd all der meinen helffer vnd diener, daz Ich auch in dem frid begriffen werd, daz will Ich vmb ewr gnad gern verdienen, vnd was der Cztibor mein diener mit ewren gnaden mer reden wirt, das wellet jm gelauben als mir selben. Geben zu Crumpnow des negsten freytags nach aller heiligen tage anno oc. vicesimo secundo. Vlricus de Rosenberg. Dem hochgebornen ffursten vnd herren herren ffriderichen Markraven zu Bramburg, meim gnedigen herren. 243. 1422, Nov. c. 8. 20 Die königl. Besatzung des Schlosses Karlstein schliesst mit Herzog Sig- mund Korybut, den Pragern und ihrer ganzen Partei einen Waffenstillstand von Martini 1422 bis Martini 1423, in welchen sie auch die Burg Waldek, Hořowic und andere ihre Besitzungen aufnimmt. (Archlv Český, VI, ... a. d. Museumshandschr. 23 Bg. n. 339.) 244. 1422, Nov. 12 (Tachau). Markgraf Friedrich von Brandenburg an den von Meissen: entschuldigt sein Ausbleiben beim Tage von Plauen; die von Karlstein haben mit den Hussen einen günstigen Frieden auf ein Jahr geschlossen; er wolle sich zu dem Tage nach Zebrák (Bettler) verfügen; Herzog Albrecht von Sachsen und Lüneburg sei gestorben. (Riedel 1. c. p. 434. Copie.) Hochgeborner Fürste, Lieber Oheim. Alsz ir Unsz geschrie- ben habt, dasz wir uf den Montag nach Martini zcu uch gein plauen zu einen Tag komen solten oc. Lassen wir uwer liebe wissen, dasz man für sich dar mit den hussen vor dem Karl� stein mit einem Friedt umgangen ist, und haben auch einen Frieden mit den uff den Karlstein ein ganzJare uf genomen,
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268 also dasz die uf dem Sloss den Karlstein mit greben, Mawren und andern notdurfften beuesten, pauen und speysen mügen, und haben In auch alle ire gutter, die zum Slosse gehorend gesichert, auch sullen die Hussen die hutten und die Vorwerk in dem Kere, da Sy gelegen seind, nicht anzundten und also schlecht weg ziehen, alsz dann in dem Fride begriffen ist wor- den oc. Uff das haben wir uwern Boten bey unsz behalden, und hetten nicht anders synn, dann wir wolten zu uwer Liebe uf den Tag also komen seyn. In dem hat unsz herr wilhelm Hasz von Haszenburg geschriben und gen Dauss umb ein tag gen den Betler zemachen zu versuchen, ob man in die Sach kommen mocht und daruff sein der von Sternberg und Fridrich Colobrad uf heut hin geritten und mogen ein tag mit In zu- machen gein dem Bethler, und die Landherrn haben unsz ge- betten, des tags zu wartten, des wir in nit versagen mochten, wie hart Er unsz ist, um Zerung und ander Sachen, und wollen dis also harren, ob der tag also für sich gee oder nicht. Ist das der fur sich get, so mögen wir mit vnser selbs leibe ye daby gesein, darumb wir zu uwer lieb uf den tag nit komen mugen uff dyser zyt und bitten euch mit flis, umb das nit in übel zuverfahren, wann wie wir da abscheiden, wellen wir euch wissen lassen. Auch tun wir euer lieb zu wissen, dasz der hochgeborne Fürste unser lieber Swager, Hertzog Albrecht zu sachsen und Lunburg Herzog die besliessung seins libens auff disen erdenreich beslossen, und Gott der Allmechtig über jn gebotten hat. Hirumb wir ewer liebe mit allem flis bitten, ob wir euer in denselben Sachen bedurffen und anruffen wurden, das ir unsz dann bystendig und beholfen sein wollit, alsz wir nu sunderlich getrawen zu euch haben und alle zyt willeclich umb euer lieb vordienen wollen. Actum Tachaw, feria quinta post Martini.
268 also dasz die uf dem Sloss den Karlstein mit greben, Mawren und andern notdurfften beuesten, pauen und speysen mügen, und haben In auch alle ire gutter, die zum Slosse gehorend gesichert, auch sullen die Hussen die hutten und die Vorwerk in dem Kere, da Sy gelegen seind, nicht anzundten und also schlecht weg ziehen, alsz dann in dem Fride begriffen ist wor- den oc. Uff das haben wir uwern Boten bey unsz behalden, und hetten nicht anders synn, dann wir wolten zu uwer Liebe uf den Tag also komen seyn. In dem hat unsz herr wilhelm Hasz von Haszenburg geschriben und gen Dauss umb ein tag gen den Betler zemachen zu versuchen, ob man in die Sach kommen mocht und daruff sein der von Sternberg und Fridrich Colobrad uf heut hin geritten und mogen ein tag mit In zu- machen gein dem Bethler, und die Landherrn haben unsz ge- betten, des tags zu wartten, des wir in nit versagen mochten, wie hart Er unsz ist, um Zerung und ander Sachen, und wollen dis also harren, ob der tag also für sich gee oder nicht. Ist das der fur sich get, so mögen wir mit vnser selbs leibe ye daby gesein, darumb wir zu uwer lieb uf den tag nit komen mugen uff dyser zyt und bitten euch mit flis, umb das nit in übel zuverfahren, wann wie wir da abscheiden, wellen wir euch wissen lassen. Auch tun wir euer lieb zu wissen, dasz der hochgeborne Fürste unser lieber Swager, Hertzog Albrecht zu sachsen und Lunburg Herzog die besliessung seins libens auff disen erdenreich beslossen, und Gott der Allmechtig über jn gebotten hat. Hirumb wir ewer liebe mit allem flis bitten, ob wir euer in denselben Sachen bedurffen und anruffen wurden, das ir unsz dann bystendig und beholfen sein wollit, alsz wir nu sunderlich getrawen zu euch haben und alle zyt willeclich umb euer lieb vordienen wollen. Actum Tachaw, feria quinta post Martini.
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269 245. 1422, Nov. 14 (Tachau). Markgr. Friedrich von Brandenburg an cinige böhmische Herren im Dienste des Königs: weiset sie an, wie sie sich fortan zu verhalten haben. (Höfler 1. c, n. 8.) Fridrich oc. Unsern grus zuvor Edeln besunder lieben. Wir heissen vch von vnsers gnedigsten hern des romischen oc. konigs vnd biten uch von vnseren wegen, jr wolt dem edeln Benes vom Rabenstein vnd hansen Parspergern Ritter mit uwrn volk das jr dem obgenanten vnserm gnedigisten heren konig furen solte, gevolgige vnd gehorsame sein vnd jm auch die feinde helffen suchen. Sunder so begern wir an uch von des genannten vn- sers heren kunigs vnd bitten uch von vnsern wegen ob das were das uch der Edel, vnser lieber getruwer heinrich von plawen, den wir an unser stat zu ainem haubtman gesetzt haben, zu jm vordern würde das jr jm dan beraten vnd beholffen sein wollet nach dem besten vnd nach dem allem vwrm vermugen mit vwrm volk zu jm reitten. Sunder ob er uch vnd ander die vnser here der konig bestalt het, vordern vnd für sich beruffen würde ein muster zu ton das ir im dann auch gevolgig seit, daran tut ir vnserm gnedigisten heren dem konig dankneme dienste, das er gnediclich gein vch bedenken wirt, das wolln wir geren vmb vch verschulden. Geben zu Tachauv des Samstags nach Martini anno domini vicesimo secundo. Wilhelm von Zlutitz XX pferde. Iban von der pauken X sullen sein bey der Burjan. Wilhelm von Bukowyn X pferde zu tirbel bey der Hanawitz. Heinrich von Elsterberg XXX pferde zu preitenstein sein. Bohusse von Stzedra X zu teintzk. Jan lopata XXX gein pilsen reitten. Zu Rabenstein rüken die Galhoth von Rabenstein XXX. Pabor von Swamberg X. Dem Edeln vnsern besundern lieben Galhoth vonn Rabestein vnd Babor von Swamberg.
269 245. 1422, Nov. 14 (Tachau). Markgr. Friedrich von Brandenburg an cinige böhmische Herren im Dienste des Königs: weiset sie an, wie sie sich fortan zu verhalten haben. (Höfler 1. c, n. 8.) Fridrich oc. Unsern grus zuvor Edeln besunder lieben. Wir heissen vch von vnsers gnedigsten hern des romischen oc. konigs vnd biten uch von vnseren wegen, jr wolt dem edeln Benes vom Rabenstein vnd hansen Parspergern Ritter mit uwrn volk das jr dem obgenanten vnserm gnedigisten heren konig furen solte, gevolgige vnd gehorsame sein vnd jm auch die feinde helffen suchen. Sunder so begern wir an uch von des genannten vn- sers heren kunigs vnd bitten uch von vnsern wegen ob das were das uch der Edel, vnser lieber getruwer heinrich von plawen, den wir an unser stat zu ainem haubtman gesetzt haben, zu jm vordern würde das jr jm dan beraten vnd beholffen sein wollet nach dem besten vnd nach dem allem vwrm vermugen mit vwrm volk zu jm reitten. Sunder ob er uch vnd ander die vnser here der konig bestalt het, vordern vnd für sich beruffen würde ein muster zu ton das ir im dann auch gevolgig seit, daran tut ir vnserm gnedigisten heren dem konig dankneme dienste, das er gnediclich gein vch bedenken wirt, das wolln wir geren vmb vch verschulden. Geben zu Tachauv des Samstags nach Martini anno domini vicesimo secundo. Wilhelm von Zlutitz XX pferde. Iban von der pauken X sullen sein bey der Burjan. Wilhelm von Bukowyn X pferde zu tirbel bey der Hanawitz. Heinrich von Elsterberg XXX pferde zu preitenstein sein. Bohusse von Stzedra X zu teintzk. Jan lopata XXX gein pilsen reitten. Zu Rabenstein rüken die Galhoth von Rabenstein XXX. Pabor von Swamberg X. Dem Edeln vnsern besundern lieben Galhoth vonn Rabestein vnd Babor von Swamberg.
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270 246. 1422, Nov. 16 (Neumarkt). Pfalzgraf Johann bei Rhein an M. Friedrich von Brandenburg: erklärt umständlich, wer ihn gehindert habe, zur Rettung des Karlsteins mitzu- wirken; er wünsche mit ihm zusammenzukommen wegen des grossen Scha- dens, den ihm der Bischof von Würtzburg zugefügt oc. (Riedel 1. c. p. 435. Cople.) Unsern fruntlichen dinst zuvor. Hochgeborner Fürste, Lieber Oheime. Als ein Anslag zu Nürnberg geschach, den Karlstein zu retten, und auch zu einem täglichen krieg oc. darumb wir umb X mit gleven angelegt wurden, und er der Frid gein Herczogen Ludwigen angieng, do hetten wir ein same- nung und gewerbe mit Ritter und knechten, die mit in dem krig wider Herzog Ludwig waren, dy wolten wir geschickt haben, so wir der meiste aufgepracht mochten haben und mit zu unsers Stat folks und Lantfolks von dem walde auch das meiste nach unsen und iren Vermögen oc. und alsz der Fridt gein Hertzog Ludwigen ausgetragen was, so besantt unsz unser gnedige herr der Römische König gein Regenspurg und sazt unsz zu, das Er unsen Vettern von Beiern besenden wolte, und mit yn aus- tragen sein notturffte und dasz dann Sy und wir mit einander ziehen sollten nach unserm Vermögen, daz wir allso wartten lange Zeit, untz dasz Er vom Passaw dann fure, do schreib unsz sein gnade, wir solten zu Uch ziehen zu Rosse und zu fusze, so wir sterkest möchten, daz wir auch also aber gethun wolten haben, und theten darauf unsere Botschaft gein Tachawe an Uch, zuirfaren, auf welche zeit und an welich stat wir unser Volk zu uch schicken solten, den Karlstein zu retten: wann unsz zu Swer und köstlichem gewesen were, so lang dort inn zuzeren oc. also wart ir zu Tachaw aus, und gein dem Kaden geritten; und also in der zeit rait der von wirtzpurg wider herauser, darauf wir unser Samenüng aber abliessen, do er her- aus zohte. Er hat auch unsz und den unsern sulche gewalt, mutwillen und beschedigung gethan, und dasz die Hussen auf unsz gezogen weren, sy hetten uns kaum so hartt beschedigt haben, mit Nam, mort und ander beschedigung, wann wir hetten
270 246. 1422, Nov. 16 (Neumarkt). Pfalzgraf Johann bei Rhein an M. Friedrich von Brandenburg: erklärt umständlich, wer ihn gehindert habe, zur Rettung des Karlsteins mitzu- wirken; er wünsche mit ihm zusammenzukommen wegen des grossen Scha- dens, den ihm der Bischof von Würtzburg zugefügt oc. (Riedel 1. c. p. 435. Cople.) Unsern fruntlichen dinst zuvor. Hochgeborner Fürste, Lieber Oheime. Als ein Anslag zu Nürnberg geschach, den Karlstein zu retten, und auch zu einem täglichen krieg oc. darumb wir umb X mit gleven angelegt wurden, und er der Frid gein Herczogen Ludwigen angieng, do hetten wir ein same- nung und gewerbe mit Ritter und knechten, die mit in dem krig wider Herzog Ludwig waren, dy wolten wir geschickt haben, so wir der meiste aufgepracht mochten haben und mit zu unsers Stat folks und Lantfolks von dem walde auch das meiste nach unsen und iren Vermögen oc. und alsz der Fridt gein Hertzog Ludwigen ausgetragen was, so besantt unsz unser gnedige herr der Römische König gein Regenspurg und sazt unsz zu, das Er unsen Vettern von Beiern besenden wolte, und mit yn aus- tragen sein notturffte und dasz dann Sy und wir mit einander ziehen sollten nach unserm Vermögen, daz wir allso wartten lange Zeit, untz dasz Er vom Passaw dann fure, do schreib unsz sein gnade, wir solten zu Uch ziehen zu Rosse und zu fusze, so wir sterkest möchten, daz wir auch also aber gethun wolten haben, und theten darauf unsere Botschaft gein Tachawe an Uch, zuirfaren, auf welche zeit und an welich stat wir unser Volk zu uch schicken solten, den Karlstein zu retten: wann unsz zu Swer und köstlichem gewesen were, so lang dort inn zuzeren oc. also wart ir zu Tachaw aus, und gein dem Kaden geritten; und also in der zeit rait der von wirtzpurg wider herauser, darauf wir unser Samenüng aber abliessen, do er her- aus zohte. Er hat auch unsz und den unsern sulche gewalt, mutwillen und beschedigung gethan, und dasz die Hussen auf unsz gezogen weren, sy hetten uns kaum so hartt beschedigt haben, mit Nam, mort und ander beschedigung, wann wir hetten
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271 vielleicht unser Vermögen darzu gethun, und unsz dawider ge- stellit, daz wir also gein ym und andern unversorgt gewesen sein, sulcher grosser und unkristenlicher beschedigung, alsz unsz vnd den unsern geschehen ist, darum wir hernach rate haben mussen uwer und ander unser Frunde, wenn unser und der unser Schade so grosz ist, dasz wir unsz des ye irklagen mussen, und hetten auch mit uch zureden und zuhandeln von den und andern sachen, darumb wir yr selbs bey uch sein mussen: und wir bitten uch, wenn ir hierheim komet, dasz ir unsz das dann zuwissen tut, So willen wir an ein gelegene stat zu Uch komen von uwer und unser notdurfft wegen, dann alsz wir umb X mit gleuen angelegt sein zu dem teglichen krieg, Lieber Oheim, wer unser meynung, mocht ir unsz der vertragen auszer diser zeit bisz zu weiter tagen. Daran thut ir unsz besunder Fruntschafft, wann wir nit versteen, dasz es so austreglichen sey, alsz vil unsz koste und schaden darauff gieng. So haben wir auch ye sidder der Frid angung gein Herzog Ludwig wol auf LX pferdt zu kamb gehalt, dasz doch wider dy hussen, und sunderlich dy von Taust ist, mussen wir aber yo unser anzal haben, So willen wir sy gerne gein Trentz schicken. Wir bitten uch, dasz ir unsz wissen laszet, wie is zu Beheim gestalt sey. Datum Nuwemarge, an Montag nach Martini anno oc. XXII°. Johannsz, von gotes gnaden Pfaltzgraf bey Rein und Herzog in Beiern. 247. 1422, Nov. 18 (Pilsen). Friedrich von Kolowrat, Hauptmann zu Pilsen, Baworek von Schwan- berg, Wilhelm von Žlutic und der Rath von Pilsen ersuchen den Rath von Eger, ihnen nach Mies zu Hilfe zu kommen gegen Bohuslaw von Schwanberg und Žižka, die zu Nepomuk liegen, und den Pilsner Kreis heimzusuchen vorhaben. (Orig. arch. oiv. Egrae.) Vnsern dinst czuvor besunderen liben frund. Wir tun euch czu wissen, das der herr Bohuslaw von Swanberk vnd der Zyzzka mit aller ir macht yeczund czu Nepomuk legen von danen yn
271 vielleicht unser Vermögen darzu gethun, und unsz dawider ge- stellit, daz wir also gein ym und andern unversorgt gewesen sein, sulcher grosser und unkristenlicher beschedigung, alsz unsz vnd den unsern geschehen ist, darum wir hernach rate haben mussen uwer und ander unser Frunde, wenn unser und der unser Schade so grosz ist, dasz wir unsz des ye irklagen mussen, und hetten auch mit uch zureden und zuhandeln von den und andern sachen, darumb wir yr selbs bey uch sein mussen: und wir bitten uch, wenn ir hierheim komet, dasz ir unsz das dann zuwissen tut, So willen wir an ein gelegene stat zu Uch komen von uwer und unser notdurfft wegen, dann alsz wir umb X mit gleuen angelegt sein zu dem teglichen krieg, Lieber Oheim, wer unser meynung, mocht ir unsz der vertragen auszer diser zeit bisz zu weiter tagen. Daran thut ir unsz besunder Fruntschafft, wann wir nit versteen, dasz es so austreglichen sey, alsz vil unsz koste und schaden darauff gieng. So haben wir auch ye sidder der Frid angung gein Herzog Ludwig wol auf LX pferdt zu kamb gehalt, dasz doch wider dy hussen, und sunderlich dy von Taust ist, mussen wir aber yo unser anzal haben, So willen wir sy gerne gein Trentz schicken. Wir bitten uch, dasz ir unsz wissen laszet, wie is zu Beheim gestalt sey. Datum Nuwemarge, an Montag nach Martini anno oc. XXII°. Johannsz, von gotes gnaden Pfaltzgraf bey Rein und Herzog in Beiern. 247. 1422, Nov. 18 (Pilsen). Friedrich von Kolowrat, Hauptmann zu Pilsen, Baworek von Schwan- berg, Wilhelm von Žlutic und der Rath von Pilsen ersuchen den Rath von Eger, ihnen nach Mies zu Hilfe zu kommen gegen Bohuslaw von Schwanberg und Žižka, die zu Nepomuk liegen, und den Pilsner Kreis heimzusuchen vorhaben. (Orig. arch. oiv. Egrae.) Vnsern dinst czuvor besunderen liben frund. Wir tun euch czu wissen, das der herr Bohuslaw von Swanberk vnd der Zyzzka mit aller ir macht yeczund czu Nepomuk legen von danen yn
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272 vnseren kreis komen wellen vns vnd vnsern ganczen kreis czu vorterben vnd vorbrennen. Darumb bitten wir durch got vnd der heligen (sic) kristenheit willen, das ir vns darczu helfen gerucht vnd mit ewer ganczen macht, es zei von reisigen ader fusganger, dy ir darczu haben vnd brengen mûget en bis zuntag ken den Mise kamen wollet, wann wir ap got wil zulchen bozen lewten mit vnserer ganczer macht weder steen wellen. Auch bestellet es, das ewer lewte wegen tarasen vnd anderr dinge auch speise auff achtage (sic) mit en haben. Datum zu Plzen an der Mitwochen vor Elizabeth. Fridrich von Kolowrath hewptman czu Plzen, Baworek von Swanberk, Wilhelm von Zluticz, Zdenko ge- nant Drzzka, burgermeister vnd der gancze rat czu Plzen. Den erbern, weisen burgermeister vnd dem ganczen rat der stat czu Eger vnseren liben besundern frunden. 248. 1422, Nov. 22 (s. 1.). Markgraf Friedrich von Brandenburg an einen (böhmischen) Herrn: da die Herren Kolowrat und Sternberg den Tag nach Zebrak gelegt haben, um wegen eines Friedens mit den Ungläubigen zu verhandeln, so sagt er den nach Zittau angesagten Tag ab. (Rledel 1. c. p. 434. Cople.) Fridrich oc. Unsern gunstigen grusz zuvor. Edler he- sunder lieber. Von des Tags wegen, da wir dir und auch an- dern gen der Sittau auff Sand Endres tag schirst zugeschriben und verkundiget haben oc. Solt du wissen, dasz in dem Alsso von Sternberg und die Colobrat sich unterfangen haben einen Tag zumachen gein dem Bethler, und versuchen ob man ein Fride mit den ungleubigen treffen müge, desselben tags wir wartend seind, also dasz wir zu dem Tag gein Sittaw auf Sand Endres Tag nicht komen mügen; hierumb so bitten wir dich mit allem flis, du wollest das allen andern Beheimischen hern, die du zu denselben Tag verbot hast, auch wiederbieten: wer
272 vnseren kreis komen wellen vns vnd vnsern ganczen kreis czu vorterben vnd vorbrennen. Darumb bitten wir durch got vnd der heligen (sic) kristenheit willen, das ir vns darczu helfen gerucht vnd mit ewer ganczen macht, es zei von reisigen ader fusganger, dy ir darczu haben vnd brengen mûget en bis zuntag ken den Mise kamen wollet, wann wir ap got wil zulchen bozen lewten mit vnserer ganczer macht weder steen wellen. Auch bestellet es, das ewer lewte wegen tarasen vnd anderr dinge auch speise auff achtage (sic) mit en haben. Datum zu Plzen an der Mitwochen vor Elizabeth. Fridrich von Kolowrath hewptman czu Plzen, Baworek von Swanberk, Wilhelm von Zluticz, Zdenko ge- nant Drzzka, burgermeister vnd der gancze rat czu Plzen. Den erbern, weisen burgermeister vnd dem ganczen rat der stat czu Eger vnseren liben besundern frunden. 248. 1422, Nov. 22 (s. 1.). Markgraf Friedrich von Brandenburg an einen (böhmischen) Herrn: da die Herren Kolowrat und Sternberg den Tag nach Zebrak gelegt haben, um wegen eines Friedens mit den Ungläubigen zu verhandeln, so sagt er den nach Zittau angesagten Tag ab. (Rledel 1. c. p. 434. Cople.) Fridrich oc. Unsern gunstigen grusz zuvor. Edler he- sunder lieber. Von des Tags wegen, da wir dir und auch an- dern gen der Sittau auff Sand Endres tag schirst zugeschriben und verkundiget haben oc. Solt du wissen, dasz in dem Alsso von Sternberg und die Colobrat sich unterfangen haben einen Tag zumachen gein dem Bethler, und versuchen ob man ein Fride mit den ungleubigen treffen müge, desselben tags wir wartend seind, also dasz wir zu dem Tag gein Sittaw auf Sand Endres Tag nicht komen mügen; hierumb so bitten wir dich mit allem flis, du wollest das allen andern Beheimischen hern, die du zu denselben Tag verbot hast, auch wiederbieten: wer
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273 dann dasz ausz den Sachen darumb die hern yczt ausgeryten sein, nichtz wurde, So wolten wir uns einen andern genanten Tag fur nemen und dir und auch andern den verkundigen, so erst wir mugen. Actum Dominica Cecilie virginis 90. anno XXII. 249. 1422, Nov. 23 (Weissenfels). Markgr. Wilhelm von Meissen an M. Friedr. von Brandenburg: auf die Aufforderung, gegen die Brüx bedrohenden Ketzer mit aller Macht ins Feld zu rücken, antwortet er mit Hinweisung auf Nürnberger Beschlüsse. (Riedel 1. c. p. 436. Copie.) Unsern fruntlichen dinst zuvor. Hochgeborner Fürste, lieber Oheim. Alsz ir unsz geschriben habit, dasz Sich die Ketzere starg sampnen und meynen vor Brux zuzihen und bittet, dasz wir unsz mit Unsen Landen und Luten so sterckest wir mogen zu Russe und zu fusse dazu schigken sollen, ob Sie vor Brux oder anderswo vor zihen werden, dasz wir denn mit allem unserm Folke zcu uch komen wollen. Alsz wist ir wol, wie wir erst zeu Nurenberg dauon gescheiden sin, alsz wollen wir das gerne halden, Also ob des not geschege, dasz ir dis andern Fürsten auch irmant, wenn wir das mit unser macht alleine nicht geen- den konden, Alsz wir daz unserm hern dem konige vor ouch gesagt haben und uch selbis wolwissentlichen ist. Gegeben zu wissenfels, om Montage nach Elizabeth. Wilhelm Landgraue In Doringen und Marggraue zu Missen. An dem Hochgebornen Fürsten Herrn Fridriche Maregraue zu Brandenburg und Burggraue zu Nurenberg vnserm lieben Oheimen. 18
273 dann dasz ausz den Sachen darumb die hern yczt ausgeryten sein, nichtz wurde, So wolten wir uns einen andern genanten Tag fur nemen und dir und auch andern den verkundigen, so erst wir mugen. Actum Dominica Cecilie virginis 90. anno XXII. 249. 1422, Nov. 23 (Weissenfels). Markgr. Wilhelm von Meissen an M. Friedr. von Brandenburg: auf die Aufforderung, gegen die Brüx bedrohenden Ketzer mit aller Macht ins Feld zu rücken, antwortet er mit Hinweisung auf Nürnberger Beschlüsse. (Riedel 1. c. p. 436. Copie.) Unsern fruntlichen dinst zuvor. Hochgeborner Fürste, lieber Oheim. Alsz ir unsz geschriben habit, dasz Sich die Ketzere starg sampnen und meynen vor Brux zuzihen und bittet, dasz wir unsz mit Unsen Landen und Luten so sterckest wir mogen zu Russe und zu fusse dazu schigken sollen, ob Sie vor Brux oder anderswo vor zihen werden, dasz wir denn mit allem unserm Folke zcu uch komen wollen. Alsz wist ir wol, wie wir erst zeu Nurenberg dauon gescheiden sin, alsz wollen wir das gerne halden, Also ob des not geschege, dasz ir dis andern Fürsten auch irmant, wenn wir das mit unser macht alleine nicht geen- den konden, Alsz wir daz unserm hern dem konige vor ouch gesagt haben und uch selbis wolwissentlichen ist. Gegeben zu wissenfels, om Montage nach Elizabeth. Wilhelm Landgraue In Doringen und Marggraue zu Missen. An dem Hochgebornen Fürsten Herrn Fridriche Maregraue zu Brandenburg und Burggraue zu Nurenberg vnserm lieben Oheimen. 18
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274 250. 1422, Nov. 28 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Memmingen: des Letzteren „Zeug“ habe mit dem der anderen schwäbischen Städte am 24 Nov. sich von Nürn- berg gegen Böhmen in Bewegung gesetzt. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 274.) Den von Memmingen. L. Fr. Als Ir vns verschriben habt von Lorentzen Römers wegen 9c., das haben wir wol vernomen, vnd haben sein rede vmb ewern willen frewntlich verhöret, vnd In darnach an ein Recht bey vns geweiset, da auch sich gebürt hat die sache awszzutragen. Denn als Ir vns dabey gebetten habt, ewer weis- hait zuuerschreiben, wie verr ewr vnd ander vnser guten frewnd... der Schwebeschen stett zewg zu dem zug gen Beheim komen were oc., lassen wir ewr frewntschaft wissen, daz sich derselb ewr vnd ander stett zewg am nehstuergangen ertag (24 Nov.) bey vns erhuben auszzureiten gen Beheim werts. So wissen wir sust zu disen zeiten niht sunder treffenlicher mêr von Beheim herawsz, wan daz es da stee, als es langzeither gestanden ist. Denn wo wir ewer ersamkeit oc. Datum ut supra (sabato ante andree apostolj). 251. 1422, Dec. 1 (Rom). Papst Martin V an die von Regensburg: Ermahnung zur Standhaftigkeit im Kriege gegen die Ketzer in Böhmen. (Andreae Ratisbon. Supplemonta fol. 407.) „Bulla Martini papæ, qua scribit Ratisponensibus, ut contra Bocmos hære- ticos cum potentia consurgant.“ Martinus episcopus seruus seruorum dei. Dilectis filiis, magistratibus et communitati ciuitatis Ratisponensis. Salutem et apostolicam benediccionem. Si aliqua heresis surrexisset in populo christiano, que sola loquacitate et falsis ac sophisticis argumentis inniteretur, sicut aliquando nostrorum temporibus factum est, nos illum cum sancta
274 250. 1422, Nov. 28 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Memmingen: des Letzteren „Zeug“ habe mit dem der anderen schwäbischen Städte am 24 Nov. sich von Nürn- berg gegen Böhmen in Bewegung gesetzt. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 274.) Den von Memmingen. L. Fr. Als Ir vns verschriben habt von Lorentzen Römers wegen 9c., das haben wir wol vernomen, vnd haben sein rede vmb ewern willen frewntlich verhöret, vnd In darnach an ein Recht bey vns geweiset, da auch sich gebürt hat die sache awszzutragen. Denn als Ir vns dabey gebetten habt, ewer weis- hait zuuerschreiben, wie verr ewr vnd ander vnser guten frewnd... der Schwebeschen stett zewg zu dem zug gen Beheim komen were oc., lassen wir ewr frewntschaft wissen, daz sich derselb ewr vnd ander stett zewg am nehstuergangen ertag (24 Nov.) bey vns erhuben auszzureiten gen Beheim werts. So wissen wir sust zu disen zeiten niht sunder treffenlicher mêr von Beheim herawsz, wan daz es da stee, als es langzeither gestanden ist. Denn wo wir ewer ersamkeit oc. Datum ut supra (sabato ante andree apostolj). 251. 1422, Dec. 1 (Rom). Papst Martin V an die von Regensburg: Ermahnung zur Standhaftigkeit im Kriege gegen die Ketzer in Böhmen. (Andreae Ratisbon. Supplemonta fol. 407.) „Bulla Martini papæ, qua scribit Ratisponensibus, ut contra Bocmos hære- ticos cum potentia consurgant.“ Martinus episcopus seruus seruorum dei. Dilectis filiis, magistratibus et communitati ciuitatis Ratisponensis. Salutem et apostolicam benediccionem. Si aliqua heresis surrexisset in populo christiano, que sola loquacitate et falsis ac sophisticis argumentis inniteretur, sicut aliquando nostrorum temporibus factum est, nos illum cum sancta
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275 disciplina veritatis et remediis in ecclesia dei institutis oppri- mere et confundere curaremus. Sed hec furiosa heresis, que regnum Bohemie miserabiliter excecauit, armata manu prodiit contra fidem catholicam, et sese viribus et potencia confirmare conatur. Propterea necessarium nobis est ad hanc pestem exting- wendam eciam fidelium principum, nobilium, communitatum ac populorum auxilia convocare, et eorum precipue qui sunt per Germaniam constituti. Nam hy ex tota christianitate propter vicinitatem magis ad sucurrendum oportuni sunt, et debent fer- uencius animari ad propinguius periculum depellendum. Quare filii dilecti, stricte requirimus et rogamus deuocionem vestram, ut non deseratis causam fidei, sed pro ea defendenda contra Boh. hereticos cum potencia uestra consurgatis, vosque ydoneo tempore in hac sancta expedicione promptos exhibeatis et para- tos, ad quam uestrum deuotum animum merito debet inflammare principaliter amor Christi, a quo pro leui pungna recipietis beatitudinem sempiternam. Debet eciam uos amor humane vir- tutis et glorie commouere, ut nullum pro tali causa fugiatis laborem. Et nos eciam qui nomina singulorum principum et nobilium communitatum ac populorum, qui in hoc exercitu mili- tabunt vel auxilia ministrabunt, nobis fieri nota curabimus, et Romanam simul ecclesiam ad nostros et vestrum honores et commoda imperpetuum obligabitis. Datum Rome apud sanctam Mariam maiorem, kalendas Decembris, pontificatus nostri anno sexto. P. Garsie. 252. 1422, (s. d.) (Dec.) Die schlesischen Fürsten und Städte und die Sechsstädte schliessen mit König Sigmund und dem deutschen Orden in Preussen ein offensives Bündniss gegen die Polen und Litauer. (Scultetus [I, 90 [ad ann. 1429].) (O. L. Urk. Buch n. 758 [ad ann. 1423].) (Script. r. Siles. VI, 30 sq.) Wir Sigmund v. G. g. Römischer Künig zu allen zeyten merer des Reyches, vnd zu Hungern, zu Behemen, Dalmacien, Croatien oc. kunig. Bekennen offintlich mit desem Briffe oc. 18*
275 disciplina veritatis et remediis in ecclesia dei institutis oppri- mere et confundere curaremus. Sed hec furiosa heresis, que regnum Bohemie miserabiliter excecauit, armata manu prodiit contra fidem catholicam, et sese viribus et potencia confirmare conatur. Propterea necessarium nobis est ad hanc pestem exting- wendam eciam fidelium principum, nobilium, communitatum ac populorum auxilia convocare, et eorum precipue qui sunt per Germaniam constituti. Nam hy ex tota christianitate propter vicinitatem magis ad sucurrendum oportuni sunt, et debent fer- uencius animari ad propinguius periculum depellendum. Quare filii dilecti, stricte requirimus et rogamus deuocionem vestram, ut non deseratis causam fidei, sed pro ea defendenda contra Boh. hereticos cum potencia uestra consurgatis, vosque ydoneo tempore in hac sancta expedicione promptos exhibeatis et para- tos, ad quam uestrum deuotum animum merito debet inflammare principaliter amor Christi, a quo pro leui pungna recipietis beatitudinem sempiternam. Debet eciam uos amor humane vir- tutis et glorie commouere, ut nullum pro tali causa fugiatis laborem. Et nos eciam qui nomina singulorum principum et nobilium communitatum ac populorum, qui in hoc exercitu mili- tabunt vel auxilia ministrabunt, nobis fieri nota curabimus, et Romanam simul ecclesiam ad nostros et vestrum honores et commoda imperpetuum obligabitis. Datum Rome apud sanctam Mariam maiorem, kalendas Decembris, pontificatus nostri anno sexto. P. Garsie. 252. 1422, (s. d.) (Dec.) Die schlesischen Fürsten und Städte und die Sechsstädte schliessen mit König Sigmund und dem deutschen Orden in Preussen ein offensives Bündniss gegen die Polen und Litauer. (Scultetus [I, 90 [ad ann. 1429].) (O. L. Urk. Buch n. 758 [ad ann. 1423].) (Script. r. Siles. VI, 30 sq.) Wir Sigmund v. G. g. Römischer Künig zu allen zeyten merer des Reyches, vnd zu Hungern, zu Behemen, Dalmacien, Croatien oc. kunig. Bekennen offintlich mit desem Briffe oc. 18*
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276 Als vns der almechtige Got vns von seynen gnaden zu eynem Römischen Künige, vnd zu Vngern, vnd zu Behemen vnd vil andern künigreichen mildiglich erkoren vnd erhöhet hat, in den wir mit grosser sorgfeldikeit oc. Wiewol zwissen vns vnd dem Künige von Polan etwas zweyung weren: doch so sein wir mit ym zu eyner richtung Briefenbuntnisse vnd einigung kommen, die mit den Eyden haben vnderenander befestet. Vnd durch begerunge desselbigen küniges von Polan, vnd ouch mit dem Witolden vorbunden. Vnd haben nicht angesehen, das wir vns rechen wolden, Sundir durch frides willen, Habin wir obirlassen alles vnrecht dy vns von in gescheen woren, Sundir ouch vnser Lande vnd Fursten- thum mit namen Rewschen genant Lodomeriam, die Moldaw, Podoliam vnd Muschinam die sie vns mit vnrecht fürgehalden hatten vnd ettlich ander Festen, zu vnser iglichs todt vnd 5 Jar darnach vorliessen vnd vns keyn enander verbunden, iglicher des andern leiber künigreich vnd herschafte die wir hetten vnd haben würden, wider iglichen menschen zu schützen oc. — folgt eine Erzählung über Verhandlungen bis zum Spruch von Breslau (1420) — Der Witold folget allein seinem mutwillen vnd nicht der ordnung der gerechtikeit, widersprach demselben vrteil vnd setzt sich dowider, vnd zoch yn doraws eyne sache der fint- schafft vnd eyne orsache vns zu entweren vnsers Vetirlichen Erbis Der Cron vnd künigreiches zu Behemen. Vnd hat nicht angesehen die Büntnisse vnd globden der Er vns verbunden was, vnd entsagt vns mit seynen Briefen oc. Das ouch mit den Bebstlichen briefen dem künige von Po- lan, von den prelaten desselben künigkrichs zu Polan offinbar verkündet vnd das ouch mit den Bapstlicheu briefen dem kü- nige von Polan vnd dem Witolden gebothen was, das sie den Ketzern nicht solden beylegin, sonder wider sie mechtiglich be- holffen sein Uber das hat derselbe Hertzog Sigmunden seinen neuen mit seinem folcke namlich mit den Polen keyn Behemen gesant zu schützen vnd zu schirmen oc. Hat sich derselbe Witold nicht lossen genügen, Sonder hat seine mergliche bot- schafft zu den Türcken der Cristenheit finden gesant vnd sye
276 Als vns der almechtige Got vns von seynen gnaden zu eynem Römischen Künige, vnd zu Vngern, vnd zu Behemen vnd vil andern künigreichen mildiglich erkoren vnd erhöhet hat, in den wir mit grosser sorgfeldikeit oc. Wiewol zwissen vns vnd dem Künige von Polan etwas zweyung weren: doch so sein wir mit ym zu eyner richtung Briefenbuntnisse vnd einigung kommen, die mit den Eyden haben vnderenander befestet. Vnd durch begerunge desselbigen küniges von Polan, vnd ouch mit dem Witolden vorbunden. Vnd haben nicht angesehen, das wir vns rechen wolden, Sundir durch frides willen, Habin wir obirlassen alles vnrecht dy vns von in gescheen woren, Sundir ouch vnser Lande vnd Fursten- thum mit namen Rewschen genant Lodomeriam, die Moldaw, Podoliam vnd Muschinam die sie vns mit vnrecht fürgehalden hatten vnd ettlich ander Festen, zu vnser iglichs todt vnd 5 Jar darnach vorliessen vnd vns keyn enander verbunden, iglicher des andern leiber künigreich vnd herschafte die wir hetten vnd haben würden, wider iglichen menschen zu schützen oc. — folgt eine Erzählung über Verhandlungen bis zum Spruch von Breslau (1420) — Der Witold folget allein seinem mutwillen vnd nicht der ordnung der gerechtikeit, widersprach demselben vrteil vnd setzt sich dowider, vnd zoch yn doraws eyne sache der fint- schafft vnd eyne orsache vns zu entweren vnsers Vetirlichen Erbis Der Cron vnd künigreiches zu Behemen. Vnd hat nicht angesehen die Büntnisse vnd globden der Er vns verbunden was, vnd entsagt vns mit seynen Briefen oc. Das ouch mit den Bebstlichen briefen dem künige von Po- lan, von den prelaten desselben künigkrichs zu Polan offinbar verkündet vnd das ouch mit den Bapstlicheu briefen dem kü- nige von Polan vnd dem Witolden gebothen was, das sie den Ketzern nicht solden beylegin, sonder wider sie mechtiglich be- holffen sein Uber das hat derselbe Hertzog Sigmunden seinen neuen mit seinem folcke namlich mit den Polen keyn Behemen gesant zu schützen vnd zu schirmen oc. Hat sich derselbe Witold nicht lossen genügen, Sonder hat seine mergliche bot- schafft zu den Türcken der Cristenheit finden gesant vnd sye
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277 bewogen, das sye in vnser künigreich keyn Vngern zeyhen sol- den, als sie ouch getan haben, of den synn das wir bey dem heyligen glawben vnd bey der Cron zu Behemen dester mynner mochten fleyssig sein oc. Dorumb durch allir obengeschriben sachen sunderlicher bewegunge willen vnsers allirgnedigsten Hirrn des vorgeschrebin, also getrawe fürsten, Lande, Hirn, Ritter, knechte vnd Stete. Nemblich Wir Conrad v. G. gn. Bischoff zu Breslaw. Johannes zu Rathibor. Przemko zu Troppaw. Bolko zu Teschin. Bolko vnd Bernhard gebrüder zu Oppol. Lodewig zum Brige vnd zu Legnitz. Johannes zu Monsterberg. Conrad Kenthener zu Olsen. Johannes zum Sagan. Ruprecht zu Lobyn. Henrich der Elder zu grossen Glogaw. Conrad zur Steynaw. Kazimir zu Awswintzen. Conrad der Weisse zur Kosil, Wentzlaw vnd Lodewig gebrüder zu Nymptz vnd zur Olaw vnd Wenzlaw zu Crossen, Hertzogen vnd Hirren. Vnd wir nochgeschreben Lande vnd Stete Breslaw, Nam- slaw, Newmarckt, Sweidenitz, Jawir, Lusitz, vnd wir sechs Lande vnde Stete Budissin, Görlitz, Sittaw, Camentz, Lobaw vnd Luban, Hirren, Ritter vnd Knechte, mit aller der Lande Zugehörunge, vns mit wolbedochtem mute vnd sunderlichem guttem vorgeha- batem Rate, also mit kunigreiche zu Vngern, Ertzbischoffe. Bischoffen, Prelaten, Hirren vnd Steten, vnd dem H. Homeister vnd seynem gantzen Orden, mit dem Lande Prewssen oc. vor- bunden wider den König zu Polan seyn künigrich oc. in solicher Weise. Das alle die, die in das vorbüntnisse komen synt, von stund an, wenn man das zurate wird, gleich mittenander entsagen sullen dem künige zu Polan, seym künigreiche, Helffern vnd beylegern: also das wir einer dem andern helffen sullen mit leibe vnd gute oc. Vnd wer es sache, das der künig von Polan adir Witold ir Helffer adir Beileger des nicht erbeitet oc. Vnd wurde mit Gotes hülffe das kunigrich zu Polan gewunnen mechtiglich so sol der Cron zu Vngern dovon wider werden Rewschen genant, lodomeria, die Moldaw, Podolia vnd Muschina mit Landen, Leu-
277 bewogen, das sye in vnser künigreich keyn Vngern zeyhen sol- den, als sie ouch getan haben, of den synn das wir bey dem heyligen glawben vnd bey der Cron zu Behemen dester mynner mochten fleyssig sein oc. Dorumb durch allir obengeschriben sachen sunderlicher bewegunge willen vnsers allirgnedigsten Hirrn des vorgeschrebin, also getrawe fürsten, Lande, Hirn, Ritter, knechte vnd Stete. Nemblich Wir Conrad v. G. gn. Bischoff zu Breslaw. Johannes zu Rathibor. Przemko zu Troppaw. Bolko zu Teschin. Bolko vnd Bernhard gebrüder zu Oppol. Lodewig zum Brige vnd zu Legnitz. Johannes zu Monsterberg. Conrad Kenthener zu Olsen. Johannes zum Sagan. Ruprecht zu Lobyn. Henrich der Elder zu grossen Glogaw. Conrad zur Steynaw. Kazimir zu Awswintzen. Conrad der Weisse zur Kosil, Wentzlaw vnd Lodewig gebrüder zu Nymptz vnd zur Olaw vnd Wenzlaw zu Crossen, Hertzogen vnd Hirren. Vnd wir nochgeschreben Lande vnd Stete Breslaw, Nam- slaw, Newmarckt, Sweidenitz, Jawir, Lusitz, vnd wir sechs Lande vnde Stete Budissin, Görlitz, Sittaw, Camentz, Lobaw vnd Luban, Hirren, Ritter vnd Knechte, mit aller der Lande Zugehörunge, vns mit wolbedochtem mute vnd sunderlichem guttem vorgeha- batem Rate, also mit kunigreiche zu Vngern, Ertzbischoffe. Bischoffen, Prelaten, Hirren vnd Steten, vnd dem H. Homeister vnd seynem gantzen Orden, mit dem Lande Prewssen oc. vor- bunden wider den König zu Polan seyn künigrich oc. in solicher Weise. Das alle die, die in das vorbüntnisse komen synt, von stund an, wenn man das zurate wird, gleich mittenander entsagen sullen dem künige zu Polan, seym künigreiche, Helffern vnd beylegern: also das wir einer dem andern helffen sullen mit leibe vnd gute oc. Vnd wer es sache, das der künig von Polan adir Witold ir Helffer adir Beileger des nicht erbeitet oc. Vnd wurde mit Gotes hülffe das kunigrich zu Polan gewunnen mechtiglich so sol der Cron zu Vngern dovon wider werden Rewschen genant, lodomeria, die Moldaw, Podolia vnd Muschina mit Landen, Leu-
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278 ten, Festen vnd iren Zugehörungen, vnd alles das, das von alden zeiten zu der Cron zu Vngern gehort hat. Ouch sullen den Slesischen Fürsten vnd iglichem der Bunde begriffen ist, dovon wider werden, was in ader iren vorfarn, von alders zugehort hat. Was denn dess dorobir bleibe, damitte sol man is holden noch der gemeyne Rathe oc. Vnd wir Künig Sigmund vorgenanter oc. globen vor vns vnd vnser nochkommen, Künige zu Behemen, alle vorgeschre- bene Bündnisse vnd ewige stete vnd feste zu halden vnd zu handhaben oc. Vnd wir Conrad Bischoff zu Bresslaw, Fürsten, Hirren, Lande, Stete, Ritter vnnd Knechte vorgeschreben, globen bey vnsern trawen vnd eren, die vorgenanten vorbüntnisse stete vnd feste zu halden oc. 253. 1422, Dec. 24 (Wien). Herzog Albrecht von Österreich an Leopold von Kreig: er soll seine Fehde mit dem von Rosenberg ruhen lassen bis zu deren Austrag. (Orig. im Budweiser Stadtarchiv.) Albrecht von gotes gnaden hertzog ze Osterreich oc. Lieber getrewr von Kreig! Als du vns geschriben vnd geklagt hast, wie dir der von Rosenberg ettleiche dörffer vnd auch ettleich der deinn beraubt vnd angriffen habe, das haben wir wol verstanden, vnd lassen dich wissen, daz vns der ege- nente von Rosenberg auch geschriben vnd geklagt hat, wie du in vnd die seine angreiffen vnd scheden zuziehen wellest, vnd wann vnser genediger herre, der Römisch kunig, bey dem wir yetz newlich sein gewesen, mit vns verlassen hat, dir, vnd auch dem von Rosenberg ze schreiben, daz ir all solich sachen in güten lasset angesteen, vnd in vngüten mit einander nichts ze schaffen habet, vntz auf solich verhörung, so der von Schawm- berg, vnd der von Meissaw, si bed, oder ir ainer zwischen ew tun werdent, als das vormals verlassen ist; dauon begern wir an dich mit ernste, daz du das also tûn vnd die sachen in gü-
278 ten, Festen vnd iren Zugehörungen, vnd alles das, das von alden zeiten zu der Cron zu Vngern gehort hat. Ouch sullen den Slesischen Fürsten vnd iglichem der Bunde begriffen ist, dovon wider werden, was in ader iren vorfarn, von alders zugehort hat. Was denn dess dorobir bleibe, damitte sol man is holden noch der gemeyne Rathe oc. Vnd wir Künig Sigmund vorgenanter oc. globen vor vns vnd vnser nochkommen, Künige zu Behemen, alle vorgeschre- bene Bündnisse vnd ewige stete vnd feste zu halden vnd zu handhaben oc. Vnd wir Conrad Bischoff zu Bresslaw, Fürsten, Hirren, Lande, Stete, Ritter vnnd Knechte vorgeschreben, globen bey vnsern trawen vnd eren, die vorgenanten vorbüntnisse stete vnd feste zu halden oc. 253. 1422, Dec. 24 (Wien). Herzog Albrecht von Österreich an Leopold von Kreig: er soll seine Fehde mit dem von Rosenberg ruhen lassen bis zu deren Austrag. (Orig. im Budweiser Stadtarchiv.) Albrecht von gotes gnaden hertzog ze Osterreich oc. Lieber getrewr von Kreig! Als du vns geschriben vnd geklagt hast, wie dir der von Rosenberg ettleiche dörffer vnd auch ettleich der deinn beraubt vnd angriffen habe, das haben wir wol verstanden, vnd lassen dich wissen, daz vns der ege- nente von Rosenberg auch geschriben vnd geklagt hat, wie du in vnd die seine angreiffen vnd scheden zuziehen wellest, vnd wann vnser genediger herre, der Römisch kunig, bey dem wir yetz newlich sein gewesen, mit vns verlassen hat, dir, vnd auch dem von Rosenberg ze schreiben, daz ir all solich sachen in güten lasset angesteen, vnd in vngüten mit einander nichts ze schaffen habet, vntz auf solich verhörung, so der von Schawm- berg, vnd der von Meissaw, si bed, oder ir ainer zwischen ew tun werdent, als das vormals verlassen ist; dauon begern wir an dich mit ernste, daz du das also tûn vnd die sachen in gü-
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279 ten angesteen lassen wellest, vncz auf dieselben verhörung, vnd dem von Rosemberg vnd den seinn in der zeit dhainn angriff nicht tûst, wan wir das dem von Rosemberg zu gleicher weis auch geschriben haben; vnd wenn dir die vorgenenten, der von Schawmberg vnd der von Meissaw, si bed, oder ainer, ainn tag benennen, daz du denn darauf komest, so hoffen wir, daz ir bey demselben tag gütleich mit einander geslichtet vnd vberain bracht werdet. Geben zu Wienn an dem heiligen weichnacht abent. Anno oc. vicesimo secundo. Unserm lieben getrewn Leupolten von Kreyg, vnserm haubtman zu Budweis. 254. 1422 (?) (s. d.) Bittgesuch der katholischen Stände Böhmens an die Reichsfürsten um Unterstützung in ihrem Kampfe gegen die Ketzer. (Archiv Český, VI ... ICople als Formel im arch. Trebon.].) 255. 1423, Jan. 11 (Presburg). K. Sigmunds Vollmachtsbrief für Friedrich den Alteren Markgrafen zu Meissen, gegen die Hussiten nach seinem Gutdünken zu verfahren. (Orlg. im kön. süchs. Archiv In Dresden.) Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer Kunig zu allen czeiten Merer des Richs vnd zu vngern zu Behem, Dalmacien Croacien oc. kunig. Bekennen vnd tun kunt offenbar mit disem brieff allen den, die In sehen oder horen lesen. Wann wir von angeborner gute allczeit dortzu geneigt seyn, vnser gnad, vnd miltickeit dahin zu breiten, domit fride der lande behalden vnd der Menschen blut vergiessung vermieden vnd vorkomen wirt, vnd wann die ketzer zu Behem, die man Hussen nennet, sich freuelich wider die heilige kirche, Cristen glouben, vnd vns als Iren Erbherren geseczt haben, die wir doch lieber mit vnssern gnaden zum rechten wege, vnd zu gehorsamkeit der heiligen kirchen, vnd vnsser brengen, dann mit des swerdes gestrenkeit
279 ten angesteen lassen wellest, vncz auf dieselben verhörung, vnd dem von Rosemberg vnd den seinn in der zeit dhainn angriff nicht tûst, wan wir das dem von Rosemberg zu gleicher weis auch geschriben haben; vnd wenn dir die vorgenenten, der von Schawmberg vnd der von Meissaw, si bed, oder ainer, ainn tag benennen, daz du denn darauf komest, so hoffen wir, daz ir bey demselben tag gütleich mit einander geslichtet vnd vberain bracht werdet. Geben zu Wienn an dem heiligen weichnacht abent. Anno oc. vicesimo secundo. Unserm lieben getrewn Leupolten von Kreyg, vnserm haubtman zu Budweis. 254. 1422 (?) (s. d.) Bittgesuch der katholischen Stände Böhmens an die Reichsfürsten um Unterstützung in ihrem Kampfe gegen die Ketzer. (Archiv Český, VI ... ICople als Formel im arch. Trebon.].) 255. 1423, Jan. 11 (Presburg). K. Sigmunds Vollmachtsbrief für Friedrich den Alteren Markgrafen zu Meissen, gegen die Hussiten nach seinem Gutdünken zu verfahren. (Orlg. im kön. süchs. Archiv In Dresden.) Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer Kunig zu allen czeiten Merer des Richs vnd zu vngern zu Behem, Dalmacien Croacien oc. kunig. Bekennen vnd tun kunt offenbar mit disem brieff allen den, die In sehen oder horen lesen. Wann wir von angeborner gute allczeit dortzu geneigt seyn, vnser gnad, vnd miltickeit dahin zu breiten, domit fride der lande behalden vnd der Menschen blut vergiessung vermieden vnd vorkomen wirt, vnd wann die ketzer zu Behem, die man Hussen nennet, sich freuelich wider die heilige kirche, Cristen glouben, vnd vns als Iren Erbherren geseczt haben, die wir doch lieber mit vnssern gnaden zum rechten wege, vnd zu gehorsamkeit der heiligen kirchen, vnd vnsser brengen, dann mit des swerdes gestrenkeit
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280 vberwintenwolten, Dorumb mit wolbedachtem mute gutem Rate vnd rechter wissen, haben wir dem hochgebornen Fridrichen dem Elter Lantgrauen zu doringen vnd Marggrauen zu meissen vnserm lieben Oheimen vnd fursten vollemacht vnd gewalt ge- geben, vnd geben Im in craft diss brieffs, mit allen vnd iglichen Edeln Banerherren, Rittern, knechten, vnd Inwonern aller vnd iglicher Stete Slosse Merkte vnd Dorffern die der vorgnanten Hussen vnd wicleffen gunner, helffern, oder zuleger sind vnd ouch mit den wicleffen selber, als ferr Sy zu der heiligen kirchen, vnd ouch vnsser als Irs rechten erbherrens gehorsam vnd vnder- tenikeit widerkomen wollen zu teidingen, vnd zu uberkomen, vnd ouch Sy vnd Ire gutere vnd habe varend vnd ligend zu sichern, vnd zu vns vnd zu vnsser Cron zu Behem vffczunemen, vnd zu entpfahen vnd ouch in allen vnd iglichen gemeinlich, vnd sunderlich fride, geleite, vnd sicherheit zu geben. Vnd ob Sy in Irem vnglauben beliben wolten, Sy an lib vnd gut zu straffen, zu pinigen vnd zu toden, Allerley brandschatzung vnd ander schatzung zuuerdingen, vnd die Inczunemen, vnd damit zutund, vnd zu lassen, was Er wil, allerley gefangen zu schetzen, In czile vnd tage zu geben, oder Sy ledig zu lassen, gefangen zu halden, oder zu toden, wie dann das sein wille, vnd ver- nunfte raten, vnd Im gefellig ist, vnd was Er ouch also mit allen vnd iglichen menschen geistlichen vnd werltlichen Edeln, vnd vnedeln, wer dann, oder wie die genant sind, in der vor- genanten Cron beteidingt, machet, handelt, tut, vnd vberkomet In das alles mit seynen brieuen zuuerschriben, vnd mit namen alles das in den sachen zutund vnd zu lassen, was wir selbs getun vnd gelassen mochten, ob wir gegenwortig weren, vnd das in den vorgenanten sachen, wider die Hussen die ketzer not- durft zutund ist, vnd sie wirdet, vnd was Er also tut vnd tun wirdet vnd an vnsser stat vnd von vnssern wegen versprichet, oder verschribet, das ist alles vnsser gut wille, vnd wort, vnd wir wollen das alles gemeinlich vnd sunderlich stete vnd veste halden, vnd wo das not ist, vnssere kunigliche brieue daruber geben, on intrag vnd on alles geuerde, Mit vrkund diss brieffs versigelt mit vnsser kuniglicher Maiestat Insigell. Geben zu prespurg, Noch Crists geburt vierczehenhundert Jar vnd darnoch in dem drey vnd czwenczigisten Jare An dem nechsten Montag
280 vberwintenwolten, Dorumb mit wolbedachtem mute gutem Rate vnd rechter wissen, haben wir dem hochgebornen Fridrichen dem Elter Lantgrauen zu doringen vnd Marggrauen zu meissen vnserm lieben Oheimen vnd fursten vollemacht vnd gewalt ge- geben, vnd geben Im in craft diss brieffs, mit allen vnd iglichen Edeln Banerherren, Rittern, knechten, vnd Inwonern aller vnd iglicher Stete Slosse Merkte vnd Dorffern die der vorgnanten Hussen vnd wicleffen gunner, helffern, oder zuleger sind vnd ouch mit den wicleffen selber, als ferr Sy zu der heiligen kirchen, vnd ouch vnsser als Irs rechten erbherrens gehorsam vnd vnder- tenikeit widerkomen wollen zu teidingen, vnd zu uberkomen, vnd ouch Sy vnd Ire gutere vnd habe varend vnd ligend zu sichern, vnd zu vns vnd zu vnsser Cron zu Behem vffczunemen, vnd zu entpfahen vnd ouch in allen vnd iglichen gemeinlich, vnd sunderlich fride, geleite, vnd sicherheit zu geben. Vnd ob Sy in Irem vnglauben beliben wolten, Sy an lib vnd gut zu straffen, zu pinigen vnd zu toden, Allerley brandschatzung vnd ander schatzung zuuerdingen, vnd die Inczunemen, vnd damit zutund, vnd zu lassen, was Er wil, allerley gefangen zu schetzen, In czile vnd tage zu geben, oder Sy ledig zu lassen, gefangen zu halden, oder zu toden, wie dann das sein wille, vnd ver- nunfte raten, vnd Im gefellig ist, vnd was Er ouch also mit allen vnd iglichen menschen geistlichen vnd werltlichen Edeln, vnd vnedeln, wer dann, oder wie die genant sind, in der vor- genanten Cron beteidingt, machet, handelt, tut, vnd vberkomet In das alles mit seynen brieuen zuuerschriben, vnd mit namen alles das in den sachen zutund vnd zu lassen, was wir selbs getun vnd gelassen mochten, ob wir gegenwortig weren, vnd das in den vorgenanten sachen, wider die Hussen die ketzer not- durft zutund ist, vnd sie wirdet, vnd was Er also tut vnd tun wirdet vnd an vnsser stat vnd von vnssern wegen versprichet, oder verschribet, das ist alles vnsser gut wille, vnd wort, vnd wir wollen das alles gemeinlich vnd sunderlich stete vnd veste halden, vnd wo das not ist, vnssere kunigliche brieue daruber geben, on intrag vnd on alles geuerde, Mit vrkund diss brieffs versigelt mit vnsser kuniglicher Maiestat Insigell. Geben zu prespurg, Noch Crists geburt vierczehenhundert Jar vnd darnoch in dem drey vnd czwenczigisten Jare An dem nechsten Montag
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281 nach der heiligen dreyer kunig tag, vnsser Riche des vngrischen oc. in dem XXXVI des Romischen in dem drictzehenden, vnd des Behemischen Im dritten Jaren. Ad mandatum Domini Regis. Dom. Georgio Episcopo Patauiens. Cancel. referente Michael prepositus Boleslauiensis. 256. 1423, Jan. 30. Nachricht von dem Aufbruche des Frankfurter Dienstvolkes aus Böhmen. (Ex orig. arch. Francofurt.) Vnsern fruntlichen dinst beuor Ersamen lieben besundern Frunde. Als ir vns geschrieben hant an vnsern diennern die wir zu Behem gehabt haben zu erfaren wie essvmb uwer die- nere gestalt sy oc. Ersamen lieben frunde! uwer begerunge haben wir woll verstanden vnd vnsere diener hant vns gesaget, das uwere diener einsteils Ee vffbruchig gewest sint dan sie wol uss (?) drij ader vier tage vszgescheiden uwer heuptman den haben sie woll mit Sechs oder Sieben pferden hinder yn ge- laszen, anders konnen sie vns nach uwer begerunge nit mee gesagen, dann was wir wisten uch lieb vnd dinste sin deten wir alczyt mit willen. Datum Sabbato post conuersionem Sancti Pauli anno domini M'CCCC XXIII. Burgermeister vnd Rat zu Franckenfurdt. (sic) Den Ersamen wijsen Burgermeistern vnd Rat zu Franckenfurt (sic) vnsern besundern gutten frunden. (Sigillum appressum.)
281 nach der heiligen dreyer kunig tag, vnsser Riche des vngrischen oc. in dem XXXVI des Romischen in dem drictzehenden, vnd des Behemischen Im dritten Jaren. Ad mandatum Domini Regis. Dom. Georgio Episcopo Patauiens. Cancel. referente Michael prepositus Boleslauiensis. 256. 1423, Jan. 30. Nachricht von dem Aufbruche des Frankfurter Dienstvolkes aus Böhmen. (Ex orig. arch. Francofurt.) Vnsern fruntlichen dinst beuor Ersamen lieben besundern Frunde. Als ir vns geschrieben hant an vnsern diennern die wir zu Behem gehabt haben zu erfaren wie essvmb uwer die- nere gestalt sy oc. Ersamen lieben frunde! uwer begerunge haben wir woll verstanden vnd vnsere diener hant vns gesaget, das uwere diener einsteils Ee vffbruchig gewest sint dan sie wol uss (?) drij ader vier tage vszgescheiden uwer heuptman den haben sie woll mit Sechs oder Sieben pferden hinder yn ge- laszen, anders konnen sie vns nach uwer begerunge nit mee gesagen, dann was wir wisten uch lieb vnd dinste sin deten wir alczyt mit willen. Datum Sabbato post conuersionem Sancti Pauli anno domini M'CCCC XXIII. Burgermeister vnd Rat zu Franckenfurdt. (sic) Den Ersamen wijsen Burgermeistern vnd Rat zu Franckenfurt (sic) vnsern besundern gutten frunden. (Sigillum appressum.)
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282 257. 1423, Mart. 14 (Käsmark). Breslauer Abgesandte an ihren Stadtrath: Nachrichten über die zwischen den Königen Sigmund und Wladislaw von Polen eingeleiteten Friedens- verhandlungen. (Grütnhagen 1. c. n. 49 aus d. Bresl. Archiv.) Unsern fruntlichen dinst und grus zuvor. Wisset, liben herrn, das wir mit vnserm genedigen herren dim konige gereth haben und en gebeten haben, dass her uns eyn genedig ende tete, des hot her uns weder geantwort, dass her uns keyn ende nicht kunde gethuen, also lange bis das die sachen entschlossen wurden ezwusschen seyner genoden und dem conige von Polen. und hot gesant noch din behemischen herren ken Kasschaw, dass sie czu om sullen kommen yn din Kesemarkt. Auch wissit, das des koniges rot von Polen gewest ist bei unserm genedigen herren dem konige von der metewoche bis uff din sonnobind (10—13 März) und die antwort weder hyndir sich brengen dem konige von Polen, ap her dorzu treten will ader nicht. Auch sen- det unser herre den bisschoff von Passaw und den grosen grofen und ander seyne herren ken dem Aldendorffe, die der antwort wartende sullen seyn des koniges von Polen, ap her zu der tedinge treten wil, also das bereth und getedingt ist, so sullen die beyde herrn zu hauffe kommen uff czweyen heussern uff der grenicze und legen nohe bey enander, dass eyne ist unsers genedigen herrn des konigis, das ander des koniges von Polen, und sullen do alle ding vormachin zu eynem ewigen frede, das die von Preussen ouch domete doryn komen und hoffen, das wir eyn gut ende von seynen genoden werden haben. Gegeben zu Kesemarkte am sontage letare. Erasmus Peseler und Peter Stronchyn.
282 257. 1423, Mart. 14 (Käsmark). Breslauer Abgesandte an ihren Stadtrath: Nachrichten über die zwischen den Königen Sigmund und Wladislaw von Polen eingeleiteten Friedens- verhandlungen. (Grütnhagen 1. c. n. 49 aus d. Bresl. Archiv.) Unsern fruntlichen dinst und grus zuvor. Wisset, liben herrn, das wir mit vnserm genedigen herren dim konige gereth haben und en gebeten haben, dass her uns eyn genedig ende tete, des hot her uns weder geantwort, dass her uns keyn ende nicht kunde gethuen, also lange bis das die sachen entschlossen wurden ezwusschen seyner genoden und dem conige von Polen. und hot gesant noch din behemischen herren ken Kasschaw, dass sie czu om sullen kommen yn din Kesemarkt. Auch wissit, das des koniges rot von Polen gewest ist bei unserm genedigen herren dem konige von der metewoche bis uff din sonnobind (10—13 März) und die antwort weder hyndir sich brengen dem konige von Polen, ap her dorzu treten will ader nicht. Auch sen- det unser herre den bisschoff von Passaw und den grosen grofen und ander seyne herren ken dem Aldendorffe, die der antwort wartende sullen seyn des koniges von Polen, ap her zu der tedinge treten wil, also das bereth und getedingt ist, so sullen die beyde herrn zu hauffe kommen uff czweyen heussern uff der grenicze und legen nohe bey enander, dass eyne ist unsers genedigen herrn des konigis, das ander des koniges von Polen, und sullen do alle ding vormachin zu eynem ewigen frede, das die von Preussen ouch domete doryn komen und hoffen, das wir eyn gut ende von seynen genoden werden haben. Gegeben zu Kesemarkte am sontage letare. Erasmus Peseler und Peter Stronchyn.
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283 258. 1423, Mart. 19 (Elbogen). Die Mannschaft des Elbogner Kreises und der Rath von Elbogen quittiren die Stadt Eger über die verabfolgte Königssteuer, welche den erstern vom Könige geschenkt wurde. (Orig. arch. civ. Egrae.) Wir die Manschaft gemeinclich in Elboger Kreiss und Rat czum Elbogen bekennen offenlich und tun kunt mit disem briue allermeniclichen, also als Ir erbern weisen Burgermeister und Rate czu Eger die Summe der Kunigstewr, die wir bey euch eingelegt haben, damite uns unser gnedigister Herre der Kunig begnadt hat, und diselben Kunigstewr von sunderlichen vnsers gnedigisten Herren Kunigs geheisse unsern freunden von vnsern wegen nu widerkeret und aus ewr gewalt gegeben habet, umb die egenant Kunigstewr sagen wir euch qwit, ledig und loz mit craft diss briues, des czu warem bekentnusse geben wir euch disen offen briue vorsigelt mit der Stat czum Elbogen aufge- druckten Secret, und Niclas Czwertengruners Insigel, der wir obgenannten die andern gemeinclich in dem briue auch ge- brauchen, der geben ist nach Crists geburt virzcehenhundert Jare und darnach in dem dreyundezwenczigistem Jare am nesten Freitage vor dem Suntage Judica in der Fasten. 259. 1423 (s. d.) Zbygniew Olešnicki an Papst Martin V: dankt für seine Ernennung zum Bischof (von Krakau), und verspricht, die Interessen der Kirche zu wahren und mit allen Kräften die Unterdrückung der Hussiten zu fördern. (Liber Cancellar. S. Ciolek, von J. Caro. XLIX E, p. 407.) „Sbigneus refert graciarum acciones.“ Beatissime pater, domine benignissime! Nec capere in- tellectu, nec possum amplecti racione, vnde mihi hoc, qui ver- mis sum et non habeo, quod V. S. licet immeritum et indignum,
283 258. 1423, Mart. 19 (Elbogen). Die Mannschaft des Elbogner Kreises und der Rath von Elbogen quittiren die Stadt Eger über die verabfolgte Königssteuer, welche den erstern vom Könige geschenkt wurde. (Orig. arch. civ. Egrae.) Wir die Manschaft gemeinclich in Elboger Kreiss und Rat czum Elbogen bekennen offenlich und tun kunt mit disem briue allermeniclichen, also als Ir erbern weisen Burgermeister und Rate czu Eger die Summe der Kunigstewr, die wir bey euch eingelegt haben, damite uns unser gnedigister Herre der Kunig begnadt hat, und diselben Kunigstewr von sunderlichen vnsers gnedigisten Herren Kunigs geheisse unsern freunden von vnsern wegen nu widerkeret und aus ewr gewalt gegeben habet, umb die egenant Kunigstewr sagen wir euch qwit, ledig und loz mit craft diss briues, des czu warem bekentnusse geben wir euch disen offen briue vorsigelt mit der Stat czum Elbogen aufge- druckten Secret, und Niclas Czwertengruners Insigel, der wir obgenannten die andern gemeinclich in dem briue auch ge- brauchen, der geben ist nach Crists geburt virzcehenhundert Jare und darnach in dem dreyundezwenczigistem Jare am nesten Freitage vor dem Suntage Judica in der Fasten. 259. 1423 (s. d.) Zbygniew Olešnicki an Papst Martin V: dankt für seine Ernennung zum Bischof (von Krakau), und verspricht, die Interessen der Kirche zu wahren und mit allen Kräften die Unterdrückung der Hussiten zu fördern. (Liber Cancellar. S. Ciolek, von J. Caro. XLIX E, p. 407.) „Sbigneus refert graciarum acciones.“ Beatissime pater, domine benignissime! Nec capere in- tellectu, nec possum amplecti racione, vnde mihi hoc, qui ver- mis sum et non habeo, quod V. S. licet immeritum et indignum,
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284 tot me fauoribus et graciis pietatis dignata est prevenire et ecclesie Crac(oviensi) tam insigniter preficere in episcopum et pastorem. Quid igitur S. V. retribuam, quid agam et quibus rependiis paruitas mea poterit respondere tante bonitati? Si graciarum acciones, quas nunc cum humilitate et deuocione cernua referre Vestre clementissime Sanctitati pro tam exube- rantis gracie donis proposuero, non sufficiant tante bonitati com- pensare affectum, neque mihi tanta virtus uel potestas adesse poterit manenti in hac vita, ut vices non quales vellem, sed quas possem saltem reddere valerem tante bonitati. Quidquid enim oracio, devocio, humilitas, subjeccio, obsequia, seruicia, re- uerencia et obsecundacio mea prevalent, illa et affectum, quem nequit lingwa stupida tanta nouitate exprimere, quamquam semper sub debiti racióne S. V. subsunt vnamecum et omnibus meis, S. V. dignetur benigniter suscipere et sub alis proteccionis S. V. me, quem ad tantam dignitatis arcem sublimauit, et ecclesiam meam paterna benignitate misericorditer confouere, imperfeccionem autem meam, quam ad reddendas dignas grates coram S. V. re- cognosco, altissimi dignetur supplere perfeccio, qui omnibus re- tribuit habundanter. Ceterum V. S. me hortatur, ut ad extirpacionem et sub- uersionem hereticourm de Bohemia omnibus modis, quibus pos- sem, serenissimum dominum Wladislaum regem Polonie, dominum nostrum graciosum, inuitarem vnacum eius principibus et ba- ronibus, talia præstando consilia, ex quibus ad eorum extermi- nium animus ipsius et suorum feruidius posset prouocari oc. Beatissime pater, semper non cessaui nec cessabo vsque, S. Sue in hoc salutifero et caro omnipotenti deo proposito consiliis meis assistere, et que excidium perpetrare huius prauitatis he- retice potuerint, apud S. Suam procurare. Licet in hoc conatus omnes et studia exponit oportuna, ut hec perniciosissima et omni vituperio plena societas Hussitarum ab hominum memo- ria deleretur, verum quibusdam impedimentis legittimis obstan- tibus nequit, prout desiderii sui fuit, contra predictos hereticos potencias suarum gencium conuocare pro presenti, et cum etiam ut in futuro anno in maiori comitatu suorum exercituum uide- licet serenissimo principi Sigismundo Romanorum Hungarie oc. rege ac inclito domino Wi(tol)do oc. fratribus suis carissimis
284 tot me fauoribus et graciis pietatis dignata est prevenire et ecclesie Crac(oviensi) tam insigniter preficere in episcopum et pastorem. Quid igitur S. V. retribuam, quid agam et quibus rependiis paruitas mea poterit respondere tante bonitati? Si graciarum acciones, quas nunc cum humilitate et deuocione cernua referre Vestre clementissime Sanctitati pro tam exube- rantis gracie donis proposuero, non sufficiant tante bonitati com- pensare affectum, neque mihi tanta virtus uel potestas adesse poterit manenti in hac vita, ut vices non quales vellem, sed quas possem saltem reddere valerem tante bonitati. Quidquid enim oracio, devocio, humilitas, subjeccio, obsequia, seruicia, re- uerencia et obsecundacio mea prevalent, illa et affectum, quem nequit lingwa stupida tanta nouitate exprimere, quamquam semper sub debiti racióne S. V. subsunt vnamecum et omnibus meis, S. V. dignetur benigniter suscipere et sub alis proteccionis S. V. me, quem ad tantam dignitatis arcem sublimauit, et ecclesiam meam paterna benignitate misericorditer confouere, imperfeccionem autem meam, quam ad reddendas dignas grates coram S. V. re- cognosco, altissimi dignetur supplere perfeccio, qui omnibus re- tribuit habundanter. Ceterum V. S. me hortatur, ut ad extirpacionem et sub- uersionem hereticourm de Bohemia omnibus modis, quibus pos- sem, serenissimum dominum Wladislaum regem Polonie, dominum nostrum graciosum, inuitarem vnacum eius principibus et ba- ronibus, talia præstando consilia, ex quibus ad eorum extermi- nium animus ipsius et suorum feruidius posset prouocari oc. Beatissime pater, semper non cessaui nec cessabo vsque, S. Sue in hoc salutifero et caro omnipotenti deo proposito consiliis meis assistere, et que excidium perpetrare huius prauitatis he- retice potuerint, apud S. Suam procurare. Licet in hoc conatus omnes et studia exponit oportuna, ut hec perniciosissima et omni vituperio plena societas Hussitarum ab hominum memo- ria deleretur, verum quibusdam impedimentis legittimis obstan- tibus nequit, prout desiderii sui fuit, contra predictos hereticos potencias suarum gencium conuocare pro presenti, et cum etiam ut in futuro anno in maiori comitatu suorum exercituum uide- licet serenissimo principi Sigismundo Romanorum Hungarie oc. rege ac inclito domino Wi(tol)do oc. fratribus suis carissimis
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285 accincti potenciis prefatos hereticos conterere non different, hoc quidem Serenitati Sue quottidie inest menti. Et hoc nuper reue- rendissimi in Christo patris domini cardinalis Placen(tini), sedis apostolice legati, ipsum prevenit peticio, quam sibi nuncii apud prefatum dominum regem Hungarie oc. huius rei expectantes negocia intimarunt, qualiter posset S. Sua per concordiam possi- bilem hereses et fremitus huius insanientis populi absque pro- fluuiis sangwinis humani industrie sue racione ab alto sibi con- cesse benignius quietare. Quantam fecerit et facit diligenciam continue, prefati domini Sigismundus rex et cardinalis et alii plurimi, quos hoc non latuit negocium, poterint protestari. S. V. personam sanam et incolumem conseruare dignetur altissimus per longewm pro regimine ecclesie sue sancte et mea consola- cione speciali. 260. 1423, Mart. 26 (Wilemow). Johann Žižka vom Kelche an die Brüder Bartoš und Bernard von Klein-Tabor und Walečow: er sei jetzt in Wilemow und lade einen von ihnen zu sich zur Berathung; die Taborer haben sich mit ihm verglichen und gelobt, ihm wie ehemals folgsam zu sein; auf seinen Befehl sammelten sie jetzt wieder Kriegsvolk; er befehle allen den Seinen, nach Ostern bei Deutschbrod sich einzufinden, um dort Busse zu thun, wo sie gesündigt haben; der Herzog (Sigmund Korybut) habe das Land verlassen; mit Ceněk (von Wartenberg) sei kein Waffenstillstand zu schliessen oc. (Archiv Český, III, 302, aus d. Orig. im böhm. Museum.) 261. 1423, Mart. 27 (Leutschau). Breslauer Abgesandte an ihren Stadtrath: da nunmehr zwischen den beiden Königen und auch den Preussen „alle Dinge gerichtet werden“, so hoffen sie auf baldige Erledigung ihrer Anliegen von Seite K. Sigmunds. (Grünhagen 1. c. n. 50 aus dem Breslauer Stadtarchiv.) Unsern fruntlichen dinst zuvor. Wissit, liben herren, das wir unsern genedigen herren den konig fuste angehalden haben,
285 accincti potenciis prefatos hereticos conterere non different, hoc quidem Serenitati Sue quottidie inest menti. Et hoc nuper reue- rendissimi in Christo patris domini cardinalis Placen(tini), sedis apostolice legati, ipsum prevenit peticio, quam sibi nuncii apud prefatum dominum regem Hungarie oc. huius rei expectantes negocia intimarunt, qualiter posset S. Sua per concordiam possi- bilem hereses et fremitus huius insanientis populi absque pro- fluuiis sangwinis humani industrie sue racione ab alto sibi con- cesse benignius quietare. Quantam fecerit et facit diligenciam continue, prefati domini Sigismundus rex et cardinalis et alii plurimi, quos hoc non latuit negocium, poterint protestari. S. V. personam sanam et incolumem conseruare dignetur altissimus per longewm pro regimine ecclesie sue sancte et mea consola- cione speciali. 260. 1423, Mart. 26 (Wilemow). Johann Žižka vom Kelche an die Brüder Bartoš und Bernard von Klein-Tabor und Walečow: er sei jetzt in Wilemow und lade einen von ihnen zu sich zur Berathung; die Taborer haben sich mit ihm verglichen und gelobt, ihm wie ehemals folgsam zu sein; auf seinen Befehl sammelten sie jetzt wieder Kriegsvolk; er befehle allen den Seinen, nach Ostern bei Deutschbrod sich einzufinden, um dort Busse zu thun, wo sie gesündigt haben; der Herzog (Sigmund Korybut) habe das Land verlassen; mit Ceněk (von Wartenberg) sei kein Waffenstillstand zu schliessen oc. (Archiv Český, III, 302, aus d. Orig. im böhm. Museum.) 261. 1423, Mart. 27 (Leutschau). Breslauer Abgesandte an ihren Stadtrath: da nunmehr zwischen den beiden Königen und auch den Preussen „alle Dinge gerichtet werden“, so hoffen sie auf baldige Erledigung ihrer Anliegen von Seite K. Sigmunds. (Grünhagen 1. c. n. 50 aus dem Breslauer Stadtarchiv.) Unsern fruntlichen dinst zuvor. Wissit, liben herren, das wir unsern genedigen herren den konig fuste angehalden haben,
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286 das her uns eyn genedig ende tete und ouch das durch ander herren getreben haben, die uns geantwort haben, und ouch seyne genode uns geantwort hot, das her uns keyn ende nicht thuen welde, is were denne, das sich die sachen czwusschen dem ko- nige von Polen und seynen genoden geslichtet hetten. Nu horen wir sagen, das alle ding gerichtet werden czwusschen den beiden konigen und ouch den von Prewsen. Wenne der broch czwusschen den beiden herren gewest ist von der von Prewsen wegen, und wissen noch vornemen anders nicht, denne is bleibe bei deme, also is die Prewsen ken dem konige von Polen sich vorbrifet und voreynet haben nu nehste, also her yn dem lande gewest ist, wenne en unser herre der konig gerne geholfen hette. Nu meynen die ungerischen herren und die behemischen herren, das sie nicht sterben noch vorterben wellen umbe der von Prewsen wille. Dorumme, liben herren, wissit, das wir hoffen zu gote, das uns kurzlichen eyn genediges ende werde von unserm herren dem konige, nu sich die sachen also gemacht haben, das wir kurzlichen hoffen hen heym zu komen. Gegeben zur Lewbecz am palmobinde. Erasmus Peseler und Peter Stronchen. 262. 1423, m. Mart. (s. d.) Grossfürst Witold von Litthauen an die Böhmen: er leugnet, ihnen je- mals bindende Versprechen geleistet zu haben; da sie sich der römischen Kirche nicht unterwerfen wollen, so habe er K. Sigmund seinen Beistand gegen sie zugesagt; nur wenn sie sich unterwerfen, trägt er ihnen seine und des Königs von Polen Vermittlung an. (In Regestis imperil vol, ann. 1418—1423. It. MS. Vienn. 4941, fol. 260.) Alexander oc. Nobiles ac prudentes viri! Literas vestras nobis ad præsens allatas clausas et apertas suscepimus et earum continentias sana percepimus ratione; in quibus scribitis inpri- mis excusationem de non missione nuntiorum ad nos deputa- torum, quare et propter quod missi non sunt; et scribitis ulte- rius, nos petentes et requirentes, quod ulterius tardare nollemus, sed personaliter ad vos venire dignaremur, verbis nostris satis- facientes et promissis oc. Scire velitis pro re certa, quod nos
286 das her uns eyn genedig ende tete und ouch das durch ander herren getreben haben, die uns geantwort haben, und ouch seyne genode uns geantwort hot, das her uns keyn ende nicht thuen welde, is were denne, das sich die sachen czwusschen dem ko- nige von Polen und seynen genoden geslichtet hetten. Nu horen wir sagen, das alle ding gerichtet werden czwusschen den beiden konigen und ouch den von Prewsen. Wenne der broch czwusschen den beiden herren gewest ist von der von Prewsen wegen, und wissen noch vornemen anders nicht, denne is bleibe bei deme, also is die Prewsen ken dem konige von Polen sich vorbrifet und voreynet haben nu nehste, also her yn dem lande gewest ist, wenne en unser herre der konig gerne geholfen hette. Nu meynen die ungerischen herren und die behemischen herren, das sie nicht sterben noch vorterben wellen umbe der von Prewsen wille. Dorumme, liben herren, wissit, das wir hoffen zu gote, das uns kurzlichen eyn genediges ende werde von unserm herren dem konige, nu sich die sachen also gemacht haben, das wir kurzlichen hoffen hen heym zu komen. Gegeben zur Lewbecz am palmobinde. Erasmus Peseler und Peter Stronchen. 262. 1423, m. Mart. (s. d.) Grossfürst Witold von Litthauen an die Böhmen: er leugnet, ihnen je- mals bindende Versprechen geleistet zu haben; da sie sich der römischen Kirche nicht unterwerfen wollen, so habe er K. Sigmund seinen Beistand gegen sie zugesagt; nur wenn sie sich unterwerfen, trägt er ihnen seine und des Königs von Polen Vermittlung an. (In Regestis imperil vol, ann. 1418—1423. It. MS. Vienn. 4941, fol. 260.) Alexander oc. Nobiles ac prudentes viri! Literas vestras nobis ad præsens allatas clausas et apertas suscepimus et earum continentias sana percepimus ratione; in quibus scribitis inpri- mis excusationem de non missione nuntiorum ad nos deputa- torum, quare et propter quod missi non sunt; et scribitis ulte- rius, nos petentes et requirentes, quod ulterius tardare nollemus, sed personaliter ad vos venire dignaremur, verbis nostris satis- facientes et promissis oc. Scire velitis pro re certa, quod nos
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287 numquam polliciti sumus vobis, velle vel debere ad vos propria venire in persona, nec super eo nostram habetis aliquam literam. Sed si vos aliquis ex nostris vel vestris nuntiis ad ea coram vobis obligauit, in eo nobis facit magnam injuriam, et minus juste præter nostra commissa est locutus; cum vobis omnibus bene constat, cum quanta instantia et affectu per notabiles viros nuntios vestros frequentes et literas nos postulastis et petistis, ut onus gubernationis regni Bohemiæ et vos in protectionem nostram vellemus suscipere, et si ipsimet personaliter nollemus, quod saltem aliquem de nostris ad vos vice nostri mitteremus; promittebatisque et spondebatis nobis, quam cito hoc faceremus, quod omnia ad unionem et ad obedientiam et ad bonum finem deberent pervenire. Nos vero tantis flexi vestris pollicitationibus et petitionum acclinati instantiis, dixeramus vobis velle nostrum nepotem præeclarum ducem Sigismundum ad vos loco nostri transmittere: soli autem numquam volebamus nos propria in persona illuc transiturum literis vel nuntiis obligare. Ducem vero Sigism. juxta verbum vestrum et in spe boni finis illuc non sine magnis impensis transmiseramus, sperantes indubie, quod vos ab istis erroneis et toti christianitati contrariis articulis sponte debuissetis desistere et cessare. Qui quidem Dux Sigismundus ad vos veniens, sua suavi et benigna interpositione vos omnes in unum componere et ab his erroneis articulis deducere cupiens et S. Rom. ecclesiæ reconciliari, proficere non potuit. Insuper scribitis, quomodo prætactus Dux Sigism. in Czaslaviensi con- ventione manifeste promisisset omnibus, velle eosdem articulos effectualiter tenere et complere; de cujus promissis nos penitus ignoramus, pro quo ipse pro se sufficienter respondebit. Sed hoc quod scribitis, quomodo nos hoc ipsum vobis per strenuum Hynconem de Walstein et per alios nuntios intimassemus, quod Dux Sigism. istos IVor arlos acceptare debuisset: scire velitis, quod nos nunquam hæc per ipsum Hynconem nec per aliquem alium nuntium nostrum neque vestrum vobis intimavimus, quod dicto Duci Sigism. hujusmodi arlos suscipere mandaremus, nec super eo aliquas nostras habetis cautiones vel literas. Sed si quid idem Hynco præter nostra commissa vobis retulit, non miramur, cum sit pars vestra, et dictos vobiscum tenet arlos Attamen non videtur nobis, quod ipse aliquid magis præter sibi
287 numquam polliciti sumus vobis, velle vel debere ad vos propria venire in persona, nec super eo nostram habetis aliquam literam. Sed si vos aliquis ex nostris vel vestris nuntiis ad ea coram vobis obligauit, in eo nobis facit magnam injuriam, et minus juste præter nostra commissa est locutus; cum vobis omnibus bene constat, cum quanta instantia et affectu per notabiles viros nuntios vestros frequentes et literas nos postulastis et petistis, ut onus gubernationis regni Bohemiæ et vos in protectionem nostram vellemus suscipere, et si ipsimet personaliter nollemus, quod saltem aliquem de nostris ad vos vice nostri mitteremus; promittebatisque et spondebatis nobis, quam cito hoc faceremus, quod omnia ad unionem et ad obedientiam et ad bonum finem deberent pervenire. Nos vero tantis flexi vestris pollicitationibus et petitionum acclinati instantiis, dixeramus vobis velle nostrum nepotem præeclarum ducem Sigismundum ad vos loco nostri transmittere: soli autem numquam volebamus nos propria in persona illuc transiturum literis vel nuntiis obligare. Ducem vero Sigism. juxta verbum vestrum et in spe boni finis illuc non sine magnis impensis transmiseramus, sperantes indubie, quod vos ab istis erroneis et toti christianitati contrariis articulis sponte debuissetis desistere et cessare. Qui quidem Dux Sigismundus ad vos veniens, sua suavi et benigna interpositione vos omnes in unum componere et ab his erroneis articulis deducere cupiens et S. Rom. ecclesiæ reconciliari, proficere non potuit. Insuper scribitis, quomodo prætactus Dux Sigism. in Czaslaviensi con- ventione manifeste promisisset omnibus, velle eosdem articulos effectualiter tenere et complere; de cujus promissis nos penitus ignoramus, pro quo ipse pro se sufficienter respondebit. Sed hoc quod scribitis, quomodo nos hoc ipsum vobis per strenuum Hynconem de Walstein et per alios nuntios intimassemus, quod Dux Sigism. istos IVor arlos acceptare debuisset: scire velitis, quod nos nunquam hæc per ipsum Hynconem nec per aliquem alium nuntium nostrum neque vestrum vobis intimavimus, quod dicto Duci Sigism. hujusmodi arlos suscipere mandaremus, nec super eo aliquas nostras habetis cautiones vel literas. Sed si quid idem Hynco præter nostra commissa vobis retulit, non miramur, cum sit pars vestra, et dictos vobiscum tenet arlos Attamen non videtur nobis, quod ipse aliquid magis præter sibi
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288 commissa faceret, cum ipse bene scit, qualiter nobiscum in sua legatione est locutus. Nos igitur visis et diligenter perpensis indurationem cordium vestrorum et adhæsionem arlorum prædic- torum, spe bona de vestra reconciliatione, S. matri ecclesiæ Rom. adhæsione, licet huc per tantum temporis decursum ex- spectauimus, gratulanter cum ser. principe D. Rom. Ungarie, Boemie Rege fratre et amico nostro carissimo concordiam in- ivimus et pacem perpetuam fecimus inter nos inviolabiliter du- raturam, Nolentes in eo S. matri Rom. ecclesiæ et totius christi- anitatis universitati contraire, sed potius cum ipsa S. Matre eccla. Rom., D. Rege et ceteris catholicis principibus totaque christianitate contra vos velle stare et juvare, ipsum ducem Si- gismundum de terris regni Boemiæ exire mandavimus. Nihilo- minus tamen adhuc si vellctis errores et hos erroneos arlos quos affirmatis dimittere et reconciliari se matri Rom. ecclesiæ et saluti vestræ consulere, quia contra vos omnes principes catho- lici intendunt consurgere, et dum id a nobis optatis, vellemus cum ser. principe D. Rege Poloniæ, fratre nostro carissimo, nos medium ponere, D. Rom. Regem petere et ad ea inducere, si et in quantum possemus Sertem ipsius vobiscum benigniter com- ponere, et vos ad ipsius obedientiam sive ditionem inducere. Quidquid igitur in eo fuerit voluntatis vestræ, nos co citius et in tempore per literas vestras vel nuntios studeatis informare. Datum .... oc. 263. 1423, Apr. (s. d.) König Sigmund an Herzog Albrecht von Österreich: er sei mit dem Kö- nige von Polen und dem Herzoge von Litthauen gänzlich verrichtet; die- selben und die Markgrafen von Meissen sollen am 24 Juni gegen die Böhmen im Felde sein, daher auch er sich dazu schicken solle oc. (Copia arch. Trebon. n. 252.) Sigmund oc. Hochgeborner lieber Sun vnd furst. Dein botschafft, die yeczund der Ersame Niclas Tumherr zu Prag dein schreiber vnd vnser lieber Andechtiger auf deinen glaubsbrief an vns geworben vnd redlich erczelet hat, haben wir eygentlich vnd wol vernomen.
288 commissa faceret, cum ipse bene scit, qualiter nobiscum in sua legatione est locutus. Nos igitur visis et diligenter perpensis indurationem cordium vestrorum et adhæsionem arlorum prædic- torum, spe bona de vestra reconciliatione, S. matri ecclesiæ Rom. adhæsione, licet huc per tantum temporis decursum ex- spectauimus, gratulanter cum ser. principe D. Rom. Ungarie, Boemie Rege fratre et amico nostro carissimo concordiam in- ivimus et pacem perpetuam fecimus inter nos inviolabiliter du- raturam, Nolentes in eo S. matri Rom. ecclesiæ et totius christi- anitatis universitati contraire, sed potius cum ipsa S. Matre eccla. Rom., D. Rege et ceteris catholicis principibus totaque christianitate contra vos velle stare et juvare, ipsum ducem Si- gismundum de terris regni Boemiæ exire mandavimus. Nihilo- minus tamen adhuc si vellctis errores et hos erroneos arlos quos affirmatis dimittere et reconciliari se matri Rom. ecclesiæ et saluti vestræ consulere, quia contra vos omnes principes catho- lici intendunt consurgere, et dum id a nobis optatis, vellemus cum ser. principe D. Rege Poloniæ, fratre nostro carissimo, nos medium ponere, D. Rom. Regem petere et ad ea inducere, si et in quantum possemus Sertem ipsius vobiscum benigniter com- ponere, et vos ad ipsius obedientiam sive ditionem inducere. Quidquid igitur in eo fuerit voluntatis vestræ, nos co citius et in tempore per literas vestras vel nuntios studeatis informare. Datum .... oc. 263. 1423, Apr. (s. d.) König Sigmund an Herzog Albrecht von Österreich: er sei mit dem Kö- nige von Polen und dem Herzoge von Litthauen gänzlich verrichtet; die- selben und die Markgrafen von Meissen sollen am 24 Juni gegen die Böhmen im Felde sein, daher auch er sich dazu schicken solle oc. (Copia arch. Trebon. n. 252.) Sigmund oc. Hochgeborner lieber Sun vnd furst. Dein botschafft, die yeczund der Ersame Niclas Tumherr zu Prag dein schreiber vnd vnser lieber Andechtiger auf deinen glaubsbrief an vns geworben vnd redlich erczelet hat, haben wir eygentlich vnd wol vernomen.
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289 Vnd lassen dieselb dein lieb wissen, daz wir mit dem durch- luchtigisten fursten herrn Wladislaw kunig zu Polan vnd dem hochgeborenn herczog Witolden vnsern lieben brudern gancz vnd gar vmb alle stösse schelung vnd ezweytracht verrichtet sein, vnd aller vnwillen zwischen vns hingeleget ist. Vnd sein des auch mit dem vorgenanten Kunig von Polan eyns worden, daz sy vns mit Irer macht wider die keczer helffen, vnd Ir eyner mit seiner eigenn person gen Beheim czichen vnd auf sant Jo- hannstag Sunebenden nechstkunftig In feld zu Behem mit seiner macht vnuerzogenlich sein sol; dorauf wir vns nu verlassen haben. So sol Margraff Friedrich von Meissen der Elter mit seinen Vettern auch vmb dieselb czeit in feld zu Behem mit seiner macht sein. Vnd wir stellen vns auch dorczu, daz wir mit sampt In vmb dieselb zeit im feld sein wollen. Dorumb begern wir von deiner liebe, daz du dich mit deinem folk zu dem egenanten czug gen Behem auch auf die vorgenante czeit schicken wollest, daz du In dem feld mitsampt vns seist. Auch von Marhern wegen, als wir das danne mit deiner liebe ver- lassen hetten, wisse lieber Sun, daz wir durch diser teyding willen nicht möchten zu diser czeit dorczu tun wanne wir nicht gedacht hetten, daz dise teyding so lang solten geweret haben. Sunder wir wollen vmbe alle sachen kurczlich vnser eigen botschafft zu dir senden, vnd meinen auch selbs kurzlich do oben vmbe Prespurg zu sein; vnd wollen dann mit cynander enden, wie wir es nechst miteinander verlassen haben. Geben oc. 264. 1423, Apr. 10 (Krakau). K. Wladislaw von Polen an sämmtliche Kurfürsten des Reichs: lehnt den Vorwurf ab, dass cr oder Grossfürst Witold die Ketzer in Böhmen be- schütze, da er ihnen sogar Krieg angekündigt habe. (Andreac Ratisbon. Supplementa fol. 406—7.) OJROU OMi2 "Rex Poloniæe scribit electoribus, quod velit mittere exercitum [Zitxsq OtI hæreticorum, et quod non credant famam suam depravantibus, IDI 2ПBOE( 9ПPIDHV 919DIDOT 91 Wladislaus dei graciaorex Polonie. Littwanieque princeps su premus et heres: Russie2us Venerabilibus, patribusi ourado 19
289 Vnd lassen dieselb dein lieb wissen, daz wir mit dem durch- luchtigisten fursten herrn Wladislaw kunig zu Polan vnd dem hochgeborenn herczog Witolden vnsern lieben brudern gancz vnd gar vmb alle stösse schelung vnd ezweytracht verrichtet sein, vnd aller vnwillen zwischen vns hingeleget ist. Vnd sein des auch mit dem vorgenanten Kunig von Polan eyns worden, daz sy vns mit Irer macht wider die keczer helffen, vnd Ir eyner mit seiner eigenn person gen Beheim czichen vnd auf sant Jo- hannstag Sunebenden nechstkunftig In feld zu Behem mit seiner macht vnuerzogenlich sein sol; dorauf wir vns nu verlassen haben. So sol Margraff Friedrich von Meissen der Elter mit seinen Vettern auch vmb dieselb czeit in feld zu Behem mit seiner macht sein. Vnd wir stellen vns auch dorczu, daz wir mit sampt In vmb dieselb zeit im feld sein wollen. Dorumb begern wir von deiner liebe, daz du dich mit deinem folk zu dem egenanten czug gen Behem auch auf die vorgenante czeit schicken wollest, daz du In dem feld mitsampt vns seist. Auch von Marhern wegen, als wir das danne mit deiner liebe ver- lassen hetten, wisse lieber Sun, daz wir durch diser teyding willen nicht möchten zu diser czeit dorczu tun wanne wir nicht gedacht hetten, daz dise teyding so lang solten geweret haben. Sunder wir wollen vmbe alle sachen kurczlich vnser eigen botschafft zu dir senden, vnd meinen auch selbs kurzlich do oben vmbe Prespurg zu sein; vnd wollen dann mit cynander enden, wie wir es nechst miteinander verlassen haben. Geben oc. 264. 1423, Apr. 10 (Krakau). K. Wladislaw von Polen an sämmtliche Kurfürsten des Reichs: lehnt den Vorwurf ab, dass cr oder Grossfürst Witold die Ketzer in Böhmen be- schütze, da er ihnen sogar Krieg angekündigt habe. (Andreac Ratisbon. Supplementa fol. 406—7.) OJROU OMi2 "Rex Poloniæe scribit electoribus, quod velit mittere exercitum [Zitxsq OtI hæreticorum, et quod non credant famam suam depravantibus, IDI 2ПBOE( 9ПPIDHV 919DIDOT 91 Wladislaus dei graciaorex Polonie. Littwanieque princeps su premus et heres: Russie2us Venerabilibus, patribusi ourado 19
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290 archiepiscopo Moguntinensi locumtenenti, Theodrico Coloniensi et Ottoni Treuerensi archiepiscopis sacri Romani imperii per Germaniam, Italiam, Galliam et regnum Arelatense archicancel- lariis, Illustribus Ludowico comiti palatino Reni, sacri Romani imperii archidapifero ac duci Bauarie, Friderico duci Saxonie eiusdem sacri imperii archimarscalco, marchioni Misnensi et lan- grauio Thuringic, ac Friderico marchioni Brandeburgensi, archi- camerario, burgrauio Nurnbergensi, principibus electoribus amicis nostris Karissimis. Salutem et fidei profectibus pleno desiderio animi intendere. Venerabiles patres ac illustres principes, amici et fratres Karissimi! Litteras vestras de mense Julii proxime preterito nobis scriptas et aliorum venerabilium patrum et principum in- clitorum sacri imperii Romani electorum meminimus recepisse, et nostris ad easdem Sinceritates Vestras rescripsisse. Ex quibus patuit, qualiter apud Vestras Sinceritates et eorundem principum presenciam de receptacione et subsidiis hereticorum pernicio- sissimorum de Bohemia fuimus delati innocenter, licet tunc in- clitus princeps Alexander alias Witoldus magnus dux Litwanic oc. frater noster karissimus, cui jurejurando promiserunt errores relinquere, et ad sinum sancte matris ecclesie vniversalis reuerti, si eos ad protegendum susciperet, ad illos quasdam gentes suas direxerit, putans ipsos potuisse suasu boni consilii ad viam veri- tatis reducere, quos viderat in perniciem tante iniquitatis pro- lapsos, nec alia via absque graui multorum christifidelium peri- culo et scandalo conuertendos. Sed postquam adhibita fideli ct constanti opera et sollicitudine in conuersione eorum nequiuisset proficere et magis ac magis comperisset in deuia ipsos declinare, et dure ceruicis semper sequi sentenciam, continuo non distulit se ab ipsis subtrahere, et gentem suam, quam hoc zelo et non cupidine uel ambicione aliqua extranea in medio ipsorum posu- erat, reuocauit. Ex quo vero cum serenissimo principe domino Sigismundo Romanorum et Vngarie oc. rege, fratre nostro karis- simo, postquam odia, que inter nos satore procurante zizanie fuere paulisper suscitata, sine tamen graui discrimine, domino prouidente vndique pacatis discordiis ad summe caritatis rediui- mus amplexus, ob profectionem fidei orthodoxe et christifidelium consolacionem et tutelam, decreuimus contra prefatos hereticos
290 archiepiscopo Moguntinensi locumtenenti, Theodrico Coloniensi et Ottoni Treuerensi archiepiscopis sacri Romani imperii per Germaniam, Italiam, Galliam et regnum Arelatense archicancel- lariis, Illustribus Ludowico comiti palatino Reni, sacri Romani imperii archidapifero ac duci Bauarie, Friderico duci Saxonie eiusdem sacri imperii archimarscalco, marchioni Misnensi et lan- grauio Thuringic, ac Friderico marchioni Brandeburgensi, archi- camerario, burgrauio Nurnbergensi, principibus electoribus amicis nostris Karissimis. Salutem et fidei profectibus pleno desiderio animi intendere. Venerabiles patres ac illustres principes, amici et fratres Karissimi! Litteras vestras de mense Julii proxime preterito nobis scriptas et aliorum venerabilium patrum et principum in- clitorum sacri imperii Romani electorum meminimus recepisse, et nostris ad easdem Sinceritates Vestras rescripsisse. Ex quibus patuit, qualiter apud Vestras Sinceritates et eorundem principum presenciam de receptacione et subsidiis hereticorum pernicio- sissimorum de Bohemia fuimus delati innocenter, licet tunc in- clitus princeps Alexander alias Witoldus magnus dux Litwanic oc. frater noster karissimus, cui jurejurando promiserunt errores relinquere, et ad sinum sancte matris ecclesie vniversalis reuerti, si eos ad protegendum susciperet, ad illos quasdam gentes suas direxerit, putans ipsos potuisse suasu boni consilii ad viam veri- tatis reducere, quos viderat in perniciem tante iniquitatis pro- lapsos, nec alia via absque graui multorum christifidelium peri- culo et scandalo conuertendos. Sed postquam adhibita fideli ct constanti opera et sollicitudine in conuersione eorum nequiuisset proficere et magis ac magis comperisset in deuia ipsos declinare, et dure ceruicis semper sequi sentenciam, continuo non distulit se ab ipsis subtrahere, et gentem suam, quam hoc zelo et non cupidine uel ambicione aliqua extranea in medio ipsorum posu- erat, reuocauit. Ex quo vero cum serenissimo principe domino Sigismundo Romanorum et Vngarie oc. rege, fratre nostro karis- simo, postquam odia, que inter nos satore procurante zizanie fuere paulisper suscitata, sine tamen graui discrimine, domino prouidente vndique pacatis discordiis ad summe caritatis rediui- mus amplexus, ob profectionem fidei orthodoxe et christifidelium consolacionem et tutelam, decreuimus contra prefatos hereticos
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291 nostram et prefati fratris nostri Alexandri oc. potenciam exer- citus in exterminium eorum, quos propria excecauit malicia, cum prefato domino Sigismundo rege Romanorum oc. domino exer- cituum dirigente destinare. Contra quos dudum prefato domino Sigismundo oc. prenotabiles amicos nostros obtulimus subsidiaque tunc a nobis distulit recipere, forte commoditatem contra ipsos ad huc prestolando meliorem. En Vestre Sinceritates potuerunt oculis subicere et eciam experimento palpare, si vera sunt, que de nobis et fratre nostro Alexandro predicto in conspectu vestro et aliorum principum orthodoxorum procax emulorum nostrorum effudit inuidia et estus odiencium conflauit. Quapropter Sinceri- tates Vestras petimus, ut de cetero famam nostram coram uobis deprauantibus, quos non zelus boni, sed malicia mouet, non velitis fidem apponere, sed eos qui audent innocenciam puram hominum apud uos sub specie religionis christiane accusare, velitis exacerbare et a vestra eicere presencia, ne valeant con- sciencias vestras scrupulis inuoluere et penitudinem vobis, quos nulla factio domino protegente accusauit, procurare. Datum in Cracouia, decima die mensis Aprilis, anno domini MCCCCXXIII. Ad mandatum d. regis d. Albertus Episcopus Cracouiensis, cancellarius regni Polonie. Refe- rens Stanislaus Czolek vicecancellarius oc. 265. 1423, Apr. 15 (Bartfeld). König Sigmund verpfändet an den neuen Kurfürsten von Sachsen Frie- drich, Markgrafen von Meissen, Schloss und Städte Brüx und Aussig in Böhmen. (Vidimirte Copie vom J. 1437 im Arch. zu Dresden.) Wir Sigemund von gots gnaden Romischer Kunig zu allen- zceiten merer des Reichs vnd zu Hungern zu Behem Dalmacien Croacien oc. Kunig Bekennen vnd tun kunt offinbar mit dissem briff allen den die yn sehin oder horen lesen, daz wir haben angesehin solich lieb vnd trew, als wir an dem hochgeborn Fri- drichen Herczogen zu Sachsen, des heiligen Reichs Erezmarschalk, Landgrauen zu doringen vnd Marcgrauen zu Meissen vnsserm 19*
291 nostram et prefati fratris nostri Alexandri oc. potenciam exer- citus in exterminium eorum, quos propria excecauit malicia, cum prefato domino Sigismundo rege Romanorum oc. domino exer- cituum dirigente destinare. Contra quos dudum prefato domino Sigismundo oc. prenotabiles amicos nostros obtulimus subsidiaque tunc a nobis distulit recipere, forte commoditatem contra ipsos ad huc prestolando meliorem. En Vestre Sinceritates potuerunt oculis subicere et eciam experimento palpare, si vera sunt, que de nobis et fratre nostro Alexandro predicto in conspectu vestro et aliorum principum orthodoxorum procax emulorum nostrorum effudit inuidia et estus odiencium conflauit. Quapropter Sinceri- tates Vestras petimus, ut de cetero famam nostram coram uobis deprauantibus, quos non zelus boni, sed malicia mouet, non velitis fidem apponere, sed eos qui audent innocenciam puram hominum apud uos sub specie religionis christiane accusare, velitis exacerbare et a vestra eicere presencia, ne valeant con- sciencias vestras scrupulis inuoluere et penitudinem vobis, quos nulla factio domino protegente accusauit, procurare. Datum in Cracouia, decima die mensis Aprilis, anno domini MCCCCXXIII. Ad mandatum d. regis d. Albertus Episcopus Cracouiensis, cancellarius regni Polonie. Refe- rens Stanislaus Czolek vicecancellarius oc. 265. 1423, Apr. 15 (Bartfeld). König Sigmund verpfändet an den neuen Kurfürsten von Sachsen Frie- drich, Markgrafen von Meissen, Schloss und Städte Brüx und Aussig in Böhmen. (Vidimirte Copie vom J. 1437 im Arch. zu Dresden.) Wir Sigemund von gots gnaden Romischer Kunig zu allen- zceiten merer des Reichs vnd zu Hungern zu Behem Dalmacien Croacien oc. Kunig Bekennen vnd tun kunt offinbar mit dissem briff allen den die yn sehin oder horen lesen, daz wir haben angesehin solich lieb vnd trew, als wir an dem hochgeborn Fri- drichen Herczogen zu Sachsen, des heiligen Reichs Erezmarschalk, Landgrauen zu doringen vnd Marcgrauen zu Meissen vnsserm 19*
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292 liben Oheim vnd Kurfursten genczlichin erkant vnd erfunden haben, vnd haben ym dorvmb mit wolbedachtem mute gutem Rate vnd rechter wissen, vnsser Slos vnd vesten zu Brux mit sampt den Steten Brux vnd Ausk vf der Elb gelegen mit allen vnd iglichen Renten, nutzen, zcinsen gefellen vnd allen andern zugehorungen, als wir die ytzund Innehaben befolen vnd ein- gegeben haben vnd befelhen ym die In solichermasse, als dar- nach geschriben stehit Nemlichin, daz er daz Haws uber Brux von den die daz ytzund ynne haben, losen solle vnd moge, vnd warvmb Er es also loset, vnd noch guter rechenung darlegit, daz er das auff dem selben Sloss haben solle, Als lang biss daz wir oder vnser nachkomen konige zu Behem oder vnser Erben Im daz gentzlich widderkeren Auch so gunnen vnd er- lauben wir Im daz er Tusent schogk behemischer groschin auff daz selb Slos zu Brux mit guter kuntschafft vnd wissenheit, des Rates der Stat zu Brux auff daz gebawed desselbin Slos legen, vnd vorbawen sal, dieselbin Tusent schogk groschin, Er vnd seyn Erben ouch auff demselben Slos haben sollen, Als lang biss daz wir oder vnser nachkomen kunig zu Beheim In die gentzlich wider richten Auch so benumen wir demselben Herczog Fridrichen Tusent schogk all Jar zubefriden, dasselb Slos Brux vnd die stat daselbs vnd ouch die Stat zu Ausk die er darlegen sol diewcile der kreig mit den Keczern zu Behem weret, vnd nicht lenger, die selben Tusent schogk als offt er sy dorlegen wurde, ab der krig lenger denn eyn Jar weren wurd, sol er vnd sein Erben vff den egenanten Slos vnd Steten zu Brux vnd zu Ausk haben impfandes weyse, alslang biss daz wir oder vnser nachkomen kunige zu Behem ym vnd sein Erben, die genczlichen richten vnd beczalen Ouch wann diser kreig nymer sey vnd gestillet wirdet So sol er die selben Slos vnd Stete aufhalden vnd befriden von den Renten vnd nutzen, die darczu gehoren, vnd vns furbass keynen aufslag tun In dheyner- weyse, vnd wenn wir oder vnser nachkomen Kunig zu Behem solich Slos vnd Stet widderhaben wolten So sollen vns der egnante Herczog Fridrich vnd sein Erben der losung gestaten, an alle widdered vmb solich gelt, als er darauff geleget het, als vorgeschriben steet vnd keynen auffslag sust hoher darauff tun, vnd gebieten dorvmb den Mannen vnd lantluten die zu dem
292 liben Oheim vnd Kurfursten genczlichin erkant vnd erfunden haben, vnd haben ym dorvmb mit wolbedachtem mute gutem Rate vnd rechter wissen, vnsser Slos vnd vesten zu Brux mit sampt den Steten Brux vnd Ausk vf der Elb gelegen mit allen vnd iglichen Renten, nutzen, zcinsen gefellen vnd allen andern zugehorungen, als wir die ytzund Innehaben befolen vnd ein- gegeben haben vnd befelhen ym die In solichermasse, als dar- nach geschriben stehit Nemlichin, daz er daz Haws uber Brux von den die daz ytzund ynne haben, losen solle vnd moge, vnd warvmb Er es also loset, vnd noch guter rechenung darlegit, daz er das auff dem selben Sloss haben solle, Als lang biss daz wir oder vnser nachkomen konige zu Behem oder vnser Erben Im daz gentzlich widderkeren Auch so gunnen vnd er- lauben wir Im daz er Tusent schogk behemischer groschin auff daz selb Slos zu Brux mit guter kuntschafft vnd wissenheit, des Rates der Stat zu Brux auff daz gebawed desselbin Slos legen, vnd vorbawen sal, dieselbin Tusent schogk groschin, Er vnd seyn Erben ouch auff demselben Slos haben sollen, Als lang biss daz wir oder vnser nachkomen kunig zu Beheim In die gentzlich wider richten Auch so benumen wir demselben Herczog Fridrichen Tusent schogk all Jar zubefriden, dasselb Slos Brux vnd die stat daselbs vnd ouch die Stat zu Ausk die er darlegen sol diewcile der kreig mit den Keczern zu Behem weret, vnd nicht lenger, die selben Tusent schogk als offt er sy dorlegen wurde, ab der krig lenger denn eyn Jar weren wurd, sol er vnd sein Erben vff den egenanten Slos vnd Steten zu Brux vnd zu Ausk haben impfandes weyse, alslang biss daz wir oder vnser nachkomen kunige zu Behem ym vnd sein Erben, die genczlichen richten vnd beczalen Ouch wann diser kreig nymer sey vnd gestillet wirdet So sol er die selben Slos vnd Stete aufhalden vnd befriden von den Renten vnd nutzen, die darczu gehoren, vnd vns furbass keynen aufslag tun In dheyner- weyse, vnd wenn wir oder vnser nachkomen Kunig zu Behem solich Slos vnd Stet widderhaben wolten So sollen vns der egnante Herczog Fridrich vnd sein Erben der losung gestaten, an alle widdered vmb solich gelt, als er darauff geleget het, als vorgeschriben steet vnd keynen auffslag sust hoher darauff tun, vnd gebieten dorvmb den Mannen vnd lantluten die zu dem
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293 Slosse gein Brux gehoren vnd den Burgermeistern Reten vnd Burgern gemeynlichin der Stet zu Brux vnd Ausk ernstlichen vnd vesticlichen mit disem brieue daz sie dem egnanten Her� czog Friderichen gehorsamkeit vnd gelubd vnd huldung tun nach lawt diss geginwertings briues Als vorgeschriben stehit, Als lieb yn sey vnser swere gnad zuuermyden, vnschdelich dem Edeln Albrechten Schenken von Landperg gnant anders von Seydow vnserm Rate vnd libin getruwen an solichen verschreibungen die er ouff vnsern Berumen vnd Sumen der Stat Ausk hat von vnserm Bruder Kunig Wentzlaw seligen vnd auch von vns die wir wollen, daz der In seynen Rechten vngehindert beleibe Mit vrkund dises brieues versigelt mit vnser kuniglicher Maiestat Insigil Geben zu Bartfal noch Cristi geburt vierczehenhundert darnach Im dreyvndzewentzigisten Jare am nechsten donnerstag nach dem Sontag Quasimodogeniti, vnser Reiche des Hungri- schen oc. In dem siben vnd dreissigisten Jarn des Romischen In dem dreytzehenden vnd des Behemischen Im dritten Jaren. 266. 1423, Apr. 15 (Bartfeld). König Sigmund ermächtigt den Herzog Friedrich von Sachsen alle Güter, die er den Ketzern in Böhmen abgewinnen wird, bis zu deren Lösung für sich zu behalten. (Orig. im Dresdner Archiv.) Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer Kunig zu allen czeiten Merer des Reichs vnd zu vngern zu Behem Dalmatien Croatien oc. kunig Bekennen vnd tun kund vffenbar mit disem brief allen den die In sehen oder horen lesen. Das wir dem Hochgeboren Fridrichen Herczogen zu Saxsen. des heiligen Reichs Erczmarschalk, Landgrauen zu Duringen vnd Marggrauen zu Meyssen vnserm lieben Oheim vnd kurfursten gegunnet, er- lawbet vnd volle macht gegeben haben, gunnen erlauben vnd geben Im volle macht, in crafft disz briefs Was er vnd die seinen von seinen wegen den ketczern Ire guter, es sei erb ader lehen vnd auch kloster vnd kirchen guter. die dy ketczer ynnehaben abgenetten vnd angewynnen mogen, das sy die in
293 Slosse gein Brux gehoren vnd den Burgermeistern Reten vnd Burgern gemeynlichin der Stet zu Brux vnd Ausk ernstlichen vnd vesticlichen mit disem brieue daz sie dem egnanten Her� czog Friderichen gehorsamkeit vnd gelubd vnd huldung tun nach lawt diss geginwertings briues Als vorgeschriben stehit, Als lieb yn sey vnser swere gnad zuuermyden, vnschdelich dem Edeln Albrechten Schenken von Landperg gnant anders von Seydow vnserm Rate vnd libin getruwen an solichen verschreibungen die er ouff vnsern Berumen vnd Sumen der Stat Ausk hat von vnserm Bruder Kunig Wentzlaw seligen vnd auch von vns die wir wollen, daz der In seynen Rechten vngehindert beleibe Mit vrkund dises brieues versigelt mit vnser kuniglicher Maiestat Insigil Geben zu Bartfal noch Cristi geburt vierczehenhundert darnach Im dreyvndzewentzigisten Jare am nechsten donnerstag nach dem Sontag Quasimodogeniti, vnser Reiche des Hungri- schen oc. In dem siben vnd dreissigisten Jarn des Romischen In dem dreytzehenden vnd des Behemischen Im dritten Jaren. 266. 1423, Apr. 15 (Bartfeld). König Sigmund ermächtigt den Herzog Friedrich von Sachsen alle Güter, die er den Ketzern in Böhmen abgewinnen wird, bis zu deren Lösung für sich zu behalten. (Orig. im Dresdner Archiv.) Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer Kunig zu allen czeiten Merer des Reichs vnd zu vngern zu Behem Dalmatien Croatien oc. kunig Bekennen vnd tun kund vffenbar mit disem brief allen den die In sehen oder horen lesen. Das wir dem Hochgeboren Fridrichen Herczogen zu Saxsen. des heiligen Reichs Erczmarschalk, Landgrauen zu Duringen vnd Marggrauen zu Meyssen vnserm lieben Oheim vnd kurfursten gegunnet, er- lawbet vnd volle macht gegeben haben, gunnen erlauben vnd geben Im volle macht, in crafft disz briefs Was er vnd die seinen von seinen wegen den ketczern Ire guter, es sei erb ader lehen vnd auch kloster vnd kirchen guter. die dy ketczer ynnehaben abgenetten vnd angewynnen mogen, das sy die in
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294 vnserm namen vnd zu vnsern henden Innhaben vnd der genyssen vnd gebrawchen sollen vnd mögen die weil der krieg mit den ketczern zu Behem weret, vnd wen derselb krig gen den ket- czern gestillet wirdt So sollen sy der ketzer guter dannach innhaben zu vnserm willen, als lang wir das nicht vorendern Uber der kloster vnd kirchen guter wenn der krig vergeet, Sol er den klostern vnd kirchen dohin sie gehorn zu stund wider- keren Mit Urkund disz briefs Geben zu Bartfal vnder vnserm aufgedrucktem Insigel. Noch Cristi geburt vierezehenhundert vnd dornach Im drey vnd ezwenczigisten Jare am nechsten Do- nerstag noch dem Suntag Quasimodo geniti, vnsser Reiche des Hungrischen oc. in dem Siben vnd dreisigisten Jare, des Ro- mischen in dem dreyczehendem vnd des Behemischen Im dritten Jaren. Ad mandatum domini Regis domino Geo. Epi- scopo Patauiens. Cancel. referente Franciseus prepositus Strigoniens. 267. 1423, Apr. 15 (Bartfeld). König Sigmund gebietet denen von Brüx und Aussig, dem Herzog Frie- drich von Sachsen, welchem er sie zu Pfande verschrieben, zu huldigen. (Orig. in Dreadner Archiv.) Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czeiten Merer des Richs vnd zu Vngern zu Behem oc. kunig Embieten den Burgermeistern Reten vnd Burgern gemeynlichen der Stete zu Brux vnd zu Ausk vnsern lieben getruen vnser gnad vnd alles gut Lieben getruen wann wir dem Hochgebornen Fridrichen Herczogen zu Saxen des Heiligen Romischen Richs Erczmarschalk Marggrauen zu Meissen vnd landgrauen in do- ringen vnserm lieben Oheimen vnd kurfursten vnsere Sloss vnd vesten zu Brux mit sampt den Steten Brux vnd ausk vff der Elb gelegen mit allen vnd iglichen Iren Renten nuczen czinsen gefellen vnd zugehorungen befolhen vnd Ingegeben haben, Als- dann das vnsere Majestatbrieue Im doruber gegeben clerlicher ausweisen, dorumb gebieten wir euch ernstlich vnd vesticlich
294 vnserm namen vnd zu vnsern henden Innhaben vnd der genyssen vnd gebrawchen sollen vnd mögen die weil der krieg mit den ketczern zu Behem weret, vnd wen derselb krig gen den ket- czern gestillet wirdt So sollen sy der ketzer guter dannach innhaben zu vnserm willen, als lang wir das nicht vorendern Uber der kloster vnd kirchen guter wenn der krig vergeet, Sol er den klostern vnd kirchen dohin sie gehorn zu stund wider- keren Mit Urkund disz briefs Geben zu Bartfal vnder vnserm aufgedrucktem Insigel. Noch Cristi geburt vierezehenhundert vnd dornach Im drey vnd ezwenczigisten Jare am nechsten Do- nerstag noch dem Suntag Quasimodo geniti, vnsser Reiche des Hungrischen oc. in dem Siben vnd dreisigisten Jare, des Ro- mischen in dem dreyczehendem vnd des Behemischen Im dritten Jaren. Ad mandatum domini Regis domino Geo. Epi- scopo Patauiens. Cancel. referente Franciseus prepositus Strigoniens. 267. 1423, Apr. 15 (Bartfeld). König Sigmund gebietet denen von Brüx und Aussig, dem Herzog Frie- drich von Sachsen, welchem er sie zu Pfande verschrieben, zu huldigen. (Orig. in Dreadner Archiv.) Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czeiten Merer des Richs vnd zu Vngern zu Behem oc. kunig Embieten den Burgermeistern Reten vnd Burgern gemeynlichen der Stete zu Brux vnd zu Ausk vnsern lieben getruen vnser gnad vnd alles gut Lieben getruen wann wir dem Hochgebornen Fridrichen Herczogen zu Saxen des Heiligen Romischen Richs Erczmarschalk Marggrauen zu Meissen vnd landgrauen in do- ringen vnserm lieben Oheimen vnd kurfursten vnsere Sloss vnd vesten zu Brux mit sampt den Steten Brux vnd ausk vff der Elb gelegen mit allen vnd iglichen Iren Renten nuczen czinsen gefellen vnd zugehorungen befolhen vnd Ingegeben haben, Als- dann das vnsere Majestatbrieue Im doruber gegeben clerlicher ausweisen, dorumb gebieten wir euch ernstlich vnd vesticlich
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295 mit disem brieff, das Ir dem egnanten Herczog fridrichen ge- horsamkeit gelubd vnd Huldung tut nach lawt vnsers vorge- nanten Majestatbriefs Als lieb euch sey vnser swere vngnade zu uermeyden, Geben zu Bartfal Noch Crists geburt XIIII° Jar vnd dornach in dem XXIII Jare Am nechsten donerstag nach dem Suntag Quasimodogeniti Vnser Riche des Vngrischen oc. in dem XXXVII des Romischen in dem XIII vnd des Behemi- schen Im dritten Jaren. Ad mandatum domini Regis Dei Gratia (?) Epi- scopo patauiensi Cancellar. referente Franciscus prepositus Strigoniensis. 268. 1423, Apr. 22 (Kaschau). K. Sigmund an den Bischof von Regensburg: fordert ihn auf, im Verein mit den Herrschern von Polen und Litthauen, Sachsen, Osterreich u. a. am nächsten Kriege gegen die böhmischen Ketzer Theil zu nehmen. (Andr. Railsbon. Supplem. f. 407.) „Litera Sigismundi regis Rom. quam misit Johanni episcopo Ratisbonensi, monens eum, ut cum potentia sua in Bohemiam contra hæreticos profi- ciscatur.“ Sigmund von gotes genaden Romischer künig, zu allen zeiten merer dez Reichs vnd zu Hungern, zu Beheim oc. künig. Erwirdiger fürst, vnd lieber andechtiger. Wir lassen dich wissen, daz wir mit dem künig von Polan vnd mit herczogen Witolden von Litaw gancz vnd gar verricht sein, also daz sye fürbasz in brüderlicher trew vnd lieb sich gen vns halden vnd vns wider allermenichlich vnd sunderlich keczer vnd heiden mechtiglich beistendig vnd beholfen sein vnd nämlich sye beyde oder yr ainer mit seinem aigen leibe, oder ob ir keiner mit seinem leibe nicht sein möchte, mit aller irer beider macht vnd iren gueten haubtleuten auff den nechsten sand Johans Baptiste tag auf ir aigen köstt vnd zerung zu Beheim sein söllen, die keczer zu tilgen vnd vnderdrucken. So sol auch der hochgeborn Fridreich herczog zu Sachsen, marggraff in Meissen vnd lant- graff zu Duringen, vnser lieber Oheim vnd kurfurst mit IIm
295 mit disem brieff, das Ir dem egnanten Herczog fridrichen ge- horsamkeit gelubd vnd Huldung tut nach lawt vnsers vorge- nanten Majestatbriefs Als lieb euch sey vnser swere vngnade zu uermeyden, Geben zu Bartfal Noch Crists geburt XIIII° Jar vnd dornach in dem XXIII Jare Am nechsten donerstag nach dem Suntag Quasimodogeniti Vnser Riche des Vngrischen oc. in dem XXXVII des Romischen in dem XIII vnd des Behemi- schen Im dritten Jaren. Ad mandatum domini Regis Dei Gratia (?) Epi- scopo patauiensi Cancellar. referente Franciscus prepositus Strigoniensis. 268. 1423, Apr. 22 (Kaschau). K. Sigmund an den Bischof von Regensburg: fordert ihn auf, im Verein mit den Herrschern von Polen und Litthauen, Sachsen, Osterreich u. a. am nächsten Kriege gegen die böhmischen Ketzer Theil zu nehmen. (Andr. Railsbon. Supplem. f. 407.) „Litera Sigismundi regis Rom. quam misit Johanni episcopo Ratisbonensi, monens eum, ut cum potentia sua in Bohemiam contra hæreticos profi- ciscatur.“ Sigmund von gotes genaden Romischer künig, zu allen zeiten merer dez Reichs vnd zu Hungern, zu Beheim oc. künig. Erwirdiger fürst, vnd lieber andechtiger. Wir lassen dich wissen, daz wir mit dem künig von Polan vnd mit herczogen Witolden von Litaw gancz vnd gar verricht sein, also daz sye fürbasz in brüderlicher trew vnd lieb sich gen vns halden vnd vns wider allermenichlich vnd sunderlich keczer vnd heiden mechtiglich beistendig vnd beholfen sein vnd nämlich sye beyde oder yr ainer mit seinem aigen leibe, oder ob ir keiner mit seinem leibe nicht sein möchte, mit aller irer beider macht vnd iren gueten haubtleuten auff den nechsten sand Johans Baptiste tag auf ir aigen köstt vnd zerung zu Beheim sein söllen, die keczer zu tilgen vnd vnderdrucken. So sol auch der hochgeborn Fridreich herczog zu Sachsen, marggraff in Meissen vnd lant- graff zu Duringen, vnser lieber Oheim vnd kurfurst mit IIm
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296 spiessen vnd also uil schuczen auch auff dieselbe zeit zu Beheim sein. So wollen wir auch mit vnser macht von Hungern, Sle- sien vnd Merhern vnd vnserm getrewen aus Beheim vnd auch mit dem hochgebornen Albrechten herczogen zu Osterreich oc. vnserm lieben sun vnd fürsten zuziehen auff die selben zeite, also daz wir hoffen got vnd dem christengelauben also zu dienen, daz ez gote zu lobe sein, vnd dem ganczen christengelauben zu bestand, nucz vnd frumen kommen sol, vnd derwortten, daz vnsere vnd des Reichs kürfürsten, fürsten, herren vnd stete solicher grosser notdurft, wird vnd ere zu uolbringen nicht ent- brochen, sunder teylhäfftig billichen sein söllen, nämlich, wann fremde küngrich dem christlichen glauben zu hilffe kommen vnd die Cron zu Beheim ein namhafftig vnd mercklich gelid dez heiligen Reichs ist, helffen zu dem heiligen Riche vnd in vnser gehorsamcheit widerbringen vnd zumal vnezimlich were, daz in in so grossen nöten der heiligen cristenheit soltet still siczen, wann der heilige cristenglauben dem heiligen Reiche zugeburet zu befriden vnd zu hanthaben, vnd davon so monen wir dich bey sölichen trewen vnd eren die du got zuuor an dem heiligen cristenglauben vnd vns vnd dem Riche pflichtig bist, daz du mit aller deiner macht, als dir dann daz erlich sein sol vnd mag, wider die keczer zu Beheim ziehest, also daz du uff den egenant sant Johans Baptiste tag in dem felde zu Beheim seist, söliche keczerey zu tilgen, vnderzudrucken vnd auszurewten, daran ver- dienst du von got dem allmechtigen lon, vnd von vns söliche danknemchait, der wir dir in dem nymmer vergessen wollen. Wer aber, daz es auff sand Johannstag gesin möchte, daz du dann mit aller macht auff das lengest ye auff sant Jacobstag in Beheim sein wollest, vnd söllest söliche sache genczlich zu uolfüren, vnd den zu einem ganczen ende nachzügen vnd zu uolenden got zu lobe, der cristenheit zu trost vnd heiligen Riche zu eren, als vorgeschriben stet. Geben zu Chaschaw am Doners- tag vor sand Jorgen tag vnser Riche der Hungrischen oc. in dem XXXVII, des Römischen in dem XIII, vnd des Beheimi- schen in dem dritten Jaren. Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis.
296 spiessen vnd also uil schuczen auch auff dieselbe zeit zu Beheim sein. So wollen wir auch mit vnser macht von Hungern, Sle- sien vnd Merhern vnd vnserm getrewen aus Beheim vnd auch mit dem hochgebornen Albrechten herczogen zu Osterreich oc. vnserm lieben sun vnd fürsten zuziehen auff die selben zeite, also daz wir hoffen got vnd dem christengelauben also zu dienen, daz ez gote zu lobe sein, vnd dem ganczen christengelauben zu bestand, nucz vnd frumen kommen sol, vnd derwortten, daz vnsere vnd des Reichs kürfürsten, fürsten, herren vnd stete solicher grosser notdurft, wird vnd ere zu uolbringen nicht ent- brochen, sunder teylhäfftig billichen sein söllen, nämlich, wann fremde küngrich dem christlichen glauben zu hilffe kommen vnd die Cron zu Beheim ein namhafftig vnd mercklich gelid dez heiligen Reichs ist, helffen zu dem heiligen Riche vnd in vnser gehorsamcheit widerbringen vnd zumal vnezimlich were, daz in in so grossen nöten der heiligen cristenheit soltet still siczen, wann der heilige cristenglauben dem heiligen Reiche zugeburet zu befriden vnd zu hanthaben, vnd davon so monen wir dich bey sölichen trewen vnd eren die du got zuuor an dem heiligen cristenglauben vnd vns vnd dem Riche pflichtig bist, daz du mit aller deiner macht, als dir dann daz erlich sein sol vnd mag, wider die keczer zu Beheim ziehest, also daz du uff den egenant sant Johans Baptiste tag in dem felde zu Beheim seist, söliche keczerey zu tilgen, vnderzudrucken vnd auszurewten, daran ver- dienst du von got dem allmechtigen lon, vnd von vns söliche danknemchait, der wir dir in dem nymmer vergessen wollen. Wer aber, daz es auff sand Johannstag gesin möchte, daz du dann mit aller macht auff das lengest ye auff sant Jacobstag in Beheim sein wollest, vnd söllest söliche sache genczlich zu uolfüren, vnd den zu einem ganczen ende nachzügen vnd zu uolenden got zu lobe, der cristenheit zu trost vnd heiligen Riche zu eren, als vorgeschriben stet. Geben zu Chaschaw am Doners- tag vor sand Jorgen tag vnser Riche der Hungrischen oc. in dem XXXVII, des Römischen in dem XIII, vnd des Beheimi- schen in dem dritten Jaren. Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis.
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297 Cedula, que fuit litere prescripte inclusa. Nachdem vnd brieff geschrieben waren, ward im ganzen rat beslossen, die die zeit auff sand Johanns tag in Beheim ze sein zu kurcz were, vnd sein auch also beliben, daz yederman zu dem zug auf sand Jacobstag vnverzogenlich sey mit seiner macht in Beheim. 269. 1423, Mai. 2 (Bezdez). Johann von Michelsberg an Wilhelm von Ronow: Kriegswarnung. (Orig. In Collectanels Sculteti n. 171, 170.) Dem Edeln herrn Wilhelm von Ronow, iczunt hauptman zcu der Leypen, meinem frunde. Meyn dinst zuuor, Edeler herre vnd liebir frunde! Ich losse euch wissen, das dy leuthe die sich iczunt zu Melnyk sa- meln wollen czihen vor dy Kempnitz das Stetlin daynes Vetters vnd was sie dorynne meynen mit derselbigen speyse sollen sie czihen kein pôl, wenn man sal In des pôls abetreten, vnd mit derselbigen speyse sollen sie den pól speysen, vnd sie werden leychte haben IIII° pferde vnd wenig fuszgenger sunder michil teil wegen. Vnd des bin ich sichirlichen vndirwyst, vnd dorumme warne deyne Vetern an allen sewmenusse, auch warne dich selber auch tu daz zu wissen uff den Falkenstein bey tag vnd nacht. Denn sie sollen dorhin komen morgen adir am dinstag offs lengste. Gegeben uff Bezedes, am Suntage an sente Sigmunds tage. Jan der Junger von Michilsberg gesessen zu Rohozecz. Den Ersamen vnd wolweysen Burgermeister vnd Ratmanne der Stat Gorlicz, vnsern besundern liben frunden. Vnsere willige vnd fruntliche dinste zuuor Ersamen weysen herren vnd besundern lieben frunde! Wir send euch hirynne abeschrifte sulcher briue, die vns her Jan von Tolnstein hewte morgen gesant hat, die wir auch den von Budissin von stund an
297 Cedula, que fuit litere prescripte inclusa. Nachdem vnd brieff geschrieben waren, ward im ganzen rat beslossen, die die zeit auff sand Johanns tag in Beheim ze sein zu kurcz were, vnd sein auch also beliben, daz yederman zu dem zug auf sand Jacobstag vnverzogenlich sey mit seiner macht in Beheim. 269. 1423, Mai. 2 (Bezdez). Johann von Michelsberg an Wilhelm von Ronow: Kriegswarnung. (Orig. In Collectanels Sculteti n. 171, 170.) Dem Edeln herrn Wilhelm von Ronow, iczunt hauptman zcu der Leypen, meinem frunde. Meyn dinst zuuor, Edeler herre vnd liebir frunde! Ich losse euch wissen, das dy leuthe die sich iczunt zu Melnyk sa- meln wollen czihen vor dy Kempnitz das Stetlin daynes Vetters vnd was sie dorynne meynen mit derselbigen speyse sollen sie czihen kein pôl, wenn man sal In des pôls abetreten, vnd mit derselbigen speyse sollen sie den pól speysen, vnd sie werden leychte haben IIII° pferde vnd wenig fuszgenger sunder michil teil wegen. Vnd des bin ich sichirlichen vndirwyst, vnd dorumme warne deyne Vetern an allen sewmenusse, auch warne dich selber auch tu daz zu wissen uff den Falkenstein bey tag vnd nacht. Denn sie sollen dorhin komen morgen adir am dinstag offs lengste. Gegeben uff Bezedes, am Suntage an sente Sigmunds tage. Jan der Junger von Michilsberg gesessen zu Rohozecz. Den Ersamen vnd wolweysen Burgermeister vnd Ratmanne der Stat Gorlicz, vnsern besundern liben frunden. Vnsere willige vnd fruntliche dinste zuuor Ersamen weysen herren vnd besundern lieben frunde! Wir send euch hirynne abeschrifte sulcher briue, die vns her Jan von Tolnstein hewte morgen gesant hat, die wir auch den von Budissin von stund an
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298 geschickt haben, die meynunge Ir denne wol uornemen werdet. Wurd ir nu hiruff icht rates vnd liest vns daz wissen, daz wir vns dornoch auch mochten zuhalden, daz wollen wir vmb ewir wysheit willig gerne vordienen. Vnd geruchet das den mannen by euch Im lande vnd den vom Luban ouch wissen zu tun. Qweme vns denne sint andir botschaft, daz wollen wir euch auch ane sewmen vorschreiben. Gegeben am Dinstage post crucis inventionis vnder (4 Mai) vnsorm Stat Secret. Burgermeister vnd Ratmanne der Stat Sittaw. 270. 1423, Mai 3 (Kaschau). K. Sigmunds Geleitsbrief für Appel Vitzthum und die 200 Ochsen, welche Derselbe zu Krakau für den Herzog Friedrich ron Sachsen ankaufen soll. (Orig, im Dresdner Archiv.) Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czeiten Merer des Reichs vnd zu Vngern zu Behem, Dalmacien, Croacien 5c. Kunig. Embieten allen vnd iglichen fursten Geist- lichen vnd werltlichen Grauen freyen Herren Rittern knechten vogten Amptluten Houptmannen Burggrauen Richtern Czolnern Burgermeistern Ratmannen Burgern vnd Gemeinden, der Stete Markte vnd dorffern, vnd susst allen andern vnsern, vnd des heiligen Romischen Richs, vnd der Crone zu Behem vndertanen, vnd getruen, den diser brieff furkomet, vnser gnad, vnd alles gut, Erwirdigen, hochgebornen, Edeln, vnd lieben getruen, wann der Strenge Appel vitzthum vnser Rate vnd lieber getruer dem Hochgebornen Fridrichen Herczogen zu Saxen Marggrauen zu Missen vnd lantgrauen in doringen vnserm lieben Oheimen, vnd Kurfursten, Czweyhundert Ochsen zu Crakow kouffen sol, zu seyner notdurfft gen Missen zu triben, dorumb begeren wir von euch vnd ewer iglichem mit gantzem flisse, vnd gebieten euch ouch ernstlich vnd vesticlich mit disem brieue das Ir des wegen vorgenanten Appel vicztum knecht vnd diener czeiger diss briefs die vorgenanten czweyhundert Ochsen vngehindert treiben lasset, vnd Sy ouch durch vnser, vnd ewer gebiete Lande Stete vnd
298 geschickt haben, die meynunge Ir denne wol uornemen werdet. Wurd ir nu hiruff icht rates vnd liest vns daz wissen, daz wir vns dornoch auch mochten zuhalden, daz wollen wir vmb ewir wysheit willig gerne vordienen. Vnd geruchet das den mannen by euch Im lande vnd den vom Luban ouch wissen zu tun. Qweme vns denne sint andir botschaft, daz wollen wir euch auch ane sewmen vorschreiben. Gegeben am Dinstage post crucis inventionis vnder (4 Mai) vnsorm Stat Secret. Burgermeister vnd Ratmanne der Stat Sittaw. 270. 1423, Mai 3 (Kaschau). K. Sigmunds Geleitsbrief für Appel Vitzthum und die 200 Ochsen, welche Derselbe zu Krakau für den Herzog Friedrich ron Sachsen ankaufen soll. (Orig, im Dresdner Archiv.) Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czeiten Merer des Reichs vnd zu Vngern zu Behem, Dalmacien, Croacien 5c. Kunig. Embieten allen vnd iglichen fursten Geist- lichen vnd werltlichen Grauen freyen Herren Rittern knechten vogten Amptluten Houptmannen Burggrauen Richtern Czolnern Burgermeistern Ratmannen Burgern vnd Gemeinden, der Stete Markte vnd dorffern, vnd susst allen andern vnsern, vnd des heiligen Romischen Richs, vnd der Crone zu Behem vndertanen, vnd getruen, den diser brieff furkomet, vnser gnad, vnd alles gut, Erwirdigen, hochgebornen, Edeln, vnd lieben getruen, wann der Strenge Appel vitzthum vnser Rate vnd lieber getruer dem Hochgebornen Fridrichen Herczogen zu Saxen Marggrauen zu Missen vnd lantgrauen in doringen vnserm lieben Oheimen, vnd Kurfursten, Czweyhundert Ochsen zu Crakow kouffen sol, zu seyner notdurfft gen Missen zu triben, dorumb begeren wir von euch vnd ewer iglichem mit gantzem flisse, vnd gebieten euch ouch ernstlich vnd vesticlich mit disem brieue das Ir des wegen vorgenanten Appel vicztum knecht vnd diener czeiger diss briefs die vorgenanten czweyhundert Ochsen vngehindert treiben lasset, vnd Sy ouch durch vnser, vnd ewer gebiete Lande Stete vnd
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299 dorffern vnd fur alle Czolle frey sicher vnd vngeirret geen vnd cziehen losset, wann vns der vorgenant vnser Oheim Hertzog Fridrich, yetz mit aller seyner mocht gen Behem wider die ketzer dienen sol dortzu Er solicher Ochsen zu seyner Kuchen wol bedurffen wirt, vnd das Ir ouch die knechte czeigere diss briefs mit sampt den Ochsen geleitet, vnd geleiten schaffet wo des not ist, vnd das an euch begert, vnd geuordert wirt, dor an tut Ir vns besunder dank, vnd beheglichkeit, Geben zu Casschaw, Nach Crists geburt vierczehenhundert Jar, vnd dornach in dem dryvndezwenczigisten Jarn, Am nechsten Montag nach sand phi- lipps vnd sand Jacobstag, vnser Riche des vngrischen oc. in dem XXXVII des Romischen in dem XIII vnd des Behemischen im dritten Jaren. Per Dom. G. Episc. path. Cancellarium Michael prepositus Boleslauien. 271. 1423, Mai 13 (Drahotusch). Ctibor von Cimburg auf Drahotusch erklärt, den Vertrag, welchen einige mährische Herren im Lager vor Náměšt zwischen ihm und König Sigmund wegen der Burg Drahotusch vermittelt haben, unverbrüchlich halten zu wollen. (Archlv Český, III, 282.) 272. 1423, Mai 15 (Mainz). Cardinal Branda an den Bischof von Regensburg: Aufforderung zur Theilnahme am bevorstehenden Feldzug gegen die Ketzer in Böhmen. (Andreae Ratisbon. Supplem. fol. 408.) Branda miseracione diuina tituli sancti Clementis sacro- sancte Romane ecclesie presbyter cardinalis, Placentinus wlga- riter nuncupatus, in regno Bohemie ac Misnensi et Morauie marchionatibus apostolice sedis legatus, reuerendo in Christo patri et domino domino dei et apostolice prefate sedis gracia
299 dorffern vnd fur alle Czolle frey sicher vnd vngeirret geen vnd cziehen losset, wann vns der vorgenant vnser Oheim Hertzog Fridrich, yetz mit aller seyner mocht gen Behem wider die ketzer dienen sol dortzu Er solicher Ochsen zu seyner Kuchen wol bedurffen wirt, vnd das Ir ouch die knechte czeigere diss briefs mit sampt den Ochsen geleitet, vnd geleiten schaffet wo des not ist, vnd das an euch begert, vnd geuordert wirt, dor an tut Ir vns besunder dank, vnd beheglichkeit, Geben zu Casschaw, Nach Crists geburt vierczehenhundert Jar, vnd dornach in dem dryvndezwenczigisten Jarn, Am nechsten Montag nach sand phi- lipps vnd sand Jacobstag, vnser Riche des vngrischen oc. in dem XXXVII des Romischen in dem XIII vnd des Behemischen im dritten Jaren. Per Dom. G. Episc. path. Cancellarium Michael prepositus Boleslauien. 271. 1423, Mai 13 (Drahotusch). Ctibor von Cimburg auf Drahotusch erklärt, den Vertrag, welchen einige mährische Herren im Lager vor Náměšt zwischen ihm und König Sigmund wegen der Burg Drahotusch vermittelt haben, unverbrüchlich halten zu wollen. (Archlv Český, III, 282.) 272. 1423, Mai 15 (Mainz). Cardinal Branda an den Bischof von Regensburg: Aufforderung zur Theilnahme am bevorstehenden Feldzug gegen die Ketzer in Böhmen. (Andreae Ratisbon. Supplem. fol. 408.) Branda miseracione diuina tituli sancti Clementis sacro- sancte Romane ecclesie presbyter cardinalis, Placentinus wlga- riter nuncupatus, in regno Bohemie ac Misnensi et Morauie marchionatibus apostolice sedis legatus, reuerendo in Christo patri et domino domino dei et apostolice prefate sedis gracia
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300 episcopo Ratisponensi. Salutem in domino et presentibus fidem et diligenciam totaliter adhibere. Cum per sanctissimum in Christo patrem et dominum no- strum dominum Martinum diuina prouidencia papam quintum cum plene legacionis officio ac potestate verbum salutifere crucis ubilibet predicandi et predicari faciendi, cruceque signandi et signari faciendi, quoscunque ad exterminium hereticorum in Bohemia et Morauia existencium ire uolentes, nec non plenarie absoluendi, tam personaliter euntes quam mittentes contra eos- dem hereticos a quibuscunque peccatis, eciam super quibus sedes apostolica esset merito consulenda, destinati fuerimus. Propterea in diuersis congregacionibus tam cum serenissimo et graciosissimo domino nostro domino Sigismundo Romanorum, Vngarie ac Boemie rege oc., quam cum reuerendissimis patribus et illustribus dominis sacri Romani imperii electoribus, aliisque reuerendis patribus dominis prelatis Alamannie ac illustribus et magnificis dominis ducibus, marchionibus, comitibus, nobilibus, militibus, armigeris, ciuitatumque et communitatum nuncciis ac ambasiatoribus diuersis parcium Alamanie in Nürnberga con- stitutis inter alia contra predictos hereticos deliberatum extitit tempore oportuno de exercitu generali deo propicio cuius res agitur congregando. Ad quem feliciter peragendum regia Roma- norum maiestas habita prius convencione cum serenissimo do- mino domino Wladislao rege Polonie, ac illustri principe domino Wittoldo, duce Littwanie, priusquam terminus exercitus congre- gandi publicaretur, ex pluribus bonis respectibus tractatum ha- buit. Tandem eadem Romanorum regia maiestas pridem nobis per suas litteras significauit, qualiter spiritus sancti gracia reno- uata pace et concordia inter eam et dictos dominos regem Polo- nie et Wittoldum taliter conclusum extitit et prouisum, quod ipsa Romana regia maiestas cum potencia sua Vngarie illustri- busque principibus dominis ducibus Slesie, fidelibusque Bohemie et Morauie, ad cuius exercitum adaugendum illustrem prin- cipem dominum Albertum ducem Austrie filium suum carissimum cum tota sua potencia conuocauit, nec non dictus dominus rex Polonie siue ipse dominus dux Wittoldus personaliter cum omni sua potencia in proximo festo sancti Johannis Baptiste suis propriis sumptibus aduersus dictos hereticos debet proficisci.
300 episcopo Ratisponensi. Salutem in domino et presentibus fidem et diligenciam totaliter adhibere. Cum per sanctissimum in Christo patrem et dominum no- strum dominum Martinum diuina prouidencia papam quintum cum plene legacionis officio ac potestate verbum salutifere crucis ubilibet predicandi et predicari faciendi, cruceque signandi et signari faciendi, quoscunque ad exterminium hereticorum in Bohemia et Morauia existencium ire uolentes, nec non plenarie absoluendi, tam personaliter euntes quam mittentes contra eos- dem hereticos a quibuscunque peccatis, eciam super quibus sedes apostolica esset merito consulenda, destinati fuerimus. Propterea in diuersis congregacionibus tam cum serenissimo et graciosissimo domino nostro domino Sigismundo Romanorum, Vngarie ac Boemie rege oc., quam cum reuerendissimis patribus et illustribus dominis sacri Romani imperii electoribus, aliisque reuerendis patribus dominis prelatis Alamannie ac illustribus et magnificis dominis ducibus, marchionibus, comitibus, nobilibus, militibus, armigeris, ciuitatumque et communitatum nuncciis ac ambasiatoribus diuersis parcium Alamanie in Nürnberga con- stitutis inter alia contra predictos hereticos deliberatum extitit tempore oportuno de exercitu generali deo propicio cuius res agitur congregando. Ad quem feliciter peragendum regia Roma- norum maiestas habita prius convencione cum serenissimo do- mino domino Wladislao rege Polonie, ac illustri principe domino Wittoldo, duce Littwanie, priusquam terminus exercitus congre- gandi publicaretur, ex pluribus bonis respectibus tractatum ha- buit. Tandem eadem Romanorum regia maiestas pridem nobis per suas litteras significauit, qualiter spiritus sancti gracia reno- uata pace et concordia inter eam et dictos dominos regem Polo- nie et Wittoldum taliter conclusum extitit et prouisum, quod ipsa Romana regia maiestas cum potencia sua Vngarie illustri- busque principibus dominis ducibus Slesie, fidelibusque Bohemie et Morauie, ad cuius exercitum adaugendum illustrem prin- cipem dominum Albertum ducem Austrie filium suum carissimum cum tota sua potencia conuocauit, nec non dictus dominus rex Polonie siue ipse dominus dux Wittoldus personaliter cum omni sua potencia in proximo festo sancti Johannis Baptiste suis propriis sumptibus aduersus dictos hereticos debet proficisci.
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301 Significauit eciam, quod illustris princeps dominus Fridericus dux Saxonie, marchio Missinensis et lantgrauius Turingie, prin- ceps elector oc. cum duobus milibus lancearum et totidem sagitta- riis eciam in Bohemia dicto festo sancti Johannis Baptiste castra sua figere debet, quodque nos predictos dominos principes sacri imperii electores aliosque principes dominos et communitates Germanie exhortari et inducere deberemus, vt se viriliter et potenter ad tam sanctum opus accingerent, et in predicto festo cum Romana regia majestate coniungerent. Propterea nos nouis- sime in opido Bobardie Treuerensis dyocesis reuerendissimos et illustres principes et dominos Moguntinum, Coloniensem et Treuerensem archiepiscopos, Ludowicumque comitem palatinum Reni ac Bauarie ducem ibidem in simul congregatos ex debito officii nostri et ipsius regie maiestatis requisicione pro hac re summo opere exhortati fuimus. Orthodoxi principes et fidei catholice zelatores requisicioni et exhortacioni predictis annuen- tes, vt ipsorum hereticorum exterminium subsequatur, omnibus principibus, dominis, baronibus, ciuitatibus, communitatibus et opidis Germanie predicta seriose per eorum literas communiter intimarunt, eosque requisiuerunt, vt in dicto festo in Bohemia iuxta eorum potencias et facultates sint parati pro subsidio dicte fidei et ipsius regie maiestatis. Nos autem ut premissa velocius et felicius exequantur, volentes de thesauris spiritualibus sancte matris ecclesie iuxta mandatum per dictum dominum nostrum papam in hac parte per suas literas nobis factum omnibus christifidelibus contra dictos hereticos ire aut mittere volentibus impartiri, et ut eo libencius ad hoc christifideles inducantur, quo se spiritualibus donis indulgenciisque viderint se refectos, paternitatem vestram monemus et hortamur in domino, cui eciam in virtute sancte obediencie et sub excommunicacionis pena districte precipiendo mandamus, quatenus hoc sanctum negocium omni cum diligencia prosequentes quibusvis dilacione et excep- cione remotis in vestris ciuitate et dyocesi aliquos presbyteros tam seculares quam religiosos ad hoc ydoneos et sufficientes, super quo vestram conscienciam oneramus, deputare et eligere debeatis ad predicandum dictum crucis verbum, confessionesque euncium uel mittencium audiendum, ac personaliter accedentes cruce signandum, aliaque faciendum, que huiusmodi negocii pro-
301 Significauit eciam, quod illustris princeps dominus Fridericus dux Saxonie, marchio Missinensis et lantgrauius Turingie, prin- ceps elector oc. cum duobus milibus lancearum et totidem sagitta- riis eciam in Bohemia dicto festo sancti Johannis Baptiste castra sua figere debet, quodque nos predictos dominos principes sacri imperii electores aliosque principes dominos et communitates Germanie exhortari et inducere deberemus, vt se viriliter et potenter ad tam sanctum opus accingerent, et in predicto festo cum Romana regia majestate coniungerent. Propterea nos nouis- sime in opido Bobardie Treuerensis dyocesis reuerendissimos et illustres principes et dominos Moguntinum, Coloniensem et Treuerensem archiepiscopos, Ludowicumque comitem palatinum Reni ac Bauarie ducem ibidem in simul congregatos ex debito officii nostri et ipsius regie maiestatis requisicione pro hac re summo opere exhortati fuimus. Orthodoxi principes et fidei catholice zelatores requisicioni et exhortacioni predictis annuen- tes, vt ipsorum hereticorum exterminium subsequatur, omnibus principibus, dominis, baronibus, ciuitatibus, communitatibus et opidis Germanie predicta seriose per eorum literas communiter intimarunt, eosque requisiuerunt, vt in dicto festo in Bohemia iuxta eorum potencias et facultates sint parati pro subsidio dicte fidei et ipsius regie maiestatis. Nos autem ut premissa velocius et felicius exequantur, volentes de thesauris spiritualibus sancte matris ecclesie iuxta mandatum per dictum dominum nostrum papam in hac parte per suas literas nobis factum omnibus christifidelibus contra dictos hereticos ire aut mittere volentibus impartiri, et ut eo libencius ad hoc christifideles inducantur, quo se spiritualibus donis indulgenciisque viderint se refectos, paternitatem vestram monemus et hortamur in domino, cui eciam in virtute sancte obediencie et sub excommunicacionis pena districte precipiendo mandamus, quatenus hoc sanctum negocium omni cum diligencia prosequentes quibusvis dilacione et excep- cione remotis in vestris ciuitate et dyocesi aliquos presbyteros tam seculares quam religiosos ad hoc ydoneos et sufficientes, super quo vestram conscienciam oneramus, deputare et eligere debeatis ad predicandum dictum crucis verbum, confessionesque euncium uel mittencium audiendum, ac personaliter accedentes cruce signandum, aliaque faciendum, que huiusmodi negocii pro-
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302 secucio requirit. Volumus autem, ut secundum nostre facultatis literas illi, quos ad predicandum et confessiones audiendum, ut premittitur, deputaueritis, omnes et singulos suis uel alienis expensis ad dictum exercitum personaliter accedentes, et illos, qui secundum suarum facultatum qualitatem et exigenciam ydo- neos destinauerint bellatores aut bellatorem, ab omnibus crimi- nibus et delictis cciam si talia forent, propter que sedes apo- stolica esset merito consulenda, plenarie absoluant. Illis vero, qui in propriis personis dicto exercitui interesse et propter in- opiam seu paupertatem alios destinare nequiuerint, omnibus eciam clericis tam secularibus quam regularibus et aliis vtriusque sexus personis, dum tamen durante prosecucione dicti negocii in jeiuniis et oracionibus perscucrent, quod dominus noster Jesus Christus suis fidelibus contra dictos hereticos euntibus victoriam largiri dignetur, sexaginta, confluentibus autem ad huiusmodi predicaciones audiendum pro qualibet vice centum dies de in- iunctis sibi penitenciis auctoritate apostolica misericorditer rela- xent et relaxamus, concedentes ipsis predicatoribus et confesso- ribus facultatem, vt uota quorumcunque eciam sedi apostolice reseruata possint in subsidium contra dictos hereticos prestan- dum commutare, sic quod votis ipsi astricti in personis propriis, si robur corporis et facultas fuerint, debeant contra dictos here- ticos transire. Sin autem quod mittant bellatorem uel bellatores secundum extimacionem expensarum, quas iuxta existimacionem sui confessionis verisimiliter adimplendo votum huiusmodi fecis- sent, eisdemque predicatoribus et confessoribus sub excommuni- cacionis pena late sentencie inhibemus, ne ab hys, quorum con- fessionem audierint, vltra vnum eciam si sponte offeratur, halen- sem audeant acceptare, in omnibus autem et per omnia se habi- turi secundum informaciones et instrucciones nostras in alia expedicione vestre paternitati et aliis locorum ordinariis Ger- manie transmissas. In quorum testimonium presentes fieri nostri- que sigilli iussimus appensione muniri. Datum Moguntii anno natiuitatis domini millesimo quadringentesimo vicesimo tercio, indiccione prima, die sabbati, decima quinta mensis Mai, ponti- ficatus dicti domini nostri pape anno sexto.
302 secucio requirit. Volumus autem, ut secundum nostre facultatis literas illi, quos ad predicandum et confessiones audiendum, ut premittitur, deputaueritis, omnes et singulos suis uel alienis expensis ad dictum exercitum personaliter accedentes, et illos, qui secundum suarum facultatum qualitatem et exigenciam ydo- neos destinauerint bellatores aut bellatorem, ab omnibus crimi- nibus et delictis cciam si talia forent, propter que sedes apo- stolica esset merito consulenda, plenarie absoluant. Illis vero, qui in propriis personis dicto exercitui interesse et propter in- opiam seu paupertatem alios destinare nequiuerint, omnibus eciam clericis tam secularibus quam regularibus et aliis vtriusque sexus personis, dum tamen durante prosecucione dicti negocii in jeiuniis et oracionibus perscucrent, quod dominus noster Jesus Christus suis fidelibus contra dictos hereticos euntibus victoriam largiri dignetur, sexaginta, confluentibus autem ad huiusmodi predicaciones audiendum pro qualibet vice centum dies de in- iunctis sibi penitenciis auctoritate apostolica misericorditer rela- xent et relaxamus, concedentes ipsis predicatoribus et confesso- ribus facultatem, vt uota quorumcunque eciam sedi apostolice reseruata possint in subsidium contra dictos hereticos prestan- dum commutare, sic quod votis ipsi astricti in personis propriis, si robur corporis et facultas fuerint, debeant contra dictos here- ticos transire. Sin autem quod mittant bellatorem uel bellatores secundum extimacionem expensarum, quas iuxta existimacionem sui confessionis verisimiliter adimplendo votum huiusmodi fecis- sent, eisdemque predicatoribus et confessoribus sub excommuni- cacionis pena late sentencie inhibemus, ne ab hys, quorum con- fessionem audierint, vltra vnum eciam si sponte offeratur, halen- sem audeant acceptare, in omnibus autem et per omnia se habi- turi secundum informaciones et instrucciones nostras in alia expedicione vestre paternitati et aliis locorum ordinariis Ger- manie transmissas. In quorum testimonium presentes fieri nostri- que sigilli iussimus appensione muniri. Datum Moguntii anno natiuitatis domini millesimo quadringentesimo vicesimo tercio, indiccione prima, die sabbati, decima quinta mensis Mai, ponti- ficatus dicti domini nostri pape anno sexto.
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303 273. 1423, Mai 27 (Trebowlya). K. Wladislaw von Polen an seine russinischen Unterthanen im Lemberger Districte: klagt uber deren Anhänglichkeit an die ketzerischen Böhmen und ermahnt sic dringend, sich zum bevorstehenden Feldzuge gegen Letz- tere bereit zu halten. (Codox Přemyslacus in der Prager Universit. Bibliothek, f. 196.) Nobilibus, strenuis, spectabilibus et famosis militibus, cli- entibus, terrigenis ceterisque terræe nostra Russiæ indigenis in territorio et capitaneatu Leopoliensi et alibi consistentibus, fi- delibus nostris dilectis præsentibus requirendis, gratiam regiam et omne bonum. Nobiles, strenui, spectabiles et famosi, nobis dilecti! Ad hoc sceptrum regni hujus inclyti recepimus, ut sub felici nostro regimine populus ipsius univorsus pacis dulcedine foveatur, et nobis ad nostra obsequia, maxime ubi communis requirit neces- sitas, se reddat promptiorem. Sane post disturbia et dissensi- ones inter sermum principem D. Romanorum et Hungariæ oc. regem et nos ac fratrem nostrum carmum D. Magnum ducem Litvanie quocunque spiritu operante suscitatas et exortas, in hac conventione Schramovice et Kesmarg per nos alterutrum observata, non sine prælatorum et baronum consilio, quos tunc nobiscum habuimus, sopitis et extinctis cunctis odiorum flammis, pro abolenda nominis nostri infamia, qua contaminatum fuerat per transitum nostratuum et regni nostri nobilium cum præclaro principe D. Sigismundo duce Litvaniæ nepote nostro carmo in regnum Bohemiæ sine nostra scientia et voluntate, et pro con- sequenda perpetua pace nobis in regno in futurum ad hoc de- venimus non per inscriptiones vanas (sic) sed dudum firmatas in suum robur reducendo, quod præfato D. Romanorum regi anno dumtaxat præsenti subsidia nostra adversus Hussones hæ- reticos quos ex debito religionis christianæ universi principes tam spirituales quam seculares persequi teneantur et in exci- dium et destructionem eorum ad arma consurgere tamquam per summum pontificem et ecclesiam catholicam damnatorum facere
303 273. 1423, Mai 27 (Trebowlya). K. Wladislaw von Polen an seine russinischen Unterthanen im Lemberger Districte: klagt uber deren Anhänglichkeit an die ketzerischen Böhmen und ermahnt sic dringend, sich zum bevorstehenden Feldzuge gegen Letz- tere bereit zu halten. (Codox Přemyslacus in der Prager Universit. Bibliothek, f. 196.) Nobilibus, strenuis, spectabilibus et famosis militibus, cli- entibus, terrigenis ceterisque terræe nostra Russiæ indigenis in territorio et capitaneatu Leopoliensi et alibi consistentibus, fi- delibus nostris dilectis præsentibus requirendis, gratiam regiam et omne bonum. Nobiles, strenui, spectabiles et famosi, nobis dilecti! Ad hoc sceptrum regni hujus inclyti recepimus, ut sub felici nostro regimine populus ipsius univorsus pacis dulcedine foveatur, et nobis ad nostra obsequia, maxime ubi communis requirit neces- sitas, se reddat promptiorem. Sane post disturbia et dissensi- ones inter sermum principem D. Romanorum et Hungariæ oc. regem et nos ac fratrem nostrum carmum D. Magnum ducem Litvanie quocunque spiritu operante suscitatas et exortas, in hac conventione Schramovice et Kesmarg per nos alterutrum observata, non sine prælatorum et baronum consilio, quos tunc nobiscum habuimus, sopitis et extinctis cunctis odiorum flammis, pro abolenda nominis nostri infamia, qua contaminatum fuerat per transitum nostratuum et regni nostri nobilium cum præclaro principe D. Sigismundo duce Litvaniæ nepote nostro carmo in regnum Bohemiæ sine nostra scientia et voluntate, et pro con- sequenda perpetua pace nobis in regno in futurum ad hoc de- venimus non per inscriptiones vanas (sic) sed dudum firmatas in suum robur reducendo, quod præfato D. Romanorum regi anno dumtaxat præsenti subsidia nostra adversus Hussones hæ- reticos quos ex debito religionis christianæ universi principes tam spirituales quam seculares persequi teneantur et in exci- dium et destructionem eorum ad arma consurgere tamquam per summum pontificem et ecclesiam catholicam damnatorum facere
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304 spopondimus. Hinc nobis Fidelitates Vrus per generosum et magnificum capitaneum nostrum Russiæ generalem Spitconem de Tharnow sincere nobis dilectum requirentibus, ut stipendiis vestris salvis pro honore nostro, cujus præe omnibus divitiis ca- rior est nobis possessio, et in veritate verbo nostro servando cuilibet observamus, hac pro pace perpetua nobis et regno nostro consequenda, pro qua totis instamus conatibus, nobiscum adversus prædictos hæreticos surgeretis et vos ituros ad expeditionem aptaretis. Tamen Fidbus Vris, quod agre ferendo cum dolore referimus, ad hujusmodi requisitiones nostras, ut disponatis vos ad viam, minime advertitis, pensantes tamen pro nihilo famam nostri nominis et regni tunc obfuscatam, pro qua potius quam pro nostra persona vos exponere deberetis, et promissa nostra regia in spem assecutionis pacis perpetuæ exhibita leviter repu- tantes, excusamini et subtrahitis vos a transitu ad viam præ- dictam, stipendia et solaria vestra solita pro qualibet lancearum recipere refutando. Sed et id ad majorem cedit tristitiam nobis et dolorem, quod quidam vestrum regni nostri et præsertim terræe Russiæ indigenæ et nobiles familiaresque nostri continui pridem ad requisitionem D. Sigismundi ducis prædicti contra nostram scientiam et voluntatem, quibus et pro damnis aut ali- quibus periculis minime fuit promissum, in subsidium Hussonum præedictorum ut præfertur contra salutem et honorem ipsorum processerunt: nunc autem ad requisitionem nostram, qui utique dominus et rex sumus temporalis, fama nostra expurganda et pace regno procuranda perpetua, ac inprimis et ante omnia pro salute animarum, cum ibidem corruenti (sic) plena remissio pec- catorum a poena et a culpa sit concessa, ituros nobiscum vos excusatis et a transitu facitis alienos. Quapropter attento, quan- tis favoribus, donis, gratiis et libertatibus vos semper sumus prosecuti, et qualiter sub nostro felici regimine favente domino in dulcedine pacis crevistis et pauca se vobis adversa obtule- runt, modo in senio nostro et senectute nostra ne derelinquatis nos, sed honorem nostrum pensando, quem ex debito fidelitatis et præestito sub juramento homagio astricti estis defensare ac promissa, petimus et rogamus vos ex affectu et tamquam do- minus et rex vos requirimus et hortamur, quatenus ad expedi- tionem imminentem vos ituros disponatis pro lanceis ratione
304 spopondimus. Hinc nobis Fidelitates Vrus per generosum et magnificum capitaneum nostrum Russiæ generalem Spitconem de Tharnow sincere nobis dilectum requirentibus, ut stipendiis vestris salvis pro honore nostro, cujus præe omnibus divitiis ca- rior est nobis possessio, et in veritate verbo nostro servando cuilibet observamus, hac pro pace perpetua nobis et regno nostro consequenda, pro qua totis instamus conatibus, nobiscum adversus prædictos hæreticos surgeretis et vos ituros ad expeditionem aptaretis. Tamen Fidbus Vris, quod agre ferendo cum dolore referimus, ad hujusmodi requisitiones nostras, ut disponatis vos ad viam, minime advertitis, pensantes tamen pro nihilo famam nostri nominis et regni tunc obfuscatam, pro qua potius quam pro nostra persona vos exponere deberetis, et promissa nostra regia in spem assecutionis pacis perpetuæ exhibita leviter repu- tantes, excusamini et subtrahitis vos a transitu ad viam præ- dictam, stipendia et solaria vestra solita pro qualibet lancearum recipere refutando. Sed et id ad majorem cedit tristitiam nobis et dolorem, quod quidam vestrum regni nostri et præsertim terræe Russiæ indigenæ et nobiles familiaresque nostri continui pridem ad requisitionem D. Sigismundi ducis prædicti contra nostram scientiam et voluntatem, quibus et pro damnis aut ali- quibus periculis minime fuit promissum, in subsidium Hussonum præedictorum ut præfertur contra salutem et honorem ipsorum processerunt: nunc autem ad requisitionem nostram, qui utique dominus et rex sumus temporalis, fama nostra expurganda et pace regno procuranda perpetua, ac inprimis et ante omnia pro salute animarum, cum ibidem corruenti (sic) plena remissio pec- catorum a poena et a culpa sit concessa, ituros nobiscum vos excusatis et a transitu facitis alienos. Quapropter attento, quan- tis favoribus, donis, gratiis et libertatibus vos semper sumus prosecuti, et qualiter sub nostro felici regimine favente domino in dulcedine pacis crevistis et pauca se vobis adversa obtule- runt, modo in senio nostro et senectute nostra ne derelinquatis nos, sed honorem nostrum pensando, quem ex debito fidelitatis et præestito sub juramento homagio astricti estis defensare ac promissa, petimus et rogamus vos ex affectu et tamquam do- minus et rex vos requirimus et hortamur, quatenus ad expedi- tionem imminentem vos ituros disponatis pro lanceis ratione
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305 stipendii vobis debiti quilibet vestrum capitaneum prædictum requirendo, hoc iter vestrum taliter disponendo et exitum de domo, ut super festum S. Jacobi circa Hradecz vel Jaromirz civitates in metis regni Bohemiæ consistendo possetis constitui, taliter agentes in præmissis, quemadmodum gliscitis honorem nostrum et famam regiam fore salvam, regnum pace perfrui perpetua, et nos in futurum vobis et vestris amplius impenden- dos et libertates adaugendas cupitis fore promptiores. Super quibus voluntates vestras nobis significando per medium capi- tanei vestri memorati quocitius remittatis. Dat. in Trebowlya, feria quinta infra octavam Pentecosten, anno domini oc. XXIII°. 274. 1423 (s. d. Aug.-Sept.) (Korczyn). König Wladislaw von Polen an den Grossfürsten Witold von Litthauen: theilt ihm in Abschrift die Beschlüsse mit, welche auf einem Landtage zu Neustadt-Korczyn gegen den nach Polen eindringenden Hussitismus gefasst worden sind, und zu Martini in Wislica auch für Grosspolen be- stätigt werden sollen. (Liber cancellariae Stanislai Ciolek, von J. Caro, VIII, p. 354.) Preclare princeps, illustris frater noster carissime ! In partibus Polonie existentes indixeramus in hoc loco dominis et communitatibus terrarum Cracovie, Sandomirie, Russie et aliis ipsis vicinis conuencionem, signanter super dandis modo et ordine, quibus valeamus huic morbo pestifero heresis, qui proch- dolor serpit in regno nostro, obviare; vbi dum prefatarum terra- rum domini et communitas conuenissent, videbatur eis inter cetera remedia vtile fore et necessarium, ut nos cum ipsis ipsi- que nobiscum vicissim et reciproce contra omnes predictam heresim sectantes eorumque fautores et receptatores et noui- tates in regno nostro exquirentes inscriberemus et obligaremus secundum tenorem capitulorum et articulorum in littera predicte inscripcionis seu obligacionis, cuius copiam Vestre Fraternitati presentibus dirigimus interclusam, conscriptorum, ex qua ple- nissime de effectu huiusmodi inscripcionis poteritis informari. Verum quia prefate inscripcionis conclusio et diffinicio propter 20
305 stipendii vobis debiti quilibet vestrum capitaneum prædictum requirendo, hoc iter vestrum taliter disponendo et exitum de domo, ut super festum S. Jacobi circa Hradecz vel Jaromirz civitates in metis regni Bohemiæ consistendo possetis constitui, taliter agentes in præmissis, quemadmodum gliscitis honorem nostrum et famam regiam fore salvam, regnum pace perfrui perpetua, et nos in futurum vobis et vestris amplius impenden- dos et libertates adaugendas cupitis fore promptiores. Super quibus voluntates vestras nobis significando per medium capi- tanei vestri memorati quocitius remittatis. Dat. in Trebowlya, feria quinta infra octavam Pentecosten, anno domini oc. XXIII°. 274. 1423 (s. d. Aug.-Sept.) (Korczyn). König Wladislaw von Polen an den Grossfürsten Witold von Litthauen: theilt ihm in Abschrift die Beschlüsse mit, welche auf einem Landtage zu Neustadt-Korczyn gegen den nach Polen eindringenden Hussitismus gefasst worden sind, und zu Martini in Wislica auch für Grosspolen be- stätigt werden sollen. (Liber cancellariae Stanislai Ciolek, von J. Caro, VIII, p. 354.) Preclare princeps, illustris frater noster carissime ! In partibus Polonie existentes indixeramus in hoc loco dominis et communitatibus terrarum Cracovie, Sandomirie, Russie et aliis ipsis vicinis conuencionem, signanter super dandis modo et ordine, quibus valeamus huic morbo pestifero heresis, qui proch- dolor serpit in regno nostro, obviare; vbi dum prefatarum terra- rum domini et communitas conuenissent, videbatur eis inter cetera remedia vtile fore et necessarium, ut nos cum ipsis ipsi- que nobiscum vicissim et reciproce contra omnes predictam heresim sectantes eorumque fautores et receptatores et noui- tates in regno nostro exquirentes inscriberemus et obligaremus secundum tenorem capitulorum et articulorum in littera predicte inscripcionis seu obligacionis, cuius copiam Vestre Fraternitati presentibus dirigimus interclusam, conscriptorum, ex qua ple- nissime de effectu huiusmodi inscripcionis poteritis informari. Verum quia prefate inscripcionis conclusio et diffinicio propter 20
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306 absenciam dominorum et communitatis terrarum Maioris Polonie est dilata, ad quorum sciendam et inquirendam voluntatem vadunt duo de baronibus harum partium, quorum voluntate scita ct obtenta prefati domini et duo de qualibet domo seu clenodio in Vislicis super festum sancti Martini iterum debent convenire, predictam inscriptionem seu mutuam obligacionem diffinituri nobiscum. Placeat igitur Vestre Fraternitati in hoc negocio tenore predicte obligacionis exaudito et intellecto nobis vestrum consilium remittere antequam de ipso concludatur. Mittimus eciam vobis copias (literarum) per electores imperii nobis regi scriptarum. Datum in Nouaciuitate. 275. 1423, Sept. 14 (Ofen). Breslauer Abgesandte an ihren Stadtrath: berichten u. A., dass vicle fremde Botschaften der Ankunft des Königs in Ofen harren, „auch des Königs von Polen Botschaft von der Hussen wegen“, die „aller ihrer Sachen bleiben werden bei dem Könige von Polen" gen den König Sig- mund &c. (Grünhagen 1. c. n. 53 aus d. Breslauer Stadtarchiv.) Unsern frundlichen grus zuvor, ersame lieben heren vnd frunde, wir tuen euch zu wissen, das sich vnser here bisschoff mit dem von Coldiz umbe die rente vnsers herren kunigs, die nu vff Michaelis gefallen sal, geeynet hat, also das dieselbe rente dem von Coldicz gefallen sal, daruf haben wir vor en geloubet kegn Heinriche Tristram vor 250 ungarsche gulden in golde, die man acht tage nach Michaelis vnvorczoglich zu Bres- law beczalen sal, vund dorczu haben wir im auch czwene gulden in golde vorneiget, also das im nach geboren werden hundert und 48 gulden uf Michaelis. Auch wisset, das herczog Albrecht von Österrich vf der Blindenburge bey vnserm hern kunige ist vnd wird bei czween tagen ken Ofen komen, so ist der cardinal auch zu Ofen vnd sust vil andere heren in botschaft von fremden landen, vund des kunigs von Polen botschaft alse von der hussen wegen ist auch hier, und vorsehen uns, das die hussen alle irer sachen bliben werden bey dem kunige von Polen ken unserm
306 absenciam dominorum et communitatis terrarum Maioris Polonie est dilata, ad quorum sciendam et inquirendam voluntatem vadunt duo de baronibus harum partium, quorum voluntate scita ct obtenta prefati domini et duo de qualibet domo seu clenodio in Vislicis super festum sancti Martini iterum debent convenire, predictam inscriptionem seu mutuam obligacionem diffinituri nobiscum. Placeat igitur Vestre Fraternitati in hoc negocio tenore predicte obligacionis exaudito et intellecto nobis vestrum consilium remittere antequam de ipso concludatur. Mittimus eciam vobis copias (literarum) per electores imperii nobis regi scriptarum. Datum in Nouaciuitate. 275. 1423, Sept. 14 (Ofen). Breslauer Abgesandte an ihren Stadtrath: berichten u. A., dass vicle fremde Botschaften der Ankunft des Königs in Ofen harren, „auch des Königs von Polen Botschaft von der Hussen wegen“, die „aller ihrer Sachen bleiben werden bei dem Könige von Polen" gen den König Sig- mund &c. (Grünhagen 1. c. n. 53 aus d. Breslauer Stadtarchiv.) Unsern frundlichen grus zuvor, ersame lieben heren vnd frunde, wir tuen euch zu wissen, das sich vnser here bisschoff mit dem von Coldiz umbe die rente vnsers herren kunigs, die nu vff Michaelis gefallen sal, geeynet hat, also das dieselbe rente dem von Coldicz gefallen sal, daruf haben wir vor en geloubet kegn Heinriche Tristram vor 250 ungarsche gulden in golde, die man acht tage nach Michaelis vnvorczoglich zu Bres- law beczalen sal, vund dorczu haben wir im auch czwene gulden in golde vorneiget, also das im nach geboren werden hundert und 48 gulden uf Michaelis. Auch wisset, das herczog Albrecht von Österrich vf der Blindenburge bey vnserm hern kunige ist vnd wird bei czween tagen ken Ofen komen, so ist der cardinal auch zu Ofen vnd sust vil andere heren in botschaft von fremden landen, vund des kunigs von Polen botschaft alse von der hussen wegen ist auch hier, und vorsehen uns, das die hussen alle irer sachen bliben werden bey dem kunige von Polen ken unserm
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307 heren dem kunige, also das wir unser sachen kein ende werden haben mögen, die sachen haben sich denne vor geendet, und bitten euch, uns bey eurem eigenen boten zu vorschreiben, wie is mit den Opulisschen heren und den hern von der Olaw bleben ist, und sust von allen andern sachen, vff das wir uns darnach mögen richten ; auch, lieben frund, habt ufsehn mit vorsichtikeit, wenn man ernstlich donach stehit, wie man uns zu schaden mochte brengen, wenn die zwene R. et W. nach heute vorgeben, das die gemeyne mit dem rate nicht eyne sey, das wir doch hoffen, mit eyntracht alle ihre bosheid zu öberwinden, wenn wir eynen gnedgen heren haben, aber der zubleser vff der stat erg- stis ist vil, doran sehit, das ir eyntrechtichlich eyne bleibet, wenn wir allen unsern fleis hier tuen wollen mit ganczem ver- mögen. Gegeben zu Ofen an des hilgen cruczes tage der er- hebunge. Michel Banko vnd Michel Glesel. 276. 1423, Oct. 11 (Ofen). K. Sigmund beglaubigt seine Abgeordneten Albrecht von Hohenlohe und Konrad von Weinsberg bei dem nach Frankfurt wegen der Hussiten aus- geschriebenen Reichstage. (Dr. J. Janssen, Frankfurter Reichscorrespondenz, I, 339.) Wir Sigmund oc. embieten allen vnd iglichen unsern und des richs lieben getruen, den burgermeistern, reten und bot- schefften unser und des richs stede, die in botschafft uff dem nechsten tag mit unsern und des richs kurfursten, fursten, greven, herren und steten seyn werden, unser gnad und alles gut. Lieben getruen! Wir senden zu euch die edeln Albrechten von Hohenloch und Conraten von Winsperg, unsere rete und lieben getruen, unsere ernste begerung und meynung von der heiligen kristenheit notdurft, des heiligen Romischen richs und der keczer zu Behem wegen, an euch zu brengen, eigentlich underweisten, und begeren von euch mit ganczem ernste und fleisze, was euch die vorgenannten Albrecht und Conrad unsere 20*
307 heren dem kunige, also das wir unser sachen kein ende werden haben mögen, die sachen haben sich denne vor geendet, und bitten euch, uns bey eurem eigenen boten zu vorschreiben, wie is mit den Opulisschen heren und den hern von der Olaw bleben ist, und sust von allen andern sachen, vff das wir uns darnach mögen richten ; auch, lieben frund, habt ufsehn mit vorsichtikeit, wenn man ernstlich donach stehit, wie man uns zu schaden mochte brengen, wenn die zwene R. et W. nach heute vorgeben, das die gemeyne mit dem rate nicht eyne sey, das wir doch hoffen, mit eyntracht alle ihre bosheid zu öberwinden, wenn wir eynen gnedgen heren haben, aber der zubleser vff der stat erg- stis ist vil, doran sehit, das ir eyntrechtichlich eyne bleibet, wenn wir allen unsern fleis hier tuen wollen mit ganczem ver- mögen. Gegeben zu Ofen an des hilgen cruczes tage der er- hebunge. Michel Banko vnd Michel Glesel. 276. 1423, Oct. 11 (Ofen). K. Sigmund beglaubigt seine Abgeordneten Albrecht von Hohenlohe und Konrad von Weinsberg bei dem nach Frankfurt wegen der Hussiten aus- geschriebenen Reichstage. (Dr. J. Janssen, Frankfurter Reichscorrespondenz, I, 339.) Wir Sigmund oc. embieten allen vnd iglichen unsern und des richs lieben getruen, den burgermeistern, reten und bot- schefften unser und des richs stede, die in botschafft uff dem nechsten tag mit unsern und des richs kurfursten, fursten, greven, herren und steten seyn werden, unser gnad und alles gut. Lieben getruen! Wir senden zu euch die edeln Albrechten von Hohenloch und Conraten von Winsperg, unsere rete und lieben getruen, unsere ernste begerung und meynung von der heiligen kristenheit notdurft, des heiligen Romischen richs und der keczer zu Behem wegen, an euch zu brengen, eigentlich underweisten, und begeren von euch mit ganczem ernste und fleisze, was euch die vorgenannten Albrecht und Conrad unsere 20*
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308 rete in den sachen von unsern wegen sagen und an euch brin- gen werden, das ir das genczlich als uns selber glouben wollet, und euch ouch dorin bewisen als wir euch des wol getruen. Geben zu Ofen, am nechsten montag nach sant Dionisytag, unser riche des Ungrischen oc. in dem XXXVII, des Romischen in dem XIIII, und des Beheimschen im vierden jaren. Ad mandatum D. Regis: Johannes episcopus Zagrabiensis cancellarius. 277. 1423, Nov. 1 (Prag.). Beschlüsse des grossen St. Gallitages, in welchen beide Parteien des Lan- des vereint die vorangegangenen (unbekannten) Koliner Beschlüsse bestä- tigen, und neue Verweser des ganzen Königreichs beiderseits ernannt, nach Brünn zum Neujahr oder zu Mitterfasten (1424) eine freie Audienz beider Parteien angesetzt und viele andere Massregeln zur Befriedung des Lan- des angeordnet werden. (Archiv Český, III, 240 vgl. mit Windek bel Menken I, 1173.) 278. 1423, Nov. 24 (Alba regali). König Sigmund an Ulrich von Rosenberg: er soll den in Böhmen be- schlossenen Tractaten nicht beitreten, bevor er nicht über die Absicht des Königs besser unterrichtet sein wird. (Orig. arch. Trebon.) Sigismundus dei gratia Romanorum rex semper Augustus ac Hungariæ, Bo- emiæ oc. rex. Fidelis dilecte! Tuas literas, tractatus et copias de Bo- emia continentes recepimus, de quibus tibi regratiamur pluri- mum, veluti fideli nostro, nostrum honorem et commodum sol- licite prosequenti. Verum tamen Johannes de Opoczna et Pota de Czastolowicz nondum ad nos venerunt. Ideo te requirimus et hortamur, quatenus ad hujusmodi tractatus nullatenus acce- das, nec eosdem sigilles, prius quam dictos nostros nuntios au- dierimus et de intentione nostra fueris clarius informatus. Dat.
308 rete in den sachen von unsern wegen sagen und an euch brin- gen werden, das ir das genczlich als uns selber glouben wollet, und euch ouch dorin bewisen als wir euch des wol getruen. Geben zu Ofen, am nechsten montag nach sant Dionisytag, unser riche des Ungrischen oc. in dem XXXVII, des Romischen in dem XIIII, und des Beheimschen im vierden jaren. Ad mandatum D. Regis: Johannes episcopus Zagrabiensis cancellarius. 277. 1423, Nov. 1 (Prag.). Beschlüsse des grossen St. Gallitages, in welchen beide Parteien des Lan- des vereint die vorangegangenen (unbekannten) Koliner Beschlüsse bestä- tigen, und neue Verweser des ganzen Königreichs beiderseits ernannt, nach Brünn zum Neujahr oder zu Mitterfasten (1424) eine freie Audienz beider Parteien angesetzt und viele andere Massregeln zur Befriedung des Lan- des angeordnet werden. (Archiv Český, III, 240 vgl. mit Windek bel Menken I, 1173.) 278. 1423, Nov. 24 (Alba regali). König Sigmund an Ulrich von Rosenberg: er soll den in Böhmen be- schlossenen Tractaten nicht beitreten, bevor er nicht über die Absicht des Königs besser unterrichtet sein wird. (Orig. arch. Trebon.) Sigismundus dei gratia Romanorum rex semper Augustus ac Hungariæ, Bo- emiæ oc. rex. Fidelis dilecte! Tuas literas, tractatus et copias de Bo- emia continentes recepimus, de quibus tibi regratiamur pluri- mum, veluti fideli nostro, nostrum honorem et commodum sol- licite prosequenti. Verum tamen Johannes de Opoczna et Pota de Czastolowicz nondum ad nos venerunt. Ideo te requirimus et hortamur, quatenus ad hujusmodi tractatus nullatenus acce- das, nec eosdem sigilles, prius quam dictos nostros nuntios au- dierimus et de intentione nostra fueris clarius informatus. Dat.
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309 in Alba regali, in vigilia S. Katharinæ virginis, regnorum no- strorum anno Hungariæ oc. XXXVII, Romanorum XIV et Bo- emiæ IV. Ad mandatum D. Regis Franciscus pptus Strigon. Nobili Ulrico de Rozenberg consiliario nostro fideli dilecto. 279. 1423, Nov. 24 (Königgrätz). Der Bürgermeister Johann Hwèzda, sammt den Gemeindeältesten von Kö- niggrätz und Priester Ambrosius an Johann Žižka: warnen ihn vor ei- nem gedungenen Mörder in seinem Lager, der ihn für 30 Schock Gro- schen ermorden soll. (Archiv Český, III, 302.) 280. 1423, Nov. 30 (Belgrad). K. Sigmund an Ulrich von Rosenberg: die auf dem Landtage zu Prag versammelten Böhmen haben ihn durch Johann von Opočno und Pûta von Castolowic um die Gewährung eines Gehörs und sicheren Geleites ersucht, welche er ihnen auf nächstkünftige Lichtmess nach Brünn anberäumt habe; er ermahnt Ulrich, ihm in jedem Falle treu zu bleiben. (Archiv Český, I, 17.) 281. S. d. (1424 init.) Werbung eines Abgesandten des Cardinallegaten Branda an König Wla- dislaw von Polen, um ihn für den künftigen Sommer zu einem Feldzuge gegen die Hussiten in Böhmen zu bestimmen. (Cancell. St. Ciolek von J. Caro, LXXV, p. 458.) „Legacio nuncii ex parte Brande cardinalis domino regi Polonie, concitando eum contra (hereticos) Boemie facta.“ Serenissime princeps, gloriosissime et illustrissime domine ! Revmus in Christo pater et dominus, D. meus D. Branda cardi-
309 in Alba regali, in vigilia S. Katharinæ virginis, regnorum no- strorum anno Hungariæ oc. XXXVII, Romanorum XIV et Bo- emiæ IV. Ad mandatum D. Regis Franciscus pptus Strigon. Nobili Ulrico de Rozenberg consiliario nostro fideli dilecto. 279. 1423, Nov. 24 (Königgrätz). Der Bürgermeister Johann Hwèzda, sammt den Gemeindeältesten von Kö- niggrätz und Priester Ambrosius an Johann Žižka: warnen ihn vor ei- nem gedungenen Mörder in seinem Lager, der ihn für 30 Schock Gro- schen ermorden soll. (Archiv Český, III, 302.) 280. 1423, Nov. 30 (Belgrad). K. Sigmund an Ulrich von Rosenberg: die auf dem Landtage zu Prag versammelten Böhmen haben ihn durch Johann von Opočno und Pûta von Castolowic um die Gewährung eines Gehörs und sicheren Geleites ersucht, welche er ihnen auf nächstkünftige Lichtmess nach Brünn anberäumt habe; er ermahnt Ulrich, ihm in jedem Falle treu zu bleiben. (Archiv Český, I, 17.) 281. S. d. (1424 init.) Werbung eines Abgesandten des Cardinallegaten Branda an König Wla- dislaw von Polen, um ihn für den künftigen Sommer zu einem Feldzuge gegen die Hussiten in Böhmen zu bestimmen. (Cancell. St. Ciolek von J. Caro, LXXV, p. 458.) „Legacio nuncii ex parte Brande cardinalis domino regi Polonie, concitando eum contra (hereticos) Boemie facta.“ Serenissime princeps, gloriosissime et illustrissime domine ! Revmus in Christo pater et dominus, D. meus D. Branda cardi-
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310 nalis Placentinus, sedis apostolice legatus, vester antiquus et deuotus seruitor, humillime et ex toto corde se Maiestati Vestre recommendat; qui pro tanta re, vt eciam visitaret Mai. Vestram, quam maxime videre affectat, personaliter ad eandem S. acces- sisset, sed quia imminet quandam audienciam causa pie infor- macionis hereticorum de Bohemia tenendam in Brunna, in quo loco aut prope quem ipsum necessario oportebit tunc moram trahere causa ordinandi et dirigendi ea, que ad salubrem exitum ipsius audiencie, que iudicio omnium sine ipso commode fieri non posset, propterea ex tali necessaria causa impeditus, desti- nauit me ad Maj. Vram non solum ex parte sui, sed eciam ex parte dilectissimi in Christo patris et domini, domini nostri Martini diuina prouidencia pape quinti et ex parte vniuersalis ecclesie, quam ipse sedis apostolice legatus in hac parte repre- sentat. Causa autem mee destinationis serenissimi principes est honor omnipotentis dei, domini nostri Jesu Christi, est bonum fidei catholice et sancte nostre matris ecclesie, est conseruacio societatis humane, est tandem S. V. aput deum meritum inexti- mabile, aput vero homines honor et gloria perpetua. Quantum hec iniqua et crudelis heresis Boemie maiestatem diuinam offen- dat, quemcunque errorem et scandalum tenetur in Christianitate seminare, non est opus me referre. Jam vbique notorium exi- stit, quanta abhominacione et contemptu in deum perfidi heretici Boemie vsi sunt et cottidie vtantur, exurendo ymagines domini nostri Jesu Christi et sanctorum suorum, demolliendo sanctas (ecclesias) et loca sancta, vbi laudatur et honoratur deus, cre- mando et interficiendo monachos et religiosos sacerdotesque dei ministros et alios catholicos Christianos, quicunque in manus eorum perveniunt, deviando ab institutis et preceptis sancte matris ecclesie, extra quam nemo saluari potest, immo repro- batos ritus et obseruancias ac varios errores in seduccione po- puli Christiani predicando, qui asserentes aliud quam sancta mater ecclesia determinauerit, fatentur omnes mores nostros ipsamque catholicam ecclesiam vsque nunc errasse, quod impium est cogitare. Sunt eciam predicti heretici tante malignitatis et insolencie, (ut) serenissimo principi et illustrissimo domino D. Sigismundo diuina fauente clemencia Romanorum semper augusto Hungarie et Bohemie regi, domino eorum naturali, fratri vestro
310 nalis Placentinus, sedis apostolice legatus, vester antiquus et deuotus seruitor, humillime et ex toto corde se Maiestati Vestre recommendat; qui pro tanta re, vt eciam visitaret Mai. Vestram, quam maxime videre affectat, personaliter ad eandem S. acces- sisset, sed quia imminet quandam audienciam causa pie infor- macionis hereticorum de Bohemia tenendam in Brunna, in quo loco aut prope quem ipsum necessario oportebit tunc moram trahere causa ordinandi et dirigendi ea, que ad salubrem exitum ipsius audiencie, que iudicio omnium sine ipso commode fieri non posset, propterea ex tali necessaria causa impeditus, desti- nauit me ad Maj. Vram non solum ex parte sui, sed eciam ex parte dilectissimi in Christo patris et domini, domini nostri Martini diuina prouidencia pape quinti et ex parte vniuersalis ecclesie, quam ipse sedis apostolice legatus in hac parte repre- sentat. Causa autem mee destinationis serenissimi principes est honor omnipotentis dei, domini nostri Jesu Christi, est bonum fidei catholice et sancte nostre matris ecclesie, est conseruacio societatis humane, est tandem S. V. aput deum meritum inexti- mabile, aput vero homines honor et gloria perpetua. Quantum hec iniqua et crudelis heresis Boemie maiestatem diuinam offen- dat, quemcunque errorem et scandalum tenetur in Christianitate seminare, non est opus me referre. Jam vbique notorium exi- stit, quanta abhominacione et contemptu in deum perfidi heretici Boemie vsi sunt et cottidie vtantur, exurendo ymagines domini nostri Jesu Christi et sanctorum suorum, demolliendo sanctas (ecclesias) et loca sancta, vbi laudatur et honoratur deus, cre- mando et interficiendo monachos et religiosos sacerdotesque dei ministros et alios catholicos Christianos, quicunque in manus eorum perveniunt, deviando ab institutis et preceptis sancte matris ecclesie, extra quam nemo saluari potest, immo repro- batos ritus et obseruancias ac varios errores in seduccione po- puli Christiani predicando, qui asserentes aliud quam sancta mater ecclesia determinauerit, fatentur omnes mores nostros ipsamque catholicam ecclesiam vsque nunc errasse, quod impium est cogitare. Sunt eciam predicti heretici tante malignitatis et insolencie, (ut) serenissimo principi et illustrissimo domino D. Sigismundo diuina fauente clemencia Romanorum semper augusto Hungarie et Bohemie regi, domino eorum naturali, fratri vestro
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311 carissimo, contra deum et iusticiam rebellent, *) dantes perni- ciosum exemplum aliis regum et principum subditis, et tali modo dominos suos machinetur (sic!) nisi ab huiusmodi prauitate com- pescantur; asserit preterea magna pars ipsorum hereticorum omnia debere esse communia, nec reddendum censum tributum aut obedienciam suis superioribus, ex quo confunditur humana ciuilitas artesque et alia exercicia, quibus humanum genus regi- tur, per huiusmodi errores destituuntur, multa alia abhomina- bilia perpetrant omnibus manifesta, plura vero nisi eis resis- tatur perpetrata sunt in pernicie regum et principum et cuius- libet aliquid possidentis. Ista est tandem eorum intencio, omnia diuina et humana iura ferro igneque vastant, vnde fiet, nec reges principes in suis regnis et dominiis nec ciues in ciuitatibus nec tandem aliqui in domibus propriis ab eorum temeritatibus red- dantur securi, nec solum abhominanda heresis fidem catholicam aut ecclesiam persequitur sicud machinatur instigacione dyabo- lica in totum humanum genus eius iura corrip(i)enda et violanda. Quis catholicus Christianus hec et similia audiens ab intimis non doleat, non ingemiscat, non insurgat moriturus eciam si sit opus, ne tanta creatori nostro contumelia errogetur. Surgite, surgite illustrissimi principes in seruicium creatoris nostri, non paciamini tantam ignominiam sibi et Christianitati inferri, adiu- uate prefatum serenissimum Romanorum oc. in hoc sancto ne- gocio et ut eciam sit terror omnibus regum subditis, ne talia in dominos suos attemptent. Expectat Christianitas nunc in tempore necessitatis fructum maximum vestre sancte conuer- sionis. Nunc tempus est, quo omnes gentes benedicant diem illum, quo sanctum sumpsistis baptisma, in quo fidem Christia- nam professi estis tenere et defendere. Si aliquem pro rebus terrenis et caducis innumerabilem gentem et exercitum mouistis, quanto magis nunc facere debetis pro creatore nostro, pro uita eterna et beatitudine. Quanto triumpho, quanta gloria sublima- bitur persona vestra, si hec heresis, quam multi vsque huc extirpare temptant, vestro a brachio et adiutorio tandem exter- minetur et per vestras manus finis tanto malo imponatur oc. Licet quilibet autem Christianus fidelis ad hereses persequendas *) MS. evellent.
311 carissimo, contra deum et iusticiam rebellent, *) dantes perni- ciosum exemplum aliis regum et principum subditis, et tali modo dominos suos machinetur (sic!) nisi ab huiusmodi prauitate com- pescantur; asserit preterea magna pars ipsorum hereticorum omnia debere esse communia, nec reddendum censum tributum aut obedienciam suis superioribus, ex quo confunditur humana ciuilitas artesque et alia exercicia, quibus humanum genus regi- tur, per huiusmodi errores destituuntur, multa alia abhomina- bilia perpetrant omnibus manifesta, plura vero nisi eis resis- tatur perpetrata sunt in pernicie regum et principum et cuius- libet aliquid possidentis. Ista est tandem eorum intencio, omnia diuina et humana iura ferro igneque vastant, vnde fiet, nec reges principes in suis regnis et dominiis nec ciues in ciuitatibus nec tandem aliqui in domibus propriis ab eorum temeritatibus red- dantur securi, nec solum abhominanda heresis fidem catholicam aut ecclesiam persequitur sicud machinatur instigacione dyabo- lica in totum humanum genus eius iura corrip(i)enda et violanda. Quis catholicus Christianus hec et similia audiens ab intimis non doleat, non ingemiscat, non insurgat moriturus eciam si sit opus, ne tanta creatori nostro contumelia errogetur. Surgite, surgite illustrissimi principes in seruicium creatoris nostri, non paciamini tantam ignominiam sibi et Christianitati inferri, adiu- uate prefatum serenissimum Romanorum oc. in hoc sancto ne- gocio et ut eciam sit terror omnibus regum subditis, ne talia in dominos suos attemptent. Expectat Christianitas nunc in tempore necessitatis fructum maximum vestre sancte conuer- sionis. Nunc tempus est, quo omnes gentes benedicant diem illum, quo sanctum sumpsistis baptisma, in quo fidem Christia- nam professi estis tenere et defendere. Si aliquem pro rebus terrenis et caducis innumerabilem gentem et exercitum mouistis, quanto magis nunc facere debetis pro creatore nostro, pro uita eterna et beatitudine. Quanto triumpho, quanta gloria sublima- bitur persona vestra, si hec heresis, quam multi vsque huc extirpare temptant, vestro a brachio et adiutorio tandem exter- minetur et per vestras manus finis tanto malo imponatur oc. Licet quilibet autem Christianus fidelis ad hereses persequendas *) MS. evellent.
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312 obligetur, principaliter tamen reges et principes, quibus gladius temporalis a deo concessus est ad laudem bonorum, vindictam vero malorum. Cum autem vos et vestri similes ad iusticiam ministrandam deus preferat, maiorem iusticiam facere non po- testis, ut omnipotenti deo illud, quod proprium eius est, vide- licet honorem et cultum debitum pro viribus exhiberi faciatis, et quod eius sanctam ecclesiam et catholicos Christianos iniu- riis et violenciis protegatis. Propterea benignissime princeps, pre- fatus reuerendus dominus meus dominus cardinalis nomine vni- uersalis ecclesie V. S. hoc monet et exquirit et per viscera miseri- cordie dei nostri obsecrat et circumspecto et legacionis officio tamquam vester fidelis et peculiaris amicus et seruitor pro honore et debito vestro consulit et persuadet, ut ad predictam heresim extinquendam totis viribus insurgere velitis et sanctam matrem ecclesiam ab huiusmodi persequcione defendere ; ad quod quibus pluribus racionibus tenemini, tum quia fidelis Christianus non quia rex perfectissimus, tum quia regno Bohemie finitimus et propinquus, tum quia in rebus bellicis multum instructus et in- formatus et ad predictam heresim delendam valde ydoneus oc. Quod autem S. V. predictam heresim persequi intendat, prefatus revmus dominus meus firmissimam spem habet, attenta summa devocione, quam fidei katholice semper ostenditis et feruenti zelo, quem continue habetis in ampliando et augendo nomine Christiano, attenta reconciliacione fraterni amoris hoc anno renouata S. V. (inter) et fatum dominum D. Romanorum regem, in quo per spiritus sancti graciam conuenistis persona- liter cum vestris potenciis intrare Boemiam in dictorum hereti- corum exterminium, attento eciam quod que prodeunt de labiis non faciatis irrito, sed ea cum omni claritate soletis execucioni demandare. Ne tamen consideratis hiis, que (ab) ambasiatoribus Vestre S. magnifico viro marschalko regni vestri et venerabili viro domino preposito Calissiensi hic presentibus, coram S. V. proximo Septembri acta et conclusa sunt per prefatos sermum D. Romanorum (regem) et revmum dominum meum, nisi cum dicti ambasiatores allegarent causam, quare S. V. et illmus frater vester D. Wy(tol)dus magnus dux Litwanie proxima estate exer- citum in Bohemiam non duxerint, videlicet propter terminum illum prorogatum ad festum sancti Jacobi, non aptum gentibus
312 obligetur, principaliter tamen reges et principes, quibus gladius temporalis a deo concessus est ad laudem bonorum, vindictam vero malorum. Cum autem vos et vestri similes ad iusticiam ministrandam deus preferat, maiorem iusticiam facere non po- testis, ut omnipotenti deo illud, quod proprium eius est, vide- licet honorem et cultum debitum pro viribus exhiberi faciatis, et quod eius sanctam ecclesiam et catholicos Christianos iniu- riis et violenciis protegatis. Propterea benignissime princeps, pre- fatus reuerendus dominus meus dominus cardinalis nomine vni- uersalis ecclesie V. S. hoc monet et exquirit et per viscera miseri- cordie dei nostri obsecrat et circumspecto et legacionis officio tamquam vester fidelis et peculiaris amicus et seruitor pro honore et debito vestro consulit et persuadet, ut ad predictam heresim extinquendam totis viribus insurgere velitis et sanctam matrem ecclesiam ab huiusmodi persequcione defendere ; ad quod quibus pluribus racionibus tenemini, tum quia fidelis Christianus non quia rex perfectissimus, tum quia regno Bohemie finitimus et propinquus, tum quia in rebus bellicis multum instructus et in- formatus et ad predictam heresim delendam valde ydoneus oc. Quod autem S. V. predictam heresim persequi intendat, prefatus revmus dominus meus firmissimam spem habet, attenta summa devocione, quam fidei katholice semper ostenditis et feruenti zelo, quem continue habetis in ampliando et augendo nomine Christiano, attenta reconciliacione fraterni amoris hoc anno renouata S. V. (inter) et fatum dominum D. Romanorum regem, in quo per spiritus sancti graciam conuenistis persona- liter cum vestris potenciis intrare Boemiam in dictorum hereti- corum exterminium, attento eciam quod que prodeunt de labiis non faciatis irrito, sed ea cum omni claritate soletis execucioni demandare. Ne tamen consideratis hiis, que (ab) ambasiatoribus Vestre S. magnifico viro marschalko regni vestri et venerabili viro domino preposito Calissiensi hic presentibus, coram S. V. proximo Septembri acta et conclusa sunt per prefatos sermum D. Romanorum (regem) et revmum dominum meum, nisi cum dicti ambasiatores allegarent causam, quare S. V. et illmus frater vester D. Wy(tol)dus magnus dux Litwanie proxima estate exer- citum in Bohemiam non duxerint, videlicet propter terminum illum prorogatum ad festum sancti Jacobi, non aptum gentibus
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313 vestris ad exercitandum ex eo, quod esset nimis in fine estatis, quo tempore non inueniebantur necessaria pro castrametantibus, et quod S. V. et dicti magni ducis Celsitudo solebant in quem- cunque locum accederent cum honore et expedicione redire, sub- iungendo pluries, quod si S. V. et eius Celsitudini statueretur terminus conueniens et aptus, ad hoc eratis parati toto posse vestro contra dictos hereticos venire: propterea prefati sermus princeps dominus Rex Romanorum et revmus dominus meus cum eisdem ambasiatoribus concluserunt, quod S. V. et dicti magni ducis Celsitudo haberent hanc facultatem statuendi eis terminum quemcunque vobis gratum et convenientem intiman- dum quanto citius posset fieri prefatis S. regi Romanorum et revmo domino meo, ut possent huiusmodi terminum notificare sanctmo domino nostro pape ac revmis patribus et illustribus do- minis sacri Romani imperii rectoribus aliisque principibus do- minis et communitatibus et ceteris, ut possent se ad dictum exercicium parare uel aliud subsidium prestare; de cuius ter- mini prefixione adhuc certum responsum non est habitum, quod prefatus reuerendissimus dominus meus ex aliqua racionabili causa factum esse existimat. Cum autem, serenissime princeps, vsque ad estatem sit breue tempus, et necessarium sit volentibus castrametari habere spacium preparandi se de oportunis ad bellum et de variis ac longinquis partibus sint homines vocandi ad huiusmodi exer- cicium et nihil aliud expectare nisi vt V. S. dictum terminum statuere videtur prefato revmo domino meo et omnibus fidei zelum habentibus non vlterius diferendum, quia quelibet modica prorogacio potest impedire exercitum future estatis et turbare tantum bonum, quemadmodum factum est predicta estate. Ideo cum omni instancia et toto mentis affectu prefatus revmus do- minus meus orat, supplicat ac obsecrat, ut iam sine vlteriori mora S. V. pro vestro debito et honore dictum termimum, quo velit esse hoc anno personaliter in Bohemia constituta, digne- tur statuere et ipsum prefatis S(igismundo) domino regi Roma- norum et revmo domino meo insinuare, ut notificari possit prefato sanctmo domino nostro pape, qui tam ecclesiasticas quam secu- lares personas ad hoc sanctum opus hortetur et inducat, et ipse S(igismundus) dominus Romanorum imperiali auctoritate possit
313 vestris ad exercitandum ex eo, quod esset nimis in fine estatis, quo tempore non inueniebantur necessaria pro castrametantibus, et quod S. V. et dicti magni ducis Celsitudo solebant in quem- cunque locum accederent cum honore et expedicione redire, sub- iungendo pluries, quod si S. V. et eius Celsitudini statueretur terminus conueniens et aptus, ad hoc eratis parati toto posse vestro contra dictos hereticos venire: propterea prefati sermus princeps dominus Rex Romanorum et revmus dominus meus cum eisdem ambasiatoribus concluserunt, quod S. V. et dicti magni ducis Celsitudo haberent hanc facultatem statuendi eis terminum quemcunque vobis gratum et convenientem intiman- dum quanto citius posset fieri prefatis S. regi Romanorum et revmo domino meo, ut possent huiusmodi terminum notificare sanctmo domino nostro pape ac revmis patribus et illustribus do- minis sacri Romani imperii rectoribus aliisque principibus do- minis et communitatibus et ceteris, ut possent se ad dictum exercicium parare uel aliud subsidium prestare; de cuius ter- mini prefixione adhuc certum responsum non est habitum, quod prefatus reuerendissimus dominus meus ex aliqua racionabili causa factum esse existimat. Cum autem, serenissime princeps, vsque ad estatem sit breue tempus, et necessarium sit volentibus castrametari habere spacium preparandi se de oportunis ad bellum et de variis ac longinquis partibus sint homines vocandi ad huiusmodi exer- cicium et nihil aliud expectare nisi vt V. S. dictum terminum statuere videtur prefato revmo domino meo et omnibus fidei zelum habentibus non vlterius diferendum, quia quelibet modica prorogacio potest impedire exercitum future estatis et turbare tantum bonum, quemadmodum factum est predicta estate. Ideo cum omni instancia et toto mentis affectu prefatus revmus do- minus meus orat, supplicat ac obsecrat, ut iam sine vlteriori mora S. V. pro vestro debito et honore dictum termimum, quo velit esse hoc anno personaliter in Bohemia constituta, digne- tur statuere et ipsum prefatis S(igismundo) domino regi Roma- norum et revmo domino meo insinuare, ut notificari possit prefato sanctmo domino nostro pape, qui tam ecclesiasticas quam secu- lares personas ad hoc sanctum opus hortetur et inducat, et ipse S(igismundus) dominus Romanorum imperiali auctoritate possit
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314 subditos et fideles ad dictum terminum, ut in Bohemiam veni- ant, requirere, ut alia instrumenta preparari possint, que sunt necessaria ad castrametandum. Supplicat eciam prefatus revmus dominus meus ex habundancia cordis, non quidem, quod sit necessarium de hoc S. V. admonere, ut in dicto termino eadem Maiestas, ut sui moris est, cum tali potencia et tali proposito in Bohemiam accedat, ut proxima estate finem et expedicionem huic abhominabili heresi valeat imponere. Ex quo S. V. aput omnipotentem deum meritum inextimabile et beatitudinem eternam, aput homines vero immortalem gloriam et honorem consequetur, obligabitque sibi et suis posteris perpetuo pro tanto bono sanctam Romanam ecclesiam, sacrum Romanum imperium et totam denique Christianitatem oc. Hec eadem, s(erenissime) p(rinceps), que S. V. exposui, ipse reuerendus dominus meus mihi injunxit, ut similiter pre- fato illustrissimo fratri vestro deberem explicare, ad quem si necesse fuerit et Maiestas Vestra mihi mandauerit, sine mora iter arripiam. 282. 1424, Jan. 17 (Bingen). Einigungsbrief der sechs Kurfürsten zur Versorgung und Befriedung des Reichs, insbesondere gegen die böhm. Ketzer. (Gedruckt in Dumont Corps diplomat. II, 2, S. 178, u. Horn Friedrich der Streltbare. p. 883—89.) Von Gotis Gnaden wir Cunrad zcu Menz Otto zu Trier vnd Diterich zcu Kollne Erzbischofe des heilgen Romischen Richs in Dutschen vnd Velschen landen durch das Kunigreich zcu Arelat vnd in Italien Ercz-Canczler, Ludewig Pfalzgrave bey Reyn des heylgen Romischen Richs Erztruchsesse vnd Herczogk zcu Beyern Friderich Herczog zu Sachsen des heyl- gen Romischen Richs Ercz Marschalk vnd Marggrave zcu Mies- sen vnd Friderich Marggrave zcu Brandenburg des heylgen Ro- mischen Richs Erz Cammerer vnd Burggrafe zcu Nurenberg, alle desselben heiligen Romischen Richs Curfursten, bekennen vnd thun kundt offinbar mit disen brife allen den die in sehen
314 subditos et fideles ad dictum terminum, ut in Bohemiam veni- ant, requirere, ut alia instrumenta preparari possint, que sunt necessaria ad castrametandum. Supplicat eciam prefatus revmus dominus meus ex habundancia cordis, non quidem, quod sit necessarium de hoc S. V. admonere, ut in dicto termino eadem Maiestas, ut sui moris est, cum tali potencia et tali proposito in Bohemiam accedat, ut proxima estate finem et expedicionem huic abhominabili heresi valeat imponere. Ex quo S. V. aput omnipotentem deum meritum inextimabile et beatitudinem eternam, aput homines vero immortalem gloriam et honorem consequetur, obligabitque sibi et suis posteris perpetuo pro tanto bono sanctam Romanam ecclesiam, sacrum Romanum imperium et totam denique Christianitatem oc. Hec eadem, s(erenissime) p(rinceps), que S. V. exposui, ipse reuerendus dominus meus mihi injunxit, ut similiter pre- fato illustrissimo fratri vestro deberem explicare, ad quem si necesse fuerit et Maiestas Vestra mihi mandauerit, sine mora iter arripiam. 282. 1424, Jan. 17 (Bingen). Einigungsbrief der sechs Kurfürsten zur Versorgung und Befriedung des Reichs, insbesondere gegen die böhm. Ketzer. (Gedruckt in Dumont Corps diplomat. II, 2, S. 178, u. Horn Friedrich der Streltbare. p. 883—89.) Von Gotis Gnaden wir Cunrad zcu Menz Otto zu Trier vnd Diterich zcu Kollne Erzbischofe des heilgen Romischen Richs in Dutschen vnd Velschen landen durch das Kunigreich zcu Arelat vnd in Italien Ercz-Canczler, Ludewig Pfalzgrave bey Reyn des heylgen Romischen Richs Erztruchsesse vnd Herczogk zcu Beyern Friderich Herczog zu Sachsen des heyl- gen Romischen Richs Ercz Marschalk vnd Marggrave zcu Mies- sen vnd Friderich Marggrave zcu Brandenburg des heylgen Ro- mischen Richs Erz Cammerer vnd Burggrafe zcu Nurenberg, alle desselben heiligen Romischen Richs Curfursten, bekennen vnd thun kundt offinbar mit disen brife allen den die in sehen
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315 ader horen lesen, Als sich leider in der Cronen vnd Kunigreich zcu Behemen gross vnd schwer Kezerey vnd Vnglauben erhaben vnd sich auch von zyten zcu zyten gemeret hat vnd auch alles von tage zcu tage ie forder vnd mehr zurisset weytert vnd merert, vnd wiewol wir vns vormals mit andern des heiligen Richs fursten Graven Herrn vnd Stetenn davon vnterredet vnd dem zcu widerstehn nach allen vnsern Vormogen gedacht vnd auch grosse koste vnd zerung darumb gethan han, So sind doch solich vnser muhe kosten vnd arbeit noch nicht zeu solchem nuze vnd frommen kommen, als der heiligen Cristenheit vnd den heilgen Cristenglowben notturftig were, Wan vns nu der almechtig Got darzcu gewirdiget vnd geordnet hat was gebre- chin in der heilgen Kirchen vnd Cristenheit vnd den heiligen Romischen Riche sind vnd besunder wider den heiligen Cristen- glauben, das wir billich mit rathe hulffe vnd bystandt vnsers allergnedigisten Herrn des Romischen Konigs oc. vnd auch ander des heiligen Romischen Richs Fursten Graven Herrn Ritter Knechte Stete vnd alle ander Kristengleubigen darzcu zcuhelffin erwecken manen vnd bitten, als dan Cristlichen Fur- sten vnd des heiligen Romischen Richs negsten Geliddern zcu thund geböret, vnd wir ouch nach zcitigen rathe den wir darumb etwedigke vnder eynander selber alleyne vnd auch mit vnsern getruwen reten, beyde geistlichen vnd wertlichin darumb gehabt habn nicht bessirs gemergken odir vorstehn konnen, das den vorgenanten Kezereien Onglauben vnd Irsal zcu wider- steen kyn besser anfang geseyn moge, den das wir obgenanten Curfurstenn vns samptlichen mit eynander voreynen vnd in fruntlicher vnd cristenlicher eynigung beyeinander vorbleiben vnd mit hulffe des obgnanten vnsers allergnedigisten Herrn des Romischen Konigs ander des heilgen Richs fursten beyde geistliche vnd wertliche zcu vns ruffin vnd zcihen, vnd dor- umb so haben wir als Cristenliche fursten den sulch sache vnd gebrechenn mogenlichen leit sein solln den zcu widersteen vnd davor zcu seyn, dem almechtigen Gote zcu lobe der hei- ligen Kirche vnd ganzin Cristenheit zcu stergkunge vnd vnsern allergnedigisten Herren dem Romischen oc. Konige vnd dem heilgen Romischen Riche vnd allen Cristengleubigen die dar In vnd dar zeu gehoren zcu eren nuz vnd frommen vns samptlich
315 ader horen lesen, Als sich leider in der Cronen vnd Kunigreich zcu Behemen gross vnd schwer Kezerey vnd Vnglauben erhaben vnd sich auch von zyten zcu zyten gemeret hat vnd auch alles von tage zcu tage ie forder vnd mehr zurisset weytert vnd merert, vnd wiewol wir vns vormals mit andern des heiligen Richs fursten Graven Herrn vnd Stetenn davon vnterredet vnd dem zcu widerstehn nach allen vnsern Vormogen gedacht vnd auch grosse koste vnd zerung darumb gethan han, So sind doch solich vnser muhe kosten vnd arbeit noch nicht zeu solchem nuze vnd frommen kommen, als der heiligen Cristenheit vnd den heilgen Cristenglowben notturftig were, Wan vns nu der almechtig Got darzcu gewirdiget vnd geordnet hat was gebre- chin in der heilgen Kirchen vnd Cristenheit vnd den heiligen Romischen Riche sind vnd besunder wider den heiligen Cristen- glauben, das wir billich mit rathe hulffe vnd bystandt vnsers allergnedigisten Herrn des Romischen Konigs oc. vnd auch ander des heiligen Romischen Richs Fursten Graven Herrn Ritter Knechte Stete vnd alle ander Kristengleubigen darzcu zcuhelffin erwecken manen vnd bitten, als dan Cristlichen Fur- sten vnd des heiligen Romischen Richs negsten Geliddern zcu thund geböret, vnd wir ouch nach zcitigen rathe den wir darumb etwedigke vnder eynander selber alleyne vnd auch mit vnsern getruwen reten, beyde geistlichen vnd wertlichin darumb gehabt habn nicht bessirs gemergken odir vorstehn konnen, das den vorgenanten Kezereien Onglauben vnd Irsal zcu wider- steen kyn besser anfang geseyn moge, den das wir obgenanten Curfurstenn vns samptlichen mit eynander voreynen vnd in fruntlicher vnd cristenlicher eynigung beyeinander vorbleiben vnd mit hulffe des obgnanten vnsers allergnedigisten Herrn des Romischen Konigs ander des heilgen Richs fursten beyde geistliche vnd wertliche zcu vns ruffin vnd zcihen, vnd dor- umb so haben wir als Cristenliche fursten den sulch sache vnd gebrechenn mogenlichen leit sein solln den zcu widersteen vnd davor zcu seyn, dem almechtigen Gote zcu lobe der hei- ligen Kirche vnd ganzin Cristenheit zcu stergkunge vnd vnsern allergnedigisten Herren dem Romischen oc. Konige vnd dem heilgen Romischen Riche vnd allen Cristengleubigen die dar In vnd dar zeu gehoren zcu eren nuz vnd frommen vns samptlich
Strana 316
316 mit eynander voreynet vnd vorbunden voreynen vnd vorbinden vns also semptlich mit eynander in craft des brifes als ernoch geschriben steet. Czum ersten solln vnd wolln wir obgenanten Herrn als lange wir leben eynander vnd vnser Iglicher den andern mit gutenn rechte vnd ganzn treuwen meynen haben vnd halden vnd wir sollen ouch vmb keynerlei sache ader geschichte willen, wie sich das dan fugin ader machen mochte, mit eynander nym- mer zcu krige ader zcu fintschafft kommen in keyn wis an alle geverde, Vnd vf das solch vnser Vorbintenisse vnd eynigung deste vhestiglicher vnd getruwelicher von vns allin gehalten werde, wer is dan das vnzer dheiner noch data disses brifs dheinerley ansprache ader forderung zeu den andern gewinne von spenne wegin die fursteen wurdn des Got nicht wolle, wel- chin vnder vns dan beduncket das Im von dem andern vn- gutlich geschee der sal demselbin schribin vnd in namen syner frunde zewene adir drey in den nehisten Manden vff eynen tagk den ehr yhm auch benennen sall, an eyn gelegen stadt zcuschicgken vnd vff denselben tage sollen derselben byder Herrn grunde ansprache antwort widerrede vnd nachrede von byden syten vorhorn vnd furstehin ab sie sulch zewitracht spenne vnd zcweihunge in der fruntschaft vnd gutlichkeit vbir- tragen vnd hingelegin mogin, mochte aber des nicht je seyn So sollin dieselbn beyde partyen ansprach vnd antworten dar- nach in den nehsten Manden, dem Herrn der dan noch ordnung vnser Hern vnd Curfursten obgenant des Jars eyn gemeyner ist, als ernoch geschribn steet in iren besigelten schriften vnd brifn vbirantworten, der dan auch in den nehisten zewen Mon- dennoch dem Im sulch ansprache vnd antwort in besigelten schriften vbirgebin vnd geantwortet worden sind vff synen eyd darumb Irkennen vnd ussprechen sall, es were dan das is mit byder partye wissen vnd willn Irlengit wurde, vnd auch byden partien sulchen sinen vorsproch mit sinen besigelten brifen schigken vnd vbergebin lassen sall, daby es auch vorbliben vnd von byden partien getruwelich und genczlich gehalden werden sull an alle geverde. Wer is abir das vnser eyner zcu dem andern vnder vns der des Jars eyn gemeyner wer aber derselbe gemeyne wider
316 mit eynander voreynet vnd vorbunden voreynen vnd vorbinden vns also semptlich mit eynander in craft des brifes als ernoch geschriben steet. Czum ersten solln vnd wolln wir obgenanten Herrn als lange wir leben eynander vnd vnser Iglicher den andern mit gutenn rechte vnd ganzn treuwen meynen haben vnd halden vnd wir sollen ouch vmb keynerlei sache ader geschichte willen, wie sich das dan fugin ader machen mochte, mit eynander nym- mer zcu krige ader zcu fintschafft kommen in keyn wis an alle geverde, Vnd vf das solch vnser Vorbintenisse vnd eynigung deste vhestiglicher vnd getruwelicher von vns allin gehalten werde, wer is dan das vnzer dheiner noch data disses brifs dheinerley ansprache ader forderung zeu den andern gewinne von spenne wegin die fursteen wurdn des Got nicht wolle, wel- chin vnder vns dan beduncket das Im von dem andern vn- gutlich geschee der sal demselbin schribin vnd in namen syner frunde zewene adir drey in den nehisten Manden vff eynen tagk den ehr yhm auch benennen sall, an eyn gelegen stadt zcuschicgken vnd vff denselben tage sollen derselben byder Herrn grunde ansprache antwort widerrede vnd nachrede von byden syten vorhorn vnd furstehin ab sie sulch zewitracht spenne vnd zcweihunge in der fruntschaft vnd gutlichkeit vbir- tragen vnd hingelegin mogin, mochte aber des nicht je seyn So sollin dieselbn beyde partyen ansprach vnd antworten dar- nach in den nehsten Manden, dem Herrn der dan noch ordnung vnser Hern vnd Curfursten obgenant des Jars eyn gemeyner ist, als ernoch geschribn steet in iren besigelten schriften vnd brifn vbirantworten, der dan auch in den nehisten zewen Mon- dennoch dem Im sulch ansprache vnd antwort in besigelten schriften vbirgebin vnd geantwortet worden sind vff synen eyd darumb Irkennen vnd ussprechen sall, es were dan das is mit byder partye wissen vnd willn Irlengit wurde, vnd auch byden partien sulchen sinen vorsproch mit sinen besigelten brifen schigken vnd vbergebin lassen sall, daby es auch vorbliben vnd von byden partien getruwelich und genczlich gehalden werden sull an alle geverde. Wer is abir das vnser eyner zcu dem andern vnder vns der des Jars eyn gemeyner wer aber derselbe gemeyne wider
Strana 317
317 vnser eynen ansprache vnd forderung gewonne oder ab der- selbe gemeyn desselbin Jars von kranckheit wegen des nicht gewarten mochte ader nicht bey lande were, so solln dieselbenn die also mit einander zcuschaffen gewonnen dan aber in obge- schribener masse ire frunde zcu tagen schigken vnd ab sie sy nicht gutlichin mit eynander obirtragen vnd voreynen konnen, So solln beyde partien ir beschribin vnd besigelte ansprach vnd antworte der andern fursten eynen, der nach ordnunge des nehe- sten Jares dornach eyn gemeyner werden sall obirgebin vnd antworten, der dan auch in denn nehesten zweyn Manden noch- dem Im solch ansprache vnd antworte vbirgeben vnd geantwort wordn sind, vf sinen eyd darumb Irkennen vnd versprechin sall, in der mass als vorgeschriben steet vnd auch beyden partien sulchen sinen Vorsproch mit synen besigelten brifen schigken vnd vbergeben lassen vngeverlichen, doby es dann abir vorbli- bin vnd gehalden werden soll an alle geverde. Auch sollin vnd wollin wir mit hulffe bystand vnd rathe vnsers allergnedigisten Hern des Romischen oc. Kunigs des heiligen Romischen Richs fursten gestlicchen vnd wertlichen Grafen frien Ritter Knechte Stete und allir Cristengleubiger, die wir dan in den sachn zeu vns brengen vnd haben mogen darzcu gedengken vnd thun mit was wegin das dan allirbe- quemlichste vnd beste gescheen vnd zcugeen magk, das die obengenant Kezerye vnd Vnglaube vortilget vnd niedergedrugkt werde vnd ab Imand were der den obgenanten Kezern vnd Vn- glaubigen hulffe bystand oder zculegunge thete, in was wirden Stants oder wesins ehr dan were nymaud vssgenommen, wider den vnd die sullin vnd wollin wir obengnanten Kurfursten samtlich mit eynander syn vnd mit vnser Ritterschafft landen luten und aller vnser ganzin macht die vnderstehn zcu vortilgen vnd zcuvortriben vnd sullin auch daran eynander nicht lassen noch vns darinne von eynander scheiden lassenn in dhein wis an alle geverde. Were is ouch das Imand wer der were nymand vssge- nommen dheinen vnder vns von sinen Kurfurstenthomen herlig- keiten herschaften fryheiten pfandschaften gerichten geistlichin ader wertlichen ampten zcollen geleiten ader rechten dringen ader mit gewalt obirzigen bekriegen vorvnrechten ader vor-
317 vnser eynen ansprache vnd forderung gewonne oder ab der- selbe gemeyn desselbin Jars von kranckheit wegen des nicht gewarten mochte ader nicht bey lande were, so solln dieselbenn die also mit einander zcuschaffen gewonnen dan aber in obge- schribener masse ire frunde zcu tagen schigken vnd ab sie sy nicht gutlichin mit eynander obirtragen vnd voreynen konnen, So solln beyde partien ir beschribin vnd besigelte ansprach vnd antworte der andern fursten eynen, der nach ordnunge des nehe- sten Jares dornach eyn gemeyner werden sall obirgebin vnd antworten, der dan auch in denn nehesten zweyn Manden noch- dem Im solch ansprache vnd antworte vbirgeben vnd geantwort wordn sind, vf sinen eyd darumb Irkennen vnd versprechin sall, in der mass als vorgeschriben steet vnd auch beyden partien sulchen sinen Vorsproch mit synen besigelten brifen schigken vnd vbergeben lassen vngeverlichen, doby es dann abir vorbli- bin vnd gehalden werden soll an alle geverde. Auch sollin vnd wollin wir mit hulffe bystand vnd rathe vnsers allergnedigisten Hern des Romischen oc. Kunigs des heiligen Romischen Richs fursten gestlicchen vnd wertlichen Grafen frien Ritter Knechte Stete und allir Cristengleubiger, die wir dan in den sachn zeu vns brengen vnd haben mogen darzcu gedengken vnd thun mit was wegin das dan allirbe- quemlichste vnd beste gescheen vnd zcugeen magk, das die obengenant Kezerye vnd Vnglaube vortilget vnd niedergedrugkt werde vnd ab Imand were der den obgenanten Kezern vnd Vn- glaubigen hulffe bystand oder zculegunge thete, in was wirden Stants oder wesins ehr dan were nymaud vssgenommen, wider den vnd die sullin vnd wollin wir obengnanten Kurfursten samtlich mit eynander syn vnd mit vnser Ritterschafft landen luten und aller vnser ganzin macht die vnderstehn zcu vortilgen vnd zcuvortriben vnd sullin auch daran eynander nicht lassen noch vns darinne von eynander scheiden lassenn in dhein wis an alle geverde. Were is ouch das Imand wer der were nymand vssge- nommen dheinen vnder vns von sinen Kurfurstenthomen herlig- keiten herschaften fryheiten pfandschaften gerichten geistlichin ader wertlichen ampten zcollen geleiten ader rechten dringen ader mit gewalt obirzigen bekriegen vorvnrechten ader vor-
Strana 318
318 bauwen wolde vnd derselbe doch des rechten vor vns andirn gehorsam wolde seyn vnd bitig fur vns were, noch vnsern ader des merern theyls vnder vns irkentenis so sullen vnd wollen wir eynander vnd vnser Iglicher dem andern darwider getru- welich beratn vnd behülffen syn, vnd auch zcuzihin zcu Stund vnd vnvorzuglich So vns eyner von den andern darumb irmant wirdet ane alls widersprechen Intrag vnd sumpnis vnd darczu thun truwlicher wiss vnd in allir der masse, als ob das vnser iglichen selbir anginge vnd jm eigne Sache were an alle ge- verde, vnd solln ouch vnsern allergnedigisten Heren den Ro- mischen oc. Konig darinne anruffin vns dahin zcu hanthaben vnd zcu behalden. Auch sollin vnd wollen wir obgenanten Curfursten vns sulchs Rechten als dicke sich das gebören vnd gescheen wirdet annemen vnd zcu eyner iglichen zcyt vff tage die vns der des Jares vnder vns eyn gemeyner ist, gein franckfurt odir gen Assaffinburg bescheyden sall kommen, vnd den suchen vnd rechten ende vnd vsstrag geben, vnd welcher vnder vns von ehafftiger note wegen mit syn selbst Person zcu sulchin tagen nicht kommen konde, der sal sine frunde mit macht darzcu schigken vnd was dan die vnder vns die mit yhrenn selbis Per- sonen zcu sulchin tage kommen vnd der andern frunde die auch yhres Heren Stimme alleyne habin sulln ader das merer theil vnder yn vff yre eyde zcum rechten Irkennen vnd spre- chen, daby sal is vorblibn vnd getruwelich gehalden werden an all geverde. Wer is auch das eyn Zcyssma in der heilgen Kirchn wurde do Got vor sey So sollen vnd wolln wir vns darumb zcusammpne fugen mit vnsern gelertin Pfaffin vnd frunden vf eynen tagk gein frankfurt odir gein Assaffinburg den dan eyn Bischoff zcu Menz der in zcyten ist zcu der Stete eine darumb bescheiden sall vnd by einander vorblibin vnd die sache han- deln, als kristenliche fursten an geverde. Auch solln vnd wollen wir óbgenante Kurfursten in alle sachen vnd handelungen, die das heilge Romische Rich vnd vns Kurfursten von des heilgen Romischen Richs wegin antreffin, als ob ymand wer der were noch dem heiligen Romische Riche stunde ader steen wurde vnd sich des vnderwinden wolde ane
318 bauwen wolde vnd derselbe doch des rechten vor vns andirn gehorsam wolde seyn vnd bitig fur vns were, noch vnsern ader des merern theyls vnder vns irkentenis so sullen vnd wollen wir eynander vnd vnser Iglicher dem andern darwider getru- welich beratn vnd behülffen syn, vnd auch zcuzihin zcu Stund vnd vnvorzuglich So vns eyner von den andern darumb irmant wirdet ane alls widersprechen Intrag vnd sumpnis vnd darczu thun truwlicher wiss vnd in allir der masse, als ob das vnser iglichen selbir anginge vnd jm eigne Sache were an alle ge- verde, vnd solln ouch vnsern allergnedigisten Heren den Ro- mischen oc. Konig darinne anruffin vns dahin zcu hanthaben vnd zcu behalden. Auch sollin vnd wollen wir obgenanten Curfursten vns sulchs Rechten als dicke sich das gebören vnd gescheen wirdet annemen vnd zcu eyner iglichen zcyt vff tage die vns der des Jares vnder vns eyn gemeyner ist, gein franckfurt odir gen Assaffinburg bescheyden sall kommen, vnd den suchen vnd rechten ende vnd vsstrag geben, vnd welcher vnder vns von ehafftiger note wegen mit syn selbst Person zcu sulchin tagen nicht kommen konde, der sal sine frunde mit macht darzcu schigken vnd was dan die vnder vns die mit yhrenn selbis Per- sonen zcu sulchin tage kommen vnd der andern frunde die auch yhres Heren Stimme alleyne habin sulln ader das merer theil vnder yn vff yre eyde zcum rechten Irkennen vnd spre- chen, daby sal is vorblibn vnd getruwelich gehalden werden an all geverde. Wer is auch das eyn Zcyssma in der heilgen Kirchn wurde do Got vor sey So sollen vnd wolln wir vns darumb zcusammpne fugen mit vnsern gelertin Pfaffin vnd frunden vf eynen tagk gein frankfurt odir gein Assaffinburg den dan eyn Bischoff zcu Menz der in zcyten ist zcu der Stete eine darumb bescheiden sall vnd by einander vorblibin vnd die sache han- deln, als kristenliche fursten an geverde. Auch solln vnd wollen wir óbgenante Kurfursten in alle sachen vnd handelungen, die das heilge Romische Rich vnd vns Kurfursten von des heilgen Romischen Richs wegin antreffin, als ob ymand wer der were noch dem heiligen Romische Riche stunde ader steen wurde vnd sich des vnderwinden wolde ane
Strana 319
319 vnsers allergenedigisten Heren des Romischen oc. Konigs vnd vnser aller obgenanten kurfursten samptlichen willen wissen vnd vorhengkenisse, Es were mit Vicariat, ader andirs in wel- cherley wise das were, oder is treffe an bestetigunge ader wil- ligunge zcu eynige Sachin zcu gebin ader ob eynige rede tei- dinge ader werbung an eynichen von vns obgenanten Curfursten von der izunt genantn stucke vnd artigkel wegen qweme, dorzcu sollen wir nicht entlich antwort gebin nach darzu dheinerlei be- flissunge thun wir thun es dan alsamptlich mit eynander, Were aber das wir samptlich nicht eyns werden mochten was dan vff eynen benanten tage den eyn Erzbischoff zcu Menz der dan zcu ziten ist gein frankfurt ader ob yn duchte, das es vf zcyt von sach wegin zcu frankfurt nicht bequemlichin were gein As- seffinburg bescheiden vnd die sache in sinen brifen benennen sall, So sulch sach an In kommen ader er darumb jrmand wir- det an geverde, von den vndir vns die mit Iren selbs libin zcu sulchin tagen komen, vnde der andern die von ehafftiger sache wegin mit Iren selbs libin nicht komen konnen frunde, die sich auch alsdann mit Macht zcu sulchin tagin schigken vnd doch nicht mehir dan Irs Heren stimme habin sulle oder dem me- rern teyle noch vorgeschribner masse vff Ihr eyde irkennen keyn sonderlich vorteil dorynne zcusuchen, das dem heiligen Romischen Riche allernuzlichst vnd bequemlichste sy daby sall es verbliben, vnd wir sullin auch alsdann darzcu eynander samptlich mit ganzin truwin landen luten Slossin vnd allir vnser macht behulffin vnd beratin sein vnd vns von eynander nicht sezin noch scheiden in dheyn wis an all geverde, doch mit be- heltenisse vnser Iglichin sines Rechten. Vnderstunde auch sich Imand in welchin wesen der were das heilige Romische Rich ader einiche sine zcugehorunge zcu smelen abezcubrechen ader dem Riche zcu entfremden ader das Rich zcu entliden, darwider sullin wir samptlich seyn vnd sulln vnser willen gunst vnd vorhengkeniss darzcu nicht thun noch geben in dhein wis, Sunder vnser allergnedigisten Hern den Romischen oc. Konig dorinn anruffen das heilge Riche dabey zcu haben vnd zcu behalden, vnd were derglichin icht geschen für data diss brifes darzcu sulln wir auch nu furbas keyne bestetigunge ader willigunge gebin ader thun an all ge-
319 vnsers allergenedigisten Heren des Romischen oc. Konigs vnd vnser aller obgenanten kurfursten samptlichen willen wissen vnd vorhengkenisse, Es were mit Vicariat, ader andirs in wel- cherley wise das were, oder is treffe an bestetigunge ader wil- ligunge zcu eynige Sachin zcu gebin ader ob eynige rede tei- dinge ader werbung an eynichen von vns obgenanten Curfursten von der izunt genantn stucke vnd artigkel wegen qweme, dorzcu sollen wir nicht entlich antwort gebin nach darzu dheinerlei be- flissunge thun wir thun es dan alsamptlich mit eynander, Were aber das wir samptlich nicht eyns werden mochten was dan vff eynen benanten tage den eyn Erzbischoff zcu Menz der dan zcu ziten ist gein frankfurt ader ob yn duchte, das es vf zcyt von sach wegin zcu frankfurt nicht bequemlichin were gein As- seffinburg bescheiden vnd die sache in sinen brifen benennen sall, So sulch sach an In kommen ader er darumb jrmand wir- det an geverde, von den vndir vns die mit Iren selbs libin zcu sulchin tagen komen, vnde der andern die von ehafftiger sache wegin mit Iren selbs libin nicht komen konnen frunde, die sich auch alsdann mit Macht zcu sulchin tagin schigken vnd doch nicht mehir dan Irs Heren stimme habin sulle oder dem me- rern teyle noch vorgeschribner masse vff Ihr eyde irkennen keyn sonderlich vorteil dorynne zcusuchen, das dem heiligen Romischen Riche allernuzlichst vnd bequemlichste sy daby sall es verbliben, vnd wir sullin auch alsdann darzcu eynander samptlich mit ganzin truwin landen luten Slossin vnd allir vnser macht behulffin vnd beratin sein vnd vns von eynander nicht sezin noch scheiden in dheyn wis an all geverde, doch mit be- heltenisse vnser Iglichin sines Rechten. Vnderstunde auch sich Imand in welchin wesen der were das heilige Romische Rich ader einiche sine zcugehorunge zcu smelen abezcubrechen ader dem Riche zcu entfremden ader das Rich zcu entliden, darwider sullin wir samptlich seyn vnd sulln vnser willen gunst vnd vorhengkeniss darzcu nicht thun noch geben in dhein wis, Sunder vnser allergnedigisten Hern den Romischen oc. Konig dorinn anruffen das heilge Riche dabey zcu haben vnd zcu behalden, vnd were derglichin icht geschen für data diss brifes darzcu sulln wir auch nu furbas keyne bestetigunge ader willigunge gebin ader thun an all ge-
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320 verde, Vnd wer is das yhm ader wer der were In was Stants ader wesins der were von diser vnser buntenisse vnd eynunge wegin syne Vngunst ader argin willen es were mit fintschafft ader anders wy das zcuginge an vns samptlich ader besundern legen wolte, darumb sullin wir vnsern allergnedigisten Hern den Romischen c. Konig anruffin vns zcu vorteidigen vnd zu hanthaben, vnd sall auch sulch sache vns Herrn glich samtli- chin antreffen vnd vnser eyner sal sich von den andern nicht scheydenn, Sondern Iglicher von vns Herrn sall den andern an Vorczug darinne vnd dawider getruwelich bigestendig beraten vnd behulfin seyn mit siner Ritterschafft Slossen Steten landen luten und aller siner ganczen Macht als lange des not ist an allerley Intrag Widerrede hinderniss vnd geverde. Auch seyn wir obgenanten Heren vbirkommen das wir Erzbischoff Cunrad zcu Mencz des ersten Jaris eyn Gemeyner seyn sullen, des andern Jars wir Erzbischoff Otte zcu Trier, des dritten Jars wir Erzbischoff Diterich zcu Colln, des vierden Jars wir Ludwig Pfalzgrave by Ryn oc. des funfften Jars wir Friderich Herzog zcu Sachsen oc. vnd des sechsten Jars wir Friderich Marggrave zcu Brandenburg oc. vnd wan sulch Jar czall gein vns alle vmbgangen vnd vorkummen sind, So sal is wider an den ersten anfahen vnd von eynen zcu dem andern also vmb vnd vmbgehn als sich nach ordenunge gebort. Wer is auch das alheiner vndir vns obengenante Kurfur- sten von todes wegen abgehen wurde do Got lange fur sie, So solln die andern vnder vns dy dannoch in lebin verblibn des abgegangn erbin ader nachkomen in dise Vorbuntnis vnd ey- nunge empfaen und nemen, doch also das sie dieselben Vor- buntenis und eynung zcuvor vnd eh sie dorzu genommen werden getruwlich zcuhaldn gelobin vnd zcu den Heiligen sweren auch ire besigelten brife noch Vsswisung dissis brives doruber gebin, welche aber vnser erbin ader nachkomen des nicht thun wol- denn So solln doch die andern vnder vns die dan noch im leben sind getruwlich zcu eynander halden nach Vsswisunge dises vnsers Vorbuntenisse vnd eynung an alle geverde. Alle vnd Igliche vorgeschribin stugke puncte vnd artigkel han wir obgenanten Kurfursten Iglicher dem andern in sine hand gelobt by vnsern fursten truwen vnd ehren vnd haben die
320 verde, Vnd wer is das yhm ader wer der were In was Stants ader wesins der were von diser vnser buntenisse vnd eynunge wegin syne Vngunst ader argin willen es were mit fintschafft ader anders wy das zcuginge an vns samptlich ader besundern legen wolte, darumb sullin wir vnsern allergnedigisten Hern den Romischen c. Konig anruffin vns zcu vorteidigen vnd zu hanthaben, vnd sall auch sulch sache vns Herrn glich samtli- chin antreffen vnd vnser eyner sal sich von den andern nicht scheydenn, Sondern Iglicher von vns Herrn sall den andern an Vorczug darinne vnd dawider getruwelich bigestendig beraten vnd behulfin seyn mit siner Ritterschafft Slossen Steten landen luten und aller siner ganczen Macht als lange des not ist an allerley Intrag Widerrede hinderniss vnd geverde. Auch seyn wir obgenanten Heren vbirkommen das wir Erzbischoff Cunrad zcu Mencz des ersten Jaris eyn Gemeyner seyn sullen, des andern Jars wir Erzbischoff Otte zcu Trier, des dritten Jars wir Erzbischoff Diterich zcu Colln, des vierden Jars wir Ludwig Pfalzgrave by Ryn oc. des funfften Jars wir Friderich Herzog zcu Sachsen oc. vnd des sechsten Jars wir Friderich Marggrave zcu Brandenburg oc. vnd wan sulch Jar czall gein vns alle vmbgangen vnd vorkummen sind, So sal is wider an den ersten anfahen vnd von eynen zcu dem andern also vmb vnd vmbgehn als sich nach ordenunge gebort. Wer is auch das alheiner vndir vns obengenante Kurfur- sten von todes wegen abgehen wurde do Got lange fur sie, So solln die andern vnder vns dy dannoch in lebin verblibn des abgegangn erbin ader nachkomen in dise Vorbuntnis vnd ey- nunge empfaen und nemen, doch also das sie dieselben Vor- buntenis und eynung zcuvor vnd eh sie dorzu genommen werden getruwlich zcuhaldn gelobin vnd zcu den Heiligen sweren auch ire besigelten brife noch Vsswisung dissis brives doruber gebin, welche aber vnser erbin ader nachkomen des nicht thun wol- denn So solln doch die andern vnder vns die dan noch im leben sind getruwlich zcu eynander halden nach Vsswisunge dises vnsers Vorbuntenisse vnd eynung an alle geverde. Alle vnd Igliche vorgeschribin stugke puncte vnd artigkel han wir obgenanten Kurfursten Iglicher dem andern in sine hand gelobt by vnsern fursten truwen vnd ehren vnd haben die
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321 darnach liblichin zcum Heiligen gesworen, Iglicher dem andern die ware veste stete vnd vnvorbruchlich zcu halden zcu volln- furen vnd zcu thun vnd auch dawider nicht zcu suchen ader zcuthunde, geistlich ader werltlich heymlich ader offinlich in dhein wise alle geverde vnd argeliste ganzlichin vssgescheiden. Vnd des allis zcu Orkunde vnd ganzir Stetigkeit So habn wir Cunrad Erzbischoff zcu Menz vnser Secret vnd heimlich Inge- sigel, vnd wir die andern obgenant alle vnser Iglicher sin In- sigel an dissen briff thun hengen, Der gegebn ist zcu Byngin in den Jare als man schrib nach Christi geborte thusind vir hundert zewenzig vnd vyr Jar, vff Sant Anthoniun des heiligen Bichtigers tagk. 283. 1424, Jan. 20 (bei Wyšegrad in Ungarn). König Sigmund beauftragt Ulrich von Rosenberg: er möge nach Kräften dahin trachten, dass die Verhandlung mit den Pragern, trotzdem sie seinem Berichte nach das ihnen angebotene Gehör verschmähen und die mit dem Adel verabredeten Punkte nicht halten wollen, zu einem glimpflichen Ende geführt werde; berichtet demselben, dass er den Heins von Pirkstein zu einer Besprechung zu sich beschieden habe, und ermahnt ihn, die Stadt Bechin nicht preiszugeben. (Archlv Český, I, 17.) 284. S. d. (1424, Febr. c. 14.) Papst Martin V an den Grossfürsten Witold von Litthauen: äussert seine Befriedigung über die zwischen den Königen Sigmund und Wladi- slaw und ihm zu Stande gekommene Einigung, und ermahnt ihn für den nächstkommenden Sommer sich mit um so grösserer Macht gegen die Hus- siten zu rüsten. (Cancell. St. Clolek von J. Caro, VII, p. 352.) Martinus episcopus seruus seruorum dei, dilecto filio Ale- xandro nobili Lythwanie duci salutem et apostolicam benedic- cionem. 21
321 darnach liblichin zcum Heiligen gesworen, Iglicher dem andern die ware veste stete vnd vnvorbruchlich zcu halden zcu volln- furen vnd zcu thun vnd auch dawider nicht zcu suchen ader zcuthunde, geistlich ader werltlich heymlich ader offinlich in dhein wise alle geverde vnd argeliste ganzlichin vssgescheiden. Vnd des allis zcu Orkunde vnd ganzir Stetigkeit So habn wir Cunrad Erzbischoff zcu Menz vnser Secret vnd heimlich Inge- sigel, vnd wir die andern obgenant alle vnser Iglicher sin In- sigel an dissen briff thun hengen, Der gegebn ist zcu Byngin in den Jare als man schrib nach Christi geborte thusind vir hundert zewenzig vnd vyr Jar, vff Sant Anthoniun des heiligen Bichtigers tagk. 283. 1424, Jan. 20 (bei Wyšegrad in Ungarn). König Sigmund beauftragt Ulrich von Rosenberg: er möge nach Kräften dahin trachten, dass die Verhandlung mit den Pragern, trotzdem sie seinem Berichte nach das ihnen angebotene Gehör verschmähen und die mit dem Adel verabredeten Punkte nicht halten wollen, zu einem glimpflichen Ende geführt werde; berichtet demselben, dass er den Heins von Pirkstein zu einer Besprechung zu sich beschieden habe, und ermahnt ihn, die Stadt Bechin nicht preiszugeben. (Archlv Český, I, 17.) 284. S. d. (1424, Febr. c. 14.) Papst Martin V an den Grossfürsten Witold von Litthauen: äussert seine Befriedigung über die zwischen den Königen Sigmund und Wladi- slaw und ihm zu Stande gekommene Einigung, und ermahnt ihn für den nächstkommenden Sommer sich mit um so grösserer Macht gegen die Hus- siten zu rüsten. (Cancell. St. Clolek von J. Caro, VII, p. 352.) Martinus episcopus seruus seruorum dei, dilecto filio Ale- xandro nobili Lythwanie duci salutem et apostolicam benedic- cionem. 21
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322 Quando primum audiuimus carissimos in Christo filios nostros Sigismundum Romanorum, Hungaric et Bohemie et Wla- dislaum Polonie reges illustres et te convenisse et pacem fe- cisse, ex magna solicitudine et anxietate cordis nostri de vestra dissensione ante suscepta fuimus prope incredibili leticia recre- ati. Nam cum illa reconciliacio vestra esset ad multas et magnas oportunitates christiane reipublice accomodata, erat precipue ad exterminandos uel reducendos Bohemicos hereticos necessa- ria; videbatur itaque nobis illam sanctam et desideratam victo- riam manuhabere, presertim cum ipsum Polonie regem uel te vel vtrumque affuturum cum magna militari potencia in expe- ditione tunc constituta pro causa fidei diceretur. Sed cum postea *) nihil factum sit de exercitu in Bohemiam traducendo, cuius culpa deus nouit, nos nominatim accusamus neminem, sed de omni tempore uel ignauia conquerentes maiori affligimur do- lore quam antea. Verum si Nobilitas Tua cum prefato rege Polonie germano tuo, cui cciam scribimus, desideriis nostris in hac causa subvenire voluerit cum illa animorum magnitudine et constancia, quibus vti in rebus propriis consueuistis, quod sperabamus videre in estate preterita, saltim in proximo secu- tura videbimus, extremam videlicet confusionem uel reduccionem hereticorum, ad quod sanctum et gloriosum opus te rogamus per Christi misericordiam, vt toto animo te disponas, et cogites hunc laborem feruendi corde suscipiendum esse, non solum pro- anime tue salute, quam desiderare (diceris?) ante omnia, sed eciam ut omnis ea opinio et fama tollatur, que prius contra nomen tuum propter dilecti filii nobilis viri -Sigismundi nepotis tui profeccionem in Bohemiam fuit orta. Nam si facies id quod potes in hac causa, que fidelibus omnibus est communis, licet finitimos quadam magis specialitate contingat, celebrabitur tuum nomen cum singulari laude in ore populi Christiani; potes au- tem cum prefato rege Polonie, eciam si aliorum fidelium au- xilia non adessent, bellum hoc satis mature et feliciter confi- cere. Sed adessent eciam ut speramus principes alii Germanie et in primis ipse Romanorum rex, quos omnes dilectus filius noster Branda oc. sancti Clementis presbyter Cardinalis noster *) MS. pro ostra.
322 Quando primum audiuimus carissimos in Christo filios nostros Sigismundum Romanorum, Hungaric et Bohemie et Wla- dislaum Polonie reges illustres et te convenisse et pacem fe- cisse, ex magna solicitudine et anxietate cordis nostri de vestra dissensione ante suscepta fuimus prope incredibili leticia recre- ati. Nam cum illa reconciliacio vestra esset ad multas et magnas oportunitates christiane reipublice accomodata, erat precipue ad exterminandos uel reducendos Bohemicos hereticos necessa- ria; videbatur itaque nobis illam sanctam et desideratam victo- riam manuhabere, presertim cum ipsum Polonie regem uel te vel vtrumque affuturum cum magna militari potencia in expe- ditione tunc constituta pro causa fidei diceretur. Sed cum postea *) nihil factum sit de exercitu in Bohemiam traducendo, cuius culpa deus nouit, nos nominatim accusamus neminem, sed de omni tempore uel ignauia conquerentes maiori affligimur do- lore quam antea. Verum si Nobilitas Tua cum prefato rege Polonie germano tuo, cui cciam scribimus, desideriis nostris in hac causa subvenire voluerit cum illa animorum magnitudine et constancia, quibus vti in rebus propriis consueuistis, quod sperabamus videre in estate preterita, saltim in proximo secu- tura videbimus, extremam videlicet confusionem uel reduccionem hereticorum, ad quod sanctum et gloriosum opus te rogamus per Christi misericordiam, vt toto animo te disponas, et cogites hunc laborem feruendi corde suscipiendum esse, non solum pro- anime tue salute, quam desiderare (diceris?) ante omnia, sed eciam ut omnis ea opinio et fama tollatur, que prius contra nomen tuum propter dilecti filii nobilis viri -Sigismundi nepotis tui profeccionem in Bohemiam fuit orta. Nam si facies id quod potes in hac causa, que fidelibus omnibus est communis, licet finitimos quadam magis specialitate contingat, celebrabitur tuum nomen cum singulari laude in ore populi Christiani; potes au- tem cum prefato rege Polonie, eciam si aliorum fidelium au- xilia non adessent, bellum hoc satis mature et feliciter confi- cere. Sed adessent eciam ut speramus principes alii Germanie et in primis ipse Romanorum rex, quos omnes dilectus filius noster Branda oc. sancti Clementis presbyter Cardinalis noster *) MS. pro ostra.
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323 et apostolice sedis legatus continuo solicitare non desinit, et nos abhinc litteris et nunciis quottidie hortamur atque eciam increpamus, requirentes eos, ut faciant hac estate, quod in pre- terita omissum fuit; cum quibus velis potenciam tuam sine ali- cuius tue proprie difficultatis excusacione coniungere. Pacem enim per dei graciam habes cum ordine Prussorum, quam cum olim mandares, pacem tibi cum omnibus aliis comparasti, ymo cos qui nunc esse tibi dicuntur aduersi, ad tuum inuinci- bile(m) exercitum conduxisti. Ex quo non defuerunt in sacro Constantiensi consilio, qui insectarentur Nobilitatem Tuam ita, quod nullam excusacionem alicuius occupacionis alterius tue in hac causa te oportet offerre, ne dicant forte maliuoli, quod ad pugnandum contra religiosos Christianos promptior sis atque pa- ratior, quam contra hos perniciosos hereticos, qui detestabiliores sunt Turcis et Barbaris et longe maiore odio atque supplicio digni propterea, quod nati et educati in recta racione diuini cultus et sanctis institutis ecclesie, pecudum et ferarum more carnali lasciuia et cupiditate predandi ad falsos articulos et per- niciosas supersticiones adducti sunt et contra deum et homines bestiali immanitate grassantur. Datum oc. 285. 1424, Mart. 18 (Krakau). K. Sigmund an die Sechslande und Städte: da die Hussiten das Neuc- haus (bei Zittau) erobert haben, so befiehlt er allen, den Zittauern zu dessen Besetzung und Behauptung Hilfe zu leisten. (Ex orig. arch. cur. Budissin.) Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czeiten merer des Reichs vnd zu Vngern zu Behem oc. kunig, Embieten allen mannen Rittern knechten vnd Steten vnserer lande Budissin Gorlicz czittaw lauban luban vnd Camencz vn- sern lieben getrewen vnser gnad vnd alles gut. Lieben ge- trewen! Wir haben gehöret vnd vernomen, das vns leid ist, wie die hussen gotes vnsere vnd aller vnserer getruen feynde das Newehaws abgeloffen gewunen vnd do fil fromer leute ge- fangen getottet haben Vnd wie sy teglich vnserr Stat czittaw 21*
323 et apostolice sedis legatus continuo solicitare non desinit, et nos abhinc litteris et nunciis quottidie hortamur atque eciam increpamus, requirentes eos, ut faciant hac estate, quod in pre- terita omissum fuit; cum quibus velis potenciam tuam sine ali- cuius tue proprie difficultatis excusacione coniungere. Pacem enim per dei graciam habes cum ordine Prussorum, quam cum olim mandares, pacem tibi cum omnibus aliis comparasti, ymo cos qui nunc esse tibi dicuntur aduersi, ad tuum inuinci- bile(m) exercitum conduxisti. Ex quo non defuerunt in sacro Constantiensi consilio, qui insectarentur Nobilitatem Tuam ita, quod nullam excusacionem alicuius occupacionis alterius tue in hac causa te oportet offerre, ne dicant forte maliuoli, quod ad pugnandum contra religiosos Christianos promptior sis atque pa- ratior, quam contra hos perniciosos hereticos, qui detestabiliores sunt Turcis et Barbaris et longe maiore odio atque supplicio digni propterea, quod nati et educati in recta racione diuini cultus et sanctis institutis ecclesie, pecudum et ferarum more carnali lasciuia et cupiditate predandi ad falsos articulos et per- niciosas supersticiones adducti sunt et contra deum et homines bestiali immanitate grassantur. Datum oc. 285. 1424, Mart. 18 (Krakau). K. Sigmund an die Sechslande und Städte: da die Hussiten das Neuc- haus (bei Zittau) erobert haben, so befiehlt er allen, den Zittauern zu dessen Besetzung und Behauptung Hilfe zu leisten. (Ex orig. arch. cur. Budissin.) Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czeiten merer des Reichs vnd zu Vngern zu Behem oc. kunig, Embieten allen mannen Rittern knechten vnd Steten vnserer lande Budissin Gorlicz czittaw lauban luban vnd Camencz vn- sern lieben getrewen vnser gnad vnd alles gut. Lieben ge- trewen! Wir haben gehöret vnd vernomen, das vns leid ist, wie die hussen gotes vnsere vnd aller vnserer getruen feynde das Newehaws abgeloffen gewunen vnd do fil fromer leute ge- fangen getottet haben Vnd wie sy teglich vnserr Stat czittaw 21*
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324 und dem lande daselbst grosse scheden czucziehen Vnd mit so- licher verdepnüss meinen sy euch alle vnd wenn Ir pflichtig seyt von eren wegen an einander zu helffen (sic). Dorumb gebieten wir ewer allen und ewer yglichem ernstlich vnd vesticlich mit disem brieue, das Ir den czittawern helffet, dasselbe Newehaws wider zu bawen das zu beseczen zu behalden Vnd auch mit aller ewer macht das lande zu weren das euch die fiende fur- basz kein nehende mer angewunnen vnd zu grossern scheden bringen. Als wir den namhafftigen Bernharten von Dowischicz vnsern lieben getruen mit vnserer meynung dorumb zu euch senden, dem wollet dorynn als vnsselber genczlich glauben, vnd euch auch also beweisen das wir euch dorumb geloben mugen, das wollen wir euch in allem gute gnediclich gedenken, Geben zu Crokaw am Sampsztag vor dem Suntag Reminiscere, Unser Riche des Vngrischen oc. in dem XXXVII, des Romischen in dem XIIII vnd des Behemischen Im virden Jaren. Per dominum Janconem de Chotiemicz Michael præpositus Boleslauiensis. 286. (1424 m. Mart.—Apr.) K. Sigmunds Räthe antworten den Boten K. Wladislaws, welche das Ver- langen der Hussiten überbracht und befürwortet hatten, dass ihnen eine Audienz in einer ihnen ergebenen Stadt, (wie Mähr. Neustadt (Uničow) oder Kremsier,) anberaumt werde. (Cancellar. S. Clolek von J. Caro, LXXVII, p. 460.) „Responsum D. Regis Romanorum ad legationem D. Regis Polonie.“ Magnifici et venerabilis viri et domini, Mosticius castellanus Poznaniensis et Ladislaus decretorum doctor, ambasiatores sermi D. Regis Polonie, porrexerunt sermo domino nostro regi Roma- norum cedulam infrascripti tenoris: Serenissime princeps rex inuictissime et domine gracio- sissime! In effectu, et vt videtur, nunccii Bohemorum petunt, ut detur eis audiencia, que ipsis alias, ut asseruerunt coram sermo domino nostro rege Polonie, fuit et est denegata, et quam petunt in aliquo locorum ipsis subjecto, et signanter in aliquo
324 und dem lande daselbst grosse scheden czucziehen Vnd mit so- licher verdepnüss meinen sy euch alle vnd wenn Ir pflichtig seyt von eren wegen an einander zu helffen (sic). Dorumb gebieten wir ewer allen und ewer yglichem ernstlich vnd vesticlich mit disem brieue, das Ir den czittawern helffet, dasselbe Newehaws wider zu bawen das zu beseczen zu behalden Vnd auch mit aller ewer macht das lande zu weren das euch die fiende fur- basz kein nehende mer angewunnen vnd zu grossern scheden bringen. Als wir den namhafftigen Bernharten von Dowischicz vnsern lieben getruen mit vnserer meynung dorumb zu euch senden, dem wollet dorynn als vnsselber genczlich glauben, vnd euch auch also beweisen das wir euch dorumb geloben mugen, das wollen wir euch in allem gute gnediclich gedenken, Geben zu Crokaw am Sampsztag vor dem Suntag Reminiscere, Unser Riche des Vngrischen oc. in dem XXXVII, des Romischen in dem XIIII vnd des Behemischen Im virden Jaren. Per dominum Janconem de Chotiemicz Michael præpositus Boleslauiensis. 286. (1424 m. Mart.—Apr.) K. Sigmunds Räthe antworten den Boten K. Wladislaws, welche das Ver- langen der Hussiten überbracht und befürwortet hatten, dass ihnen eine Audienz in einer ihnen ergebenen Stadt, (wie Mähr. Neustadt (Uničow) oder Kremsier,) anberaumt werde. (Cancellar. S. Clolek von J. Caro, LXXVII, p. 460.) „Responsum D. Regis Romanorum ad legationem D. Regis Polonie.“ Magnifici et venerabilis viri et domini, Mosticius castellanus Poznaniensis et Ladislaus decretorum doctor, ambasiatores sermi D. Regis Polonie, porrexerunt sermo domino nostro regi Roma- norum cedulam infrascripti tenoris: Serenissime princeps rex inuictissime et domine gracio- sissime! In effectu, et vt videtur, nunccii Bohemorum petunt, ut detur eis audiencia, que ipsis alias, ut asseruerunt coram sermo domino nostro rege Polonie, fuit et est denegata, et quam petunt in aliquo locorum ipsis subjecto, et signanter in aliquo
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325 horum videlicet in Vniczow aut Cremsir, assignantes causam, quia in locis subiectis D. Romanorum regi securum et necessa- rium saluum conductum habere non potuerunt ad audienciam predictam, et offerunt omnibus uenire, stare, tractare oc. ac re- dire volentibus in predictis locis uel altero ipsorum saluoscon- ductus sufficientissimos in quacunque forma verborum et robore fuerint concepti; eciam si opus fuerit exhibent obsides pro ma- iori securitate. Quam audienciam cum habuerint, parati sunt audire auditores, et si quid ex evangelio et scripturis sanctorum patrum contra eos aut errorem ipsorum doctum seu diffinitum fuerit, emendacionem volunt accipere condignam; volunt tamen quod ipsorum magistri et alii viri docti in predicta audiencia audiantur. Ad primam partem peticionis dictorum Bohemorum nunc- ciorum, videlicet ut detur eis audiencia, quam dicunt alias eis fuisse denegatam, respondetur, quod huiusmodi audiencia non videtur eis concedenda, quia nullus bonus fructus potest ex ea sperari, ymo contrarium, prout plene dicetur respondendo ad quartam partem; et cum dicunt fuisse eis audienciam denega- tam, mentiuntur. Primo enim habuerunt in Bohemia ad pacem prope Pragam, cum serenissimus dominus noster Romanorum rex misit reuerendum patrem dominum patriarcham Aquiliensem et venerabiles viros dominos Petrum Paulum sacre pagine ma- gistrum ac iuris vtriusque doctorem et magistrum Martinum oc. et alios plures, a quibus habuerunt audienciam quantam vo- luerunt. Secundo habuerunt eciam in Cracouia coram dominis pre- latis, baronibus regni Polonie ac magistris et doctoribus vniuer- sitatis Cracouie. Tercio sermus dominus rex Polonie estate proxima requisi- uit sermum dominum regem Romanorum de tractatu reduccionis ipsorum hereticorum, et ipse dominus rex Romanorum ad hoc se promptum et paratum obtulit, et propter hanc causam iuit Pragam quidam Barth... secretarius illustrissimi domini magni ducis Lith- wanie, vt ipsi serenissimo domino regi Polonie de hoc constat ; et postea venerunt duo barones Bohemie domini Johannes et Puotha, pro audiencia iterato habenda, dantes spem quod in festo sancti Martini aut ad plus sancti Andree dicta audiencia fieret; postea
325 horum videlicet in Vniczow aut Cremsir, assignantes causam, quia in locis subiectis D. Romanorum regi securum et necessa- rium saluum conductum habere non potuerunt ad audienciam predictam, et offerunt omnibus uenire, stare, tractare oc. ac re- dire volentibus in predictis locis uel altero ipsorum saluoscon- ductus sufficientissimos in quacunque forma verborum et robore fuerint concepti; eciam si opus fuerit exhibent obsides pro ma- iori securitate. Quam audienciam cum habuerint, parati sunt audire auditores, et si quid ex evangelio et scripturis sanctorum patrum contra eos aut errorem ipsorum doctum seu diffinitum fuerit, emendacionem volunt accipere condignam; volunt tamen quod ipsorum magistri et alii viri docti in predicta audiencia audiantur. Ad primam partem peticionis dictorum Bohemorum nunc- ciorum, videlicet ut detur eis audiencia, quam dicunt alias eis fuisse denegatam, respondetur, quod huiusmodi audiencia non videtur eis concedenda, quia nullus bonus fructus potest ex ea sperari, ymo contrarium, prout plene dicetur respondendo ad quartam partem; et cum dicunt fuisse eis audienciam denega- tam, mentiuntur. Primo enim habuerunt in Bohemia ad pacem prope Pragam, cum serenissimus dominus noster Romanorum rex misit reuerendum patrem dominum patriarcham Aquiliensem et venerabiles viros dominos Petrum Paulum sacre pagine ma- gistrum ac iuris vtriusque doctorem et magistrum Martinum oc. et alios plures, a quibus habuerunt audienciam quantam vo- luerunt. Secundo habuerunt eciam in Cracouia coram dominis pre- latis, baronibus regni Polonie ac magistris et doctoribus vniuer- sitatis Cracouie. Tercio sermus dominus rex Polonie estate proxima requisi- uit sermum dominum regem Romanorum de tractatu reduccionis ipsorum hereticorum, et ipse dominus rex Romanorum ad hoc se promptum et paratum obtulit, et propter hanc causam iuit Pragam quidam Barth... secretarius illustrissimi domini magni ducis Lith- wanie, vt ipsi serenissimo domino regi Polonie de hoc constat ; et postea venerunt duo barones Bohemie domini Johannes et Puotha, pro audiencia iterato habenda, dantes spem quod in festo sancti Martini aut ad plus sancti Andree dicta audiencia fieret; postea
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326 ad eorundem hereticorum instanciam fuit prorogata ad festum Circumcisionis, racione cuius audiencie miserunt vnam formam saluiconductus, qui taliter ut petebatur nullo modo potuit concedi, quia volebant, quod laici iudicarent, et quod deterius est, quod laici idiote in tam arduo negocio, sicut est fidei. Nam et si oriretur contencio in aliqua sciencia, numquid eligerent milites ad diffiniendum, an docti et experti in illa arte? ergo multo magis in negocio fidei, cuius tamen iudicium ad solum papam seu ecclesiam pertinet. Unde fuit missa eis forma cuiusdam saluiconductus plenissimi et conformis sui quantum ad omnino- dam securitatem personarum et rerum, que fuit concepta eciam de consilio dictorum Johannis et Puothe et omnium Bohemorum et aliorum peritorum apud sermum dominum regem Romanorum tunc existencium; pro cuius saluiconductus promissione uel ob- seruacione fuit missum ad prefatum sermum dominum regem Po- lonie, qui predictum ex promissione in forma petita miserat; attamen eciam postea fuit, quod dicta audiencia non proten- deretur vltra festum Purificacionis. Postea ipsi heretici nulla- tenus ipsam formam acceptantes, remiserunt formam alterius saluiconductus, quam petebant eciam sub deteriori forma et vsque ad festum Pentecoste. Itaque aperte mentiuntur, dicendo audienciam fuisse eis denegatam, et prefatus sermus dominus rex Polonie fuit requisitus per prefatum serenissimum dominum regem Romanorum, quod aliquos magistros et doctores ad ipsam audi- enciam mitteret, super quo prebuit diligentem operam, vt sibi constat. Ad secundam partem: quando petunt audienciam in aliquo locorum ipsis subiecto, quia in locis subiectis sermo domino regi Romanorum non potuerunt habere securum et necessarium sal- uumconductum ad ipsam audienciam, respondetur, quod hec esset magna iniuria catholice ecclesie; heretici essent melioris condicionis, vt videlicet in loco eis subiecto audiencia teneretur et non in loco catholicorum. Unde ipsimet forte hoc alias consi- derantes, petierunt dictam audienciam in altero de tribus locis, Vvratis(lavia) videlicet, Olomucia aut Brunna, que sunt loca fidelium, et fuit condictum cum predictis duobus baronibus de Brunna, et illi heretici visi sunt remanere contenti, vt apparet ex forma saluiconductus, in quo ponebatur per expressum de
326 ad eorundem hereticorum instanciam fuit prorogata ad festum Circumcisionis, racione cuius audiencie miserunt vnam formam saluiconductus, qui taliter ut petebatur nullo modo potuit concedi, quia volebant, quod laici iudicarent, et quod deterius est, quod laici idiote in tam arduo negocio, sicut est fidei. Nam et si oriretur contencio in aliqua sciencia, numquid eligerent milites ad diffiniendum, an docti et experti in illa arte? ergo multo magis in negocio fidei, cuius tamen iudicium ad solum papam seu ecclesiam pertinet. Unde fuit missa eis forma cuiusdam saluiconductus plenissimi et conformis sui quantum ad omnino- dam securitatem personarum et rerum, que fuit concepta eciam de consilio dictorum Johannis et Puothe et omnium Bohemorum et aliorum peritorum apud sermum dominum regem Romanorum tunc existencium; pro cuius saluiconductus promissione uel ob- seruacione fuit missum ad prefatum sermum dominum regem Po- lonie, qui predictum ex promissione in forma petita miserat; attamen eciam postea fuit, quod dicta audiencia non proten- deretur vltra festum Purificacionis. Postea ipsi heretici nulla- tenus ipsam formam acceptantes, remiserunt formam alterius saluiconductus, quam petebant eciam sub deteriori forma et vsque ad festum Pentecoste. Itaque aperte mentiuntur, dicendo audienciam fuisse eis denegatam, et prefatus sermus dominus rex Polonie fuit requisitus per prefatum serenissimum dominum regem Romanorum, quod aliquos magistros et doctores ad ipsam audi- enciam mitteret, super quo prebuit diligentem operam, vt sibi constat. Ad secundam partem: quando petunt audienciam in aliquo locorum ipsis subiecto, quia in locis subiectis sermo domino regi Romanorum non potuerunt habere securum et necessarium sal- uumconductum ad ipsam audienciam, respondetur, quod hec esset magna iniuria catholice ecclesie; heretici essent melioris condicionis, vt videlicet in loco eis subiecto audiencia teneretur et non in loco catholicorum. Unde ipsimet forte hoc alias consi- derantes, petierunt dictam audienciam in altero de tribus locis, Vvratis(lavia) videlicet, Olomucia aut Brunna, que sunt loca fidelium, et fuit condictum cum predictis duobus baronibus de Brunna, et illi heretici visi sunt remanere contenti, vt apparet ex forma saluiconductus, in quo ponebatur per expressum de
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327 accedendo ad Brunnam. Item nemo catholicus valet sub saluo- conductu hereticorum accedere in manus ipsorum, qui cum non seruent fidem parentum suorum, quam in baptismo receperunt, nec seruant fidem deo, quomodo seruabunt hominibus? Et cum dicunt, quod in terris subiectis sermo domino regi Romanorum non potuerunt habere saluum conductum oc., mentiuntur eciam, ut apparet ex forma predicti salui conductus sermi domini Ro- manorum regis eis destinati et ex promissione petita et obtenta a prefato sermo domino rege Polonie, qui certe saluus conductus erat ita plene et plenissimus, quantum dici et cogitari posset, et vnusquisque illum inspiciens potest aperte hoc iudicare. Unde ex huiusmodi indiciis apparet, quod predicti heretici petunt ipsam audienciam ad alium finem quam dicant. Ad terciam partem: quod volunt dare saluos conductus illuc accedentibus oc. respondetur ut supra proxime, quia nemo catholicus eis se committeret, et ut dicunt, quod sub quacunque forma verborum oc. volunt condere saluum conductum, requi- rendi essent, an velint stare determinacioni et iudicio ecclesie seu verius vniuersitati ecclesie. Nam creditur, quod nullatenus velint; si forte melius inspirati hoc vellent, pro deo, firment hoc et tunc omnia bene. Quum autem dicunt de obsidibus: magnum tempus elaberetur in eligendo huiusmodi obsides et in facienda collacione euncium ad dictam audienciam et obsidum recipiendorum, et haberent ex hoc, quod intendunt, videlicet tempus perdere inaniter in graue preiudicium fidei. Ad quartam partem cum dicant, quod in dicta audiencia, si eam habuerint, sunt parati audire auditores et quid ex evangelio et ex scripturis sanctorum patrum fuerit contra eos dictum seu diffinitum oc. respondetur, quod huiusmodi audiencia, si taliter fieret, esset vna contencio et non aliud, et foret frustratoria sine aliquo fructu, quia catholici dicunt vnum, heretici aliud ; quis tunc erit iudex? si nos voluerimus dare nostros iudices sicut debemus, illi nollent, si illi suos, nos nollemus sicut nec debemus et fru- stra; et cum dicunt si fuerit contra eos doctum seu diffinitum, quis dicet se doctum, quis diffiniat? timendum est, ne sint tante pertinacie, vt pocius confidant nos docere quam doceri. Quemadmodum dixerunt in audiencia prehabita Cracovie, quia cum confunderentur per catholicos, dixerunt quod venerant infor-
327 accedendo ad Brunnam. Item nemo catholicus valet sub saluo- conductu hereticorum accedere in manus ipsorum, qui cum non seruent fidem parentum suorum, quam in baptismo receperunt, nec seruant fidem deo, quomodo seruabunt hominibus? Et cum dicunt, quod in terris subiectis sermo domino regi Romanorum non potuerunt habere saluum conductum oc., mentiuntur eciam, ut apparet ex forma predicti salui conductus sermi domini Ro- manorum regis eis destinati et ex promissione petita et obtenta a prefato sermo domino rege Polonie, qui certe saluus conductus erat ita plene et plenissimus, quantum dici et cogitari posset, et vnusquisque illum inspiciens potest aperte hoc iudicare. Unde ex huiusmodi indiciis apparet, quod predicti heretici petunt ipsam audienciam ad alium finem quam dicant. Ad terciam partem: quod volunt dare saluos conductus illuc accedentibus oc. respondetur ut supra proxime, quia nemo catholicus eis se committeret, et ut dicunt, quod sub quacunque forma verborum oc. volunt condere saluum conductum, requi- rendi essent, an velint stare determinacioni et iudicio ecclesie seu verius vniuersitati ecclesie. Nam creditur, quod nullatenus velint; si forte melius inspirati hoc vellent, pro deo, firment hoc et tunc omnia bene. Quum autem dicunt de obsidibus: magnum tempus elaberetur in eligendo huiusmodi obsides et in facienda collacione euncium ad dictam audienciam et obsidum recipiendorum, et haberent ex hoc, quod intendunt, videlicet tempus perdere inaniter in graue preiudicium fidei. Ad quartam partem cum dicant, quod in dicta audiencia, si eam habuerint, sunt parati audire auditores et quid ex evangelio et ex scripturis sanctorum patrum fuerit contra eos dictum seu diffinitum oc. respondetur, quod huiusmodi audiencia, si taliter fieret, esset vna contencio et non aliud, et foret frustratoria sine aliquo fructu, quia catholici dicunt vnum, heretici aliud ; quis tunc erit iudex? si nos voluerimus dare nostros iudices sicut debemus, illi nollent, si illi suos, nos nollemus sicut nec debemus et fru- stra; et cum dicunt si fuerit contra eos doctum seu diffinitum, quis dicet se doctum, quis diffiniat? timendum est, ne sint tante pertinacie, vt pocius confidant nos docere quam doceri. Quemadmodum dixerunt in audiencia prehabita Cracovie, quia cum confunderentur per catholicos, dixerunt quod venerant infor-
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328 mare et non informari. Ex predictis apparet, quod istam audi- enciam petunt maxime ad impediendum exercitum, quem in pro- xima estate timent parari contra ipsos. Et si bonum hoc nego- cium masticetur et commensuretur tempus, nullo modo potest ista audiencia quin effluxerit festum sancti Johannis baptiste. Consideretur enim tempus in reditu prefatorum dominorum amba- siatorum ad sermum dominum regem Polonie et in reditu nuncci- orum Bohemorum ad Bohemiam, et postquam redierunt in con- uencione dominorum baronum nobilium et clientum ciuitatum et communitatum munitarum regni Bohemie, ex parte quorum ipsi nunccii dicunt se missos, quia oportebit, antequam respondeant, quod statuant vnam dietam, sicut alias fecerunt proximo autumpno, primo in Colonia, deinde in Praga ; item tempus in respondendo per eos sermo domino regi Polonie et postea per eum sermo do- mino regi Romanorum; item tempus in congregando modum et ordinem audiencie tenende ; item tempus in congregando magistros, doctores vtriusque partis, nam ipsi alias volebant saltem quattuor ebdomas, antequam veniant ad locum audiencie; item tempus postquam ventum fuerit ad locum, antequam res perficiatur, et bene est considerandum, quod predicti heretici omnia, quanto morosius et longius poterant, protelabunt, vt sic elabatur tem- pus exercituandi contra ipsos. Et reducatur ad memoriam, quo- modo sciuerunt protrahere proximum autumpnum et hyemem in tractu huismodi audiencie. Primo enim ut supra data est spes in festo sancti Martini et ad plus sancti Andree, postea ad festum circumcisionis, postea purificacionis, postea medium quadragesime, deinde Pentecoste. Preterea et maxime supra omnia est aduer- tendum, quia ibidem sine iudice esset frustratoria contencio, non fructuosa audiencia, ut supra, et sic tempus incassum ver- teretur non sine graui preiudicio et ignominia tocius Christiani- tatis. Omnia bene ponderentur per sermum dominum regem Po- lonie et dominos Polonos, ipsimet dicent huiusmodi audienciam non esse concedendam tam invtiliter, et quod ipsi heretici eui- denter mentiuntur. Non tamen denegatur, quin per quemcunque modum pos- sent reduci, debeat eorum reduccio admitti, et vtinam iam esset in foribus: verum quia pre ceteris prefatus sermus dominus rex Polonie tam ex affeccione, quam habet ad ecclesiam catholicam,
328 mare et non informari. Ex predictis apparet, quod istam audi- enciam petunt maxime ad impediendum exercitum, quem in pro- xima estate timent parari contra ipsos. Et si bonum hoc nego- cium masticetur et commensuretur tempus, nullo modo potest ista audiencia quin effluxerit festum sancti Johannis baptiste. Consideretur enim tempus in reditu prefatorum dominorum amba- siatorum ad sermum dominum regem Polonie et in reditu nuncci- orum Bohemorum ad Bohemiam, et postquam redierunt in con- uencione dominorum baronum nobilium et clientum ciuitatum et communitatum munitarum regni Bohemie, ex parte quorum ipsi nunccii dicunt se missos, quia oportebit, antequam respondeant, quod statuant vnam dietam, sicut alias fecerunt proximo autumpno, primo in Colonia, deinde in Praga ; item tempus in respondendo per eos sermo domino regi Polonie et postea per eum sermo do- mino regi Romanorum; item tempus in congregando modum et ordinem audiencie tenende ; item tempus in congregando magistros, doctores vtriusque partis, nam ipsi alias volebant saltem quattuor ebdomas, antequam veniant ad locum audiencie; item tempus postquam ventum fuerit ad locum, antequam res perficiatur, et bene est considerandum, quod predicti heretici omnia, quanto morosius et longius poterant, protelabunt, vt sic elabatur tem- pus exercituandi contra ipsos. Et reducatur ad memoriam, quo- modo sciuerunt protrahere proximum autumpnum et hyemem in tractu huismodi audiencie. Primo enim ut supra data est spes in festo sancti Martini et ad plus sancti Andree, postea ad festum circumcisionis, postea purificacionis, postea medium quadragesime, deinde Pentecoste. Preterea et maxime supra omnia est aduer- tendum, quia ibidem sine iudice esset frustratoria contencio, non fructuosa audiencia, ut supra, et sic tempus incassum ver- teretur non sine graui preiudicio et ignominia tocius Christiani- tatis. Omnia bene ponderentur per sermum dominum regem Po- lonie et dominos Polonos, ipsimet dicent huiusmodi audienciam non esse concedendam tam invtiliter, et quod ipsi heretici eui- denter mentiuntur. Non tamen denegatur, quin per quemcunque modum pos- sent reduci, debeat eorum reduccio admitti, et vtinam iam esset in foribus: verum quia pre ceteris prefatus sermus dominus rex Polonie tam ex affeccione, quam habet ad ecclesiam catholicam,
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329 quam eciam ad fraternitatem ipsius sermt domini regis Roma- norum, et ex confidencia, quam illi heretici videntur ad S. ipsius domini regis Polonie gerere, habilior esse censetur ad tractan- dam reduccionem ipsorum, pro qua nullatenus laborem et ex- pensam recusaret: conetur totis viribus ad hoc laborare, vt re- ducantur ad fidem katholicam, cum eciam ipse solus totum quo d voluerit tam per ecclesiam quam per ipsum dominum regem Romanorum post reduccionem illis fieri, obtinebit facilius quam quis alius, et de hoc prefatus sermus dominus rex Romanorum et reuerendus dominus cardinalis Placentius, pro sola ista causa fidei a latere sanctmi domini N. (sic!) pape legatus, Sue Maie- stati dant plenam fidem, quod ita facient, et si pro ista reduc- cione necessarius foret aliquis saluus conductus, concedetur prout fuerit petitus a prefato domino rege Romanorum tam pro eundo ad Cracouiam quam ad aliam terram eciam sub dicione domini regis Romanorum positam oc. 287. 1424, m. Apr. Der Könige Wladislaw und Sigmund Geleitsbrief für alle Böhmen, welche vom nächsten Pfingsttage an zwischen Polen und Böhmen zu ver- handeln hin und her reisen werden. (Cancell. St. Ciolek von J. Caro, LXXVI, p. 458.) „Salvus conductus datus Bohemis pro audientia per D. Polonie et Hun- garie reges.“ Wladislaus oc. Significamus oc., quod cum a serenissimo principe D. Sigismundo Romanorum oc. recepimus potestatem audienciam Bohemis Ser. Sue contrariis, pro qua apud S. Suam promocionibus nostris cum oportunitate ardua institerunt, vtiliter comportandum, omnibus et singulis hominibus tam spiritualibus quam secularibus in quocunque statu, gradu uel eminencia exi- stentibus, ad nos uel ad loca quecunque ipsis pro huiusmodi audiencia deputata uel deputanda ad tractandam pacem, vnio- nem et reduccionem ipsorum venire volentibus, veram, puram et Christianitatis securitatem et saluum conductum damus, con- cedimus et largimur, pollicentes bona fide tam pro ipso D. Sigis- mundo Rom. rege oc. quam pro nobis et vtriusque nostris sub-
329 quam eciam ad fraternitatem ipsius sermt domini regis Roma- norum, et ex confidencia, quam illi heretici videntur ad S. ipsius domini regis Polonie gerere, habilior esse censetur ad tractan- dam reduccionem ipsorum, pro qua nullatenus laborem et ex- pensam recusaret: conetur totis viribus ad hoc laborare, vt re- ducantur ad fidem katholicam, cum eciam ipse solus totum quo d voluerit tam per ecclesiam quam per ipsum dominum regem Romanorum post reduccionem illis fieri, obtinebit facilius quam quis alius, et de hoc prefatus sermus dominus rex Romanorum et reuerendus dominus cardinalis Placentius, pro sola ista causa fidei a latere sanctmi domini N. (sic!) pape legatus, Sue Maie- stati dant plenam fidem, quod ita facient, et si pro ista reduc- cione necessarius foret aliquis saluus conductus, concedetur prout fuerit petitus a prefato domino rege Romanorum tam pro eundo ad Cracouiam quam ad aliam terram eciam sub dicione domini regis Romanorum positam oc. 287. 1424, m. Apr. Der Könige Wladislaw und Sigmund Geleitsbrief für alle Böhmen, welche vom nächsten Pfingsttage an zwischen Polen und Böhmen zu ver- handeln hin und her reisen werden. (Cancell. St. Ciolek von J. Caro, LXXVI, p. 458.) „Salvus conductus datus Bohemis pro audientia per D. Polonie et Hun- garie reges.“ Wladislaus oc. Significamus oc., quod cum a serenissimo principe D. Sigismundo Romanorum oc. recepimus potestatem audienciam Bohemis Ser. Sue contrariis, pro qua apud S. Suam promocionibus nostris cum oportunitate ardua institerunt, vtiliter comportandum, omnibus et singulis hominibus tam spiritualibus quam secularibus in quocunque statu, gradu uel eminencia exi- stentibus, ad nos uel ad loca quecunque ipsis pro huiusmodi audiencia deputata uel deputanda ad tractandam pacem, vnio- nem et reduccionem ipsorum venire volentibus, veram, puram et Christianitatis securitatem et saluum conductum damus, con- cedimus et largimur, pollicentes bona fide tam pro ipso D. Sigis- mundo Rom. rege oc. quam pro nobis et vtriusque nostris sub-
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330 ditis omnibus et ceteris nostris extraneis causa nostri facientibus uel dimittentibus, hanc nostram securitatem et saluum conduc- tum nostrum tenere, seruare, attendere, custodire fideliter et tutare, vt ipsis et cuilibet illorum libera et secura subsistat facultas per terras et loca prefato D. Sigismundo et nobis sub- iecta cum rebus et comitatiua ipsorum absque impedimento, detencione, arestacione et offensa transeundi et in locis audiencie prefate standi, morandi, tractandi et ipsorum negocia disponendi, concludendi nec non saluis rebus et personis ad propria siue dispositis siue non huiusmodi negociis redeundi, incipiendo a festo Pentecoste (11 Jun.) proximo et vsque tantisper, quo hec negocia sub certo termino remanebunt aut fine debito conclu- dentur. Ne autem aliquem de potestate nostra contingat dubi- tare, presentibus de verbo ad verbum huiusmodi potestatem in- serimus, cuius tenor sequitur et est talis: Sigismundus oc. notum facimus tenore presencium vniuersis presentes litteras inspecturis, quod cum summe compassionis aculeo cor nostrum ingenter sauciatum sentiamus, pestiferam sectam in Bohemia subortam, quod dolenter referimus, plurimum recensentes, paterno zelo Bohemorum infidelium et hereticorum reduccionem affectamus, qualiter fidei catholice et vnioni sancte matris ecclesie possent reuniri. Verum ex his et aliis causis animum nostrum inducentibus de serm principis D. Wladislai regis Polonie fratris nostri carissimi pura et sincera caritate ac fraterna dileccione, quibus nos prosequimur, plenam et indubi- tatam fiduciam obtinentes, quodque Sue Frt multum valere et ydoneum fore conspicimus ad prefatorum Bohemorum reduc- cionem operandum, ad cuius negocii consumacionem et prose- cucionem nostrum saluumconductum credimus fore oportunum, ne per defectum nostri salui conductus huiusmodi tractatus et practica aliqualiter dirimatur: ideo non per errorem aut impro- uide, sed matura deliberacione prehabita, sano eciam fidelium nostrorum accedente consilio et de certa nostra sciencia, omni- bus tam nuncciis, qui ea de causa per serenissimum fratrem nostrum predictum ad Bohemiam mittentur, quam eciam Bohemis quibuscunque et quotcunque in numero fuerint cuiuscunque sta- tus, gradus et condicionis existant, tam spiritualibus quam secu- laribus personis, qui ad predictum serenissimum fratrem nostrum
330 ditis omnibus et ceteris nostris extraneis causa nostri facientibus uel dimittentibus, hanc nostram securitatem et saluum conduc- tum nostrum tenere, seruare, attendere, custodire fideliter et tutare, vt ipsis et cuilibet illorum libera et secura subsistat facultas per terras et loca prefato D. Sigismundo et nobis sub- iecta cum rebus et comitatiua ipsorum absque impedimento, detencione, arestacione et offensa transeundi et in locis audiencie prefate standi, morandi, tractandi et ipsorum negocia disponendi, concludendi nec non saluis rebus et personis ad propria siue dispositis siue non huiusmodi negociis redeundi, incipiendo a festo Pentecoste (11 Jun.) proximo et vsque tantisper, quo hec negocia sub certo termino remanebunt aut fine debito conclu- dentur. Ne autem aliquem de potestate nostra contingat dubi- tare, presentibus de verbo ad verbum huiusmodi potestatem in- serimus, cuius tenor sequitur et est talis: Sigismundus oc. notum facimus tenore presencium vniuersis presentes litteras inspecturis, quod cum summe compassionis aculeo cor nostrum ingenter sauciatum sentiamus, pestiferam sectam in Bohemia subortam, quod dolenter referimus, plurimum recensentes, paterno zelo Bohemorum infidelium et hereticorum reduccionem affectamus, qualiter fidei catholice et vnioni sancte matris ecclesie possent reuniri. Verum ex his et aliis causis animum nostrum inducentibus de serm principis D. Wladislai regis Polonie fratris nostri carissimi pura et sincera caritate ac fraterna dileccione, quibus nos prosequimur, plenam et indubi- tatam fiduciam obtinentes, quodque Sue Frt multum valere et ydoneum fore conspicimus ad prefatorum Bohemorum reduc- cionem operandum, ad cuius negocii consumacionem et prose- cucionem nostrum saluumconductum credimus fore oportunum, ne per defectum nostri salui conductus huiusmodi tractatus et practica aliqualiter dirimatur: ideo non per errorem aut impro- uide, sed matura deliberacione prehabita, sano eciam fidelium nostrorum accedente consilio et de certa nostra sciencia, omni- bus tam nuncciis, qui ea de causa per serenissimum fratrem nostrum predictum ad Bohemiam mittentur, quam eciam Bohemis quibuscunque et quotcunque in numero fuerint cuiuscunque sta- tus, gradus et condicionis existant, tam spiritualibus quam secu- laribus personis, qui ad predictum serenissimum fratrem nostrum
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331 in eodem negocio de Bohemia dirigentur, et quibus frater no- ster carissimus predictus suum saluumconductum dederit, tenore presencium concedimus et damus ad predictum fratrem nostrum veniendi, secum standi, morandi, agendi et tractandi ac ad pro- pria reuertendi saluis rebus et personis, promittentes prefatis Bohemis, supradicti serenissimi fratris nostri regis Polonie saluum- conductum in tanto vigore et robore conseruare, ac si per nos traditus fuisset et concessus presencium sub nostri regalis sigilli appensione testimonio litterarum. Datum in castro nostro Dyessur (sic!) feria sexta ante Ambrosii oc. XXXIIII regnorum nostro- rum oc. (sic). Quapropter omnibus et singulis subditis prefati D. Sigis- mundi vigore potestatis nobis tradite nostris et aliis ipsius et nostri pariter causa facere volentibus et dimittentibus comitti- mus et mandamus, quatenus nunccios, procuratores, gestores et alios negociorum huiusmodi reduccionis tractatores siue de Bo- hemia siue ad Bohemiam transeuntes tociens, quociens fuerit oportunum, nullatenus arestare, impedire, molestare, conturbare uel quibusuis iniuriis afficere presumatis uel affici permittatis gracie regie sub optentu. Datum in Rwadra (!?) post ramis palmarum XXIIII. 288. 1424, Apr. 9 (Welun). K. Wladislaws von Polen Edict gegen die Hussiten und deren Anhänger in Polen; jeder Pole, der bis 1 Jun. nicht aus Böhmen zurückkehrt, soll als Ketzer angeséhen und bestraft werden oc. (Codex Přemyslacus fol. 190b, it. Cancell. Ciolek 1. c. p. 355.) „Edictum factum per Czolkonem ex parte regis Polonie contra illos, qui ad Bohemiam in subsidium hereticorum se transferunt.“*) Significamus tenore præsentium quibus expedit universis, quod cum sub dissimulatione præterire non debemus, imo ar- temur divinæ legis perpetuæ institutis pestiferos hæreticorum *) Diese Bemerkung steht nur in der Cancell. Ciolek, wo die Urkunde auch das Datum des 10 Apr. (feria II proxima post Judica) führt.
331 in eodem negocio de Bohemia dirigentur, et quibus frater no- ster carissimus predictus suum saluumconductum dederit, tenore presencium concedimus et damus ad predictum fratrem nostrum veniendi, secum standi, morandi, agendi et tractandi ac ad pro- pria reuertendi saluis rebus et personis, promittentes prefatis Bohemis, supradicti serenissimi fratris nostri regis Polonie saluum- conductum in tanto vigore et robore conseruare, ac si per nos traditus fuisset et concessus presencium sub nostri regalis sigilli appensione testimonio litterarum. Datum in castro nostro Dyessur (sic!) feria sexta ante Ambrosii oc. XXXIIII regnorum nostro- rum oc. (sic). Quapropter omnibus et singulis subditis prefati D. Sigis- mundi vigore potestatis nobis tradite nostris et aliis ipsius et nostri pariter causa facere volentibus et dimittentibus comitti- mus et mandamus, quatenus nunccios, procuratores, gestores et alios negociorum huiusmodi reduccionis tractatores siue de Bo- hemia siue ad Bohemiam transeuntes tociens, quociens fuerit oportunum, nullatenus arestare, impedire, molestare, conturbare uel quibusuis iniuriis afficere presumatis uel affici permittatis gracie regie sub optentu. Datum in Rwadra (!?) post ramis palmarum XXIIII. 288. 1424, Apr. 9 (Welun). K. Wladislaws von Polen Edict gegen die Hussiten und deren Anhänger in Polen; jeder Pole, der bis 1 Jun. nicht aus Böhmen zurückkehrt, soll als Ketzer angeséhen und bestraft werden oc. (Codex Přemyslacus fol. 190b, it. Cancell. Ciolek 1. c. p. 355.) „Edictum factum per Czolkonem ex parte regis Polonie contra illos, qui ad Bohemiam in subsidium hereticorum se transferunt.“*) Significamus tenore præsentium quibus expedit universis, quod cum sub dissimulatione præterire non debemus, imo ar- temur divinæ legis perpetuæ institutis pestiferos hæreticorum *) Diese Bemerkung steht nur in der Cancell. Ciolek, wo die Urkunde auch das Datum des 10 Apr. (feria II proxima post Judica) führt.
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332 errores, quos in dei contemptum et christianæe fidei detrimentum ac enervationem politiæ et rei publicæ jacturam iniqua perver- sorum corda conflaverunt, etiamsi quæcunque oporteret nos sub- ire pericula, a finibus nostris propulsare et in gladio dejicere, ut qui censuris ecclesiæ non terrentur, humana severitate mulc- tentur: maturo consilio prælatorum nostrorum principum et ba- ronum habito et consensu, et de certa nostra et ipsorum sci- entia præsentibus decrevimus et pro firmo, constanti atque in- violabili edicto tenere præcipimus : Ut quicunque in regno nostro et terris nobis subjectis hæreticus vel hæresi infectus, vel su- spectus de eadem, fautor eorum vel director repertus fuerit, per nostros capitaneos, consules civitatum et alios officiales et quos- libet subditos nostros, sive in officiis sive extra viventes, velut regiæ Majestatis offensor capiatur et juxta exigentiam excessus sui puniatur. Et quicunque veniunt de Boemia et intrant re- gnum nostrum, ordinariorum suorum examini aut magistrorum hæreticæ pravitatis ad hoc a Sede apostolica deputatorum vel- deputandorum subdentur comprehensi. Si quis autem incolarum regni nostri cujuscunque status, gradus, dignitatis ac conditi- onis fuerit, hinc et usque ad festum ascensionis Domini (1 Jun.) proximum redire (de Bohemia) neglexerit, noluerit aut contemp- serit, pro convicto hæretico censeatur, et poenis subjaceat, quæ hæreticis infligi consueverunt, nec amplius ad regnum nostrum revertatur moraturus, et nihilominus omnia bona ipsius mobilia et immobilia et in quibuscunque rebus consistentia publicentur, nostro thesauro infiscanda, prolesque eorum tam masculina quam feminina omni careat successione et honore, nec unquam ad aliquas assumatur dignitates vel honores, sed cum patribus seu progenitoribus suis semper maneant infames, nec gaudeant de cetero aliquo privilegio nobilitatis vel decore. Inhibemus etiam sub eisdem poenis omnibus mercatoribus et aliis hominibus cu- juscunque conditionis fuerint, ut a modo et in posterum nullas res venales, et præsertim plumbum, arma, esculenta ac potulenta ad Bohemiam ducere præsumant vel portare. Quocirca vobis omnibus et singulis capitaneis, burgraviis, procuratoribus, ma- gistris civium et aliis regni nostri officialibus et subditis, ad quos præsentes pervenerint, mandamus, quatenus præsens no- strum edictum firmiter custodire debeatis, et ubilibet in civita-
332 errores, quos in dei contemptum et christianæe fidei detrimentum ac enervationem politiæ et rei publicæ jacturam iniqua perver- sorum corda conflaverunt, etiamsi quæcunque oporteret nos sub- ire pericula, a finibus nostris propulsare et in gladio dejicere, ut qui censuris ecclesiæ non terrentur, humana severitate mulc- tentur: maturo consilio prælatorum nostrorum principum et ba- ronum habito et consensu, et de certa nostra et ipsorum sci- entia præsentibus decrevimus et pro firmo, constanti atque in- violabili edicto tenere præcipimus : Ut quicunque in regno nostro et terris nobis subjectis hæreticus vel hæresi infectus, vel su- spectus de eadem, fautor eorum vel director repertus fuerit, per nostros capitaneos, consules civitatum et alios officiales et quos- libet subditos nostros, sive in officiis sive extra viventes, velut regiæ Majestatis offensor capiatur et juxta exigentiam excessus sui puniatur. Et quicunque veniunt de Boemia et intrant re- gnum nostrum, ordinariorum suorum examini aut magistrorum hæreticæ pravitatis ad hoc a Sede apostolica deputatorum vel- deputandorum subdentur comprehensi. Si quis autem incolarum regni nostri cujuscunque status, gradus, dignitatis ac conditi- onis fuerit, hinc et usque ad festum ascensionis Domini (1 Jun.) proximum redire (de Bohemia) neglexerit, noluerit aut contemp- serit, pro convicto hæretico censeatur, et poenis subjaceat, quæ hæreticis infligi consueverunt, nec amplius ad regnum nostrum revertatur moraturus, et nihilominus omnia bona ipsius mobilia et immobilia et in quibuscunque rebus consistentia publicentur, nostro thesauro infiscanda, prolesque eorum tam masculina quam feminina omni careat successione et honore, nec unquam ad aliquas assumatur dignitates vel honores, sed cum patribus seu progenitoribus suis semper maneant infames, nec gaudeant de cetero aliquo privilegio nobilitatis vel decore. Inhibemus etiam sub eisdem poenis omnibus mercatoribus et aliis hominibus cu- juscunque conditionis fuerint, ut a modo et in posterum nullas res venales, et præsertim plumbum, arma, esculenta ac potulenta ad Bohemiam ducere præsumant vel portare. Quocirca vobis omnibus et singulis capitaneis, burgraviis, procuratoribus, ma- gistris civium et aliis regni nostri officialibus et subditis, ad quos præsentes pervenerint, mandamus, quatenus præsens no- strum edictum firmiter custodire debeatis, et ubilibet in civita-
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333 tibus, oppidis, villis et aliis quibuscunque locis publicis et pri- vatis, et specialiter ubi tractabuntur judicia, et ubicunque con- tigerit aliquam hominum multitudinem confluere, palam et vo- cibus præconum faciatis proclamare, ut nullus valeat præten- dere ignorantiam præmissorum. Harum, quibus sigillum nostrum est appensum, testimonio literarum. Act. im Welun, die do- minica Judica, anno dom. oc. XXIIII°. 289. 1424, Apr. 14 (Gran). König Sigmund an Ulrich von Rosenberg: drückt sein Bedauern über dessen Missgeschick im Kriege aus und ruft ihn an das königliche Hof- lager nach Ofen, wohin auch der Herzog von Osterreich nächstens ein- treffen soll. (Archlv Český, I, 18.) 290. S. d. (1424, Apr.?) Diósgyör. K. Sigmund an K. Wladislaw: sendet ihm die zum Kriege gegen die Hussiten aufreizenden päpstlichen Schreiben zu, frägt nach der Stärke des von ihm auszurüstenden Heeres, und ersucht allen Verkehr mit den Böhmen bei Teschen und Glatz zu hindern. (Cancell. St. Clolek von J. Caro, XVII, p. 365.) Sigismundus dei gracia Romanorum oc. serenissimo prin- cipi domino Wladislao oc. salutem et perseuerantis fraterni a- moris incrementum. Quamquam princeps serenissime, frater noster carissime, absque stimulo cordi nobis insit et cura vigilanti atque inde- fessa circa negocium contra dei et nostros infideles Bohemos hereticos hac estate totis viribus eciam vestro cum adiutorio prosequendum intendamus, verumptamen sanctissimus dominus summus pontifex ac reuerendorum dominorum cardinalium col- legium litteras admodum inuectiuas et nos summe excitantes nobis direxerunt, quarum copias S. V. mittimus hiis interclusas, quibus lectis et intellectis clare Fraternitas Vestra potest con-
333 tibus, oppidis, villis et aliis quibuscunque locis publicis et pri- vatis, et specialiter ubi tractabuntur judicia, et ubicunque con- tigerit aliquam hominum multitudinem confluere, palam et vo- cibus præconum faciatis proclamare, ut nullus valeat præten- dere ignorantiam præmissorum. Harum, quibus sigillum nostrum est appensum, testimonio literarum. Act. im Welun, die do- minica Judica, anno dom. oc. XXIIII°. 289. 1424, Apr. 14 (Gran). König Sigmund an Ulrich von Rosenberg: drückt sein Bedauern über dessen Missgeschick im Kriege aus und ruft ihn an das königliche Hof- lager nach Ofen, wohin auch der Herzog von Osterreich nächstens ein- treffen soll. (Archlv Český, I, 18.) 290. S. d. (1424, Apr.?) Diósgyör. K. Sigmund an K. Wladislaw: sendet ihm die zum Kriege gegen die Hussiten aufreizenden päpstlichen Schreiben zu, frägt nach der Stärke des von ihm auszurüstenden Heeres, und ersucht allen Verkehr mit den Böhmen bei Teschen und Glatz zu hindern. (Cancell. St. Clolek von J. Caro, XVII, p. 365.) Sigismundus dei gracia Romanorum oc. serenissimo prin- cipi domino Wladislao oc. salutem et perseuerantis fraterni a- moris incrementum. Quamquam princeps serenissime, frater noster carissime, absque stimulo cordi nobis insit et cura vigilanti atque inde- fessa circa negocium contra dei et nostros infideles Bohemos hereticos hac estate totis viribus eciam vestro cum adiutorio prosequendum intendamus, verumptamen sanctissimus dominus summus pontifex ac reuerendorum dominorum cardinalium col- legium litteras admodum inuectiuas et nos summe excitantes nobis direxerunt, quarum copias S. V. mittimus hiis interclusas, quibus lectis et intellectis clare Fraternitas Vestra potest con-
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334 siderando perpendere, quantum feruenciori studio atque cura prefatum negocium contra iamfatos Bohemos hereticos prose- quendum est per nos, accelerandum et effectualiter exequendum. Quapropter placeat et eidem F. V. secundum inter nos et Ve- stram Fraternitatem tempore concordie et pacis alias in terra Scepusiensi facte inite et renouate condicta et conclusa, dare operam et opem, vt in virtute domini exercituum prævaricatores et hostes fidei atque nostri manu forti conterantur aut ad viam veritatis et gremium sancte matris ecclesie reducantur. Et non dubitamus, frater carissime, quin et Fraternitati Vestre sub ex- citatiuo verborum tenore a predictis summo (pontifice) et reue- rendorum cardinalium collegio scriptum (sit.) Specialiter autem ad hoc Fr. Vram requirimus affectuosius quanto valemus, ut Va Fr. velit nobis de certo intimare et cum reali effectu per suas litteras nos cerciorare, si ipsa Fr. Va disposuit se nobiscum in nostrum subsidium contra predictos Bohemos hereticos velle occurrere, aut casu quo personaliter non veniretis, quod absit, ex tunc quantam gentium armatarum quantitatem et ad quoddam tempus contra antefatos Bohemos hereticos vult et disposuit Fr. Va nobis et in nostrum subsidium destinare; velit eadem V° Fr. similiter per litteras suas nobis certificare. Insuper Vam Fr. cordialissime rogamus, ut secundum (que) nuper inter nos et Fr. Vam erant condicta, omnibus et singulis vestris subditis tam Polonis quam aliis quibuscunque cuiusque status, condicionis et preeminencie existunt, interdicere et inhibere velitis, quod nullus regnum Bohemie in auxilium Bohemorum hereticorum intrare uel plumbum uel alias quascunque res uel merces illac eisdem afferre seu cum ipsis aliquam communionem siue comercium habere et facere presumat, nec quisquam ex pretactis libere aut cum plumbo ad Tesschen et a Tessem incedendo vsque ad Glacz aut illas ciuitates que iacent penes metas Morauie transitum facere audeat. Intimare eciam nobis petimus a Fr. Va, per que loca tales homines transitum fecerint, ut et nos (de) arestacione et detencione eorum valeamus aliqualiter prouidere. Datum Dyosgur.
334 siderando perpendere, quantum feruenciori studio atque cura prefatum negocium contra iamfatos Bohemos hereticos prose- quendum est per nos, accelerandum et effectualiter exequendum. Quapropter placeat et eidem F. V. secundum inter nos et Ve- stram Fraternitatem tempore concordie et pacis alias in terra Scepusiensi facte inite et renouate condicta et conclusa, dare operam et opem, vt in virtute domini exercituum prævaricatores et hostes fidei atque nostri manu forti conterantur aut ad viam veritatis et gremium sancte matris ecclesie reducantur. Et non dubitamus, frater carissime, quin et Fraternitati Vestre sub ex- citatiuo verborum tenore a predictis summo (pontifice) et reue- rendorum cardinalium collegio scriptum (sit.) Specialiter autem ad hoc Fr. Vram requirimus affectuosius quanto valemus, ut Va Fr. velit nobis de certo intimare et cum reali effectu per suas litteras nos cerciorare, si ipsa Fr. Va disposuit se nobiscum in nostrum subsidium contra predictos Bohemos hereticos velle occurrere, aut casu quo personaliter non veniretis, quod absit, ex tunc quantam gentium armatarum quantitatem et ad quoddam tempus contra antefatos Bohemos hereticos vult et disposuit Fr. Va nobis et in nostrum subsidium destinare; velit eadem V° Fr. similiter per litteras suas nobis certificare. Insuper Vam Fr. cordialissime rogamus, ut secundum (que) nuper inter nos et Fr. Vam erant condicta, omnibus et singulis vestris subditis tam Polonis quam aliis quibuscunque cuiusque status, condicionis et preeminencie existunt, interdicere et inhibere velitis, quod nullus regnum Bohemie in auxilium Bohemorum hereticorum intrare uel plumbum uel alias quascunque res uel merces illac eisdem afferre seu cum ipsis aliquam communionem siue comercium habere et facere presumat, nec quisquam ex pretactis libere aut cum plumbo ad Tesschen et a Tessem incedendo vsque ad Glacz aut illas ciuitates que iacent penes metas Morauie transitum facere audeat. Intimare eciam nobis petimus a Fr. Va, per que loca tales homines transitum fecerint, ut et nos (de) arestacione et detencione eorum valeamus aliqualiter prouidere. Datum Dyosgur.
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335 291. 1424 s. d. K. Wladislaws von Polen Bestallungs. und Schadlosbrief für die auf seine Kosten gegen die Hussiten nach Böhmen ziehenden Truppen. (Codex Přomysleus fol. 100.) Wladislaus dei gratia rex Poloniæ oc. Significamus te- nore præsentium quibus expedit universis, quod nobili Nicolao Zaruba de Scitniky fideli nostro dilecto gentibus armorum sermo principi D. Sigismundo Romanorum regi oc. et Hungariæ regi oc. illustri, fratri nostro carissimo, contra hæreticos de Bohe- mia decrevimus subvenire, injunximus ad servitia nostra con- vocare, ad quæe quicunque venerint, de quolibet equo cuilibet eorum viginti gr. latos pro stipendiis singulis septimanis, quam- diu in hujusmodi servitiis nostris duraverint, pollicemur elargiri, et damna justa et rationabilia, si quæ tunc nobis serviendo per- ceperint a fine granicierum ad finem resarciri, harum, quibus sigillum nostrum appensum est, testimonio literarum. Dat. in Brodnija XXIIII°. 292. 1424, Apr. 24 (Heredno). Grossfürst Witold von Litthauen an die Böhmen: erneuert scinen schon im vorigen Jahre ihnen zugeschickten Fehdebrief. (Codex Přemyslaeus f. 197a.) Alexander alias Witoldus dei gratia magnus dux Litwaniæ, Russiæ oc. Universis et singulis baronibus, militibus, clientibus, nec non Pragensis et aliarum civitatum civibus et communita- tibus regni Bohemiæ ac marchionatus Moraviæ, cujuscunque status ac eminentiæ existant et quicunque sermo principi et D. Sigismundo Romanorum regi semper Augusto ac Ungariæ et Bohemiæ regi illustrissimo, fratri et avunculo nostro carissimo eorumque domino naturali sunt rebelles et contumaces. Licet prius, statim postquam cum præfato D. Romanorum rege foedus amicitiæ intravimus adhuc anno præterito, vobis
335 291. 1424 s. d. K. Wladislaws von Polen Bestallungs. und Schadlosbrief für die auf seine Kosten gegen die Hussiten nach Böhmen ziehenden Truppen. (Codex Přomysleus fol. 100.) Wladislaus dei gratia rex Poloniæ oc. Significamus te- nore præsentium quibus expedit universis, quod nobili Nicolao Zaruba de Scitniky fideli nostro dilecto gentibus armorum sermo principi D. Sigismundo Romanorum regi oc. et Hungariæ regi oc. illustri, fratri nostro carissimo, contra hæreticos de Bohe- mia decrevimus subvenire, injunximus ad servitia nostra con- vocare, ad quæe quicunque venerint, de quolibet equo cuilibet eorum viginti gr. latos pro stipendiis singulis septimanis, quam- diu in hujusmodi servitiis nostris duraverint, pollicemur elargiri, et damna justa et rationabilia, si quæ tunc nobis serviendo per- ceperint a fine granicierum ad finem resarciri, harum, quibus sigillum nostrum appensum est, testimonio literarum. Dat. in Brodnija XXIIII°. 292. 1424, Apr. 24 (Heredno). Grossfürst Witold von Litthauen an die Böhmen: erneuert scinen schon im vorigen Jahre ihnen zugeschickten Fehdebrief. (Codex Přemyslaeus f. 197a.) Alexander alias Witoldus dei gratia magnus dux Litwaniæ, Russiæ oc. Universis et singulis baronibus, militibus, clientibus, nec non Pragensis et aliarum civitatum civibus et communita- tibus regni Bohemiæ ac marchionatus Moraviæ, cujuscunque status ac eminentiæ existant et quicunque sermo principi et D. Sigismundo Romanorum regi semper Augusto ac Ungariæ et Bohemiæ regi illustrissimo, fratri et avunculo nostro carissimo eorumque domino naturali sunt rebelles et contumaces. Licet prius, statim postquam cum præfato D. Romanorum rege foedus amicitiæ intravimus adhuc anno præterito, vobis
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336 omnibus literas nostras diffidatorias scripsimus, si ad vestram præsentiam pervenerunt, illustremque dominum ducem Sigis- mundum nepotem nostrum a vobis reduximus: sed si ex aliqua negligentia hujusmodi literæ nostræ fuerint retentæe et reser- vatæ, de quarum negligentia volumus excusari: unde pro nunc prout et tunc circa dictum D. Romanorum regem et ceteros principes catholicos vos omnes et quemlibet seorsum diffidamus, et præsentibus vos præmunimus et cavemus, volentes vos et quemlibet vestrum tali prosequi inimicitia, quali vos idem D. Romanorum oc. rex et alii catholici prosequuntur. Dat. in He- redno, feria secunda in crastino resurrectionis domini, Anno ejusdem oc. XXIIII°. 293. 1424, Mai 16 (Wissegrad), Der Cardinallegat Branda trägt dem Bischofe von Regensburg auf, in seiner Diöcese die Strafen bekannt zu machen, in welche dem Deerete des Concils von Siena gemäss alle diejenigen verfallen, welche mit den ketze- rischen Böhmen in irgend einen Verkehr treten. (Andreae Ratisbon. Supplem. f. 413.) Branda miseracione diuina tituli sancti Clementis sacro sancte Romane ecclesie presbyter cardinalis, Placentinus wlga- riter nuncupatus, apostolice sedis legatus: Reuerendo in Christo patri et domino domino dei et apostolice sedis gracia episcopo Ratisponensi. Salutem in domino sempiternam. Cum pridem sacrosancta synodus Senensis géneralis in spiritu sancto legitime congregata, vniuersalem representans ecclesiam, presentibus in ea reuerendis in Christo patribus et dominis D. Petro archiepiscopo Cretensi, Jacobo episcopo Spo- letano, Petro abbate de Rosacio, Aquilegensis diocesis, et Leo- nardo magistro generali ordinis fratrum predicatorum, nunciis sanctissimi in Christo patris et domini nostri D. Martini, diuina prouidencia pape quinti, specialiter deputatis, a fidei fundamento incipiens, dampnacionem heresum Wigklefistarum et Hussitarum suorumque sequacium, credencium et adherencium, per sacro- sanctam synodum Constanciensem factam, ratam et gratam ha-
336 omnibus literas nostras diffidatorias scripsimus, si ad vestram præsentiam pervenerunt, illustremque dominum ducem Sigis- mundum nepotem nostrum a vobis reduximus: sed si ex aliqua negligentia hujusmodi literæ nostræ fuerint retentæe et reser- vatæ, de quarum negligentia volumus excusari: unde pro nunc prout et tunc circa dictum D. Romanorum regem et ceteros principes catholicos vos omnes et quemlibet seorsum diffidamus, et præsentibus vos præmunimus et cavemus, volentes vos et quemlibet vestrum tali prosequi inimicitia, quali vos idem D. Romanorum oc. rex et alii catholici prosequuntur. Dat. in He- redno, feria secunda in crastino resurrectionis domini, Anno ejusdem oc. XXIIII°. 293. 1424, Mai 16 (Wissegrad), Der Cardinallegat Branda trägt dem Bischofe von Regensburg auf, in seiner Diöcese die Strafen bekannt zu machen, in welche dem Deerete des Concils von Siena gemäss alle diejenigen verfallen, welche mit den ketze- rischen Böhmen in irgend einen Verkehr treten. (Andreae Ratisbon. Supplem. f. 413.) Branda miseracione diuina tituli sancti Clementis sacro sancte Romane ecclesie presbyter cardinalis, Placentinus wlga- riter nuncupatus, apostolice sedis legatus: Reuerendo in Christo patri et domino domino dei et apostolice sedis gracia episcopo Ratisponensi. Salutem in domino sempiternam. Cum pridem sacrosancta synodus Senensis géneralis in spiritu sancto legitime congregata, vniuersalem representans ecclesiam, presentibus in ea reuerendis in Christo patribus et dominis D. Petro archiepiscopo Cretensi, Jacobo episcopo Spo- letano, Petro abbate de Rosacio, Aquilegensis diocesis, et Leo- nardo magistro generali ordinis fratrum predicatorum, nunciis sanctissimi in Christo patris et domini nostri D. Martini, diuina prouidencia pape quinti, specialiter deputatis, a fidei fundamento incipiens, dampnacionem heresum Wigklefistarum et Hussitarum suorumque sequacium, credencium et adherencium, per sacro- sanctam synodum Constanciensem factam, ratam et gratam ha-
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337 bens, approbauerit et confirmauerit, et contra eosdem continuando processus decreuerit prosequendo et procurando extirpacionem dicte secte, omnibus priuilegiis et indultis a jure uel ab homine contra hereticos insurgentes concessis gaudere, infectos autem labe dictarum heresum quomodocunque omnesque et singulos eisdem consiliis, auxiliis uel fauoribus assistentes ac eosdem defendentes uel receptantes, necnon quecunque victualia, species aromaticas, pannos uel plumbum, sal, pulueres bombardarum uel arma siue instrumenta bellica, seu res quascunque eis adducentes, siue alia queuis negocia uel commercia publice uel occulte facientes cum eisdem; eos eciam qui scienter per dominia, terras, districtus uel loca sue dicioni subiecta premissa prefatis hereticis adduci seu apportari uel subditos suos cum eis negociari permiserint, penis et dampnacionibus contra hereticos promulgatis decreuerit fore obnoxios, priuilegiis, excepcionibus, immunitatibus, saluis conductibus a quibuscunque personis ecclesiasticis siue secula- ribus, eciam si pontificali, imperiali, regali, ducali aut alia qua- cunque ecclesiastica siue seculari prefulgeant dignitate, concessis uel concedendis non obstantibus quibuscunque: Nos prout ex debito nostri officii tenemur, saluti animarum quantum cum deo possumus in hac parte prouidere cupientes, ut ab ipsis perfidis hereticis omne auxilium, subsidium et commercium penitus sub- trahere, predictum sancte synodi decretum uobis insinuare cura- uimus, vt per vos vestris parochianis ac subditis intimatum, eos ab omni auxilio, consilio et fauore predictis hereticis prestando, et cum eis qualitercunque commercia habendo, metu penarum retrahere possit, ipsas penas in jure tam contra predictos quam quoscunque fautores ipsorum promulgatas, ne ipsarum quam- cunque ignoranciam pretendant, specialiter inserendo ; mandantes vobis tenore presencium in virtute sancte obediencie ac sub excommunicacionis pena, ut in ecclesia kathedrali et aliis colle- giis et parochialibus ecclesiis ciuitatis et diocesis vestrarum, presertim vicinis et propinquis Bohemie et Morauie, singulis diebus dominicis et sollempnitatibus, cum populus ad diuina audienda conuenerit, predictum decretum publice promulgetis seu promulgari faciatis, penasque inferius descriptas specialiter declarando, aliasque si plures uel maiores in jure aut consti- tucionibus prouincialibus seu synodalibus vestris inveneritis noti- 22
337 bens, approbauerit et confirmauerit, et contra eosdem continuando processus decreuerit prosequendo et procurando extirpacionem dicte secte, omnibus priuilegiis et indultis a jure uel ab homine contra hereticos insurgentes concessis gaudere, infectos autem labe dictarum heresum quomodocunque omnesque et singulos eisdem consiliis, auxiliis uel fauoribus assistentes ac eosdem defendentes uel receptantes, necnon quecunque victualia, species aromaticas, pannos uel plumbum, sal, pulueres bombardarum uel arma siue instrumenta bellica, seu res quascunque eis adducentes, siue alia queuis negocia uel commercia publice uel occulte facientes cum eisdem; eos eciam qui scienter per dominia, terras, districtus uel loca sue dicioni subiecta premissa prefatis hereticis adduci seu apportari uel subditos suos cum eis negociari permiserint, penis et dampnacionibus contra hereticos promulgatis decreuerit fore obnoxios, priuilegiis, excepcionibus, immunitatibus, saluis conductibus a quibuscunque personis ecclesiasticis siue secula- ribus, eciam si pontificali, imperiali, regali, ducali aut alia qua- cunque ecclesiastica siue seculari prefulgeant dignitate, concessis uel concedendis non obstantibus quibuscunque: Nos prout ex debito nostri officii tenemur, saluti animarum quantum cum deo possumus in hac parte prouidere cupientes, ut ab ipsis perfidis hereticis omne auxilium, subsidium et commercium penitus sub- trahere, predictum sancte synodi decretum uobis insinuare cura- uimus, vt per vos vestris parochianis ac subditis intimatum, eos ab omni auxilio, consilio et fauore predictis hereticis prestando, et cum eis qualitercunque commercia habendo, metu penarum retrahere possit, ipsas penas in jure tam contra predictos quam quoscunque fautores ipsorum promulgatas, ne ipsarum quam- cunque ignoranciam pretendant, specialiter inserendo ; mandantes vobis tenore presencium in virtute sancte obediencie ac sub excommunicacionis pena, ut in ecclesia kathedrali et aliis colle- giis et parochialibus ecclesiis ciuitatis et diocesis vestrarum, presertim vicinis et propinquis Bohemie et Morauie, singulis diebus dominicis et sollempnitatibus, cum populus ad diuina audienda conuenerit, predictum decretum publice promulgetis seu promulgari faciatis, penasque inferius descriptas specialiter declarando, aliasque si plures uel maiores in jure aut consti- tucionibus prouincialibus seu synodalibus vestris inveneritis noti- 22
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338 ficando eisdem, quod huiusmodi persone eciam banno imperiali per illustrissimum principem ac sermum dominum D. Sigismun- dum diuina fauente clemencia Romanorum semper Augustum ac Vngarie, Bohemie oc. regem super hoc nuper promulgato exi- stunt obnoxie. Pene juris communis contra hereticos et eorum fautores sunt hee. Hereticorum receptores, defensores ac fautores ipsorum sunt ipso facto excommunicati, nec debent sepeliri in cimiterio, nec debet pro eis orari. Item dampnati de heresi, receptores, defensores et fautores ipsorum efficiuntur infames, nec possunt testari, nec sunt capa- ces hereditatum uel successionum, nec in judiciis audiuntur, priuanturque omni dignitatis honore ac jurisdicionis, tam eccle- siasticis quam secularibus. Item bona eorum confiscantur ipso jure, eciamsi habeant filios catholicos, ad instar criminis lese maiestatis. Item vasalli subditi et quicunque alii ex quocunque con- tractu debito fidelitatis predictis hereticis sunt astricti, absoluun- tur juris auctoritate. Item heretici et fautores eorum et eorum filii usque ad secundam generacionem per paternam lineam, per maternam vero usque ad primum gradum. Idem dotes mulierum propter heresim virorum, cum qui- bus scienter contraxerint matrimonium, confiscande sunt. Item omnes heretici, receptores, defensores et quouismodo fautores eorum, cum aduersus ipsos tamquam contra publicos hostes indictum sit bellum per sanctam Romanam ecclesiam et sacrum Romanum imperium, efficiuntur serui capiencium. In quorum testimonium presentes literas fieri nostrique si- gilli iussimus appensione muniri. Datum Vicegradi, die Martis sextadecima die mensis May, Anno domini MCCCCXXIIII, indic- cione secunda, pontificatus supradicti sanctmi domini nostri D. Martini diuina prouidencia pape quinti anno septimo.
338 ficando eisdem, quod huiusmodi persone eciam banno imperiali per illustrissimum principem ac sermum dominum D. Sigismun- dum diuina fauente clemencia Romanorum semper Augustum ac Vngarie, Bohemie oc. regem super hoc nuper promulgato exi- stunt obnoxie. Pene juris communis contra hereticos et eorum fautores sunt hee. Hereticorum receptores, defensores ac fautores ipsorum sunt ipso facto excommunicati, nec debent sepeliri in cimiterio, nec debet pro eis orari. Item dampnati de heresi, receptores, defensores et fautores ipsorum efficiuntur infames, nec possunt testari, nec sunt capa- ces hereditatum uel successionum, nec in judiciis audiuntur, priuanturque omni dignitatis honore ac jurisdicionis, tam eccle- siasticis quam secularibus. Item bona eorum confiscantur ipso jure, eciamsi habeant filios catholicos, ad instar criminis lese maiestatis. Item vasalli subditi et quicunque alii ex quocunque con- tractu debito fidelitatis predictis hereticis sunt astricti, absoluun- tur juris auctoritate. Item heretici et fautores eorum et eorum filii usque ad secundam generacionem per paternam lineam, per maternam vero usque ad primum gradum. Idem dotes mulierum propter heresim virorum, cum qui- bus scienter contraxerint matrimonium, confiscande sunt. Item omnes heretici, receptores, defensores et quouismodo fautores eorum, cum aduersus ipsos tamquam contra publicos hostes indictum sit bellum per sanctam Romanam ecclesiam et sacrum Romanum imperium, efficiuntur serui capiencium. In quorum testimonium presentes literas fieri nostrique si- gilli iussimus appensione muniri. Datum Vicegradi, die Martis sextadecima die mensis May, Anno domini MCCCCXXIIII, indic- cione secunda, pontificatus supradicti sanctmi domini nostri D. Martini diuina prouidencia pape quinti anno septimo.
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339 294. 1424, Mai 17 (Blindenburg-Wissegrad.) K. Sigmund an den Rath von Regensburg: er solle, nach den Satzungen des Concils von Siena, seinen Mitbürgern und Kaufleuten ernstlich ver- bieten, den ketzerischen Böhmen irgend eine Nothdurft zu reichen oder mit ihnen irgend in Verkehr zu treten. (Andreae Ratisbon. Supplem. f. 413—414.) Wir Sigmund von gotes gnaden Römischer Künig, zu allen zeiten Merer dez Reichs vnd zu Vngern, zu Behem oc. künig. Enbieten den burgermeistern, reten vnd burgern gemeinlich der stat zu Regenspurg, vnsern vnd des Reichs lieben getrewen, vnser gnad vnd alles guet. Lieben getrewen. Es ist von im selber von alders recht vnd ordenlich herkomen, vnd ist auch nu von newes in dem concilio zu Senis ausgetragen vnd geseczt worden, daz nyemand den keczern zu Behem vnd anderswo kain fürdrung, hilff vnd rate mit wortten noch mit werken tun, noch in keinerlay speise, tranck oder ander nötdürfft raichen solle, es sey mit wein, brot, getrayd, salcz, kauffmanschafft, speczereyen, würczen, harnüsch, püchsen, puluer, oder chainen andern sachen, wie die mochten benennet sein, woran daz were, tun solle in dheinen weg. Wann wer der were, der daz überfüre, vnd dawider tete, heimlich oder offenwar, der wer der keczer genosz, vnd verfallen mit leib vnd mit guet in straffung vnd puesz als ein warer vnd lawtterer keczer. Vnd davon so wegern wir von euch vnd ge- pieten euch auch ernstlich, vnd manen euch auch bey trewen vnd eren, die ir der heyligen christenhait, vns vnd dem heyli- gen Reych von trewen vnd eyden pflichtig seyt, daz ir allen ewren Kauffleuten vnd mitpurgern bey leib vnd guet verbietet, daz sye den egenannten keczern zu Behem kaynerlay der egenannt notdürfft nicht reichen oder schicken, heimlich oder offenwar, noch in keynerlay fürdrung tun mit wortten oder mit werken, sunder wo sie die ankomen, doch daz die warhait sey, daz der ein keczer sey, an leyb vnd an gut auffhalden, tilgen vnd grun- tlich verderben, alz keczern angehöret. Wann wer von euch 22
339 294. 1424, Mai 17 (Blindenburg-Wissegrad.) K. Sigmund an den Rath von Regensburg: er solle, nach den Satzungen des Concils von Siena, seinen Mitbürgern und Kaufleuten ernstlich ver- bieten, den ketzerischen Böhmen irgend eine Nothdurft zu reichen oder mit ihnen irgend in Verkehr zu treten. (Andreae Ratisbon. Supplem. f. 413—414.) Wir Sigmund von gotes gnaden Römischer Künig, zu allen zeiten Merer dez Reichs vnd zu Vngern, zu Behem oc. künig. Enbieten den burgermeistern, reten vnd burgern gemeinlich der stat zu Regenspurg, vnsern vnd des Reichs lieben getrewen, vnser gnad vnd alles guet. Lieben getrewen. Es ist von im selber von alders recht vnd ordenlich herkomen, vnd ist auch nu von newes in dem concilio zu Senis ausgetragen vnd geseczt worden, daz nyemand den keczern zu Behem vnd anderswo kain fürdrung, hilff vnd rate mit wortten noch mit werken tun, noch in keinerlay speise, tranck oder ander nötdürfft raichen solle, es sey mit wein, brot, getrayd, salcz, kauffmanschafft, speczereyen, würczen, harnüsch, püchsen, puluer, oder chainen andern sachen, wie die mochten benennet sein, woran daz were, tun solle in dheinen weg. Wann wer der were, der daz überfüre, vnd dawider tete, heimlich oder offenwar, der wer der keczer genosz, vnd verfallen mit leib vnd mit guet in straffung vnd puesz als ein warer vnd lawtterer keczer. Vnd davon so wegern wir von euch vnd ge- pieten euch auch ernstlich, vnd manen euch auch bey trewen vnd eren, die ir der heyligen christenhait, vns vnd dem heyli- gen Reych von trewen vnd eyden pflichtig seyt, daz ir allen ewren Kauffleuten vnd mitpurgern bey leib vnd guet verbietet, daz sye den egenannten keczern zu Behem kaynerlay der egenannt notdürfft nicht reichen oder schicken, heimlich oder offenwar, noch in keynerlay fürdrung tun mit wortten oder mit werken, sunder wo sie die ankomen, doch daz die warhait sey, daz der ein keczer sey, an leyb vnd an gut auffhalden, tilgen vnd grun- tlich verderben, alz keczern angehöret. Wann wer von euch 22
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340 vnd ewren mitburgern das uberfüre vnd anders tete, daz ir zu dem tuet als zu einem keczer, helfer, furderer vnd zuleger. Wann tetet ir daran anders, daz wissentlich were, über sölich büesz, die von der heyligen Kirchen darauff gesaczt ist, müesten wir als ein Römischer künig gen euch gefaren als billich vnd recht were, vnd getrawen euch wol, daz ir euch soliche warnung vnd vnser gebot lasset ze herczen geen vnd ernstlich zu den sachen faret vnd tuet, daz dye keczer desterbasz getilget vnd vsgerewtt werden. Davon werdet ir haben von got ewigen lon vnd von der werlt gut lobe. Geben zu der Blindenburg am nechsten mitwochen nach sand Zophie tag, vnserer riche des Vngrischen oc. in dem XXXVIII, dez Romischen in dem XIIII, vnd des Behemischen im vierden jaren. Auch wer solchen keczern, iren furderern vnd zufürer, daz in der warhait also gefunden wirt, ire hab vnd guet nympt, der sol im die haben vnd in seinen nucz wenden, vnd sol darumb vngestrafft bleiben, vnd der hat gen got vnd der werlt vnd vns gerecht getan. Geben ut supra. Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis. 295. 1424, Mai 17 (Blindenburg). K. Sigmund an die Städte in Schlesien: Verbot, den Hussiten irgendwie Vorschub zu leisten, Waaren zuzuführen u. dgl. (Grunhagen 1. o. n. 57 aus dem Orig. in Breslau.) Wir Sigmund von gotes gnaden romischer kunig, zu allen czeiten merer des reichs und zu Ungern, zu Behem oc. kunig, embieten den burgermeistern, reten, burgern und gemeinen der stet Breslaw, Swidnitz, Jawer und alle ander stet unsers fursten- tums daselbes unsern lieben getrewn unser gnad und alles gut. Lieben getrewen, es ist von im selber von alders recht und ordenlich herkomen, und is ouch nu von newes in dem concilio zu Senis usz getragen und geseczet worden, das nymand den keczern zu Behem und anderswo kein furderung, hilffe und rate mit worten noch mit werken tun, noch in keynerley spise,
340 vnd ewren mitburgern das uberfüre vnd anders tete, daz ir zu dem tuet als zu einem keczer, helfer, furderer vnd zuleger. Wann tetet ir daran anders, daz wissentlich were, über sölich büesz, die von der heyligen Kirchen darauff gesaczt ist, müesten wir als ein Römischer künig gen euch gefaren als billich vnd recht were, vnd getrawen euch wol, daz ir euch soliche warnung vnd vnser gebot lasset ze herczen geen vnd ernstlich zu den sachen faret vnd tuet, daz dye keczer desterbasz getilget vnd vsgerewtt werden. Davon werdet ir haben von got ewigen lon vnd von der werlt gut lobe. Geben zu der Blindenburg am nechsten mitwochen nach sand Zophie tag, vnserer riche des Vngrischen oc. in dem XXXVIII, dez Romischen in dem XIIII, vnd des Behemischen im vierden jaren. Auch wer solchen keczern, iren furderern vnd zufürer, daz in der warhait also gefunden wirt, ire hab vnd guet nympt, der sol im die haben vnd in seinen nucz wenden, vnd sol darumb vngestrafft bleiben, vnd der hat gen got vnd der werlt vnd vns gerecht getan. Geben ut supra. Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis. 295. 1424, Mai 17 (Blindenburg). K. Sigmund an die Städte in Schlesien: Verbot, den Hussiten irgendwie Vorschub zu leisten, Waaren zuzuführen u. dgl. (Grunhagen 1. o. n. 57 aus dem Orig. in Breslau.) Wir Sigmund von gotes gnaden romischer kunig, zu allen czeiten merer des reichs und zu Ungern, zu Behem oc. kunig, embieten den burgermeistern, reten, burgern und gemeinen der stet Breslaw, Swidnitz, Jawer und alle ander stet unsers fursten- tums daselbes unsern lieben getrewn unser gnad und alles gut. Lieben getrewen, es ist von im selber von alders recht und ordenlich herkomen, und is ouch nu von newes in dem concilio zu Senis usz getragen und geseczet worden, das nymand den keczern zu Behem und anderswo kein furderung, hilffe und rate mit worten noch mit werken tun, noch in keynerley spise,
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341 trank oder ander notdurft reichen solle, es sey mit wein, prot, getreid, saltz, kouffmanschafft, spetczereyen, gewurczen, har- nusch, puchsen, pulver oder dheinen andern sachen, wie die benannet sein mochten, woran das were, tun solle in dheinen wege. Wann wer der were, der das uberfure und dawider tete heimlich oder offenbare, der wer der keczer genosz uud ver- fallen mit leib und mit gut in straffung und pusz als ein warer und leutere ketzer. Und dorumb so begern wir von euch und manen euch ouch bei trewen und eren, die ir uns und zu vor- ausz der heiligen kristenheit von trewn und eyde wegen pflich- tig seit, das ir allen ewern undersessen und ouch inwonern der egenanten lande, in welichem wesen die sein, bey leib und gut und behaltnusz irer trewe und eren verbietet, das sy den ege- nanten ketzern zu Behem keinerley der egenanten notdurft nicht reichen oder schicken heimlich oder offeinbar, noch in keinerley furdrung tun mit worten oder mit werken, sunder wo sy die ankomen, doch das die warheit sey, das er ein ketzer sey, an leib und an gut ufhalden, tilgen und gruntlich verderben, als ketzer angehoret, und ir gute nemen und in behalden und in iren nutze wenden sollen. Wan wer von euch und ewern mit- burgern das uberfure und anders tete, das ir zu dem tut, als zu eynem ketzer helffer, furdrer und zuleger. Wann tetet ir doran anders, das wissentlich were, uber solich pusz, die von der heiligen kirchen doruf gesatzt ist, musten wir als eyn romischer kunig gen euch gefaren, als billich und recht were. Und ge- truen euch wol, das ir euch soliche warnung und unser gebot lasset zu hertzen geen und ernstlich zu den sachen faret und tut, das die ketzer desterbasz getilget und uszgerewet wurden; davon werdet ir haben von got ewigen lon und von der werlt gut lobe, und erwerbet ouch von uns und dem heiligen reyche sunderliche gnad und hulde. Geben zu der Blindenburg am nechsten mitwoche nach Sant Sophie tag, unser ryche des un- grischen oc. in dem XXXVIII, des romischen in dem XIIII und des behemischen im vierden jaren. Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis.
341 trank oder ander notdurft reichen solle, es sey mit wein, prot, getreid, saltz, kouffmanschafft, spetczereyen, gewurczen, har- nusch, puchsen, pulver oder dheinen andern sachen, wie die benannet sein mochten, woran das were, tun solle in dheinen wege. Wann wer der were, der das uberfure und dawider tete heimlich oder offenbare, der wer der keczer genosz uud ver- fallen mit leib und mit gut in straffung und pusz als ein warer und leutere ketzer. Und dorumb so begern wir von euch und manen euch ouch bei trewen und eren, die ir uns und zu vor- ausz der heiligen kristenheit von trewn und eyde wegen pflich- tig seit, das ir allen ewern undersessen und ouch inwonern der egenanten lande, in welichem wesen die sein, bey leib und gut und behaltnusz irer trewe und eren verbietet, das sy den ege- nanten ketzern zu Behem keinerley der egenanten notdurft nicht reichen oder schicken heimlich oder offeinbar, noch in keinerley furdrung tun mit worten oder mit werken, sunder wo sy die ankomen, doch das die warheit sey, das er ein ketzer sey, an leib und an gut ufhalden, tilgen und gruntlich verderben, als ketzer angehoret, und ir gute nemen und in behalden und in iren nutze wenden sollen. Wan wer von euch und ewern mit- burgern das uberfure und anders tete, das ir zu dem tut, als zu eynem ketzer helffer, furdrer und zuleger. Wann tetet ir doran anders, das wissentlich were, uber solich pusz, die von der heiligen kirchen doruf gesatzt ist, musten wir als eyn romischer kunig gen euch gefaren, als billich und recht were. Und ge- truen euch wol, das ir euch soliche warnung und unser gebot lasset zu hertzen geen und ernstlich zu den sachen faret und tut, das die ketzer desterbasz getilget und uszgerewet wurden; davon werdet ir haben von got ewigen lon und von der werlt gut lobe, und erwerbet ouch von uns und dem heiligen reyche sunderliche gnad und hulde. Geben zu der Blindenburg am nechsten mitwoche nach Sant Sophie tag, unser ryche des un- grischen oc. in dem XXXVIII, des romischen in dem XIIII und des behemischen im vierden jaren. Ad mandatum domini regis Franciscus prepositus Strigoniensis.
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342 296. 1424, Jun. 2 (Ofen). K. Sigmund an den Rath von Regensburg: er habe mit Herzog Albrecht von Österreich beschlossen, zu Johanni (24 Jun.) einen Feldzug nach Böhmen zu unternehmen, und gebietet sich dazu zu rüsten, um sich dem Heere der Reichsfürsten dabei anschliessen zu können. (Andreae Ratisbon. Supplementa fol. 414.) Sigmund von gotes gnaden Romischer künig oc. Liben getrewen. Wir lassen euch wissen, daz aller vnserer lieben neuen vnd oheimen der kurfursten botschafft bey vns gewest ist, mit namen aus iglichs kurfürsten rate einer seiner frewnde, vnd mit in dye erwirdigen Johan zur Wirczburg vnd Raban zu Spire bischofe, vnser fürsten vnd lieben andächtigen, vnd haben vns durch dieselbe botschafft lassen fragen, vnd vnder andern stücken an vns erfaren, ob wir ichtzs darzu tuen wöllen, damit dye keczerey ze Beheim getilget vnd auszgerewtt werde. Darauff wir in geantwurt haben, nemlich daz wir mit vnserm leibe vnd allem vnserm vermügen darzu getan, vnd vil frommer, erber vnd biderber leute von den Deutschen, Beheim, Vngern, Merhern, vnd allen andern vnsern landen darumb verloren haben, der darvmb layder manicher gestorben vnd gefangen ist, vnd haben vns darumb so sere verköst vnd grosz scheden enpfangen, daz ez vnseglich ist; darczu haben wir alles vnser veterlich erb verkümert vnd hingegeben, vnd mer so haben wir vnser küngk- rich zu Vngern so sere darvmb an lewten vnd an gut enplöstt vnd so gar we getan, daz ez zu grosz ist, vnd daz wir die sache von vnserm küngrich zu Vngern nicht alle mögen aus- richten, vnd vber daz alles haben wir den kürfürsten lassen sagen, wie wol wir mit den Türcken, mit den bosnischen keczern, genant Paterini, vnd mit vil andern vngelaubigen teglichen kriegen, vnd grosse zu schaffen haben vnd darauff grosse kost legen müessen, dennoch wollen wir von den bohemischen kec- zern nicht ablassen, vnd haben mit dem hochgebornen Albrechten, herczogen zu Österreich vnd Marggrauen zu Merhern vnserm lieben sun vnd fürsten angeslagen vnd beslossen ein feld auff
342 296. 1424, Jun. 2 (Ofen). K. Sigmund an den Rath von Regensburg: er habe mit Herzog Albrecht von Österreich beschlossen, zu Johanni (24 Jun.) einen Feldzug nach Böhmen zu unternehmen, und gebietet sich dazu zu rüsten, um sich dem Heere der Reichsfürsten dabei anschliessen zu können. (Andreae Ratisbon. Supplementa fol. 414.) Sigmund von gotes gnaden Romischer künig oc. Liben getrewen. Wir lassen euch wissen, daz aller vnserer lieben neuen vnd oheimen der kurfursten botschafft bey vns gewest ist, mit namen aus iglichs kurfürsten rate einer seiner frewnde, vnd mit in dye erwirdigen Johan zur Wirczburg vnd Raban zu Spire bischofe, vnser fürsten vnd lieben andächtigen, vnd haben vns durch dieselbe botschafft lassen fragen, vnd vnder andern stücken an vns erfaren, ob wir ichtzs darzu tuen wöllen, damit dye keczerey ze Beheim getilget vnd auszgerewtt werde. Darauff wir in geantwurt haben, nemlich daz wir mit vnserm leibe vnd allem vnserm vermügen darzu getan, vnd vil frommer, erber vnd biderber leute von den Deutschen, Beheim, Vngern, Merhern, vnd allen andern vnsern landen darumb verloren haben, der darvmb layder manicher gestorben vnd gefangen ist, vnd haben vns darumb so sere verköst vnd grosz scheden enpfangen, daz ez vnseglich ist; darczu haben wir alles vnser veterlich erb verkümert vnd hingegeben, vnd mer so haben wir vnser küngk- rich zu Vngern so sere darvmb an lewten vnd an gut enplöstt vnd so gar we getan, daz ez zu grosz ist, vnd daz wir die sache von vnserm küngrich zu Vngern nicht alle mögen aus- richten, vnd vber daz alles haben wir den kürfürsten lassen sagen, wie wol wir mit den Türcken, mit den bosnischen keczern, genant Paterini, vnd mit vil andern vngelaubigen teglichen kriegen, vnd grosse zu schaffen haben vnd darauff grosse kost legen müessen, dennoch wollen wir von den bohemischen kec- zern nicht ablassen, vnd haben mit dem hochgebornen Albrechten, herczogen zu Österreich vnd Marggrauen zu Merhern vnserm lieben sun vnd fürsten angeslagen vnd beslossen ein feld auff
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343 sand Johans tag nechstkunftigen mit der hilff gotes wider die egenant keczer zu haben, vnd dann, so wir daz feld rawmen müessen von frost vnd vngewitter wegen, teglichen krieg mit in zu treiben, so lang vnd so ferr alz wir ymmer mügen; vnd haben dieselben kürfürsten lassen ermanen, Sintdenmal sie nu vnsere meynung in den sachen vernemen, daz sye auch darzu tuen, vnd vns helffen die vorgenannt keczer entlich zu tilgen, wie wol wir in daz nach dem als wir mit dem künig von Polan vnserm lieben brueder verricht waren, zeitlich bey dem edeln Graff Adolff von Nassaw vnd graff Micheln von Wertheim, vnd darnach vmb sand Martinstag bey den edeln Albrechten von Hohenloch vnd Conraden von Winsperg, erbcammerer, vnsern reten vnd lieben getrewen, emboten haben, dez wir aber biszher kein antwurtt von in haben mochten, waz sye darczu tuen woltten. Nu meynen wir, sye werden euch vnd andre vnsere vnd des richs stete besenden, vnd hoffen, sye werden vns wider dye vorgenannt keczer nu helffen. Darvmb begern wir von euch vnd ermanen euch aller eyde vnd trew, der ir vns von des heyligen Römischen Reichs wegen vnd der christenheit pflichtig seyt, daz ir euch mit ewrer macht vnd nach ewrem vermugen auffrüst vnd bereyt seyt. Ist daz, daz vnser lieben Neuen vnd oheymen die kürfürsten euch besenden vnd vns zu hilff ziehen werden, daz ir dann vnuerczögenlich in daz feld komet, vnd euch darczu schicket, vnd helfft vns daz feld vnd auch den teglichen krieg treyben vnd auszzeharren, bisz daz wir der sache zu einem ende komen, Got dem herren zu lobe, der kristenheit zu trost vnd zu eren, vnd vns vnd dem reiche zu dienste vnd zu sunderlichem wolgefallen, wann wir nicht anders begern, dann daz ir tuet ewer vermügen, daran verdient ir den ewigen lon, vnd got dem herrn ere vnd lob, vnd der werlt vnd von vns sunderlichen danck, dez wir euch in allem guete nymmer wollen vergessen. Auch haben wir von vnsern vnd des richs sachen gar chrefftlich mit euch zu reden. Darumb begern wir von euch mit sunderlichem fleysse, daz ir einen oder czwen ausz ewren fruenden vnd rate zu vns schicken wollet, bey den wir euch vnser maynung embieten magen, vnd dennoch so wollet mit ewrer hilffe nicht verziehen, als vor begriffen ist. Dez geleichen wir andern vnsern vnd des richs steten auch geschriben haben
343 sand Johans tag nechstkunftigen mit der hilff gotes wider die egenant keczer zu haben, vnd dann, so wir daz feld rawmen müessen von frost vnd vngewitter wegen, teglichen krieg mit in zu treiben, so lang vnd so ferr alz wir ymmer mügen; vnd haben dieselben kürfürsten lassen ermanen, Sintdenmal sie nu vnsere meynung in den sachen vernemen, daz sye auch darzu tuen, vnd vns helffen die vorgenannt keczer entlich zu tilgen, wie wol wir in daz nach dem als wir mit dem künig von Polan vnserm lieben brueder verricht waren, zeitlich bey dem edeln Graff Adolff von Nassaw vnd graff Micheln von Wertheim, vnd darnach vmb sand Martinstag bey den edeln Albrechten von Hohenloch vnd Conraden von Winsperg, erbcammerer, vnsern reten vnd lieben getrewen, emboten haben, dez wir aber biszher kein antwurtt von in haben mochten, waz sye darczu tuen woltten. Nu meynen wir, sye werden euch vnd andre vnsere vnd des richs stete besenden, vnd hoffen, sye werden vns wider dye vorgenannt keczer nu helffen. Darvmb begern wir von euch vnd ermanen euch aller eyde vnd trew, der ir vns von des heyligen Römischen Reichs wegen vnd der christenheit pflichtig seyt, daz ir euch mit ewrer macht vnd nach ewrem vermugen auffrüst vnd bereyt seyt. Ist daz, daz vnser lieben Neuen vnd oheymen die kürfürsten euch besenden vnd vns zu hilff ziehen werden, daz ir dann vnuerczögenlich in daz feld komet, vnd euch darczu schicket, vnd helfft vns daz feld vnd auch den teglichen krieg treyben vnd auszzeharren, bisz daz wir der sache zu einem ende komen, Got dem herren zu lobe, der kristenheit zu trost vnd zu eren, vnd vns vnd dem reiche zu dienste vnd zu sunderlichem wolgefallen, wann wir nicht anders begern, dann daz ir tuet ewer vermügen, daran verdient ir den ewigen lon, vnd got dem herrn ere vnd lob, vnd der werlt vnd von vns sunderlichen danck, dez wir euch in allem guete nymmer wollen vergessen. Auch haben wir von vnsern vnd des richs sachen gar chrefftlich mit euch zu reden. Darumb begern wir von euch mit sunderlichem fleysse, daz ir einen oder czwen ausz ewren fruenden vnd rate zu vns schicken wollet, bey den wir euch vnser maynung embieten magen, vnd dennoch so wollet mit ewrer hilffe nicht verziehen, als vor begriffen ist. Dez geleichen wir andern vnsern vnd des richs steten auch geschriben haben
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344 Geben zu Ofen am nächsten fritag nach vnsers Herrn auffart tag, vnser Riche dez Vngrischen oc. in dem XXXVIII, dez Römi- schen in dem XIIII, vnd des behemischen im vierden jaren. Ad mandatum domini regis Michael prepositus Boleslauiensis. 297. 1424, Jun. 8 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Regensburg: ersucht um Mittheilung des vom König ausgegangenen Verbots den Ketzern in Böhmen irgend eine Nothdurft zuzuführen. (Nurnberger Missiv-Buch VI, fol. 91.) Den von Regenspurg. L. Fr. Wir haben verstanden, wie vnser gnedigister Herre... der Römisch oc. künig ein gemeine schrift in kürtz awszgesandt vnd getan hab, als von fürdrung oder zufürung wegen speise vnd aller andrer notdurft den keczern vnd vnglew- bigen zu Beheim gantz zuuermeiden oc. Bitten wir ewer für- sichtikeit mit sunderm fleisz, ob Ir dauon icht vernomen hett, oder ewer weisheit söliche schrift komen vnd geantwurt were worden, daz Ir vns das vnd auf was meynung sölliche schrift lawte, als vil ewch denn fuklich sey, bey disem botten in guter frewntschaft verschreiben wellet vnd ewch darynnen gegen vns beweiset, als oc. Das wellen oc. Datum feria Va ante festum Penthecostis. 298. 1424, (s. d.) (m. Jun.) Einigungs- und Angelobungsbrief K. Wladislaws von Polen, Witolds von Litthauen und ihrer sämmtlichen Unterthanen in Polen, Litthauen und Russland, (nach Herzog Sigmund Korybuts zweitem Ubertritt nach Böhmen), sum Schutze des katholischen Glaubens und zur Verfolgung der Ketzerei. (Codex Přemyslaeus f. 199—200.) In nomine domini Amen. Ad perpetuam rei memoriam. Quamvis circa ecclesiasticæ libertatis commoda ex innata nobis celsitudine libenter intendimus, ad ea tamen præcipue
344 Geben zu Ofen am nächsten fritag nach vnsers Herrn auffart tag, vnser Riche dez Vngrischen oc. in dem XXXVIII, dez Römi- schen in dem XIIII, vnd des behemischen im vierden jaren. Ad mandatum domini regis Michael prepositus Boleslauiensis. 297. 1424, Jun. 8 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Regensburg: ersucht um Mittheilung des vom König ausgegangenen Verbots den Ketzern in Böhmen irgend eine Nothdurft zuzuführen. (Nurnberger Missiv-Buch VI, fol. 91.) Den von Regenspurg. L. Fr. Wir haben verstanden, wie vnser gnedigister Herre... der Römisch oc. künig ein gemeine schrift in kürtz awszgesandt vnd getan hab, als von fürdrung oder zufürung wegen speise vnd aller andrer notdurft den keczern vnd vnglew- bigen zu Beheim gantz zuuermeiden oc. Bitten wir ewer für- sichtikeit mit sunderm fleisz, ob Ir dauon icht vernomen hett, oder ewer weisheit söliche schrift komen vnd geantwurt were worden, daz Ir vns das vnd auf was meynung sölliche schrift lawte, als vil ewch denn fuklich sey, bey disem botten in guter frewntschaft verschreiben wellet vnd ewch darynnen gegen vns beweiset, als oc. Das wellen oc. Datum feria Va ante festum Penthecostis. 298. 1424, (s. d.) (m. Jun.) Einigungs- und Angelobungsbrief K. Wladislaws von Polen, Witolds von Litthauen und ihrer sämmtlichen Unterthanen in Polen, Litthauen und Russland, (nach Herzog Sigmund Korybuts zweitem Ubertritt nach Böhmen), sum Schutze des katholischen Glaubens und zur Verfolgung der Ketzerei. (Codex Přemyslaeus f. 199—200.) In nomine domini Amen. Ad perpetuam rei memoriam. Quamvis circa ecclesiasticæ libertatis commoda ex innata nobis celsitudine libenter intendimus, ad ea tamen præcipue
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345 oculos mentis nostræe reflectimus, per quæ salus, pax atque quies Christi fidelium integritas perpetualiter et temporaliter pro futuro mysterio destructis et depulsis erroribus universis coa- lescat. Proinde nos Wladislaus dei gratia rex Poloniæ oc. et Alexander alias Witoldus magnus dux Lituaniæ una cum præ- latis, principibus, baronibus, proceribus, nobilibus boyaris terri- genis subditis omagialibus vasallis civitatibus communitatibus regni nostri et terrarum Lituaniæ et Russiæ, nobis, regno nostro et terris nostris Lituaniæ et Russiæ subjectis, ad infrascriptorum articulorum continentiam robur et ordinem simul cum nostris omnibus successoribus ex certa scientia nos obligamus, ne pestis hæreticæ pravitatis, quæ regnum Bohemiæ nobis vicinum et propinquum quondam christianissimum cladi deputavit per- petuæ et per universum orbem sceleratissimæ infamiæ sordibus maculavit et consparsit, veneficii sui ignem in regno nostro va- leat succendere et flammis paribus oras nostras conturbare. Inprimis sanctam fidem catholicam, quam sancta Romana et universalis ecclesia omnium ècclesiarum mater intemerata tenet colit et veneratur, in omnibus suis articulis, ritibus, ceri- moniis, observantiis et consuetudinibus vere perfecteque profi- temur et profiteri perpetue una cum successoribus nostris sub fide et honore omni fraude dolo colore et ingenio cessantibus promittimus, quam patroni nostri sanctissimi Stanislaus Adal- bertus Florianus pontifices et martyres oc. tenuerunt et constanti devotione coluerunt, et eandem profitemur; et pollicemur quem- libet hæreticum et ipsorum fautorem protectorem promotorem dignæ ultionis executione persequi infra limites regni nostri et terrarum nostrarum prædictarum similiter omnes alios (qui) fidem catholicam, quam Romana profitetur ecclesia, ut præfertur, (et nos) unanimes profitemur verbo facto et opere publice palam occulte tacite directe vel indirecte per se vel per alium seu alios præsumpserint impugnare aut aliqua asserere fidei contraria vel adversa. Et nihilominus pro exaltatione defensione tuitione et in- cremento ipsius fidei ex nunc omnes et singulos homines, quam- cunque conditionem suscipere meruerint, qui cum Sigismundo Coributi Bohemiam recesserunt, vel recedentibus consilia et auxilia præstiterunt aut præstiterint, nec non omnes alios subditos no- stros et regni nostri ac terrarum nostrarum prædictarum, cujus-
345 oculos mentis nostræe reflectimus, per quæ salus, pax atque quies Christi fidelium integritas perpetualiter et temporaliter pro futuro mysterio destructis et depulsis erroribus universis coa- lescat. Proinde nos Wladislaus dei gratia rex Poloniæ oc. et Alexander alias Witoldus magnus dux Lituaniæ una cum præ- latis, principibus, baronibus, proceribus, nobilibus boyaris terri- genis subditis omagialibus vasallis civitatibus communitatibus regni nostri et terrarum Lituaniæ et Russiæ, nobis, regno nostro et terris nostris Lituaniæ et Russiæ subjectis, ad infrascriptorum articulorum continentiam robur et ordinem simul cum nostris omnibus successoribus ex certa scientia nos obligamus, ne pestis hæreticæ pravitatis, quæ regnum Bohemiæ nobis vicinum et propinquum quondam christianissimum cladi deputavit per- petuæ et per universum orbem sceleratissimæ infamiæ sordibus maculavit et consparsit, veneficii sui ignem in regno nostro va- leat succendere et flammis paribus oras nostras conturbare. Inprimis sanctam fidem catholicam, quam sancta Romana et universalis ecclesia omnium ècclesiarum mater intemerata tenet colit et veneratur, in omnibus suis articulis, ritibus, ceri- moniis, observantiis et consuetudinibus vere perfecteque profi- temur et profiteri perpetue una cum successoribus nostris sub fide et honore omni fraude dolo colore et ingenio cessantibus promittimus, quam patroni nostri sanctissimi Stanislaus Adal- bertus Florianus pontifices et martyres oc. tenuerunt et constanti devotione coluerunt, et eandem profitemur; et pollicemur quem- libet hæreticum et ipsorum fautorem protectorem promotorem dignæ ultionis executione persequi infra limites regni nostri et terrarum nostrarum prædictarum similiter omnes alios (qui) fidem catholicam, quam Romana profitetur ecclesia, ut præfertur, (et nos) unanimes profitemur verbo facto et opere publice palam occulte tacite directe vel indirecte per se vel per alium seu alios præsumpserint impugnare aut aliqua asserere fidei contraria vel adversa. Et nihilominus pro exaltatione defensione tuitione et in- cremento ipsius fidei ex nunc omnes et singulos homines, quam- cunque conditionem suscipere meruerint, qui cum Sigismundo Coributi Bohemiam recesserunt, vel recedentibus consilia et auxilia præstiterunt aut præstiterint, nec non omnes alios subditos no- stros et regni nostri ac terrarum nostrarum prædictarum, cujus-
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346 cunque fuerint status gradus dignitatis conditionis vel eminentiæ, qui hujusmodi peste hæretica inficerentur, vel ipsis favores con- silia auxilia et quæcunque amminicula dederint, aut se pro ipsis opposuerint vel eorum causam defendere voluerint aut quæecunque alia eis beneficia curaverint vel favores impendere, feodis digni- tatibus privilegiis immunitatibus libertatibus bonis hereditariis et quocumque(modo) acquisitis mobilibus et immobilibus privamus inhabilitamus et reddimus indignos et de regni nostri communi- tate et terrarum prædictarum nostrarum et nostrorum subdito- rum participio perpetue excludimus et omni sorte nobilium in- dignos declaramus et ad poenas tollendas nobilium post causarum victoriam vel alias qualitercunque debitas inhabiles reputamus, declaramus decidimus. Item promittimus omnes tales hæreticos infectos vel su- spectos de hæresi fautores receptatores ipsorum tam fratres patres matres sorores filios et filias aut quacunque nobis con- sanguineitate vel affinitate conjunctos sermo domino nostro regi et duci aut loci ordinariis propalare, et si facultas suppetat, captum vel captos ipsis vel eorum alteri præsentare, et juxta criminis eorum qualitatem dignas poenas, ut aliis prodeant in exemplum, eisdem infligere imponere et irrogare. Præterea nos Wladislaus rex prædictus et Alexander alias Witoldus magnus dux Lituaniæ verbo nostro regio et ducali pollicemur et omnes nostros successores legitimos et succeda- neos posteros ad hoc nobiscum obligamus, quod contra omnes hæreticos tali modo sive ipsorum defensores protectores fau- tores receptatores nec non suspectos de hæresi volumus nostris prædictis principibus prælatis proceribus baronibus boyaris va- sallis omagialibus feudalibus subditis civitatibus tam regni quam terrarum nostrarum Lituaniæ et Russiæ prædictarum constanter adhærere ipsosque protegere et tueri juxta vires nostras atque posse, et specialiter contra illos, qui præmissa omnia et quod- libet eorum irritare niterentur aut eis parere non curarent, vel in regno lites bella et seditiones movere vel aliqua regni sta- tuta approbata tenta dudum et laudabilia violare, aut alias no- vitates regno et ducatui contrarias satagerent procurare, con- venticula seu conventiones præter nostrum et nostrorum prin-
346 cunque fuerint status gradus dignitatis conditionis vel eminentiæ, qui hujusmodi peste hæretica inficerentur, vel ipsis favores con- silia auxilia et quæcunque amminicula dederint, aut se pro ipsis opposuerint vel eorum causam defendere voluerint aut quæecunque alia eis beneficia curaverint vel favores impendere, feodis digni- tatibus privilegiis immunitatibus libertatibus bonis hereditariis et quocumque(modo) acquisitis mobilibus et immobilibus privamus inhabilitamus et reddimus indignos et de regni nostri communi- tate et terrarum prædictarum nostrarum et nostrorum subdito- rum participio perpetue excludimus et omni sorte nobilium in- dignos declaramus et ad poenas tollendas nobilium post causarum victoriam vel alias qualitercunque debitas inhabiles reputamus, declaramus decidimus. Item promittimus omnes tales hæreticos infectos vel su- spectos de hæresi fautores receptatores ipsorum tam fratres patres matres sorores filios et filias aut quacunque nobis con- sanguineitate vel affinitate conjunctos sermo domino nostro regi et duci aut loci ordinariis propalare, et si facultas suppetat, captum vel captos ipsis vel eorum alteri præsentare, et juxta criminis eorum qualitatem dignas poenas, ut aliis prodeant in exemplum, eisdem infligere imponere et irrogare. Præterea nos Wladislaus rex prædictus et Alexander alias Witoldus magnus dux Lituaniæ verbo nostro regio et ducali pollicemur et omnes nostros successores legitimos et succeda- neos posteros ad hoc nobiscum obligamus, quod contra omnes hæreticos tali modo sive ipsorum defensores protectores fau- tores receptatores nec non suspectos de hæresi volumus nostris prædictis principibus prælatis proceribus baronibus boyaris va- sallis omagialibus feudalibus subditis civitatibus tam regni quam terrarum nostrarum Lituaniæ et Russiæ prædictarum constanter adhærere ipsosque protegere et tueri juxta vires nostras atque posse, et specialiter contra illos, qui præmissa omnia et quod- libet eorum irritare niterentur aut eis parere non curarent, vel in regno lites bella et seditiones movere vel aliqua regni sta- tuta approbata tenta dudum et laudabilia violare, aut alias no- vitates regno et ducatui contrarias satagerent procurare, con- venticula seu conventiones præter nostrum et nostrorum prin-
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347 cipum prælatorum et baronum consensum inirent facerent seu celebrarent aut celebrare procurarent. Et nos omnes principes prælati barones proceres boyari nobiles vasalli feudales omagiales subditi et civitates regni Poloniæ et terrarum Lituaniæ et Russiæ pro nobis et pro nostris successoribus omnibus natis et nascendis fideliter absque dolo et fraude sub fide et honore promittimus sermo principi D. Wladislao regi et domino A. magno duci prædictis dominis gratiosis et nobis invicem alteri in solidum contra omnes præ- dictos, qui ut præefertur præmissa omnia vel eorum aliqua sive partem servare et tenere contemnerent, vel aliqua bella lites aut seditiones in regno nostro et terris prædictis procurarent vel moverent, statuta regni et terrarum prædictarum laudabilia tenta et approbata vellent violare, conspirationes vel aliquas novitates facere nocivas regno et terris prædictis procurare, vel conventiones privatas et speciales præter nostrum et præefati regis consensum inire niterentur aut machinarentur, omnibus nostris viribus constanti animo adhærere et eos persequi ad extremum juxta posse nostrum et in eorum exterminium cum effectu aspirare. Ne autem fraudi et dolo possit patere accessus, præsenti nostro edicto decrevimus, quod quicunque subditorum nostrorum prædictorum fuerint, qui ante infra et post recessum Sigismundi Coributi Bohemiam recesserunt, nec ad regnum viceversa super festum Ascensionis proxime præteritum ipsis pro termino ad redeundum deputatum redierint, bona in possessionibus heredi- tariis aut aliis quibuscunque rebus sub colore obligationis aut pignoris receperit et tenuerit seu teneat de præsenti, hujusmodi contractum velut vitiosum et in fraudem Majestatis Nostræ at- temptatum nostro examini sive præsidentium nostrorum ad hoc deputandorum suspendimus fideli cognitione decidendum. Item consentientibus et approbantibus prædictis prælatis oc. edicto præsenti decrevimus omnia bona hæreticorum præ- dictorum fautorum receptatorum protectorum et defensorum ip- sorum sive mobilia sive immobilia et quomodolibet possessa fu- erint etiam quocunque examine sive judiciario sive extrajudici- ario acquisita proximioribus eorum successoribus nullum jus obtinere.
347 cipum prælatorum et baronum consensum inirent facerent seu celebrarent aut celebrare procurarent. Et nos omnes principes prælati barones proceres boyari nobiles vasalli feudales omagiales subditi et civitates regni Poloniæ et terrarum Lituaniæ et Russiæ pro nobis et pro nostris successoribus omnibus natis et nascendis fideliter absque dolo et fraude sub fide et honore promittimus sermo principi D. Wladislao regi et domino A. magno duci prædictis dominis gratiosis et nobis invicem alteri in solidum contra omnes præ- dictos, qui ut præefertur præmissa omnia vel eorum aliqua sive partem servare et tenere contemnerent, vel aliqua bella lites aut seditiones in regno nostro et terris prædictis procurarent vel moverent, statuta regni et terrarum prædictarum laudabilia tenta et approbata vellent violare, conspirationes vel aliquas novitates facere nocivas regno et terris prædictis procurare, vel conventiones privatas et speciales præter nostrum et præefati regis consensum inire niterentur aut machinarentur, omnibus nostris viribus constanti animo adhærere et eos persequi ad extremum juxta posse nostrum et in eorum exterminium cum effectu aspirare. Ne autem fraudi et dolo possit patere accessus, præsenti nostro edicto decrevimus, quod quicunque subditorum nostrorum prædictorum fuerint, qui ante infra et post recessum Sigismundi Coributi Bohemiam recesserunt, nec ad regnum viceversa super festum Ascensionis proxime præteritum ipsis pro termino ad redeundum deputatum redierint, bona in possessionibus heredi- tariis aut aliis quibuscunque rebus sub colore obligationis aut pignoris receperit et tenuerit seu teneat de præsenti, hujusmodi contractum velut vitiosum et in fraudem Majestatis Nostræ at- temptatum nostro examini sive præsidentium nostrorum ad hoc deputandorum suspendimus fideli cognitione decidendum. Item consentientibus et approbantibus prædictis prælatis oc. edicto præsenti decrevimus omnia bona hæreticorum præ- dictorum fautorum receptatorum protectorum et defensorum ip- sorum sive mobilia sive immobilia et quomodolibet possessa fu- erint etiam quocunque examine sive judiciario sive extrajudici- ario acquisita proximioribus eorum successoribus nullum jus obtinere.
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348 Item omnibus et singulis hominibus nostris subditis tales hæreticos vel suspectos aut ipsorum fautores receptatores de- fensores et protectores captivandi detinendi comprehendi con- culcandi et ad manus nostras regias vel nostrorum capitaneorum aut loci ordinariorum vel procuratorum ipsorum præsentandi et tradendi plenam et omnimodam concedimus facultatem; et si de hoc per quempiam ipsis quæstio moveretur quocumque tem- pore, nolumus quod per aliquem judicem regni nostri hæc causa cognoscatur, sed salvus et liber remaneat ipsius comprehensor. Quodsi aliquis vel aliqui contra hujusmodi nostræe aucto- ritatis decreta in toto vel in parte verbo vel facto metu vel opere suasu seu collusione aut alio quocunque colore venire aut excedere præsumpserit, ipsum seu ipsos exhereditandos reve- rentia dignitate tam spirituali quam seculari præsentibus pri- vatos sive privandos declaramus. Ut autem omnia et singula præmissa in omnibus suis sententiis clausulis punctis firma et inconcussa perstent, nos principes prælati barones proceres nobiles oc. fide qua supra etiam prædicto domino nostro rege exempto ab humanis, pro- mittimus inter nos servare tenere custodire et inviolabiliter at- tendere perpetuis temporibus et in ævum, nec per hujusmodi contractus nostri tenorem et continentiam juribus nostris terre- stribus in aliquo intendimus derogare vel offensam eis irrogare. 299. 1424, Jun. 17 (Inowraclaw). K. Wladislaws von Polen Absagebrief an die hussitischen Böhmen. (Cancell. St. Clolek von J. Caro, XI, p. 358.) „Litera diffidatoria universitati Bohemorum ex parte Wladislai regis Polo- nie missa.“ Wladislaus oc. Vniuersis et singulis cuiuscunque status, condicionis uel eminencie hominibus, et presertim nobilibus ac ciuibus et incolis maioris, minoris et noue ciuitatis Pragensium et aliis omnibus in Bohemia vbilibet existentibus in fide catho-
348 Item omnibus et singulis hominibus nostris subditis tales hæreticos vel suspectos aut ipsorum fautores receptatores de- fensores et protectores captivandi detinendi comprehendi con- culcandi et ad manus nostras regias vel nostrorum capitaneorum aut loci ordinariorum vel procuratorum ipsorum præsentandi et tradendi plenam et omnimodam concedimus facultatem; et si de hoc per quempiam ipsis quæstio moveretur quocumque tem- pore, nolumus quod per aliquem judicem regni nostri hæc causa cognoscatur, sed salvus et liber remaneat ipsius comprehensor. Quodsi aliquis vel aliqui contra hujusmodi nostræe aucto- ritatis decreta in toto vel in parte verbo vel facto metu vel opere suasu seu collusione aut alio quocunque colore venire aut excedere præsumpserit, ipsum seu ipsos exhereditandos reve- rentia dignitate tam spirituali quam seculari præsentibus pri- vatos sive privandos declaramus. Ut autem omnia et singula præmissa in omnibus suis sententiis clausulis punctis firma et inconcussa perstent, nos principes prælati barones proceres nobiles oc. fide qua supra etiam prædicto domino nostro rege exempto ab humanis, pro- mittimus inter nos servare tenere custodire et inviolabiliter at- tendere perpetuis temporibus et in ævum, nec per hujusmodi contractus nostri tenorem et continentiam juribus nostris terre- stribus in aliquo intendimus derogare vel offensam eis irrogare. 299. 1424, Jun. 17 (Inowraclaw). K. Wladislaws von Polen Absagebrief an die hussitischen Böhmen. (Cancell. St. Clolek von J. Caro, XI, p. 358.) „Litera diffidatoria universitati Bohemorum ex parte Wladislai regis Polo- nie missa.“ Wladislaus oc. Vniuersis et singulis cuiuscunque status, condicionis uel eminencie hominibus, et presertim nobilibus ac ciuibus et incolis maioris, minoris et noue ciuitatis Pragensium et aliis omnibus in Bohemia vbilibet existentibus in fide catho-
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349 lica errantibus et hereses sectantibus Hussitarum spiritum meli- orem amplecti et veram atque vnicam fidem Christi profiteri. Quantis studiis quantisve laboribus iam multo tempore circa reduccionem vestram conatus nostros posuimus, nunc litte- ris, nunc nuncciis nostris vos ad fidei vnitatem et obedienciam sancte matris Romane ac vniuersalis ecclesie inuitantes, ipsi fatere potestis, si recte veritatem attenditis. Sepe etenim no- stram maiestatem multiplices nunccii vestri accesserunt, offe- rentes vos ad revocandos omnes errores et suscipiendam de commissis penitenciam salutarem, si pro vobis aput sermum prin- cipem D. Romanorum oc. regem dominum vestrum naturalem partes nostras interponere dignaremur. Nos autem oblaciones vestras humiles credentes omni duplicitate carere, magnis sump- tibus et impensis procurauimus, quod prefatus D. Sigismundus Romanorum rex oc. ad omnes vias reduccioni vestre possibiles vos admisit et nobis plenam litteris autenticis dedit facultatem cum saluis conductibus et aliis securitatibus circa hoc vobis oportunis, nec aliquid quod iusto iudicio concedere potuit in virtute illius facultatis nobis traditi (sic) recusauit. Et dum hiis omnibus iuxta desideria vestra comportatis terminum vobis eligendi locum partibus ydoneum prefigere curassemus, en quod accidit nunquam sperauimus, querere dilacionem et subterfugia variis tergiversacionibus inceptis nec alicui locorum vobis nomi- natorum aut termino prefixo voluistis consentire. Propter que non indigne iudicauimus vos, qui pertinaciter erroribus semper vvltis occupari, sicut ab omnibus principibus seculi Christianis et fidei catholice cunctis professoribus, ita et a nobis obsecun- dacionem nostram intendentibus deserendos, ymo et abhominan- dos ac animadversione digna persequendos. Quocirca omnes generaliter et singulariter, quos hec pestis heresis et vipera maculauit et sedis apostolice fecit contemptores, presentibus difidamus et esse volumus vobis tamdiu inimici, quamdiu in hiis erroribus pertinaces fueritis et rebelles. Ad hoc enim tronum regie maiestatis accepimus, ut fidem katholicam, quam omnes principes Christiani in vnitate solida venerantur, et sedis apo- stolice iura, que non sine contumelia domini nostri Jesu Christi vestra contumax vniversitas contendit impugnare et impugnat, velut princeps catholicus et zelator fidei ortodoxe diuino muni-
349 lica errantibus et hereses sectantibus Hussitarum spiritum meli- orem amplecti et veram atque vnicam fidem Christi profiteri. Quantis studiis quantisve laboribus iam multo tempore circa reduccionem vestram conatus nostros posuimus, nunc litte- ris, nunc nuncciis nostris vos ad fidei vnitatem et obedienciam sancte matris Romane ac vniuersalis ecclesie inuitantes, ipsi fatere potestis, si recte veritatem attenditis. Sepe etenim no- stram maiestatem multiplices nunccii vestri accesserunt, offe- rentes vos ad revocandos omnes errores et suscipiendam de commissis penitenciam salutarem, si pro vobis aput sermum prin- cipem D. Romanorum oc. regem dominum vestrum naturalem partes nostras interponere dignaremur. Nos autem oblaciones vestras humiles credentes omni duplicitate carere, magnis sump- tibus et impensis procurauimus, quod prefatus D. Sigismundus Romanorum rex oc. ad omnes vias reduccioni vestre possibiles vos admisit et nobis plenam litteris autenticis dedit facultatem cum saluis conductibus et aliis securitatibus circa hoc vobis oportunis, nec aliquid quod iusto iudicio concedere potuit in virtute illius facultatis nobis traditi (sic) recusauit. Et dum hiis omnibus iuxta desideria vestra comportatis terminum vobis eligendi locum partibus ydoneum prefigere curassemus, en quod accidit nunquam sperauimus, querere dilacionem et subterfugia variis tergiversacionibus inceptis nec alicui locorum vobis nomi- natorum aut termino prefixo voluistis consentire. Propter que non indigne iudicauimus vos, qui pertinaciter erroribus semper vvltis occupari, sicut ab omnibus principibus seculi Christianis et fidei catholice cunctis professoribus, ita et a nobis obsecun- dacionem nostram intendentibus deserendos, ymo et abhominan- dos ac animadversione digna persequendos. Quocirca omnes generaliter et singulariter, quos hec pestis heresis et vipera maculauit et sedis apostolice fecit contemptores, presentibus difidamus et esse volumus vobis tamdiu inimici, quamdiu in hiis erroribus pertinaces fueritis et rebelles. Ad hoc enim tronum regie maiestatis accepimus, ut fidem katholicam, quam omnes principes Christiani in vnitate solida venerantur, et sedis apo- stolice iura, que non sine contumelia domini nostri Jesu Christi vestra contumax vniversitas contendit impugnare et impugnat, velut princeps catholicus et zelator fidei ortodoxe diuino muni-
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350 tus presidio protegere, defendere et tueri debeamus. Valebitis, si abiectis funeste prauitatis erroribus ad sinum sancte matris ecclesie, que non dedignatur penitentes suscipere, cum deuocione et humilitate debita, antequam diuine vlcionis gladius vos con- sumet, recurretis. Datum in Juniwla(dislavia), sabbato post Penth. anno oc. XXIIII. 300. 1424, Jun. 28 (Znin). K. Wladislaw von Polen an den Markgrafen Friedrich von Branden- burg, Herzog (Boguslaw) von Pommern-Stolp und Andere: klagt über Sigmund Korybuts Wortbruch, der heimlich zu den Böhmen übergegangen sei, und lehnt alle Mitschuld an dieser Missethat nachdrücklich ab. (Aus dem Orig. des Plassenburger Archivs: Pelzol In Abhandl. d. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften, 1786, p. 390; min- der vollstandig in Cancell. St. Ciolek von J. Caro VI, p. 350.) „Ad ducem Stolpensem.“ Wladislaus oc. Salutem, fraternam caritatem et nostre amaritudini condolere. Illustris princeps, frater noster carissime! Inopinatum et fere inauditum cahos per Sigismundum Coributhi contra sacro- sanctam katholicam ecclesiam omnesque Christi fideles et pre- sertim in nostram majestatem commissum sub dissimulacione non valentes pertransire, Vestre Fraternitati omnibusque ortho- doxe fidei zelatoribus cogimur in amaritudine cordis nostri denu- dare; qui cum per nos de Bohemia, prout V. F. poterit con- stare, fuisset reuocatus, ad ipsam nullo vnquam tempore sub iuramentis, pollicitacionibus et inscripcionibus suis nobis factis et prestitis redisse debuerat; quod pro firma spe et fiducia, tamquam in filio educato tenebamus, cui vltra omnes sanguinis nostri principes munificencie nostre dotes patuerunt. Sed ecce nobis hic in remotis circa expedicionem nostrorum belligerorum versus Bohemiam in subsidium sermi fratris nostri carissimi D. Sigismundi regis Romanorum oc. et contra perfidiam hereticorum missorum occupatis et intentis, dictus Sigismundus Coributhi, quem sub velamine simplicitatis occultauit, astum perfidie detexit.
350 tus presidio protegere, defendere et tueri debeamus. Valebitis, si abiectis funeste prauitatis erroribus ad sinum sancte matris ecclesie, que non dedignatur penitentes suscipere, cum deuocione et humilitate debita, antequam diuine vlcionis gladius vos con- sumet, recurretis. Datum in Juniwla(dislavia), sabbato post Penth. anno oc. XXIIII. 300. 1424, Jun. 28 (Znin). K. Wladislaw von Polen an den Markgrafen Friedrich von Branden- burg, Herzog (Boguslaw) von Pommern-Stolp und Andere: klagt über Sigmund Korybuts Wortbruch, der heimlich zu den Böhmen übergegangen sei, und lehnt alle Mitschuld an dieser Missethat nachdrücklich ab. (Aus dem Orig. des Plassenburger Archivs: Pelzol In Abhandl. d. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften, 1786, p. 390; min- der vollstandig in Cancell. St. Ciolek von J. Caro VI, p. 350.) „Ad ducem Stolpensem.“ Wladislaus oc. Salutem, fraternam caritatem et nostre amaritudini condolere. Illustris princeps, frater noster carissime! Inopinatum et fere inauditum cahos per Sigismundum Coributhi contra sacro- sanctam katholicam ecclesiam omnesque Christi fideles et pre- sertim in nostram majestatem commissum sub dissimulacione non valentes pertransire, Vestre Fraternitati omnibusque ortho- doxe fidei zelatoribus cogimur in amaritudine cordis nostri denu- dare; qui cum per nos de Bohemia, prout V. F. poterit con- stare, fuisset reuocatus, ad ipsam nullo vnquam tempore sub iuramentis, pollicitacionibus et inscripcionibus suis nobis factis et prestitis redisse debuerat; quod pro firma spe et fiducia, tamquam in filio educato tenebamus, cui vltra omnes sanguinis nostri principes munificencie nostre dotes patuerunt. Sed ecce nobis hic in remotis circa expedicionem nostrorum belligerorum versus Bohemiam in subsidium sermi fratris nostri carissimi D. Sigismundi regis Romanorum oc. et contra perfidiam hereticorum missorum occupatis et intentis, dictus Sigismundus Coributhi, quem sub velamine simplicitatis occultauit, astum perfidie detexit.
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351 Nam receptis secum nonnullis regni nostri vasallis et eciam ali- quibus contra hereticos per nos salariatis et deputatis, in Bohe- miam clandestine velut ingratus beneficiorum nostrorum ab in- fancia sibi impensorum se conuertit, in dispendium salutis anime sue et scandalum plurimorum; de quo cor nostrum variis affli- gitur tristiciis et singultibus lacrimisque cumulatis nequit spi- ritus abstinere. Si inimicus noster nostram lesisset majestatem, sustinuissemus vtique virtute paciencie sustentati; sed a quo velut vnigenito educato prestolabamur leticiam, ab ipso rece- pimus dolores et languores, quorum V. F. quesumus participem fore, qui leticie nostre consueuistis fieri consortes; et si aliqui emuli inuidi lingua ipsorum odibili de contrario suggererent et ad F. V. noticiam hec peruenerint, velitis ora obloquencium ob- struere et innocenciam nostram declarare. Testem nobis altis- simum recipimus, cui corda patent vniuersa et nullum secretum absconditur, quod non nostro consilio, suasu aut sciencia talis abhominabilis et execrabilis ipsius Sigismundi prauitas processit; ad cuius prauitatem depuniendam iam misimus nostros belli- geros in virtute dextere dei, qui tam fideliter quam viriliter ob reuerenciam altissimi, sancte orthodoxe fidei et decus sacri Ro- mani imperii vnacum aliis sancte fidei zelatoribus intendent ad ea, que pro fide sancta cognouerint profutura. Nosque ipsius Sigismundi personam apprehendere non valentes, tam ipsius quam sequacium suorum ciuitates, opida, castra, villas, loca et omnia bona camere nostre auiditate vlciscendi iussimus infiscari, ut saltem per hoc in nobis dolorum mitigaretur grauitas et pra- uitas tante perfidie non pertransiret invlta. Datum in Zneyno, vicesima octaua die mensis Junii, anno dom. MCCCCXXIV.
351 Nam receptis secum nonnullis regni nostri vasallis et eciam ali- quibus contra hereticos per nos salariatis et deputatis, in Bohe- miam clandestine velut ingratus beneficiorum nostrorum ab in- fancia sibi impensorum se conuertit, in dispendium salutis anime sue et scandalum plurimorum; de quo cor nostrum variis affli- gitur tristiciis et singultibus lacrimisque cumulatis nequit spi- ritus abstinere. Si inimicus noster nostram lesisset majestatem, sustinuissemus vtique virtute paciencie sustentati; sed a quo velut vnigenito educato prestolabamur leticiam, ab ipso rece- pimus dolores et languores, quorum V. F. quesumus participem fore, qui leticie nostre consueuistis fieri consortes; et si aliqui emuli inuidi lingua ipsorum odibili de contrario suggererent et ad F. V. noticiam hec peruenerint, velitis ora obloquencium ob- struere et innocenciam nostram declarare. Testem nobis altis- simum recipimus, cui corda patent vniuersa et nullum secretum absconditur, quod non nostro consilio, suasu aut sciencia talis abhominabilis et execrabilis ipsius Sigismundi prauitas processit; ad cuius prauitatem depuniendam iam misimus nostros belli- geros in virtute dextere dei, qui tam fideliter quam viriliter ob reuerenciam altissimi, sancte orthodoxe fidei et decus sacri Ro- mani imperii vnacum aliis sancte fidei zelatoribus intendent ad ea, que pro fide sancta cognouerint profutura. Nosque ipsius Sigismundi personam apprehendere non valentes, tam ipsius quam sequacium suorum ciuitates, opida, castra, villas, loca et omnia bona camere nostre auiditate vlciscendi iussimus infiscari, ut saltem per hoc in nobis dolorum mitigaretur grauitas et pra- uitas tante perfidie non pertransiret invlta. Datum in Zneyno, vicesima octaua die mensis Junii, anno dom. MCCCCXXIV.
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352 301. 1424, m. Jun. (Znin). K. Wladislaw von Polen an sämmtliche Reichsfürsten: klagt über den Verrath seines Neffen Sigmund Korybut, der gegen seinen Eid mit cini- gen angeworbenen Truppen insgeheim zu den Böhmen übergegangen sei; darum habe er auch alle Güter desselben und seiner Anhänger bereits confisciren lassen 9c. (Cancellaria Stanislai Clolek, von J. Caro, XII, p. 359.) „Litera querimonialis in facto recessionis ducis Sigismundi ad Bohemiam, ad omnes sacri Romani imperii clectores." Wladislaus oc. Vniuersis et singulis principibus tam spiri- tualibus quam secularibus et presertim sacri imperii Romani electoribus, nec non ducibus, langrauiis, comitibus, baronibus, militibus, clientibus et cuiuslibet status aut conditionis homini- bus ciuitatum populis et communitatibus, ad quos presentes per- uenerint, fratribus, amicis et beniuolis nostris carissimis salu- tem, fraternam caritatem et fidem dicendorum indubiam adhibere. Reuerendissimi in Christo patres, venerandi et venerabiles ac illustres, spectabiles, magnifici, strenui, nobiles et famosi fra- tres, amici et beniuoli nostri carissimi! Dolores nostros, quos nobis insperata attulit fatorum invidia cum singultibus et planc- tibus vobis heu cogimur depromere et vocibus querularum cor- dis nostri vvlnus aperire. En ecce dilectissimi, ad subsidia sermi D. Sigismundi Rom. regis, fratris nostri carissimi, gentes nostras contra Bohemos sacrosancte fidei et sedis apostolice ini- micos nobis preparantibus et se iam ad iter nostris accingen- tibus, dux Sigismundus Coribut, quem per multa et varia iura- menta, pollicitaciones, obligaciones, vota et promissa astrinximus, quod post illam de Bohemia ad regnum nostrum reuocacionem sub fide et honore ac iuramenti onere in manibus nostris sepe prestitis nunquam debuit de regno nostro et presertim ad Bohe- mos hereticos et alios eorum fautores se mouere, sed nobiscum semper in regno nostro fideliter et constanter remanere, nuper cum nonnullis hominibus regni nostri, quos secum seduxit, et quibusdam, qui a nobis stipendia contra dictos hereticos recepe- rant, prefatis Bohemis, quos dudum per litteras nostras patentes diffidauimus, prestiturus auxilia, tunc nobis longe in regno no-
352 301. 1424, m. Jun. (Znin). K. Wladislaw von Polen an sämmtliche Reichsfürsten: klagt über den Verrath seines Neffen Sigmund Korybut, der gegen seinen Eid mit cini- gen angeworbenen Truppen insgeheim zu den Böhmen übergegangen sei; darum habe er auch alle Güter desselben und seiner Anhänger bereits confisciren lassen 9c. (Cancellaria Stanislai Clolek, von J. Caro, XII, p. 359.) „Litera querimonialis in facto recessionis ducis Sigismundi ad Bohemiam, ad omnes sacri Romani imperii clectores." Wladislaus oc. Vniuersis et singulis principibus tam spiri- tualibus quam secularibus et presertim sacri imperii Romani electoribus, nec non ducibus, langrauiis, comitibus, baronibus, militibus, clientibus et cuiuslibet status aut conditionis homini- bus ciuitatum populis et communitatibus, ad quos presentes per- uenerint, fratribus, amicis et beniuolis nostris carissimis salu- tem, fraternam caritatem et fidem dicendorum indubiam adhibere. Reuerendissimi in Christo patres, venerandi et venerabiles ac illustres, spectabiles, magnifici, strenui, nobiles et famosi fra- tres, amici et beniuoli nostri carissimi! Dolores nostros, quos nobis insperata attulit fatorum invidia cum singultibus et planc- tibus vobis heu cogimur depromere et vocibus querularum cor- dis nostri vvlnus aperire. En ecce dilectissimi, ad subsidia sermi D. Sigismundi Rom. regis, fratris nostri carissimi, gentes nostras contra Bohemos sacrosancte fidei et sedis apostolice ini- micos nobis preparantibus et se iam ad iter nostris accingen- tibus, dux Sigismundus Coribut, quem per multa et varia iura- menta, pollicitaciones, obligaciones, vota et promissa astrinximus, quod post illam de Bohemia ad regnum nostrum reuocacionem sub fide et honore ac iuramenti onere in manibus nostris sepe prestitis nunquam debuit de regno nostro et presertim ad Bohe- mos hereticos et alios eorum fautores se mouere, sed nobiscum semper in regno nostro fideliter et constanter remanere, nuper cum nonnullis hominibus regni nostri, quos secum seduxit, et quibusdam, qui a nobis stipendia contra dictos hereticos recepe- rant, prefatis Bohemis, quos dudum per litteras nostras patentes diffidauimus, prestiturus auxilia, tunc nobis longe in regno no-
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353 stro a loco habitacionis sue agentibus, ad Bohemiam clam dis- cessit et in dedecus suum et anime proprie detrimentum Christi fidelium persecutoribus se coniunxit, cum quibus percipiat cali- cem Babilonis et iram diuine vlcionis sempiternam. Dum enim adhuc infantulus et etate tenellus esset, quomodo fecimus eum sub nostris manibus educari! Post hoc, quantis graciis, quantis fauoribus et prerogativis vltra ceteros sanguinis nostri principes in aula nostra confouimus, tota nostra testatur milicia et exteris beneficia sibi collata a nobis patent multis inabsconsa. Quis igitur meditari potuit, ut alumpnus noster, quem velut filium intimo caritatis amplexu dileximus, ad abissum tante caribdis defluxisset? Quis crederet, ut is, quem ab eunte etate in omni reuerencia et in obediencia semper nobis deuotum habuimus et votis nostris obsequentem, ad tante desperacionis profundum verteretur? O dolor, o plus dolore dolor! ut quem debuimus habere in subsidium et viscerum nostrorum amplecti caritate, hostem oportet experiri, et qui post tot beneficiorum impendia culmina majestatis regie humiliter venerari debuit, quomodo in arcum conuersus pravum, verticem troni regii maculare contendit et gloriosum nomen nostrum auspice domino nulla carie suborsum malignanter deprauare. Porro ipsius deprehendentes recessum clamdestinum subito ciuitates, villas census, salaria et alia bona, que a nobis obtinebat, omnia ab ipso et ipsius capitaneis reci- pere mandauimus et omnium sibi adherentium, quos secum de regno nostro eduxit, bona hereditaria et alia ab ipsis possessa iussimus publicari et thezauro nostro infiscari, vt scelus eorum et pravitas subita vindicta non careat. Quapropter vniversitatem vestram rogamus et in desideriis optamus, vt hiis nostris com- pacientes doloribus, prefatum ducem Sigismundum, quem tanto- rum excessuum demeritis poscentibus hostem nostrum nobis cum ceteris suis quibus adhesit complicibus volumus reputare, vestrum eciam habere velitis inimicum. Et si quis vobis de nobis sug- gereret detractiua suspicione nomini nostro excessibus dicti Si- gismundi ducis comparando, nolite quesumus fidem sugillacio- nibus eorum adhibere, sed quotiens hec fierent, operibus nostris pocius, que nobis vere fidei prestant testimonia, et non zuzur- ris emulorum nostrorum mentes vestras accomodate et respectus. Datum Zneyna, infra octavas corporis Christi (1424). 23
353 stro a loco habitacionis sue agentibus, ad Bohemiam clam dis- cessit et in dedecus suum et anime proprie detrimentum Christi fidelium persecutoribus se coniunxit, cum quibus percipiat cali- cem Babilonis et iram diuine vlcionis sempiternam. Dum enim adhuc infantulus et etate tenellus esset, quomodo fecimus eum sub nostris manibus educari! Post hoc, quantis graciis, quantis fauoribus et prerogativis vltra ceteros sanguinis nostri principes in aula nostra confouimus, tota nostra testatur milicia et exteris beneficia sibi collata a nobis patent multis inabsconsa. Quis igitur meditari potuit, ut alumpnus noster, quem velut filium intimo caritatis amplexu dileximus, ad abissum tante caribdis defluxisset? Quis crederet, ut is, quem ab eunte etate in omni reuerencia et in obediencia semper nobis deuotum habuimus et votis nostris obsequentem, ad tante desperacionis profundum verteretur? O dolor, o plus dolore dolor! ut quem debuimus habere in subsidium et viscerum nostrorum amplecti caritate, hostem oportet experiri, et qui post tot beneficiorum impendia culmina majestatis regie humiliter venerari debuit, quomodo in arcum conuersus pravum, verticem troni regii maculare contendit et gloriosum nomen nostrum auspice domino nulla carie suborsum malignanter deprauare. Porro ipsius deprehendentes recessum clamdestinum subito ciuitates, villas census, salaria et alia bona, que a nobis obtinebat, omnia ab ipso et ipsius capitaneis reci- pere mandauimus et omnium sibi adherentium, quos secum de regno nostro eduxit, bona hereditaria et alia ab ipsis possessa iussimus publicari et thezauro nostro infiscari, vt scelus eorum et pravitas subita vindicta non careat. Quapropter vniversitatem vestram rogamus et in desideriis optamus, vt hiis nostris com- pacientes doloribus, prefatum ducem Sigismundum, quem tanto- rum excessuum demeritis poscentibus hostem nostrum nobis cum ceteris suis quibus adhesit complicibus volumus reputare, vestrum eciam habere velitis inimicum. Et si quis vobis de nobis sug- gereret detractiua suspicione nomini nostro excessibus dicti Si- gismundi ducis comparando, nolite quesumus fidem sugillacio- nibus eorum adhibere, sed quotiens hec fierent, operibus nostris pocius, que nobis vere fidei prestant testimonia, et non zuzur- ris emulorum nostrorum mentes vestras accomodate et respectus. Datum Zneyna, infra octavas corporis Christi (1424). 23
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354 302. 1424, Jul. 8 (Žnin). K. Wladislaw an K. Sigmund: ein gleicher Klagebrief; er verlangt dabei, dass seinen Truppen, die er zur Bekämpfung der Hussiten sende, in K. Sigmunds Ländern freier Eintritt verschafft werde. (Pelzel in Abhandl. d. böhm. Gesellsch. d. Wissensch. 1786, p. 391; minder vollstandig in Cancell. St. Clolok von J. Caro, XIII, p. 361.) Serenissimo principi D. Sigismundo dei gracia Romanorum regi semper augusto et Hungarie oc. Wladislaus eadem gracia rex Polonie oc. salutem, fraternam caritatem (et fidem indubiam recipere dicendorum.) Serenissime princeps, frater noster carissime! Meminimus nuper V. Fr. per Nicolaum de Ganders secretarium nostrum di- lectum murmura quorundam de regressu Sigismundi Corybuthi in Bohemiam nunciasse, quibus animus noster blandiri non cura- bat, cum ipse Sigismundus per nos ab infancia educatus, largis be- neficiorum et premiorum munificentiis vltra omnes sanguinis nostri principes dotatus et iuramentis, pollicitacionibus et inscripcioni- bus suis fortissimis nobis de non regressu in Bohemiam pre- stitis ligatus et astrictus fuerit. Et ecce, nobis hic in remotis agentibus et alia circa expedicionem nostrorum fidelium belli- gerorum iuxta vota Frat. Vrac et honestatem reipublice procu- rantibus et disponentibus, per certos nostros fideles sumus in- formati, quomodo ipse Sigismundus, salutis sue, beneficiorum nostrorum sibi impensorum et inscripcionum, iuramentorum im- memor, vnacum aliquibus regni nostri vasallis sibi adherentibus, de quibus nonnulli a nobis pro stipendiis contra hereticos de Bohemia iam multas pecunias receperant, quod dolentissime scribimus, ad Bohemiam se convertit. De quo quantis cor no- strum torquetur affliccionibus, lingua carnis non sufficit enarrare. Sed quod luctum luctui addidit et lacrimas lacrimis cumulauit, quod tante obliuionis ipsum occupauit interitus, ut regna Vrae Fr. paterna et avita, quorum nulli potuit accedere preter vos successio, iste Scita et barbarus propria excecatus demencia nititur vendicare. Quem in subita astucia non valentes aliter
354 302. 1424, Jul. 8 (Žnin). K. Wladislaw an K. Sigmund: ein gleicher Klagebrief; er verlangt dabei, dass seinen Truppen, die er zur Bekämpfung der Hussiten sende, in K. Sigmunds Ländern freier Eintritt verschafft werde. (Pelzel in Abhandl. d. böhm. Gesellsch. d. Wissensch. 1786, p. 391; minder vollstandig in Cancell. St. Clolok von J. Caro, XIII, p. 361.) Serenissimo principi D. Sigismundo dei gracia Romanorum regi semper augusto et Hungarie oc. Wladislaus eadem gracia rex Polonie oc. salutem, fraternam caritatem (et fidem indubiam recipere dicendorum.) Serenissime princeps, frater noster carissime! Meminimus nuper V. Fr. per Nicolaum de Ganders secretarium nostrum di- lectum murmura quorundam de regressu Sigismundi Corybuthi in Bohemiam nunciasse, quibus animus noster blandiri non cura- bat, cum ipse Sigismundus per nos ab infancia educatus, largis be- neficiorum et premiorum munificentiis vltra omnes sanguinis nostri principes dotatus et iuramentis, pollicitacionibus et inscripcioni- bus suis fortissimis nobis de non regressu in Bohemiam pre- stitis ligatus et astrictus fuerit. Et ecce, nobis hic in remotis agentibus et alia circa expedicionem nostrorum fidelium belli- gerorum iuxta vota Frat. Vrac et honestatem reipublice procu- rantibus et disponentibus, per certos nostros fideles sumus in- formati, quomodo ipse Sigismundus, salutis sue, beneficiorum nostrorum sibi impensorum et inscripcionum, iuramentorum im- memor, vnacum aliquibus regni nostri vasallis sibi adherentibus, de quibus nonnulli a nobis pro stipendiis contra hereticos de Bohemia iam multas pecunias receperant, quod dolentissime scribimus, ad Bohemiam se convertit. De quo quantis cor no- strum torquetur affliccionibus, lingua carnis non sufficit enarrare. Sed quod luctum luctui addidit et lacrimas lacrimis cumulauit, quod tante obliuionis ipsum occupauit interitus, ut regna Vrae Fr. paterna et avita, quorum nulli potuit accedere preter vos successio, iste Scita et barbarus propria excecatus demencia nititur vendicare. Quem in subita astucia non valentes aliter
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355 mulctare pro presenti, cum a conspectibus et potestate nostris sit remotus, omnes ciuitates, opida, castra, villas et predia, cen- sus, salaria, que a nobis obtinebat, tam dicti Sigismundi quam suorum sequacium, quamprimum suus nobis clamdestinus reces- sus innotuit, mox ipsa pro camera nostra iussimus infiscari, ut doloris nostri per hoc moderaretur grauitas et excessus teme- ritasque tanta in aliqua saltim parte pro hac vice puniretur; et nichilominus ad omnes et singulos principes, comites, barones et proceres, omnesque fidei ortodoxe zelatores nostras misimus literas, denudantes ipsius Sigismundi perniciosam, detestandam et abhominabilem in nos maiestatemque nostram commissam perfidiam, et requirentes eos, ut ipsi intuitu pietatis diuine et ob reuerenciam sacri Romani imperii velint prestare studium et operam, per que huiusmodi perfidie in tempore occurratur. Cui nos occurrere tanto perpensius intendentes, quanto strictiori fra- ternitatis vobiscum nexu colligamur, homines nostros armigeros in fortitudine dextere diuine versus Morauiam et Bohemiam ad persequendum eundem et suos quibus adheserunt complices transmisimus, qui angelo pacis comite inceptum iam continuant iter, et ad ea tam fideliter quam viriliter felicibus in domino auspiciis intendent, que sacrosancte ortodoxe fidei et glorie omni- potentis dei, cuius res agitur, prospexerint profutura. Verum ut eisdem belligeris nostris tutus, saluus atque securus ad ciui- tates, dominia, castra et alia loca in Bohemia, Morauia, Slesia et alibi Vrae Fr. subjecta pateat aditus et recessus, Fr. Vra scri- bere et mandare dignetur eisdem, quatenus omni timore post- posito suspicioneque cessante, predictos nostros belligeros ad huiusmodi ciuitates, dominia et castra intromittant, absque omni impedimento et lesione rerum et personarum, tociens quociens fuerit oportunum, ut in prosecucione huiusmodi redderentur cer- tiores. Racionabile arbitramur, ut aliquem aut aliquos V. Fr. fideles personaliter premittat, qui viam, aditum, ingressum et regressum nostris belligeris ad prefatas ciuitates, opida, villas, castra et loca preparent, demulcendo animos subjectorum vestro- rum, quos regressus ducis predicti ad Bohemiam, ut non dubi- tamus, perturbauit, quemadmodum in nobis huiusmodi perturba- cionem experimur, non leui restitucione in pristini solacii ameni- tatem reducendam. Altissimus dignetur Fr. Vram conservare in 23*
355 mulctare pro presenti, cum a conspectibus et potestate nostris sit remotus, omnes ciuitates, opida, castra, villas et predia, cen- sus, salaria, que a nobis obtinebat, tam dicti Sigismundi quam suorum sequacium, quamprimum suus nobis clamdestinus reces- sus innotuit, mox ipsa pro camera nostra iussimus infiscari, ut doloris nostri per hoc moderaretur grauitas et excessus teme- ritasque tanta in aliqua saltim parte pro hac vice puniretur; et nichilominus ad omnes et singulos principes, comites, barones et proceres, omnesque fidei ortodoxe zelatores nostras misimus literas, denudantes ipsius Sigismundi perniciosam, detestandam et abhominabilem in nos maiestatemque nostram commissam perfidiam, et requirentes eos, ut ipsi intuitu pietatis diuine et ob reuerenciam sacri Romani imperii velint prestare studium et operam, per que huiusmodi perfidie in tempore occurratur. Cui nos occurrere tanto perpensius intendentes, quanto strictiori fra- ternitatis vobiscum nexu colligamur, homines nostros armigeros in fortitudine dextere diuine versus Morauiam et Bohemiam ad persequendum eundem et suos quibus adheserunt complices transmisimus, qui angelo pacis comite inceptum iam continuant iter, et ad ea tam fideliter quam viriliter felicibus in domino auspiciis intendent, que sacrosancte ortodoxe fidei et glorie omni- potentis dei, cuius res agitur, prospexerint profutura. Verum ut eisdem belligeris nostris tutus, saluus atque securus ad ciui- tates, dominia, castra et alia loca in Bohemia, Morauia, Slesia et alibi Vrae Fr. subjecta pateat aditus et recessus, Fr. Vra scri- bere et mandare dignetur eisdem, quatenus omni timore post- posito suspicioneque cessante, predictos nostros belligeros ad huiusmodi ciuitates, dominia et castra intromittant, absque omni impedimento et lesione rerum et personarum, tociens quociens fuerit oportunum, ut in prosecucione huiusmodi redderentur cer- tiores. Racionabile arbitramur, ut aliquem aut aliquos V. Fr. fideles personaliter premittat, qui viam, aditum, ingressum et regressum nostris belligeris ad prefatas ciuitates, opida, villas, castra et loca preparent, demulcendo animos subjectorum vestro- rum, quos regressus ducis predicti ad Bohemiam, ut non dubi- tamus, perturbauit, quemadmodum in nobis huiusmodi perturba- cionem experimur, non leui restitucione in pristini solacii ameni- tatem reducendam. Altissimus dignetur Fr. Vram conservare in 23*
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356 longitudine dierum pro consolacione nostra speciali. Dat. in Zneyna, octaua die mensis Julii a. d. MCCCC vigesimo quarto. 303. 1424, Jul. 19 (Prag). Die Prager übergeben die Stadt Leitmeritz an Herzog Sigmund Korybut, und entlassen dieselbe aus ihrer Gewalt. (Archiv Český, I, 219.) 304. 1424, s. d. (m. Jul.) Herzog Sigmund Korybuts Absagebrief an K. Sigmund und Herzog Al- brecht von Österreich zu Gunsten der Böhmen und Mährer und ihrer (Prager) vier Artikel. (Andreae Ratisbon. Supplementa fol. 416. Vgl. Windek p. 1165.) Wir Sigmund von gotes gnaden Littowescher herczog, vnd des Kunigreichs zu Beheim vnd marggraffschaft zu Merhern ge- vorderter vnd erwelter Künig, webarn vns mit allen vnsern die- nern vnd helffern gegen die durchleutigen Kunig Sigmund Vn- gerischer vnd Österricher herczog Albrecht vmb dye vier stuck, darvmb sich die behemisch vnd merchlich zung vffgeworffen hat, vnd nemlich vmb enphahung des wirdigen Sacramentes Lichnam vnd bluetes vnsers herren Jhesu Christi, daz der hymelisch vatter den behemischen vnd merherischen zungen von gab des heyligen Geystes geoffenwart hat, zu erkennen vnd vmb die vier stuck behemisch zung begert hat ordenlicher verhörung vnd begert noch dysen tag, vnd wir Sigmund erwelter vorge- nannter, do wir merckchten vnd enpfunden, daz die vier stuckch cristenlichem volkch haylsam sind vnd mit dem heyligen ewan- gelio vnd mit lawter vnd bestandner geschrifft bewärt, so haben wir solich verhorung von In auch begert, vnd begern noch disz tags, daz sie der behemischen zungen gegeben würd, vnd dez mag die behemische zung mit sampt vns noch hewt nicht ge- haben, noch bekommen, vnd sein damit gedrungen wider recht. Darvmb wir Sigmund erwelter vorgenanter merkend sölichen
356 longitudine dierum pro consolacione nostra speciali. Dat. in Zneyna, octaua die mensis Julii a. d. MCCCC vigesimo quarto. 303. 1424, Jul. 19 (Prag). Die Prager übergeben die Stadt Leitmeritz an Herzog Sigmund Korybut, und entlassen dieselbe aus ihrer Gewalt. (Archiv Český, I, 219.) 304. 1424, s. d. (m. Jul.) Herzog Sigmund Korybuts Absagebrief an K. Sigmund und Herzog Al- brecht von Österreich zu Gunsten der Böhmen und Mährer und ihrer (Prager) vier Artikel. (Andreae Ratisbon. Supplementa fol. 416. Vgl. Windek p. 1165.) Wir Sigmund von gotes gnaden Littowescher herczog, vnd des Kunigreichs zu Beheim vnd marggraffschaft zu Merhern ge- vorderter vnd erwelter Künig, webarn vns mit allen vnsern die- nern vnd helffern gegen die durchleutigen Kunig Sigmund Vn- gerischer vnd Österricher herczog Albrecht vmb dye vier stuck, darvmb sich die behemisch vnd merchlich zung vffgeworffen hat, vnd nemlich vmb enphahung des wirdigen Sacramentes Lichnam vnd bluetes vnsers herren Jhesu Christi, daz der hymelisch vatter den behemischen vnd merherischen zungen von gab des heyligen Geystes geoffenwart hat, zu erkennen vnd vmb die vier stuck behemisch zung begert hat ordenlicher verhörung vnd begert noch dysen tag, vnd wir Sigmund erwelter vorge- nannter, do wir merckchten vnd enpfunden, daz die vier stuckch cristenlichem volkch haylsam sind vnd mit dem heyligen ewan- gelio vnd mit lawter vnd bestandner geschrifft bewärt, so haben wir solich verhorung von In auch begert, vnd begern noch disz tags, daz sie der behemischen zungen gegeben würd, vnd dez mag die behemische zung mit sampt vns noch hewt nicht ge- haben, noch bekommen, vnd sein damit gedrungen wider recht. Darvmb wir Sigmund erwelter vorgenanter merkend sölichen
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357 grossen gedranck, der den heyligen gotes warhaiten vnd der vorgenanten zungen von dir Kunig Sigmund von Vngern vor- genanter geschiecht, vnd des die zung kain ausrichtung nicht mag haben, daz du zu sölicher verhorung willicklich nicht wellest deinen willen geben, sein wir bewegt mit vnserer vernunft, daz wir die haylige warhait vnd dye zungen zu Beheim nicht mai- nen zu lassen vnd sein nach ir begerung her zu in liepplich komen, vnd wellen der heyligen warhait vnd die behemischen zungen hanthaben, weren, so verre auff daz lengist geturn mü- gen, vnd wider dich Künig zu Vngern vorgenant vnd herczog zu Österreich, wir Sigmund erwelter offt genanter bewarn vns mit allen vnsern dienern vnd helffhern, vnd was wir mit der hilff gotes anfahen werden, daz wöllen wir gen euch kain schuld haben. 305. 1424, Jul. 22 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herrn Heinrich von Plauen: dankt ihm für die Nachricht, wie der König von Polen der Hussiten Feind worden sei, und für seine Verwendung bei den Herren von Meissen zu der Nürnberger Gunsten. (Nurnberger Missiv-Buch VI, fol. 101b.) Hern Heinrich Herren zu Plawen. Edler lieber Herre! Als vns ewer gnade verschriben vnd mit ewerm brief abschrift, als vnser gnediger Herre .. der künig von Polan, der Prêger vnd andrer Hussen veynd wirdt, vnd auch wie sich seyn küniglich gnade verantwurtt, gesandt hat oc. also wan wir begirig seyn, was Cristenlich glawben zu sterkung vnd zu troste komen mag, so haben wir das mit sundern frew- den vnd zu sundern gnaden von ewer edell vernommen, vnd danken des ewern gnaden mit gantzem fleisz. Als vns denn ewr edel verschriben hat, wie Ir die sache gen vnserm gnedigen Herren.. von Meichsen gehandelt vnd gearbeitt habt, als von der hab wegen, die den vnsern genomen ist worden, der Ir den vnsern gern wider helffen wöltet, des danken wir ewern gnaden auch mit sunderm fleisz, vnd bitten ewr edel, den vnsern ewr
357 grossen gedranck, der den heyligen gotes warhaiten vnd der vorgenanten zungen von dir Kunig Sigmund von Vngern vor- genanter geschiecht, vnd des die zung kain ausrichtung nicht mag haben, daz du zu sölicher verhorung willicklich nicht wellest deinen willen geben, sein wir bewegt mit vnserer vernunft, daz wir die haylige warhait vnd dye zungen zu Beheim nicht mai- nen zu lassen vnd sein nach ir begerung her zu in liepplich komen, vnd wellen der heyligen warhait vnd die behemischen zungen hanthaben, weren, so verre auff daz lengist geturn mü- gen, vnd wider dich Künig zu Vngern vorgenant vnd herczog zu Österreich, wir Sigmund erwelter offt genanter bewarn vns mit allen vnsern dienern vnd helffhern, vnd was wir mit der hilff gotes anfahen werden, daz wöllen wir gen euch kain schuld haben. 305. 1424, Jul. 22 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herrn Heinrich von Plauen: dankt ihm für die Nachricht, wie der König von Polen der Hussiten Feind worden sei, und für seine Verwendung bei den Herren von Meissen zu der Nürnberger Gunsten. (Nurnberger Missiv-Buch VI, fol. 101b.) Hern Heinrich Herren zu Plawen. Edler lieber Herre! Als vns ewer gnade verschriben vnd mit ewerm brief abschrift, als vnser gnediger Herre .. der künig von Polan, der Prêger vnd andrer Hussen veynd wirdt, vnd auch wie sich seyn küniglich gnade verantwurtt, gesandt hat oc. also wan wir begirig seyn, was Cristenlich glawben zu sterkung vnd zu troste komen mag, so haben wir das mit sundern frew- den vnd zu sundern gnaden von ewer edell vernommen, vnd danken des ewern gnaden mit gantzem fleisz. Als vns denn ewr edel verschriben hat, wie Ir die sache gen vnserm gnedigen Herren.. von Meichsen gehandelt vnd gearbeitt habt, als von der hab wegen, die den vnsern genomen ist worden, der Ir den vnsern gern wider helffen wöltet, des danken wir ewern gnaden auch mit sunderm fleisz, vnd bitten ewr edel, den vnsern ewr
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358 gnedige fürdrung vnd guten willen hinfür darynnen auch zube- weisen, als wir ewch getrawen. Denn als vns ewer gnade ver- schriben hat von der rede wegen die bey vns sölt beschehen seyn oc., des haben wir bisher kein rede gehöret vnd ist vns dauon vnkündig, vnd mag vns ewr edel gantz getrawen, ob wir des rede hören wurden, daz wir ewr gnade gern darynnen ver- antwurten wellen, wann wir ein sunder gut getrawen zu ewer edel haben. Vnd wo wir ewer gnade Lieb oder dienst oc. Da- tum ipsa die sancte marie Magdalene. 306. 1424, s. d. Grossfürst Witold an Papst Martin V: er möge die dem Clerus in Polen auferlegte Contribution schnell einfordern lassen, da K. Wladislaws Hilfs- mittel durch den Krieg gegen die Hussiten und gegen Sigmund Korybut erschöpft werden. (Cancellar. St. Clolek, von J. Caro. XVIII p. 367.) Beatissime pater, domine benignissime! Audito quomodo Vestra Sanctitas in me fratremque meum dominum W(ladislaum) regem Polonie solitis intenta fauoribus contributionem in clero regni Polonie pro ipso faciendam concessisset, spiritus meus bellorum attenuatus grauedine non modicum respirauit. Nunquid non satisfuisset ad defensionem Tartarorum intendere, qui de die in diem ferocitatem suam in sanguine populi Christiani sa- ciare sicientes, dominia et terras nostras nobis tamen eis in virtute potencie diuine resistentibus, demoliri et in cinerem redigi satagunt? Sed bella bellis cumulans ipse frater meus Bohemos hereticos eorumque complices, pro fide Christiana o- nustis se exponens dispendiis, diffidauit et belligeros suos in magna copia armatorum iam actu angelo pacis comite expediuit et transmisit suis propriis grauissimis impensis atque curis, vi- riliter et animose pro sancta fide catholica eiusque zelatoribus pugnaturos, tam contra dictos Bohemos hereticos in exterminium heretice pravitatis, quam contra Sigismundum Corybuti, qui de Bohemia dudum revocatus, licet iurauerat et se inscripserat quod nunquam in Bohemiam redire nec hereticam pravitatem
358 gnedige fürdrung vnd guten willen hinfür darynnen auch zube- weisen, als wir ewch getrawen. Denn als vns ewer gnade ver- schriben hat von der rede wegen die bey vns sölt beschehen seyn oc., des haben wir bisher kein rede gehöret vnd ist vns dauon vnkündig, vnd mag vns ewr edel gantz getrawen, ob wir des rede hören wurden, daz wir ewr gnade gern darynnen ver- antwurten wellen, wann wir ein sunder gut getrawen zu ewer edel haben. Vnd wo wir ewer gnade Lieb oder dienst oc. Da- tum ipsa die sancte marie Magdalene. 306. 1424, s. d. Grossfürst Witold an Papst Martin V: er möge die dem Clerus in Polen auferlegte Contribution schnell einfordern lassen, da K. Wladislaws Hilfs- mittel durch den Krieg gegen die Hussiten und gegen Sigmund Korybut erschöpft werden. (Cancellar. St. Clolek, von J. Caro. XVIII p. 367.) Beatissime pater, domine benignissime! Audito quomodo Vestra Sanctitas in me fratremque meum dominum W(ladislaum) regem Polonie solitis intenta fauoribus contributionem in clero regni Polonie pro ipso faciendam concessisset, spiritus meus bellorum attenuatus grauedine non modicum respirauit. Nunquid non satisfuisset ad defensionem Tartarorum intendere, qui de die in diem ferocitatem suam in sanguine populi Christiani sa- ciare sicientes, dominia et terras nostras nobis tamen eis in virtute potencie diuine resistentibus, demoliri et in cinerem redigi satagunt? Sed bella bellis cumulans ipse frater meus Bohemos hereticos eorumque complices, pro fide Christiana o- nustis se exponens dispendiis, diffidauit et belligeros suos in magna copia armatorum iam actu angelo pacis comite expediuit et transmisit suis propriis grauissimis impensis atque curis, vi- riliter et animose pro sancta fide catholica eiusque zelatoribus pugnaturos, tam contra dictos Bohemos hereticos in exterminium heretice pravitatis, quam contra Sigismundum Corybuti, qui de Bohemia dudum revocatus, licet iurauerat et se inscripserat quod nunquam in Bohemiam redire nec hereticam pravitatem
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359 eiusque sequelas fouere, quin ymo nobiscum et eius zelatoribus Christiane religionis ad extremum prosequi debuisset, tamen salutis sue immemor et iuramentorum oblitus, receptis secum nonnullis regni Polonie vasallis et eciam aliis per dictum fra- trem meum contra dictos hereticos sallariatis et deputatis, no- uiter in ipsam Bohemiam clamdestine rediit. Qui quantas dotes munificencie a nobis suscepit, Vestram Sanctitatem dictus frater meus de hiis et aliis ut non dubito clarius informabit, et que quotque ad huiusmodi bellorum continuanda et extinguenda in- cendia requirantur sanguinis profluuia et impense, quilibet dis- currere et librare poterit racione. Ut igitur frater meus ad ea sine intermissione felicius intendere ipsaque extinguere valeat, V. S. dignetur huiusmodi contributionis executionem debite ce- lerius demandare pro honore altissimi, cuius res agitur, et ec- clesia sua sancta atque incolumitate status Sanctitatis Vestre. Quam dignetur altissimus conseruare in longitudine dierum sa- nam, saluam et incolumem pro consolacione mea speciali et ec- clesie sue sancte. 307. 1424, Aug. 28 (Rawasgessö). König Sigmund an die Reichsstädte: er habe die Kurfürsten zum St. Ka- tharinatag (25 Nov.) zu sich nach Wien berufen, sie sollen ihre Räthe mit Vollmacht gleichfalls dahin senden. (Ex orig. arch. Francofurt.) Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen zeiten Merer des Reichs vnd zu Vngern zu Behem oc. kunig. Lieben getrewen! Wir haben die Erwirdigen vnd hoch- gebornen vnsere vnd des Reichs kurfürsten zu vns gen Wyenn vmb grosser not willen des heiligen Cristen glawbens vnd des heiligen Reichs zu ordnen in frid vnd nucz vnd gemeyne seli- keit zu bringen auf den nechsten Sand Kathrein tag zu kumen verbotet, als wir auch das Iren eigen boten die bey vns gewesen sein beuolhen haben an sie zu werben dar zu wir ewr wol be- dürfen, solch frid vnd gnad des heiligen Reichs zu bestellen auch nach ewrn Rate. Dauon so begeren wir von ewrr trew
359 eiusque sequelas fouere, quin ymo nobiscum et eius zelatoribus Christiane religionis ad extremum prosequi debuisset, tamen salutis sue immemor et iuramentorum oblitus, receptis secum nonnullis regni Polonie vasallis et eciam aliis per dictum fra- trem meum contra dictos hereticos sallariatis et deputatis, no- uiter in ipsam Bohemiam clamdestine rediit. Qui quantas dotes munificencie a nobis suscepit, Vestram Sanctitatem dictus frater meus de hiis et aliis ut non dubito clarius informabit, et que quotque ad huiusmodi bellorum continuanda et extinguenda in- cendia requirantur sanguinis profluuia et impense, quilibet dis- currere et librare poterit racione. Ut igitur frater meus ad ea sine intermissione felicius intendere ipsaque extinguere valeat, V. S. dignetur huiusmodi contributionis executionem debite ce- lerius demandare pro honore altissimi, cuius res agitur, et ec- clesia sua sancta atque incolumitate status Sanctitatis Vestre. Quam dignetur altissimus conseruare in longitudine dierum sa- nam, saluam et incolumem pro consolacione mea speciali et ec- clesie sue sancte. 307. 1424, Aug. 28 (Rawasgessö). König Sigmund an die Reichsstädte: er habe die Kurfürsten zum St. Ka- tharinatag (25 Nov.) zu sich nach Wien berufen, sie sollen ihre Räthe mit Vollmacht gleichfalls dahin senden. (Ex orig. arch. Francofurt.) Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen zeiten Merer des Reichs vnd zu Vngern zu Behem oc. kunig. Lieben getrewen! Wir haben die Erwirdigen vnd hoch- gebornen vnsere vnd des Reichs kurfürsten zu vns gen Wyenn vmb grosser not willen des heiligen Cristen glawbens vnd des heiligen Reichs zu ordnen in frid vnd nucz vnd gemeyne seli- keit zu bringen auf den nechsten Sand Kathrein tag zu kumen verbotet, als wir auch das Iren eigen boten die bey vns gewesen sein beuolhen haben an sie zu werben dar zu wir ewr wol be- dürfen, solch frid vnd gnad des heiligen Reichs zu bestellen auch nach ewrn Rate. Dauon so begeren wir von ewrr trew
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360 mit ganczem ernste vnd fleisse vnd ermanen euch derselben ewrr trewe, als wir vns des genczleich zu euch vorsehen, das ir von ewrr aller wegen Ewr freünde mit voller macht auf den- selben tag zu vns gen Wyenn schicket, daselbst vmb der heiligen Cristenheit Cristenglawben, des heiligen Reichs nucz vnd fromen vnd selikeit willen, zu ordnen zu enden vnd mechticlichen zu beschliessen Also das niht not sein werde wider heym vmb macht zu schicken vnd zu schiben, Sunder do ein gancz ende mit gotes hilf zu machen got zu lobe vnd der heiligen Cristenheit zu trost, Vnd tut hiran nicht anders als wir euch des genczlich glawben, des welle wir gen euch allewege gnedicleich erkennen. Geben zu Rawasgessö, an Sand Augustins tag, vnserr Reiche des vngerischen oc. in dem XXXVIII, des Romischen Im XIIII vnd des Behemischen in dem fünften Jaren. Ad mandatum D. Regis Franciscus pptus Strigon. 308. 1424, Sept. 10 (ohne Ortsangabe). Die Partei der Taboriten in Böhmen schliesst mit Ulrich von Rosenberg und dessen Partei einen Waffenstillstand bis zum künftigen St. Gallitag. (Archiv Český, III, 245.) 309. 1424, Sept. 23 (Prag.). Abermaliges Decret des grossen Rathes der Altstadt Prag über die ewige Verbannung aller Bürger, welche die Stadt verlassen hatten und zu K. Sigmund übergetreten waren, und über die Confiscation ihrer Güter. (Lib. judlc. bannit. antiq. civit. Prag. ab sn. 1413, f. 228.) Nos magister civium, consules et scabini majoris civitatis Pragensis tenore præsentium recognoscimus, universis publice protestantes, quod communitas tota ejusdem nostræe civitatis, considerans ac mature perpendens, ad quanta dampna et peri- cula hujusmodi nostra civitas ac inhabitatores ejusdem perve-
360 mit ganczem ernste vnd fleisse vnd ermanen euch derselben ewrr trewe, als wir vns des genczleich zu euch vorsehen, das ir von ewrr aller wegen Ewr freünde mit voller macht auf den- selben tag zu vns gen Wyenn schicket, daselbst vmb der heiligen Cristenheit Cristenglawben, des heiligen Reichs nucz vnd fromen vnd selikeit willen, zu ordnen zu enden vnd mechticlichen zu beschliessen Also das niht not sein werde wider heym vmb macht zu schicken vnd zu schiben, Sunder do ein gancz ende mit gotes hilf zu machen got zu lobe vnd der heiligen Cristenheit zu trost, Vnd tut hiran nicht anders als wir euch des genczlich glawben, des welle wir gen euch allewege gnedicleich erkennen. Geben zu Rawasgessö, an Sand Augustins tag, vnserr Reiche des vngerischen oc. in dem XXXVIII, des Romischen Im XIIII vnd des Behemischen in dem fünften Jaren. Ad mandatum D. Regis Franciscus pptus Strigon. 308. 1424, Sept. 10 (ohne Ortsangabe). Die Partei der Taboriten in Böhmen schliesst mit Ulrich von Rosenberg und dessen Partei einen Waffenstillstand bis zum künftigen St. Gallitag. (Archiv Český, III, 245.) 309. 1424, Sept. 23 (Prag.). Abermaliges Decret des grossen Rathes der Altstadt Prag über die ewige Verbannung aller Bürger, welche die Stadt verlassen hatten und zu K. Sigmund übergetreten waren, und über die Confiscation ihrer Güter. (Lib. judlc. bannit. antiq. civit. Prag. ab sn. 1413, f. 228.) Nos magister civium, consules et scabini majoris civitatis Pragensis tenore præsentium recognoscimus, universis publice protestantes, quod communitas tota ejusdem nostræe civitatis, considerans ac mature perpendens, ad quanta dampna et peri- cula hujusmodi nostra civitas ac inhabitatores ejusdem perve-
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361 nerit et pervenerint ex recessu quorundam nostrorum concivium, qui nullo impedimento necessitati, nec per quempiam compulsi, sed clam et furtive, immemores honoris proprii ac juramentorum per ipsos de tuenda lege dei ac honore linguagii nostri devie infamati, nec non inducendo commodo et profectu augendo ejus- dem nostræe civitatis solempniter præstitorum, aufugiendo reces- serunt; ob quorum recessum ipsorum absentia exigente, pro civitate nostra tuenda et conservanda adversus insultus inimi- corum nostrorum, nos et linguagium nostrum propter veritatis evangelicæ observantiam cum Sigismundo rege Ungariæ, nostro et regni hujus ex suggestione sinistra dictorum profugorum po- tissimo inimico et vastatore, stipendiarios ac alias armorum gen- tes sumptibus communibus et impensis fovere oportebat, exinde se et civitatem nostram debitis non modicis, periculis atque dampnis gravibus involvendo. Quapropter ipsa communitas in relevamen hujusmodi debitorum et in refusionem dampnorum per nostram civitatem taliter contractorum omnia et singula bona, domos et areas, census, curias, vineas, agros aliasque res intus et extra hujusmodi nostram civitatem consistentes, quo- cunque nomine censeantur, quibusve vocabulis seu nominibus possint atque valeant designari, post recessum hujusmodi pro- fugorum quomodolibet derelicta seu derelictas, usibus ipsius ci- vitatis, tanquam ad eandem ex lege divina ac humanarum legum et sacrorum canonum sanctione legitime et canonice devoluta, applicavit et infiscavit, ipsos tamquam fidefragos et notorie per- juros hujusmodi bonis et rebus penitus et omnino privando, et ab eisdem ac ab eorum quolibet eadem alienando, nec non heredi- tarias devolutiones seu quascunque alias successiones, ipsis seu ipsorum alteri quocumque jure quomodolibet competentes, ab eis- dem amovendo, applicat, infiscat, privat, alienat et amovet per præsentes; quorum bonorum universitas nomine hujusmodi com- munitatis vendi, alienari, distribui et donari poterit personis idoneis juxta magistri civium, consulum et scabinorum pro tem- pore existentium arbitrii voluntatem, prout ipsis usui et pro- fectui dictæ communitatis melius, utilius et commodosius visum fuerit expedire: in quo ipsorum conscientia, cui id ipsum com- mittitur, plurimum oneratur ; ita quod nulli talium profugorum ad nostram civitatem securus et salvus patere debet regressus
361 nerit et pervenerint ex recessu quorundam nostrorum concivium, qui nullo impedimento necessitati, nec per quempiam compulsi, sed clam et furtive, immemores honoris proprii ac juramentorum per ipsos de tuenda lege dei ac honore linguagii nostri devie infamati, nec non inducendo commodo et profectu augendo ejus- dem nostræe civitatis solempniter præstitorum, aufugiendo reces- serunt; ob quorum recessum ipsorum absentia exigente, pro civitate nostra tuenda et conservanda adversus insultus inimi- corum nostrorum, nos et linguagium nostrum propter veritatis evangelicæ observantiam cum Sigismundo rege Ungariæ, nostro et regni hujus ex suggestione sinistra dictorum profugorum po- tissimo inimico et vastatore, stipendiarios ac alias armorum gen- tes sumptibus communibus et impensis fovere oportebat, exinde se et civitatem nostram debitis non modicis, periculis atque dampnis gravibus involvendo. Quapropter ipsa communitas in relevamen hujusmodi debitorum et in refusionem dampnorum per nostram civitatem taliter contractorum omnia et singula bona, domos et areas, census, curias, vineas, agros aliasque res intus et extra hujusmodi nostram civitatem consistentes, quo- cunque nomine censeantur, quibusve vocabulis seu nominibus possint atque valeant designari, post recessum hujusmodi pro- fugorum quomodolibet derelicta seu derelictas, usibus ipsius ci- vitatis, tanquam ad eandem ex lege divina ac humanarum legum et sacrorum canonum sanctione legitime et canonice devoluta, applicavit et infiscavit, ipsos tamquam fidefragos et notorie per- juros hujusmodi bonis et rebus penitus et omnino privando, et ab eisdem ac ab eorum quolibet eadem alienando, nec non heredi- tarias devolutiones seu quascunque alias successiones, ipsis seu ipsorum alteri quocumque jure quomodolibet competentes, ab eis- dem amovendo, applicat, infiscat, privat, alienat et amovet per præsentes; quorum bonorum universitas nomine hujusmodi com- munitatis vendi, alienari, distribui et donari poterit personis idoneis juxta magistri civium, consulum et scabinorum pro tem- pore existentium arbitrii voluntatem, prout ipsis usui et pro- fectui dictæ communitatis melius, utilius et commodosius visum fuerit expedire: in quo ipsorum conscientia, cui id ipsum com- mittitur, plurimum oneratur ; ita quod nulli talium profugorum ad nostram civitatem securus et salvus patere debet regressus
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362 æviterne, nisi totius communitatis dictæ civitatis nostræe legiti- mus affuerit accessus et consensus paitrer et assensus. Si quis autem ex nostris concivibus seu quibuscunque aliis extraneis pro aliquo profugorum sine consensu legitimo nostræ communitatis intercesserit, veniamque, prout regressum alicui dari postulaverit aut postulare voluerit, contra tales seu talem per poenam banni conformis dictorum profugorum irremissibiliter procedatur totiens, quotiens fuerit oportunum. Actum in domo consilii congregationis communis, anno domini Mill. CCCCXXIIII, sab- bato post festum S. Mathæi evangelistæ. 310. 1424, Sept. 27 (Totis). K. Sigmund an den Grossfürsten Witold: fordert ihn auf, seine Gesand- ten zu dem nach Wien auf den 25 Nov. ausgeschriebenen Fürstentag zu schicken u. berichtet über die Anregung zu einer früheren Berufung des zum J. 1431 nach Basel ausgeschriebenen Concils durch K. Heinrich VI von England, was er auch bei der römischen Curie zu unterstützen ersucht. (Cancell. St. Ciolek von J. Caro, LVII, p. 419.) Sigismundus oc. Illustri principi oc. Alexandro auunculo nostro carissimo salutem et mutui ac sinceri amoris votiuum incrementum! Illustris princeps auuncule carissime! Alias per nobilem Zauissium oc. Dileccioni Vestre scripsimus et nunciauimus de occurrentibus et huiusmodi nos mutuo contingentibus, in quibus veluti fratres intimi vnanimi voluntate concordes auspice domino quiescimus deo laudes; cui tum et personis serm principis D. Wladislai regis Polonie oc. fratris nostri carissimi et Vestre Dileccionis occurrerunt nunccii ad terminum versus Wiennam cum electoribus et aliis principibus, comitibus et comitatibus celebrandis vestro nomine profecturi; qui intelligentes, quod terminus dissolutus erat, ad propria redierunt. Sed quia eisdem principibus electoribus oc. ad eundem locum Wienne super festo Katherine (25 Nov.) alterum terminum conueniendi decreuimus statuendum, expedit et rogamus, quod eadem Vestra Dileccio ad eundem terminum vestros transmittat oratores, qui negocia fidei sancte matris ecclesie et alia agibilia audiant et nobis vna-
362 æviterne, nisi totius communitatis dictæ civitatis nostræe legiti- mus affuerit accessus et consensus paitrer et assensus. Si quis autem ex nostris concivibus seu quibuscunque aliis extraneis pro aliquo profugorum sine consensu legitimo nostræ communitatis intercesserit, veniamque, prout regressum alicui dari postulaverit aut postulare voluerit, contra tales seu talem per poenam banni conformis dictorum profugorum irremissibiliter procedatur totiens, quotiens fuerit oportunum. Actum in domo consilii congregationis communis, anno domini Mill. CCCCXXIIII, sab- bato post festum S. Mathæi evangelistæ. 310. 1424, Sept. 27 (Totis). K. Sigmund an den Grossfürsten Witold: fordert ihn auf, seine Gesand- ten zu dem nach Wien auf den 25 Nov. ausgeschriebenen Fürstentag zu schicken u. berichtet über die Anregung zu einer früheren Berufung des zum J. 1431 nach Basel ausgeschriebenen Concils durch K. Heinrich VI von England, was er auch bei der römischen Curie zu unterstützen ersucht. (Cancell. St. Ciolek von J. Caro, LVII, p. 419.) Sigismundus oc. Illustri principi oc. Alexandro auunculo nostro carissimo salutem et mutui ac sinceri amoris votiuum incrementum! Illustris princeps auuncule carissime! Alias per nobilem Zauissium oc. Dileccioni Vestre scripsimus et nunciauimus de occurrentibus et huiusmodi nos mutuo contingentibus, in quibus veluti fratres intimi vnanimi voluntate concordes auspice domino quiescimus deo laudes; cui tum et personis serm principis D. Wladislai regis Polonie oc. fratris nostri carissimi et Vestre Dileccionis occurrerunt nunccii ad terminum versus Wiennam cum electoribus et aliis principibus, comitibus et comitatibus celebrandis vestro nomine profecturi; qui intelligentes, quod terminus dissolutus erat, ad propria redierunt. Sed quia eisdem principibus electoribus oc. ad eundem locum Wienne super festo Katherine (25 Nov.) alterum terminum conueniendi decreuimus statuendum, expedit et rogamus, quod eadem Vestra Dileccio ad eundem terminum vestros transmittat oratores, qui negocia fidei sancte matris ecclesie et alia agibilia audiant et nobis vna-
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363 nimi voto concurrentibus assistere valeant vestro nomine con- siliis oportunis, et quidquid conclusum fuerit, etiam valeant affirmare et ad vestram deducere noticiam viceuersa. Insuper prout commisimus prefato Zauissio cum Dileccione Vestra super conuencione mutua conferendum, noscat Vestra Dileccio, quod eandem pro hac uice propter terminum cum electoribus et aliis principibus Alemanie in Wiennam super festo sancte Katherine ut premittitur conuenire non possumus. Sed eodem termino dissoluto modum tenebimus, vt auspice domino nos feliciter videamus et hoc ipsum Dileccioni Vestre nuncciabimus tempore oportuno. Ceterum dicto Zauissio a nobis ad vos ut premittitur abeunte, venit ad nos honorabilis magister Johannes Stokes, legum doctor nobis sincere dilectus, qui nomine serm principis D. Henrici regis Francie et Anglie oc. fratris nostri carissimi, qui nobis mentem suam aperuit et petiuit, vt consilium modo ad septennium versus Basileam indictum non sine preiudicio sancte matris ecclesie et totius Christianitatis induccione nostra cum aliis regibus et principibus faceremus nostra sollicitudine et intercessione apud sedem apostolicam breuiari. Et ut eius- dem legacionis sentencia eidem Dileccioni Vestre summatim elu- ceat, scribimus regibus et principibus ad peticionem eiusdem nunccii iuxta sensus continentiam infrascripti. Dudum in Constantiensi concilio sancta matre ecclesia reunita, sperabamus et subsequi reformacionem ecclesie multi- pliciter oportunam, que tamen dilata vsque ad quiennium in concilio Papie et postea in Senis translato celebrando non po- terat obtineri ; vbi certis prelatis conuenientibus, ipsa reformacio dissoluto concilio transiit sine fructu, et iterum septennium in- dictum est pro concilio in Basilea celebrando. Super quo tanto amplius miramur et turbati sumus, quanto sic tam sanctum et pium opus ad tantam moram non sine dispendio sancte matris ecclesie et totius Christianitatis conspicimus protelari. Quibus nobis sic crebro in mente versantibus, supervenit ad nos idem honorabilis magister Jo(hannes), legum doctor nobis sincere di- lectus, pro parte et nomine sermi principis D. Henrici regis Francie et Anglie ac Ybernie, domini fratris nostri carissimi, de auisamento sui magni consilii et parlamenti ad nos missus,
363 nimi voto concurrentibus assistere valeant vestro nomine con- siliis oportunis, et quidquid conclusum fuerit, etiam valeant affirmare et ad vestram deducere noticiam viceuersa. Insuper prout commisimus prefato Zauissio cum Dileccione Vestra super conuencione mutua conferendum, noscat Vestra Dileccio, quod eandem pro hac uice propter terminum cum electoribus et aliis principibus Alemanie in Wiennam super festo sancte Katherine ut premittitur conuenire non possumus. Sed eodem termino dissoluto modum tenebimus, vt auspice domino nos feliciter videamus et hoc ipsum Dileccioni Vestre nuncciabimus tempore oportuno. Ceterum dicto Zauissio a nobis ad vos ut premittitur abeunte, venit ad nos honorabilis magister Johannes Stokes, legum doctor nobis sincere dilectus, qui nomine serm principis D. Henrici regis Francie et Anglie oc. fratris nostri carissimi, qui nobis mentem suam aperuit et petiuit, vt consilium modo ad septennium versus Basileam indictum non sine preiudicio sancte matris ecclesie et totius Christianitatis induccione nostra cum aliis regibus et principibus faceremus nostra sollicitudine et intercessione apud sedem apostolicam breuiari. Et ut eius- dem legacionis sentencia eidem Dileccioni Vestre summatim elu- ceat, scribimus regibus et principibus ad peticionem eiusdem nunccii iuxta sensus continentiam infrascripti. Dudum in Constantiensi concilio sancta matre ecclesia reunita, sperabamus et subsequi reformacionem ecclesie multi- pliciter oportunam, que tamen dilata vsque ad quiennium in concilio Papie et postea in Senis translato celebrando non po- terat obtineri ; vbi certis prelatis conuenientibus, ipsa reformacio dissoluto concilio transiit sine fructu, et iterum septennium in- dictum est pro concilio in Basilea celebrando. Super quo tanto amplius miramur et turbati sumus, quanto sic tam sanctum et pium opus ad tantam moram non sine dispendio sancte matris ecclesie et totius Christianitatis conspicimus protelari. Quibus nobis sic crebro in mente versantibus, supervenit ad nos idem honorabilis magister Jo(hannes), legum doctor nobis sincere di- lectus, pro parte et nomine sermi principis D. Henrici regis Francie et Anglie ac Ybernie, domini fratris nostri carissimi, de auisamento sui magni consilii et parlamenti ad nos missus,
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364 requirens nos dicti sermi fratris nostri nomine nedum oportuna verum importuna instancia, quatenus id ipsum per nos facere et apud alios reges et principes instare vellemus, ut huiusmodi dilacio concilii posset modo congruo breuiari; cuius legacionis effectus nobis multum placuit et in mente nostra resedit. Idcirco nos dicti fratris nostri sollicitis adhortacionibus requisiti in hoc fiximus firmum propositum, vt cum aliis regibus et principibus ad dominum nostrum apostolicum nostros nunccios transmitta- mus, ab eodem domino nostro apostolico instancius postulantes, quatenus generale concilium a die insinuacionis sibi per nos et alios reges et principes Christianos faciendo abreuiare velit ad finem anni dumtaxat a die currentis requisicionis nostre, vestre et aliorum principum computandi, et ad illud vnacum collegio suorum cardinalium in personis propriis descendere et dignetur eidem reformacioni intendere cum affectu. Quapropter Dileccionem Vestram studiosius requirimus et hortamur, quatenus ad hoc obtinendum eciam vestros nunccios videlicet vnum abbatem seu decanum alicuius ecclesie et vnum militem iuxta decenciam status vestri ad dictum dominum apo- stolicum pro huiusmodi negociis velitis transmittere confirmandis. Qui in mense Aprilis proximo cum nostris et aliis nuncciis regum et principum, vbi tunc idem dominus noster apostolicus (fuerit), sint pariter constituti vnacum voto et legacione abreuiacionem huiusmodi concilii constantius expetentes, vt sic ipsa ecclesia dei malis et angustis purgetur, eruatur, reddaturque deo magis placabilis et accepta. Gratam in eo nobis complacentiam osten- dentes; per hoc enim vnus cum ceteris mundi principibus preter humane laudis preconium merebimini retribucionis eterne pre- mium perpetuum. Datum Tate, feria IIII° ante festum sancti Michaelis anno oc. XXIIII°. 311. 1424, Oct. 10 (Tata). König Sigmund antwortet dem Ulrich von Rosenberg auf dessen Bericht über das Begehren der Taboriten um ein Gehör, dass er dazu gerne seine Einwilligung gebe; das Versprechen aber, welches er ihm gegeben, könne er den Augenblick noch nicht erfüllen. (Archiv Český, I, 18.)
364 requirens nos dicti sermi fratris nostri nomine nedum oportuna verum importuna instancia, quatenus id ipsum per nos facere et apud alios reges et principes instare vellemus, ut huiusmodi dilacio concilii posset modo congruo breuiari; cuius legacionis effectus nobis multum placuit et in mente nostra resedit. Idcirco nos dicti fratris nostri sollicitis adhortacionibus requisiti in hoc fiximus firmum propositum, vt cum aliis regibus et principibus ad dominum nostrum apostolicum nostros nunccios transmitta- mus, ab eodem domino nostro apostolico instancius postulantes, quatenus generale concilium a die insinuacionis sibi per nos et alios reges et principes Christianos faciendo abreuiare velit ad finem anni dumtaxat a die currentis requisicionis nostre, vestre et aliorum principum computandi, et ad illud vnacum collegio suorum cardinalium in personis propriis descendere et dignetur eidem reformacioni intendere cum affectu. Quapropter Dileccionem Vestram studiosius requirimus et hortamur, quatenus ad hoc obtinendum eciam vestros nunccios videlicet vnum abbatem seu decanum alicuius ecclesie et vnum militem iuxta decenciam status vestri ad dictum dominum apo- stolicum pro huiusmodi negociis velitis transmittere confirmandis. Qui in mense Aprilis proximo cum nostris et aliis nuncciis regum et principum, vbi tunc idem dominus noster apostolicus (fuerit), sint pariter constituti vnacum voto et legacione abreuiacionem huiusmodi concilii constantius expetentes, vt sic ipsa ecclesia dei malis et angustis purgetur, eruatur, reddaturque deo magis placabilis et accepta. Gratam in eo nobis complacentiam osten- dentes; per hoc enim vnus cum ceteris mundi principibus preter humane laudis preconium merebimini retribucionis eterne pre- mium perpetuum. Datum Tate, feria IIII° ante festum sancti Michaelis anno oc. XXIIII°. 311. 1424, Oct. 10 (Tata). König Sigmund antwortet dem Ulrich von Rosenberg auf dessen Bericht über das Begehren der Taboriten um ein Gehör, dass er dazu gerne seine Einwilligung gebe; das Versprechen aber, welches er ihm gegeben, könne er den Augenblick noch nicht erfüllen. (Archiv Český, I, 18.)
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265 312. 1424, Oct. (Zdic). Beschlüsse des zu Zdic gehaltenen Landtags bezüglich der Herstellung der Ruhe und Ordnung im Lande, ferner bezüglich der Abwehr der gegen Böhmen erhobenen Verläumdungen, und wegen der Berufung eines neuen Landtags nach Kauřím u. a. m. (Archiv Český, III, 248.) 313. 1424, Oct. 16 (Elbogen). Der Rath von Elbogen sendet dem Pathe von Eger die Abschrift der Friedenseinigung in Böhmen. (Orlg. arch. civ. Egrae) Unser willige dinste zuvor, erbern weisen gunstigen freunde. Die abschrift der befridunge in Behemerlande, darumb ir vormals dem edeln Herrn Herrn Heinrich czu Blawen ge- schriben habet, wir euch bey weiser des briues senden, und bitten ewer erberkeit, uns die herwider zu senden, so Ir al- lerschierst kunnet, wann wir sie fürbas hinwider antwurten mussen, danne sie uns denne wurden ist, daran tut Ir uns wol zu danke. Geben an sand Gallentage anno Domini oc. XXIIII. Der Rat czum Elbogen. Den oc. Burgermeister und Rate der Stat Eger oc. 314. 1424, Oct. 28 (Tata). König Sigmund an Ulrich von Rosenberg: äussert seine entschiedene Un- zufriedenheit über die zu Zdic mit den Hussiten eingeleitete Vereinbarung, die da gegen die Kirche, die Rechte des Königs und die Prärogative des Adels gerichtet sei, und verlangt dessen Rücktritt von derselben. (Archlv Český, I, 19.)
265 312. 1424, Oct. (Zdic). Beschlüsse des zu Zdic gehaltenen Landtags bezüglich der Herstellung der Ruhe und Ordnung im Lande, ferner bezüglich der Abwehr der gegen Böhmen erhobenen Verläumdungen, und wegen der Berufung eines neuen Landtags nach Kauřím u. a. m. (Archiv Český, III, 248.) 313. 1424, Oct. 16 (Elbogen). Der Rath von Elbogen sendet dem Pathe von Eger die Abschrift der Friedenseinigung in Böhmen. (Orlg. arch. civ. Egrae) Unser willige dinste zuvor, erbern weisen gunstigen freunde. Die abschrift der befridunge in Behemerlande, darumb ir vormals dem edeln Herrn Herrn Heinrich czu Blawen ge- schriben habet, wir euch bey weiser des briues senden, und bitten ewer erberkeit, uns die herwider zu senden, so Ir al- lerschierst kunnet, wann wir sie fürbas hinwider antwurten mussen, danne sie uns denne wurden ist, daran tut Ir uns wol zu danke. Geben an sand Gallentage anno Domini oc. XXIIII. Der Rat czum Elbogen. Den oc. Burgermeister und Rate der Stat Eger oc. 314. 1424, Oct. 28 (Tata). König Sigmund an Ulrich von Rosenberg: äussert seine entschiedene Un- zufriedenheit über die zu Zdic mit den Hussiten eingeleitete Vereinbarung, die da gegen die Kirche, die Rechte des Königs und die Prärogative des Adels gerichtet sei, und verlangt dessen Rücktritt von derselben. (Archlv Český, I, 19.)
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366 315. 1424, Oct. 28 (Tata). König Sigmund befiehlt Ulrich von Rosenberg, die mit den Hussiten eingeleitete Vereinbarung nicht zu vollenden, und ruft ihn zum Reichstage, der in Wien am Tage St. Katharina eigens wegen der böhmischen Ange- legenheit stattfinden soll. (Archly Český, I, 21.) 316. 1424, Nov. 3 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Otto von Bayern: er beklagt den Schaden, den der Herzog von dem Burggrafen von (Bischof)-Teinitz und den Hussiten erlitten und versichert, dass er keinem der Seinigen den Letzteren etwas zuzuführen gestatte. (Nurnberger Missiv-Buch VI fol. 148.) Hertzog Otten von Peyern. Gnediger Herre! Als vns ewr hoch. verschriben hat von der scheden wegen die. der Burggraf von Tentz vnd andere Hussen ewern fürstenlichen gnaden, ewern dienern vnd armen lewten getan vnd auch andern freuel wider got begangen haben oc., das haben wir wol vernomen. Nu seyn vns söllich geprechen des vngelawben zu Beheim allweg mit ganczem trewen laid gewesen vnd noch seyn, so ist vns auch ewer gnaden vnd der ewern schad mit trewen laid. Denn als ewer Hoch. meldt von der vnsern wegen, die gen Beheim füren sölten oc., ist vnser meynung nie gewesen, vnd ist auch noch vnser meynung niht, daz kein der vnser den vnglewbigen Hussen ichtes zufüren sölle, vnd wölten des kein dem vnsern vngern hengen oder zulegen, sunder lieber straffen alsuerren wir das mit warheit gewar wur- den oder erfuren. Denn wo wir ewern fürstenlichen gnaden dienst vnd wolgefallen oc. Datum feria VIa post omnium sanc- torum.
366 315. 1424, Oct. 28 (Tata). König Sigmund befiehlt Ulrich von Rosenberg, die mit den Hussiten eingeleitete Vereinbarung nicht zu vollenden, und ruft ihn zum Reichstage, der in Wien am Tage St. Katharina eigens wegen der böhmischen Ange- legenheit stattfinden soll. (Archly Český, I, 21.) 316. 1424, Nov. 3 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Otto von Bayern: er beklagt den Schaden, den der Herzog von dem Burggrafen von (Bischof)-Teinitz und den Hussiten erlitten und versichert, dass er keinem der Seinigen den Letzteren etwas zuzuführen gestatte. (Nurnberger Missiv-Buch VI fol. 148.) Hertzog Otten von Peyern. Gnediger Herre! Als vns ewr hoch. verschriben hat von der scheden wegen die. der Burggraf von Tentz vnd andere Hussen ewern fürstenlichen gnaden, ewern dienern vnd armen lewten getan vnd auch andern freuel wider got begangen haben oc., das haben wir wol vernomen. Nu seyn vns söllich geprechen des vngelawben zu Beheim allweg mit ganczem trewen laid gewesen vnd noch seyn, so ist vns auch ewer gnaden vnd der ewern schad mit trewen laid. Denn als ewer Hoch. meldt von der vnsern wegen, die gen Beheim füren sölten oc., ist vnser meynung nie gewesen, vnd ist auch noch vnser meynung niht, daz kein der vnser den vnglewbigen Hussen ichtes zufüren sölle, vnd wölten des kein dem vnsern vngern hengen oder zulegen, sunder lieber straffen alsuerren wir das mit warheit gewar wur- den oder erfuren. Denn wo wir ewern fürstenlichen gnaden dienst vnd wolgefallen oc. Datum feria VIa post omnium sanc- torum.
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367 317. 1424, Nov. 24 (Rom). Papst Martin V an den Bischof von Regensburg: befiehlt ihm den päpst- lichen Bannbrief gegen Alle zu verkündigen, welche den ketzerischen Böhmen irgend eine Waare oder Nothdurft zukommen lassen würden. (Andreae Ratisbon. Supplem. fol. 415.) Martinus episcopus seruus seruorum dei. Venerabili fratri episcopo Ratisponensi, Salutem et apostolicam benediccionem. Nuper ad nostram noticiam deducto, quod nonnulli fideles ex diuersis locis ad perfidos Bohemie hereticos sal, vina, aro- mata, merces et nonnulla alia contra inhibiciones ecclesiasticas temere deferunt, nos ad obuiandum premissis nostras literas fieri desuper fecimus in hec verba: Martinus episcopus seruus seruorum dei. Vniversis chri- stifidelibus presentes literas inspecturis. Salutem et apostoli- cam benediccionem. Super vniversum gregem dominicum ex iniuncto nobis desuper officio peruigili animo intendentes, ad id potissime singularem mentis nostre curam adhibemus, ut quos virtus et dei caritas non retrahit a peccatis, saltim pene timore ab iniquitatis via reuocentur; qui vero obstinate in er- rore perseuerauerint, stricte dei iudicio puniantur. Sane, quod dolenter referimus, ex fidedignorum percepimus relacione, non- nullos fideles proprie inmemores salutis ac in laqueum dyaboli incidentes, cupiditate lucrandi ad maledictos perdicionis alum- nos hereticos Bohemie sal, vina, aromata et alia mercimonia ausu damnabili deferre in animarum suarum interitum, scan- dalum fidei et exemplum detestabile ceterorum. Nos igitur considerantes, quod ex hac detestanda huiusmodi rerum porta- cione non solum prefati heretici in eorum perfidia pertinaciores sunt, dum viderint illa sibi subministrari, quibus si carerent forsan necessitate compulsi pertinaciam eorum deserere coge- rentur, sed eciam miserabilis dampnacio animarum sequitur eorum, qui talia ad illos portare contra prohibiciones ecclesi- asticas non formidant, licet in homines talia perpetrantes con- digna sit ipsorum demeritis pena per ecclesiam constituta, ta-
367 317. 1424, Nov. 24 (Rom). Papst Martin V an den Bischof von Regensburg: befiehlt ihm den päpst- lichen Bannbrief gegen Alle zu verkündigen, welche den ketzerischen Böhmen irgend eine Waare oder Nothdurft zukommen lassen würden. (Andreae Ratisbon. Supplem. fol. 415.) Martinus episcopus seruus seruorum dei. Venerabili fratri episcopo Ratisponensi, Salutem et apostolicam benediccionem. Nuper ad nostram noticiam deducto, quod nonnulli fideles ex diuersis locis ad perfidos Bohemie hereticos sal, vina, aro- mata, merces et nonnulla alia contra inhibiciones ecclesiasticas temere deferunt, nos ad obuiandum premissis nostras literas fieri desuper fecimus in hec verba: Martinus episcopus seruus seruorum dei. Vniversis chri- stifidelibus presentes literas inspecturis. Salutem et apostoli- cam benediccionem. Super vniversum gregem dominicum ex iniuncto nobis desuper officio peruigili animo intendentes, ad id potissime singularem mentis nostre curam adhibemus, ut quos virtus et dei caritas non retrahit a peccatis, saltim pene timore ab iniquitatis via reuocentur; qui vero obstinate in er- rore perseuerauerint, stricte dei iudicio puniantur. Sane, quod dolenter referimus, ex fidedignorum percepimus relacione, non- nullos fideles proprie inmemores salutis ac in laqueum dyaboli incidentes, cupiditate lucrandi ad maledictos perdicionis alum- nos hereticos Bohemie sal, vina, aromata et alia mercimonia ausu damnabili deferre in animarum suarum interitum, scan- dalum fidei et exemplum detestabile ceterorum. Nos igitur considerantes, quod ex hac detestanda huiusmodi rerum porta- cione non solum prefati heretici in eorum perfidia pertinaciores sunt, dum viderint illa sibi subministrari, quibus si carerent forsan necessitate compulsi pertinaciam eorum deserere coge- rentur, sed eciam miserabilis dampnacio animarum sequitur eorum, qui talia ad illos portare contra prohibiciones ecclesi- asticas non formidant, licet in homines talia perpetrantes con- digna sit ipsorum demeritis pena per ecclesiam constituta, ta-
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368 men ut eo cicius a simili scelere terreantur, quo magis in se uiderint censuras et penas formidabiles renouari, statuimus no stris quoque, hoc est diuinis sentenciis eorum au daciam coher- cere. Igitur hoc in futurum omnino fieri prohibentes, omnes et singulos homines vtriusque sexus, qui sal, vina, aromata cetera- que mercimonia aut res alias quascunque, quibus quouis modo ipsi heretici Bohemie iuuari possint, ad eos deferre presumpse- rint uel curauerint deferri, aut deferentibus per eorum terras et loca passum dabunt, uel prestabunt auxilium, consilium, as- sensum uel fauorem cuiuscunque status, gradus, ordinis, condi- cionis aut preheminencie fuerint, eo ipso excommunicacionis sentencie subiacere decernimus, a qua preter quam in mortis articulo, nisi a Romano pontifice uel eius legato de latere contra dictos hereticos destinato absolui nequeant. Et nichilominus si predictas res ad ipsos hereticos deferencium quemquam capi contigerit, instar eorum, qui Saracenis subsidia huiusmodi mi- nistrant, rerum suarum omnium per principes catholicos et con- sules siue rectores ciuitatum et terrarum amissione et priua- cione mulctari et capiencium seruum perpetuo fieri censemus et declaramus auctoritate apostolica, insuper decernentes, vt illi qui contra huiusmodi nostram prohibicionem quomodolibet ue- nire presumpserint, ipso facto perpetuo infames sint et intesta- biles habeantur, ita quod neque testari neque legata eis seu relicta percipere ualeant ullomodo, et insuper ad successiones quorumcunque bonorum tam ex testamento quam ab intestato sint prorsus et reddantur inhabiles et indigni, nec ad publica quelibet admittantur munera uel officia, sintque ipsis omnes actus legitimi, honoresque et dignitates tam seculares quam ecclesiastici penitus interdicti, nec non officiis et beneficiis qui- buscunque ipso facto priuati, aliisque penis, censuris ét condem- nacionibus astringantur, quibus ipsi heretici aut ipsorum fau- tores quouismodo existunt obnoxii uel astricti, et insuper tan- quam excommunicati hostesque perfidi catholice fidei et nominis Christi, postquam de ipsorum huiusmodi temeritate constiterit, diebus dominicis et festiuis per eos ad quos pertinet pro tali- bus publice nunccientur, sicque excommunicati et ab ecclesia dei precisi a cunctis christifidelibus euitentur, atque ita in fu- turum diuine subiaceant ulcioni. Datum Rome apud sanctam
368 men ut eo cicius a simili scelere terreantur, quo magis in se uiderint censuras et penas formidabiles renouari, statuimus no stris quoque, hoc est diuinis sentenciis eorum au daciam coher- cere. Igitur hoc in futurum omnino fieri prohibentes, omnes et singulos homines vtriusque sexus, qui sal, vina, aromata cetera- que mercimonia aut res alias quascunque, quibus quouis modo ipsi heretici Bohemie iuuari possint, ad eos deferre presumpse- rint uel curauerint deferri, aut deferentibus per eorum terras et loca passum dabunt, uel prestabunt auxilium, consilium, as- sensum uel fauorem cuiuscunque status, gradus, ordinis, condi- cionis aut preheminencie fuerint, eo ipso excommunicacionis sentencie subiacere decernimus, a qua preter quam in mortis articulo, nisi a Romano pontifice uel eius legato de latere contra dictos hereticos destinato absolui nequeant. Et nichilominus si predictas res ad ipsos hereticos deferencium quemquam capi contigerit, instar eorum, qui Saracenis subsidia huiusmodi mi- nistrant, rerum suarum omnium per principes catholicos et con- sules siue rectores ciuitatum et terrarum amissione et priua- cione mulctari et capiencium seruum perpetuo fieri censemus et declaramus auctoritate apostolica, insuper decernentes, vt illi qui contra huiusmodi nostram prohibicionem quomodolibet ue- nire presumpserint, ipso facto perpetuo infames sint et intesta- biles habeantur, ita quod neque testari neque legata eis seu relicta percipere ualeant ullomodo, et insuper ad successiones quorumcunque bonorum tam ex testamento quam ab intestato sint prorsus et reddantur inhabiles et indigni, nec ad publica quelibet admittantur munera uel officia, sintque ipsis omnes actus legitimi, honoresque et dignitates tam seculares quam ecclesiastici penitus interdicti, nec non officiis et beneficiis qui- buscunque ipso facto priuati, aliisque penis, censuris ét condem- nacionibus astringantur, quibus ipsi heretici aut ipsorum fau- tores quouismodo existunt obnoxii uel astricti, et insuper tan- quam excommunicati hostesque perfidi catholice fidei et nominis Christi, postquam de ipsorum huiusmodi temeritate constiterit, diebus dominicis et festiuis per eos ad quos pertinet pro tali- bus publice nunccientur, sicque excommunicati et ab ecclesia dei precisi a cunctis christifidelibus euitentur, atque ita in fu- turum diuine subiaceant ulcioni. Datum Rome apud sanctam
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369 Mariam maiorem, VIII Kal. Decembris, pontificatus nostri anno octauo. Quocirca tibi in virtute sancte obediencie et sub excom- municacionis pena districte precipiendo mandamus, quatenus per te uel alium seu alios literas prefatas per ciuitatem et dy- ocesim tuam sollemniter publices ac publicari facias, eos quos huiusmodi res diligenti inquisicione preuia deferre aut detulisse senseris, nominatim denuncciando excomunicatos ac prefatas in- cidisse penas, nec non mandando ab omnibus fidelibus euitari, procedens contra illos et ad ipsorum debitam punicionem in- tendens, donec de scelere suo a nobis uel legato de latere sedis apostolice contra dictos hereticos destinato condigna satisfac- cione facta veniam meruerint obtinere. Datum Rome apud sanctam Mariam maiorem, VIII Kl. Decembris, pontificatus nostri anno octauo. 318. 1424, Dec. 11 (Friberg). Der Herzog von Sachsen und die Markgrafen von Meissen an die Sechs- städte: da die Ketzer sich mit grosser Macht vor Aussig gelegt haben, so rufen sie ihre Hilfe an. (Scultetus II, 62 [ann. 1424].) Frederich von Gotes gn. Herzog zu Sachsen, Wilhelm vnd Friderich, alle Landgrauen in Döringen vnd marggrauen zu Miessen oc. an die Sechs Land vnd Stete. Wir thun uch wissen, das dy Ketzer in grosser sampnunge syn, vnd nemlich 4 grosse her habin, vnd haben 14 Bliden vnd Büchsen vnd andir gezüg oc. vnd habin sich gereyt vor Awszk gelegirt, vnd meynen das zu nötigen vnd zu gewinnen oc. Meynen dornoch fürdir in vnnser Land zu zihen vnd das zu beschedigen. Nu wisst jr wol wy jr mit vns sitzet oc. Davon bitten wir uch mit fliesse, das jr vns darzu behülffen syd, das wir den wedir- stehn mögin oc. Das jr vns denn von stund an mit gantzer macht folget oc. wenn wir uch gar kürtzlich botschafft thun werden oc. Gegeben zu Friberg am Suntage nach Conceptionis Mariæ virginis anno oc. 1424. 24
369 Mariam maiorem, VIII Kal. Decembris, pontificatus nostri anno octauo. Quocirca tibi in virtute sancte obediencie et sub excom- municacionis pena districte precipiendo mandamus, quatenus per te uel alium seu alios literas prefatas per ciuitatem et dy- ocesim tuam sollemniter publices ac publicari facias, eos quos huiusmodi res diligenti inquisicione preuia deferre aut detulisse senseris, nominatim denuncciando excomunicatos ac prefatas in- cidisse penas, nec non mandando ab omnibus fidelibus euitari, procedens contra illos et ad ipsorum debitam punicionem in- tendens, donec de scelere suo a nobis uel legato de latere sedis apostolice contra dictos hereticos destinato condigna satisfac- cione facta veniam meruerint obtinere. Datum Rome apud sanctam Mariam maiorem, VIII Kl. Decembris, pontificatus nostri anno octauo. 318. 1424, Dec. 11 (Friberg). Der Herzog von Sachsen und die Markgrafen von Meissen an die Sechs- städte: da die Ketzer sich mit grosser Macht vor Aussig gelegt haben, so rufen sie ihre Hilfe an. (Scultetus II, 62 [ann. 1424].) Frederich von Gotes gn. Herzog zu Sachsen, Wilhelm vnd Friderich, alle Landgrauen in Döringen vnd marggrauen zu Miessen oc. an die Sechs Land vnd Stete. Wir thun uch wissen, das dy Ketzer in grosser sampnunge syn, vnd nemlich 4 grosse her habin, vnd haben 14 Bliden vnd Büchsen vnd andir gezüg oc. vnd habin sich gereyt vor Awszk gelegirt, vnd meynen das zu nötigen vnd zu gewinnen oc. Meynen dornoch fürdir in vnnser Land zu zihen vnd das zu beschedigen. Nu wisst jr wol wy jr mit vns sitzet oc. Davon bitten wir uch mit fliesse, das jr vns darzu behülffen syd, das wir den wedir- stehn mögin oc. Das jr vns denn von stund an mit gantzer macht folget oc. wenn wir uch gar kürtzlich botschafft thun werden oc. Gegeben zu Friberg am Suntage nach Conceptionis Mariæ virginis anno oc. 1424. 24
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370 319. 1425, Januar 28 (Rom). Papst Martin V an den Grossfürsten Witold von Litthauen: sendet zu ihm seinen Nuntius Jacobinus de Rubeis und ermahnt ihn nachdrücklich, sich mit anderen Fürsten zur Unterdrückung der Hussiten zu erheben. (Cancell. J. Clolek p. 372. vgl. mit Aug. Theiner Monum. Poloniae, Il, p. 32.) Martinus episcopus seruus seruorum dei, dilecto filio nobili viro Witoldo duci Lythwanie, salutem et apostolicam benedic- cionem. Vt nouit Excellencia tua, sepius destinauimus nuncios et legatos nostros pro extirpacione errorum et heresum, quibus Bohemi operante hoste humani generis detinentur: verum seu vicio temporum, seu peccatis nostris exigentibus, necque reduc- cionem eorum ad sanam doctrinam necque expugnacionem adhuc consequi potuimus, licet hoc procurauerimus studiis indefessis; quin pocius illi in sua malicia exultantes deteriores efficiuntur in dies et velud hostes katholice fidei ita sanctum deum con- culcant, ut nullo modo differendum sit, quod tante sacrilege pesti quantocius remedia opponantur. Itaque nos, quos dies et noctes vrgens hujus rei cura sollicitat, vt christiani principes ad expugnacionem inimicorum Christi nominis ardencius con- currant et tanto morbo debitis remediis se opponant, mittimus ad Germanie et alias partes venerabilem fratrem Jordanum epi- scopum Albanensem dictum Cardinalem de Vrsinis, nostrum et sedis apostolice legatum, vt vna cum tuo inclitorumque christi- anorum regum et principum fauore et auxilio hec perfida heresis tollatur funditus de vinea domini, quam nimis diu porci supra- dicti dejectis bonis agricolis conculcant. Nobilitatem ergo tuam, qui semper fidei catholice egregius propugnator et augmentator fuisti, rogamus atque exhortamur in domino, vt sicut de deuo- cione tua plene confidimus et de te spem gerimus singularem, ad delendam tantam perniciem, tam detestandam heresim, tota mente et pro viribus incumbas, succurrasque fidei ortodoxe scuto defensionis tue. Multa sunt opera, que principes decorant, nullum est tamen ex omnibus maioris glorie, maioris premii
370 319. 1425, Januar 28 (Rom). Papst Martin V an den Grossfürsten Witold von Litthauen: sendet zu ihm seinen Nuntius Jacobinus de Rubeis und ermahnt ihn nachdrücklich, sich mit anderen Fürsten zur Unterdrückung der Hussiten zu erheben. (Cancell. J. Clolek p. 372. vgl. mit Aug. Theiner Monum. Poloniae, Il, p. 32.) Martinus episcopus seruus seruorum dei, dilecto filio nobili viro Witoldo duci Lythwanie, salutem et apostolicam benedic- cionem. Vt nouit Excellencia tua, sepius destinauimus nuncios et legatos nostros pro extirpacione errorum et heresum, quibus Bohemi operante hoste humani generis detinentur: verum seu vicio temporum, seu peccatis nostris exigentibus, necque reduc- cionem eorum ad sanam doctrinam necque expugnacionem adhuc consequi potuimus, licet hoc procurauerimus studiis indefessis; quin pocius illi in sua malicia exultantes deteriores efficiuntur in dies et velud hostes katholice fidei ita sanctum deum con- culcant, ut nullo modo differendum sit, quod tante sacrilege pesti quantocius remedia opponantur. Itaque nos, quos dies et noctes vrgens hujus rei cura sollicitat, vt christiani principes ad expugnacionem inimicorum Christi nominis ardencius con- currant et tanto morbo debitis remediis se opponant, mittimus ad Germanie et alias partes venerabilem fratrem Jordanum epi- scopum Albanensem dictum Cardinalem de Vrsinis, nostrum et sedis apostolice legatum, vt vna cum tuo inclitorumque christi- anorum regum et principum fauore et auxilio hec perfida heresis tollatur funditus de vinea domini, quam nimis diu porci supra- dicti dejectis bonis agricolis conculcant. Nobilitatem ergo tuam, qui semper fidei catholice egregius propugnator et augmentator fuisti, rogamus atque exhortamur in domino, vt sicut de deuo- cione tua plene confidimus et de te spem gerimus singularem, ad delendam tantam perniciem, tam detestandam heresim, tota mente et pro viribus incumbas, succurrasque fidei ortodoxe scuto defensionis tue. Multa sunt opera, que principes decorant, nullum est tamen ex omnibus maioris glorie, maioris premii
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371 apud dominum, quam reprimere hereticos, defensare catholicam fidem et oppressos erigere fideles. Quod licet semper studiose fecisti et ex eo fueris summas laudes consecutus, tamen in hac re tuarum virtutum laus maxime elucebit, que tamquam supra candelebrum posita nullo extinguetur tempore, sed lucebit in eternum. Super hiis autem et nonnullis aliis quedam referenda Nobilitati Tue commisimus dilecto filio Jacobino de Rubeis nuntio nostro, cui velis in dicendo adhibere credenciam plenam fidei. Datum Rome apud sanctos apostolos, V kalendas Febru- arii, pontificatus nostri anno nono. 320. 1425, Jan. 29 (Wien). K. Sigmund an den Rath von Mainz: da auf dem Wiener Tage zwar nicht die Kurfürsten, aber die anderen Reichsstände erschienen waren, so wurde daselbst beschlossen, täglichen Krieg gegen die Ketzer zu führen, und der König verlangt zu wissen, in welchem Mass man ihn dabei zu unterstützen bereit sei. (Eberh. Windek bei Menken, I, 1178.) Wir Sigmund von gotis gnaden Romischer konig zu allen zeitten merer des reiches vnd zu Vngern vnd zu Beheim oc. konig, enpiten den ersamen Burgermaister vnd rate der stat zu Meinz, vnsern vnd des reiches liben vnd getrewen, vnser gnade vnd alles gut. Liben getrewen! Nachdem als vnser vnd des reiches kur- fursten auf sant Kathreynstag (25 Nov.), der nechst uorgangen, also wir In bescheiden hetten, zu vns gein Weyne zu komen, von mercklicher sache wegen, die sie doran gehindert haben, nit komen seyn, vnd vns enpoten hetten durch ire potschafft, das sie zu vns auf sant Peterstag Kathedra (18 Jan.) komen wolten, So sint doch vil ander vnd des reiches fursten gaist- lichen vnd werntlich, groffen vnd herren vnd das maiste tail der reichstete mit voller macht zu vns komen, vnd haben vns nach vnser begerunge (hilffe) wieder die kezer zugesaget. Vnd wir haben also mit dem Hochgeporn Albrecht herzog von Oster- rich und margraffe zu Merhern vnd denselben fursten, herren 24*
371 apud dominum, quam reprimere hereticos, defensare catholicam fidem et oppressos erigere fideles. Quod licet semper studiose fecisti et ex eo fueris summas laudes consecutus, tamen in hac re tuarum virtutum laus maxime elucebit, que tamquam supra candelebrum posita nullo extinguetur tempore, sed lucebit in eternum. Super hiis autem et nonnullis aliis quedam referenda Nobilitati Tue commisimus dilecto filio Jacobino de Rubeis nuntio nostro, cui velis in dicendo adhibere credenciam plenam fidei. Datum Rome apud sanctos apostolos, V kalendas Febru- arii, pontificatus nostri anno nono. 320. 1425, Jan. 29 (Wien). K. Sigmund an den Rath von Mainz: da auf dem Wiener Tage zwar nicht die Kurfürsten, aber die anderen Reichsstände erschienen waren, so wurde daselbst beschlossen, täglichen Krieg gegen die Ketzer zu führen, und der König verlangt zu wissen, in welchem Mass man ihn dabei zu unterstützen bereit sei. (Eberh. Windek bei Menken, I, 1178.) Wir Sigmund von gotis gnaden Romischer konig zu allen zeitten merer des reiches vnd zu Vngern vnd zu Beheim oc. konig, enpiten den ersamen Burgermaister vnd rate der stat zu Meinz, vnsern vnd des reiches liben vnd getrewen, vnser gnade vnd alles gut. Liben getrewen! Nachdem als vnser vnd des reiches kur- fursten auf sant Kathreynstag (25 Nov.), der nechst uorgangen, also wir In bescheiden hetten, zu vns gein Weyne zu komen, von mercklicher sache wegen, die sie doran gehindert haben, nit komen seyn, vnd vns enpoten hetten durch ire potschafft, das sie zu vns auf sant Peterstag Kathedra (18 Jan.) komen wolten, So sint doch vil ander vnd des reiches fursten gaist- lichen vnd werntlich, groffen vnd herren vnd das maiste tail der reichstete mit voller macht zu vns komen, vnd haben vns nach vnser begerunge (hilffe) wieder die kezer zugesaget. Vnd wir haben also mit dem Hochgeporn Albrecht herzog von Oster- rich und margraffe zu Merhern vnd denselben fursten, herren 24*
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372 vnd steten beslossen, das wir der cristenhait zu trost disen ganzen sumer vnd teglichen krig vnd furpas allezeit, wenn es zeit ist, das felt halten vnd furen wollen, also wir das mit sampt vnsern sün den ganzen uorgangen sumer getan hetten vnnd noch teglichen tun. Vnd haben erwogen, wenn wir solten mit den egenanten kurfursten zusamen komen auf ein newes, das sie vns an dem krige mercklichen hindern vnd irren wurden, vnd ruffen dorumb an alle konige, fursten, herren vnd steten der heiligen cristenhait dorzu zustaten zu komen. Vnd dorumb begern wir von euch vnd mannen euch, so wir höchste mugen, das Ir auch nach allen vermugen, also vorstatt, selber komet oder die uwern sendet, vnd dem wolgeporn Cunrat Herre zu Winsperg vnserm kamermaister vnd liben getrewen schrifftlichen oder montlichen gein Meinze auf Quasimodogeniti nach Ostern (15 Apr.) ein antwort gebt, in welcher masse Ir der heiligen cristenhait vnd vns zu hilffe komen wolt, das wir vns wissen dornach zu richten. Doran tut ir got einen annemen dinste vnd gewynnet von der werlte lon, vnd wollent das gern also ein Romischer konig gnediglichen erkennen. Geben zu Weynne, an dem montag uor vnser liben frawen tage Purificacionis Marie, vnsers reiches des vngerischen in dem iare XXXVIII, des romi- schen in dem funffzehenden, des beheimschen inn dem funff- ten Jare. 321. 1425, Febr. (s. d.) (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herzog Albrecht von Österreich: er klagt, wie er allseits von Feinden bedrängt werde, und bittet ihm ungesäumt Volk zur Hilfe zu senden. (MS. Wenc. de Iglavia f. 8a.) Hochgeborner furste vnd genedigister herre! Vnsern ge- trewen vnd vntertenigen dinste zuuor. Als Ewrer Durchleucht wir nu nechst zugeschriben haben, wie das Closter Dolan leider in der veinde hende kumen ist. Also welle Ew. Gn. wissen, das wir vns mit hern Jorgen Topler, hern Lawn zu Margens als das Closter derstigen wart, mit vnserer macht zum Closter
372 vnd steten beslossen, das wir der cristenhait zu trost disen ganzen sumer vnd teglichen krig vnd furpas allezeit, wenn es zeit ist, das felt halten vnd furen wollen, also wir das mit sampt vnsern sün den ganzen uorgangen sumer getan hetten vnnd noch teglichen tun. Vnd haben erwogen, wenn wir solten mit den egenanten kurfursten zusamen komen auf ein newes, das sie vns an dem krige mercklichen hindern vnd irren wurden, vnd ruffen dorumb an alle konige, fursten, herren vnd steten der heiligen cristenhait dorzu zustaten zu komen. Vnd dorumb begern wir von euch vnd mannen euch, so wir höchste mugen, das Ir auch nach allen vermugen, also vorstatt, selber komet oder die uwern sendet, vnd dem wolgeporn Cunrat Herre zu Winsperg vnserm kamermaister vnd liben getrewen schrifftlichen oder montlichen gein Meinze auf Quasimodogeniti nach Ostern (15 Apr.) ein antwort gebt, in welcher masse Ir der heiligen cristenhait vnd vns zu hilffe komen wolt, das wir vns wissen dornach zu richten. Doran tut ir got einen annemen dinste vnd gewynnet von der werlte lon, vnd wollent das gern also ein Romischer konig gnediglichen erkennen. Geben zu Weynne, an dem montag uor vnser liben frawen tage Purificacionis Marie, vnsers reiches des vngerischen in dem iare XXXVIII, des romi- schen in dem funffzehenden, des beheimschen inn dem funff- ten Jare. 321. 1425, Febr. (s. d.) (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herzog Albrecht von Österreich: er klagt, wie er allseits von Feinden bedrängt werde, und bittet ihm ungesäumt Volk zur Hilfe zu senden. (MS. Wenc. de Iglavia f. 8a.) Hochgeborner furste vnd genedigister herre! Vnsern ge- trewen vnd vntertenigen dinste zuuor. Als Ewrer Durchleucht wir nu nechst zugeschriben haben, wie das Closter Dolan leider in der veinde hende kumen ist. Also welle Ew. Gn. wissen, das wir vns mit hern Jorgen Topler, hern Lawn zu Margens als das Closter derstigen wart, mit vnserer macht zum Closter
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373 gefugt vnd das gesturmt haben, ee den feinden macht zukwam, awer wir sein abgeslagen worden. Nu awer ist den veinden hulf vnd macht vf dasselbe Closter zukumen, vnd die twingen die gepawern zu In vnd irer huldung, vnd verslissen vns die- selbige Strasse, das vns kein holcz kolen speis vnd notdurft nu nicht zugepracht wirt, vnd die sie begreiffen die vns notdurft zufuren wolten, die marden sie vnd stummeln an henden vnd an fusen. Dorczu so hat man nu mermolen zum Prostans, zur Leipnik oc. lassen offenwerlich ruffen, vnd ruft noch an vnderlas, das vns nymant ichtes zufuren sal, bei verlust leibs vnd guts, also das vns nu allenthalben die Strassen vmb vns dernyder- gelegt sein, das vns nichtes zukumpt vnd wir nu gar bruch an speis oc. vnd notdurft haben. Auch gerucht zu wissen, das wir von vnserer gewissen heisch eigentlich vernemen, wie sie vf Dolan zwen hawptman derwelt haben, vnd haben czwen reitunde gesant gen Prag zum Rewschissen herczogen, das er In einen herren geben vnd mit mer volk versargen sal, vnd haben das dorumb getan, wann sie sich selbs vf Dolan vmb einen oberi- sten nicht haben mogen geeinen, vnd sein einen tag dorumb stossig gewesen, vnd haben aneinander gesworn, wenn In der Rewschiss herczog zu einen herren geben wirt, das sie den vf- nemen wellen. Darczu heben sie nu an sich vnd das klastr mit bosteyen prustsczeinen vnd tarassen zufesten darczu sie die pawrn rwffen laden vnd twingen mit arbeit halczfurung oc. Sun- derlich flehen wir Ew. Gn. czu wissen, das vnser hawbtman vnd wir das klastr Redisch an vns gelegen aber beschawt ha- ben, vnd das ist gor vbel bebart mit volke vnd stet in grosser irrung wan der Abbt selbs mit den nomhaftigisten munichen vnd seinen gesellen von klostr geriten ist vnd hat doruff gelassen einen Burgraffen dem gar nichtes czu getrawn ist vnd das ge- sinde ist leichtverchtig vnd nicht eintrechtig so das des kla- sters gargras czubesargen ist, vnd wan wir vormechten als wir leider nicht mogen, wir wolden das gern vorsargen wen vns vnd dem ganzen kreis grass vngelimpfen so als es ein vestes Klastr mit wasser vnd mit gemesich bewart ist do got vor sei entsten mecht. Auch haben wir iczund awer Ew. Gn. zugeschriben, wie das haws czu vns nicht vorsargt ist wen es ist mit nymand besaczt vnd stet in grossem gefer. Nemlich haben wir vnder
373 gefugt vnd das gesturmt haben, ee den feinden macht zukwam, awer wir sein abgeslagen worden. Nu awer ist den veinden hulf vnd macht vf dasselbe Closter zukumen, vnd die twingen die gepawern zu In vnd irer huldung, vnd verslissen vns die- selbige Strasse, das vns kein holcz kolen speis vnd notdurft nu nicht zugepracht wirt, vnd die sie begreiffen die vns notdurft zufuren wolten, die marden sie vnd stummeln an henden vnd an fusen. Dorczu so hat man nu mermolen zum Prostans, zur Leipnik oc. lassen offenwerlich ruffen, vnd ruft noch an vnderlas, das vns nymant ichtes zufuren sal, bei verlust leibs vnd guts, also das vns nu allenthalben die Strassen vmb vns dernyder- gelegt sein, das vns nichtes zukumpt vnd wir nu gar bruch an speis oc. vnd notdurft haben. Auch gerucht zu wissen, das wir von vnserer gewissen heisch eigentlich vernemen, wie sie vf Dolan zwen hawptman derwelt haben, vnd haben czwen reitunde gesant gen Prag zum Rewschissen herczogen, das er In einen herren geben vnd mit mer volk versargen sal, vnd haben das dorumb getan, wann sie sich selbs vf Dolan vmb einen oberi- sten nicht haben mogen geeinen, vnd sein einen tag dorumb stossig gewesen, vnd haben aneinander gesworn, wenn In der Rewschiss herczog zu einen herren geben wirt, das sie den vf- nemen wellen. Darczu heben sie nu an sich vnd das klastr mit bosteyen prustsczeinen vnd tarassen zufesten darczu sie die pawrn rwffen laden vnd twingen mit arbeit halczfurung oc. Sun- derlich flehen wir Ew. Gn. czu wissen, das vnser hawbtman vnd wir das klastr Redisch an vns gelegen aber beschawt ha- ben, vnd das ist gor vbel bebart mit volke vnd stet in grosser irrung wan der Abbt selbs mit den nomhaftigisten munichen vnd seinen gesellen von klostr geriten ist vnd hat doruff gelassen einen Burgraffen dem gar nichtes czu getrawn ist vnd das ge- sinde ist leichtverchtig vnd nicht eintrechtig so das des kla- sters gargras czubesargen ist, vnd wan wir vormechten als wir leider nicht mogen, wir wolden das gern vorsargen wen vns vnd dem ganzen kreis grass vngelimpfen so als es ein vestes Klastr mit wasser vnd mit gemesich bewart ist do got vor sei entsten mecht. Auch haben wir iczund awer Ew. Gn. zugeschriben, wie das haws czu vns nicht vorsargt ist wen es ist mit nymand besaczt vnd stet in grossem gefer. Nemlich haben wir vnder
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374 andern vnsern gebrechen vormals gebeten Ew. G. vur das ge- slas Magetein das ein meil von vns leit czugedenken das es vorsargt ader czubrachen wurd, wan wie wal vnsers herren des kunigs Genad noch dem als vormals den Keczern mit grosser müe arbat vnd plutvorgissung wider angewungen ward vns de- relawbte dasselbe czubrechen, yedoch wolt her Peter von Stres- nicz das nicht gestatten sundr gab es dem Walentine ders den veinden begeben hat wider ein der es also noch Innen hat vnvorsargt mit volk vnd ligt selbst stetz kranck. Wirt das nicht anders vorsargt durch Ew. G. wir besargen das die veinde das uberlisten werden, vnd das ist gar ein gute wasser vesten mit tyffen vnd weiten wasser Greben, dicken Turmen vnd Mawrn veste bewort. Vnd wan gargrasse notdurft ist suliche aben- geschribne dinge vnd derczalte sachen czuversargen, bitten wir gar diemitiklichen ewre milde güte welle nicht sawmen sundr vns volk czusenden, domit die egeschriben geslesser Ew. G. vnd der Kristenheit vorsargt werden, vnd wir speise durch das be- kumen mugen. Vnd doruff bitten wir ein genedige antwurt. Vnd mit nichte schriben wir soliches Ew. Gen. wen es nicht so grosse notdurft wer. Auch wie wol wir in kurcze Ew. G. neben vnsern anligunden notdurften mermoln besant haben, jedoch ist vns kein antwort weder die boten wider kumen, vnd mogen nicht gewissen wie In gescheen ist. sunder wir vernomen wie der eine zu rosse an der widerfart mit Ew. G. briefen gefangen sei war- den vf Melitcz, so das wir Ew. G. vns zugeschribene antwort nicht mogen vernemen. „Simili modo scriptum est Kreier et Jodoco subcamerario mutatis mutandis.“
374 andern vnsern gebrechen vormals gebeten Ew. G. vur das ge- slas Magetein das ein meil von vns leit czugedenken das es vorsargt ader czubrachen wurd, wan wie wal vnsers herren des kunigs Genad noch dem als vormals den Keczern mit grosser müe arbat vnd plutvorgissung wider angewungen ward vns de- relawbte dasselbe czubrechen, yedoch wolt her Peter von Stres- nicz das nicht gestatten sundr gab es dem Walentine ders den veinden begeben hat wider ein der es also noch Innen hat vnvorsargt mit volk vnd ligt selbst stetz kranck. Wirt das nicht anders vorsargt durch Ew. G. wir besargen das die veinde das uberlisten werden, vnd das ist gar ein gute wasser vesten mit tyffen vnd weiten wasser Greben, dicken Turmen vnd Mawrn veste bewort. Vnd wan gargrasse notdurft ist suliche aben- geschribne dinge vnd derczalte sachen czuversargen, bitten wir gar diemitiklichen ewre milde güte welle nicht sawmen sundr vns volk czusenden, domit die egeschriben geslesser Ew. G. vnd der Kristenheit vorsargt werden, vnd wir speise durch das be- kumen mugen. Vnd doruff bitten wir ein genedige antwurt. Vnd mit nichte schriben wir soliches Ew. Gen. wen es nicht so grosse notdurft wer. Auch wie wol wir in kurcze Ew. G. neben vnsern anligunden notdurften mermoln besant haben, jedoch ist vns kein antwort weder die boten wider kumen, vnd mogen nicht gewissen wie In gescheen ist. sunder wir vernomen wie der eine zu rosse an der widerfart mit Ew. G. briefen gefangen sei war- den vf Melitcz, so das wir Ew. G. vns zugeschribene antwort nicht mogen vernemen. „Simili modo scriptum est Kreier et Jodoco subcamerario mutatis mutandis.“
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375 322. 1425, Febr. 7 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an die Herren Leopold von Kreig und Jost (Hecht von Rosic) : bittet sie dahin zu arbeiten, dass das verlorene Kloster Dolan wiedergewonnen werde, bevor die Feinde sich darin mehr be- festigen. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 100a.) „Lewpolto Kreier et Jodoco subcamerario." Vnsern willigen dinste zuuor Edlen vnd gunstigen liben herren. Neben solich begir vnd vorkundigung die wir yczund ewern genaden von des Klosters Dolan vnd der veinde doruff wonund wegen zugeschriben haben, biten wir mit vleissigem gebete Ew. Gn. gerwhen vmb gotes vnserr dinst vnd der armut dises kreises willen die gar swerlich von dem selben kloster vnd den veinden tag vnd nacht an vnderlas geleidigt vnd ge- nottet werden, doran sein darzu helfen vnd stewren damit das kloster hinkum ee won sie sich doruff festen vnd vormachen. Wan wie wol das yczund mit einem czimlichen Czeuge gewel- digt wurdt, ist doch gar gras zubesargen das hernach wenn sie sich doruff festen mit swerer müe arbeit plutfergisung vnd merck- lichem schaden kawm geweldigt wierd. Vnd sie hôren nu tag vnd nacht nicht vff mit dem gebawrn der In vnczelichen zuge- loffen sein so das sie nicht allein das klastr sunder die derffer vnd das pirge bekritten, sunder festen das an vnderlas. Danne als vns Ew. Gn. vnder andern dingen yezund zugeschriben hat, hett wir volck vff dem klaster gehabt, so wer man des schaden vberhaben gewesen, erkennet got wol, so hat das Ew. Gn. awch wol gesehen vnd mügen mercken, das wir dasselbe kloster vnd awch die andern geslasser vmb vns nicht vermocht haben mit volcke zuversargen weder noch vormügen, wanne wir an vnsers herren des Margraffen vnd Ew. G. hulffe die Stat nicht haben zu versargen als wir das vnserm herren vnd Ew. Gn. manich- mal mundlich vnd prifflich darczelt haben. Gegeben am Mit- wochen nach Dorothee.
375 322. 1425, Febr. 7 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an die Herren Leopold von Kreig und Jost (Hecht von Rosic) : bittet sie dahin zu arbeiten, dass das verlorene Kloster Dolan wiedergewonnen werde, bevor die Feinde sich darin mehr be- festigen. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 100a.) „Lewpolto Kreier et Jodoco subcamerario." Vnsern willigen dinste zuuor Edlen vnd gunstigen liben herren. Neben solich begir vnd vorkundigung die wir yczund ewern genaden von des Klosters Dolan vnd der veinde doruff wonund wegen zugeschriben haben, biten wir mit vleissigem gebete Ew. Gn. gerwhen vmb gotes vnserr dinst vnd der armut dises kreises willen die gar swerlich von dem selben kloster vnd den veinden tag vnd nacht an vnderlas geleidigt vnd ge- nottet werden, doran sein darzu helfen vnd stewren damit das kloster hinkum ee won sie sich doruff festen vnd vormachen. Wan wie wol das yczund mit einem czimlichen Czeuge gewel- digt wurdt, ist doch gar gras zubesargen das hernach wenn sie sich doruff festen mit swerer müe arbeit plutfergisung vnd merck- lichem schaden kawm geweldigt wierd. Vnd sie hôren nu tag vnd nacht nicht vff mit dem gebawrn der In vnczelichen zuge- loffen sein so das sie nicht allein das klastr sunder die derffer vnd das pirge bekritten, sunder festen das an vnderlas. Danne als vns Ew. Gn. vnder andern dingen yezund zugeschriben hat, hett wir volck vff dem klaster gehabt, so wer man des schaden vberhaben gewesen, erkennet got wol, so hat das Ew. Gn. awch wol gesehen vnd mügen mercken, das wir dasselbe kloster vnd awch die andern geslasser vmb vns nicht vermocht haben mit volcke zuversargen weder noch vormügen, wanne wir an vnsers herren des Margraffen vnd Ew. G. hulffe die Stat nicht haben zu versargen als wir das vnserm herren vnd Ew. Gn. manich- mal mundlich vnd prifflich darczelt haben. Gegeben am Mit- wochen nach Dorothee.
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376 323. 1425, Febr. 8 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herrn Johann Jičinský (von Krawař): mun- tert ihn auf, im Verein mit seinem Schwager Herzog Přemek von Troppau, Herrn Kreier und Anderen die Wiedereroberung des Dolaner Klosters zu versuchen. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 110a.) „D. Johanni de Tyczeins. Edler vnd gunstiger herre, vnsern dinste zuuor. Wir ge- lauben ewrer Edlkeit nicht vorborgen sein, das daz Kloster Dolan leider von den veinden überlist vnd czu Iren henden worden ist. Doruff sie sich begynnen zu festen. Haben wir vns vürgesâczt, wann Ew. Gn. mit dem hochgebornen fursten her- czog Przemken ewrem sweher den wir dorumb auch besenden dorczu geruchte zu tun, das wir ewch neben vnserm ganczen vermügen helfen wôllden. Darczu wolden wir auch besenden den herren Kreyer, der czu Wissaw leit, vnd wir wissen nicht anders denn das er auch dorczu komen vnd villeicht pucksen oc. darczu bringen würde so das wir hoften ab got wil das selbige kloster vnd die veinde doruff zu geweldigen. Douon bitten wir mit fleissigen gebete vns brifflichen vnderweisen, ap Ew. Edlkeit durch vnserr herren des Romischen kunigs vnd Margraffen in Merhern vnd eynes gemeinen nutczes vnd der armen lewte willen ernstlich also dorczu thun wolde, vnd wenn, so wolden wir vns auch dorczu schicken, wanne sie yczunt leichter zu geweldigen wern, ee wanne sie sich festen danne hernach. Vnd des bitten wir ewer Antwurt. Gegeben an doners- tag nach Dorothee. „Simili modo scriptum est duci Przemkoni mutatis mutandis.“
376 323. 1425, Febr. 8 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herrn Johann Jičinský (von Krawař): mun- tert ihn auf, im Verein mit seinem Schwager Herzog Přemek von Troppau, Herrn Kreier und Anderen die Wiedereroberung des Dolaner Klosters zu versuchen. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 110a.) „D. Johanni de Tyczeins. Edler vnd gunstiger herre, vnsern dinste zuuor. Wir ge- lauben ewrer Edlkeit nicht vorborgen sein, das daz Kloster Dolan leider von den veinden überlist vnd czu Iren henden worden ist. Doruff sie sich begynnen zu festen. Haben wir vns vürgesâczt, wann Ew. Gn. mit dem hochgebornen fursten her- czog Przemken ewrem sweher den wir dorumb auch besenden dorczu geruchte zu tun, das wir ewch neben vnserm ganczen vermügen helfen wôllden. Darczu wolden wir auch besenden den herren Kreyer, der czu Wissaw leit, vnd wir wissen nicht anders denn das er auch dorczu komen vnd villeicht pucksen oc. darczu bringen würde so das wir hoften ab got wil das selbige kloster vnd die veinde doruff zu geweldigen. Douon bitten wir mit fleissigen gebete vns brifflichen vnderweisen, ap Ew. Edlkeit durch vnserr herren des Romischen kunigs vnd Margraffen in Merhern vnd eynes gemeinen nutczes vnd der armen lewte willen ernstlich also dorczu thun wolde, vnd wenn, so wolden wir vns auch dorczu schicken, wanne sie yczunt leichter zu geweldigen wern, ee wanne sie sich festen danne hernach. Vnd des bitten wir ewer Antwurt. Gegeben an doners- tag nach Dorothee. „Simili modo scriptum est duci Przemkoni mutatis mutandis.“
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377 324. 1425, Febr. (s. d.) (Olmütz). Der Rath von Olmütz an den Bischof (Johann den Eisernen): er sei willig, zur Wiedereroberung des Dolaner Klosters beizutragen, wenn es dem Bischof gelingt, auch andere, wie den Herzog Přemek, Johann von Jičin oc. dazu zu erwecken. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 110ab.) „Episcopo Olomucensi.“ Hochwirdiger in Got vatter vnd gunstiger liber herre! Als vnsers genedigisten herren des Margraffen vnd Ew. Genad vns aber zuschreiben von hulff vnd hantlangung Ew. Erbirdickeit zu thun, also geruche Ew. G. wissen das vnsere macht vnd vormogen iczund an volk lutzl ist, wann wir keinen gereisen czewg zu vns nicht haben. Jedach neben sulcher antwort die wir vermals E. G. von sulcher sachen wegen auch zugeschriben haben, sprechen wir noch, worynnen vnd mit we wir Ew. Hoch- wirdikeit mogen gedynen helfen vnd hantlangen, dorynnen weren wir noch so willig, als wir ye gewesen sein, vnd hoffen des- gleichen von E. G. Sunder als vns E. G. auch zuschreibt von des klosters Dolan wegen vns vbunde, ab wir môchten, das wir dofur gedechten, so wolt E. G. auch ewer vermogen thun : geruhe Ew. Durchl. wissen, das wir, der Edl Lawn hawptman zur Lu- thaw mit andern vns zuhant des margens als die feinde das vberlist hatten, fugten vor dasselbe kloster vnd sturmten dor- czu, awer wir warden abgetriben. Vber das haben wir besant von deswegen den hochgebornen herczogen Przemken, den Edln herrn Janken von Ticzein, bitunde das sie geruchten dorczu zu thun, so wolden wir auch vnsers gancze vermogen dorczu thun, vnd wir hoften mit gotes hulf das zu geweldigen. Douon biten wir mit fleissigem gebete E. G. geruhe auch dorczu zu hant- langen vnd die egenanten herczogen Przemken hern Janken von Ticzein vnd andere die E. G. weis besenden vnd dorczu der- wecken, das das kloster vnd die veinde geweldigt wurden ee wann sie sich doruf bas vesten vnd vermachen. Auch senden wir Ew. G. hierynnen abschriften vnd warnunge die vns von dem egenanten herrn Janken zugesant sein warden. Ewre ver- schribene antwort biten wir.
377 324. 1425, Febr. (s. d.) (Olmütz). Der Rath von Olmütz an den Bischof (Johann den Eisernen): er sei willig, zur Wiedereroberung des Dolaner Klosters beizutragen, wenn es dem Bischof gelingt, auch andere, wie den Herzog Přemek, Johann von Jičin oc. dazu zu erwecken. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 110ab.) „Episcopo Olomucensi.“ Hochwirdiger in Got vatter vnd gunstiger liber herre! Als vnsers genedigisten herren des Margraffen vnd Ew. Genad vns aber zuschreiben von hulff vnd hantlangung Ew. Erbirdickeit zu thun, also geruche Ew. G. wissen das vnsere macht vnd vormogen iczund an volk lutzl ist, wann wir keinen gereisen czewg zu vns nicht haben. Jedach neben sulcher antwort die wir vermals E. G. von sulcher sachen wegen auch zugeschriben haben, sprechen wir noch, worynnen vnd mit we wir Ew. Hoch- wirdikeit mogen gedynen helfen vnd hantlangen, dorynnen weren wir noch so willig, als wir ye gewesen sein, vnd hoffen des- gleichen von E. G. Sunder als vns E. G. auch zuschreibt von des klosters Dolan wegen vns vbunde, ab wir môchten, das wir dofur gedechten, so wolt E. G. auch ewer vermogen thun : geruhe Ew. Durchl. wissen, das wir, der Edl Lawn hawptman zur Lu- thaw mit andern vns zuhant des margens als die feinde das vberlist hatten, fugten vor dasselbe kloster vnd sturmten dor- czu, awer wir warden abgetriben. Vber das haben wir besant von deswegen den hochgebornen herczogen Przemken, den Edln herrn Janken von Ticzein, bitunde das sie geruchten dorczu zu thun, so wolden wir auch vnsers gancze vermogen dorczu thun, vnd wir hoften mit gotes hulf das zu geweldigen. Douon biten wir mit fleissigem gebete E. G. geruhe auch dorczu zu hant- langen vnd die egenanten herczogen Przemken hern Janken von Ticzein vnd andere die E. G. weis besenden vnd dorczu der- wecken, das das kloster vnd die veinde geweldigt wurden ee wann sie sich doruf bas vesten vnd vermachen. Auch senden wir Ew. G. hierynnen abschriften vnd warnunge die vns von dem egenanten herrn Janken zugesant sein warden. Ewre ver- schribene antwort biten wir.
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378 325. 1425, Febr. 12 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herzog Albrecht von Österreich: gibt ihm Nach- richt von den feindlichen Anschlägen Peters von (Krawař und) Stražnic und (Johanns) Towačowský (von Cimburg), von der Geneigtheit eines hus- sitischen Herren, zu den Katholiken überzutreten, und von den Gefahren, die das Kloster Hradisch und Schloss Majetin bedrohen. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 8b.) „Alberto duci Austrie et marchioni Moravie." Hochgeborner furste vnd genedigister liber herre! Vnsern vndertenigen vnd getrewen dinste zuuor. Vnd Ew. furstl. Ge- naden senden wir hyerynnen ein abschrifte des herren Peter von Straznicz briff vns zugesandten, vnd auch die antwurt die wir Im doruff gegeben haben. Domit Ew. G. vorkundigen wir das der selbe her Peter sein gancze macht zusampmen gebracht hat und meint ye etwas zubeginnen, was awer sein meinung ist, das mogen wir nicht vornemen; jedoch versehen wir vns nichts gutes durch in zutun. Auch vorgraben sich seine lewte zum Prostans vnd vermeinen wasser in die greben zulassen. Des gelichen rufft der von Toweczaw zu ym alle gepawren die sein vnd auch die vnsern, vnd die geistlichen die er vormals zu Im genottet hette, vnd des meynung mogen wir auch nicht eygent- lich vernemen. Sunderlich Ew. Durchlewchtikeit thun wir zu wissen, das zu vns komen ist ein erberige person, an vns brin- gende, wie von herren ... (sic) geruft sei worden, der Im vorgegeben hat, wie er gerne mit des kunigs vnd Ew. G. ab es gesein mocht vorsunet wolt werden, vnd wolt hinfür getrewlich Ew. G. dinen vnd beisten, vnd hat die selbige person gebeten suliches an vns zu bringen das soliches in einer geheim furbas an E. G. gepracht werde. Deuuon genedigister herre gerucht vns zu verkundigen, was wir firbas darynnen thun schollen. Wir vorsehen vns etwas das er villeicht von seinen ersal lassen vnd E. G. gewürtig sein wurde, wanne er vor dem vns mermolen entpoten hat, das er sich aws der veindschaft meinte zuzihen. Darczu hat vns gesagt die selbe person, die er an vns gesant hat, wurd er mit E. G. vorsunet, er wolde dofur gedencken, das
378 325. 1425, Febr. 12 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herzog Albrecht von Österreich: gibt ihm Nach- richt von den feindlichen Anschlägen Peters von (Krawař und) Stražnic und (Johanns) Towačowský (von Cimburg), von der Geneigtheit eines hus- sitischen Herren, zu den Katholiken überzutreten, und von den Gefahren, die das Kloster Hradisch und Schloss Majetin bedrohen. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 8b.) „Alberto duci Austrie et marchioni Moravie." Hochgeborner furste vnd genedigister liber herre! Vnsern vndertenigen vnd getrewen dinste zuuor. Vnd Ew. furstl. Ge- naden senden wir hyerynnen ein abschrifte des herren Peter von Straznicz briff vns zugesandten, vnd auch die antwurt die wir Im doruff gegeben haben. Domit Ew. G. vorkundigen wir das der selbe her Peter sein gancze macht zusampmen gebracht hat und meint ye etwas zubeginnen, was awer sein meinung ist, das mogen wir nicht vornemen; jedoch versehen wir vns nichts gutes durch in zutun. Auch vorgraben sich seine lewte zum Prostans vnd vermeinen wasser in die greben zulassen. Des gelichen rufft der von Toweczaw zu ym alle gepawren die sein vnd auch die vnsern, vnd die geistlichen die er vormals zu Im genottet hette, vnd des meynung mogen wir auch nicht eygent- lich vernemen. Sunderlich Ew. Durchlewchtikeit thun wir zu wissen, das zu vns komen ist ein erberige person, an vns brin- gende, wie von herren ... (sic) geruft sei worden, der Im vorgegeben hat, wie er gerne mit des kunigs vnd Ew. G. ab es gesein mocht vorsunet wolt werden, vnd wolt hinfür getrewlich Ew. G. dinen vnd beisten, vnd hat die selbige person gebeten suliches an vns zu bringen das soliches in einer geheim furbas an E. G. gepracht werde. Deuuon genedigister herre gerucht vns zu verkundigen, was wir firbas darynnen thun schollen. Wir vorsehen vns etwas das er villeicht von seinen ersal lassen vnd E. G. gewürtig sein wurde, wanne er vor dem vns mermolen entpoten hat, das er sich aws der veindschaft meinte zuzihen. Darczu hat vns gesagt die selbe person, die er an vns gesant hat, wurd er mit E. G. vorsunet, er wolde dofur gedencken, das
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379 der Schomberg, Gebicz oc. den veinden benumen wurden vnd die strassen doselbst gefreit wurden. Auch genedigister liber herre ! als wir E. G. nu vil vnd offt vnd die merklichen ge- brechen des hawses zu vns, des klosters Redisch bey vns vnd des geslosses Magetein ein meil von vns mit andern vnsern an- ligunden sweren notdurften derczelt haben, die an E. G. hulff mit nichte mogen vorsargt werden, doruber vns noch kein ant- wurt zukomen ist, also bitten wir mit fleissigem gebete die- mutiklichen, E. G. welle vns vnd die egenanten Geslas mit volk- sendung vorsargen, wenn vns vnd der Stat das ein gargrasse notdurft ist, das wir doch sicher E. G. nicht schreiben tursten, wan das nicht also were. Douon genedigister herre flehen wir ewre milde güte douor ernstlichen an lengers vorczihen zu gedencken, wan wir nymant gereisigs, dann den Edlen Jorgen Toppler mit gar lutzl gesellen bei vns haben. Vnd des bitten wir ein antwurt. Geben an mantag vor Valentini. 326. 1425, Febr. 12 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Johann von Bayern: die von dem Nürnberger Bürger Brückler nach Böhmen gesandten zwei Schreiben hätten keine gefährliche Bedeutung gehabt. (Nürnberger Missiv-Buch VI, fol. 148.) Herczog Johansen von Peyern. Gnediger Herre! Als vns ewr Hoch. verschriben hat, wie vnser burger.. der prükler bey etlichen ewerer gnaden armen Lewten brief gesandt süll haben, die den Hussen steen sölten, als ewern gnaden gesagt sey, das haben wir wol vernomen, vnd ist vns derselb ewer gnaden brief erst am nehstuergangen sams- tag geantwurt worden. Also haben wir denselben vnsern bur- ger .. den prükler besandt vnd ernstlich darumb zu rede gesatzt; der hat vns geantwurtt, wie ein furman bey Im mit der herberg lige, der ewern gnaden wol zugehören mug, den bêt er, ob er Im zwen brief füren wölt; des vnterwund sich derselb fürman. Derselben brief einr sey gestanden dem Henuslin Holtzner zur Newenstat vnterm pfreymberg, dem schryb er, were Im die hab
379 der Schomberg, Gebicz oc. den veinden benumen wurden vnd die strassen doselbst gefreit wurden. Auch genedigister liber herre ! als wir E. G. nu vil vnd offt vnd die merklichen ge- brechen des hawses zu vns, des klosters Redisch bey vns vnd des geslosses Magetein ein meil von vns mit andern vnsern an- ligunden sweren notdurften derczelt haben, die an E. G. hulff mit nichte mogen vorsargt werden, doruber vns noch kein ant- wurt zukomen ist, also bitten wir mit fleissigem gebete die- mutiklichen, E. G. welle vns vnd die egenanten Geslas mit volk- sendung vorsargen, wenn vns vnd der Stat das ein gargrasse notdurft ist, das wir doch sicher E. G. nicht schreiben tursten, wan das nicht also were. Douon genedigister herre flehen wir ewre milde güte douor ernstlichen an lengers vorczihen zu gedencken, wan wir nymant gereisigs, dann den Edlen Jorgen Toppler mit gar lutzl gesellen bei vns haben. Vnd des bitten wir ein antwurt. Geben an mantag vor Valentini. 326. 1425, Febr. 12 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Johann von Bayern: die von dem Nürnberger Bürger Brückler nach Böhmen gesandten zwei Schreiben hätten keine gefährliche Bedeutung gehabt. (Nürnberger Missiv-Buch VI, fol. 148.) Herczog Johansen von Peyern. Gnediger Herre! Als vns ewr Hoch. verschriben hat, wie vnser burger.. der prükler bey etlichen ewerer gnaden armen Lewten brief gesandt süll haben, die den Hussen steen sölten, als ewern gnaden gesagt sey, das haben wir wol vernomen, vnd ist vns derselb ewer gnaden brief erst am nehstuergangen sams- tag geantwurt worden. Also haben wir denselben vnsern bur- ger .. den prükler besandt vnd ernstlich darumb zu rede gesatzt; der hat vns geantwurtt, wie ein furman bey Im mit der herberg lige, der ewern gnaden wol zugehören mug, den bêt er, ob er Im zwen brief füren wölt; des vnterwund sich derselb fürman. Derselben brief einr sey gestanden dem Henuslin Holtzner zur Newenstat vnterm pfreymberg, dem schryb er, were Im die hab
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380 komen, vnd das weren federn, so sölt ers dem steyner schiken, der wölt Ims bringen; vnd bèt In auch in demselben brief, daz er den andern brief seinen bruder f. prükler gen Pillsen schiket. In dem andern brief schryb er dem vorgenant seinem bruder. f., jm were die hab noch niht komen, Daz ers ee für Eger her- awsz schiket als ander Lewt tête, vnd des ziehe er sich an diesen zwen briefen, daz die dink also vngeuerlich ergangen seyn. Dabey wir kein fêrlikeit haben versteen können; wan hetten wir icht ferlichs oder vnpillichs darynnen erfunden, wir hetten dartzu getan als vns wol gebürt hett. Vnd wo wir ewern fürstenlichen gnaden dienst vnd wolgefallen oc. Datum feria IIa ante Valentinj. 327. 1425, Febr. 22 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herzog Albrecht von Österreich: bittet, seine Stadt mit mehr Kriegsvolk zu versorgen, da sie sich von den Herren von Stražnic, Tobitschau und Lukow eines Uberfalls zu besorgen habe. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 8—9.) „Duci Alberto.“ Hochgeborner oc. Neben sulchen manichfeldigen erczalten vnd Ew. Durchl. zugeschribenen vnsern anligunden geprechen, biten wir noch mit fleissigem gebete, Ew. furstenl. Gen. geruhe bestellen das vns eilunde volk vnd hulff zugeschickt werde, wann wir an vnderlas von feinden die sich zu mechtiklichen vf Dolan besampt haben gedrungen werden, so das sie bies an die Stat reiten, die lewt zu hant v ander stat fahen vns die pruken abwerfen vnd bei tag vnd nacht an vns hüte starck halden. So weis E. G. wol das wir in sulcher weis gereisig volck bei vns nicht haben, do durch der feinde so grossem turstigen frefl gestewert wurde. Auch mag E. G. nü gar leiterlich vornemen aus so monichfeldigen vnsern schrifftlichen vnd mundlichen der- czelungen vnsers selbs macht so das gar ein grasse notdurft ist die Stat mit volk durch E. G. zu vorsargen, wann wir in geheim vnder einen sunderlichen getrawen lewterlichen vnder- weist sein worden, wie die veinde doran nu beliben sein, das
380 komen, vnd das weren federn, so sölt ers dem steyner schiken, der wölt Ims bringen; vnd bèt In auch in demselben brief, daz er den andern brief seinen bruder f. prükler gen Pillsen schiket. In dem andern brief schryb er dem vorgenant seinem bruder. f., jm were die hab noch niht komen, Daz ers ee für Eger her- awsz schiket als ander Lewt tête, vnd des ziehe er sich an diesen zwen briefen, daz die dink also vngeuerlich ergangen seyn. Dabey wir kein fêrlikeit haben versteen können; wan hetten wir icht ferlichs oder vnpillichs darynnen erfunden, wir hetten dartzu getan als vns wol gebürt hett. Vnd wo wir ewern fürstenlichen gnaden dienst vnd wolgefallen oc. Datum feria IIa ante Valentinj. 327. 1425, Febr. 22 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herzog Albrecht von Österreich: bittet, seine Stadt mit mehr Kriegsvolk zu versorgen, da sie sich von den Herren von Stražnic, Tobitschau und Lukow eines Uberfalls zu besorgen habe. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 8—9.) „Duci Alberto.“ Hochgeborner oc. Neben sulchen manichfeldigen erczalten vnd Ew. Durchl. zugeschribenen vnsern anligunden geprechen, biten wir noch mit fleissigem gebete, Ew. furstenl. Gen. geruhe bestellen das vns eilunde volk vnd hulff zugeschickt werde, wann wir an vnderlas von feinden die sich zu mechtiklichen vf Dolan besampt haben gedrungen werden, so das sie bies an die Stat reiten, die lewt zu hant v ander stat fahen vns die pruken abwerfen vnd bei tag vnd nacht an vns hüte starck halden. So weis E. G. wol das wir in sulcher weis gereisig volck bei vns nicht haben, do durch der feinde so grossem turstigen frefl gestewert wurde. Auch mag E. G. nü gar leiterlich vornemen aus so monichfeldigen vnsern schrifftlichen vnd mundlichen der- czelungen vnsers selbs macht so das gar ein grasse notdurft ist die Stat mit volk durch E. G. zu vorsargen, wann wir in geheim vnder einen sunderlichen getrawen lewterlichen vnder- weist sein worden, wie die veinde doran nu beliben sein, das
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381 sie es kündlich wogen vnd vns eines nochtes vrberigen vber- fallen wellen, vnd haben sich nu dorczu geschicht mit schiffen vnd andern listigen dingen, die E. G. zu schreiben nicht tügen. So besargen wir grass herren Peter von Stresnicz, den von To- weczav vnd den von der Lucaw mit andern Lantherren, die sich mit volk allenthalben besampt haben, das sie icht vrbering zu der veinde macht rucken vnd sich alle miteinander vber vns betten. So ist das haws zu vns awch noch nicht besaczt, wenn nymant doruff ist, dordurch es vorsargt sei, als wir das auch E. G. nu vil geschriben haben. Douon genedigster lieber herre! wollet E. G. vnsere gebete vns so grassen notdurften lassen derwecken vnd vns volk zusenden nu nicht sawmen mit des hylff der kristenheit vnd Ew. G. ewre Stat vnd wir zu frum Olmutcz werden behalden. Gegeben an S. Peter tag Stulfeyr. 328. 1425, (c. 2 Mart.) (Tyrnau). K. Sigmund an K. Wladislaw von Polen: bedauert, bei der Taufe des königl. Prinzen (Wladislaw) nicht persönlich erscheinen zu können, da er auch den König Erich von Dänemark bei sich erwarte, dankt für das erhaltene seltene Wildpret und meldet, da Hašek von Waldstein seine Gnade angesucht und erhalten, dass er den Hussiten einen Tag nach Brünn auf den 23 Apr. angesagt, nichstdestoweniger aber für den näch- sten Sommer gegen sie zu rüsten befohlen habe. (Cancell. St. Clolek von J. Caro, pag. 426.) Sigismundus dei gracia Romanorum oc. rex, sermo principi D. Wladislao regi Polonie, fratri nostro carissimo, salutem et fraterne dileccionis continuum incrementum. Serenissime princeps frater carissime ! literam vestram nobis per nuncium vestrum nouissime presentatam, in qua nos iterata uice ad baptismalem solempnitatem filii vestri carissimi nobis grate dilecti et ad compaternitatis officium inuitatis, gratanter suscepimus et sano collegimus intellectu. Et nouit altissimus, quod non solum ad huiusmodi baptismi solempnia iuxta petita venire fuissemus beniuoli et parati, ymo nos motu proprio obtu- lissemus spontaneos in his et singulis, que se votis Vestre Fra-
381 sie es kündlich wogen vnd vns eines nochtes vrberigen vber- fallen wellen, vnd haben sich nu dorczu geschicht mit schiffen vnd andern listigen dingen, die E. G. zu schreiben nicht tügen. So besargen wir grass herren Peter von Stresnicz, den von To- weczav vnd den von der Lucaw mit andern Lantherren, die sich mit volk allenthalben besampt haben, das sie icht vrbering zu der veinde macht rucken vnd sich alle miteinander vber vns betten. So ist das haws zu vns awch noch nicht besaczt, wenn nymant doruff ist, dordurch es vorsargt sei, als wir das auch E. G. nu vil geschriben haben. Douon genedigster lieber herre! wollet E. G. vnsere gebete vns so grassen notdurften lassen derwecken vnd vns volk zusenden nu nicht sawmen mit des hylff der kristenheit vnd Ew. G. ewre Stat vnd wir zu frum Olmutcz werden behalden. Gegeben an S. Peter tag Stulfeyr. 328. 1425, (c. 2 Mart.) (Tyrnau). K. Sigmund an K. Wladislaw von Polen: bedauert, bei der Taufe des königl. Prinzen (Wladislaw) nicht persönlich erscheinen zu können, da er auch den König Erich von Dänemark bei sich erwarte, dankt für das erhaltene seltene Wildpret und meldet, da Hašek von Waldstein seine Gnade angesucht und erhalten, dass er den Hussiten einen Tag nach Brünn auf den 23 Apr. angesagt, nichstdestoweniger aber für den näch- sten Sommer gegen sie zu rüsten befohlen habe. (Cancell. St. Clolek von J. Caro, pag. 426.) Sigismundus dei gracia Romanorum oc. rex, sermo principi D. Wladislao regi Polonie, fratri nostro carissimo, salutem et fraterne dileccionis continuum incrementum. Serenissime princeps frater carissime ! literam vestram nobis per nuncium vestrum nouissime presentatam, in qua nos iterata uice ad baptismalem solempnitatem filii vestri carissimi nobis grate dilecti et ad compaternitatis officium inuitatis, gratanter suscepimus et sano collegimus intellectu. Et nouit altissimus, quod non solum ad huiusmodi baptismi solempnia iuxta petita venire fuissemus beniuoli et parati, ymo nos motu proprio obtu- lissemus spontaneos in his et singulis, que se votis Vestre Fra-
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382 ternitatis nobis care quomodolibet possent conformare, si nobis agendorum varietas, quibus cottidie vexamur, non obstitisset, et signanter tanti hospitis, videlicet sermi principis D. Erici Dacie oc. regis, fratris nostri carissimi, de longinquis finibus votiuus aduentus, quem honorare tanquam consanguineum nostrum pro- pinquum tenemur et ex intimis affectamus; prout venerabilis Clemens Jaurien(sis) episcopus, consiliarius et deuotus noster dilectus, quem ad huiusmodi solempnitatem et paternitatis offi- cium dirigimus adimplendum, qui Vestram Fr., prout minime dubitamus, clarius informabit. Insuper multum gaudemus, quod in venacionibus Vestra prosperatur Fr., quodque sic loca et tempora vobis coaptastis, quod iuxta desideria solaciis quoque potestis intendere. Nos vero agendorum mole depressi tenemur anxii, quod nullatenus, etiamsi ferarum multitudine habundemus, huiusmodi non possu- mus vacare solaciis continue tempore dilabente. De transmissis autem nobis ferinis centauri et tigridis Vestre Fr. uberes gra- ciarum exsoluimus acciones, que tanto graciori affeccione rece- pimus, quanto in his mittentis affectum cognoscimus, et ea per nos et barones nostros auide consumpta plus quam vnquam prius de sapore placabili fuerunt multimode commendata. Procedimus preterea iam versus Tatam obuiam predicto regi Dacie carissimo fratri nostro, cum quo etsi libenti animo deduceremus solacium venacionis, tempus tamen non patitur sed vult, ut capture pocius piscium sollicitius insudemus. Nobilis tamen Stephanus nouis- sime in XII diebus IIC ceruos et prope XX porcos siluestres cepit, quod etsi nobis multum placeat, ab esu tamen eorum ab- stinere cogimur tempore sic volente. Preterea carissime frater, ut Vestra Fraternitas nouorum emergencium non sit expers, scire placeat, quod nobilis Hassko de Waldstein nos et illustrem Albertum ducem Austrie et mar- chionem Morauie filium nostrum carissimum accessit, qui per sollicitam filii nostri et solertem intercessionem graciam nostram consecutus, nobis varia regni Bohemie negocia explicauit. Nos itaque communicato consilio reumi D. Cardinalis et dicti filii nostri et aliorum principum et procerum sacri imperii et aliorum regnorum nostrorum, singulis baronibus, nobilibus, ciuibus et communitatibus regni Bohemie de parte aduersa indiximus ter-
382 ternitatis nobis care quomodolibet possent conformare, si nobis agendorum varietas, quibus cottidie vexamur, non obstitisset, et signanter tanti hospitis, videlicet sermi principis D. Erici Dacie oc. regis, fratris nostri carissimi, de longinquis finibus votiuus aduentus, quem honorare tanquam consanguineum nostrum pro- pinquum tenemur et ex intimis affectamus; prout venerabilis Clemens Jaurien(sis) episcopus, consiliarius et deuotus noster dilectus, quem ad huiusmodi solempnitatem et paternitatis offi- cium dirigimus adimplendum, qui Vestram Fr., prout minime dubitamus, clarius informabit. Insuper multum gaudemus, quod in venacionibus Vestra prosperatur Fr., quodque sic loca et tempora vobis coaptastis, quod iuxta desideria solaciis quoque potestis intendere. Nos vero agendorum mole depressi tenemur anxii, quod nullatenus, etiamsi ferarum multitudine habundemus, huiusmodi non possu- mus vacare solaciis continue tempore dilabente. De transmissis autem nobis ferinis centauri et tigridis Vestre Fr. uberes gra- ciarum exsoluimus acciones, que tanto graciori affeccione rece- pimus, quanto in his mittentis affectum cognoscimus, et ea per nos et barones nostros auide consumpta plus quam vnquam prius de sapore placabili fuerunt multimode commendata. Procedimus preterea iam versus Tatam obuiam predicto regi Dacie carissimo fratri nostro, cum quo etsi libenti animo deduceremus solacium venacionis, tempus tamen non patitur sed vult, ut capture pocius piscium sollicitius insudemus. Nobilis tamen Stephanus nouis- sime in XII diebus IIC ceruos et prope XX porcos siluestres cepit, quod etsi nobis multum placeat, ab esu tamen eorum ab- stinere cogimur tempore sic volente. Preterea carissime frater, ut Vestra Fraternitas nouorum emergencium non sit expers, scire placeat, quod nobilis Hassko de Waldstein nos et illustrem Albertum ducem Austrie et mar- chionem Morauie filium nostrum carissimum accessit, qui per sollicitam filii nostri et solertem intercessionem graciam nostram consecutus, nobis varia regni Bohemie negocia explicauit. Nos itaque communicato consilio reumi D. Cardinalis et dicti filii nostri et aliorum principum et procerum sacri imperii et aliorum regnorum nostrorum, singulis baronibus, nobilibus, ciuibus et communitatibus regni Bohemie de parte aduersa indiximus ter-
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383 minum super festo sancti Georgii (23 Apr.) proximo ad Brunam veniendi litteris nostri saluiconductus ipsis in forma debita de- super destinatis. Quibus sic venientibus speramus iuxta speci- ficacionem dicti Hasskonis, quod multos reperiemus humiliatos ad veniam, et multos aliis modis congruis ad nostram obedien- ciam attrahemus. Nichilominus tamen arma pro exercitu future estatis paramus, nec huiusmodi tractatus nos deo dante impe- dient, sed iuxta propositum estate instante aduersum rebelles dei et nostros manu valida procedemus. Ad cuius rei consuma- cionem vniuersos sacri imperii electores, comites, barones et ciuitates requisiuimus, oportuna nobis aminicula in hac re im- pendenda. Concurrunt etiam ad hec littere domini nostri summi pontificis, qui singulos fidei orthodoxe cultores ad simile exhor- tatur. Habemus eciam bullas V. Fr. et illustri Wi(tol)do magno duci Lythwanie fratri nostro carissimo per dictum dominum no- strum apostolicum destinatas, quas vobis per nostrum specialem nunccium curabimus destinare, Vestram caram Fraternitatem non minus obnixe quam affectuose rogantes, prout eciam vobis per dictum Clementem episcopum insinuauimus mentem nostram, quatenus nobis in hoc salutifero dei et catholice fidei negocio ad intrantem estatem vestra regia subsidia velitis valide et maiori quam potestis efficacia ministrare. Speramus enim in- dubie quod ipsa estate vestro et aliorum amicorum nostrorum accedente subsidio multa succedent prospera fidei catholice et Christiano nomini plurimum profutura, prout etiam si se casus offeret, ea vobis datura non differamus, ymo parati essemus et vltronei ad singula, que vobis et domui vestre conferre possent quomodolibet status et honoris continuum incrementum. In eo F. V. nobis singularis amoris demonstrabit indicium, erga vos omni tempore prona mente fraternaliter promerendum. Datum Tyrnauie oc.
383 minum super festo sancti Georgii (23 Apr.) proximo ad Brunam veniendi litteris nostri saluiconductus ipsis in forma debita de- super destinatis. Quibus sic venientibus speramus iuxta speci- ficacionem dicti Hasskonis, quod multos reperiemus humiliatos ad veniam, et multos aliis modis congruis ad nostram obedien- ciam attrahemus. Nichilominus tamen arma pro exercitu future estatis paramus, nec huiusmodi tractatus nos deo dante impe- dient, sed iuxta propositum estate instante aduersum rebelles dei et nostros manu valida procedemus. Ad cuius rei consuma- cionem vniuersos sacri imperii electores, comites, barones et ciuitates requisiuimus, oportuna nobis aminicula in hac re im- pendenda. Concurrunt etiam ad hec littere domini nostri summi pontificis, qui singulos fidei orthodoxe cultores ad simile exhor- tatur. Habemus eciam bullas V. Fr. et illustri Wi(tol)do magno duci Lythwanie fratri nostro carissimo per dictum dominum no- strum apostolicum destinatas, quas vobis per nostrum specialem nunccium curabimus destinare, Vestram caram Fraternitatem non minus obnixe quam affectuose rogantes, prout eciam vobis per dictum Clementem episcopum insinuauimus mentem nostram, quatenus nobis in hoc salutifero dei et catholice fidei negocio ad intrantem estatem vestra regia subsidia velitis valide et maiori quam potestis efficacia ministrare. Speramus enim in- dubie quod ipsa estate vestro et aliorum amicorum nostrorum accedente subsidio multa succedent prospera fidei catholice et Christiano nomini plurimum profutura, prout etiam si se casus offeret, ea vobis datura non differamus, ymo parati essemus et vltronei ad singula, que vobis et domui vestre conferre possent quomodolibet status et honoris continuum incrementum. In eo F. V. nobis singularis amoris demonstrabit indicium, erga vos omni tempore prona mente fraternaliter promerendum. Datum Tyrnauie oc.
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384 329. 1425, Mart. (s. d.) (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herzog Albrecht von Osterreich: da seine Briefe von Feinden manchmal aufgefangen werden, so dürfe er seine Noth nicht so schwer schildern, als sie sei, und bittet besonders den Verlust des Klosters Hradisch, dessen Abt mit den Feinden ein Abkommen getroffen habe, zu verhüten. (MS. Wenc. de Iglav. fol 9a.) „Duci Alberto.“ Hochgeborner furste oc. Ew. furstl. Genaden haben wir vil vnd afft zugeschriben vnsere vnd der Stat manichfeldige grasse vnd swere anligunden notdurften, vnd aws solichen vnsern brieffen sein von den veinden etczliche gartreffliche genomen worden, dorynnen sie vnserer notdurfteu deruaren haben, Wann wie wol vns soliche vnserer brief nemung gras zu far.. vnd zu gefer stet, ye doch so ligen vns vnsere gebrechen so swer- lich an, das wir die E. G. nicht türren vorsweigen. Vber das turren wir nicht besargund das sulich in der veinde hende kwemen Ew. G. die sache so gancz vnd lawter derczelen, als sie vns den anligen, Vnd thun Ew. Durchl. awer zu wissen, das vns soliche wornungen als wir E. G. hierynnen obschriften senden mittsampt andern gewissen mundtlichen wornungen zu- komen sein, wie das klastr Redissch bey vns gelegen vorroten sei vnd den feinden werden sal doruff wir mit dem Abbt des- selben klastrs geredt In getrewlichen gewordnt vnd gebeten haben, das er das mit getrewen amptlewten vnd volke vorsargte das es bebart wer, darczu wir das bis hyher nicht haben mogen gepringen, vber das was vnser hawbtman mit vns eins worden das er das selbe klaster wold eingenomen haben bis an E. G. besuchunge, das mocht auch nicht gegen (sic), wenn der Abbt sprach, er wolt das nymant eingegeben den wems E. G ader der Vnderkamrer hiesse, vnd wir besargen gras das dem klaster geschehen wirdt (do Got vor sei) als leider Dolein geschehen ist, es sei den das E. G. mit volk vnd hulfsendung bewar vnd in ein andre arnung pringe, Da ... so hat der selbe Abbt mit
384 329. 1425, Mart. (s. d.) (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herzog Albrecht von Osterreich: da seine Briefe von Feinden manchmal aufgefangen werden, so dürfe er seine Noth nicht so schwer schildern, als sie sei, und bittet besonders den Verlust des Klosters Hradisch, dessen Abt mit den Feinden ein Abkommen getroffen habe, zu verhüten. (MS. Wenc. de Iglav. fol 9a.) „Duci Alberto.“ Hochgeborner furste oc. Ew. furstl. Genaden haben wir vil vnd afft zugeschriben vnsere vnd der Stat manichfeldige grasse vnd swere anligunden notdurften, vnd aws solichen vnsern brieffen sein von den veinden etczliche gartreffliche genomen worden, dorynnen sie vnserer notdurfteu deruaren haben, Wann wie wol vns soliche vnserer brief nemung gras zu far.. vnd zu gefer stet, ye doch so ligen vns vnsere gebrechen so swer- lich an, das wir die E. G. nicht türren vorsweigen. Vber das turren wir nicht besargund das sulich in der veinde hende kwemen Ew. G. die sache so gancz vnd lawter derczelen, als sie vns den anligen, Vnd thun Ew. Durchl. awer zu wissen, das vns soliche wornungen als wir E. G. hierynnen obschriften senden mittsampt andern gewissen mundtlichen wornungen zu- komen sein, wie das klastr Redissch bey vns gelegen vorroten sei vnd den feinden werden sal doruff wir mit dem Abbt des- selben klastrs geredt In getrewlichen gewordnt vnd gebeten haben, das er das mit getrewen amptlewten vnd volke vorsargte das es bebart wer, darczu wir das bis hyher nicht haben mogen gepringen, vber das was vnser hawbtman mit vns eins worden das er das selbe klaster wold eingenomen haben bis an E. G. besuchunge, das mocht auch nicht gegen (sic), wenn der Abbt sprach, er wolt das nymant eingegeben den wems E. G ader der Vnderkamrer hiesse, vnd wir besargen gras das dem klaster geschehen wirdt (do Got vor sei) als leider Dolein geschehen ist, es sei den das E. G. mit volk vnd hulfsendung bewar vnd in ein andre arnung pringe, Da ... so hat der selbe Abbt mit
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385 den feinden von Dolein an vnsers hawbtmans vnd vnser wissen willen vnd wart mit den feinden von Dolein neben der feinde werbung einen frid vfgenomen das sie von beiden teilen vnd al die iren vnbeschedingt vnd vngehindert ab vnd czu reitten vnd geen mügen, vnd wir weren gewardent das das die feinde dorvmb getan haben, das sie vns mit iren helfern die sie al- lenthalben an sterk ... disten als sie mogen vns vberfallen vnd beschedigen desderbas mögen. Dauon gnedigister liber herre hören wir nicht vff sundr pitten so diemitiklichen als wir ymer kynnen vmb hulf rat vnd geardente bestelunge, domit wir vnd das klaster Redisch vorsargt werden. 330. 1425, Mart. 23 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herzog Albrecht von Österreich: die Land- herren hätten mit Peter Holý und Puchala einen besonderen Frieden ge- schlossen und suchten die Getreuen des Herzogs zu Grunde zu richten; die zwischen Chrudim und Leitomischl stark versammelten Feinde drohen in Mähren einzufallen oc. (MS. Wenc. de Iglav. fol. gab.) „Duci Alberto." Hochgeborner furste vnd gnedigister liber herre! Vnsern getrewen dinste zuuor. Vnd thun E. G. zu wissen, dass Mi- kolass von Blodaw, des herczogen Przemken von Troppaw ampt- man, vff Hlowuky komen ist vnd hat von dannen genomen den Petr Holy vnd den Puchala, die er do gefunden hat, vnd hat die neben des herczogen Przemken befelhnus mit Im gefürt zum herczogen Przemken, Janken von Tyczein, Gürsiken von der Lucaw oc. die einen tag gehalden haben. Also haben sie mit den egenanten Petr Holy und Puchala einen fride besprachen vfgenomen vnd beslassen vff vierczehen tag vor des frids aws- ganck abzusagen, vnd do ist vnder ander dingen nemlichen von beiden teilen ausgetragen vnd gelobet, wer sache das der her- czog Sigmund von Rewssen die Prager ader ander macht vs Behem herab in das land kemen, so môchten Petr Holy Pu- chala vnd ire helffer mit den vs Behem wol ym velde ligen. 25
385 den feinden von Dolein an vnsers hawbtmans vnd vnser wissen willen vnd wart mit den feinden von Dolein neben der feinde werbung einen frid vfgenomen das sie von beiden teilen vnd al die iren vnbeschedingt vnd vngehindert ab vnd czu reitten vnd geen mügen, vnd wir weren gewardent das das die feinde dorvmb getan haben, das sie vns mit iren helfern die sie al- lenthalben an sterk ... disten als sie mogen vns vberfallen vnd beschedigen desderbas mögen. Dauon gnedigister liber herre hören wir nicht vff sundr pitten so diemitiklichen als wir ymer kynnen vmb hulf rat vnd geardente bestelunge, domit wir vnd das klaster Redisch vorsargt werden. 330. 1425, Mart. 23 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herzog Albrecht von Österreich: die Land- herren hätten mit Peter Holý und Puchala einen besonderen Frieden ge- schlossen und suchten die Getreuen des Herzogs zu Grunde zu richten; die zwischen Chrudim und Leitomischl stark versammelten Feinde drohen in Mähren einzufallen oc. (MS. Wenc. de Iglav. fol. gab.) „Duci Alberto." Hochgeborner furste vnd gnedigister liber herre! Vnsern getrewen dinste zuuor. Vnd thun E. G. zu wissen, dass Mi- kolass von Blodaw, des herczogen Przemken von Troppaw ampt- man, vff Hlowuky komen ist vnd hat von dannen genomen den Petr Holy vnd den Puchala, die er do gefunden hat, vnd hat die neben des herczogen Przemken befelhnus mit Im gefürt zum herczogen Przemken, Janken von Tyczein, Gürsiken von der Lucaw oc. die einen tag gehalden haben. Also haben sie mit den egenanten Petr Holy und Puchala einen fride besprachen vfgenomen vnd beslassen vff vierczehen tag vor des frids aws- ganck abzusagen, vnd do ist vnder ander dingen nemlichen von beiden teilen ausgetragen vnd gelobet, wer sache das der her- czog Sigmund von Rewssen die Prager ader ander macht vs Behem herab in das land kemen, so môchten Petr Holy Pu- chala vnd ire helffer mit den vs Behem wol ym velde ligen. 25
Strana 386
386 vnd dennoch solt sulicher vfgenomener frid stet sten vnd ge- halden werden. Kwem awer vnsers herren des Romischen Vn- grischen oc. kunigs Sigmunds macht in das land, so möchten herczog Przemko vnd seine mitteidinger auch mit sulicher macht zu felde ligen, vnd der frid solt auch dennoch besten. Sunder kwem E. G. macht in das lande, so sol herczog Przemko, Janko von Ticzein, Gürsik von der Lucaw oc. Ew. G. nicht helfen, sunder zusehen vnd stilligen, vnd wir wissen auch nicht anders, dann das die andern lantherren alle zu solichen fride teidingen, auch eingenomen vnd begriffen sein, Darczu haben sie die frawn von Sternberk auch dorein genomen. Sundrlich genedigister liber herre sein wir eigentlich gewarnet vnd wir derkennen nicht anders, das das (sic) die lantherren vmb nichtes anders sten teindigen vnd raten, dann vff E. G. vns andre ewre getrewe vnd vff die selgeret, wie sie iren willen gehaben môchten vnd vns mit andern ewern getrewen vornichten vnd awsrewten kun- den. Hierumb genedigister herre, vmb gotes, E. G. ere vnd der kristenheit nutcze willen, gerucht noch beczeiten doruff ge- denken, das suliche der lantherren meynung vndergangen werd. Ew. G. bitten wir noch diemütiklichen, vmb gotes vnser liben frawen vnd aller heiligen willen, Ew. Durchlewchtikeit welle vns neben sulicher ewrer vortrestung vns zugeschriben vorsargen vnd mit volksendung vortrôsten, wann E. G. noch wol mercken mag, wie die sachen ein gestalt haben. Dorczu seind die veinde starck zwissen Krudein vnd Lewtmüschl, vnd meinen herab als man vns sicher sagt vnd getrewlich wornet. Auch haben wir grasse sarg, wirt E. G. mit volk sawmen zusenden vnd dofür nicht in kürcz gedenken, das das klaster Redisch in der veinde hende kumen wirt, wann es in grassem gefer stet vnd mit ny- mant werlichs besaczt ist. Auch geruch E. G. zu wissen, das dem Petr Holy das gesloss Howuki mit teindigen zu hende leider komen ist. Vnd alle dise geschribene sachen sein awch nem- lichen also von Burgraffen der vff Howuki gewesen ist an vns gebracht warden. Ein genedige antwurt bitten wir mit diesem Boten. Geben am freitag vor annunciacionis Marie.
386 vnd dennoch solt sulicher vfgenomener frid stet sten vnd ge- halden werden. Kwem awer vnsers herren des Romischen Vn- grischen oc. kunigs Sigmunds macht in das land, so möchten herczog Przemko vnd seine mitteidinger auch mit sulicher macht zu felde ligen, vnd der frid solt auch dennoch besten. Sunder kwem E. G. macht in das lande, so sol herczog Przemko, Janko von Ticzein, Gürsik von der Lucaw oc. Ew. G. nicht helfen, sunder zusehen vnd stilligen, vnd wir wissen auch nicht anders, dann das die andern lantherren alle zu solichen fride teidingen, auch eingenomen vnd begriffen sein, Darczu haben sie die frawn von Sternberk auch dorein genomen. Sundrlich genedigister liber herre sein wir eigentlich gewarnet vnd wir derkennen nicht anders, das das (sic) die lantherren vmb nichtes anders sten teindigen vnd raten, dann vff E. G. vns andre ewre getrewe vnd vff die selgeret, wie sie iren willen gehaben môchten vnd vns mit andern ewern getrewen vornichten vnd awsrewten kun- den. Hierumb genedigister herre, vmb gotes, E. G. ere vnd der kristenheit nutcze willen, gerucht noch beczeiten doruff ge- denken, das suliche der lantherren meynung vndergangen werd. Ew. G. bitten wir noch diemütiklichen, vmb gotes vnser liben frawen vnd aller heiligen willen, Ew. Durchlewchtikeit welle vns neben sulicher ewrer vortrestung vns zugeschriben vorsargen vnd mit volksendung vortrôsten, wann E. G. noch wol mercken mag, wie die sachen ein gestalt haben. Dorczu seind die veinde starck zwissen Krudein vnd Lewtmüschl, vnd meinen herab als man vns sicher sagt vnd getrewlich wornet. Auch haben wir grasse sarg, wirt E. G. mit volk sawmen zusenden vnd dofür nicht in kürcz gedenken, das das klaster Redisch in der veinde hende kumen wirt, wann es in grassem gefer stet vnd mit ny- mant werlichs besaczt ist. Auch geruch E. G. zu wissen, das dem Petr Holy das gesloss Howuki mit teindigen zu hende leider komen ist. Vnd alle dise geschribene sachen sein awch nem- lichen also von Burgraffen der vff Howuki gewesen ist an vns gebracht warden. Ein genedige antwurt bitten wir mit diesem Boten. Geben am freitag vor annunciacionis Marie.
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387 331. 1425, Apr. 9 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: er wolle ihm die verlangte Hilfe, wenn sie nöthig wird, zusenden, und habe auch Andere in der Um- gegend zu gleicher Hilfeleistung ermahnt oc. (Nurnberger Missiv-Buch VI, fol. 160b.) Den von Eger. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd abschrift sölicher brief, die ewch von der Hussen wegen komen seyn, mitgesandt vnd darauf gebetten habt oc., das haben wir wol vernomen. Nu der geprech des vnglawben zu Beheim ist vns allweg mit tre- wen laid gewesen vnd noch ist, vnd hoffen, der allmechtig got werde mit seinen gnaden die dink besser machen; wer es aber daz sich die dink yecz also machen wurden, daz ewch des not wurd seyn, daz lat vns wissen so zeitlichst ir beuor mugt, so wellen wir dem almechtigen got zu lob, Cristemglawben zu ster- kung vnd vnserm gnedigisten Herren.... dem Römischen oc. künig zu dienst ewch vnsers greysigen zewgs gern zu hilff zu schi- ken. Vnd wir haben auf ewr begerung vnsers gnedigen Herren .... des marggrafen von Brandemburg hofmeister, wan derselb vnser Herre .... der Marggraf yecz niht zu land ist, vnd vn- sern guten frewnden vnd nachpawren.... den frenkischen stetten ewer brief abschrift gesandt vnd die dink auch also verkündet. Auch haben wir vernomen, wie vnser gnedig Herren .... die Kurfürsten auf dem nehstkunftigen sunntag (15 Apr.) zu Meincz oder czu Frankfurt zusamenkomen werden; das tun wir ewer weisheit in sundrer frewntschaft zu wissen. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum feria IIs in festo Pasche. 25*
387 331. 1425, Apr. 9 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: er wolle ihm die verlangte Hilfe, wenn sie nöthig wird, zusenden, und habe auch Andere in der Um- gegend zu gleicher Hilfeleistung ermahnt oc. (Nurnberger Missiv-Buch VI, fol. 160b.) Den von Eger. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd abschrift sölicher brief, die ewch von der Hussen wegen komen seyn, mitgesandt vnd darauf gebetten habt oc., das haben wir wol vernomen. Nu der geprech des vnglawben zu Beheim ist vns allweg mit tre- wen laid gewesen vnd noch ist, vnd hoffen, der allmechtig got werde mit seinen gnaden die dink besser machen; wer es aber daz sich die dink yecz also machen wurden, daz ewch des not wurd seyn, daz lat vns wissen so zeitlichst ir beuor mugt, so wellen wir dem almechtigen got zu lob, Cristemglawben zu ster- kung vnd vnserm gnedigisten Herren.... dem Römischen oc. künig zu dienst ewch vnsers greysigen zewgs gern zu hilff zu schi- ken. Vnd wir haben auf ewr begerung vnsers gnedigen Herren .... des marggrafen von Brandemburg hofmeister, wan derselb vnser Herre .... der Marggraf yecz niht zu land ist, vnd vn- sern guten frewnden vnd nachpawren.... den frenkischen stetten ewer brief abschrift gesandt vnd die dink auch also verkündet. Auch haben wir vernomen, wie vnser gnedig Herren .... die Kurfürsten auf dem nehstkunftigen sunntag (15 Apr.) zu Meincz oder czu Frankfurt zusamenkomen werden; das tun wir ewer weisheit in sundrer frewntschaft zu wissen. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum feria IIs in festo Pasche. 25*
Strana 388
388 332. 1425, Apr. 18 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Otto von Bayern: auch die Egerer hätten Hilfe verlangt, die er ihnen zugesagt habe, und wolle Herzog Otten dasselbe leisten, wenn er früher angegriffen werde. (Nurnberger Missiv-Buch VI, fol. 166".) Herczog Otten von Peyern. Gnediger Herre! Als vns ewr hoch. verschriben vnd begert hat von der warnung wegen, die ewern gnaden von der vnglew- bigen Hussen vnd ketzer wegen von Beheim komen sey oc., das haben wir wol vernomen, vnd lassen ewr fürstenlich gnade wissen, daz vns die von Eger in der nehstuergangen osterwochen auch von grosser warnung der vnglewbigen Hussen, die In beschehen sey, verschriben vnd gar fleissiklich gebetten haben, In der vnsern zu Hilff dargegen zuzuschiken. Den haben wir alsbald zuge- schriben vnd geantwurtt, daz wir In, ob In des not werde seyn, dem allmechtigen got zu lob, Cristem glawben zu sterkung vnd vnserm gnedigisten Herren ... dem Römischen oc. künig zu dienst vnsers greysigen zewgs gern zu hilff zuschiken wellen; söllicher botschaft wir von den von Eger teglich wartend seyn. Wer es aber daz des ewer hoch. von der vnglewbigen Hussen wegen dazwischen, ee wir von den von Eger in vorgeschribner weise angelangt wurden, not wurd seyn, vnd wir des erynnert wurden, so wellen wir ewern fürstenlichen gnaden wider söllich vnge- lewbig Hussen vnsers greysigen zewgs gern zu hilff zuschiken. Denn wo wir ewer Hoch. dienst vnd wolgefallen oc. Datum feria IIIIa ante Georij.
388 332. 1425, Apr. 18 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Otto von Bayern: auch die Egerer hätten Hilfe verlangt, die er ihnen zugesagt habe, und wolle Herzog Otten dasselbe leisten, wenn er früher angegriffen werde. (Nurnberger Missiv-Buch VI, fol. 166".) Herczog Otten von Peyern. Gnediger Herre! Als vns ewr hoch. verschriben vnd begert hat von der warnung wegen, die ewern gnaden von der vnglew- bigen Hussen vnd ketzer wegen von Beheim komen sey oc., das haben wir wol vernomen, vnd lassen ewr fürstenlich gnade wissen, daz vns die von Eger in der nehstuergangen osterwochen auch von grosser warnung der vnglewbigen Hussen, die In beschehen sey, verschriben vnd gar fleissiklich gebetten haben, In der vnsern zu Hilff dargegen zuzuschiken. Den haben wir alsbald zuge- schriben vnd geantwurtt, daz wir In, ob In des not werde seyn, dem allmechtigen got zu lob, Cristem glawben zu sterkung vnd vnserm gnedigisten Herren ... dem Römischen oc. künig zu dienst vnsers greysigen zewgs gern zu hilff zuschiken wellen; söllicher botschaft wir von den von Eger teglich wartend seyn. Wer es aber daz des ewer hoch. von der vnglewbigen Hussen wegen dazwischen, ee wir von den von Eger in vorgeschribner weise angelangt wurden, not wurd seyn, vnd wir des erynnert wurden, so wellen wir ewern fürstenlichen gnaden wider söllich vnge- lewbig Hussen vnsers greysigen zewgs gern zu hilff zuschiken. Denn wo wir ewer Hoch. dienst vnd wolgefallen oc. Datum feria IIIIa ante Georij.
Strana 389
389 333. 1425, Apr. 22 (Weissenburg). König Sigmund an die Görlitzer: sie sollen die „Geldzinse und Getreid- geschoss“, die einem Vogt bei ihnen gebühren, niemand Anderem als Al- brechten von Kolditz leisten, den er um des Brünner Tages mit den Wik- lefen willen bis jetzt bei sich behalten habe. (Scultetus II, 63b [ann. 1425].) Wir Sigismund von Gotes Gnaden Römischer Künig, zu allen zeiten merer des Reichs vnd zu Hungern, zu Behem oc. künig. Entbieten allen Mannen, Rittern, knechten vnd Rath- mannen vnser Marggraffschafft vnd Stat zu Gorlitz vnsern liben getruen vnser gnad vnd alles guts. Liben getruen! Wir hören vnd vernemen, wie sich Johans von Polentzk, vnser liber getruer, vnd die seinen, vileicht von seinen wegen, legen inn die Geltzinse vnd Getreidgeschoss, die einem Vogt bei euch zuegehoren, vnd meynen die uff sand Jorgentag nechstkünfftigen zu heben, vber solch gebot vnd schrifft, die wir euch vormals gethan haben. Das vns wundert vnd nicht lieb ist. Wenn wir nu nicht anders wollen, dann das der Edel Albrecht von Colditz, den wir euch zu ewrem hauptman gegeben haben, die vorgenenten Zinse vnd Getreidgeschoss haben sol vnd nymands anders. Dorumb gebieten wir euch ernstlich vnd als lieb euch sey vnser swere vngnad zu vormeyden, das jr die vorgenenten Zinse oc. dem vorgenanten von Colditz oder seinem Anwald vnd nymand anders geben, reichen vnd bezalen sullen. Vnd were das jr anders thet, das wir euch doch nicht getrawen, So wisst, das wir vns gen euch also beweisen wollen, das jr sullt sehen, das vns das leid were. Vnd wir haben den vor- genanten von Colditz durch des Tages willen bey vns behalten, den die vnsern mit den Wikleffen zu Brünn halden; vnd wenn der vergeet vnd ende nymet, so wollen wir jn zuhand zu euch fertigen. Darumb wöllet jm das in arg nit zusuchen, das er biszher zu euch nicht kommen ist oc. Geben zu Wissenburg, an suntag vor sand Jorgentag, vnser Rich des hungerischen oc. im 39, des Romischen in dem 15 vnd des Behmischen in dem 5 Jaren. Ad mandatum D. Regis Michael prepositus Boleslav.
389 333. 1425, Apr. 22 (Weissenburg). König Sigmund an die Görlitzer: sie sollen die „Geldzinse und Getreid- geschoss“, die einem Vogt bei ihnen gebühren, niemand Anderem als Al- brechten von Kolditz leisten, den er um des Brünner Tages mit den Wik- lefen willen bis jetzt bei sich behalten habe. (Scultetus II, 63b [ann. 1425].) Wir Sigismund von Gotes Gnaden Römischer Künig, zu allen zeiten merer des Reichs vnd zu Hungern, zu Behem oc. künig. Entbieten allen Mannen, Rittern, knechten vnd Rath- mannen vnser Marggraffschafft vnd Stat zu Gorlitz vnsern liben getruen vnser gnad vnd alles guts. Liben getruen! Wir hören vnd vernemen, wie sich Johans von Polentzk, vnser liber getruer, vnd die seinen, vileicht von seinen wegen, legen inn die Geltzinse vnd Getreidgeschoss, die einem Vogt bei euch zuegehoren, vnd meynen die uff sand Jorgentag nechstkünfftigen zu heben, vber solch gebot vnd schrifft, die wir euch vormals gethan haben. Das vns wundert vnd nicht lieb ist. Wenn wir nu nicht anders wollen, dann das der Edel Albrecht von Colditz, den wir euch zu ewrem hauptman gegeben haben, die vorgenenten Zinse vnd Getreidgeschoss haben sol vnd nymands anders. Dorumb gebieten wir euch ernstlich vnd als lieb euch sey vnser swere vngnad zu vormeyden, das jr die vorgenenten Zinse oc. dem vorgenanten von Colditz oder seinem Anwald vnd nymand anders geben, reichen vnd bezalen sullen. Vnd were das jr anders thet, das wir euch doch nicht getrawen, So wisst, das wir vns gen euch also beweisen wollen, das jr sullt sehen, das vns das leid were. Vnd wir haben den vor- genanten von Colditz durch des Tages willen bey vns behalten, den die vnsern mit den Wikleffen zu Brünn halden; vnd wenn der vergeet vnd ende nymet, so wollen wir jn zuhand zu euch fertigen. Darumb wöllet jm das in arg nit zusuchen, das er biszher zu euch nicht kommen ist oc. Geben zu Wissenburg, an suntag vor sand Jorgentag, vnser Rich des hungerischen oc. im 39, des Romischen in dem 15 vnd des Behmischen in dem 5 Jaren. Ad mandatum D. Regis Michael prepositus Boleslav.
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390 334. 1425, Apr. 23 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herzog Albrecht von Österreich: frägt an, ob er einen gefangenen Mann Dobeš's von Tworkow, der dem Peter Holy auf Dolan Wein zuführte, behalten oder freilassen soll? (MS. Wenc. de Iglav. fol. 10".) „Duci Austrie." Hochgeborner oc. Vnd senden Ew. G. hiemit ein abschrifft eines Czagbriefs vns hewte von Dolan zugeschickt. Auch geruhe Ew. Durchl. zu wissen, das etczliche gesellen von vns vff der Strasse gen Dolan wer.. begriffen haben czwen dreyling lant- weins, die einer Blasko vom Napadl genant dem Petr Holy vff Dolan zufuren wolt, als den selben Petr Holy geleiczbrieff bei Im gefunden sein warden. Dorczu hat der selbe Blasko bey Im gehabt einen geleitczbrieff von Dobuschen der sich schreibt von Tworkow, der dem Holy Petr sein haws Hluboki eingegeben hat nu in der nechstvorgangen vasten, als E. G. sehen wirt in der andern sulches geletczbriefs abschrift, die wir hierynnen vorslassen Ew. Hochmechtikeit auch zusenden. Vnd sintemoln die veinde domit wider E. G. gestewrt wurden, haben wir ge- stattet den obgenanten gesellen die veinde zu iren henden zu nemen, als ware die sie den veinden benumen haben. Awer den Blasko von Napadl, des vorgenanten Dobuschen man halden wir gefangen, vnd bitten diemutiklichen E. G. welle mit vns schaffen, ab wir den gefangen sollen halden ader nicht. wann wir vor- nemen das sich der Perin Mikolasch vnd die Redischer vmb In angnemen werden. Vnd des bitten wir von E. G. ein antwurt. Gegeben am Mantag an sand Jorgen tage.
390 334. 1425, Apr. 23 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herzog Albrecht von Österreich: frägt an, ob er einen gefangenen Mann Dobeš's von Tworkow, der dem Peter Holy auf Dolan Wein zuführte, behalten oder freilassen soll? (MS. Wenc. de Iglav. fol. 10".) „Duci Austrie." Hochgeborner oc. Vnd senden Ew. G. hiemit ein abschrifft eines Czagbriefs vns hewte von Dolan zugeschickt. Auch geruhe Ew. Durchl. zu wissen, das etczliche gesellen von vns vff der Strasse gen Dolan wer.. begriffen haben czwen dreyling lant- weins, die einer Blasko vom Napadl genant dem Petr Holy vff Dolan zufuren wolt, als den selben Petr Holy geleiczbrieff bei Im gefunden sein warden. Dorczu hat der selbe Blasko bey Im gehabt einen geleitczbrieff von Dobuschen der sich schreibt von Tworkow, der dem Holy Petr sein haws Hluboki eingegeben hat nu in der nechstvorgangen vasten, als E. G. sehen wirt in der andern sulches geletczbriefs abschrift, die wir hierynnen vorslassen Ew. Hochmechtikeit auch zusenden. Vnd sintemoln die veinde domit wider E. G. gestewrt wurden, haben wir ge- stattet den obgenanten gesellen die veinde zu iren henden zu nemen, als ware die sie den veinden benumen haben. Awer den Blasko von Napadl, des vorgenanten Dobuschen man halden wir gefangen, vnd bitten diemutiklichen E. G. welle mit vns schaffen, ab wir den gefangen sollen halden ader nicht. wann wir vor- nemen das sich der Perin Mikolasch vnd die Redischer vmb In angnemen werden. Vnd des bitten wir von E. G. ein antwurt. Gegeben am Mantag an sand Jorgen tage.
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391 335. 1425, Apr. 26 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an den von Hradisch: er habe Blažek und seine Genossen wegen verbotener Zufuhr von Wein an die Ketzer wohl fahen, aber auf dessen Zuspruch gegen Caution schon wieder in Freiheit setzen lassen. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 163a.) „Militi Artlebo de Wlcznow capitaneo, magistro civium et juratis in Redisch.“ Literas nobis porrectas sano concepimus intellectu, et ve- stris respondendo votis significamus, quod auctoritate literarum apostolicarum de recenti noviter nobis directarum juxta totam diocesim Olomucensem exstat seriosissime mandatum, quatenus nullus audeat hereticis sub gravissima excommunicationis pena, a qua nusquam absolvi potest, nisi in articulo mortis dumtaxat per solum D. Apostolicum aut suum legatum, vinum, species, victualia, merces nec aliquid talium apportare; quinimo universi, qui ipsis hereticis solum favorem aut complacentiam seu fomen- tum prestant, noverint se suprascriptum anathema incursuros. Similiter etiam illustris dux Austrie et marchio Moravie dominus noster graciosus nobis districtius inhibendo mandavit, ut omnes, qui ipsis Hussitis adducere conarentur, persequi debeamus, quos etiam omni sine gratia corrigere vellet et punire. Nos vero hujusmodi mandatis parentes nostris indulsimus coniculis (?), ut quidquid in stratis reperirent, quod inimicis crucifixi Christi ac omnium fidelium orthodoxorum adducere portaretur, quod id suis usurparent necessitatibus. Et quia apud Blasconem et suos socios literam sigillo re et nomine Dobussii hereticorum com- plicis data sub recenti invenerunt, sicut in ejusdem litere copia presentibus inclusa poteritis contemplari: idcirco Blasconem cum suis sociis nostris manciparunt vinculis, vina vero ipsorum conservarunt voluntatibus. Et quamquam Blasconem et vectores vinculatos hujus pretextu tenuimus, dominumque nostrum ante- fatum ducem Austrie oc. nostris scriptis super hoc requirimus, cujus responsum cottidie expectamus, quid nobis cum vectoribus hujusmodi facere liceat : tamen vestri amoris respectu Blasconem
391 335. 1425, Apr. 26 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an den von Hradisch: er habe Blažek und seine Genossen wegen verbotener Zufuhr von Wein an die Ketzer wohl fahen, aber auf dessen Zuspruch gegen Caution schon wieder in Freiheit setzen lassen. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 163a.) „Militi Artlebo de Wlcznow capitaneo, magistro civium et juratis in Redisch.“ Literas nobis porrectas sano concepimus intellectu, et ve- stris respondendo votis significamus, quod auctoritate literarum apostolicarum de recenti noviter nobis directarum juxta totam diocesim Olomucensem exstat seriosissime mandatum, quatenus nullus audeat hereticis sub gravissima excommunicationis pena, a qua nusquam absolvi potest, nisi in articulo mortis dumtaxat per solum D. Apostolicum aut suum legatum, vinum, species, victualia, merces nec aliquid talium apportare; quinimo universi, qui ipsis hereticis solum favorem aut complacentiam seu fomen- tum prestant, noverint se suprascriptum anathema incursuros. Similiter etiam illustris dux Austrie et marchio Moravie dominus noster graciosus nobis districtius inhibendo mandavit, ut omnes, qui ipsis Hussitis adducere conarentur, persequi debeamus, quos etiam omni sine gratia corrigere vellet et punire. Nos vero hujusmodi mandatis parentes nostris indulsimus coniculis (?), ut quidquid in stratis reperirent, quod inimicis crucifixi Christi ac omnium fidelium orthodoxorum adducere portaretur, quod id suis usurparent necessitatibus. Et quia apud Blasconem et suos socios literam sigillo re et nomine Dobussii hereticorum com- plicis data sub recenti invenerunt, sicut in ejusdem litere copia presentibus inclusa poteritis contemplari: idcirco Blasconem cum suis sociis nostris manciparunt vinculis, vina vero ipsorum conservarunt voluntatibus. Et quamquam Blasconem et vectores vinculatos hujus pretextu tenuimus, dominumque nostrum ante- fatum ducem Austrie oc. nostris scriptis super hoc requirimus, cujus responsum cottidie expectamus, quid nobis cum vectoribus hujusmodi facere liceat : tamen vestri amoris respectu Blasconem
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392 cum suis sub cautione gratuita abire permisimus ad statuendum juxta sui voti formam. Petimus igitur Vestras Caritates con- fidenter id non egre ferre; nam non sicud vestri homines, sed tamquam contrarios hereticos sub inimicorum conductu foventes et victualia ministrantes exstant arestati. Dat. fer. quinta post Marci evangeliste. 336. 1425, Apr. 26 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herzog Albrecht von Österreich: Klagen über eine von den Feinden vor den Thoren ihrer Stadt erlittene Niederlage und Bitte um baldige Sendung von Hilfstruppen. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 10a.) „Duci Austrie." Hochgeborner oc. Gerucht zu wissen, das hewte frue die veint gesampt von allen der veinde potsatken vmb vns vor vns kumen sein, vnd haben etczlich aws In zuhant an die Stat ge- sant zu nemen vnser vieh. Vnd da das vnserm hawptman Jorgen Toppler vnd vns zuwissen ward vnd er mit vns das vieh ver- meinte zuretten, hat der loschunde hawffen der veinde, den wir nicht wosten, die vnsern vbermogt, vnd die veinde haben den egenanten vnsern hawptman vnd etczliche seine gesellen ge- fangen, dorczu sein der vnsern vil gefangen gemort vnd sere gewundet warden, vnd haben vns dorczu das vieh abgenomen. Dobei sein auch gewesen die von Dolan, vnd von Prostans mit L pferden sein den veinden auch zugeriten. Vnd wann wir von allen seiten als teglich von veinden gesmecht gefangen ge- mort vnd beschedigt werden, also das sie bies an die Graben vnd tar kumen, vnd E. G. vnsere grosse notdurft vnd twank wol vernomen hat aws so manichen vnsern zuschreibeu: bitten wir noch diemutiklichen, E. G. welle vmb gots vnd vnser liben frawn ere willen vor vns noch gedenken und vns mit vnuorczo- gener volksendung zu hulfe kumen, wann warlich gros zu be- sargen ist, wo E. G. domit noch vorczeucht, das eins tags do got vor sei sich ein merklicher schaden dergen mag, wann die veinde an vnderlas des iren warten und all ir tagung in grosser betrignuss anfengen vnd bestellen. Dat. fer. V post Marci.
392 cum suis sub cautione gratuita abire permisimus ad statuendum juxta sui voti formam. Petimus igitur Vestras Caritates con- fidenter id non egre ferre; nam non sicud vestri homines, sed tamquam contrarios hereticos sub inimicorum conductu foventes et victualia ministrantes exstant arestati. Dat. fer. quinta post Marci evangeliste. 336. 1425, Apr. 26 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herzog Albrecht von Österreich: Klagen über eine von den Feinden vor den Thoren ihrer Stadt erlittene Niederlage und Bitte um baldige Sendung von Hilfstruppen. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 10a.) „Duci Austrie." Hochgeborner oc. Gerucht zu wissen, das hewte frue die veint gesampt von allen der veinde potsatken vmb vns vor vns kumen sein, vnd haben etczlich aws In zuhant an die Stat ge- sant zu nemen vnser vieh. Vnd da das vnserm hawptman Jorgen Toppler vnd vns zuwissen ward vnd er mit vns das vieh ver- meinte zuretten, hat der loschunde hawffen der veinde, den wir nicht wosten, die vnsern vbermogt, vnd die veinde haben den egenanten vnsern hawptman vnd etczliche seine gesellen ge- fangen, dorczu sein der vnsern vil gefangen gemort vnd sere gewundet warden, vnd haben vns dorczu das vieh abgenomen. Dobei sein auch gewesen die von Dolan, vnd von Prostans mit L pferden sein den veinden auch zugeriten. Vnd wann wir von allen seiten als teglich von veinden gesmecht gefangen ge- mort vnd beschedigt werden, also das sie bies an die Graben vnd tar kumen, vnd E. G. vnsere grosse notdurft vnd twank wol vernomen hat aws so manichen vnsern zuschreibeu: bitten wir noch diemutiklichen, E. G. welle vmb gots vnd vnser liben frawn ere willen vor vns noch gedenken und vns mit vnuorczo- gener volksendung zu hulfe kumen, wann warlich gros zu be- sargen ist, wo E. G. domit noch vorczeucht, das eins tags do got vor sei sich ein merklicher schaden dergen mag, wann die veinde an vnderlas des iren warten und all ir tagung in grosser betrignuss anfengen vnd bestellen. Dat. fer. V post Marci.
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393 337. 1425, Mai 2 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herzog Albrecht von Österreich: wiederholte dringende Bitte um Zusendung von Kriegsvolk, damit das Kloster Hradisch nicht verloren gehe. (MS. Wenc. de Iglav fol. 1oab.) „Duci Austrie.“ Hochgeb. furste vnd genedigister herre! Vnsern getrewen dinst zuvor. Vnd Ew. Durchleuchtikeit thun wir zu wissen, das sich die vinde von allen possatken sampmen vnd notten dy pawern alle ym krais dy zy zusampmen trayben, So haben zy hurtten berait vnd zum protans vnd andersw nu auffgeladen, vnd der von Towaczaw mit den andern sollen In ir gancz ver- mogen thuen. Auch zol der Puchala der gen Behem geritten ist alle tag mit folk kumen so das sie ye vor dem nechsten Sontag eyn velde machen werden vnd wir werden in moncherley von guten frunden getrewlich gewarnt das nyrnt den off vns wellen vnd zaynt fest doran blyben das sy ernstlaych vns ye czu wellen vnd maynen vns vrberyng an drein ader vir enden arbeiten vnd solten sie al derslagen werden. Auch sint vns in diser czeit warnung kumen, wie wir lewte zu vns haben, die do an mer enden anczunden solden vnd sust andere verretnuss, doruf wir doch mit nichte kumen mogen. So ist das klaster Redisch noch mit nymant besatczt, vnd wie wol wir sust vnsere andere gebrechen vnd vnmacht E. G. gar oft derczelt haben, vnd gar wenig volks bei der stat haben vnd die stat gar weit zu beren haben, als das E. G. wol besehen hat, iedoch mogen wir E. G. nicht derbiten das vns volk zugesant werd, vnd mogen nicht derkennen worumb vns E. G. nicht wil glawben, wann wir doch E. G. mit nichte so vil muen wolden, wann vns das nicht so gar not were. Hirumb genediger liber herre! biten noch diemutiklich, wil E. G. Redisch behalden vnd vnsere hels, das vns E. G. volk von stunden sende, wenn wo E. G. icht dorumen sawmen wirt, so ist der Redisch vorlorn, vnd wie wol wir vnsere hels getrewlich zusetczen wellen, Jedoch wann wir thun was wir
393 337. 1425, Mai 2 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herzog Albrecht von Österreich: wiederholte dringende Bitte um Zusendung von Kriegsvolk, damit das Kloster Hradisch nicht verloren gehe. (MS. Wenc. de Iglav fol. 1oab.) „Duci Austrie.“ Hochgeb. furste vnd genedigister herre! Vnsern getrewen dinst zuvor. Vnd Ew. Durchleuchtikeit thun wir zu wissen, das sich die vinde von allen possatken sampmen vnd notten dy pawern alle ym krais dy zy zusampmen trayben, So haben zy hurtten berait vnd zum protans vnd andersw nu auffgeladen, vnd der von Towaczaw mit den andern sollen In ir gancz ver- mogen thuen. Auch zol der Puchala der gen Behem geritten ist alle tag mit folk kumen so das sie ye vor dem nechsten Sontag eyn velde machen werden vnd wir werden in moncherley von guten frunden getrewlich gewarnt das nyrnt den off vns wellen vnd zaynt fest doran blyben das sy ernstlaych vns ye czu wellen vnd maynen vns vrberyng an drein ader vir enden arbeiten vnd solten sie al derslagen werden. Auch sint vns in diser czeit warnung kumen, wie wir lewte zu vns haben, die do an mer enden anczunden solden vnd sust andere verretnuss, doruf wir doch mit nichte kumen mogen. So ist das klaster Redisch noch mit nymant besatczt, vnd wie wol wir sust vnsere andere gebrechen vnd vnmacht E. G. gar oft derczelt haben, vnd gar wenig volks bei der stat haben vnd die stat gar weit zu beren haben, als das E. G. wol besehen hat, iedoch mogen wir E. G. nicht derbiten das vns volk zugesant werd, vnd mogen nicht derkennen worumb vns E. G. nicht wil glawben, wann wir doch E. G. mit nichte so vil muen wolden, wann vns das nicht so gar not were. Hirumb genediger liber herre! biten noch diemutiklich, wil E. G. Redisch behalden vnd vnsere hels, das vns E. G. volk von stunden sende, wenn wo E. G. icht dorumen sawmen wirt, so ist der Redisch vorlorn, vnd wie wol wir vnsere hels getrewlich zusetczen wellen, Jedoch wann wir thun was wir
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394 mogen so kunnen wir nicht mer. Douon liber herre saumpt nicht, wann die feind wol wissen das nicht volk zu vns haben, vnd gen doruf, das sie das geslos E. G. der kristenheit vnd vns mogen benemen. Dat. in die Sigismundi. 338. 1425, Mai (s. d.) (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Hašek (von Waldstein): da Herzog Albrecht ihm geschrieben, er (Hašek) werde ihm das verlangte Volk zuschicken, so mahnen sie darum, indem dem Kloster Hradisch Verrath drohe. (MS. Wenc. de Iglav, fol. 111a.) „Haskoni.“ Vnsern willigen dinste zuuor, Edler vnd gunstiger liber herre! Vnsers herrn des Margrafen genad hat vns zugeschriben, wie er mit E. G. yecz doran beliben ist, das ir fur sich ewer volk zu vns wurdet schicken, des wir also bies hieher begirlich gebeitet haben, Wann vns vnd der Stat des ein grosse notdurft were, neben sulcher warnung, die vns getan werden, wie die veinde sich (an dem Behemischen gemerk) sampmen vnd sterken vermeynnde ye (hieherab) sich an vns vorsuchen. Dorczu werden wir brieflich vnd muntlich in manicherlai weis gewarnet von guten frunden, das vf dem kloster Redisch bei vns gelegen ye verretnuss sey vnd das es in der veinde hende kumen sal, wo nicht kurczlich douor gedacht werde, doraws doch dem ganczen kreis mercklicher schaden mue vnd arbeit do Got vor sei ent- sten mocht. Hierumb liber herre, Ew. Edl. biten wir fleissiklich, E. G. geruhe mit sulcher volksendung nicht sawmen, sunder vns an vercziehen volk zuschicken, domit sulches grosses gewer vnderstanden wirt. Responsum petimus.
394 mogen so kunnen wir nicht mer. Douon liber herre saumpt nicht, wann die feind wol wissen das nicht volk zu vns haben, vnd gen doruf, das sie das geslos E. G. der kristenheit vnd vns mogen benemen. Dat. in die Sigismundi. 338. 1425, Mai (s. d.) (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Hašek (von Waldstein): da Herzog Albrecht ihm geschrieben, er (Hašek) werde ihm das verlangte Volk zuschicken, so mahnen sie darum, indem dem Kloster Hradisch Verrath drohe. (MS. Wenc. de Iglav, fol. 111a.) „Haskoni.“ Vnsern willigen dinste zuuor, Edler vnd gunstiger liber herre! Vnsers herrn des Margrafen genad hat vns zugeschriben, wie er mit E. G. yecz doran beliben ist, das ir fur sich ewer volk zu vns wurdet schicken, des wir also bies hieher begirlich gebeitet haben, Wann vns vnd der Stat des ein grosse notdurft were, neben sulcher warnung, die vns getan werden, wie die veinde sich (an dem Behemischen gemerk) sampmen vnd sterken vermeynnde ye (hieherab) sich an vns vorsuchen. Dorczu werden wir brieflich vnd muntlich in manicherlai weis gewarnet von guten frunden, das vf dem kloster Redisch bei vns gelegen ye verretnuss sey vnd das es in der veinde hende kumen sal, wo nicht kurczlich douor gedacht werde, doraws doch dem ganczen kreis mercklicher schaden mue vnd arbeit do Got vor sei ent- sten mocht. Hierumb liber herre, Ew. Edl. biten wir fleissiklich, E. G. geruhe mit sulcher volksendung nicht sawmen, sunder vns an vercziehen volk zuschicken, domit sulches grosses gewer vnderstanden wirt. Responsum petimus.
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395 339. 1425, Mai 13 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Otto von Bayern: er willfahre seinem Gesuche und schicke 10 Reisige den Tachauern zu Hilfe gegen die Ketzer. (Nurnberger Missiv-Buch VI, fol. 179.) Herzog Otten von Peyern. Gnediger Herre! Als vns ewr Hoch. verschriben hat der von tachaw erynnrung ewern fürstenlichen gnaden geschehen von sölicher treffenlicher warnung wegen, die In komen sey, daz sie die Hussen ye meynen zu vbercziehen, darumb sie ewr gnade angerüft haben, In vmb cristenlich glawben willen da- rynnen zu hilff zu komen, darauf ewer Hoch. an vns begert, ewern gnaden X greysiger gsellen darczu zu zuschicken oc., das haben wir wol vernomen. Vnd wellen dem allmechtigen got zu lob, Cristem glawben zu sterkung, vnserm gnedigisten Herren.... dem Römischen oc. Künig vnd ewern fürstenlichen gnaden zu dienst damit also willfaren. Denn wo wir ewer Hoch. dienst vnd wolgefallen oc. Datum dominica Vocem Jocun- ditatis. 340. 1425, Jun. 10 (Ofen). König Sigmund an die Stadt Frankfurt oc.: sie sollen auch zu dem mit den Kurfürsten verabredeten Reichstage nach Wien ihre Boten senden. (Ex orig. arch. Francofurt.) Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czeiten Merer des Reichs vnd zu Vngern zu Behem Dalmacien Croacien oc. kunig. Embieten den Burgermeistern Reten vnd Burgern gemeinlich der Stat zu Franckfurd vnd allen andern Richsteten in der Wederaw gelegen, vnsern vnd des Richs lieben getruen vnser gnad vnd alles gut. Lieben getruen! Zu vns haben gesandt die Erwirdigen Conrat zu Mencze, Dyetrich zu Collen vnd Otto zu Trier Erz- bischoue vnser lieben Neuen vnd die hochgebornen Ludwig
395 339. 1425, Mai 13 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Otto von Bayern: er willfahre seinem Gesuche und schicke 10 Reisige den Tachauern zu Hilfe gegen die Ketzer. (Nurnberger Missiv-Buch VI, fol. 179.) Herzog Otten von Peyern. Gnediger Herre! Als vns ewr Hoch. verschriben hat der von tachaw erynnrung ewern fürstenlichen gnaden geschehen von sölicher treffenlicher warnung wegen, die In komen sey, daz sie die Hussen ye meynen zu vbercziehen, darumb sie ewr gnade angerüft haben, In vmb cristenlich glawben willen da- rynnen zu hilff zu komen, darauf ewer Hoch. an vns begert, ewern gnaden X greysiger gsellen darczu zu zuschicken oc., das haben wir wol vernomen. Vnd wellen dem allmechtigen got zu lob, Cristem glawben zu sterkung, vnserm gnedigisten Herren.... dem Römischen oc. Künig vnd ewern fürstenlichen gnaden zu dienst damit also willfaren. Denn wo wir ewer Hoch. dienst vnd wolgefallen oc. Datum dominica Vocem Jocun- ditatis. 340. 1425, Jun. 10 (Ofen). König Sigmund an die Stadt Frankfurt oc.: sie sollen auch zu dem mit den Kurfürsten verabredeten Reichstage nach Wien ihre Boten senden. (Ex orig. arch. Francofurt.) Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czeiten Merer des Reichs vnd zu Vngern zu Behem Dalmacien Croacien oc. kunig. Embieten den Burgermeistern Reten vnd Burgern gemeinlich der Stat zu Franckfurd vnd allen andern Richsteten in der Wederaw gelegen, vnsern vnd des Richs lieben getruen vnser gnad vnd alles gut. Lieben getruen! Zu vns haben gesandt die Erwirdigen Conrat zu Mencze, Dyetrich zu Collen vnd Otto zu Trier Erz- bischoue vnser lieben Neuen vnd die hochgebornen Ludwig
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396 pfalczgraff bey Rine oc. vnd herczog in Beyern, Fridrich her- czog zu Sachsen vnd Marggraf zu Myssen, vnd Fridrich Marg- graff zu Brandenburg vnd Burggraff zu Nurnberg, vnser lieben Oheimen vnd kurfursten, den edeln Adolfen Grauen zu Nassaw vnsern vnd des Richs lieben getruen, der vns Ir meynung luter- lich vnd vernufftlich gesagt vnd erczelt hat, vnd nemlich daz Sy zu vns komen wollen von des heiligen Cristengloubens, vnd des heiligen Richs notdurffte wegen, vns vndereinander zube- reden vnd dem nach zugeen, als des notdurfftig sin wirdet. Nu haben wir In widerumb bey demselben Graf Adolffen zuuer- steen geben, das wir zumal gern mit In zusamen gen Wienn komen wollen vff solichen tag den Sy vns benennen werden, wenn wir dorczu zu komen allewege willig vnd bereyt sin. Vnd sind nu notdurfftig were, daz Ir vnd ander Stete ouch zu soli- chem tag qwemet, das des heiligen Cristengloubens vnd des heiligen Richs notdurffte dester volkomlicher mochten furge- nommen vnd zu Gutem ende gebracht werden. Dorumb begern wir von euch mit ganczem flisse wenn euch dieselbeu kurfursten oder das Merer teil vnder In, von vnsern wegen solichen tag, als sy zu vns komen vnd bey vns sein wollen verkunden wer- den, das Ir denn vff denselben tag ouch zu Vns ewer frunde sendet. Doran tut Ir vns sunderlich dank vnd beheglikeyt. Geben zu Ofen am Sontag nach Gotslichnams tag, vnserer Riche des Vngrischen oc. in dem XXXIX des Romischen in dem XV vnd des Behemischen Im fünften Jaren. Ad mandatum D. Regis Franciscus pptus. Strigoniens. 341. 1425, Jun. 20 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an seine Hauptleute im Felde: Weisung, wie lange und auf welche Art sie dem Herrn von Plauen Dienste leisten sollen. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 187). Hannsen Camrer vnd Petern Heydenaber. Vnser furdrung beuor Lieber Hanns vnd Peter! Ewern brief Erharden Schürsten yeczund gesandt geben an sand
396 pfalczgraff bey Rine oc. vnd herczog in Beyern, Fridrich her- czog zu Sachsen vnd Marggraf zu Myssen, vnd Fridrich Marg- graff zu Brandenburg vnd Burggraff zu Nurnberg, vnser lieben Oheimen vnd kurfursten, den edeln Adolfen Grauen zu Nassaw vnsern vnd des Richs lieben getruen, der vns Ir meynung luter- lich vnd vernufftlich gesagt vnd erczelt hat, vnd nemlich daz Sy zu vns komen wollen von des heiligen Cristengloubens, vnd des heiligen Richs notdurffte wegen, vns vndereinander zube- reden vnd dem nach zugeen, als des notdurfftig sin wirdet. Nu haben wir In widerumb bey demselben Graf Adolffen zuuer- steen geben, das wir zumal gern mit In zusamen gen Wienn komen wollen vff solichen tag den Sy vns benennen werden, wenn wir dorczu zu komen allewege willig vnd bereyt sin. Vnd sind nu notdurfftig were, daz Ir vnd ander Stete ouch zu soli- chem tag qwemet, das des heiligen Cristengloubens vnd des heiligen Richs notdurffte dester volkomlicher mochten furge- nommen vnd zu Gutem ende gebracht werden. Dorumb begern wir von euch mit ganczem flisse wenn euch dieselbeu kurfursten oder das Merer teil vnder In, von vnsern wegen solichen tag, als sy zu vns komen vnd bey vns sein wollen verkunden wer- den, das Ir denn vff denselben tag ouch zu Vns ewer frunde sendet. Doran tut Ir vns sunderlich dank vnd beheglikeyt. Geben zu Ofen am Sontag nach Gotslichnams tag, vnserer Riche des Vngrischen oc. in dem XXXIX des Romischen in dem XV vnd des Behemischen Im fünften Jaren. Ad mandatum D. Regis Franciscus pptus. Strigoniens. 341. 1425, Jun. 20 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an seine Hauptleute im Felde: Weisung, wie lange und auf welche Art sie dem Herrn von Plauen Dienste leisten sollen. (Nurnberger Missiv-Buch V, fol. 187). Hannsen Camrer vnd Petern Heydenaber. Vnser furdrung beuor Lieber Hanns vnd Peter! Ewern brief Erharden Schürsten yeczund gesandt geben an sand
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397 Veyts tag, haben wir auch wol vernomen. Nu haben wir ewch kürtzlich dauor vnser meynung bey vnser selbs botten verschri- ben, die Ir nu auch wol vernommen mugt haben. Also ist nu auf ewr yeczige schrift vnser meynung, daz Ir die XIIII tag als denn .... der von Plawen begert hat, dortynnen beleiben süllet, vnd seyn denn die dink gestalt, als wir noch versteen, so nemt bescheidenlich vrlawb vnd kombt herheim. Es entstunden denn in der zeit söllich ernstlich gross sache, so schaidet mit vn- serm vngelimpf niht ab, bis Ir vns anderwaid bottschaft têtt. Vnd wer es, daz ewch söllich rede aber begegent wurden, daz wir zu krank zu der rettung gesandt sölten haben, oder daz .... der von Plawen meynet, wir hetten ewch yetzunt zu tegli- chem krieg hin ein geschikt, so mugt Ir von vnsern wegen be- schaidenlich antwurten, wenn fürsten, herren vnd ander auch hinein schikten, es were zu teglichem krieg oder zu rettung, so wölten wir vns selbs auch gern angreifen vnd tun als vns wol geburet vnd als wir vor auch getan haben. Datum sub si- gillo Petri Schopper magistri ciuium feria IIII ante Johannis Baptiste. 342. 1425, Jul. 9 (Poděbrad). Hynek von Kunstat und auf Poděbrad an Fürst Sigmund von Lithauen: dankt für den erhaltenen Succurs an Truppen, entschuldigt sich, dass er bei ihm nicht erscheinen konnte, da er vor den umliegenden Feinden stets auf der Hut sein muss, und verpflichtet sich zur Treue. (Archlv Český, III, 303.) 343. 1425, Jul. 25 (Waizen). Vertrag zwischen König Sigmund und den Herzogen von Sachsen und von Österreich, zu Waizen geschlossen. (Orig. im Dresdner Staats-Archiv.) Wir Sigmund von Gots Gnaden Romischer Kunig zcu allen zyten Merer des Richs vnd zcu Hungern zcu Behem Dalmatien Croatien oc. Kunig vnd wir Friderich von denselbin Gots Gnaden
397 Veyts tag, haben wir auch wol vernomen. Nu haben wir ewch kürtzlich dauor vnser meynung bey vnser selbs botten verschri- ben, die Ir nu auch wol vernommen mugt haben. Also ist nu auf ewr yeczige schrift vnser meynung, daz Ir die XIIII tag als denn .... der von Plawen begert hat, dortynnen beleiben süllet, vnd seyn denn die dink gestalt, als wir noch versteen, so nemt bescheidenlich vrlawb vnd kombt herheim. Es entstunden denn in der zeit söllich ernstlich gross sache, so schaidet mit vn- serm vngelimpf niht ab, bis Ir vns anderwaid bottschaft têtt. Vnd wer es, daz ewch söllich rede aber begegent wurden, daz wir zu krank zu der rettung gesandt sölten haben, oder daz .... der von Plawen meynet, wir hetten ewch yetzunt zu tegli- chem krieg hin ein geschikt, so mugt Ir von vnsern wegen be- schaidenlich antwurten, wenn fürsten, herren vnd ander auch hinein schikten, es were zu teglichem krieg oder zu rettung, so wölten wir vns selbs auch gern angreifen vnd tun als vns wol geburet vnd als wir vor auch getan haben. Datum sub si- gillo Petri Schopper magistri ciuium feria IIII ante Johannis Baptiste. 342. 1425, Jul. 9 (Poděbrad). Hynek von Kunstat und auf Poděbrad an Fürst Sigmund von Lithauen: dankt für den erhaltenen Succurs an Truppen, entschuldigt sich, dass er bei ihm nicht erscheinen konnte, da er vor den umliegenden Feinden stets auf der Hut sein muss, und verpflichtet sich zur Treue. (Archlv Český, III, 303.) 343. 1425, Jul. 25 (Waizen). Vertrag zwischen König Sigmund und den Herzogen von Sachsen und von Österreich, zu Waizen geschlossen. (Orig. im Dresdner Staats-Archiv.) Wir Sigmund von Gots Gnaden Romischer Kunig zcu allen zyten Merer des Richs vnd zcu Hungern zcu Behem Dalmatien Croatien oc. Kunig vnd wir Friderich von denselbin Gots Gnaden
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398 Herczog zcu Sachssen des heylgen Romischen Richs Erzmar- schalh Lantgrave in Doringen vnd Marcgrafe zcu Missen vnd wir Friderich vnd Sigmund sin Sune, vnd wir Albrecht auch von denselbin Gots Gnaden Herzog zcu Osterrich zcu Styr zcu Kernten vnd Marcgraf zcu Merhern vnd Grave zcu Tyrol be- kennen fur vns vnser erben vnd nachkomen vffinbar mit dissen brif allen den die in sehn ader horin lesen, Als von alden zcyten das hus zeu Behem mit den hochgebornn Herzogin vnd Herzog- tum zcu Sachssen Lantgraven in Doringen vnd Marcgraven in Missen vnd das Haws zcu Osterrich in ganzer liebe vnd frunt- schafft vnd in steter eynickeit bliben sin vnd zewischen In vil alter buntniss gemacht vnd begriffn sind, die auch by allen iren krefften und macht beleiben sullen Vnd doch ettliche vnser finde, die vns an beiden teilen nicht wol noch guts gunnen, sunder wege gesucht vnd villicht noch suchen wie sie vns zcu- trennen vnd zcu Vnwillen gein einander bringen mochten, als das auch eyns teils zcu Nurenberg versucht ist wurden, wie man vns Kunig Sigmunden mit vns Herczog Friderichen vnd vnsern Vettern von Missen vnder einander werren mochte, vnd wir doch Kunig Sigmund zcu solichen sachen nicht kommen wolten lassen Sunder demselbin Herczog Friderichen vnd sinen Vettern ein Summe Gelds vorschribin habin, als der brif dor- uber gegebin vsswieset vnd habin das darumb getan als derselb brif Innhaldit, das wir sie zcu Hulffe in Gots vnd in vnserm dinst gein den Kezern zcu Behem zcu vns geczogin habin. Vnd vf das sullen wir In die egemelt Summ Gelts beczalen. Vnd habin vns doran nicht lassin benugen sunder das vnser liebe gein dir Herczog Frideriche zcu Sachssen vnd Marcgrave zcu Missen vnd dinen kindern lutter erschiene, das die darkumbt von herzenlicher truwe, die vns dorzu zcihen vnd bewegin. Habin wir angesehin solch lieb vnd demutig bethe, die du vns Fride- rich vorgenanter angelegt hast, do vns das Herczogthum zcu Sachssen vnd die Kure daselbs ledig wurdin ist. Vnd vmb des willn das solich lieb ymmer vnd mere gehort werde vnd zcu- neme, So habin wir dir dasselb Herzogtum mit sambt der Kure gnediclich gegebin mit allen herschefften vnd zcugehorungen, als die briff doruber gegebin clerlicher ynne halden So habin wir Kunig Sigmund vorgnant an dir Herczog Albrechten vor-
398 Herczog zcu Sachssen des heylgen Romischen Richs Erzmar- schalh Lantgrave in Doringen vnd Marcgrafe zcu Missen vnd wir Friderich vnd Sigmund sin Sune, vnd wir Albrecht auch von denselbin Gots Gnaden Herzog zcu Osterrich zcu Styr zcu Kernten vnd Marcgraf zcu Merhern vnd Grave zcu Tyrol be- kennen fur vns vnser erben vnd nachkomen vffinbar mit dissen brif allen den die in sehn ader horin lesen, Als von alden zcyten das hus zeu Behem mit den hochgebornn Herzogin vnd Herzog- tum zcu Sachssen Lantgraven in Doringen vnd Marcgraven in Missen vnd das Haws zcu Osterrich in ganzer liebe vnd frunt- schafft vnd in steter eynickeit bliben sin vnd zewischen In vil alter buntniss gemacht vnd begriffn sind, die auch by allen iren krefften und macht beleiben sullen Vnd doch ettliche vnser finde, die vns an beiden teilen nicht wol noch guts gunnen, sunder wege gesucht vnd villicht noch suchen wie sie vns zcu- trennen vnd zcu Vnwillen gein einander bringen mochten, als das auch eyns teils zcu Nurenberg versucht ist wurden, wie man vns Kunig Sigmunden mit vns Herczog Friderichen vnd vnsern Vettern von Missen vnder einander werren mochte, vnd wir doch Kunig Sigmund zcu solichen sachen nicht kommen wolten lassen Sunder demselbin Herczog Friderichen vnd sinen Vettern ein Summe Gelds vorschribin habin, als der brif dor- uber gegebin vsswieset vnd habin das darumb getan als derselb brif Innhaldit, das wir sie zcu Hulffe in Gots vnd in vnserm dinst gein den Kezern zcu Behem zcu vns geczogin habin. Vnd vf das sullen wir In die egemelt Summ Gelts beczalen. Vnd habin vns doran nicht lassin benugen sunder das vnser liebe gein dir Herczog Frideriche zcu Sachssen vnd Marcgrave zcu Missen vnd dinen kindern lutter erschiene, das die darkumbt von herzenlicher truwe, die vns dorzu zcihen vnd bewegin. Habin wir angesehin solch lieb vnd demutig bethe, die du vns Fride- rich vorgenanter angelegt hast, do vns das Herczogthum zcu Sachssen vnd die Kure daselbs ledig wurdin ist. Vnd vmb des willn das solich lieb ymmer vnd mere gehort werde vnd zcu- neme, So habin wir dir dasselb Herzogtum mit sambt der Kure gnediclich gegebin mit allen herschefften vnd zcugehorungen, als die briff doruber gegebin clerlicher ynne halden So habin wir Kunig Sigmund vorgnant an dir Herczog Albrechten vor-
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399 genant auch wol erscheinen lassen solich grosse lieb die wir an dich gelegt habin mit namen das wir dich zcu vnsern leib- lichin Sun genomen vnd dir vnser eyngeborene Tochter fraw Elizabeth vnd auch das Kunigreich zcu Behem gegebin vnd vor- macht habin als das allis in unsir Kunig Sigmunds andern brifen zcu beyder sytte dorubir gemacht vnd ubirgegebin eigentlicher vnd lutterlicher begriffen ist. Des wir Friderich vorgnant Her- czog zcu Sachsen vnd wir Albrecht Herczog zcu Osterrich vor- genant billich vnd muglich dangknemen gein uch Kunig Sig- munden vnsern allirgnedigsten Herren sin sullen vnd wollin biss an vnser ende, Vnd dorumb wir alle mit einander vorge- schribn mit namen Kunig Sigmund vnd Friderich Herczog zcu Sachsen Landgrave in Doringen vnd Marcgrave in Missen vnd wir Fridrich vnd Sigmund sine Sune vnd wir Albrecht Herczog zcu Oesterrich vnd Marcgrave in Merhern solich liebe vnder vns zustercken vnd zcu meren vnd bleiblich zcu machen allen vnsirn Kunigreichen furstenthumen, herschefften landen vnd luten zcu trost vnd zcu sunderlicher befridung das die zewuschin vns vnsern erben vnd nachkomen ewiclichen blibe vnd befestnet werde, habin wir vns mit einander verbunden vnd geeynet, vor- binden vnd eynen vns in crafft diess brifs by vnsirn truwen eren vnd eyden by einander zcu beleibn vnd an einander zcu helffin mit aller vnsir macht vnd allen vnsirn landen vnd luten mit Rat vnd tate wider allermeniclich nyemants ussgenomen, doch alleyne ussgenomen vnsir heiligen Vater den Babst vnd auch nach vnsirn ende einen zcukunftigen Keiser vnd Romischen Kunig. Vnd namlich das wir Friderich Herczog zcu Sachssen vnd Marcgrafe in Missen vnd vnser erbe by dem egenannten vnsirn gnedigen Herrn Hern Sigmunden als einen Romischen Kunig zcukunftigen Keiser vnd einen Kunig zcu Behem sin lebtag vnd auch bie dem egenantin Herrn Albrecht als einen Kunig zeu Behem wenn es zcu schulden qweme vnd Iczund auch als einen Herczog zcu Osterrich vnd Marcgraven in Mer- hern blibn vnd bygestendig sin sullin vnd wollen mit aller vnser macht, In solchir masse ab die Kezer die in Behem sind den vorgnanten vnsern liben Oheim Herczog Albrechten vnd sin erben mit macht obirzugen vnd In beschedigten. Ee dan er das Kunigrich zcu Behem in sine gewalt bracht hett, vnd er vns
399 genant auch wol erscheinen lassen solich grosse lieb die wir an dich gelegt habin mit namen das wir dich zcu vnsern leib- lichin Sun genomen vnd dir vnser eyngeborene Tochter fraw Elizabeth vnd auch das Kunigreich zcu Behem gegebin vnd vor- macht habin als das allis in unsir Kunig Sigmunds andern brifen zcu beyder sytte dorubir gemacht vnd ubirgegebin eigentlicher vnd lutterlicher begriffen ist. Des wir Friderich vorgnant Her- czog zcu Sachsen vnd wir Albrecht Herczog zcu Osterrich vor- genant billich vnd muglich dangknemen gein uch Kunig Sig- munden vnsern allirgnedigsten Herren sin sullen vnd wollin biss an vnser ende, Vnd dorumb wir alle mit einander vorge- schribn mit namen Kunig Sigmund vnd Friderich Herczog zcu Sachsen Landgrave in Doringen vnd Marcgrave in Missen vnd wir Fridrich vnd Sigmund sine Sune vnd wir Albrecht Herczog zcu Oesterrich vnd Marcgrave in Merhern solich liebe vnder vns zustercken vnd zcu meren vnd bleiblich zcu machen allen vnsirn Kunigreichen furstenthumen, herschefften landen vnd luten zcu trost vnd zcu sunderlicher befridung das die zewuschin vns vnsern erben vnd nachkomen ewiclichen blibe vnd befestnet werde, habin wir vns mit einander verbunden vnd geeynet, vor- binden vnd eynen vns in crafft diess brifs by vnsirn truwen eren vnd eyden by einander zcu beleibn vnd an einander zcu helffin mit aller vnsir macht vnd allen vnsirn landen vnd luten mit Rat vnd tate wider allermeniclich nyemants ussgenomen, doch alleyne ussgenomen vnsir heiligen Vater den Babst vnd auch nach vnsirn ende einen zcukunftigen Keiser vnd Romischen Kunig. Vnd namlich das wir Friderich Herczog zcu Sachssen vnd Marcgrafe in Missen vnd vnser erbe by dem egenannten vnsirn gnedigen Herrn Hern Sigmunden als einen Romischen Kunig zcukunftigen Keiser vnd einen Kunig zcu Behem sin lebtag vnd auch bie dem egenantin Herrn Albrecht als einen Kunig zeu Behem wenn es zcu schulden qweme vnd Iczund auch als einen Herczog zcu Osterrich vnd Marcgraven in Mer- hern blibn vnd bygestendig sin sullin vnd wollen mit aller vnser macht, In solchir masse ab die Kezer die in Behem sind den vorgnanten vnsern liben Oheim Herczog Albrechten vnd sin erben mit macht obirzugen vnd In beschedigten. Ee dan er das Kunigrich zcu Behem in sine gewalt bracht hett, vnd er vns
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400 umb hulff ermante. Das wir dann mit vnsern landen vnd luten vnd aller vnser macht die wir haben noch solcher manung uf dieselbin Kezer zcihen vnd sié von vnsern landen zcu Sachssen und Missen vnd den Gemercken wo das am fuglichsten ist an- griffen vnd beschedigen so wir beste mugen, ussgenomen den hochgebornen Friderich Lantgraven in Doringen vnd Marcgraven zcu Missen vnsern liben Vettern vnd sin erben. Vnd widerumb sullen vnd wollen wir Kunig Sigmund vnd vnser erben dem egenanten Herczog Fridrichen zcu Sachssen vnd Maregraven zcu Missen vnd sinen erbn mit rat vnd mit tat wider allirmenc- lich die sie angriffen vnd beschedigen wolden bygesten, vnd mit allir vnser macht behulfin sin. Vnd wir Albrecht Herczog zcu Sachssen vnd sin enerben gebunden syn zcu helffin vnd byzcuge- steen in solicher masse, ob sie die Kezer die in Behemen sind mit macht vbirzugen vnd sie beschedigten Ee dan das Kunigrich zcu Behem in vnser gewalt qweme vnd sie vns vmb hulff ermanten. Das wir dan mit vnsirn landen vnd luten vnd aller vnsir macht die wir habin noch solcher ermanung uf dieselbin Kezer zcihen vnd sie vnd vnsere Gemercken Osterrich vnd Merhern wo das am fuglichsten ist angriffen vnd beschedigen so wir beste mugen Wann wir aber zcu der Krone zcu Behem komen So sullin wir mit der Kron vnd dem land zcu Behem allein gebunden sin zcu helffin vnd byzcugesteen denselbin Herczogen zcu Sachsen vnd Marggraven zcu Meissn vnd iren erben als die geginwertig buntnisse inne helt vssgenommen vnser Vettern die Herczoge zcu Osterrich vnd ir erbn, Ouch sollin wir alle vnd vnser erben, vnd vnsir iglicher alle vnser land lute manne burgmanne dinstmanne Ritter knecht burger vnd alle vnser vntertan in welchen wesin die sin, die wir iczund habin ader hernach ge- wynnen vnd vnser herschefte, wo die gelegin sind vnd iglicher vndir vns des andern vorteidigen, vorsprechin vnd beschirmen muglicher wiss als sin selbs herschefte in guten truwen vnd also vnser iglicher sal des andern vnd siner erben und nach- komen zcu dem rechten mechtig sin. Doch aber das zcwuschin vns Herczog Fridrichen zu Sachssen vnd Herczog Albrechte von Osterrich vnd vnsir erben. were es das einer des andern nicht mechtig were zcum rechten vnd glichen vnd Im des vss- ginge So ist der ander demselbin nicht pflichtig zcu helffen
400 umb hulff ermante. Das wir dann mit vnsern landen vnd luten vnd aller vnser macht die wir haben noch solcher manung uf dieselbin Kezer zcihen vnd sié von vnsern landen zcu Sachssen und Missen vnd den Gemercken wo das am fuglichsten ist an- griffen vnd beschedigen so wir beste mugen, ussgenomen den hochgebornen Friderich Lantgraven in Doringen vnd Marcgraven zcu Missen vnsern liben Vettern vnd sin erben. Vnd widerumb sullen vnd wollen wir Kunig Sigmund vnd vnser erben dem egenanten Herczog Fridrichen zcu Sachssen vnd Maregraven zcu Missen vnd sinen erbn mit rat vnd mit tat wider allirmenc- lich die sie angriffen vnd beschedigen wolden bygesten, vnd mit allir vnser macht behulfin sin. Vnd wir Albrecht Herczog zcu Sachssen vnd sin enerben gebunden syn zcu helffin vnd byzcuge- steen in solicher masse, ob sie die Kezer die in Behemen sind mit macht vbirzugen vnd sie beschedigten Ee dan das Kunigrich zcu Behem in vnser gewalt qweme vnd sie vns vmb hulff ermanten. Das wir dan mit vnsirn landen vnd luten vnd aller vnsir macht die wir habin noch solcher ermanung uf dieselbin Kezer zcihen vnd sie vnd vnsere Gemercken Osterrich vnd Merhern wo das am fuglichsten ist angriffen vnd beschedigen so wir beste mugen Wann wir aber zcu der Krone zcu Behem komen So sullin wir mit der Kron vnd dem land zcu Behem allein gebunden sin zcu helffin vnd byzcugesteen denselbin Herczogen zcu Sachsen vnd Marggraven zcu Meissn vnd iren erben als die geginwertig buntnisse inne helt vssgenommen vnser Vettern die Herczoge zcu Osterrich vnd ir erbn, Ouch sollin wir alle vnd vnser erben, vnd vnsir iglicher alle vnser land lute manne burgmanne dinstmanne Ritter knecht burger vnd alle vnser vntertan in welchen wesin die sin, die wir iczund habin ader hernach ge- wynnen vnd vnser herschefte, wo die gelegin sind vnd iglicher vndir vns des andern vorteidigen, vorsprechin vnd beschirmen muglicher wiss als sin selbs herschefte in guten truwen vnd also vnser iglicher sal des andern vnd siner erben und nach- komen zcu dem rechten mechtig sin. Doch aber das zcwuschin vns Herczog Fridrichen zu Sachssen vnd Herczog Albrechte von Osterrich vnd vnsir erben. were es das einer des andern nicht mechtig were zcum rechten vnd glichen vnd Im des vss- ginge So ist der ander demselbin nicht pflichtig zcu helffen
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401 wider recht vmb die sache Ouch sollin alle vnsere vnd vnsir iglichs Slos vnd lande den andern offin vnd behulffin sin in allen notturften, wenn vnd wie offte In des not wirdet ane hinderniss vnd widerrede glicherweis als vnser iglichen selbir doch an derselbin lande Sloss vnd Stete mercklichin schaden vngeverlich. Were auch das wir alle mit einander ader vnsir erbin vnd nach- komen Veste Stete ader Sloss gewunnen die vnser fiend vnd vnser keins nicht werin, die sollin wir mit einander teilen, ig- lichem nach der anzal der gereisigen vnd gewapneter lute die vnser iglicher hette, Welcher aber als wir sollich Slos Stete vnd Vesten gewynnen wurden syn lute nicht gegenwertig hette, der sal an denselbin Slossen Steten vnd Vesten keynen teyle haben. Wer aber das wir Sloss Stete vnd Vesten gewunnen, die vndir vns eynigs weren, dieselbin Sloss Stete vnd Vesten sullen wir dem des sie werin lediclich widerkeren. Item ab einer vnder vns ein gesloss ader merer die wir iczund ynne ader in vnser gewaltsam haben werden vorlure, vnd die andern vmb hulffe wurde anruffen die sollin Im mit einer anzal volkes hulffe tun nachdem vnd die Slosse ferre ader nahent gelegin sint vn- geverlich Were auch das einer vndir vns in sinnen land mit macht vbirzogen wurde vnd die andern vordert mit irer ganzen macht Im nachzufolgen, Wer dann das sie mit sollicher Ir macht zcu Im nicht komen mochten vngeverlich So sullin sie mit der- selbin ir ganzer macht in vier wochen, nachdem vnd sie gefor- dert werdin an dem andern ort uff die fiend zcihen, wo das allirnuzlichst sin werdet vnd sie angriffen vnd wendin nach allen iren Vermogen. Were aber sach, das die fiend die In überczogen hetten in solcher nahent nicht gesessin weren, das sie die be- kummern mochten So sulln sie mit ganzer ir macht nach solicher Vorderung folgen vnd zcu Im komen vnd Im gehulffin vnd bygestendig sin nach allen iren Vermogen auch vngeverlich. Auch was yetweder vnder vns Slosse Inne hat ader habin wurde in siner gewaltsam So sullin Im die andern geholffin sin, das er die behab ader aber die verlurne herwider helffin zcuge- winnen ane widerkerung der zcerung. Were aber das einer vn- dir vns Slosse gewynnen wolt, die er yzt nicht Inn hat ader habin wurde So sal er den andern die Im dieselbin Slosse helffin zcu gewynnen darumb gnugen, nach erkentniss vir ir 26
401 wider recht vmb die sache Ouch sollin alle vnsere vnd vnsir iglichs Slos vnd lande den andern offin vnd behulffin sin in allen notturften, wenn vnd wie offte In des not wirdet ane hinderniss vnd widerrede glicherweis als vnser iglichen selbir doch an derselbin lande Sloss vnd Stete mercklichin schaden vngeverlich. Were auch das wir alle mit einander ader vnsir erbin vnd nach- komen Veste Stete ader Sloss gewunnen die vnser fiend vnd vnser keins nicht werin, die sollin wir mit einander teilen, ig- lichem nach der anzal der gereisigen vnd gewapneter lute die vnser iglicher hette, Welcher aber als wir sollich Slos Stete vnd Vesten gewynnen wurden syn lute nicht gegenwertig hette, der sal an denselbin Slossen Steten vnd Vesten keynen teyle haben. Wer aber das wir Sloss Stete vnd Vesten gewunnen, die vndir vns eynigs weren, dieselbin Sloss Stete vnd Vesten sullen wir dem des sie werin lediclich widerkeren. Item ab einer vnder vns ein gesloss ader merer die wir iczund ynne ader in vnser gewaltsam haben werden vorlure, vnd die andern vmb hulffe wurde anruffen die sollin Im mit einer anzal volkes hulffe tun nachdem vnd die Slosse ferre ader nahent gelegin sint vn- geverlich Were auch das einer vndir vns in sinnen land mit macht vbirzogen wurde vnd die andern vordert mit irer ganzen macht Im nachzufolgen, Wer dann das sie mit sollicher Ir macht zcu Im nicht komen mochten vngeverlich So sullin sie mit der- selbin ir ganzer macht in vier wochen, nachdem vnd sie gefor- dert werdin an dem andern ort uff die fiend zcihen, wo das allirnuzlichst sin werdet vnd sie angriffen vnd wendin nach allen iren Vermogen. Were aber sach, das die fiend die In überczogen hetten in solcher nahent nicht gesessin weren, das sie die be- kummern mochten So sulln sie mit ganzer ir macht nach solicher Vorderung folgen vnd zcu Im komen vnd Im gehulffin vnd bygestendig sin nach allen iren Vermogen auch vngeverlich. Auch was yetweder vnder vns Slosse Inne hat ader habin wurde in siner gewaltsam So sullin Im die andern geholffin sin, das er die behab ader aber die verlurne herwider helffin zcuge- winnen ane widerkerung der zcerung. Were aber das einer vn- dir vns Slosse gewynnen wolt, die er yzt nicht Inn hat ader habin wurde So sal er den andern die Im dieselbin Slosse helffin zcu gewynnen darumb gnugen, nach erkentniss vir ir 26
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402 Rete ob die darumb eynig sind. Wer aber das die nicht eynig werden So sullin sie macht habin den funften zcu erwelen, das das an einen Obmann nicht gebreche, der dan macht hab das genzlich zwuschin In zcu entscheiden. Were auch das wir ykeinen gefangen mit einander fingen, die sal man teilen nach der man- zal der lute, die dann vnser jglicher uf dem felde hat. Item in was krig vnsir einer von des andern wegin ader mit den andern keme, darumb sal sich ein teil nicht finden nach sunen an des andern teils willen vnd wissen vngeverlich Ouch sullin wir einer dem andern nicht fient werden nach entsagen Sunder wer sache, das zewuschin vns vnsern erben vnd nachkomen vnder vns vnsern mannen burgmannen ader vndirtanen beydersyt keynerley uflauff missehelung ader krig entstunden von welchen sachen das were. So sullin wir vnd vnsir erben zewene Ratman darzu gebin von vnsern wegin vnd die solln komen vf einen nemlichin tag der In von den claghaftigen teil genannt wirdet. Wenn sie von vnsir yetweder syt ermant werdin vnd uf eine solche stat die beiden teilen gelegen sin vnd dasselb soll in die Ratlute nach den eiden.. die sie daruber swerin sollin zcu den hei- ligen vnd by den truwen damit sie den Herschefften vorbunden sin ein Recht ader ein fruntschaft sprechin inwendig vir wochin nach dem tag als die der sachen vnderwist werdin. Vnd dem- selbin spruch sulln alle teile gehorsam sin vnd das volfuren vnd enden volkomenlich an hinderniss vnd ane allis wider- sprechin. Were aber sache das die Ratlute nicht ubireinkomen vnd sich zeweyen wurden, also das sie wider einander wider- zemig recht sprechin vnd nicht eynhellig wurden So sullen wir zeu stund einen Obman kiesen, der usssprechin sal uf die zcyt als wir des eyns werden Ouch wenn wir allir vnd vnsir iglicher zcu vnsirm Rat nemen, der vnd die sullin sweren das sie vns dorzu wiesen vnd halden sullen, das wir solich bunt- niss volfuren vnd halden Ouch sollin wir mit vnsirn landen vnd luten vorsichern vnd vormachin, das solch bundniss vol- furen vnd halden Ouch sollin wir mit vnsirn landen vnd luten vorsichern vnd vormachin, das solch buntniss gehalden werden vnd ab ymand vndir vns solch buntniss vbirfurn wolt, dem sollin desselbin land lute vnd Stete des nicht behulffin sin, vnd sollin doran recht getan habin vnd des vnverdacht belei-
402 Rete ob die darumb eynig sind. Wer aber das die nicht eynig werden So sullin sie macht habin den funften zcu erwelen, das das an einen Obmann nicht gebreche, der dan macht hab das genzlich zwuschin In zcu entscheiden. Were auch das wir ykeinen gefangen mit einander fingen, die sal man teilen nach der man- zal der lute, die dann vnser jglicher uf dem felde hat. Item in was krig vnsir einer von des andern wegin ader mit den andern keme, darumb sal sich ein teil nicht finden nach sunen an des andern teils willen vnd wissen vngeverlich Ouch sullin wir einer dem andern nicht fient werden nach entsagen Sunder wer sache, das zewuschin vns vnsern erben vnd nachkomen vnder vns vnsern mannen burgmannen ader vndirtanen beydersyt keynerley uflauff missehelung ader krig entstunden von welchen sachen das were. So sullin wir vnd vnsir erben zewene Ratman darzu gebin von vnsern wegin vnd die solln komen vf einen nemlichin tag der In von den claghaftigen teil genannt wirdet. Wenn sie von vnsir yetweder syt ermant werdin vnd uf eine solche stat die beiden teilen gelegen sin vnd dasselb soll in die Ratlute nach den eiden.. die sie daruber swerin sollin zcu den hei- ligen vnd by den truwen damit sie den Herschefften vorbunden sin ein Recht ader ein fruntschaft sprechin inwendig vir wochin nach dem tag als die der sachen vnderwist werdin. Vnd dem- selbin spruch sulln alle teile gehorsam sin vnd das volfuren vnd enden volkomenlich an hinderniss vnd ane allis wider- sprechin. Were aber sache das die Ratlute nicht ubireinkomen vnd sich zeweyen wurden, also das sie wider einander wider- zemig recht sprechin vnd nicht eynhellig wurden So sullen wir zeu stund einen Obman kiesen, der usssprechin sal uf die zcyt als wir des eyns werden Ouch wenn wir allir vnd vnsir iglicher zcu vnsirm Rat nemen, der vnd die sullin sweren das sie vns dorzu wiesen vnd halden sullen, das wir solich bunt- niss volfuren vnd halden Ouch sollin wir mit vnsirn landen vnd luten vorsichern vnd vormachin, das solch bundniss vol- furen vnd halden Ouch sollin wir mit vnsirn landen vnd luten vorsichern vnd vormachin, das solch buntniss gehalden werden vnd ab ymand vndir vns solch buntniss vbirfurn wolt, dem sollin desselbin land lute vnd Stete des nicht behulffin sin, vnd sollin doran recht getan habin vnd des vnverdacht belei-
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403 ben Ouch sollin vnsir erben wann sie zcu iren Jarn komen solch buntniss vornuwen vnd zcu den heiligen swerin die zcu halden. Were aber das vnser erben vor ihrn Jaren, zcu iren herschefften qwemen So sullin sie dieselbin buntnisse zcu hant vornuwen, vnd ir Vomund sullen swerin das sie vnser erben dorczu halden wollin solche buntniss zcu halden vnd zcu vol- furen. Were auch sache, das vnser herschefte vnd vnser erbin geteilt wurden an mer fursten wie vyl der wurden, So sal ir iglicher die buntnis vernuwen vnd uf den heiligen Kruz schwe- rin vnd dem heiligen Ewangelio solch bundniss ewiclich zcu behalten vnd zcuvolfuren Vnd dese vorgeschribene buntniss ge- lobin wir by vnsern truwen eren vnd eiden, die wir uf den hei- ligen ewangelio leiblich gesworin habin fur vns vnser erbn vnd nachkomen genzlich vnd ewiclich zcuhalden vnd zcu volfuren an allis geverde vnd argelist Mit Orkund des brieves vorsigelt mit vnsirn Kunig Sigmunds Romischen oc. Kunigs Majestat vnd vnsern Friderichs Herczogs zcu Sachsen oc. vnd Albrechts Her- czogs zcu Osterrich oc. anhangenden Insigeln. Gebin zu Waczen in Hungarn an sand Jacobstag des heiligen zcwelff boten nach Cristi geburt vierczenhundert vnd dornach in den funff vnd zewenczigsten Jaren vnser Rich des Hungrischen in dem newn vnd dreissigisten des Romischen in den funfczehenden vnd des Behemischen in den funften Jaren. 344. 1425, Aug. 23 (Ohne Ortsangabe). Hynek Krušina von Schwanberg und Einige vom Adel des Pilsner Kreises an K. Sigmund: bitten, dass er sein Kleinod, welches er ihnen verpfändet hatte, schleunigst auslöse, weil sie sonst gezwungen wären, es weiter unter der Bedingung zu verpfänden, dass der Pfandinhaber verschwiegen wer- den soll. (Archlv Český, III, 369.) 26*
403 ben Ouch sollin vnsir erben wann sie zcu iren Jarn komen solch buntniss vornuwen vnd zcu den heiligen swerin die zcu halden. Were aber das vnser erben vor ihrn Jaren, zcu iren herschefften qwemen So sullin sie dieselbin buntnisse zcu hant vornuwen, vnd ir Vomund sullen swerin das sie vnser erben dorczu halden wollin solche buntniss zcu halden vnd zcu vol- furen. Were auch sache, das vnser herschefte vnd vnser erbin geteilt wurden an mer fursten wie vyl der wurden, So sal ir iglicher die buntnis vernuwen vnd uf den heiligen Kruz schwe- rin vnd dem heiligen Ewangelio solch bundniss ewiclich zcu behalten vnd zcuvolfuren Vnd dese vorgeschribene buntniss ge- lobin wir by vnsern truwen eren vnd eiden, die wir uf den hei- ligen ewangelio leiblich gesworin habin fur vns vnser erbn vnd nachkomen genzlich vnd ewiclich zcuhalden vnd zcu volfuren an allis geverde vnd argelist Mit Orkund des brieves vorsigelt mit vnsirn Kunig Sigmunds Romischen oc. Kunigs Majestat vnd vnsern Friderichs Herczogs zcu Sachsen oc. vnd Albrechts Her- czogs zcu Osterrich oc. anhangenden Insigeln. Gebin zu Waczen in Hungarn an sand Jacobstag des heiligen zcwelff boten nach Cristi geburt vierczenhundert vnd dornach in den funff vnd zewenczigsten Jaren vnser Rich des Hungrischen in dem newn vnd dreissigisten des Romischen in den funfczehenden vnd des Behemischen in den funften Jaren. 344. 1425, Aug. 23 (Ohne Ortsangabe). Hynek Krušina von Schwanberg und Einige vom Adel des Pilsner Kreises an K. Sigmund: bitten, dass er sein Kleinod, welches er ihnen verpfändet hatte, schleunigst auslöse, weil sie sonst gezwungen wären, es weiter unter der Bedingung zu verpfänden, dass der Pfandinhaber verschwiegen wer- den soll. (Archlv Český, III, 369.) 26*
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404 345. 1425, Aug. 27 (Nürnberg). Pfalzgraf Ludwig, Markgraf Friedrich von Brandenburg, die Bischöfe Johann von Würzburg, Friedrich vom Bamberg, Johann von Eichstätt, und die Herzoge Johann und Otto von Bayern schliessen ein Schutz- und Trutzbündniss gegen die Hussiten. Nürnberg, 1425, Montag nach Bartholomäi. (Registrirt in J. Janssens Frankfurts Reichscorrespondenz, 1, 344.) 346. 1425, Sept. 7 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Hašek (von Waldstein): bittet um einen Haupt- mann zur Führung seines Volks, zumal die Warnung gekommen sei, dass die Taborer nach der Einnahme von Richenberg jetzt gegen Olmütz zu ziehen beabsichtigen. (MS. Wenc. de Iglav. f. 111ab.) „Haskoni." Vnsern dinste zuuor, Edlen vnd gunstigen liben herren (sic)! Als E. G. vns zugeschriben haben das wir als gestern geriten volk zu euch schicken solden, das meiste sam wir gehaben möchten, das wir also gern getan hetten, wann wir ein hawbt- man ader techtigen Manne zu einem furer vnd anschicker vn- serm volke hetten, vnd wie vil wir vmb vns ym kreise gefarscht haben so mogen wir doch des nicht ankumen. Darczu werden wir in manicherlei weis gewornet, wie die Thaborn, den Richen- berg nu zu henden gegeben ist, sich meinen in disen kreis zu- uorsuchen, als das E. G. etwas vernemen wirt in dem brieff, den wir hierynnen verslassen Ewern Edlkeiten zusenden, vnd wan E. G. andre vnsers herrn des Margraffen Gnaden Geslosser mit hawbtlewten versorgt hat, mogen E. G. merken das wir auch eines sulichen hawbtmans ader vorwesers zur Stat vnd vnserm volke auch gor notdurft sein. Hierumb biten wir mit diemitigem gebete, Ir gerucht vns vnd die Stat vorsargen vnd vns zuzusenden einen tochtigen Manne mit etczlichen pherden, off den sich E. G. wir vnd die Stat mogen verlossen, neben
404 345. 1425, Aug. 27 (Nürnberg). Pfalzgraf Ludwig, Markgraf Friedrich von Brandenburg, die Bischöfe Johann von Würzburg, Friedrich vom Bamberg, Johann von Eichstätt, und die Herzoge Johann und Otto von Bayern schliessen ein Schutz- und Trutzbündniss gegen die Hussiten. Nürnberg, 1425, Montag nach Bartholomäi. (Registrirt in J. Janssens Frankfurts Reichscorrespondenz, 1, 344.) 346. 1425, Sept. 7 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Hašek (von Waldstein): bittet um einen Haupt- mann zur Führung seines Volks, zumal die Warnung gekommen sei, dass die Taborer nach der Einnahme von Richenberg jetzt gegen Olmütz zu ziehen beabsichtigen. (MS. Wenc. de Iglav. f. 111ab.) „Haskoni." Vnsern dinste zuuor, Edlen vnd gunstigen liben herren (sic)! Als E. G. vns zugeschriben haben das wir als gestern geriten volk zu euch schicken solden, das meiste sam wir gehaben möchten, das wir also gern getan hetten, wann wir ein hawbt- man ader techtigen Manne zu einem furer vnd anschicker vn- serm volke hetten, vnd wie vil wir vmb vns ym kreise gefarscht haben so mogen wir doch des nicht ankumen. Darczu werden wir in manicherlei weis gewornet, wie die Thaborn, den Richen- berg nu zu henden gegeben ist, sich meinen in disen kreis zu- uorsuchen, als das E. G. etwas vernemen wirt in dem brieff, den wir hierynnen verslassen Ewern Edlkeiten zusenden, vnd wan E. G. andre vnsers herrn des Margraffen Gnaden Geslosser mit hawbtlewten versorgt hat, mogen E. G. merken das wir auch eines sulichen hawbtmans ader vorwesers zur Stat vnd vnserm volke auch gor notdurft sein. Hierumb biten wir mit diemitigem gebete, Ir gerucht vns vnd die Stat vorsargen vnd vns zuzusenden einen tochtigen Manne mit etczlichen pherden, off den sich E. G. wir vnd die Stat mogen verlossen, neben
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405 dem wir zu ewrem gebote vnd noch vnsern ganczen vormogen vns gern wollen erczeigen vnd gehorsam vinden lassen. Auch geruch zu wissen, das die veinde vnvfherunde allenthalben vmb vns rawben vnd die lewte vahen. Gegeben an vnser liben frawn Abend de Gepurde. 347. 1425, Sept. 12 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an die Herren Hašek und Jost: obgleich er noch vergeblich auf einen Hauptmann als Führer warte, wolle er doch unge- säumt sein Hilfsvolk ihnen zusenden. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 111b.) „Haskoni et Jodoco.“ Vnsern willigen dinste zuuor, Edlen vnd gunstigen liben herren. Als vns Ew. Gen. iczund awer zuschreiben, vns hertik- lichen vbunde vnser retundiges volk zuzusenden, mit berurunge, wie ein gemein nutcze von des wegen dem lande entgen mochte oc. Also was got wol, das suliche volksendung nichtes dann not vnderkomen hat, vnd nemlichen, das wir enen richtigen volk- furer in vnserm kreis nicht ankumen mochten. Vber das haben wir stetiklichen doruff gawmen lassen, so pald man sich zu veldmochung hett angehaben zu sampmen, das wir dennoch vns selbs awsgericht vnd vns dorczu neben vnserm ganczen vor- mogen gefuget hetten an alles vorcziehen, andern kreisen so getrewlichen helfunde, die Rawbhewser vnd veinde zu vornichten vnd twingen, als sie in vnserm kreis getan haben, als wir das ab got wil manichmal getan haben, des Ew. Gen. vnd die gancze lantschaft wol gedencken mag. Dorczu wir vns noch bereit vnd willig erczeigen wollen alczeit neben vnserm ganczen vormugen, getrawnde Ew. Gen. das anneme zu sein. Vnd wie wol wir noch nicht einen volkfurer haben, jedoch wollen wir nicht sawmen ewrem gebote gehorsam zu sein, vnd wellen uns als margen ader bies freitag entiklichen zuderheben vnd zu Ew. Gen. zu kumen, vnd getrawen ye E. G. bittunde mit allen fleisse so vor vns vnd die Stat zu gedenken mit hawbtlewten, domit vnsers herrn vnd Ew. Gen. vnd wir vorsargt werden. Gegeben am Mitichen nach vnser liben frawntag Nativitatis.
405 dem wir zu ewrem gebote vnd noch vnsern ganczen vormogen vns gern wollen erczeigen vnd gehorsam vinden lassen. Auch geruch zu wissen, das die veinde vnvfherunde allenthalben vmb vns rawben vnd die lewte vahen. Gegeben an vnser liben frawn Abend de Gepurde. 347. 1425, Sept. 12 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an die Herren Hašek und Jost: obgleich er noch vergeblich auf einen Hauptmann als Führer warte, wolle er doch unge- säumt sein Hilfsvolk ihnen zusenden. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 111b.) „Haskoni et Jodoco.“ Vnsern willigen dinste zuuor, Edlen vnd gunstigen liben herren. Als vns Ew. Gen. iczund awer zuschreiben, vns hertik- lichen vbunde vnser retundiges volk zuzusenden, mit berurunge, wie ein gemein nutcze von des wegen dem lande entgen mochte oc. Also was got wol, das suliche volksendung nichtes dann not vnderkomen hat, vnd nemlichen, das wir enen richtigen volk- furer in vnserm kreis nicht ankumen mochten. Vber das haben wir stetiklichen doruff gawmen lassen, so pald man sich zu veldmochung hett angehaben zu sampmen, das wir dennoch vns selbs awsgericht vnd vns dorczu neben vnserm ganczen vor- mogen gefuget hetten an alles vorcziehen, andern kreisen so getrewlichen helfunde, die Rawbhewser vnd veinde zu vornichten vnd twingen, als sie in vnserm kreis getan haben, als wir das ab got wil manichmal getan haben, des Ew. Gen. vnd die gancze lantschaft wol gedencken mag. Dorczu wir vns noch bereit vnd willig erczeigen wollen alczeit neben vnserm ganczen vormugen, getrawnde Ew. Gen. das anneme zu sein. Vnd wie wol wir noch nicht einen volkfurer haben, jedoch wollen wir nicht sawmen ewrem gebote gehorsam zu sein, vnd wellen uns als margen ader bies freitag entiklichen zuderheben vnd zu Ew. Gen. zu kumen, vnd getrawen ye E. G. bittunde mit allen fleisse so vor vns vnd die Stat zu gedenken mit hawbtlewten, domit vnsers herrn vnd Ew. Gen. vnd wir vorsargt werden. Gegeben am Mitichen nach vnser liben frawntag Nativitatis.
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406 348. 1425, Sept. 15 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herrn Hašek: er habe seine Mitbürger mit Volk bereits vor Zubeks Ankunft ins Feld geschickt und könne nun nicht mehr einen Hauptmann selbst halten. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 111b.) „Domino Hasskoni.“ Vnsern dinste zuuor Edler vnd gunstiger liber herre. Als E. G. vns nu zuschreibt das wir den namhaftigen Subken, den Ir vns zugesant habt, sollen vfnemen, vnd auch andre lewte schicken in bereitschaft wesunde wann wir besant wurden, das wir neben andern Steten herren Rittern vnd landlewten kwe- men 9c. haben wir wol vernomen, vnd thun E. G. zu wissen das wir neben sulichem ernstleichem vnd hartem schreiben, do mit Ew. vnd des herrn Josten vnderkamerers Genaden vns am nechstem vordem dermanten, mit nichte tursten als vmb ein ader ezwen tage vorcziehen sunder wir haben vrbering aws- gericht vnsere mitburger mit volk, vnd got weis mit merklichem vnserm schaden, wolunde ewerm gebote gewerlichen nachkomen, das wir in eines gemein nutczes vorsawmung nicht vermerkt ader beklagt wurden. Wolt got das man mit sulichem vnserm volke vil gutes gethun mochte, das sehen wir gerne. Vnd wan der egenante Subko vordem ee wir vnser volk awsgericht hetten kumen were, wir wolden In czu diser Reise gerne vfgenomen haben. Awer das wir sust einen hawptman ader volk vffnemen ader halden salden, weis got vnd auch Ew. Gen. wol, das wir das nicht vormogen ; vnd getrawn Ew. Edlkeit an czweifl, bittunde mit ganczem vleisse vor vns neben andern vnsers herrn des Margrafen Geslossen mit einem hawptman vnd volkezuge denken, domit vnsers herre des Margraffen vnd E. G. ditcz geslos vor- sart sei. Wann sich die veinde in dem gepirgen vmb vns samp- men, vnd wir werden gewornet, wie In mer mocht zukomen sal, so das sie nichtcz gutes vormeinen zuthun oc. Dat. sabbato ante Ludmille.
406 348. 1425, Sept. 15 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herrn Hašek: er habe seine Mitbürger mit Volk bereits vor Zubeks Ankunft ins Feld geschickt und könne nun nicht mehr einen Hauptmann selbst halten. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 111b.) „Domino Hasskoni.“ Vnsern dinste zuuor Edler vnd gunstiger liber herre. Als E. G. vns nu zuschreibt das wir den namhaftigen Subken, den Ir vns zugesant habt, sollen vfnemen, vnd auch andre lewte schicken in bereitschaft wesunde wann wir besant wurden, das wir neben andern Steten herren Rittern vnd landlewten kwe- men 9c. haben wir wol vernomen, vnd thun E. G. zu wissen das wir neben sulichem ernstleichem vnd hartem schreiben, do mit Ew. vnd des herrn Josten vnderkamerers Genaden vns am nechstem vordem dermanten, mit nichte tursten als vmb ein ader ezwen tage vorcziehen sunder wir haben vrbering aws- gericht vnsere mitburger mit volk, vnd got weis mit merklichem vnserm schaden, wolunde ewerm gebote gewerlichen nachkomen, das wir in eines gemein nutczes vorsawmung nicht vermerkt ader beklagt wurden. Wolt got das man mit sulichem vnserm volke vil gutes gethun mochte, das sehen wir gerne. Vnd wan der egenante Subko vordem ee wir vnser volk awsgericht hetten kumen were, wir wolden In czu diser Reise gerne vfgenomen haben. Awer das wir sust einen hawptman ader volk vffnemen ader halden salden, weis got vnd auch Ew. Gen. wol, das wir das nicht vormogen ; vnd getrawn Ew. Edlkeit an czweifl, bittunde mit ganczem vleisse vor vns neben andern vnsers herrn des Margrafen Geslossen mit einem hawptman vnd volkezuge denken, domit vnsers herre des Margraffen vnd E. G. ditcz geslos vor- sart sei. Wann sich die veinde in dem gepirgen vmb vns samp- men, vnd wir werden gewornet, wie In mer mocht zukomen sal, so das sie nichtcz gutes vormeinen zuthun oc. Dat. sabbato ante Ludmille.
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407 349. 1425, Sept. 16 (Totis). Hanns von Polenzk, Vogt der Niederlausitz, an die Sechsstädte der Oberlausitz: Nachrichten: der König sende ihn von Dotis zum Herzoge von Österreich und werde selbst nach Pressburg folgen; die Türken haben die Walachei eingenommen; die Kurfürsten haben dem Könige einen Tag nach Passau auf den 11 Nov. gelegt; die Prager und Taborer haben zu- sammen vor Iglau sich gelagert oc. Scultetus II, 140b sq. (ann. 1436). Hans von Polentz Foyt zu Lusitz: an die 6 Stete in ober Lausitz. Ich thu euch zu wissen, das sich mein G. H. der könig also morgen wirt dirheben von den Thotis zum ende kegin Menginburg (Hainburg?) bey Preszburg gelegin, zu dem Her- tzogen von Osterreich. Vnd hat hewte frühe noch mir gesant, vnd sprach zu mir: Is wil nymand zwischen Mir vnd Dir te- dingen, Nu wil ich zu dem Herzogen vor kegin Henginburg, sitz uff vnd reit zue em, vnd sag im doch das ich dir folgen wil, bey tag vnd bey nachte, Vnd sage em, wy her is zwischen dir vnd mir mache, das wil ich folgen, vnd wil vor allen te- dingen dyn gnediger H. seyn oc. Die Türcken die Walachey gewonnen haben, vnd zihen forth in das Land zu den Sebenbergen oc. das der konig so bald nicht wird hienaus ins Land kommen. Ouch haben im dy Korfürsten eyn tag geleget uff sente Mertinstag kegin Passaw oc. Ouch vmb den von Colditz, ab der ewir Foyt bleibet adir nicht, das kan ich uch och vor eyne warheit nicht gesagen, sunder bey acht tagen adir bey 10 wirt mirs zu wissen oc. Ouch liben Herren vnd Fründe, von der 400 sck. wegin, dy ich uch schuldig bin, der 80 kezalet sein, Bethe ich uch das ir dorumb dy von Luckaw nichten manet, bisz zu meiner zukunfft oc. Ouch qwam meinem G. H. nechtin botschafft von dem Herzogen von Osterreich, wy das dye Prager vnd dy Taburen, dy Stad zu der Yglen berant vnd belegin hatten vnd weren gantz ein mitteinander oc.
407 349. 1425, Sept. 16 (Totis). Hanns von Polenzk, Vogt der Niederlausitz, an die Sechsstädte der Oberlausitz: Nachrichten: der König sende ihn von Dotis zum Herzoge von Österreich und werde selbst nach Pressburg folgen; die Türken haben die Walachei eingenommen; die Kurfürsten haben dem Könige einen Tag nach Passau auf den 11 Nov. gelegt; die Prager und Taborer haben zu- sammen vor Iglau sich gelagert oc. Scultetus II, 140b sq. (ann. 1436). Hans von Polentz Foyt zu Lusitz: an die 6 Stete in ober Lausitz. Ich thu euch zu wissen, das sich mein G. H. der könig also morgen wirt dirheben von den Thotis zum ende kegin Menginburg (Hainburg?) bey Preszburg gelegin, zu dem Her- tzogen von Osterreich. Vnd hat hewte frühe noch mir gesant, vnd sprach zu mir: Is wil nymand zwischen Mir vnd Dir te- dingen, Nu wil ich zu dem Herzogen vor kegin Henginburg, sitz uff vnd reit zue em, vnd sag im doch das ich dir folgen wil, bey tag vnd bey nachte, Vnd sage em, wy her is zwischen dir vnd mir mache, das wil ich folgen, vnd wil vor allen te- dingen dyn gnediger H. seyn oc. Die Türcken die Walachey gewonnen haben, vnd zihen forth in das Land zu den Sebenbergen oc. das der konig so bald nicht wird hienaus ins Land kommen. Ouch haben im dy Korfürsten eyn tag geleget uff sente Mertinstag kegin Passaw oc. Ouch vmb den von Colditz, ab der ewir Foyt bleibet adir nicht, das kan ich uch och vor eyne warheit nicht gesagen, sunder bey acht tagen adir bey 10 wirt mirs zu wissen oc. Ouch liben Herren vnd Fründe, von der 400 sck. wegin, dy ich uch schuldig bin, der 80 kezalet sein, Bethe ich uch das ir dorumb dy von Luckaw nichten manet, bisz zu meiner zukunfft oc. Ouch qwam meinem G. H. nechtin botschafft von dem Herzogen von Osterreich, wy das dye Prager vnd dy Taburen, dy Stad zu der Yglen berant vnd belegin hatten vnd weren gantz ein mitteinander oc.
Strana 408
408 Seid vorsichtig in uwern sachen, vnd lost sulche Wer, dy begriffen sind, zu der Sittaw vnd der Lobaw, wol fertigen vnd zurichten oc. ir wert is wol bedürffen. Geben zu dem Thotis an dem suntage noch des Helygen Crewcistag. 350. 1425, Sept. 24 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Friedrich von Sachsen: der Vorfall zu Dux thue ihm leid und er sei willig, dem Herzoge die verlangte Hilfe gen Koburg zum 11 Nov. zu senden, wenn die übrigen Reichsstände des- gleichen thun werden. (Nurnborger Missiv-Buch VII, fol. 7b.) Hern Fridrich Herczogen zu Sachsen des heiligen Römischen Reichs Ercz- marschalk, Lantgrafen in Döringen vnd Marggrafen zu Meichsen, vnserm gnedigen Herren. Gnediger Herre! Als vns ewr Durchlewchtikeit ewer ab- schaidung von vnserm gnedigisten Herren.. dem Römischen oc. künig von des grossen geprechens wegen des vngelawben in Beheim vnd auch von der bërmklichen geschicht an ewer gnaden stat Duxaw genant ergangen verschriben hat oc., das haben wir wol vernomen. Nu ist vns der geprech des vngelawben zu Be- heim allweg mit gantzem trewen laid gewesen vnd mitsambt der geschicht zu Duxaw ergangen ein sunder betrübnuss vnd von Hertzen laid ist, vnd seyn auch darumb in denselben sachen bisher oft swerlich, dienstlich vnd hilfflich gewesen. Vnd als ewr Hoch. darauf begert die vnsern auf nu sand Merteins tag gen Koburg vnd furder zusenden, also wellen wir got zu lob, Cristem glawben zu sterkung dem vorgenant vnserm gnedigisten Herren.. dem Römischen oc. künig vnd dem heiligen Reiche zu eren, vnd ewern fürstenlichen gnaden zu dienste mitsambt andern vnsern gnedigen Herren .. den fürsten, herren vnd Stetten vnserr gegenden vnsers greysigen zewgs auf die zeit ewrer be- gerung schiken. Vnd bitten ewr durchl. dienstlich vnd mit fleisz, ob sich sache machen wurde, daz vnser gnedigen Herren .. der kurfürsten, fürsten, Herren vnd Stett geczewg niht kême, daz denn ewr gnade vns des auch vertragen welle, nachdem als
408 Seid vorsichtig in uwern sachen, vnd lost sulche Wer, dy begriffen sind, zu der Sittaw vnd der Lobaw, wol fertigen vnd zurichten oc. ir wert is wol bedürffen. Geben zu dem Thotis an dem suntage noch des Helygen Crewcistag. 350. 1425, Sept. 24 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Friedrich von Sachsen: der Vorfall zu Dux thue ihm leid und er sei willig, dem Herzoge die verlangte Hilfe gen Koburg zum 11 Nov. zu senden, wenn die übrigen Reichsstände des- gleichen thun werden. (Nurnborger Missiv-Buch VII, fol. 7b.) Hern Fridrich Herczogen zu Sachsen des heiligen Römischen Reichs Ercz- marschalk, Lantgrafen in Döringen vnd Marggrafen zu Meichsen, vnserm gnedigen Herren. Gnediger Herre! Als vns ewr Durchlewchtikeit ewer ab- schaidung von vnserm gnedigisten Herren.. dem Römischen oc. künig von des grossen geprechens wegen des vngelawben in Beheim vnd auch von der bërmklichen geschicht an ewer gnaden stat Duxaw genant ergangen verschriben hat oc., das haben wir wol vernomen. Nu ist vns der geprech des vngelawben zu Be- heim allweg mit gantzem trewen laid gewesen vnd mitsambt der geschicht zu Duxaw ergangen ein sunder betrübnuss vnd von Hertzen laid ist, vnd seyn auch darumb in denselben sachen bisher oft swerlich, dienstlich vnd hilfflich gewesen. Vnd als ewr Hoch. darauf begert die vnsern auf nu sand Merteins tag gen Koburg vnd furder zusenden, also wellen wir got zu lob, Cristem glawben zu sterkung dem vorgenant vnserm gnedigisten Herren.. dem Römischen oc. künig vnd dem heiligen Reiche zu eren, vnd ewern fürstenlichen gnaden zu dienste mitsambt andern vnsern gnedigen Herren .. den fürsten, herren vnd Stetten vnserr gegenden vnsers greysigen zewgs auf die zeit ewrer be- gerung schiken. Vnd bitten ewr durchl. dienstlich vnd mit fleisz, ob sich sache machen wurde, daz vnser gnedigen Herren .. der kurfürsten, fürsten, Herren vnd Stett geczewg niht kême, daz denn ewr gnade vns des auch vertragen welle, nachdem als
Strana 409
409 vnser dienst darynnen wider söllich sache alleyn gring vnd klein were, als ewr furstenlich gnade wol versteen mag. Denn wo wir ewer Durchl. dienst vnd wolgefallen oc. Scriptum ut supra (feria IIa ante Michahelis). 351. 1425, Oct. 9 (im Feldlager bei Pohořelic). König Sigmund beauftragt den Urich von Rosenberg, den Waffenstillstand mit den Hussiten, welche sich, wie verlautet, zum Entsatze des Klosters Trebitsch anschicken, zu brechen, und gemeinschaftlich mit Nikolaus von Lobkowic dieselben im Rücken anzugreifen. (Archlv Český, I, 21.) 352. 1425, Oct. 12 (Dalečic). König Sigmund gibt Ulrich von Rosenberg Nachricht von seinem Zug, und wiederholt seinen Befehl, den Hussiten, falls dieselben zum Entsatze des Klosters Trebitsch ziehen sollten, in den Rücken zu fallen. (Archiv Český, I, 22.) 353. 1425, Oct. 12 (Dalečic). König Sigmund gibt dem Materna von Wožic Nachricht von seinem Feldzug gegen die Hussiten, und da in Folge seines Anzuges wohl der Abzug der Belagerer von Wožic zu erwarten stehe, so ermahnt er denselben und die dortige Besatzung zur Ausdauer. (Archlv Český I, 23.) 354. 1425, Oct. 18 (bei Wožic). Friedensvertrag zwischen der Partei der Taborer und Waisen einer- und den Pragern anderseits, wobei alle Streitsachen der Entscheidung von ge- wählten Schiedsrichtern anheimgegeben werden. (Archiv Český, III, 252—254.)
409 vnser dienst darynnen wider söllich sache alleyn gring vnd klein were, als ewr furstenlich gnade wol versteen mag. Denn wo wir ewer Durchl. dienst vnd wolgefallen oc. Scriptum ut supra (feria IIa ante Michahelis). 351. 1425, Oct. 9 (im Feldlager bei Pohořelic). König Sigmund beauftragt den Urich von Rosenberg, den Waffenstillstand mit den Hussiten, welche sich, wie verlautet, zum Entsatze des Klosters Trebitsch anschicken, zu brechen, und gemeinschaftlich mit Nikolaus von Lobkowic dieselben im Rücken anzugreifen. (Archlv Český, I, 21.) 352. 1425, Oct. 12 (Dalečic). König Sigmund gibt Ulrich von Rosenberg Nachricht von seinem Zug, und wiederholt seinen Befehl, den Hussiten, falls dieselben zum Entsatze des Klosters Trebitsch ziehen sollten, in den Rücken zu fallen. (Archiv Český, I, 22.) 353. 1425, Oct. 12 (Dalečic). König Sigmund gibt dem Materna von Wožic Nachricht von seinem Feldzug gegen die Hussiten, und da in Folge seines Anzuges wohl der Abzug der Belagerer von Wožic zu erwarten stehe, so ermahnt er denselben und die dortige Besatzung zur Ausdauer. (Archlv Český I, 23.) 354. 1425, Oct. 18 (bei Wožic). Friedensvertrag zwischen der Partei der Taborer und Waisen einer- und den Pragern anderseits, wobei alle Streitsachen der Entscheidung von ge- wählten Schiedsrichtern anheimgegeben werden. (Archiv Český, III, 252—254.)
Strana 410
410 355. 1425, Oct. 22 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Johann von Bayern: da er bereits dem Herzog von Sachsen seinen reisigen Zeug zu schicken zugesagt habe, so könne er dem Gesuche des Herrn von Plauen nicht Folge leisten. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol. 11b.) Herczog Johansen von Peyern. Gnediger Herre! Als vns ewr Hoch verschriben vnd be- gert hat vnsers greysigen zewgs zu schiken von des Herren von Plawen botschaft wegen oc., das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewr fürstenlich gnade wissen, daz vns der durchlewchtig fürst vnd herre, herr Fridrich herczog zu Sachsen, Lantgraf in Döringen vnd Marggraf zu Meichsen, vnser gnediger Herre etliche zeit vor ewer gnaden schrift verschriben, erfordert vnd begert hat, etwieuil vnsers greysigen zewgs got zu lob, vnd auch zu merklicher notdurft Cristens gelawbens vnd des heiligen Reichs in kürtz zu schiken; darumb wir seinen gnaden desselbenmals zugesagt haben vnd auch das meynen zu vollenden, vnd bitten ewr Hoch. mit fleisz, das gnediklich von vns aufzunemen. Denn wo wir ewer furstenlichen gnaden dienst vnd wolgefallen oc. Datum feria II post XIm virginum. 356. 1425, (m. Oct.) Der Pilsner Landfriede und andere Anhänger K. Sigmunds in Böhmen schliessen mit Sigmund Korybut und der Gesammtpartei der Utraquisten einen Waffenstillstand bis 16 Oct. 1426, unter theilweiser Genehmigung der vier Prager Artikel. (Ohne Datum.) (Archlv Český, III, 254—256.) 357. 1425, Oct. 28 (Im Feldlager bei Drašow). König Sigmund an Ulrich von Rosenberg: lobt ihn, dass er mit den Feinden keinen Waffenstillstand eingegangen sei, verlangt, dass er es auch ferner bis auf königlichen Befehl nicht thue, und versichert ihn seiner Gnade. (Archiv Český, I, 23.)
410 355. 1425, Oct. 22 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Johann von Bayern: da er bereits dem Herzog von Sachsen seinen reisigen Zeug zu schicken zugesagt habe, so könne er dem Gesuche des Herrn von Plauen nicht Folge leisten. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol. 11b.) Herczog Johansen von Peyern. Gnediger Herre! Als vns ewr Hoch verschriben vnd be- gert hat vnsers greysigen zewgs zu schiken von des Herren von Plawen botschaft wegen oc., das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewr fürstenlich gnade wissen, daz vns der durchlewchtig fürst vnd herre, herr Fridrich herczog zu Sachsen, Lantgraf in Döringen vnd Marggraf zu Meichsen, vnser gnediger Herre etliche zeit vor ewer gnaden schrift verschriben, erfordert vnd begert hat, etwieuil vnsers greysigen zewgs got zu lob, vnd auch zu merklicher notdurft Cristens gelawbens vnd des heiligen Reichs in kürtz zu schiken; darumb wir seinen gnaden desselbenmals zugesagt haben vnd auch das meynen zu vollenden, vnd bitten ewr Hoch. mit fleisz, das gnediklich von vns aufzunemen. Denn wo wir ewer furstenlichen gnaden dienst vnd wolgefallen oc. Datum feria II post XIm virginum. 356. 1425, (m. Oct.) Der Pilsner Landfriede und andere Anhänger K. Sigmunds in Böhmen schliessen mit Sigmund Korybut und der Gesammtpartei der Utraquisten einen Waffenstillstand bis 16 Oct. 1426, unter theilweiser Genehmigung der vier Prager Artikel. (Ohne Datum.) (Archlv Český, III, 254—256.) 357. 1425, Oct. 28 (Im Feldlager bei Drašow). König Sigmund an Ulrich von Rosenberg: lobt ihn, dass er mit den Feinden keinen Waffenstillstand eingegangen sei, verlangt, dass er es auch ferner bis auf königlichen Befehl nicht thue, und versichert ihn seiner Gnade. (Archiv Český, I, 23.)
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411 358. 1425, (Ende Oct.) Ulrich von Rosenberg an K. Sigmund: versichert, dass er mit dem Feinde keinen Waffenstillstand einzugehen gedenke, obwohl er auf seinen Gütern grossen Schaden leide; verlangt einen Bescheid, ob er nach dem Begehren der Hussiten zu einer Zusammenkunft mit denselben einwilligen solle, und gesteht, dass er wegen Mangels an Streitkräften den Krieg nicht mehr offen und mit Nachdruck, sondern blos geheim und zerstreut führen könne. (Archiv Český, III, 7.) 359. 1425, Nov. 16 (Olmütz). Der Rath von Olmütz bittet den Herzog Albrecht von Österreich, seine Stadt und das Kloster Hradisch ungesäumt mit Kriegsvolk zu versorgen. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 11a.) „Marchioni." Hochgeborner furste vnd genedigister liber herre, vnsern getrewn dinste zuuor. Vnd Ew. furstleichen Genaden thun wir zuwissen, das sich die veinde vf dem Hlobuken vnd dorumb sampmen, von dan sie allenthalben vf den Strassen nemen raw- ben die lewte vahen vnd grossen schaden thun, dorczu so notten sie die gepawrn mit huldung gaben vnd treiben sie zusampmen In zu helfen. Bitten wir hieumb diemutiklichen, Ewre ange- borne Gute geruhe vns vnd die Stat mit volk zu versargen, domit wir den veinden widersten mogen. Sunderlich geruch Ew. Durch- lewchtikeit wissen, das das klostr Redisch bey vns gelegen mit volk nicht besaczt ist, des wir grosse sarg haben, das icht do got vor sei in der veinde hende kumen, douan dem ganczem lande ein merklicher schaden komen môcht. sintemoln es gar ein festes klostr ist, als das E. G. villeicht wol beschawet hat. Douon genedigister liber herre wollet dofur gedencken das vor- sargt sei, Dorumb wir got E. G. lanckleben getrewlich bitten wollen, Vnd bitten des ein genedige antwort. Geg. am freytag vor sant Elzbethen tag.
411 358. 1425, (Ende Oct.) Ulrich von Rosenberg an K. Sigmund: versichert, dass er mit dem Feinde keinen Waffenstillstand einzugehen gedenke, obwohl er auf seinen Gütern grossen Schaden leide; verlangt einen Bescheid, ob er nach dem Begehren der Hussiten zu einer Zusammenkunft mit denselben einwilligen solle, und gesteht, dass er wegen Mangels an Streitkräften den Krieg nicht mehr offen und mit Nachdruck, sondern blos geheim und zerstreut führen könne. (Archiv Český, III, 7.) 359. 1425, Nov. 16 (Olmütz). Der Rath von Olmütz bittet den Herzog Albrecht von Österreich, seine Stadt und das Kloster Hradisch ungesäumt mit Kriegsvolk zu versorgen. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 11a.) „Marchioni." Hochgeborner furste vnd genedigister liber herre, vnsern getrewn dinste zuuor. Vnd Ew. furstleichen Genaden thun wir zuwissen, das sich die veinde vf dem Hlobuken vnd dorumb sampmen, von dan sie allenthalben vf den Strassen nemen raw- ben die lewte vahen vnd grossen schaden thun, dorczu so notten sie die gepawrn mit huldung gaben vnd treiben sie zusampmen In zu helfen. Bitten wir hieumb diemutiklichen, Ewre ange- borne Gute geruhe vns vnd die Stat mit volk zu versargen, domit wir den veinden widersten mogen. Sunderlich geruch Ew. Durch- lewchtikeit wissen, das das klostr Redisch bey vns gelegen mit volk nicht besaczt ist, des wir grosse sarg haben, das icht do got vor sei in der veinde hende kumen, douan dem ganczem lande ein merklicher schaden komen môcht. sintemoln es gar ein festes klostr ist, als das E. G. villeicht wol beschawet hat. Douon genedigister liber herre wollet dofur gedencken das vor- sargt sei, Dorumb wir got E. G. lanckleben getrewlich bitten wollen, Vnd bitten des ein genedige antwort. Geg. am freytag vor sant Elzbethen tag.
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412 360. 1425, Nov. 17 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an (den Landeshauptmann) Hašek: er möge bei dem Herzoge Albrecht sich dafür verwenden, dass die Stadt Olmütz und das Kloster Hradisch mit Volk versorgt werden. (MS. Weno. de Iglav. fol. 112a.) „Haskoni oc.“ Vnsern willigen dinste zuuor Edler vnd gunstiger liber herre. Ewern Genaden thun wir zuwissen, das sich die Veinde vf dem Hlowuken vnd dorumb sampnen, von dan sie allenthalben vf den Strassen nemen, die lewte vahen vnd schaden zucziehen. Dorczu so notten sie die gepawrn mit huldung, gaben vnd hilfe. Bitten wir hierumb mit ganczem vleisse, E. G. geruhe vnsers herren des Margrafen genad vns helfen zu vberpitten, das sein genad vns vnd die stat mit volk geruhe zuuorsargen, domit wir den veinden widersten mogen, Dorumb wir Sein Genad brieflich auch besenden. Sunderlich wellet wissen, das das klastr Redissch mit volk als es not were nicht besaczt ist. Douon genediger herre, gerucht dorfur zu gedencken, das vorsargt werd, das icht, da got vorsey, dem Lande schaden douon entstee. Vnd des alles bitten wir ein gutige antwort. Dat. sabbato ante Elizabet. 361. 1425, Nov. 18 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an den Landeshauptmann Hašek: er könne wegen Frschöpfung der Stadt den Feinden im Lande nicht so viel Macht, als verlangt wird, entgegenstellen. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 1123.) „D. Hasskoni.“ Vnsern dinste zuuor Edler vnd gunstiger herre. Als vns E. G. zuschreibt vns warnunde, das wir Rittermessig volk vf- nemen sollen, domit wir vnser leib vnd gut behalden vnd den veinden die Im lande iczund stark sein widersten mochten oc.
412 360. 1425, Nov. 17 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an (den Landeshauptmann) Hašek: er möge bei dem Herzoge Albrecht sich dafür verwenden, dass die Stadt Olmütz und das Kloster Hradisch mit Volk versorgt werden. (MS. Weno. de Iglav. fol. 112a.) „Haskoni oc.“ Vnsern willigen dinste zuuor Edler vnd gunstiger liber herre. Ewern Genaden thun wir zuwissen, das sich die Veinde vf dem Hlowuken vnd dorumb sampnen, von dan sie allenthalben vf den Strassen nemen, die lewte vahen vnd schaden zucziehen. Dorczu so notten sie die gepawrn mit huldung, gaben vnd hilfe. Bitten wir hierumb mit ganczem vleisse, E. G. geruhe vnsers herren des Margrafen genad vns helfen zu vberpitten, das sein genad vns vnd die stat mit volk geruhe zuuorsargen, domit wir den veinden widersten mogen, Dorumb wir Sein Genad brieflich auch besenden. Sunderlich wellet wissen, das das klastr Redissch mit volk als es not were nicht besaczt ist. Douon genediger herre, gerucht dorfur zu gedencken, das vorsargt werd, das icht, da got vorsey, dem Lande schaden douon entstee. Vnd des alles bitten wir ein gutige antwort. Dat. sabbato ante Elizabet. 361. 1425, Nov. 18 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an den Landeshauptmann Hašek: er könne wegen Frschöpfung der Stadt den Feinden im Lande nicht so viel Macht, als verlangt wird, entgegenstellen. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 1123.) „D. Hasskoni.“ Vnsern dinste zuuor Edler vnd gunstiger herre. Als vns E. G. zuschreibt vns warnunde, das wir Rittermessig volk vf- nemen sollen, domit wir vnser leib vnd gut behalden vnd den veinden die Im lande iczund stark sein widersten mochten oc.
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413 Weis got wol vnd E. G. auch wol vorsteet, das wir vns in di- sen lewfen allenthalben in der Stat, zu veld, vor vesten vnd klostr so gar ernstlich angegrifen haben, das wir gancz arme worden sein, vnd nyrnt geldes bekumen nu mogen. Vnd bitten dorynnen vns selbs zuraten. sintenmolen sich E. G. dann zu vns zu fugen vermeynet, Bitten wir mit fleissigem gebete, E. G. geruhe dorynnen nicht zu sawmen, sunder sich vns zuzu- nehen. So wellen wir dannach neben E. G. rate vnd vnsern vormugen vns angreifen, vnd wollen vns die weil mit puksen vnd ander gewere dorczu schicken getrewlich leid (sic) vnd gut czusetzunde. Dat. dominica ante Elizabeth. 362. 1425, Nov. 20 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herzog Albrecht von Österreich: er sei so ver- armt und schwach an Volk, dass er es gar nicht darstellen dürfe: der Herzog möge für die Stadt sorgen, sie werde ihm treu behilflich sein. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 11a.) „Marchioni.“ Hochgeborner furste oc. Vnsern bereiten dinste zuuor. Als vns Ewre Durchlewchtikeit iczund von der veinde geschri- ben vnd vns vormanet hat, das wir die Stat vnd vns in guter hut vnd worung haben sollen oc. Weis got der almechtig wol, alles was wir vormechten thun, das wir durch des Cristclawben vnd E. G. zu eren vnd allen frumen zu nutcz williklich vnd gerne thun wolden: awer wir haben vns in disen so langwe- rundigen krigen so ernstlich angriffen, als E. G. wol vernomen hat, das wir leider nu gancz vorarmut sein, das got erkennet, das es vns gar swer leit, vnd dem mitnichte an E. G. hulfe getun mogen. Sunderlich bitten vmb gotes willen, E. G. ge- ruhe vor vns vnd die Stat zugedencken vnd vns volk zuschiken, do mit das Geslos E. G. vnd der kristenheidt vorsargt sey. Wan wir so swach am volk sein, das wir das E. G. nicht vorczelen turren. Vnd getrawn E. G. vns in disem schreiben nicht zuuor- denken, wan wir leib vnd gut ab got getrewlichen zusetzen vns werunde bies an die hels. Sunderlich genediger herre ge-
413 Weis got wol vnd E. G. auch wol vorsteet, das wir vns in di- sen lewfen allenthalben in der Stat, zu veld, vor vesten vnd klostr so gar ernstlich angegrifen haben, das wir gancz arme worden sein, vnd nyrnt geldes bekumen nu mogen. Vnd bitten dorynnen vns selbs zuraten. sintenmolen sich E. G. dann zu vns zu fugen vermeynet, Bitten wir mit fleissigem gebete, E. G. geruhe dorynnen nicht zu sawmen, sunder sich vns zuzu- nehen. So wellen wir dannach neben E. G. rate vnd vnsern vormugen vns angreifen, vnd wollen vns die weil mit puksen vnd ander gewere dorczu schicken getrewlich leid (sic) vnd gut czusetzunde. Dat. dominica ante Elizabeth. 362. 1425, Nov. 20 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herzog Albrecht von Österreich: er sei so ver- armt und schwach an Volk, dass er es gar nicht darstellen dürfe: der Herzog möge für die Stadt sorgen, sie werde ihm treu behilflich sein. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 11a.) „Marchioni.“ Hochgeborner furste oc. Vnsern bereiten dinste zuuor. Als vns Ewre Durchlewchtikeit iczund von der veinde geschri- ben vnd vns vormanet hat, das wir die Stat vnd vns in guter hut vnd worung haben sollen oc. Weis got der almechtig wol, alles was wir vormechten thun, das wir durch des Cristclawben vnd E. G. zu eren vnd allen frumen zu nutcz williklich vnd gerne thun wolden: awer wir haben vns in disen so langwe- rundigen krigen so ernstlich angriffen, als E. G. wol vernomen hat, das wir leider nu gancz vorarmut sein, das got erkennet, das es vns gar swer leit, vnd dem mitnichte an E. G. hulfe getun mogen. Sunderlich bitten vmb gotes willen, E. G. ge- ruhe vor vns vnd die Stat zugedencken vnd vns volk zuschiken, do mit das Geslos E. G. vnd der kristenheidt vorsargt sey. Wan wir so swach am volk sein, das wir das E. G. nicht vorczelen turren. Vnd getrawn E. G. vns in disem schreiben nicht zuuor- denken, wan wir leib vnd gut ab got getrewlichen zusetzen vns werunde bies an die hels. Sunderlich genediger herre ge-
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414 rucht vor das klostr Redisch gedenken, wan wir das neben su- lichen lewfen als stet gor gras sarg haben, vnd mogen dach werlich selbs dorczu thun. E. G. gutige Antwort bitten wir vf das alles. Dat. fer. III post Elizabeth. 363. 1425, Nov. 23 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herrn Heinrich von Plauen: er wolle die verlangte Hilfe gegen Pilsen schicken, wenn auch andere benachbarten Stände dasselbe thun, weil ihre Macht sonst unzureichend wäre. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol. 17.) Herrn Heinrich Herren zu Plawen des Römischen Reichs Hofrichter oc. Edler lieber Herre! Als vns ewr gnade verschriben vnd begert hat, zwo tunnen salpeters vnd zwen vnserer püchsen- meister zu leihen vnd gen Eger zu schiken, von söllicher war- nung wegen, die ewer edell teglichen komen, daz die Hussen in den pilssner kreisz ziehen vnd für die stat Pillsen legern wellen oc. das haben wir wol vernomen, vnd wellen das dem allmechtigen got zu lob, Cristem glawbem zu sterkung vnd vnserm gnedigisten Herren.. dem Römischen oc. künig zu dienst aber gern also tun. Nu als wir ewer edell vormals auch ver- schriben haben, daz wir vnsselb bisher oft swèrlich vnd kôsten- lich in den vorgeschriben sachen angegriffen vnd williklich dartzu gedient vnd geholffen haben, als wol wissenlich ist, vnd wenn vnser Herren.. die fürsten, Herren vnd ander in den Landen vnd gegenden vmb vns zu söllichen sachen auch berüft wurden, vnd hilfflich weren, so wölten wir vnsers teils auch gern willig seyn vnd dartzu dienen, nachdem als wir vernêmen, daz sich ander angreiffen wurden. Also bitten wir ewr gnade mit fleisz, daz Ir vns hinfür in söllichen sachen niht vor andern sundern oder anlangen wellet, als wir ewer edel des vnd anders guten wol getrawen; wan wol zuuersteen ist, daz vnser hilff die wir alleyn dagegen tun möchten, wider söllich macht gring vnd klein were, vnd vns die vorgenant vnser Puchsenmeister vnd diener wider vrlawbet vnd schiket so schierist es mug seyn. Denn wo wir ewer edell dienst oc. Datum feria VIa ante Katherine.
414 rucht vor das klostr Redisch gedenken, wan wir das neben su- lichen lewfen als stet gor gras sarg haben, vnd mogen dach werlich selbs dorczu thun. E. G. gutige Antwort bitten wir vf das alles. Dat. fer. III post Elizabeth. 363. 1425, Nov. 23 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herrn Heinrich von Plauen: er wolle die verlangte Hilfe gegen Pilsen schicken, wenn auch andere benachbarten Stände dasselbe thun, weil ihre Macht sonst unzureichend wäre. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol. 17.) Herrn Heinrich Herren zu Plawen des Römischen Reichs Hofrichter oc. Edler lieber Herre! Als vns ewr gnade verschriben vnd begert hat, zwo tunnen salpeters vnd zwen vnserer püchsen- meister zu leihen vnd gen Eger zu schiken, von söllicher war- nung wegen, die ewer edell teglichen komen, daz die Hussen in den pilssner kreisz ziehen vnd für die stat Pillsen legern wellen oc. das haben wir wol vernomen, vnd wellen das dem allmechtigen got zu lob, Cristem glawbem zu sterkung vnd vnserm gnedigisten Herren.. dem Römischen oc. künig zu dienst aber gern also tun. Nu als wir ewer edell vormals auch ver- schriben haben, daz wir vnsselb bisher oft swèrlich vnd kôsten- lich in den vorgeschriben sachen angegriffen vnd williklich dartzu gedient vnd geholffen haben, als wol wissenlich ist, vnd wenn vnser Herren.. die fürsten, Herren vnd ander in den Landen vnd gegenden vmb vns zu söllichen sachen auch berüft wurden, vnd hilfflich weren, so wölten wir vnsers teils auch gern willig seyn vnd dartzu dienen, nachdem als wir vernêmen, daz sich ander angreiffen wurden. Also bitten wir ewr gnade mit fleisz, daz Ir vns hinfür in söllichen sachen niht vor andern sundern oder anlangen wellet, als wir ewer edel des vnd anders guten wol getrawen; wan wol zuuersteen ist, daz vnser hilff die wir alleyn dagegen tun möchten, wider söllich macht gring vnd klein were, vnd vns die vorgenant vnser Puchsenmeister vnd diener wider vrlawbet vnd schiket so schierist es mug seyn. Denn wo wir ewer edell dienst oc. Datum feria VIa ante Katherine.
Strana 415
415 364. 1425, Nov. 24 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an einige Kriegsrottenführer: er ist erbietig, sie in Sold zu nehmen unter gleichen Bedingungen, wie Mathias Stoss und Heinrich Fulstein. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 112a.) „Dem Jan Stossen von Branicz, Gurziken Stossen von Albrechtsdorf vnd Hansen von Schonwisen oc." Vnsern dinste zuuor Namhaftigen vnd besundern gunstigen frunde. Wir thun Ewer Libe zu wissen, das wir den namhaf- tigen Mathie Stossen vf sold vfgenomen haben In czwein Menenden nicht abczusagen weder von Im noch von vns in su- licher mas, wie wir mit dem strengen Ritter Heinrichen Ful- stein, dem wir auch geschriben haben, getrawnde er wirt neben vnser begir mit pfumczig pherden sich zu vns fugen, eyns werden, vnd was wir Im geben werden, das wollen dem vorgenanten Mathie Stossen auch thun vnd geben. Wer awer sach das der Fulstein nicht kumen mochte, so salen wir den iczgenanten Mathie Stossen thun vnd geben in sulicher weis, als die Bruner iren soldnern thün. Vnd sintenmolin wir vnderweist sein, wie ir euch auch zu sulichen solde vnd dinste, die der Mathie Stoss vfnemen wurd, fugen wolt, wollen wir euch liber denn andre vfnemen vnd thun neben In als oben geschriben stet, Vnd so pald ir in vnser Stat komet, so sal zuhant ewer sald vnd dinste eintreten. Dat. sabbato ante Katherine virginis gloriose. 365. 1425, Dec. 3 (Skalic). König Sigmund an Ulrich von Rosenberg: er hege keine Ungnade gegen ihn; das von den Pragern begehrte Gehör könne blos der Papst ge- währen; wenn dieselben aber nur eine freundschaftliche Unterredung wünschen, so mögen sie zu ihm, Sigmund, oder zu dem Herzog von Öster- reich, Albrecht, nach Wien oder nach Korneuburg kommen; er schickt ihm auch einige aufgefangenen Briefe in Abschrift. (Archlv Český, I, 24.)
415 364. 1425, Nov. 24 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an einige Kriegsrottenführer: er ist erbietig, sie in Sold zu nehmen unter gleichen Bedingungen, wie Mathias Stoss und Heinrich Fulstein. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 112a.) „Dem Jan Stossen von Branicz, Gurziken Stossen von Albrechtsdorf vnd Hansen von Schonwisen oc." Vnsern dinste zuuor Namhaftigen vnd besundern gunstigen frunde. Wir thun Ewer Libe zu wissen, das wir den namhaf- tigen Mathie Stossen vf sold vfgenomen haben In czwein Menenden nicht abczusagen weder von Im noch von vns in su- licher mas, wie wir mit dem strengen Ritter Heinrichen Ful- stein, dem wir auch geschriben haben, getrawnde er wirt neben vnser begir mit pfumczig pherden sich zu vns fugen, eyns werden, vnd was wir Im geben werden, das wollen dem vorgenanten Mathie Stossen auch thun vnd geben. Wer awer sach das der Fulstein nicht kumen mochte, so salen wir den iczgenanten Mathie Stossen thun vnd geben in sulicher weis, als die Bruner iren soldnern thün. Vnd sintenmolin wir vnderweist sein, wie ir euch auch zu sulichen solde vnd dinste, die der Mathie Stoss vfnemen wurd, fugen wolt, wollen wir euch liber denn andre vfnemen vnd thun neben In als oben geschriben stet, Vnd so pald ir in vnser Stat komet, so sal zuhant ewer sald vnd dinste eintreten. Dat. sabbato ante Katherine virginis gloriose. 365. 1425, Dec. 3 (Skalic). König Sigmund an Ulrich von Rosenberg: er hege keine Ungnade gegen ihn; das von den Pragern begehrte Gehör könne blos der Papst ge- währen; wenn dieselben aber nur eine freundschaftliche Unterredung wünschen, so mögen sie zu ihm, Sigmund, oder zu dem Herzog von Öster- reich, Albrecht, nach Wien oder nach Korneuburg kommen; er schickt ihm auch einige aufgefangenen Briefe in Abschrift. (Archlv Český, I, 24.)
Strana 416
416 366. 1425, Dec. 5 (Skalic). König Sigmund an Ulrich von Rosenberg: räth das beabsichtigte Bünd- niss mit Heinrich von Plauen und mehreren Herren des Pilsner Kreises abzuschliessen, und ladet ihn nach Wien zu dem bevorstehenden Kur- fürstentage, auf dem, wie er hofft, viel Erspriessliches gegen die Ketzer beschlossen werden soll. (Archiv Český, I, 25.) 367. 1425, Dec. 8 (Skalitz). K. Sigmund ladet die wetterauischen Reichsstädte zum Wiener Reichstag ein (für den 9 Febr. 1426). (Aschbach III, 395.) Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen tziten merer des Richs vnd zu Hungarn, zu Behem oc. kunig. Embieten den Burgermeistern vnd Reten der Stat zu Franck- furt vnd allen andern Richsteten in der Wederaw gelegen vnsern vnd des Richs lieben getruen vnser gnad vnd alles gut. Lieben getruen. Vns haben vnser vnd des heil. Richs kurfürsten vnser lieben Neuen vnd Oheimen botschaft getan, wie daz Sy zu vns gen Wyenn vff den achten tag nach vnserer lieben Frawentag zu liechtmesz komen wollen durch groszer notdurfft willen, die die heiligen kristenheyt vnd das heil. Riche anrurend sind, vnd das auch ein anslag vnd ordenung gesetzt werden, damit die ketzer von Behem zu kristenlichem glowben gebracht oder vsz- gerait vnd getiligt werden. Vnd haben auch von vns begeret, daz wir andern vnszer vnd des heil. Richs Fürsten, geistlich vnd werntlich, Ebten, Prelaten, Graven, Herren vnd Stetten zu vns zu kommen vff denselben tag besenden vnd beruffen wollen. Davon so begeren wir von euch mit ganzem ernste vnd wollen, daz Ir ewr. Frunde mit voller macht zu vns gen Wyenn uff den egen. tag sendet, Got zu lob, dem heil. cristen glowben zu trost, vns vnd dem heil. Rich zu lieb, nutz vnd eren. Also daz dieselben ewr. Frundt macht haben einen Anslag vff zu nemen
416 366. 1425, Dec. 5 (Skalic). König Sigmund an Ulrich von Rosenberg: räth das beabsichtigte Bünd- niss mit Heinrich von Plauen und mehreren Herren des Pilsner Kreises abzuschliessen, und ladet ihn nach Wien zu dem bevorstehenden Kur- fürstentage, auf dem, wie er hofft, viel Erspriessliches gegen die Ketzer beschlossen werden soll. (Archiv Český, I, 25.) 367. 1425, Dec. 8 (Skalitz). K. Sigmund ladet die wetterauischen Reichsstädte zum Wiener Reichstag ein (für den 9 Febr. 1426). (Aschbach III, 395.) Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen tziten merer des Richs vnd zu Hungarn, zu Behem oc. kunig. Embieten den Burgermeistern vnd Reten der Stat zu Franck- furt vnd allen andern Richsteten in der Wederaw gelegen vnsern vnd des Richs lieben getruen vnser gnad vnd alles gut. Lieben getruen. Vns haben vnser vnd des heil. Richs kurfürsten vnser lieben Neuen vnd Oheimen botschaft getan, wie daz Sy zu vns gen Wyenn vff den achten tag nach vnserer lieben Frawentag zu liechtmesz komen wollen durch groszer notdurfft willen, die die heiligen kristenheyt vnd das heil. Riche anrurend sind, vnd das auch ein anslag vnd ordenung gesetzt werden, damit die ketzer von Behem zu kristenlichem glowben gebracht oder vsz- gerait vnd getiligt werden. Vnd haben auch von vns begeret, daz wir andern vnszer vnd des heil. Richs Fürsten, geistlich vnd werntlich, Ebten, Prelaten, Graven, Herren vnd Stetten zu vns zu kommen vff denselben tag besenden vnd beruffen wollen. Davon so begeren wir von euch mit ganzem ernste vnd wollen, daz Ir ewr. Frunde mit voller macht zu vns gen Wyenn uff den egen. tag sendet, Got zu lob, dem heil. cristen glowben zu trost, vns vnd dem heil. Rich zu lieb, nutz vnd eren. Also daz dieselben ewr. Frundt macht haben einen Anslag vff zu nemen
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417 vnd zu czusagen vnd daz nicht not sey einen schub zu euch wider heyme ze tun, doran tut Ir vns sunderlich danck vnd Beheglichkeit. Des wir euch in allem gute nimmer vergessen wollen. Geben zu Scalitz, an vnszer lieben Frawen tag Concep- cionis, vnserer Riche des Hungarischen in dem XXXIX des Romischen in dem XVI vnd des Behemischen in dem VI Jaren. Ad mandat. Dom. Regis Francis. pptus. Strigoniens. 368. 1425, Dec. 13 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an König Sigmund: er werde dessen Volk zu jeder Zeit gerne in seine Stadt einlassen. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 11b.) „Domino Regi.“ Allerdurchleuchtigister kunig vnd genedigister liber herre, vnsern getrewn dinste zuuor. Vnd als Ew. Durchlewchtikeit vns vormelt die vorschreibung Ew. kun. Maiestat getan von E. G. Sone dem hochgebornen fursten zu Osterich oc. herczogen vnd Margrafen in Merhern, vnserm genedigen herren, vorsuchunde an vns, ab wir E. G. volk zulassen vnd einemen wollen oc. Wissen wir anders nicht, dan das E. G. vnd der vorgenante vnser herre margraff vngeczweit vnd eins willen sein, den wir allein vnd nymant anders gewertig getrewe vnd gehorsam wollen. Getrawnde genczlich, E. kunigl. G. wirt vns hilf rat vnd stewer nicht vfhoren zuscheynnen lassen. So sol ab got wil vnser Stat nymant offen sein, denn dem vorgenanten vnserm herrn Mar- grafen, E. G. ader wem E. G. schaffen, die wir bey tag vnd nacht einlassen vnd vfnemen. Vnd getrawen E. G. wirt vns sulch volk zuschiken, das so fruntlich vnd gelimphlich als die vorigen leben wirt. Dorumb wollen wir got vmb E G. lanck- leben getrewlich bitten. Dat. in die S. Lucie virginis. 27
417 vnd zu czusagen vnd daz nicht not sey einen schub zu euch wider heyme ze tun, doran tut Ir vns sunderlich danck vnd Beheglichkeit. Des wir euch in allem gute nimmer vergessen wollen. Geben zu Scalitz, an vnszer lieben Frawen tag Concep- cionis, vnserer Riche des Hungarischen in dem XXXIX des Romischen in dem XVI vnd des Behemischen in dem VI Jaren. Ad mandat. Dom. Regis Francis. pptus. Strigoniens. 368. 1425, Dec. 13 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an König Sigmund: er werde dessen Volk zu jeder Zeit gerne in seine Stadt einlassen. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 11b.) „Domino Regi.“ Allerdurchleuchtigister kunig vnd genedigister liber herre, vnsern getrewn dinste zuuor. Vnd als Ew. Durchlewchtikeit vns vormelt die vorschreibung Ew. kun. Maiestat getan von E. G. Sone dem hochgebornen fursten zu Osterich oc. herczogen vnd Margrafen in Merhern, vnserm genedigen herren, vorsuchunde an vns, ab wir E. G. volk zulassen vnd einemen wollen oc. Wissen wir anders nicht, dan das E. G. vnd der vorgenante vnser herre margraff vngeczweit vnd eins willen sein, den wir allein vnd nymant anders gewertig getrewe vnd gehorsam wollen. Getrawnde genczlich, E. kunigl. G. wirt vns hilf rat vnd stewer nicht vfhoren zuscheynnen lassen. So sol ab got wil vnser Stat nymant offen sein, denn dem vorgenanten vnserm herrn Mar- grafen, E. G. ader wem E. G. schaffen, die wir bey tag vnd nacht einlassen vnd vfnemen. Vnd getrawen E. G. wirt vns sulch volk zuschiken, das so fruntlich vnd gelimphlich als die vorigen leben wirt. Dorumb wollen wir got vmb E G. lanck- leben getrewlich bitten. Dat. in die S. Lucie virginis. 27
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418 369. 1425, Mitte Dec. (Ohne Datum). Ulrich von Rosenberg an K. Sigmund: berichtet über seine Verhandlungen mit Heinrich von Plauen und dem Adel des Pilsner Kreises wegen Ab- schluss eines Waffenbündnisses. (Archiv Český, III, 8.) 370. 1425, Dec. 21 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herzog Albrecht von Österreich: er habe den Söldnerhauptmann Fulstein vor Noth entlassen müssen, obgleich Towa- čowský sich mit neuem Volke vor Kremsier gelegt habe und die in Kauřim tagenden Feinde nächstens vor Olmütz rücken werden &c. (MS. Wonc. de Iglav. fol. 11b.) „Marchioni." Hochgeborner furste vnd genedigister liber herre, vnsern getrewn dinste. zuuor. Vnd thun Ew. Durchlewchtikeit zu wissen, das der von Thowaczaw gen Behem geriten ist vnd hat mit Im volk gebracht, mit den er zu velde gerucht ist vnd ligt mit In nu vor Kremsir. Vnd wir vernemen nicht anders, den das sie Preraw, Weiskirch vnd andern kleinen geslossen in vnsern kreys zu wollen, bies In grossere macht zukumpt, die In noch der sampnung, die die veinde all gemeincklich nu zu Gureyn thün, vnd ein hawbt derwellen sollen, zusenden werden, so meynen sie sich dann ye an vns zuuorsuchen. Nu werden wir von Luthawern, Chremsirern, Prerawern vnd Sternbergern oc. vnd Iren herschaften vorwesern vnd hawptlewten allenthalben vmb hulf volk pixenmeystr oc. besant vnd angeruft, vnd wolt got das wir so stathaftig weren, wir wolden durch des Cristgelawben vnd E. G. zu eren vns zu irer begir gerne vnd willicklich er- czeigen. Awer leyder wir mogen vns nu selbs nicht behelfen, als das got der almechtige am besten erkennet, Dorumb wir E. G. besant vnd in manicherley als vnsern genedigen herrn vmb hulff angeruft haben, vnd auch neben E. G. brief vortre-
418 369. 1425, Mitte Dec. (Ohne Datum). Ulrich von Rosenberg an K. Sigmund: berichtet über seine Verhandlungen mit Heinrich von Plauen und dem Adel des Pilsner Kreises wegen Ab- schluss eines Waffenbündnisses. (Archiv Český, III, 8.) 370. 1425, Dec. 21 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herzog Albrecht von Österreich: er habe den Söldnerhauptmann Fulstein vor Noth entlassen müssen, obgleich Towa- čowský sich mit neuem Volke vor Kremsier gelegt habe und die in Kauřim tagenden Feinde nächstens vor Olmütz rücken werden &c. (MS. Wonc. de Iglav. fol. 11b.) „Marchioni." Hochgeborner furste vnd genedigister liber herre, vnsern getrewn dinste. zuuor. Vnd thun Ew. Durchlewchtikeit zu wissen, das der von Thowaczaw gen Behem geriten ist vnd hat mit Im volk gebracht, mit den er zu velde gerucht ist vnd ligt mit In nu vor Kremsir. Vnd wir vernemen nicht anders, den das sie Preraw, Weiskirch vnd andern kleinen geslossen in vnsern kreys zu wollen, bies In grossere macht zukumpt, die In noch der sampnung, die die veinde all gemeincklich nu zu Gureyn thün, vnd ein hawbt derwellen sollen, zusenden werden, so meynen sie sich dann ye an vns zuuorsuchen. Nu werden wir von Luthawern, Chremsirern, Prerawern vnd Sternbergern oc. vnd Iren herschaften vorwesern vnd hawptlewten allenthalben vmb hulf volk pixenmeystr oc. besant vnd angeruft, vnd wolt got das wir so stathaftig weren, wir wolden durch des Cristgelawben vnd E. G. zu eren vns zu irer begir gerne vnd willicklich er- czeigen. Awer leyder wir mogen vns nu selbs nicht behelfen, als das got der almechtige am besten erkennet, Dorumb wir E. G. besant vnd in manicherley als vnsern genedigen herrn vmb hulff angeruft haben, vnd auch neben E. G. brief vortre-
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419 stunt vns zugesanten herrn Hasken hawbtman vmb hulf besucht haben. Vnd do vns allenthalben kein hulf noch stewer nicht chane, des wir gar hart derschraken, Ruften wir zu vns den herre Fulsteyn, den wir vf sold bies hieher mit grosser vnser not gehalden haben. Vnd dorumb das wir Im nu nicht zugeben haben, missen wir hundert mit X pherden, die wir mit Im vf- genomen haben, wider lassen von vns reiten. Hierumb genedi- gister herre Bitten wir vmb gotes vnd seiner lieben Mutter ere willen diemutiklichen, E. G. geruhe vnsere trew bas bedencken, vnd vns nicht so gancz lassen, sunder neben vnserer grossen not- durft als vnser genedigister herre hulf stewer vnd genad be- weisen, vor vns die Stat vnd auch das klostr Redissch gedenk- kundt, das sie mit volk E. G. vorsaczt werden. Vnd bitten des ein genedige Antwort. Dat. in die S. Thome apostoli. 371. 1425, Dec. 22. Der Rath von Olmütz an (den Landeshauptmann) Hašek (von Waldstein): er könne Preraw nicht mit Volk stärken, da er zu schwach sei und einen Zuzug von Feinden aus Böhmen zu besorgen habe. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 112b.) Hasskoni. Vnsern willigen dinste zuvor. Edler und gunstiger liber Herre. Als uns ewer genade zugeschriben hat begerunde, das wir Preraw mit volk sterken solden oc. Wann wir so stathaftig weren, und so vormuglich, wir wolden das williklich gerne thun, durch ewer genaden und auch vnsers besten willen. Awer sin- temoln wir selbs mit uns alczu vil zu schaffen haben, getrawen wir, uns dorumb nicht zuvordencken, sunder bitten ewer genad mit vleisse, ewre genade welle sich erczeigen, vnd nu an len- gers vorziehen neben unsers genedigisten Herren und Margrafen genaden vortrestung und vorweisung uns brieflich zugeschriben, als ewer genad in der abschrift, die wir euch am negsten zu- gesant haben, vernomen hat, darczu thun, damit wir und nem- lich das Kloster Redisch vorsargt sei. Wan wir vernomen, wie sich die veinde aus Behem in kurcz in unsern kreis fugen werden 27*
419 stunt vns zugesanten herrn Hasken hawbtman vmb hulf besucht haben. Vnd do vns allenthalben kein hulf noch stewer nicht chane, des wir gar hart derschraken, Ruften wir zu vns den herre Fulsteyn, den wir vf sold bies hieher mit grosser vnser not gehalden haben. Vnd dorumb das wir Im nu nicht zugeben haben, missen wir hundert mit X pherden, die wir mit Im vf- genomen haben, wider lassen von vns reiten. Hierumb genedi- gister herre Bitten wir vmb gotes vnd seiner lieben Mutter ere willen diemutiklichen, E. G. geruhe vnsere trew bas bedencken, vnd vns nicht so gancz lassen, sunder neben vnserer grossen not- durft als vnser genedigister herre hulf stewer vnd genad be- weisen, vor vns die Stat vnd auch das klostr Redissch gedenk- kundt, das sie mit volk E. G. vorsaczt werden. Vnd bitten des ein genedige Antwort. Dat. in die S. Thome apostoli. 371. 1425, Dec. 22. Der Rath von Olmütz an (den Landeshauptmann) Hašek (von Waldstein): er könne Preraw nicht mit Volk stärken, da er zu schwach sei und einen Zuzug von Feinden aus Böhmen zu besorgen habe. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 112b.) Hasskoni. Vnsern willigen dinste zuvor. Edler und gunstiger liber Herre. Als uns ewer genade zugeschriben hat begerunde, das wir Preraw mit volk sterken solden oc. Wann wir so stathaftig weren, und so vormuglich, wir wolden das williklich gerne thun, durch ewer genaden und auch vnsers besten willen. Awer sin- temoln wir selbs mit uns alczu vil zu schaffen haben, getrawen wir, uns dorumb nicht zuvordencken, sunder bitten ewer genad mit vleisse, ewre genade welle sich erczeigen, vnd nu an len- gers vorziehen neben unsers genedigisten Herren und Margrafen genaden vortrestung und vorweisung uns brieflich zugeschriben, als ewer genad in der abschrift, die wir euch am negsten zu- gesant haben, vernomen hat, darczu thun, damit wir und nem- lich das Kloster Redisch vorsargt sei. Wan wir vernomen, wie sich die veinde aus Behem in kurcz in unsern kreis fugen werden 27*
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420 sich an uns und andern Geslossern vorsuchunde. Mocht awer ewer genad selbs darczu nicht gethun, so gerucht des Margrafen genad umb Hulf zubesenden ader uns zuvorkundigen, so wellen wir sein genad vertiklichen selbs besenden und bitten vor uns und das Kloster Redisch zu gedencken und zu vorsargen, das icht je aus sawmlikeit schaden und ungelinphen entsten muge, und des bitten wir ein gunstige antwort. Gegeben Sabato post Thome. 372. 1425, Dec. 26. Der Rath von Olmütz an Herrn Hašek: die von mehreren Seiten ver- langte Hilfe könne er kaum leisten, da die Söldner nur gegen Schadlos- haltung ins Feld rücken wollen oc. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 112".) Hasskoni. Vnsern willigen dinste zuvor. Edler und gunstiger liber Herre. Als uns ewre genade gebewt offenwerlich lassen ruffen und gebieten, das yderman, der vor Jugent ader alter mag ge- czewgt uf sein sol oc., das haben wir nu mermolen getan, dann als ewer genade awer an vns begert, das wir volk schicken uf preraw, gerucht zu wissen, das man uns allenthalben umb hulf und volk anruft. Auch so hat uns der Erwirdig in got vater, Bischof zu Olomucz besant, als ewer Edelkeit sehen wirt in der abschrift hierynnen vorslassen, und begeret auch volk von uns. Wir vernemen auch wie der egenant Herr Bischof andert- halb Thawsent pherd zu Kremsir hab, und wie wol wir mit vns alczuvil zu schaffen haben, jedoch mit we wir uns zu ewer ge- naden forderung erczeigen und sust unserm teil beholfen moch- ten sein, das weren wir willig; awer unsere Soldner wellen mit nichte anders aws unser Statt reiten, wir stunden In dann vor die scheden, das wir doch mit nichte vermogen zu thun, sunder ab man mit denselben unsern Soldnern ichtes gutes schaffen ader den veinden abprechen mecht; wir wollen In das gern gunnen, dieweil wir der enpern möchtn, und den sold wellen wir In auch indes gegeben, dieweil wir an unser armut mogen.
420 sich an uns und andern Geslossern vorsuchunde. Mocht awer ewer genad selbs darczu nicht gethun, so gerucht des Margrafen genad umb Hulf zubesenden ader uns zuvorkundigen, so wellen wir sein genad vertiklichen selbs besenden und bitten vor uns und das Kloster Redisch zu gedencken und zu vorsargen, das icht je aus sawmlikeit schaden und ungelinphen entsten muge, und des bitten wir ein gunstige antwort. Gegeben Sabato post Thome. 372. 1425, Dec. 26. Der Rath von Olmütz an Herrn Hašek: die von mehreren Seiten ver- langte Hilfe könne er kaum leisten, da die Söldner nur gegen Schadlos- haltung ins Feld rücken wollen oc. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 112".) Hasskoni. Vnsern willigen dinste zuvor. Edler und gunstiger liber Herre. Als uns ewre genade gebewt offenwerlich lassen ruffen und gebieten, das yderman, der vor Jugent ader alter mag ge- czewgt uf sein sol oc., das haben wir nu mermolen getan, dann als ewer genade awer an vns begert, das wir volk schicken uf preraw, gerucht zu wissen, das man uns allenthalben umb hulf und volk anruft. Auch so hat uns der Erwirdig in got vater, Bischof zu Olomucz besant, als ewer Edelkeit sehen wirt in der abschrift hierynnen vorslassen, und begeret auch volk von uns. Wir vernemen auch wie der egenant Herr Bischof andert- halb Thawsent pherd zu Kremsir hab, und wie wol wir mit vns alczuvil zu schaffen haben, jedoch mit we wir uns zu ewer ge- naden forderung erczeigen und sust unserm teil beholfen moch- ten sein, das weren wir willig; awer unsere Soldner wellen mit nichte anders aws unser Statt reiten, wir stunden In dann vor die scheden, das wir doch mit nichte vermogen zu thun, sunder ab man mit denselben unsern Soldnern ichtes gutes schaffen ader den veinden abprechen mecht; wir wollen In das gern gunnen, dieweil wir der enpern möchtn, und den sold wellen wir In auch indes gegeben, dieweil wir an unser armut mogen.
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421 Hierumb geruch ewer genod dorynnen raten zum besten. Datum in die Stephani martyris. 373. 1425, Dec. 30 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an den Olmützer Bischof: Nachricht von den Be- mühungen, die mehrerseits verlangte Hilfe zu leisten. (MS. Wene. de Iglav. fol. 122.) „Ерiscopo.“ Vnsern willigen dinste zuuor Erwirdiger in got vater vnd herre. Ewer genaden brief vnd begir, die uns allerst hewt zu- kumen ist, haben wir wol vernomen vnd got weis das wir vns In disen sachen getrewlich gemuet vnd gearbeit haben, vnd dorumb zu vns geruft haben herren Janken von Knyewicz vnd den namhaftigen Jan ewern Burgraf vf Meraw, mit der Rat wir besant haben den hochgebornen fursten herczog Przemken vnd herren Janken von Tyczain Bittunde das sie gern .. dorczu zu- thun vnd ire macht vns vnvorczogenklich zuschiken, der ant- wort wir teglich harren. Auch gerucht zuwissen das herr Hassk der Hawptman auch alle lantherren besant hat das sie zu Im gen Brun ader gen Wissaw kwemen, vnd verschreibt vns auch wie er zu velde Ruken wil vnd die veinde ab got vertreiben vermeynet. Vber das alles verschriben wir den yecz genanten hawptman Ewer genaden begir vns zugeschribne, Bittunde das er zu dem an sawpnus (sic) tete. Domit verkundigen wir Im auch wie wol wir vnsern Soldnern gern gunnen wolden E. G. zu hulf vnd Rettung zukumen, als wir des am herrn Fulstein vnd andern gemuttet haben vnd wolden In iren Sold gern reichen Jedoch so wellen sie aus der Stat nicht reiten, man stee in dann vor die scheden, das wir doch nicht vermogen zu thun. Dauon bitten wir den hawptman dauor zugedenken, das In des Margraff genad ader er selbs von des Margraffen wegen vor die scheden stee, wann wir vns gancz williklichen erczeigen wellen, damit E. G. hulf vnd stewer getan wurde. Auch gerucht zu- wissen, das wir vnsern Soldnern derlaubt haben zu E. G. hulf zureiten, den Ir Sold vor sich gen sal. Wir vernemen auch kein
421 Hierumb geruch ewer genod dorynnen raten zum besten. Datum in die Stephani martyris. 373. 1425, Dec. 30 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an den Olmützer Bischof: Nachricht von den Be- mühungen, die mehrerseits verlangte Hilfe zu leisten. (MS. Wene. de Iglav. fol. 122.) „Ерiscopo.“ Vnsern willigen dinste zuuor Erwirdiger in got vater vnd herre. Ewer genaden brief vnd begir, die uns allerst hewt zu- kumen ist, haben wir wol vernomen vnd got weis das wir vns In disen sachen getrewlich gemuet vnd gearbeit haben, vnd dorumb zu vns geruft haben herren Janken von Knyewicz vnd den namhaftigen Jan ewern Burgraf vf Meraw, mit der Rat wir besant haben den hochgebornen fursten herczog Przemken vnd herren Janken von Tyczain Bittunde das sie gern .. dorczu zu- thun vnd ire macht vns vnvorczogenklich zuschiken, der ant- wort wir teglich harren. Auch gerucht zuwissen das herr Hassk der Hawptman auch alle lantherren besant hat das sie zu Im gen Brun ader gen Wissaw kwemen, vnd verschreibt vns auch wie er zu velde Ruken wil vnd die veinde ab got vertreiben vermeynet. Vber das alles verschriben wir den yecz genanten hawptman Ewer genaden begir vns zugeschribne, Bittunde das er zu dem an sawpnus (sic) tete. Domit verkundigen wir Im auch wie wol wir vnsern Soldnern gern gunnen wolden E. G. zu hulf vnd Rettung zukumen, als wir des am herrn Fulstein vnd andern gemuttet haben vnd wolden In iren Sold gern reichen Jedoch so wellen sie aus der Stat nicht reiten, man stee in dann vor die scheden, das wir doch nicht vermogen zu thun. Dauon bitten wir den hawptman dauor zugedenken, das In des Margraff genad ader er selbs von des Margraffen wegen vor die scheden stee, wann wir vns gancz williklichen erczeigen wellen, damit E. G. hulf vnd stewer getan wurde. Auch gerucht zu- wissen, das wir vnsern Soldnern derlaubt haben zu E. G. hulf zureiten, den Ir Sold vor sich gen sal. Wir vernemen auch kein
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422 sampnung in Behem do durch die veinde gesterckt werden, vnd wir wolden vnser heyssch dorumb haben, wurden wir ichtes vernemen, wir wolden das E. G. von stunden verschreiben. Datum in die S. Stephani martyris. 374. 1425, Dec. 30 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an König Sigmund: hocherfreut über des Königs Vorhaben, Kremsier zu entsetzen, berichtet er über seine Bemühungen, im Verein mit Anderen dabei mitzuwirken. (MS. Wenc. de Iglavia f. 12a.) „Domino Regi.“ Allerdurchlewtigister kunig vnd genedigister liber herre, vnsern getrewn dinste zuuor. Hewt ist vns zukomen erst Ew. Gn. brief, dorynnen Ew. kunigl. Genad vns vnd vnsere macht vor- dert zu sulicher hilff, domit Ewere Hochmechtikeit den Erwir- digen in got vater vnsern Bischof vnd sein geslos Chremsir vermeinet zuretten vnd von veinden zuderledigen, do durch das lant befridet mocht werden. Des sein wir vnd andre E. G. ge- trewe arme lewte gar gros derfreiet, Bittunde getrewlich got den almechtigen vor E. G. lanckleben. Vnd Ewer Durchlewch- tikeit thun wir zuwissen, das wir vor dem als vns diser E. G. brieff zukwam, mit herrn Janken von Knyewicz hawptman zu Luthaw vnd auch mit der frawn von Sternbergk voreinet vnd beredt haben gern dorczu zuhelffen, domit wir dem egenanten herrn vnserm Bischoff ein Stewer gethun mochten, vnd E. G. volk das zu Chremsir ist, vnd haben auch besucht vnd vmb hulff angeruft den hochgepornen fursten herczog Premken vnd herrn Janken von Tyczein. Vnd herczog Przemko hat vns ge- antwort, das er mit herren Gurziken von der Luckaw der auch gern dorczu helfen wil sich Ew. kunigl. G. zu eren vnd dem kristen glawben zu hulphe willig mit seiner macht erczeigen wil, vnd wir vernemen nicht anders denn das er an vorcziehen nu gen Preraw komen wirt. Vnd wie wol vnsere Soldner die wir got weis gar swerlich bies hieher als mit CXXX pherden vf sold awsgehalden haben, an scheden, do fur In dennach vnser
422 sampnung in Behem do durch die veinde gesterckt werden, vnd wir wolden vnser heyssch dorumb haben, wurden wir ichtes vernemen, wir wolden das E. G. von stunden verschreiben. Datum in die S. Stephani martyris. 374. 1425, Dec. 30 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an König Sigmund: hocherfreut über des Königs Vorhaben, Kremsier zu entsetzen, berichtet er über seine Bemühungen, im Verein mit Anderen dabei mitzuwirken. (MS. Wenc. de Iglavia f. 12a.) „Domino Regi.“ Allerdurchlewtigister kunig vnd genedigister liber herre, vnsern getrewn dinste zuuor. Hewt ist vns zukomen erst Ew. Gn. brief, dorynnen Ew. kunigl. Genad vns vnd vnsere macht vor- dert zu sulicher hilff, domit Ewere Hochmechtikeit den Erwir- digen in got vater vnsern Bischof vnd sein geslos Chremsir vermeinet zuretten vnd von veinden zuderledigen, do durch das lant befridet mocht werden. Des sein wir vnd andre E. G. ge- trewe arme lewte gar gros derfreiet, Bittunde getrewlich got den almechtigen vor E. G. lanckleben. Vnd Ewer Durchlewch- tikeit thun wir zuwissen, das wir vor dem als vns diser E. G. brieff zukwam, mit herrn Janken von Knyewicz hawptman zu Luthaw vnd auch mit der frawn von Sternbergk voreinet vnd beredt haben gern dorczu zuhelffen, domit wir dem egenanten herrn vnserm Bischoff ein Stewer gethun mochten, vnd E. G. volk das zu Chremsir ist, vnd haben auch besucht vnd vmb hulff angeruft den hochgepornen fursten herczog Premken vnd herrn Janken von Tyczein. Vnd herczog Przemko hat vns ge- antwort, das er mit herren Gurziken von der Luckaw der auch gern dorczu helfen wil sich Ew. kunigl. G. zu eren vnd dem kristen glawben zu hulphe willig mit seiner macht erczeigen wil, vnd wir vernemen nicht anders denn das er an vorcziehen nu gen Preraw komen wirt. Vnd wie wol vnsere Soldner die wir got weis gar swerlich bies hieher als mit CXXX pherden vf sold awsgehalden haben, an scheden, do fur In dennach vnser
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423 vorgenant Geistlicher vater der Bischof sten wold vnd das zu- geschriben hat, nyrent aws der Stat reiten wollen Jedoch wellen wir vns selbs derheben vnd neben E. G. gebot mit herczog Przemken herren Janken vnd der frawn von Sternbergk volk dorczu gerne neben vnserm vormugen beholfen sein, als E. G. willige vndertanen vnd getrewe kristen, Vnd bitten mit diemu- tigen gebete, Ew. kunigl. Maiestat geruhe dorczu zuthun domit diese ketczer Gotes der heiligen kristenheit des Romischen Reichs vnd E. G. hawptveind genidert wurden, dorumb E. G. von got reichen lan an czweifel emphahen wird. Datum Domi- nica ante Circumcisionem domini. 375. 1425, Dec. 31. Der Rath von Olmütz an die Herren Hašek und Jost: weitere Nachricht über ihre Bemühungen, dem Bischof von Olmütz (vor Kremsier) zu Hilfe zu kommen. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 112b.) Hasskoni et Jodoco Hecht. Unsern bereitn Dinste zuvor. Edln und gunstigen liben Herren. Gestern ist uns ewer gnaden Herr Haupman brief, der an sand Stephanstag gegeben ist und dorynne ewer gnoden schreibt und uns vorkundigt, wie ewre Edlkeit mit andern Herrn und Steten oc. in Bruner Kreis an newn Jare, als margen wolt bey uns zu Olomucz sein, uns dermanunde, das wir auch bereyt solden seyn zu demselben tag oc. allerist zukumen; sunder als uns dann ewre gnoden beyde zuschreiben iczund, wie ewre gna- den mit den lantherren, lanthlewten und Steten algemeinicklich zu Brun eyns worden sein mit ganczer macht zu bereiten, dem geistlichen unsern lieben vater Bischoff zu Rettunge zu kumen, und begeret auch an uns bereit zu sein, und unsere macht zu wissen, das Ewre Edelkeiten uns ein gemessene zeit der sompnung mochte bescheiden oc. hoffen wir ewern gnaden nu zukumen sein unser brief mit abschriften unsers genadigen Herren des Romischen oc. Kunigs brief Herczogens Przemkn und des Herren Bischoff uns zugesanten dorynnen Ir ganz vernemen mogt unsern
423 vorgenant Geistlicher vater der Bischof sten wold vnd das zu- geschriben hat, nyrent aws der Stat reiten wollen Jedoch wellen wir vns selbs derheben vnd neben E. G. gebot mit herczog Przemken herren Janken vnd der frawn von Sternbergk volk dorczu gerne neben vnserm vormugen beholfen sein, als E. G. willige vndertanen vnd getrewe kristen, Vnd bitten mit diemu- tigen gebete, Ew. kunigl. Maiestat geruhe dorczu zuthun domit diese ketczer Gotes der heiligen kristenheit des Romischen Reichs vnd E. G. hawptveind genidert wurden, dorumb E. G. von got reichen lan an czweifel emphahen wird. Datum Domi- nica ante Circumcisionem domini. 375. 1425, Dec. 31. Der Rath von Olmütz an die Herren Hašek und Jost: weitere Nachricht über ihre Bemühungen, dem Bischof von Olmütz (vor Kremsier) zu Hilfe zu kommen. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 112b.) Hasskoni et Jodoco Hecht. Unsern bereitn Dinste zuvor. Edln und gunstigen liben Herren. Gestern ist uns ewer gnaden Herr Haupman brief, der an sand Stephanstag gegeben ist und dorynne ewer gnoden schreibt und uns vorkundigt, wie ewre Edlkeit mit andern Herrn und Steten oc. in Bruner Kreis an newn Jare, als margen wolt bey uns zu Olomucz sein, uns dermanunde, das wir auch bereyt solden seyn zu demselben tag oc. allerist zukumen; sunder als uns dann ewre gnoden beyde zuschreiben iczund, wie ewre gna- den mit den lantherren, lanthlewten und Steten algemeinicklich zu Brun eyns worden sein mit ganczer macht zu bereiten, dem geistlichen unsern lieben vater Bischoff zu Rettunge zu kumen, und begeret auch an uns bereit zu sein, und unsere macht zu wissen, das Ewre Edelkeiten uns ein gemessene zeit der sompnung mochte bescheiden oc. hoffen wir ewern gnaden nu zukumen sein unser brief mit abschriften unsers genadigen Herren des Romischen oc. Kunigs brief Herczogens Przemkn und des Herren Bischoff uns zugesanten dorynnen Ir ganz vernemen mogt unsern
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424 vleis, den wir unserm genedigen Herren und ewern gnoden zu eren und dem lande zu nutze wider die Ketczer gern sehen wolden, und wir wissen nicht anders denn des Herczogen Przem- ken genad nu nicht sawpmen wirt in unsern kreis mit seiner macht zu kumen und auch Herr Gurzik von der Luckaw, so haben wir auch besant den Erwirdigen Herren Conraden Bischoff zu Breslaw, der sich mit grasser macht besampt hat, bittunde, ab er mit dem Here sich so snel in disen kreis wider die Ketczer als sie meinnen nicht fugen mocht, das er doch geruchte durch des Kristen glawben und seinen in got bruder und unserm Vater Herrn Bischoffen zu Rettung risch ein summe volks her- zusenden, des antwort wir alle stund nu horren. Wir haben uns auch beredt mit Herren Jancken, Hauptman zur Luthaw und der Frawen von Sternberck, die wollen auch gern dorzu helffen. So haben die Thumherren zu uns auch alle Ire gepawern besant zu kumen, und wir auch die unsern. Awer die Stoschen und die Soldner, die wir haben als CXXX phert, die meinnen nyrent aws der Stat an scheden zu reiten, und wie wol in der egenant unser Bischoff under sein Ingesigel zugeschriben hat, das er in vor die scheden steen wil und wir in iren Sold auch gern in das geben wolten, so meinnen sie dennoch sulchs nicht ufnemen. Uber das alles wellen wir under (sic) vormugen noch nicht sporn, sunder gern Helfen am besten, sam wir mogen, als wir das, ab got wil, alczeit bis hieher gethan haben, und an uns nicht haben lassen gebrechen. Geben am Mantag vor dem newen Jar. 376. 1426, Jan. 4 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Friedrich von Sachsen: er wolle die verlangte Hilfe nach Koburg gegen die Taborer und Prager vor Brüx senden, obgleich der König ihm befohlen, auch vor Pilsen Volk zu senden und den Wiener Reichstag zu beschicken oc. (Nürnberger Misslv-Buch VII, fol. 25 b.) Hern Fridrich Herczog zu Sachsen. Gnediger Herre! Als vns ewer Durchl. nehst verschriben vnd begert hat etwieuil der vnsern gen Koburg vnd furder zu
424 vleis, den wir unserm genedigen Herren und ewern gnoden zu eren und dem lande zu nutze wider die Ketczer gern sehen wolden, und wir wissen nicht anders denn des Herczogen Przem- ken genad nu nicht sawpmen wirt in unsern kreis mit seiner macht zu kumen und auch Herr Gurzik von der Luckaw, so haben wir auch besant den Erwirdigen Herren Conraden Bischoff zu Breslaw, der sich mit grasser macht besampt hat, bittunde, ab er mit dem Here sich so snel in disen kreis wider die Ketczer als sie meinnen nicht fugen mocht, das er doch geruchte durch des Kristen glawben und seinen in got bruder und unserm Vater Herrn Bischoffen zu Rettung risch ein summe volks her- zusenden, des antwort wir alle stund nu horren. Wir haben uns auch beredt mit Herren Jancken, Hauptman zur Luthaw und der Frawen von Sternberck, die wollen auch gern dorzu helffen. So haben die Thumherren zu uns auch alle Ire gepawern besant zu kumen, und wir auch die unsern. Awer die Stoschen und die Soldner, die wir haben als CXXX phert, die meinnen nyrent aws der Stat an scheden zu reiten, und wie wol in der egenant unser Bischoff under sein Ingesigel zugeschriben hat, das er in vor die scheden steen wil und wir in iren Sold auch gern in das geben wolten, so meinnen sie dennoch sulchs nicht ufnemen. Uber das alles wellen wir under (sic) vormugen noch nicht sporn, sunder gern Helfen am besten, sam wir mogen, als wir das, ab got wil, alczeit bis hieher gethan haben, und an uns nicht haben lassen gebrechen. Geben am Mantag vor dem newen Jar. 376. 1426, Jan. 4 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Friedrich von Sachsen: er wolle die verlangte Hilfe nach Koburg gegen die Taborer und Prager vor Brüx senden, obgleich der König ihm befohlen, auch vor Pilsen Volk zu senden und den Wiener Reichstag zu beschicken oc. (Nürnberger Misslv-Buch VII, fol. 25 b.) Hern Fridrich Herczog zu Sachsen. Gnediger Herre! Als vns ewer Durchl. nehst verschriben vnd begert hat etwieuil der vnsern gen Koburg vnd furder zu
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425 schiken zu hilffe wider söllich warnung, als die prager vnd thaboriten ewer gnaden stat prüx zu belegern vnd zu nötigen meynen oc., das haben wir wol vernomen, vnd tun ewern fur- stenlichen gnaden zu wissen, daz vns der allerdurchl. furst vnd Herre, Herr Sigmund, Römischer, zu Vngern vnd zu Beheim oc. kunig, vnser gnedigister Herre, vor vnd seid ewer ersten ver- schreibung der sach, ernstlich verschriben vnd gebotten hat, dem edeln Herren Hern Heinrich Herren zu Plawen, seiner kunig- lichen gnaden hawbtman in dem Pillsner kraisz, vnd demselben pillsner kraisz die vnsern zu hilffe wider die vorgenanten vn- glewbigen Hussen zu schiken, daz auch wir etwieoft getan vnd yetzunt aber etlich die vnsern zu hilff gen Pillsen gesandt haben. Auch hat vns der egenant vnser gnedigister Herre.. der Rö- misch oc. künig kurczlich verschriben vnd begert, vnser erber botschaft auf den achten tag nach Liechtmess schierist künftig gen Wyen zu schiken, dahin vnser gnedig Herren.. die kur- fursten, auch ewr durchl., ander Fursten, Herren vnd stette auch komen süllen, einen anslag wider die obgenanten vnglewbigen Hussen daselbist zu machen. Wie darumb, so wellen wir doch got zu Lob cristeml. glawben zu sterkung, dem vorgenant vnserm gnedigisten Herren.. dem Römischen oc. künig vnd dem hei- ligen Reich zu dienst vnd ewer Hoch. zu gefallen etwieuil vnsers greysigen zewgs auf die zeit ewer begerung gen Koburg vnd fürder schiken vnd fertigen vnd bitten ewr furstenlich gnade dienstlich vnd mit fleisz, ob anderr vnserr Herren.. der fur- sten, Herren vnd stett getzewg dahin niht qweme, oder ob des niht not wurd seyn, daz denn ewr gnade vns des auch vertragen vnd bestellen welle, den vnsern gönnen wider herheim zu reyten, nachdem als doch vnser dienst wider söllich sache alleyn gring vnd klein were, als ewr Hoch. auch wol versteen mag, vnd als wir des vnd anderr fürdrung ewern fürstenlichen gnaden wol getrawen. Denn wo wir ewer durchlewchtikeit dienst vnd wol- gefallen oc. Scriptum feria VIs ante Epiphania domini.
425 schiken zu hilffe wider söllich warnung, als die prager vnd thaboriten ewer gnaden stat prüx zu belegern vnd zu nötigen meynen oc., das haben wir wol vernomen, vnd tun ewern fur- stenlichen gnaden zu wissen, daz vns der allerdurchl. furst vnd Herre, Herr Sigmund, Römischer, zu Vngern vnd zu Beheim oc. kunig, vnser gnedigister Herre, vor vnd seid ewer ersten ver- schreibung der sach, ernstlich verschriben vnd gebotten hat, dem edeln Herren Hern Heinrich Herren zu Plawen, seiner kunig- lichen gnaden hawbtman in dem Pillsner kraisz, vnd demselben pillsner kraisz die vnsern zu hilffe wider die vorgenanten vn- glewbigen Hussen zu schiken, daz auch wir etwieoft getan vnd yetzunt aber etlich die vnsern zu hilff gen Pillsen gesandt haben. Auch hat vns der egenant vnser gnedigister Herre.. der Rö- misch oc. künig kurczlich verschriben vnd begert, vnser erber botschaft auf den achten tag nach Liechtmess schierist künftig gen Wyen zu schiken, dahin vnser gnedig Herren.. die kur- fursten, auch ewr durchl., ander Fursten, Herren vnd stette auch komen süllen, einen anslag wider die obgenanten vnglewbigen Hussen daselbist zu machen. Wie darumb, so wellen wir doch got zu Lob cristeml. glawben zu sterkung, dem vorgenant vnserm gnedigisten Herren.. dem Römischen oc. künig vnd dem hei- ligen Reich zu dienst vnd ewer Hoch. zu gefallen etwieuil vnsers greysigen zewgs auf die zeit ewer begerung gen Koburg vnd fürder schiken vnd fertigen vnd bitten ewr furstenlich gnade dienstlich vnd mit fleisz, ob anderr vnserr Herren.. der fur- sten, Herren vnd stett getzewg dahin niht qweme, oder ob des niht not wurd seyn, daz denn ewr gnade vns des auch vertragen vnd bestellen welle, den vnsern gönnen wider herheim zu reyten, nachdem als doch vnser dienst wider söllich sache alleyn gring vnd klein were, als ewr Hoch. auch wol versteen mag, vnd als wir des vnd anderr fürdrung ewern fürstenlichen gnaden wol getrawen. Denn wo wir ewer durchlewchtikeit dienst vnd wol- gefallen oc. Scriptum feria VIs ante Epiphania domini.
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426 377. 1426, Jan. 4 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an König Sigmund: er wollte gerne des Königs Ruf nach Hradisch nachkommen, wenn man ohne Gefahr nur durch- kommen könnte und Herzog Přemek und A. zu den Seinigen stossen würden 9c. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 12ab.) „D. Regi Sigismundo.“ Allerdurchlewchtigister kunig vnd genedigister liber herre. Vnsern vnderthenigen dinste zuuor. Als Ewere Durchlewchtikeit vns fordert, das wir czwissen hie vnd Suntags schurist gen Redisch komen sollen oc. also geruhe Ew. Hochmechtikeit wissen, das wir nur vor eczlichen tagen bereit gewesen sein, wollunde nach vnsern vermogen williklich dorczu helffen, vnd wolt got, wir sehen gerne das wir nu bey E. G. ader zum Redisch als E. G. vermeynt wern Awer dorumb das wir nicht suliche mocht haben, das wir getrawten an merklichs gefere als E. G. wol vernympt durchzukumen haben wir gehorret vnd horren nach des hochg. fursten herczogens Przemkens vnd herrn Gurziks zukumfft Sie an vnderlass vbinde mit briefen vnd Boten, das sie geruchten an lengers vercziehen mit iren machten in vnsern kreis sich zufugen, So meynten wir vnd mit In zu E. G. ader wohyn Ew. Hochmechtikeit wolt zufugen. Doruff vns der yecz- genante herczog Przemko mit seinen briefe vnd einer abschrift eyns briefs, domit er, herr Petr von Straznicz herr Albrecht von der Lukaw vnd andre herren neben In besenden herren Hassken hawptman, herrn Janen von der Lompnicz mit andern herren zu Brune besenden, als E. k. G. vernemen wirt in den ab- schriften hyerynnen vorslassen. Vber das alles so pald wir derfaren, das sich ymant mit volk zu E. G. ader gein Radisch fugen wirt, domit wir vngeverlich durchkomen mochten, so wollen wir nicht sawpmen Ew. k. gepot neben zukomen neben vnsern vermogen. Ruffunde mit E. G. getrewn armut in disem kres wonunde zu Ewer angebornen mildikeit diemitiklich, soliche an- gehabunde rettung zu enden. Sunderlich bitten wir mit fleissigem
426 377. 1426, Jan. 4 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an König Sigmund: er wollte gerne des Königs Ruf nach Hradisch nachkommen, wenn man ohne Gefahr nur durch- kommen könnte und Herzog Přemek und A. zu den Seinigen stossen würden 9c. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 12ab.) „D. Regi Sigismundo.“ Allerdurchlewchtigister kunig vnd genedigister liber herre. Vnsern vnderthenigen dinste zuuor. Als Ewere Durchlewchtikeit vns fordert, das wir czwissen hie vnd Suntags schurist gen Redisch komen sollen oc. also geruhe Ew. Hochmechtikeit wissen, das wir nur vor eczlichen tagen bereit gewesen sein, wollunde nach vnsern vermogen williklich dorczu helffen, vnd wolt got, wir sehen gerne das wir nu bey E. G. ader zum Redisch als E. G. vermeynt wern Awer dorumb das wir nicht suliche mocht haben, das wir getrawten an merklichs gefere als E. G. wol vernympt durchzukumen haben wir gehorret vnd horren nach des hochg. fursten herczogens Przemkens vnd herrn Gurziks zukumfft Sie an vnderlass vbinde mit briefen vnd Boten, das sie geruchten an lengers vercziehen mit iren machten in vnsern kreis sich zufugen, So meynten wir vnd mit In zu E. G. ader wohyn Ew. Hochmechtikeit wolt zufugen. Doruff vns der yecz- genante herczog Przemko mit seinen briefe vnd einer abschrift eyns briefs, domit er, herr Petr von Straznicz herr Albrecht von der Lukaw vnd andre herren neben In besenden herren Hassken hawptman, herrn Janen von der Lompnicz mit andern herren zu Brune besenden, als E. k. G. vernemen wirt in den ab- schriften hyerynnen vorslassen. Vber das alles so pald wir derfaren, das sich ymant mit volk zu E. G. ader gein Radisch fugen wirt, domit wir vngeverlich durchkomen mochten, so wollen wir nicht sawpmen Ew. k. gepot neben zukomen neben vnsern vermogen. Ruffunde mit E. G. getrewn armut in disem kres wonunde zu Ewer angebornen mildikeit diemitiklich, soliche an- gehabunde rettung zu enden. Sunderlich bitten wir mit fleissigem
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427 gebete, E. G. geruhe vnsern Soldnern vor scheden zusten, die an scheden nyrnt meynnen zu reiten, so mochten wir awer dester stercker vns fertigen. Vnd wir getrawen Ew. Gute wirt den Soldnern zuschreiben vor die scheden zusten, wann wir das worlich selbs zu thun mit nichte vormugen. Ew. G. senden wir auch hyemit des herczog Przemken brief vns itczund zugesandten abschrift. Ein genedig antwort bitten wir. Dat. fer. VIa ante Epiphaniam domini. 378. 1426, Jan. 14. Der Rath von Olmütz an Niclas von Perin: er wolle die verlangte Hilfe gerne senden, sobald ihr zur Deckung die erforderliche Macht entgegen kommen wird. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 113ab.) Nicolao de Peren. Servitiorum pronitatem indesse (sic) prælibatam, generose ac magnifice domine nobis favorose. Literas vestræ nobilitatis nobis hodie iterum oblatas lucide intelleximus, et sicuti vestræe serenitati hodie mane ad vestram optationem respondendo exa- ravimus intimantes, qualiter libentissime nos nostram gentem juxta posse nostrum vestræe expedicioni associare vellemus, si tantum nobis securitatis adesset facultas; sed quia vicini nostri ad hujusmodi campi egressum potencias ceu eorum auxilium nobis associare non intendúnt, prout vestra generositas ex co- piis eorundem littera in nostra destinatis limpide conspiciet, revera non consideramus, quod liquide et sine notabili nostro periculo, cum nostris hominibus tantum exercitum vestrum pos- semus accedere, et signanter, cum capitaneum nostrum strenuum dominum Heinricum de Fulstein, qui aput regiam nunc extat majestatem, nobis non habemus associatum. Adhuc si dominus Johannes capitanus in Luthowia ac alii nostri vicini ad vestre generositatis hortamenta se exhibere consentient, volumus qua- vis sine procrastinatione cum eisdem, aut si aliqua alia nobis occurrerit comitiva, nostros gressus ad vestram nobilitatem ma- turare. Et quamquam stipendiarii nostri ac alie gentes, quos
427 gebete, E. G. geruhe vnsern Soldnern vor scheden zusten, die an scheden nyrnt meynnen zu reiten, so mochten wir awer dester stercker vns fertigen. Vnd wir getrawen Ew. Gute wirt den Soldnern zuschreiben vor die scheden zusten, wann wir das worlich selbs zu thun mit nichte vormugen. Ew. G. senden wir auch hyemit des herczog Przemken brief vns itczund zugesandten abschrift. Ein genedig antwort bitten wir. Dat. fer. VIa ante Epiphaniam domini. 378. 1426, Jan. 14. Der Rath von Olmütz an Niclas von Perin: er wolle die verlangte Hilfe gerne senden, sobald ihr zur Deckung die erforderliche Macht entgegen kommen wird. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 113ab.) Nicolao de Peren. Servitiorum pronitatem indesse (sic) prælibatam, generose ac magnifice domine nobis favorose. Literas vestræ nobilitatis nobis hodie iterum oblatas lucide intelleximus, et sicuti vestræe serenitati hodie mane ad vestram optationem respondendo exa- ravimus intimantes, qualiter libentissime nos nostram gentem juxta posse nostrum vestræe expedicioni associare vellemus, si tantum nobis securitatis adesset facultas; sed quia vicini nostri ad hujusmodi campi egressum potencias ceu eorum auxilium nobis associare non intendúnt, prout vestra generositas ex co- piis eorundem littera in nostra destinatis limpide conspiciet, revera non consideramus, quod liquide et sine notabili nostro periculo, cum nostris hominibus tantum exercitum vestrum pos- semus accedere, et signanter, cum capitaneum nostrum strenuum dominum Heinricum de Fulstein, qui aput regiam nunc extat majestatem, nobis non habemus associatum. Adhuc si dominus Johannes capitanus in Luthowia ac alii nostri vicini ad vestre generositatis hortamenta se exhibere consentient, volumus qua- vis sine procrastinatione cum eisdem, aut si aliqua alia nobis occurrerit comitiva, nostros gressus ad vestram nobilitatem ma- turare. Et quamquam stipendiarii nostri ac alie gentes, quos
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428 in succursum civitati Chremsir, et ibidem regalibus gentibus adducere proponabamus (sic), expectantes vestre nobilitatis exer- citus adventum, jam a nobis et civitate nostra recesserunt ad propria remeantes, tamen adhuc juxta nostram possibilitatem juvare non pigritabimur. Dignemini nobis *) consulere et ju- vare, qualiter comodose civitatem nostram linquere et aruorum campos metari valeamus. Datum f. secunda ante Anthonii. 379. 1426, Jan. 23. Der Rath von Olmütz an den von Brünn: da Herr Towačowský erbietig sei, Olmützer Kaufleute nach Brünn sicher geleiten zu lassen, so mögen die Brünner dessen Geleite auch in ihre Stadt zulassen. (MS. Wenc. de Iglav, fol. 170b.) Brunensibus. Unsern freuntlichen dinst zuvor. Ersam, weisen, besunder liben frunde. Ewer Erberkeit thun wir zu wissen, das uns un- sere mitvonunde lewte Ir manichfeldige not, twank und beswer- nuss, so Sie an Iren Handelungen und Hantwerken leiden, eint- halden, das Sie Irer arbeit und war, die sie haben, nicht aus- furen noch in der Stat gelosen mogen, Anderhalben das sie zu andrer arbeit und ires Handels notdurft zu uns nicht bekumen mogen, dodurch sie sich aushalden mochten, bitund fleissiglichen, das wir Sie nicht vermerkten weder in weren wolden, ab sie sich mit dem Thowaczower vmb ein gleit bereden und betei- dingen mochten, Ir war und gut in ewere Stat zu furen, und herwider awerhant von euch notdurft, so sie ankwemen mochten zu uns bringen. Neben dem sie mit demselben Thowaczawer bereden haben lassen, das er sie wil gleiten hin zu euch und auch herwider, doch also, das seinen dienern, die er durch pes- serer sicherheit mit den wegen senden wil hineyn in ewere Stat, von ewer weisheit und andern zu euch nicht geschatt wurd. Vlehen wir begirlichen, ewere Ersamkeit welle ansehen sulch not und beswernus, doryn unsere Gemein uns beleidet, Als wir *) MS. nisi.
428 in succursum civitati Chremsir, et ibidem regalibus gentibus adducere proponabamus (sic), expectantes vestre nobilitatis exer- citus adventum, jam a nobis et civitate nostra recesserunt ad propria remeantes, tamen adhuc juxta nostram possibilitatem juvare non pigritabimur. Dignemini nobis *) consulere et ju- vare, qualiter comodose civitatem nostram linquere et aruorum campos metari valeamus. Datum f. secunda ante Anthonii. 379. 1426, Jan. 23. Der Rath von Olmütz an den von Brünn: da Herr Towačowský erbietig sei, Olmützer Kaufleute nach Brünn sicher geleiten zu lassen, so mögen die Brünner dessen Geleite auch in ihre Stadt zulassen. (MS. Wenc. de Iglav, fol. 170b.) Brunensibus. Unsern freuntlichen dinst zuvor. Ersam, weisen, besunder liben frunde. Ewer Erberkeit thun wir zu wissen, das uns un- sere mitvonunde lewte Ir manichfeldige not, twank und beswer- nuss, so Sie an Iren Handelungen und Hantwerken leiden, eint- halden, das Sie Irer arbeit und war, die sie haben, nicht aus- furen noch in der Stat gelosen mogen, Anderhalben das sie zu andrer arbeit und ires Handels notdurft zu uns nicht bekumen mogen, dodurch sie sich aushalden mochten, bitund fleissiglichen, das wir Sie nicht vermerkten weder in weren wolden, ab sie sich mit dem Thowaczower vmb ein gleit bereden und betei- dingen mochten, Ir war und gut in ewere Stat zu furen, und herwider awerhant von euch notdurft, so sie ankwemen mochten zu uns bringen. Neben dem sie mit demselben Thowaczawer bereden haben lassen, das er sie wil gleiten hin zu euch und auch herwider, doch also, das seinen dienern, die er durch pes- serer sicherheit mit den wegen senden wil hineyn in ewere Stat, von ewer weisheit und andern zu euch nicht geschatt wurd. Vlehen wir begirlichen, ewere Ersamkeit welle ansehen sulch not und beswernus, doryn unsere Gemein uns beleidet, Als wir *) MS. nisi.
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429 auch nu nechst etwas vormeldet haben, die uns auch derparmet, und wellet dorczu auch verhengen, und den vieren des Thowa- czawers dienern gestatten ditczmal ein und aus ewerer Stat mit den wegen zu reiten, darumb wir auch hiemit den Hern Ebser Hawptmann uff Poherlicz besenden, begerund dorczu sein vor- henknus und Bitten mit fleisse, ewere Erberkeit welle dorczu der edlen Hern Hern Janes von Lompnicz Hawptmans in Mer- hern und des Herrn Jostes von Rossitcz Camerers, volburt und willen derwerben und mit andern zu euch bestellen, das sulchs, dodurch auch ewern eren und den ewern visch vnd ander ware von uns zugefurt wirt, ein Furgank habe das und ab got wil wir baiderseit mit vnsern gemeinen gesudert (sic) mogen werden. Sunderlich begert der Thowaczawer, das den, die bai dem ge- uert wff dem weld sein und das geleiten werden, das In von unserm teil nicht geschatt wurde, des begern wir ewre Antwort. Datum feria tertia Vincentii Martiris. 380. 1426, Jan. 22. Der Rath von Olmütz an Wilh. Ebser Hauptmann auf Pohrlitz: in An- gelegenheit seiner von Towačowskýs Leuten nach Brünn geleiteten Kauf- leute. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 170b.) In eadem causa Wilhelmo Ebser. Unsern willigen dinst zuvor, Edler Herre, besunder liber Gunner. Ewern gnaden glawben wir unvorporgen sein, sulcher twank, not und beswernuss, so wir und unsere arme gemein nu lang gedult und geliden haben, und noch leiden von den veinden, die vns allenthalben uff den possatken umbringt haben, und also verslossen, das wir noch die unsern nyrent ausmogen notdurft zu bekumen und Ires Handels ader Hantwerke, des sie zu uns nicht gelosen mogen andern enden awzuwern, so das uns leider nitcz zu kumen mag, es sei dann mit der veinde willen, die uns sint unsers Herrn des Marggraffen gnad awsczug von Merhern noch hoer mit notdurft dann vor beswoert haben und wir dulden mussen, unczen uff Gotcz und unsers Herrn
429 auch nu nechst etwas vormeldet haben, die uns auch derparmet, und wellet dorczu auch verhengen, und den vieren des Thowa- czawers dienern gestatten ditczmal ein und aus ewerer Stat mit den wegen zu reiten, darumb wir auch hiemit den Hern Ebser Hawptmann uff Poherlicz besenden, begerund dorczu sein vor- henknus und Bitten mit fleisse, ewere Erberkeit welle dorczu der edlen Hern Hern Janes von Lompnicz Hawptmans in Mer- hern und des Herrn Jostes von Rossitcz Camerers, volburt und willen derwerben und mit andern zu euch bestellen, das sulchs, dodurch auch ewern eren und den ewern visch vnd ander ware von uns zugefurt wirt, ein Furgank habe das und ab got wil wir baiderseit mit vnsern gemeinen gesudert (sic) mogen werden. Sunderlich begert der Thowaczawer, das den, die bai dem ge- uert wff dem weld sein und das geleiten werden, das In von unserm teil nicht geschatt wurde, des begern wir ewre Antwort. Datum feria tertia Vincentii Martiris. 380. 1426, Jan. 22. Der Rath von Olmütz an Wilh. Ebser Hauptmann auf Pohrlitz: in An- gelegenheit seiner von Towačowskýs Leuten nach Brünn geleiteten Kauf- leute. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 170b.) In eadem causa Wilhelmo Ebser. Unsern willigen dinst zuvor, Edler Herre, besunder liber Gunner. Ewern gnaden glawben wir unvorporgen sein, sulcher twank, not und beswernuss, so wir und unsere arme gemein nu lang gedult und geliden haben, und noch leiden von den veinden, die vns allenthalben uff den possatken umbringt haben, und also verslossen, das wir noch die unsern nyrent ausmogen notdurft zu bekumen und Ires Handels ader Hantwerke, des sie zu uns nicht gelosen mogen andern enden awzuwern, so das uns leider nitcz zu kumen mag, es sei dann mit der veinde willen, die uns sint unsers Herrn des Marggraffen gnad awsczug von Merhern noch hoer mit notdurft dann vor beswoert haben und wir dulden mussen, unczen uff Gotcz und unsers Herrn
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430 gnad erparmung, nu haben unsere Mitwoner durch grosser an- ligunder not mit dem Thowaczawer uns ein Gleit gen Brun auch Ir Arbeit und ware zu furen, und herwider abersant notdurfft zubringen beredet, das er sie mit volk unczen gen Brun geleiten, und wier der seinen mit den wegen furbas hinein reiten lassen wil, begerund, das auch von unserm teil all den seinen mit den wegen und war reitunden nicht geschadet wurd, dorumb wir den erbarn rat zu Brun auch besucht und gepeten haben mit den edlen Herrn Janen von Lompnicz Haitman und Herrn Josten Cramerer (sic) in Merhern und andern Herrn zu reden douon und zu bestellen mit andern In baywonunden das dem Thowaczawer und den seinen in dem Geleit auch nicht geschatt wurd, dorumb wir auch ewre Edelkeit bieten mit fleisse, ewer gnad welle auch dorczu verhengen und sie in sulcher gleitnuss unangegriffen lassen, das wir und die unsern notdurft bekumen, und unsers Herrn gnaden Geslos awshalden mogen oc. 381. 1426, Febr. 6 (Pisek). Erklärung des Taboritentages über seine Bereitwilligkeit, die vier Prager Artikel und alle heilsamen Lehren des Evangeliums zu schützen, ein öffent- liches Gehör zu deren Erörterung und Bekanntmachung zu beschicken, alle Diejenigen in Frieden zu lassen, die die Taborer weder bedrücken noch verketzern werden, den Krieg nur zur Vertheidigung zu führen u. dgl. Die anwesenden Ritter und Städte der Taborerpartei senden diese Be- schlüsse an die Prager Gemeinde zur Kenntnissnahme. (Archiv Český, III, 256—259, aus Prager Stadtbuchern.) 382. 1426, Febr. 9 (Pressburg). König Sigmund äussert dem Ulrich von Rosenberg seine Zufriedenheit, dass er mit den Taborern keinen Waffenstillstand eingehen wollte, lobt dessen friedliche Unterhandlungen mit der Stadt Písek und anderen Städten sowie auch mit den Pragern, ferner das mit dem Pilsner Kreise geschlossene Bündniss, und berichtet, dass er wegen dessen Angelegenheit einen strengen Befehl nach Breslau erliess. (Archiv Český, I, 25.)
430 gnad erparmung, nu haben unsere Mitwoner durch grosser an- ligunder not mit dem Thowaczawer uns ein Gleit gen Brun auch Ir Arbeit und ware zu furen, und herwider abersant notdurfft zubringen beredet, das er sie mit volk unczen gen Brun geleiten, und wier der seinen mit den wegen furbas hinein reiten lassen wil, begerund, das auch von unserm teil all den seinen mit den wegen und war reitunden nicht geschadet wurd, dorumb wir den erbarn rat zu Brun auch besucht und gepeten haben mit den edlen Herrn Janen von Lompnicz Haitman und Herrn Josten Cramerer (sic) in Merhern und andern Herrn zu reden douon und zu bestellen mit andern In baywonunden das dem Thowaczawer und den seinen in dem Geleit auch nicht geschatt wurd, dorumb wir auch ewre Edelkeit bieten mit fleisse, ewer gnad welle auch dorczu verhengen und sie in sulcher gleitnuss unangegriffen lassen, das wir und die unsern notdurft bekumen, und unsers Herrn gnaden Geslos awshalden mogen oc. 381. 1426, Febr. 6 (Pisek). Erklärung des Taboritentages über seine Bereitwilligkeit, die vier Prager Artikel und alle heilsamen Lehren des Evangeliums zu schützen, ein öffent- liches Gehör zu deren Erörterung und Bekanntmachung zu beschicken, alle Diejenigen in Frieden zu lassen, die die Taborer weder bedrücken noch verketzern werden, den Krieg nur zur Vertheidigung zu führen u. dgl. Die anwesenden Ritter und Städte der Taborerpartei senden diese Be- schlüsse an die Prager Gemeinde zur Kenntnissnahme. (Archiv Český, III, 256—259, aus Prager Stadtbuchern.) 382. 1426, Febr. 9 (Pressburg). König Sigmund äussert dem Ulrich von Rosenberg seine Zufriedenheit, dass er mit den Taborern keinen Waffenstillstand eingehen wollte, lobt dessen friedliche Unterhandlungen mit der Stadt Písek und anderen Städten sowie auch mit den Pragern, ferner das mit dem Pilsner Kreise geschlossene Bündniss, und berichtet, dass er wegen dessen Angelegenheit einen strengen Befehl nach Breslau erliess. (Archiv Český, I, 25.)
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431 383. 1426, Febr. 11 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an seine Dienstleute in Brüx: der Münzmeister von Freiberg werde das in Brüx liegende Volk mit Geld versorgen. (Nürnberger Missiv-Buch VII, fol. 34.) Weygel Strobel vnd Hannsen, Camrer, vnsern diener. Lieber Weygel vnd Hanns. Ewern brief vns von prüx gesandt haben wir vernomen, vnd wir haben bestellet, daz der Münczmeister zu freyberg von vnsern wegen gebetten sol werden, ewch gelt zu leichen, das nemet also ördenlich fürhande, vnd ob mer volkes gen Brüx gelegt oder des volks, daz yecz dar gelegt ist, mer dannen genomen würde, vnd wie sich die dink da machen werden, das schreibt vns ye eygentlich, daz wir vns darnach wissen zu richten. Datum sub sigillo Petri Volkmer magistri ciuium feria IIa post Scolastice. 384. 1426, Febr. 19. Der Rath von Olmütz an seinen Bischof: er sei willig, ihn und seine wie auch des Königs Leute zu jeder Zeit in seine Stadt einzulassen, zumal sich die Ungarn unlängst daselbst „chrbarlich“ benommen hätten. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 113b.) Episcopo Olomucensi. Hochwirdiger in got vater, und gunstiger liber Herre. Unser bereiten dinste zuvor. Als uns ewre Erwirdikeit awer zuschreibt, ab wir ewre gnaden wellen einlassen, auch ab ewer gnad zu uns sicher komen mag, und wider von dann, ab wir lecht unsers Herren des Kunigs lewt nich wolten einlassen oc. Geistlicher liber Herre und vater, wir gelawben, ewern gnaden sey nicht vorbargen, wie wir unserm gnedigen Herren dem Kunige newlich uf seiner g. besuchung zugeschriben haben, das unsere stat seinen g. lewten bey tag und nacht affen sein soll. Desgleichen wissen wir von ewer gnd. nicht anders, wan wo wir ewer Hoch- wirdikeit gedinen, hantlangen und geuollen mochten, das wir
431 383. 1426, Febr. 11 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an seine Dienstleute in Brüx: der Münzmeister von Freiberg werde das in Brüx liegende Volk mit Geld versorgen. (Nürnberger Missiv-Buch VII, fol. 34.) Weygel Strobel vnd Hannsen, Camrer, vnsern diener. Lieber Weygel vnd Hanns. Ewern brief vns von prüx gesandt haben wir vernomen, vnd wir haben bestellet, daz der Münczmeister zu freyberg von vnsern wegen gebetten sol werden, ewch gelt zu leichen, das nemet also ördenlich fürhande, vnd ob mer volkes gen Brüx gelegt oder des volks, daz yecz dar gelegt ist, mer dannen genomen würde, vnd wie sich die dink da machen werden, das schreibt vns ye eygentlich, daz wir vns darnach wissen zu richten. Datum sub sigillo Petri Volkmer magistri ciuium feria IIa post Scolastice. 384. 1426, Febr. 19. Der Rath von Olmütz an seinen Bischof: er sei willig, ihn und seine wie auch des Königs Leute zu jeder Zeit in seine Stadt einzulassen, zumal sich die Ungarn unlängst daselbst „chrbarlich“ benommen hätten. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 113b.) Episcopo Olomucensi. Hochwirdiger in got vater, und gunstiger liber Herre. Unser bereiten dinste zuvor. Als uns ewre Erwirdikeit awer zuschreibt, ab wir ewre gnaden wellen einlassen, auch ab ewer gnad zu uns sicher komen mag, und wider von dann, ab wir lecht unsers Herren des Kunigs lewt nich wolten einlassen oc. Geistlicher liber Herre und vater, wir gelawben, ewern gnaden sey nicht vorbargen, wie wir unserm gnedigen Herren dem Kunige newlich uf seiner g. besuchung zugeschriben haben, das unsere stat seinen g. lewten bey tag und nacht affen sein soll. Desgleichen wissen wir von ewer gnd. nicht anders, wan wo wir ewer Hoch- wirdikeit gedinen, hantlangen und geuollen mochten, das wir
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432 gancz willig dorczu wern, und wir getrawn bitunde, ir wellet nicht andrn argwanen gen uns haben, wen kwem ewer g. umb mitte nacht, ewern g. wolden wir die Stat öffen, dorynnen ewern g. sicher weren und wider von danne reiten mag vor unser und al den unsern. So haben vormals die Vngern unsers Herren des Kunigs lewt so erberlich bey uns gelebt, das wir die awer bereit sein ufczunemen. Getrawnd ewrn g. und In, sie werden so gelimphlich mit uns sein als die vorigen. Datum f. tercia ante reminiscere. 385. 1426, Febr. 24 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an einen jetzt in Rom weilenden Pfarrer: die Beschuldigung, als hätten Nürnberger Bürger mit den Ketzern Handels- verkehr gepflegt, sei unbegründet &c. (Nurnberger Missiv-Buch.) Dem ersamen Herren, Hern Gerlach von Tryest, pfarrer zu Ochsenfurt, vnsern besundern gönner. Ersamer lieber Herre! Ewer brief zu Rom geben am Mon- tag nach Oberst nehstuergangen, darynne Ir vns schreybt söllich rede, die Ir zu Rom gehöret habt, wie vnser kawfflewt mit den keczern zu Beheim im kawffen vnd verkawfen vil gemeynschaft gehabt sullen haben oc., ist vns geantwurt worden. Das haben wir in sunderr frewntschaft von ewch vernomen vnd danken des ewer Ersamkeit mit ganczem fleisz, vnd bitten euch zuuernemen, daz wir nicht wissen, daz kein vnser burger noch kawffman mit den keczern zu Beheim icht kawfft oder verkawfft oder ge- meinschafft gehabt hab; denn wenn wir das bisher erfaren hetten oder erfüren, wir hetten die vnsern sölliche straff vnd pusz darumb angelegt, dabey man versteen möcht vnd verstünde, daz vns söllich sache gancz leid vnd wider weren. Vnd bitten ewer Ersamkeit fleissiklichen, daz Ir vns darauff in denselben sachen gunstiglichen entschuldigen vnd verantwurten wellet nach vnserm besten, als Ir auch das mit warheit wol getun mügt. Das wellen wir vmb ewer Ersamkeit williklich vnd gern ver- dienen, wa das an vns gelangt. Datum ut supra (Dominica Reminiscere).
432 gancz willig dorczu wern, und wir getrawn bitunde, ir wellet nicht andrn argwanen gen uns haben, wen kwem ewer g. umb mitte nacht, ewern g. wolden wir die Stat öffen, dorynnen ewern g. sicher weren und wider von danne reiten mag vor unser und al den unsern. So haben vormals die Vngern unsers Herren des Kunigs lewt so erberlich bey uns gelebt, das wir die awer bereit sein ufczunemen. Getrawnd ewrn g. und In, sie werden so gelimphlich mit uns sein als die vorigen. Datum f. tercia ante reminiscere. 385. 1426, Febr. 24 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an einen jetzt in Rom weilenden Pfarrer: die Beschuldigung, als hätten Nürnberger Bürger mit den Ketzern Handels- verkehr gepflegt, sei unbegründet &c. (Nurnberger Missiv-Buch.) Dem ersamen Herren, Hern Gerlach von Tryest, pfarrer zu Ochsenfurt, vnsern besundern gönner. Ersamer lieber Herre! Ewer brief zu Rom geben am Mon- tag nach Oberst nehstuergangen, darynne Ir vns schreybt söllich rede, die Ir zu Rom gehöret habt, wie vnser kawfflewt mit den keczern zu Beheim im kawffen vnd verkawfen vil gemeynschaft gehabt sullen haben oc., ist vns geantwurt worden. Das haben wir in sunderr frewntschaft von ewch vernomen vnd danken des ewer Ersamkeit mit ganczem fleisz, vnd bitten euch zuuernemen, daz wir nicht wissen, daz kein vnser burger noch kawffman mit den keczern zu Beheim icht kawfft oder verkawfft oder ge- meinschafft gehabt hab; denn wenn wir das bisher erfaren hetten oder erfüren, wir hetten die vnsern sölliche straff vnd pusz darumb angelegt, dabey man versteen möcht vnd verstünde, daz vns söllich sache gancz leid vnd wider weren. Vnd bitten ewer Ersamkeit fleissiklichen, daz Ir vns darauff in denselben sachen gunstiglichen entschuldigen vnd verantwurten wellet nach vnserm besten, als Ir auch das mit warheit wol getun mügt. Das wellen wir vmb ewer Ersamkeit williklich vnd gern ver- dienen, wa das an vns gelangt. Datum ut supra (Dominica Reminiscere).
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433 386. 1426, Febr. 26 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an König Sigmund: Bitte um baldige Zusendung von Hilfsvolk, da er zu sehr verarmt sei, als dass er den Feinden (auf Hluboka, Tobitschau c.) erfolgreichen Widerstand leisten könnte. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 12b.) „Domino Regi.“ Allerdurchlewchtigister oc. Ewern k. Gen. thun wir zu wissen, das den veinden vf dem Hlobuken von gereisigen hulf (aws Behem) zukumen ist, die an vnderlas hute vf vns vnd die vnsern bei der Stat halden, die lewte beschedigen, morden vnd vahen, als sie iczund vnserer Mitburger einen mit andern vnsern Mitwonern gefangen haben vnd vf dem Hlobuken swerlich hal- den. Vnd wann wir E. G. vormals aft vorczelt haben vnsere grasse nat vnd armte, vnd auch die manchveldige beschedigung die vns der von Thoweczaw vnd die andern wider Recht czu- gezogen haben, die nu zumal nicht vfhoren zugendencken vnd zubestellen, wie sie vns do got vor sey môchten nu entlichen vernichten vnd vorderben: Getrawen wir E. k. G. vnd biten demutiklichen neben sulcher genediger vortrestung die vns E. k. G. am negsten zugeschriben hat, Ewre angeborne Gute geruhe an vns sulche gelubde vnd vortrestung lassen scheynen vnd mit hulff stewer vnd volk vor vns genedigklichen gedenken domit wir den veinden widersteen mogen. Wann wir so gar arm nu warden sein das wir selbs mit nichte volk haben zu halden, sundern den Strengen Ritter Fulstein haben wir vmb des willen das wir Im nicht zugeben haben von vns mussen lassen Reiten, so das wir von gereisigen volk zu vns nymant haben, vnd so bald das der von Toweczaw die von Hlobuken vnd ander veint gewar werden, werden sie vns desder veintlicher zufochen vnd vns vnuorsucht nicht lassen. Hierumb genedigister liber herre, durch des cristenglawbens, durch E. G. eren vnd vnser trewe willen, wellet vns nu nicht lassen sunder vor vns genediklichen zugedenken, als wir des ein sunder wol getrawn zu ewer milde gute haben. dorumb wellen wir got vor ewer lankleben getrew- lichen Bitten. Dat. tertia feria post dominicam Reminiscere. 28
433 386. 1426, Febr. 26 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an König Sigmund: Bitte um baldige Zusendung von Hilfsvolk, da er zu sehr verarmt sei, als dass er den Feinden (auf Hluboka, Tobitschau c.) erfolgreichen Widerstand leisten könnte. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 12b.) „Domino Regi.“ Allerdurchlewchtigister oc. Ewern k. Gen. thun wir zu wissen, das den veinden vf dem Hlobuken von gereisigen hulf (aws Behem) zukumen ist, die an vnderlas hute vf vns vnd die vnsern bei der Stat halden, die lewte beschedigen, morden vnd vahen, als sie iczund vnserer Mitburger einen mit andern vnsern Mitwonern gefangen haben vnd vf dem Hlobuken swerlich hal- den. Vnd wann wir E. G. vormals aft vorczelt haben vnsere grasse nat vnd armte, vnd auch die manchveldige beschedigung die vns der von Thoweczaw vnd die andern wider Recht czu- gezogen haben, die nu zumal nicht vfhoren zugendencken vnd zubestellen, wie sie vns do got vor sey môchten nu entlichen vernichten vnd vorderben: Getrawen wir E. k. G. vnd biten demutiklichen neben sulcher genediger vortrestung die vns E. k. G. am negsten zugeschriben hat, Ewre angeborne Gute geruhe an vns sulche gelubde vnd vortrestung lassen scheynen vnd mit hulff stewer vnd volk vor vns genedigklichen gedenken domit wir den veinden widersteen mogen. Wann wir so gar arm nu warden sein das wir selbs mit nichte volk haben zu halden, sundern den Strengen Ritter Fulstein haben wir vmb des willen das wir Im nicht zugeben haben von vns mussen lassen Reiten, so das wir von gereisigen volk zu vns nymant haben, vnd so bald das der von Toweczaw die von Hlobuken vnd ander veint gewar werden, werden sie vns desder veintlicher zufochen vnd vns vnuorsucht nicht lassen. Hierumb genedigister liber herre, durch des cristenglawbens, durch E. G. eren vnd vnser trewe willen, wellet vns nu nicht lassen sunder vor vns genediklichen zugedenken, als wir des ein sunder wol getrawn zu ewer milde gute haben. dorumb wellen wir got vor ewer lankleben getrew- lichen Bitten. Dat. tertia feria post dominicam Reminiscere. 28
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434 387. 1426, Mart. 1 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herrn Heinrich von Plauen: da er sein Volk zu Ross und zu Fuss bereits an drei Enden gegen die Ketzer aus- gesendet habe, könne er ihm in den Pilsner Kreis die verlangte Hilfe nicht leisten. (Nürnberger Missiv-Buch VII, fol. 10.) Hern Heinrichen, Herren zu Plawen, des Römischen Reychs Hofrichter oc. Edler lieber Herre! Als vns ewr edell yeczunden ver- schriben bat von der keczer wegen, die in Pilsner kreisz ligen vnd vast schaden darynne tun, das ist vns getrewlich layd. Nu lassen wir ewr edell wissen, daz wir vnsers gerêysigen czewgs vnd volks czu Rosz und czu fussen an drey ende hinein gen den ketzern geschickt haben, die noch dortynne sind. So ist auch sust vnsers rêysigen czewgs die darezu tüglich weren, von vnserr nötlicher sache wegen yeczund etwieuil auszen, daz wir czu der ezeit darczu niht gedienen und getun künnen, vnd bit- ten vnd getrawen ewer edell wol, daz Ir das von vns in gut versteen vnd aufnemen wöllet. Das wollen wir vmb ewer edel gern verdienen. Datum feria VI ante dominicam Oculi. 388. 1425, Mart. 1 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an seinen Bischof und Herrn Ladislaw: er werde bei ihnen fälschlich beschuldigt, mit dem Towačowský Waffenstillstand geschlossen zu haben. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 113".) Domino episcopo et Ladislao. Servilibus benevolenciis debita cum subjectione premissis. Reverendissime in Christo pater generoseque domine, domini nobis favorosi. Ad nos deducta est noticia, qualiter inter ve- strarum dominationum comensales et clientes ambiciosa de nobis geritur suspicio, videlicet quod nos cum isto de Thowa- czaw fedus trewgarum inissemus. Speramus cuncti tenentes de
434 387. 1426, Mart. 1 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herrn Heinrich von Plauen: da er sein Volk zu Ross und zu Fuss bereits an drei Enden gegen die Ketzer aus- gesendet habe, könne er ihm in den Pilsner Kreis die verlangte Hilfe nicht leisten. (Nürnberger Missiv-Buch VII, fol. 10.) Hern Heinrichen, Herren zu Plawen, des Römischen Reychs Hofrichter oc. Edler lieber Herre! Als vns ewr edell yeczunden ver- schriben bat von der keczer wegen, die in Pilsner kreisz ligen vnd vast schaden darynne tun, das ist vns getrewlich layd. Nu lassen wir ewr edell wissen, daz wir vnsers gerêysigen czewgs vnd volks czu Rosz und czu fussen an drey ende hinein gen den ketzern geschickt haben, die noch dortynne sind. So ist auch sust vnsers rêysigen czewgs die darezu tüglich weren, von vnserr nötlicher sache wegen yeczund etwieuil auszen, daz wir czu der ezeit darczu niht gedienen und getun künnen, vnd bit- ten vnd getrawen ewer edell wol, daz Ir das von vns in gut versteen vnd aufnemen wöllet. Das wollen wir vmb ewer edel gern verdienen. Datum feria VI ante dominicam Oculi. 388. 1425, Mart. 1 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an seinen Bischof und Herrn Ladislaw: er werde bei ihnen fälschlich beschuldigt, mit dem Towačowský Waffenstillstand geschlossen zu haben. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 113".) Domino episcopo et Ladislao. Servilibus benevolenciis debita cum subjectione premissis. Reverendissime in Christo pater generoseque domine, domini nobis favorosi. Ad nos deducta est noticia, qualiter inter ve- strarum dominationum comensales et clientes ambiciosa de nobis geritur suspicio, videlicet quod nos cum isto de Thowa- czaw fedus trewgarum inissemus. Speramus cuncti tenentes de
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435 gratia, quod vestris dominationibus universisque christicolis mi- nime latet, qualiter sine quavis sinistra declinatione juxta catho- licam ecclesiam eiusque orthodoxam communionem firmiter huic perniciose heresi, cunctis sue pravitatis filiolis repugnavimus, res et cuncta, que habuimus, prodige exponentes, prout reveren- dissime pater et domine episcope vestre plurimum patet pater- nitati. Revera adhuc parati sumus ultimum colla nostra jugulo et vitas morti submittere. Vestram similiter minime latet reve- renciam eximie præsul, qualiter in tantis sediciosis persecutio- nibus umquam cum illius secte dampnabilis participante fedus trewgarum sine mandato aut consensu dominorum et majorum nostrorum inire consensimus ; quod quidem adhuc sectantes nec cum antetacto de Towaczow nec cum aliquo talium trewgas acceptamus, neque inire adhuc intendimus, nisi mandatum domi- norum nostrorum nos exequi oporteret. Quapropter non dedi- gnetur vestra dominatio sinistris oblocutoribus discordiarum vel seminatoribus ipsorum magis dare repulsam, quin pocius juxta nostram innocentiam talem noxam suspicionis de vestrorum cor- dium scrinio, si qua radicavit tollere et eradicare, vestratibus, cenobitis, clientibusque oc. inhibere, ut ora veritatis verbo capi- strent, nosque juxta facti veritatem excusent juxta accusationis et delectationis (sic) eorum qualitatem, prout de vestris domina- tionibus indubiam gerimus confidenciam. Vestram super eo peti- mus responsiuam. Datum f. v. ante dominicam Oculi. Ceterum favorosi domini, vestras non latet dominationes, qualiter gentes nostras contra illum de Towaczaw suosque complices in proximo gentibus regie majestatis in Chremsir properandas expedivimus. Que dum usque in Preraw applicuissent, vestras dominationes cum aliis requisierunt, ut ad vestri aliorumque capitaneorum regie gentis nutum ulterius se exhibuisset, tandem destructo ponte in displicentiam istius de Thowaczaw juxta scripta regia nostratibus a nobis adaucta, nostrates ad propria remearunt. Que quidem licite et insuspecte opinionem hanc ambigiosam possunt digne annullare. 28*
435 gratia, quod vestris dominationibus universisque christicolis mi- nime latet, qualiter sine quavis sinistra declinatione juxta catho- licam ecclesiam eiusque orthodoxam communionem firmiter huic perniciose heresi, cunctis sue pravitatis filiolis repugnavimus, res et cuncta, que habuimus, prodige exponentes, prout reveren- dissime pater et domine episcope vestre plurimum patet pater- nitati. Revera adhuc parati sumus ultimum colla nostra jugulo et vitas morti submittere. Vestram similiter minime latet reve- renciam eximie præsul, qualiter in tantis sediciosis persecutio- nibus umquam cum illius secte dampnabilis participante fedus trewgarum sine mandato aut consensu dominorum et majorum nostrorum inire consensimus ; quod quidem adhuc sectantes nec cum antetacto de Towaczow nec cum aliquo talium trewgas acceptamus, neque inire adhuc intendimus, nisi mandatum domi- norum nostrorum nos exequi oporteret. Quapropter non dedi- gnetur vestra dominatio sinistris oblocutoribus discordiarum vel seminatoribus ipsorum magis dare repulsam, quin pocius juxta nostram innocentiam talem noxam suspicionis de vestrorum cor- dium scrinio, si qua radicavit tollere et eradicare, vestratibus, cenobitis, clientibusque oc. inhibere, ut ora veritatis verbo capi- strent, nosque juxta facti veritatem excusent juxta accusationis et delectationis (sic) eorum qualitatem, prout de vestris domina- tionibus indubiam gerimus confidenciam. Vestram super eo peti- mus responsiuam. Datum f. v. ante dominicam Oculi. Ceterum favorosi domini, vestras non latet dominationes, qualiter gentes nostras contra illum de Towaczaw suosque complices in proximo gentibus regie majestatis in Chremsir properandas expedivimus. Que dum usque in Preraw applicuissent, vestras dominationes cum aliis requisierunt, ut ad vestri aliorumque capitaneorum regie gentis nutum ulterius se exhibuisset, tandem destructo ponte in displicentiam istius de Thowaczaw juxta scripta regia nostratibus a nobis adaucta, nostrates ad propria remearunt. Que quidem licite et insuspecte opinionem hanc ambigiosam possunt digne annullare. 28*
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436 389. 1426, Mart. 3 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herrn Hašek (von Waldstein): erneuertes Ge- such um Versorgung der Stadt und des Klosters Hradisch mit Volk und um Bezahlung des seinem Heere zugeführten Proviants. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 114a.) Hassikoni. Unsern dinste zuvor, edler und gunstiger liber Herre. Als wir ewern gnaden vormals vorkundigt haben die zuschrei- bung, domit uns unser genediger Herre der Margraff uf ewer gnaden vertrost und beschiden hat, wie das sein durchleuchtikeit mit ewern gnaden vorlassen hatt, das ir mit volk unser Stat und das Kloster Redisch vorsargen solt, domit ewer gnaden verzogen hat bis hieher, geruhe ewer gnaden zu wissen, das wir von guten frunden gewornet werden, wie sich die veinde in Behem awer stark sampnen vormaynund sich awer herhab zu fugen und mit den feinden, die nu im land sein, zusampme ruken, und an Geslossen und lewten sich ze versuchen. Hierumb bitten wir noch ewer g. mit vleissigem gebete, Ir wellet noch uns und unser Stat mit volk versargen und auch sunderlich vor das Kloster Redisch czugedenken, das es bas und anders vor- sargt werde denn es ist, wann wir gras besargen, und nicht anders derkennen mogen, das es also in gar grassen gefern steet, und ist mer wenn not, das es anders versargt werde. Doran gerucht an lengers verziehen dasselbe anders zu versar- gen, das nicht dem ganczem land dofan schoden, do got vor sey, kome, und ader enstee. Sunderlich gunstiger herre bitten wir Ir wollet nu vor unsere arme lewt, die sich so williklichen gegen ewer Edelkeit erczeigt und brot, bier und andere notdurft ausgebracht haben, gedenken, und sie beczalen hinwider nu so freuntlichen, das wir und sie ewern g. zudanken haben, und des alles bitten wir ein gutige antwort. Datum dominica oculi.
436 389. 1426, Mart. 3 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herrn Hašek (von Waldstein): erneuertes Ge- such um Versorgung der Stadt und des Klosters Hradisch mit Volk und um Bezahlung des seinem Heere zugeführten Proviants. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 114a.) Hassikoni. Unsern dinste zuvor, edler und gunstiger liber Herre. Als wir ewern gnaden vormals vorkundigt haben die zuschrei- bung, domit uns unser genediger Herre der Margraff uf ewer gnaden vertrost und beschiden hat, wie das sein durchleuchtikeit mit ewern gnaden vorlassen hatt, das ir mit volk unser Stat und das Kloster Redisch vorsargen solt, domit ewer gnaden verzogen hat bis hieher, geruhe ewer gnaden zu wissen, das wir von guten frunden gewornet werden, wie sich die veinde in Behem awer stark sampnen vormaynund sich awer herhab zu fugen und mit den feinden, die nu im land sein, zusampme ruken, und an Geslossen und lewten sich ze versuchen. Hierumb bitten wir noch ewer g. mit vleissigem gebete, Ir wellet noch uns und unser Stat mit volk versargen und auch sunderlich vor das Kloster Redisch czugedenken, das es bas und anders vor- sargt werde denn es ist, wann wir gras besargen, und nicht anders derkennen mogen, das es also in gar grassen gefern steet, und ist mer wenn not, das es anders versargt werde. Doran gerucht an lengers verziehen dasselbe anders zu versar- gen, das nicht dem ganczem land dofan schoden, do got vor sey, kome, und ader enstee. Sunderlich gunstiger herre bitten wir Ir wollet nu vor unsere arme lewt, die sich so williklichen gegen ewer Edelkeit erczeigt und brot, bier und andere notdurft ausgebracht haben, gedenken, und sie beczalen hinwider nu so freuntlichen, das wir und sie ewern g. zudanken haben, und des alles bitten wir ein gutige antwort. Datum dominica oculi.
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437 390. 1426, März 10 (Wien). Aus K. Sigmunds Schreiben an die wetterauischen Städte, (Frankfurt, Friedberg, Gelnhausen und Wetzlar) über den Wiener und Nürnberger Reichstag. (Aschbach, III, 396. It. Janssen, I, 345,) — Wann wir nu derselben ketzerey (zu Behem) zu widersteen, die vszzuratten und mit der Hilf Gots des Almech- tigen entlichen zu tilgen vnd zu verstören, des heiligen Richs Kurfürsten, Fürsten, geistlichen vnd werntlichen, Graven, Herren vnd Stet, desselben Richs undertanen vnd getruen her gen Wyenn zu tagen gefordert vnd besante haben, als vns das dann als einem Romischen kunig vnd einem vogt der heiligen kirchen wol zu geburet. Vff demselben tag wir in gegenwertigkeit sol- cher Kurfürsten, Fürsten, geistlicher vnd werntlicher, Graven, Herren, Stet, vnd anderer, vnszerer Rede vnd getreuen, die dann zu vns nach vnszerer Erforderung her gen Wienn komen sein, gewegen vnd betrachtet haben, daz grosze notdurfft sei, daz kürtzlichen darczu getan werde: wann ob das nicht geschehe, do sey wol zu besorgen, daz dann solich bosze Ketzerey also über hand neme vnd solich schand vnd irsal in der heiligen kirchen vnd kristlichem glouben machte, wo die in andern Land wurtzelt, daz solich ketzerey in Behem vnd auch anders- wo dahin sy komen mochte, vil herter vszzurutten vnd zu vertilgen wurde. Vnd wann nur dem Allmächtigen Got zu Lob vnd zu eren, der heiligen kirchen vnd kristenheit zu nucz, dem heiligen Romischen Riche zu Vffwachsung vnd der cron zu Behem, die ein merklichs gelide vnd kurfürstenthum des heil. Richs ist Widerbringung billichen zu betrachten ist, darumb sein wir mit denselben vnszern kurfürsten, Fürsten, Herren vnd Steten, die bey uns hie zu Wyenn sein, übereinworden vnd haben beslossen, daz alle kurfürsten vnd andere Fürsten, Herren vnd Stete, vff den nehsten sand Walpurgistag (1 Mai) gen Nurem- berg komen sullen einen ordenlichen glichen Anslag wider die- selben ketzer zu Behem zu einem teglichen krieg bisz zu einem
437 390. 1426, März 10 (Wien). Aus K. Sigmunds Schreiben an die wetterauischen Städte, (Frankfurt, Friedberg, Gelnhausen und Wetzlar) über den Wiener und Nürnberger Reichstag. (Aschbach, III, 396. It. Janssen, I, 345,) — Wann wir nu derselben ketzerey (zu Behem) zu widersteen, die vszzuratten und mit der Hilf Gots des Almech- tigen entlichen zu tilgen vnd zu verstören, des heiligen Richs Kurfürsten, Fürsten, geistlichen vnd werntlichen, Graven, Herren vnd Stet, desselben Richs undertanen vnd getruen her gen Wyenn zu tagen gefordert vnd besante haben, als vns das dann als einem Romischen kunig vnd einem vogt der heiligen kirchen wol zu geburet. Vff demselben tag wir in gegenwertigkeit sol- cher Kurfürsten, Fürsten, geistlicher vnd werntlicher, Graven, Herren, Stet, vnd anderer, vnszerer Rede vnd getreuen, die dann zu vns nach vnszerer Erforderung her gen Wienn komen sein, gewegen vnd betrachtet haben, daz grosze notdurfft sei, daz kürtzlichen darczu getan werde: wann ob das nicht geschehe, do sey wol zu besorgen, daz dann solich bosze Ketzerey also über hand neme vnd solich schand vnd irsal in der heiligen kirchen vnd kristlichem glouben machte, wo die in andern Land wurtzelt, daz solich ketzerey in Behem vnd auch anders- wo dahin sy komen mochte, vil herter vszzurutten vnd zu vertilgen wurde. Vnd wann nur dem Allmächtigen Got zu Lob vnd zu eren, der heiligen kirchen vnd kristenheit zu nucz, dem heiligen Romischen Riche zu Vffwachsung vnd der cron zu Behem, die ein merklichs gelide vnd kurfürstenthum des heil. Richs ist Widerbringung billichen zu betrachten ist, darumb sein wir mit denselben vnszern kurfürsten, Fürsten, Herren vnd Steten, die bey uns hie zu Wyenn sein, übereinworden vnd haben beslossen, daz alle kurfürsten vnd andere Fürsten, Herren vnd Stete, vff den nehsten sand Walpurgistag (1 Mai) gen Nurem- berg komen sullen einen ordenlichen glichen Anslag wider die- selben ketzer zu Behem zu einem teglichen krieg bisz zu einem
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438 ende der sache zu machen. Also daz soliche ketzerey vnder- gedrucket vnd genzlich getiligt vnd vszgerutt werde. Vnd dar- umb so begeren wir von euch mit ganzem ernst vnd Flisz vnd ermanen euch auch solicher true vnd eyde, die Ir vns vnd dem Rich getan habt vnd pflichtig seyt vnd gebieten euch auch von Rom. konigl. macht ernstlich vnd vesticlich mit disem brief, daz Ir vff den egen. s. Walpurgistag nechstkünftig auch gen Nuren- berg komet oder ewrn Frunt mit ganzer vnd voller macht dahin schikt, dahin wir auch vnser vollmechtige vnd trefliche botschaft senden, solich Anslag vffzunemen vnd dem genug zu tun als das angeslagen vnd vszgetragen wiert, vnd lasset euch doran nichts hindern. 391. 1426, Mart. 10 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herrn Hašek: wiederholtes Gesuch, wie am 3 März geschehen. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 114".) „Hasskoni." Vnsern willigen dinste zuuor, Edler vnd gunstiger liber herre! Ew. Gn. haben wir nu negsten zugeschriben bittunde Ew. Edlkeit welle vns neben sulicher vertrostung, die vns vnsers herren des Marggrafen Gn. zuvorbotschaft hat, mit volke stewern, vnd das geslos Olomuncz mit sampt dem Klostr Redisch zuuor- sargen oc. Thun wir E. G. zuwissen, das vns vnsers egenanten herrn des Marggrafen Gnad gestern awer vorbotschoft hat, vns vertrostunde das E. G. vns vnd die Stat mit sampt dem Redisch mit volk stewern werde. Vnd sintemoln E. G. wol furkumen mag, wie die vom Hlowuken des von Toweczaw lewte oc. die Strassen allenthalben umb vns bekrutten, vnsere lewte vohen Rawben morden vnd beschedigen, Bitten wir hierumb E. G. geruhe vns mit volk sterken vnd stewern, als wir des von E. G. ein sunders gancz getrawn haben. Vnd ab das Ew. Edlkeit vermog zuthun ader nicht, bitten wir vns das zuuorkundigen. Sunderlich lieber herre wellet wissen, das vns die armen lewte die E. G. notdurft awsgebrocht haben an vnderlas vberlawffen
438 ende der sache zu machen. Also daz soliche ketzerey vnder- gedrucket vnd genzlich getiligt vnd vszgerutt werde. Vnd dar- umb so begeren wir von euch mit ganzem ernst vnd Flisz vnd ermanen euch auch solicher true vnd eyde, die Ir vns vnd dem Rich getan habt vnd pflichtig seyt vnd gebieten euch auch von Rom. konigl. macht ernstlich vnd vesticlich mit disem brief, daz Ir vff den egen. s. Walpurgistag nechstkünftig auch gen Nuren- berg komet oder ewrn Frunt mit ganzer vnd voller macht dahin schikt, dahin wir auch vnser vollmechtige vnd trefliche botschaft senden, solich Anslag vffzunemen vnd dem genug zu tun als das angeslagen vnd vszgetragen wiert, vnd lasset euch doran nichts hindern. 391. 1426, Mart. 10 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herrn Hašek: wiederholtes Gesuch, wie am 3 März geschehen. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 114".) „Hasskoni." Vnsern willigen dinste zuuor, Edler vnd gunstiger liber herre! Ew. Gn. haben wir nu negsten zugeschriben bittunde Ew. Edlkeit welle vns neben sulicher vertrostung, die vns vnsers herren des Marggrafen Gn. zuvorbotschaft hat, mit volke stewern, vnd das geslos Olomuncz mit sampt dem Klostr Redisch zuuor- sargen oc. Thun wir E. G. zuwissen, das vns vnsers egenanten herrn des Marggrafen Gnad gestern awer vorbotschoft hat, vns vertrostunde das E. G. vns vnd die Stat mit sampt dem Redisch mit volk stewern werde. Vnd sintemoln E. G. wol furkumen mag, wie die vom Hlowuken des von Toweczaw lewte oc. die Strassen allenthalben umb vns bekrutten, vnsere lewte vohen Rawben morden vnd beschedigen, Bitten wir hierumb E. G. geruhe vns mit volk sterken vnd stewern, als wir des von E. G. ein sunders gancz getrawn haben. Vnd ab das Ew. Edlkeit vermog zuthun ader nicht, bitten wir vns das zuuorkundigen. Sunderlich lieber herre wellet wissen, das vns die armen lewte die E. G. notdurft awsgebrocht haben an vnderlas vberlawffen
Strana 439
439 vmb ire schuld, vnd wir mogen von In die schatzin (?) nicht bekumen, wann sie vaste vmb die schulde vndulden. Hierumb liber herre getrawn wir E. G. wirt nu an lengers vercziehen sie beczalen, das sie ichte das verbas bringen bedurfen. Dat. dominica Lætare (anno oc. XXVI°). 392. 1426, Mart. 12 (Lengfeld?). Die Beamten Herzog Johanns von Bayern an den Bischof von Regens- burg: Bitte um schleunige Hilfe gegen die heut in das Landgericht Kamb und München eingefallenen Ketzer. (Andreae Ratisbon. Supplem. fol. 417.) Dem hochwirdigen fürsten, herrn Johannsen, bischoff zu Regenspurgk, vnserm genädigen herren. Hochwirdiger fürst, gnädiger lieber herre. Vnser willig dienst wisst vor lieber herre. Wir bitten ewr gnad, daz ir vns zu hilff kumpt von vnser genädigen herrn herczog Johansen wegen an dye keczer, wann vns Markart Stör seinen diener Mawtnär heint an der erchtag nacht her gen Lengfelt gesant hat, zwo vr in die nacht, vnd hat vns emboten vnd aigenlich zugeschriben, daz dye keczer auff hewt frue am erchtag uber walt komen sein in das gericht Kam vnd Münichen. Vnd dar- auff bitt wir ewr gnad, was ir vns von vnsers genädigen herrn wegen zu dienst senden wellet, daz ewr gnad daz gein Newn- burg zu stund zusendet, als vnserer genädiger herr daz ein gancz getrawen zu ewern gnaden hat. Kristoff von Parsperg, pfleger Hans Dornär, lantschreiber.
439 vmb ire schuld, vnd wir mogen von In die schatzin (?) nicht bekumen, wann sie vaste vmb die schulde vndulden. Hierumb liber herre getrawn wir E. G. wirt nu an lengers vercziehen sie beczalen, das sie ichte das verbas bringen bedurfen. Dat. dominica Lætare (anno oc. XXVI°). 392. 1426, Mart. 12 (Lengfeld?). Die Beamten Herzog Johanns von Bayern an den Bischof von Regens- burg: Bitte um schleunige Hilfe gegen die heut in das Landgericht Kamb und München eingefallenen Ketzer. (Andreae Ratisbon. Supplem. fol. 417.) Dem hochwirdigen fürsten, herrn Johannsen, bischoff zu Regenspurgk, vnserm genädigen herren. Hochwirdiger fürst, gnädiger lieber herre. Vnser willig dienst wisst vor lieber herre. Wir bitten ewr gnad, daz ir vns zu hilff kumpt von vnser genädigen herrn herczog Johansen wegen an dye keczer, wann vns Markart Stör seinen diener Mawtnär heint an der erchtag nacht her gen Lengfelt gesant hat, zwo vr in die nacht, vnd hat vns emboten vnd aigenlich zugeschriben, daz dye keczer auff hewt frue am erchtag uber walt komen sein in das gericht Kam vnd Münichen. Vnd dar- auff bitt wir ewr gnad, was ir vns von vnsers genädigen herrn wegen zu dienst senden wellet, daz ewr gnad daz gein Newn- burg zu stund zusendet, als vnserer genädiger herr daz ein gancz getrawen zu ewern gnaden hat. Kristoff von Parsperg, pfleger Hans Dornär, lantschreiber.
Strana 440
440 393. 1426, Mart. 13 (Amberg). Herzog Otto von Bayern an den Bischof Johann (Streitberger) von Re- gensburg: zwei Briefe am selben Tage wegen der Hussiten, welche Geis- münchen gestürmt, aber gleich wieder den Rückzug angetreten haben. (Andreae Ratisbon. Supplem. f. 417.) A) Dem erwirdigen in got vatter, herren Johannsen, bischoffe zu Regenspurg, vnserm besundern lieben herrn vnd frund. Vnsern fruntlichen dienst zuuor. Erwirdiger in got vatter, besunderer herre vnd frundt. Wir lassen euch wissen, daz die keczer auff gestern herausz für den walt für Geismünichen komen, vnd mit büchsen vnd anderm zeug mechtiglich dafür gelegert haben. Bitten wir euch mit ganzem fleysz durch gotzs vnd dez cristengelaubens willen, daz ir vns die ewren gereysigen vnd wolerzewgt so sterkest ir mügt, vnuerzogenlich gen Newn- burg vor dem walde zusenden wöllet, vnd den enpfelhen wöllet, vns hilfflich zu sein, dem zu widersten, wann wir ye den armen cristen meynen ze hilff zu komen. Daz wellen wir allwegen vmb uwer lieb verdienen. Datum Amberg vff mitwochen post Letare anno XXVI. Ott von gotts gnaden pfalczgraff bey Rine vnd herczog in Beyern. B) Vnsern früntlichen dienst zuuor, erwirdiger in got vatter, besunderer frundt. Als wir uwer liebe geschrieben vnd gebetten haben vmb hilff zu schicken wider die keczer, also sind dyselben Hussen wider hinder sich geczogen vnd ist dye reyse vff disz- mal wendig, vnd haben doch Geysmunichen herticklich gestürmet, aber dye cristen haben behalten vnd wir dancken uwer lieb sere, vnd wöllen auch daz umb uwer lieb verdienen. Datum Amberg, feria quarta post letare, anno oc. XXVI.
440 393. 1426, Mart. 13 (Amberg). Herzog Otto von Bayern an den Bischof Johann (Streitberger) von Re- gensburg: zwei Briefe am selben Tage wegen der Hussiten, welche Geis- münchen gestürmt, aber gleich wieder den Rückzug angetreten haben. (Andreae Ratisbon. Supplem. f. 417.) A) Dem erwirdigen in got vatter, herren Johannsen, bischoffe zu Regenspurg, vnserm besundern lieben herrn vnd frund. Vnsern fruntlichen dienst zuuor. Erwirdiger in got vatter, besunderer herre vnd frundt. Wir lassen euch wissen, daz die keczer auff gestern herausz für den walt für Geismünichen komen, vnd mit büchsen vnd anderm zeug mechtiglich dafür gelegert haben. Bitten wir euch mit ganzem fleysz durch gotzs vnd dez cristengelaubens willen, daz ir vns die ewren gereysigen vnd wolerzewgt so sterkest ir mügt, vnuerzogenlich gen Newn- burg vor dem walde zusenden wöllet, vnd den enpfelhen wöllet, vns hilfflich zu sein, dem zu widersten, wann wir ye den armen cristen meynen ze hilff zu komen. Daz wellen wir allwegen vmb uwer lieb verdienen. Datum Amberg vff mitwochen post Letare anno XXVI. Ott von gotts gnaden pfalczgraff bey Rine vnd herczog in Beyern. B) Vnsern früntlichen dienst zuuor, erwirdiger in got vatter, besunderer frundt. Als wir uwer liebe geschrieben vnd gebetten haben vmb hilff zu schicken wider die keczer, also sind dyselben Hussen wider hinder sich geczogen vnd ist dye reyse vff disz- mal wendig, vnd haben doch Geysmunichen herticklich gestürmet, aber dye cristen haben behalten vnd wir dancken uwer lieb sere, vnd wöllen auch daz umb uwer lieb verdienen. Datum Amberg, feria quarta post letare, anno oc. XXVI.
Strana 441
441 394. 1426, Mart. 18 (Wien). K. Sigmund an K. Wladislaw: condolirt ihm wegen dessen Beinbruchs, meldet, dass zur endlichen Tilgung der böhmischen Ketzerei ein neuer Reichstag auf den 1 Mai nach Nürnberg ausgeschrieben sei, und bittet um schleunige Absendung polnisch-litthauischer Bevollmächtigten. (Cancell. St. Clolek von J. Caro, XCIII, p. 488.) „Litera compassionis Romanorum regis super offensa pedis D. Regis Polonie." Sigismundus oc. Serenissimo principi salutem et fraterne dileccionis continuum incrementum. Serenissime princeps, frater carissime! Audita V. S. valetudine et casu lugubri tanto maiore dolemus amaritudine animi, quanto ex sinceritate cordis inco- lumitatem vestram magno desiderio preoptamus, Sperantes in domino, quod ipse qui percutit et medetur, cito manum porriget sospitatis et dabit cum temptacione prouentum. Ceterum vt V. S. sit particeps nouorum nostrorum emergentium, conuocatis ad nos versus Wiennam sacri Romani imperii electoribus et aliis prin- cipibus ecclesiasticis et secularibus comitibus nobilibus et ciui- tatum communitatibus cum his, qui tunc nos personaliter atti- gerunt, bonum nuncciantes et votiuum principium, iuxta ipsorum consilium alium terminum ad Nurembergam posuimus prima videlicet die May, vbi infallibiliter omnes convenient electores et alii principes comites et communitates, ad quos etiam no- stram solempnem ambasiatam cum plena auctoritate transmitti- mus, vbi sicut certi sumus modus tenebitur, quod heretici auspice domino forti potencia ad fidei vnitatem vel sponte con- uersi seu conculcati penitus reducentur, vt sit vna fides vnus pastor et vnum ouile. Insuper quemadmodum dudum poposci- mus a V. S. ac etiam fratre nostro Wytoldo, ut pro certis mutuis tractandis negociis ad nos vestram legacionem velletis trans- mittere, miramur plurimum, quod tanta mora feruntur nec veni- unt, ut sciamus nos regere in agibilibus affuturis. Idcirco Dilec- cionem Vestram affectuose rogamus, quatenus eosdem nunccios vestros celeriter expeditos velitis transmittere sine mora, gratum nobis indicium in eo ostendentes. Datum Wienne, feria II post Judica, anno XXVI°.
441 394. 1426, Mart. 18 (Wien). K. Sigmund an K. Wladislaw: condolirt ihm wegen dessen Beinbruchs, meldet, dass zur endlichen Tilgung der böhmischen Ketzerei ein neuer Reichstag auf den 1 Mai nach Nürnberg ausgeschrieben sei, und bittet um schleunige Absendung polnisch-litthauischer Bevollmächtigten. (Cancell. St. Clolek von J. Caro, XCIII, p. 488.) „Litera compassionis Romanorum regis super offensa pedis D. Regis Polonie." Sigismundus oc. Serenissimo principi salutem et fraterne dileccionis continuum incrementum. Serenissime princeps, frater carissime! Audita V. S. valetudine et casu lugubri tanto maiore dolemus amaritudine animi, quanto ex sinceritate cordis inco- lumitatem vestram magno desiderio preoptamus, Sperantes in domino, quod ipse qui percutit et medetur, cito manum porriget sospitatis et dabit cum temptacione prouentum. Ceterum vt V. S. sit particeps nouorum nostrorum emergentium, conuocatis ad nos versus Wiennam sacri Romani imperii electoribus et aliis prin- cipibus ecclesiasticis et secularibus comitibus nobilibus et ciui- tatum communitatibus cum his, qui tunc nos personaliter atti- gerunt, bonum nuncciantes et votiuum principium, iuxta ipsorum consilium alium terminum ad Nurembergam posuimus prima videlicet die May, vbi infallibiliter omnes convenient electores et alii principes comites et communitates, ad quos etiam no- stram solempnem ambasiatam cum plena auctoritate transmitti- mus, vbi sicut certi sumus modus tenebitur, quod heretici auspice domino forti potencia ad fidei vnitatem vel sponte con- uersi seu conculcati penitus reducentur, vt sit vna fides vnus pastor et vnum ouile. Insuper quemadmodum dudum poposci- mus a V. S. ac etiam fratre nostro Wytoldo, ut pro certis mutuis tractandis negociis ad nos vestram legacionem velletis trans- mittere, miramur plurimum, quod tanta mora feruntur nec veni- unt, ut sciamus nos regere in agibilibus affuturis. Idcirco Dilec- cionem Vestram affectuose rogamus, quatenus eosdem nunccios vestros celeriter expeditos velitis transmittere sine mora, gratum nobis indicium in eo ostendentes. Datum Wienne, feria II post Judica, anno XXVI°.
Strana 442
442 395. 1426, Mart. 36 (Tachau). Die Tachauer an den Bischof von Regensburg: da beide ihre Pfarrer sie verlassen haben, so bitten sie, dass er sie mit den nöthigen Heiligthümern versorge. (Andreae Ratisbon. Supplementa fol. 417.) Dem erwirdigen in got vatter, herrn vnd herrn Byschoff zu Regenspurgk, vnserm lieben gnädigen herrn vnd vnserm genädigen vatter hec pagina detur. Vnsern willigen vnd vntertenigen dienst zu allen zeiten vnverdrossen. Gnädiger lieber herre, vnd gnädiger vater. Als wir ewren genaden vnd ewrer wirdigkeit vormalis ze wissen haben getan vnd chleglich gechlagt haben vnsern geprechen vnd geliden haben von manchen zeiten, vnd auch noch heut den tag leyden, als denn ewr genad vnd ewr wirdickait vorma- lisz vernomen vnd gehört habt, wie man vns arm leut twinget vnd dringet vnd wir arme leut dez nie verdient haben, vnd wolden vngern verdienen, wann vns vnserer pfarrer beyde gelichs ein als der ander in dem ellend gelassen haben, *) vnd nem- licher der leczte des Wenczel Guldens sun, der hat vns in solicher masse lassen, daz er vns kein Sacrament gelassen hat in der kirchen, weder das Sacrament des heyligen Chreszms noch der heyligen Ölung, ausgenomen er hat vns gelassen ein hostiam vnd nicht mer. Nu haben wir arme lewte vns besprochen vnd weraten, wie wir also nicht sten vnd leben möchten, als denn guet christen angehört. Nu haben wir zu ewren genaden vnd zu ewrer wirdicheit liber genädiger herr, vnd lieber genä- diger vatter, vnsern boten gesant vnd von euch begert vnd gepeten, daz vns ewr genad vnd wirdicheit wölle raten vnd beholffen sein in vnserm ellende, wann wir arm lewte in dysen lewften zu niemant zuflucht gehabt haben, denn zu ewrer wir- dickeyt vnd zu ewren genaden. Nu bitten wir ewrer genade vnd ewr wirdicheit, lieber gnädiger herr vnd lieber vatter, ewr *) „Duo longis temporibus pro parochia ibidem contendebant, et uterque illorum ipsos tanquam oves sine pastore deseruit“, bemerkt darüber Andreas Ratisbon.
442 395. 1426, Mart. 36 (Tachau). Die Tachauer an den Bischof von Regensburg: da beide ihre Pfarrer sie verlassen haben, so bitten sie, dass er sie mit den nöthigen Heiligthümern versorge. (Andreae Ratisbon. Supplementa fol. 417.) Dem erwirdigen in got vatter, herrn vnd herrn Byschoff zu Regenspurgk, vnserm lieben gnädigen herrn vnd vnserm genädigen vatter hec pagina detur. Vnsern willigen vnd vntertenigen dienst zu allen zeiten vnverdrossen. Gnädiger lieber herre, vnd gnädiger vater. Als wir ewren genaden vnd ewrer wirdigkeit vormalis ze wissen haben getan vnd chleglich gechlagt haben vnsern geprechen vnd geliden haben von manchen zeiten, vnd auch noch heut den tag leyden, als denn ewr genad vnd ewr wirdickait vorma- lisz vernomen vnd gehört habt, wie man vns arm leut twinget vnd dringet vnd wir arme leut dez nie verdient haben, vnd wolden vngern verdienen, wann vns vnserer pfarrer beyde gelichs ein als der ander in dem ellend gelassen haben, *) vnd nem- licher der leczte des Wenczel Guldens sun, der hat vns in solicher masse lassen, daz er vns kein Sacrament gelassen hat in der kirchen, weder das Sacrament des heyligen Chreszms noch der heyligen Ölung, ausgenomen er hat vns gelassen ein hostiam vnd nicht mer. Nu haben wir arme lewte vns besprochen vnd weraten, wie wir also nicht sten vnd leben möchten, als denn guet christen angehört. Nu haben wir zu ewren genaden vnd zu ewrer wirdicheit liber genädiger herr, vnd lieber genä- diger vatter, vnsern boten gesant vnd von euch begert vnd gepeten, daz vns ewr genad vnd wirdicheit wölle raten vnd beholffen sein in vnserm ellende, wann wir arm lewte in dysen lewften zu niemant zuflucht gehabt haben, denn zu ewrer wir- dickeyt vnd zu ewren genaden. Nu bitten wir ewrer genade vnd ewr wirdicheit, lieber gnädiger herr vnd lieber vatter, ewr *) „Duo longis temporibus pro parochia ibidem contendebant, et uterque illorum ipsos tanquam oves sine pastore deseruit“, bemerkt darüber Andreas Ratisbon.
Strana 443
443 genade welle vns noch raten vnd beholfen sein in vnserm leyden, in vnserm jamer, in vnserm geprechen vnd grossen ellende, vnd welle vns noch fürsehen vnd bedencken gnädigklichen mit dem heyligen Sacrament, vnd wöllet vns mit dem begaben vnd be- gnaden, wann wir on daz heylig Sacrament nicht wellen vnd nicht mügen sein, weder vnsere kinder on daz getaufft mügen werden; wann wir wol wissen vnd ganczen gelauben haben, daz wir vnd vnser arm sele nicht mügen hayl haben, wann daz ist vnser gelaub gancz vnd gar. Auch lieber genädiger herr, waz wir denn wir arm lewte vnd ewr getrew diener ewren genaden vnd ewer wirdicheit schüllen tuen für ewr müe oder den ewern, daz welle wir gern tun zu allen zeiten vnuerdrossen, vnd auch daz wellen wir ewern gnaden zumal sere dancken vor vnserm genädigen herren künig. Datum in Tachowia, proxima tercia feria post dominicam Palmarum, anno oc. vicesime sexto. Der rate vnd gancze gemain der stat zu Tachaw, ewrn getrewen dienern. 396. 1426, Apr. 2 (Korneuburg). K. Sigmund schreibt den wetterauischen Städten, den Tag in Nürnberg am 1 Mai zu beschicken; er und H. Albrecht von Österreich werden auch hinkommen. (Aschbach, III, 398.) Sigmund von Gotes gnaden oc. Wir haben euch vormals geschriben, Wie wir vns mit kurfürsten, andern Fürsten, Graven, Herren vnd Stetten, die bey vns zu Wienn gewest sin, eins andern tags verfangen vnd vereint haben gen Nuremberg vff s. Walpurgtag nechstkünftig zu kommen, dahin wir vnser trefflich vnd mechtige botschaft zu denselben kurfürsten, Fürsten oc. und euch solten gesant haben, die eins gemeinen Anslags wider die ketzer ganz eins zu werden vnd meinten wir mochten durch vnser grosser Geschefft willen, beyde gen den Turken vnd auch den Ketzern selbs denselben tag nicht zu beschutzen. Wann dieselben Ketzer ytz dem hochgebornen Albrechten, Herzogen zu Osterrich, vnszern liben Sun vnd Fürsten, vast mechticlich in
443 genade welle vns noch raten vnd beholfen sein in vnserm leyden, in vnserm jamer, in vnserm geprechen vnd grossen ellende, vnd welle vns noch fürsehen vnd bedencken gnädigklichen mit dem heyligen Sacrament, vnd wöllet vns mit dem begaben vnd be- gnaden, wann wir on daz heylig Sacrament nicht wellen vnd nicht mügen sein, weder vnsere kinder on daz getaufft mügen werden; wann wir wol wissen vnd ganczen gelauben haben, daz wir vnd vnser arm sele nicht mügen hayl haben, wann daz ist vnser gelaub gancz vnd gar. Auch lieber genädiger herr, waz wir denn wir arm lewte vnd ewr getrew diener ewren genaden vnd ewer wirdicheit schüllen tuen für ewr müe oder den ewern, daz welle wir gern tun zu allen zeiten vnuerdrossen, vnd auch daz wellen wir ewern gnaden zumal sere dancken vor vnserm genädigen herren künig. Datum in Tachowia, proxima tercia feria post dominicam Palmarum, anno oc. vicesime sexto. Der rate vnd gancze gemain der stat zu Tachaw, ewrn getrewen dienern. 396. 1426, Apr. 2 (Korneuburg). K. Sigmund schreibt den wetterauischen Städten, den Tag in Nürnberg am 1 Mai zu beschicken; er und H. Albrecht von Österreich werden auch hinkommen. (Aschbach, III, 398.) Sigmund von Gotes gnaden oc. Wir haben euch vormals geschriben, Wie wir vns mit kurfürsten, andern Fürsten, Graven, Herren vnd Stetten, die bey vns zu Wienn gewest sin, eins andern tags verfangen vnd vereint haben gen Nuremberg vff s. Walpurgtag nechstkünftig zu kommen, dahin wir vnser trefflich vnd mechtige botschaft zu denselben kurfürsten, Fürsten oc. und euch solten gesant haben, die eins gemeinen Anslags wider die ketzer ganz eins zu werden vnd meinten wir mochten durch vnser grosser Geschefft willen, beyde gen den Turken vnd auch den Ketzern selbs denselben tag nicht zu beschutzen. Wann dieselben Ketzer ytz dem hochgebornen Albrechten, Herzogen zu Osterrich, vnszern liben Sun vnd Fürsten, vast mechticlich in
Strana 444
444 seinem lande gewest sin vnd haben do vil lute vnd landes ge- wüstet, daz wir beyde mit vnser selbs person gen In zu tzyehen vff waren, Vnd als sie daz erfaren, sint sie widergetzogen, ye- derman an sein gewarsam. Nu haben wir betracht, das vil guts ersteen vnd geschafft werden mag, izt daz wir selbs vff denselben tag sein vnd hoben mit vnsz. vorgen. lieben Sun ge- redt, daz grosse notdurfft ist, daz wir selbs denselben tag be- suchen vnd haben auch vff hut mit Im beslossen, daz wir mit unszer person achttag nach s. Walpurgtag nechstkunftig vnver- zogenlich vnd ye zu Nuremberg mit der hülffe gotes sein wollen. Darumb begeren wir von euch ernstlich mit allem Flisse, daz Ir ewre Frunde mit voller macht gen Nuremberg vff s. Wal- purgtag senden wollet, vnd das sye sich nicht lassen verdrieszen vnserer Zukunft drey oder vier tag zu harren, wenn wir ye dahin komen wollen. Vnd hoffen zu Got dem Almechtigen der Kristenheit dem Reiche vnd wider die Ketzerey vil gutes vnd nutzes zu beslieszen vnd zu enden. Doran erwerbet Ir lone von Gote, ere von der Werlt vnd von vns sunderlichen Dank, das wir euch in allem gute wollen lassen gnediclich gemessen. Geben zu Kornwburg, am Dinstag nach Ostern, vnsz. Riche des Hung. in dem XL, des Rom. in dem XVI vnd des Behem. in dem VI Jaren. Ad mandatum Dom. Regis Michael pptus. Boleslav. Den Burgermeistern vnd Reten der Stete Frankfurt, Fridberg vnd allen Stetten in der Wederaw vnszre vnd des Richs lieben getruen. 397. 1426, Mai 15 (Dotis). König Sigmund an die Städte in der Wetterau: auf dem Wege zum Reichstag nach Nürnberg sei er in Dotis von Krankheit befallen: sie sollen dem dort gefassten Anschlag nachkommen. (Ex orig. arch. Francofurt.) (Aschbach, III, 399.) Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czeiten merer des Richs vnd zu Hungern zu Beheim oc. kunig, Embieten den Burgermeistern Reten vnd burgern gemeinlichen
444 seinem lande gewest sin vnd haben do vil lute vnd landes ge- wüstet, daz wir beyde mit vnser selbs person gen In zu tzyehen vff waren, Vnd als sie daz erfaren, sint sie widergetzogen, ye- derman an sein gewarsam. Nu haben wir betracht, das vil guts ersteen vnd geschafft werden mag, izt daz wir selbs vff denselben tag sein vnd hoben mit vnsz. vorgen. lieben Sun ge- redt, daz grosse notdurfft ist, daz wir selbs denselben tag be- suchen vnd haben auch vff hut mit Im beslossen, daz wir mit unszer person achttag nach s. Walpurgtag nechstkunftig vnver- zogenlich vnd ye zu Nuremberg mit der hülffe gotes sein wollen. Darumb begeren wir von euch ernstlich mit allem Flisse, daz Ir ewre Frunde mit voller macht gen Nuremberg vff s. Wal- purgtag senden wollet, vnd das sye sich nicht lassen verdrieszen vnserer Zukunft drey oder vier tag zu harren, wenn wir ye dahin komen wollen. Vnd hoffen zu Got dem Almechtigen der Kristenheit dem Reiche vnd wider die Ketzerey vil gutes vnd nutzes zu beslieszen vnd zu enden. Doran erwerbet Ir lone von Gote, ere von der Werlt vnd von vns sunderlichen Dank, das wir euch in allem gute wollen lassen gnediclich gemessen. Geben zu Kornwburg, am Dinstag nach Ostern, vnsz. Riche des Hung. in dem XL, des Rom. in dem XVI vnd des Behem. in dem VI Jaren. Ad mandatum Dom. Regis Michael pptus. Boleslav. Den Burgermeistern vnd Reten der Stete Frankfurt, Fridberg vnd allen Stetten in der Wederaw vnszre vnd des Richs lieben getruen. 397. 1426, Mai 15 (Dotis). König Sigmund an die Städte in der Wetterau: auf dem Wege zum Reichstag nach Nürnberg sei er in Dotis von Krankheit befallen: sie sollen dem dort gefassten Anschlag nachkommen. (Ex orig. arch. Francofurt.) (Aschbach, III, 399.) Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen czeiten merer des Richs vnd zu Hungern zu Beheim oc. kunig, Embieten den Burgermeistern Reten vnd burgern gemeinlichen
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445 der Stete Frankfurt vnd sust aller anderer Stete in der Wederaw gelegen, vnsern vnd des Richs lieben getruen, vnser gnad vnd alles gut. Lieben getrüen! Als bei vns zu Wienn gewesen sind zwen vnsere vnd des Richs kurfursten, mit namen die hoch- gebornen Friderich herczog zu Sachsen vnd Friderich marggraf zu Brandemburg, vnd andere fursten, herren vnd Stete, vnd daselbist wurden wir vnder einander vberein, eyns tags gen Nuremberg vf sant Walpurgstag, daselbst hin Ir ewer volmechtig botschaft senden soldet, vnd wir vnser Rete mit voller macht dahin senden, als wir dann die gesant haben, als das bereit was, einen anslag vnd ordnung wider die keczer zu Beheim zu machen, das dem cristenlichem glauben zu nücze zu fromen vnd zu trost gebracht wurde, vnd ob got wil zu einem guten ende komen solten, als wir das in güter hoffenung sein gewesen vnd noch sein, Do viele vns in, das wir leiplichen gen Nuremberg reiten wolten, durch der vnd anderer des heiligen Richs not- durft willen. So riten wir gen Waradin zu sant Laslaw, als wir vns dahin gelubt hatten, vnd als wir herwider qwamen, do qwamen zu vns Conrat von Bickenbach vnd Friderich vom Stein, der Erczbischoue zu Mencz vnd zu Trier Rete, den wir sagten, das wir In nachuolgen wolten gen Nuremberg, als wir ouch das den kurfursten geschriben haben, Also schickten wir vns an den wegk vnd qwamen her zum Tottas, do vielen wir in krankheit mitnamen die sciatica des Ruckes. Vnd dauon so begeren wir von euch mit ganczem ernste vnd fleisse, das Ir noch got an- sehet vnd die not des heiligen cristen glauben vnd dem anslag vnd ordnung nachget, wie denselben keczern widerstanden wurde, got zu lobe, dem heiligen cristen glauben zu troste, vnd dem Riche zu eren, wann an vns nicht abgen sol, sunder wir wollen vns euch in den sachen erczeigen, vnd weder leib noch gut doran nicht sparen. Geben zum Tottas am Mitwochen vor dem heiligen pfingsttag, vnserr Riche des hungrischen oc. in dem XL, des Romischen in dem XVI vnd des Behemischen in dem Sechsten Jaren. Ad mandatum D. Regis Franciscus vicecancellarius.
445 der Stete Frankfurt vnd sust aller anderer Stete in der Wederaw gelegen, vnsern vnd des Richs lieben getruen, vnser gnad vnd alles gut. Lieben getrüen! Als bei vns zu Wienn gewesen sind zwen vnsere vnd des Richs kurfursten, mit namen die hoch- gebornen Friderich herczog zu Sachsen vnd Friderich marggraf zu Brandemburg, vnd andere fursten, herren vnd Stete, vnd daselbist wurden wir vnder einander vberein, eyns tags gen Nuremberg vf sant Walpurgstag, daselbst hin Ir ewer volmechtig botschaft senden soldet, vnd wir vnser Rete mit voller macht dahin senden, als wir dann die gesant haben, als das bereit was, einen anslag vnd ordnung wider die keczer zu Beheim zu machen, das dem cristenlichem glauben zu nücze zu fromen vnd zu trost gebracht wurde, vnd ob got wil zu einem guten ende komen solten, als wir das in güter hoffenung sein gewesen vnd noch sein, Do viele vns in, das wir leiplichen gen Nuremberg reiten wolten, durch der vnd anderer des heiligen Richs not- durft willen. So riten wir gen Waradin zu sant Laslaw, als wir vns dahin gelubt hatten, vnd als wir herwider qwamen, do qwamen zu vns Conrat von Bickenbach vnd Friderich vom Stein, der Erczbischoue zu Mencz vnd zu Trier Rete, den wir sagten, das wir In nachuolgen wolten gen Nuremberg, als wir ouch das den kurfursten geschriben haben, Also schickten wir vns an den wegk vnd qwamen her zum Tottas, do vielen wir in krankheit mitnamen die sciatica des Ruckes. Vnd dauon so begeren wir von euch mit ganczem ernste vnd fleisse, das Ir noch got an- sehet vnd die not des heiligen cristen glauben vnd dem anslag vnd ordnung nachget, wie denselben keczern widerstanden wurde, got zu lobe, dem heiligen cristen glauben zu troste, vnd dem Riche zu eren, wann an vns nicht abgen sol, sunder wir wollen vns euch in den sachen erczeigen, vnd weder leib noch gut doran nicht sparen. Geben zum Tottas am Mitwochen vor dem heiligen pfingsttag, vnserr Riche des hungrischen oc. in dem XL, des Romischen in dem XVI vnd des Behemischen in dem Sechsten Jaren. Ad mandatum D. Regis Franciscus vicecancellarius.
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446 398. 1426, Mai (Nürnberg). Verhandlungen auf dem Reichstage zu Nürnberg gegen die Ketzer. (Aschbach III, 400—407.) (It. Janssens, I, 347—353.) Disz ist die Verhandlung uff dem tage zu Nuremberg Anno XIIIICXXVI nach Walpurgis als vnszer Herre der Konig die Fursten dar beschiden hatte von eynes Anslags wegen (vn- geverlich) wider die ketzer. Die erste Rede von Otingen von der Fursten wegen geyn der Stede frunden getan. Lieben frunde, haben uch die von Nuremberg vnd von Franckenfurd auch abscheidunge vnd meynunge vnszers gnedig- sten Herren des Konigs zu Wyenn ertzalt. So bitten uch un- szere Herren die Fursten vnd ire Rede, das ir yn daryn raden ewre meynunge sagen wullet. Haben sie uch aber soliche noch nit ertzalt, so wullent sie noch zu uch heischen vnd das er- tzelen laszen vnd furbasz vnszern Herren daryn raden vnd uwere Meynunge sagen. Der Stede Antwort daruff. Hochwirdigen vnd hochgeborenen Fürsten. Gnedigen, lieben Herren. Als uwren fürstenlich gnaden vnszern Herren von Otingen habt laszen ertzelen der Stete frunden zu vernemen von den von Nuremberg vnd Franckenfurd die Ahscheidunge vnszers gnedigsten (Herren) des Romischen konigs zu Wyenn vnd hinnach uwer Wirdigkeit zu sagen der Stete meynunge vnd Rad. Gnedigen, lieben Herren. Nu bitten die Stett uwer ge- nade demutiglich czu vernemen, das yn das übel zu Beheim getrulich vnd von Herzen leit ist, vnd yn vnd iren frunden al- wegen leit gewest ist, als billich ist. Nu sint sie vormals zu solichem vngefüg willig vnd dinstlich gewest vnd wollen aber willig vnd dinstlich dartzu sin mitsamt uwern vnd andern vnser Herren der fursten gnaden. Doch also daz sie nicht anders wissen, daz das vnszers allergnedigsten Herren des Romischen konigs meynunge sij, das daz ordenlich glich vnd zymlich fur
446 398. 1426, Mai (Nürnberg). Verhandlungen auf dem Reichstage zu Nürnberg gegen die Ketzer. (Aschbach III, 400—407.) (It. Janssens, I, 347—353.) Disz ist die Verhandlung uff dem tage zu Nuremberg Anno XIIIICXXVI nach Walpurgis als vnszer Herre der Konig die Fursten dar beschiden hatte von eynes Anslags wegen (vn- geverlich) wider die ketzer. Die erste Rede von Otingen von der Fursten wegen geyn der Stede frunden getan. Lieben frunde, haben uch die von Nuremberg vnd von Franckenfurd auch abscheidunge vnd meynunge vnszers gnedig- sten Herren des Konigs zu Wyenn ertzalt. So bitten uch un- szere Herren die Fursten vnd ire Rede, das ir yn daryn raden ewre meynunge sagen wullet. Haben sie uch aber soliche noch nit ertzalt, so wullent sie noch zu uch heischen vnd das er- tzelen laszen vnd furbasz vnszern Herren daryn raden vnd uwere Meynunge sagen. Der Stede Antwort daruff. Hochwirdigen vnd hochgeborenen Fürsten. Gnedigen, lieben Herren. Als uwren fürstenlich gnaden vnszern Herren von Otingen habt laszen ertzelen der Stete frunden zu vernemen von den von Nuremberg vnd Franckenfurd die Ahscheidunge vnszers gnedigsten (Herren) des Romischen konigs zu Wyenn vnd hinnach uwer Wirdigkeit zu sagen der Stete meynunge vnd Rad. Gnedigen, lieben Herren. Nu bitten die Stett uwer ge- nade demutiglich czu vernemen, das yn das übel zu Beheim getrulich vnd von Herzen leit ist, vnd yn vnd iren frunden al- wegen leit gewest ist, als billich ist. Nu sint sie vormals zu solichem vngefüg willig vnd dinstlich gewest vnd wollen aber willig vnd dinstlich dartzu sin mitsamt uwern vnd andern vnser Herren der fursten gnaden. Doch also daz sie nicht anders wissen, daz das vnszers allergnedigsten Herren des Romischen konigs meynunge sij, das daz ordenlich glich vnd zymlich fur
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447 sich genommen vnd vffgeleget werde, damit nymands insunderheit beswert werde. Auch ist vast siner gnaden meynunge, ye gut uwere, das bestellet wurde fride der lande, vmb des willen, das man deste furderlicher gein Beheim dienen mochte. Gnedige Herren, mochte nu uwer gnade darczu-gedencken, das fride der lande gemacht wurde, daran tedent ir gnediclich vnd seli- glich: wann geschee isz nicht, so were versehenlich, daz als furderlich nit geholfen vnd gedienet wurde, als ob fride der lande were. Und bitten uwer genad solich unszer antwort gne- diclich uffezunemen vnd nicht vngenediclich zu versteen. Das wir solich antwort vertzogen haben, wand das darumb gescheen ist, das wir unszerer frunde der Stete boten mere wartend waren, der auch syt me komen ist. Die andere anbringunge Grave Emichs von Liningen von der Fursten wegen an die Stete. Erbern, guten Frunde. Als ir vnszern Herren den Fursten vnd iren Reden geantwort hat, haben sie wol verstanden, vnd dancken uch solicher uwer guder vnd fruntlicher Antwort vnd wille. Vnd lieben Frunde unszer Herren die Fursten vnd ire Reden haben darüber gesessen, das betracht vnd gewegen vnd beduncket sie, das esz mit der Some des Sehsdusent mit gleuen als vnszer Herre der konig zu Wyenn angeslagen hatte, zu viele sin vnd das darvmb, wann solich vorgenannter mechtiger Rey- siger Getzug in den landen nit uff zu bringen sij, vnd man auch soviel koste vnd futerunge in Beheymer lande nit gehaben noch finden vermoge, das man mit also viel luden do erharren vnd gelingen moge. Vnd ist darvmb vnszrer Herren der Fur- sten vnd ir Rede einsteils meynunge, das man esz liesze bij vier dusenden mit gleuen. Aber die meiste menge der Fursten vnd irer Rede meynunge ist, das man isz lisz bliben bij den dryn dusenden. Vnd biden uch darvmb, lieben Frunde, das ir yn daryn raden vnd sagen wullet, was ir darzu meynet zu tun, uff das sie sich darnach wiszen zu richten. Der Stede antwurt uff die vorgen. Anbringunge. Erwirdigen vnd hochgebornen Fursten, gnedigen, lieben Herren. Als uwere fursteliche gnaden vnszern Herren Graven Emichen Graven zu Linyngen vns habt laszen erczelen, wie esz uch mit der Somme der Sehsdusent mit gleuen zu eym dage-
447 sich genommen vnd vffgeleget werde, damit nymands insunderheit beswert werde. Auch ist vast siner gnaden meynunge, ye gut uwere, das bestellet wurde fride der lande, vmb des willen, das man deste furderlicher gein Beheim dienen mochte. Gnedige Herren, mochte nu uwer gnade darczu-gedencken, das fride der lande gemacht wurde, daran tedent ir gnediclich vnd seli- glich: wann geschee isz nicht, so were versehenlich, daz als furderlich nit geholfen vnd gedienet wurde, als ob fride der lande were. Und bitten uwer genad solich unszer antwort gne- diclich uffezunemen vnd nicht vngenediclich zu versteen. Das wir solich antwort vertzogen haben, wand das darumb gescheen ist, das wir unszerer frunde der Stete boten mere wartend waren, der auch syt me komen ist. Die andere anbringunge Grave Emichs von Liningen von der Fursten wegen an die Stete. Erbern, guten Frunde. Als ir vnszern Herren den Fursten vnd iren Reden geantwort hat, haben sie wol verstanden, vnd dancken uch solicher uwer guder vnd fruntlicher Antwort vnd wille. Vnd lieben Frunde unszer Herren die Fursten vnd ire Reden haben darüber gesessen, das betracht vnd gewegen vnd beduncket sie, das esz mit der Some des Sehsdusent mit gleuen als vnszer Herre der konig zu Wyenn angeslagen hatte, zu viele sin vnd das darvmb, wann solich vorgenannter mechtiger Rey- siger Getzug in den landen nit uff zu bringen sij, vnd man auch soviel koste vnd futerunge in Beheymer lande nit gehaben noch finden vermoge, das man mit also viel luden do erharren vnd gelingen moge. Vnd ist darvmb vnszrer Herren der Fur- sten vnd ir Rede einsteils meynunge, das man esz liesze bij vier dusenden mit gleuen. Aber die meiste menge der Fursten vnd irer Rede meynunge ist, das man isz lisz bliben bij den dryn dusenden. Vnd biden uch darvmb, lieben Frunde, das ir yn daryn raden vnd sagen wullet, was ir darzu meynet zu tun, uff das sie sich darnach wiszen zu richten. Der Stede antwurt uff die vorgen. Anbringunge. Erwirdigen vnd hochgebornen Fursten, gnedigen, lieben Herren. Als uwere fursteliche gnaden vnszern Herren Graven Emichen Graven zu Linyngen vns habt laszen erczelen, wie esz uch mit der Somme der Sehsdusent mit gleuen zu eym dage-
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448 lichen Krieg geyn Beheim zu legen nach meynunge vnszers Herren des konigs, zu vil beduncke, Vnd wie uwere gnaden vnd Rede das gewegt vnd betracht haben, vnd ir einsteils mey- nunge were zu bliben uff viere dusent mit gleuen, doch sy der mererteil uff dryn dusenden mit gleuen zu bliben oc. Gnedigen Herren, wand nu uwer gnaden solichs vorsichtlichen bedencken, betrachten vnd auch solichen Anslag basz gesetzen vnd versteen mogent, dan wir, So ist vnszer meynunge, welchen weg vnszers gnedigsten Herren des konigs Rede vnd uwere furstenliche gnade vornemet, esz sy die, Sehs, vier oder dry dusent mit gleuen geyn Beheym zu legen, das wir darinne willig vnd dienst- lich sin wullen, als wir das uwern gnaden auch vor zugesaget haben, Also das daz redelich vnd glich angeslagen werde, vnd nymand in sunderheit dardorch beswert, vnd biten uwer gnaden solich vnszer Antwort gnediclich uffzunemen vnd in dem besten zu versteen. Die dritte Anbringunge vnszers Herren des konigs Rede vnd des von Otingen an der Stede frunde getan, als von yn selbs. Lieben Frunde, wir reden disz als von vns vnd in guter meynunge. Vns beduncket nicht nach solichen antworten, als vnszern Herren den Fursten vorgegeben habt, das ir icht sagent noch uszgebent, was ir meynt zu den sachen zu tun. Darvmb duchte vns geraten sin, das ir uwrer freunde Sehs zu vns vnd der fursten Frunden sitzen lieszent, sich mit eyn vnd dorch eyn- ander zu vndersprechen, ob man icht wege zu den sachen finden mochte. Nota. Des waren der Stede Freunde gefolgig vnd hiszen darby sitzen die von Collen, Mentze, Straszburg, Costentz, Olme vnd Nüremberg. Vnd als die also by der fursten Rede saszen vnd zuerste nicht sagen wullen, so ertzalt grave Emich von der fursten wegen vnd viel andern worten, die do erludeten. Lieben Frunde, uff das ir sehen mogent, das vnszere Herren die Fursten ye willig vnd behülflich zu diesen sachen sin wullen, vnd in solichs Vbel getrulich leit sy, vnd ir auch ye meinent, das sie zuvor sagen sollen, so haben vnszer Herren die Fursten vnd ir Rede besloszen vnd sint blieben uff den vier dusent mit gleuen geyn Beheim zu eym degenlichen kriege zu legen, vnd ist ire meynunge, das sie derselben vier dusent drii dusent
448 lichen Krieg geyn Beheim zu legen nach meynunge vnszers Herren des konigs, zu vil beduncke, Vnd wie uwere gnaden vnd Rede das gewegt vnd betracht haben, vnd ir einsteils mey- nunge were zu bliben uff viere dusent mit gleuen, doch sy der mererteil uff dryn dusenden mit gleuen zu bliben oc. Gnedigen Herren, wand nu uwer gnaden solichs vorsichtlichen bedencken, betrachten vnd auch solichen Anslag basz gesetzen vnd versteen mogent, dan wir, So ist vnszer meynunge, welchen weg vnszers gnedigsten Herren des konigs Rede vnd uwere furstenliche gnade vornemet, esz sy die, Sehs, vier oder dry dusent mit gleuen geyn Beheym zu legen, das wir darinne willig vnd dienst- lich sin wullen, als wir das uwern gnaden auch vor zugesaget haben, Also das daz redelich vnd glich angeslagen werde, vnd nymand in sunderheit dardorch beswert, vnd biten uwer gnaden solich vnszer Antwort gnediclich uffzunemen vnd in dem besten zu versteen. Die dritte Anbringunge vnszers Herren des konigs Rede vnd des von Otingen an der Stede frunde getan, als von yn selbs. Lieben Frunde, wir reden disz als von vns vnd in guter meynunge. Vns beduncket nicht nach solichen antworten, als vnszern Herren den Fursten vorgegeben habt, das ir icht sagent noch uszgebent, was ir meynt zu den sachen zu tun. Darvmb duchte vns geraten sin, das ir uwrer freunde Sehs zu vns vnd der fursten Frunden sitzen lieszent, sich mit eyn vnd dorch eyn- ander zu vndersprechen, ob man icht wege zu den sachen finden mochte. Nota. Des waren der Stede Freunde gefolgig vnd hiszen darby sitzen die von Collen, Mentze, Straszburg, Costentz, Olme vnd Nüremberg. Vnd als die also by der fursten Rede saszen vnd zuerste nicht sagen wullen, so ertzalt grave Emich von der fursten wegen vnd viel andern worten, die do erludeten. Lieben Frunde, uff das ir sehen mogent, das vnszere Herren die Fursten ye willig vnd behülflich zu diesen sachen sin wullen, vnd in solichs Vbel getrulich leit sy, vnd ir auch ye meinent, das sie zuvor sagen sollen, so haben vnszer Herren die Fursten vnd ir Rede besloszen vnd sint blieben uff den vier dusent mit gleuen geyn Beheim zu eym degenlichen kriege zu legen, vnd ist ire meynunge, das sie derselben vier dusent drii dusent
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449 bestellen wullen, vnd das ir Stede gemeinlich das eyne dusent auch bestellent. Der Stede Antwort uff die vorgen. Anmudunge. Hochwirdigen vnd hochgebornen Fursten, gnedigen lieben Herren. Als ir vns habt laszen erczelen, wie uwer furstenliche gnaden bliben sin vnd beslossen haben uff den vier dusenden mit gleuen oc. vnd wie uwer gnaden der drii dusent bestellen wullen, vnd das wir Stede gemeynlich das uberige dusent be- stellen oc. Lieben gnedigen Herren, des so enkonnen wir so folliclichen uff soliche uwere anmudunge nit geantworten, wand vnszere Frunde von den Steden lutzel hie sin, also das wir vor dieselben, die nicht hie sin, nit geantworten mogen, als ir wol versteet. Vnd nach dem vnd ir vns die von Nuremberg vnd Franckenfurd abescheidunge vnszers Herren des konigs von Wyenn vor hat laszen ertzelen, vnd wir uwern gnaden auch vor dartzu geantwort haben, das wir dartzu dinstlich vnd hülfflich sin wullen, wurde nu solicher zog angeslagen, also daz nymand in sunderheit dardorch beswert werde, nach vnszers Herren des konigs meynunge, So wulten wir noch hude, desz tages, dartzu willig vnd dinstlich sin, also das wir truweten in vnszers Herren des konigs vnd uwern gnaden zu bliben, vnd biten diese vnszere antwort gnediclich ufftzunemen vnd in dem besten zu versteen. Die vierde Anmudunge des von Otingen von Fursten wegen an der Stede frunden getan. Guden frunde, als ir vnszern Herren den Fursten gesternt vnd auch vor geantwort habt, wie ir zu solichem zoge hülfflich vnd dinstlich sin wullet vnd vor andere Stede, die nit hie sin, nit habt zu antworten oc. Solich vwer erberer antwort uch vn- szere Herren die Fürsten dancken, Vnd bedüncket vnszern Herren, wie wol ir nu usz in bracht habt, das sie uch gesagt haben, was sie zu dem degelichen kriege tun wollen, Dasz sie doch in uwer antwort noch nit versteen noch prüfen mogen, Was oder wieviel ir zu dem egen. degelichen kriege dienen vnd tun wullet, Biten sie uch darvmb noch zu vndersprechen, vnd sie auch versteen laszent, was oder wieviel ir zu dem egen. degelichen krieg tun wullet, uff das sie sich desto basz darnach wiszen zu richten. Dan sulten sie nicht wiszen, uff was oder 29
449 bestellen wullen, vnd das ir Stede gemeinlich das eyne dusent auch bestellent. Der Stede Antwort uff die vorgen. Anmudunge. Hochwirdigen vnd hochgebornen Fursten, gnedigen lieben Herren. Als ir vns habt laszen erczelen, wie uwer furstenliche gnaden bliben sin vnd beslossen haben uff den vier dusenden mit gleuen oc. vnd wie uwer gnaden der drii dusent bestellen wullen, vnd das wir Stede gemeynlich das uberige dusent be- stellen oc. Lieben gnedigen Herren, des so enkonnen wir so folliclichen uff soliche uwere anmudunge nit geantworten, wand vnszere Frunde von den Steden lutzel hie sin, also das wir vor dieselben, die nicht hie sin, nit geantworten mogen, als ir wol versteet. Vnd nach dem vnd ir vns die von Nuremberg vnd Franckenfurd abescheidunge vnszers Herren des konigs von Wyenn vor hat laszen ertzelen, vnd wir uwern gnaden auch vor dartzu geantwort haben, das wir dartzu dinstlich vnd hülfflich sin wullen, wurde nu solicher zog angeslagen, also daz nymand in sunderheit dardorch beswert werde, nach vnszers Herren des konigs meynunge, So wulten wir noch hude, desz tages, dartzu willig vnd dinstlich sin, also das wir truweten in vnszers Herren des konigs vnd uwern gnaden zu bliben, vnd biten diese vnszere antwort gnediclich ufftzunemen vnd in dem besten zu versteen. Die vierde Anmudunge des von Otingen von Fursten wegen an der Stede frunden getan. Guden frunde, als ir vnszern Herren den Fursten gesternt vnd auch vor geantwort habt, wie ir zu solichem zoge hülfflich vnd dinstlich sin wullet vnd vor andere Stede, die nit hie sin, nit habt zu antworten oc. Solich vwer erberer antwort uch vn- szere Herren die Fürsten dancken, Vnd bedüncket vnszern Herren, wie wol ir nu usz in bracht habt, das sie uch gesagt haben, was sie zu dem degelichen kriege tun wollen, Dasz sie doch in uwer antwort noch nit versteen noch prüfen mogen, Was oder wieviel ir zu dem egen. degelichen kriege dienen vnd tun wullet, Biten sie uch darvmb noch zu vndersprechen, vnd sie auch versteen laszent, was oder wieviel ir zu dem egen. degelichen krieg tun wullet, uff das sie sich desto basz darnach wiszen zu richten. Dan sulten sie nicht wiszen, uff was oder 29
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450 wie vil sie sich von uch laszen mochten, so mochte diese sache Hinderstellig werden, das vns doch getrulich leit were. Der Stede Antwort uff die egen. Anmudunge. Hochwirdigen vnd hochgebornen Fursten, gnedigen, lieben Herren. Als ir vns als gesternt habt laszen ertzelen vnd ye von vns begeret uch zu sagen, was wir zu dem degelichen krieg tun vnd dienen wullen. Gnedigen, lieben Herren, dis ist vnszere meynunge : Derwile wir nit wiszen noch prüffen mogen, welche zyt solich leger ende nemen werde, also als wir dan zu zyden zu dem zoge geyn Beheim uber die Ketzer gedient haben, das wir dan nu mit dem virdenteil derselben Somme Reysiges getzugs zu dem degelichen kriege dienen vnd bestellen wullen, vnd biten uwere gnaden soliche vnszre Antwort gnediclich uffczunemen vnd in dem besten zu versteen. Antwort Grave Emichs von der Fursten wegen uff die vorg. Antwort. Lieben Frunde. Als ir vnszern Herren den Fursten nu zugesaget habent mit dem virteil der Somme zu dem degelichen kriege zu dienen, so ir zu zyden zu dem zoge gedient habent oc. Des beduncket vnszre Herren die Fursten, das daz eyn cleyne, snode vnd vnendeliche Hülffe were, als ir selbs wol versteet, vnd bietent uch noch hude disz tags basz zu bedenken vnd folliclicher darinne zu tun, uff das die sache uwren halb nit hinderstellig werde, wand vnszer Herren die Fursten ye darinne willig sin. Der Stede Antwort uff die vorg. Begerunge. Erwirdigen vnd hochgeborene Fursten, gnedigen, lieben Herren. Als uwere gnade vns dan zu allererst hat laszen er- czelen die von Nurenberg vnd Franckenfurd Abscheidunge vnszers allergnedigsten Herren des konigs zu Wyenn, vnd auch uwerer gnaden meynunge, vnd wir uwere gnaden darzu geantwort haben, welchen weg ir vornemen wordent, das wir gerne dinstlich vnd willig darzu sin wullen, als wir auch vor gewest weren, vnd nu uff das beste begert habt, uch zu sagen, was vnd wie viel wir darzu meynten zu tun, als wir uwern gnaden das auch zugesagt haben, vnd uch dann beduncket, das soliche Hülffe zu snode sy oc. Des biten wir uwere gnaden zu vernemen, wer esz das ir zu dem zoge vnd degelichen kriege tun vnd ziegen laszen wultent vnd vns dann lieszent versteen, wanne, so wulten wir
450 wie vil sie sich von uch laszen mochten, so mochte diese sache Hinderstellig werden, das vns doch getrulich leit were. Der Stede Antwort uff die egen. Anmudunge. Hochwirdigen vnd hochgebornen Fursten, gnedigen, lieben Herren. Als ir vns als gesternt habt laszen ertzelen vnd ye von vns begeret uch zu sagen, was wir zu dem degelichen krieg tun vnd dienen wullen. Gnedigen, lieben Herren, dis ist vnszere meynunge : Derwile wir nit wiszen noch prüffen mogen, welche zyt solich leger ende nemen werde, also als wir dan zu zyden zu dem zoge geyn Beheim uber die Ketzer gedient haben, das wir dan nu mit dem virdenteil derselben Somme Reysiges getzugs zu dem degelichen kriege dienen vnd bestellen wullen, vnd biten uwere gnaden soliche vnszre Antwort gnediclich uffczunemen vnd in dem besten zu versteen. Antwort Grave Emichs von der Fursten wegen uff die vorg. Antwort. Lieben Frunde. Als ir vnszern Herren den Fursten nu zugesaget habent mit dem virteil der Somme zu dem degelichen kriege zu dienen, so ir zu zyden zu dem zoge gedient habent oc. Des beduncket vnszre Herren die Fursten, das daz eyn cleyne, snode vnd vnendeliche Hülffe were, als ir selbs wol versteet, vnd bietent uch noch hude disz tags basz zu bedenken vnd folliclicher darinne zu tun, uff das die sache uwren halb nit hinderstellig werde, wand vnszer Herren die Fursten ye darinne willig sin. Der Stede Antwort uff die vorg. Begerunge. Erwirdigen vnd hochgeborene Fursten, gnedigen, lieben Herren. Als uwere gnade vns dan zu allererst hat laszen er- czelen die von Nurenberg vnd Franckenfurd Abscheidunge vnszers allergnedigsten Herren des konigs zu Wyenn, vnd auch uwerer gnaden meynunge, vnd wir uwere gnaden darzu geantwort haben, welchen weg ir vornemen wordent, das wir gerne dinstlich vnd willig darzu sin wullen, als wir auch vor gewest weren, vnd nu uff das beste begert habt, uch zu sagen, was vnd wie viel wir darzu meynten zu tun, als wir uwern gnaden das auch zugesagt haben, vnd uch dann beduncket, das soliche Hülffe zu snode sy oc. Des biten wir uwere gnaden zu vernemen, wer esz das ir zu dem zoge vnd degelichen kriege tun vnd ziegen laszen wultent vnd vns dann lieszent versteen, wanne, so wulten wir
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451 solichs gerne an vnszere Frunde bringen vnd hofften, das sie sich darinne also bewisen vnd dienen solten, das wir in vnszers gnedigsten Herren des konigs vnd uwern gnaden bliben wulten vnd biten uwre gnaden diese vnszere Antwort gnediclich uff zunemen vnd in dem besten zu versteen. Der von Otingen von der Fursten wegen an der Stete frunde getan. Lieben Frunde. Als ir vnszern Herren den Fursten gestern geantwort hat, haben sie darinne wol verstanden, das ir willig sint dartzu zu dienen vnd biden uch doch aber, das ir got an- sehent vnd uch basz bedenckent, vnd yn des ein fruntlich ant- wort gebent, was ir mee zu den sachen tun wullet, dan ir vor zugesaget hat, uff das sie sich deste basz darnach wiszen zu richten. Der Stede Antwort. Erwirdigen, hochgeborene Fursten, gnedigen, lieben Herren. Als ir vns hat laszen erczelen, das wir vns basz bedencken sullen vnd uch eyn fruntlicher Antwort geben, lieben gnedigen Herren, des haben wir uwern gnaden zu dem ersten also geant- wort oc. (vnd worden da alle vorgeschr. antwort eyne nach der andern eigentlichen ertzalt, wie sie vor geludet hatten.) Vnd lieben gnedigen Herren siit dem male uwere gnaden ye mee vor vns wullen wissen, dan wir uch vor zugesagt han, so mogen uwere gnaden igliche Parthii vnd iglicher Stad frunde in sunder- heit fragen, die sollen uch wol sagen werden, wie sie von iren Frunden geschicht sin, vnd was sie macht haben. Das auch also geschah. Der von Franckenfurt antwort vnd ertzalte das Walther Swartzenberg Hochwirdigen vnd hochgebornen Fursten, gnedigen lieben Herren. Als uwere fursteliche gnaden mit vns hat laszen reden, das wir vns basz bedencken vnd uwere gnaden zu versteen geben, was wir von Franckenfurt doch mee wider die ketzer tun wullen, dan wir vor zu gesagt haben. Gnedigen, lieben Herren, biten wir uwere gnaden demuticlich wissen, Als wir dann zu Wyenn by vnszers gnedigsten Herren des konigs gnaden gewesen sin, soliche siner koniglichen gnaden meynunge, als er do selbst vor hatte, vnszern Frunden gesaget vnd die vast eyn wolgevallen darinne gehabt han. Vnd haben vns auch off soliche siner gnaden meynunge hergeschicht. Wer esz nu, das man 29*
451 solichs gerne an vnszere Frunde bringen vnd hofften, das sie sich darinne also bewisen vnd dienen solten, das wir in vnszers gnedigsten Herren des konigs vnd uwern gnaden bliben wulten vnd biten uwre gnaden diese vnszere Antwort gnediclich uff zunemen vnd in dem besten zu versteen. Der von Otingen von der Fursten wegen an der Stete frunde getan. Lieben Frunde. Als ir vnszern Herren den Fursten gestern geantwort hat, haben sie darinne wol verstanden, das ir willig sint dartzu zu dienen vnd biden uch doch aber, das ir got an- sehent vnd uch basz bedenckent, vnd yn des ein fruntlich ant- wort gebent, was ir mee zu den sachen tun wullet, dan ir vor zugesaget hat, uff das sie sich deste basz darnach wiszen zu richten. Der Stede Antwort. Erwirdigen, hochgeborene Fursten, gnedigen, lieben Herren. Als ir vns hat laszen erczelen, das wir vns basz bedencken sullen vnd uch eyn fruntlicher Antwort geben, lieben gnedigen Herren, des haben wir uwern gnaden zu dem ersten also geant- wort oc. (vnd worden da alle vorgeschr. antwort eyne nach der andern eigentlichen ertzalt, wie sie vor geludet hatten.) Vnd lieben gnedigen Herren siit dem male uwere gnaden ye mee vor vns wullen wissen, dan wir uch vor zugesagt han, so mogen uwere gnaden igliche Parthii vnd iglicher Stad frunde in sunder- heit fragen, die sollen uch wol sagen werden, wie sie von iren Frunden geschicht sin, vnd was sie macht haben. Das auch also geschah. Der von Franckenfurt antwort vnd ertzalte das Walther Swartzenberg Hochwirdigen vnd hochgebornen Fursten, gnedigen lieben Herren. Als uwere fursteliche gnaden mit vns hat laszen reden, das wir vns basz bedencken vnd uwere gnaden zu versteen geben, was wir von Franckenfurt doch mee wider die ketzer tun wullen, dan wir vor zu gesagt haben. Gnedigen, lieben Herren, biten wir uwere gnaden demuticlich wissen, Als wir dann zu Wyenn by vnszers gnedigsten Herren des konigs gnaden gewesen sin, soliche siner koniglichen gnaden meynunge, als er do selbst vor hatte, vnszern Frunden gesaget vnd die vast eyn wolgevallen darinne gehabt han. Vnd haben vns auch off soliche siner gnaden meynunge hergeschicht. Wer esz nu, das man 29*
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452 solichen Anslag vorgenommen hatte, nach siner gnaden mey- nunge, so hetten wir macht gehabt, darin zu reden. Derwile des aber nit gesin enmag, so erkennen wir doch wol, das yeder man billich dartzu tut, vnd getruwen wol, so uwere gnaden bestellen werden, zu zichen wider die Ketzer, das vnszere Frunde aber dartzu tun werden, das wir hoffen in vnszers gnedigsten Herren des konigs vnd in uwern gnaden zu verbliben, als wir das auch vor zu zwei malen getan haben, vnd vns die vnszern gefangen vnd geschatzt worden oc. Wulten aber uwere gnaden ye ein antwort von vns haben, so wolten meyn Geselle vnd ich vns besprechen vnd uch eyn ander antwort geben. Vnd biten uwere gnaden dise vnsere antwort gnediclich uff zunemen vnd in dem besten zu versteen. Eyn ander antwort der Stede Frunde gemeynlich. Gnedigen, lieben Herren. Als uwere gnaden uff gesternt ertzalt hat, des ist nit not me zu ertzelen. Dan dise sache lenget sich vnd machet sich dazuschen vil übels, das vns als in truwen leit ist. Vnd haben vns darum im Anfange zu den Anslegen vnszers gnedigsten Herren des konigs, als ir vns vnszer guten Frunde von Nuremburg vnd Franckenfurd hant heiszen sagen, vnd auch zu den anslegen vnszerer gnedigen Herren der Kurfursten uff dieselbe meynunge deste dienstlich erboten, vnd als das ye nit Zugang haben mocht vnd ye uwer meynunge was, das wir sagen sulten, was vnszre dienste als zu eym so- lichen (zog?) sin mochten, uff das hat vnszer iglich besunder von siner Frunde wegen uwer gnade eigentlich vnderricht, wie er von sinen Frunden usz gefertigt ist, vnd was ire Dienste sin. Gnedigen lieben Herren. Als wir aber nu versteen, das ir mey- nend, das notdorfft vnd billich were, das wir vns etwas dienst- licher vnd furderlicher angriffen, vnd dartzu teden, wie ir dan mit andern vnszern gnedigen Herren den Kurfürsten gliche, billiche vnd gemeyne Anslege vornemend, vnd vns die zu ver- steen gebent, das wullen wir so getruwelich an vnszere Frunde bringen, das wir hoffen, sie sullen sich darinne also halten, das sie in vnszers gnedigsten Herren des konigs vnszerer gnedigen Herren der Kurfursten vnd auch in uwern gnaden bliben sullen.
452 solichen Anslag vorgenommen hatte, nach siner gnaden mey- nunge, so hetten wir macht gehabt, darin zu reden. Derwile des aber nit gesin enmag, so erkennen wir doch wol, das yeder man billich dartzu tut, vnd getruwen wol, so uwere gnaden bestellen werden, zu zichen wider die Ketzer, das vnszere Frunde aber dartzu tun werden, das wir hoffen in vnszers gnedigsten Herren des konigs vnd in uwern gnaden zu verbliben, als wir das auch vor zu zwei malen getan haben, vnd vns die vnszern gefangen vnd geschatzt worden oc. Wulten aber uwere gnaden ye ein antwort von vns haben, so wolten meyn Geselle vnd ich vns besprechen vnd uch eyn ander antwort geben. Vnd biten uwere gnaden dise vnsere antwort gnediclich uff zunemen vnd in dem besten zu versteen. Eyn ander antwort der Stede Frunde gemeynlich. Gnedigen, lieben Herren. Als uwere gnaden uff gesternt ertzalt hat, des ist nit not me zu ertzelen. Dan dise sache lenget sich vnd machet sich dazuschen vil übels, das vns als in truwen leit ist. Vnd haben vns darum im Anfange zu den Anslegen vnszers gnedigsten Herren des konigs, als ir vns vnszer guten Frunde von Nuremburg vnd Franckenfurd hant heiszen sagen, vnd auch zu den anslegen vnszerer gnedigen Herren der Kurfursten uff dieselbe meynunge deste dienstlich erboten, vnd als das ye nit Zugang haben mocht vnd ye uwer meynunge was, das wir sagen sulten, was vnszre dienste als zu eym so- lichen (zog?) sin mochten, uff das hat vnszer iglich besunder von siner Frunde wegen uwer gnade eigentlich vnderricht, wie er von sinen Frunden usz gefertigt ist, vnd was ire Dienste sin. Gnedigen lieben Herren. Als wir aber nu versteen, das ir mey- nend, das notdorfft vnd billich were, das wir vns etwas dienst- licher vnd furderlicher angriffen, vnd dartzu teden, wie ir dan mit andern vnszern gnedigen Herren den Kurfürsten gliche, billiche vnd gemeyne Anslege vornemend, vnd vns die zu ver- steen gebent, das wullen wir so getruwelich an vnszere Frunde bringen, das wir hoffen, sie sullen sich darinne also halten, das sie in vnszers gnedigsten Herren des konigs vnszerer gnedigen Herren der Kurfursten vnd auch in uwern gnaden bliben sullen.
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453 399. 1426, (s. d.) Der Rath von Olmütz an die Herren in Österreich: wegen der Gefahr von Tobitschau und Hluboky aus könne er kein Volk aus der Stadt senden, zumal er vor Armuth keine Söldner mehr zu halten vermöge. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 114b.) Dominis Ottoni von Meisaw et domino Hertmeido de Potendorf. Postea domino duci similiter scriptum est. Edlen und gunstigen liben Herren. Als uns ewer gnad zuschreiben, und uns vordern, das wir uns wider die veinde durch des kristenlichs gelawben willen unserm genedigen Herren zu eren, dem lande und uns zu frome mit ewern gnaden itzund fugen solden oc., erkennet Got der almechtig und sein werde Muter, das wir gancz willig dorczu wern, und wiewol wir umbs glawben willen, und durch unsers Herrn gnade und unseren selbs trew und ern willen nu vorczert haben das, was wir haben gehabt, also das wir gancz arm worden sein, das wir nymant vorsalden mogen, und dorczu auch von gereisigen volk nymant zu uns haben, yedoch czu ewer gnaden und andrer unsers Herren Amptlewt vordrung wern wir bereit mit unsern eigen leiben zu Ross und zu fus und wie wir mochten an sawmpnus zukumen. Awer ewern gnaden thun wir zu wissen, das iczund uf Toweczaw von gereisigen volk und geczewg mocht ist, die uns mit sampt den veinden von Hlowuken und andern teglichen schoden thun, und uns bis an die Tor reiten, die lewte vahen, rawben und morden an underlas. Solden wir dann uns iczund selbs aws der Stat fugen, so musten wir zumal unsers Herren Geslos in gras gefern setzen, dorezu merken wir nicht, das wir mit unserer mocht vor den veinden iczund durchkomen möchten. So sein wir freuntlich in einer geheim gewarnet, das die veinde bey einer nacht sich ye an unsere verstat meynen mit fewer zu ver- suchen, ab sie ichtes an uns mit listen mochten gehaben. Das ander ist nicht alles gut zu schreiben. Hierumb gunstigen liben Herren, wir bitten mit vleisigem gebete, ewer gnaden wellen uns der Reise iczund durch unsers Herrn nucz und ditcz Geslos
453 399. 1426, (s. d.) Der Rath von Olmütz an die Herren in Österreich: wegen der Gefahr von Tobitschau und Hluboky aus könne er kein Volk aus der Stadt senden, zumal er vor Armuth keine Söldner mehr zu halten vermöge. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 114b.) Dominis Ottoni von Meisaw et domino Hertmeido de Potendorf. Postea domino duci similiter scriptum est. Edlen und gunstigen liben Herren. Als uns ewer gnad zuschreiben, und uns vordern, das wir uns wider die veinde durch des kristenlichs gelawben willen unserm genedigen Herren zu eren, dem lande und uns zu frome mit ewern gnaden itzund fugen solden oc., erkennet Got der almechtig und sein werde Muter, das wir gancz willig dorczu wern, und wiewol wir umbs glawben willen, und durch unsers Herrn gnade und unseren selbs trew und ern willen nu vorczert haben das, was wir haben gehabt, also das wir gancz arm worden sein, das wir nymant vorsalden mogen, und dorczu auch von gereisigen volk nymant zu uns haben, yedoch czu ewer gnaden und andrer unsers Herren Amptlewt vordrung wern wir bereit mit unsern eigen leiben zu Ross und zu fus und wie wir mochten an sawmpnus zukumen. Awer ewern gnaden thun wir zu wissen, das iczund uf Toweczaw von gereisigen volk und geczewg mocht ist, die uns mit sampt den veinden von Hlowuken und andern teglichen schoden thun, und uns bis an die Tor reiten, die lewte vahen, rawben und morden an underlas. Solden wir dann uns iczund selbs aws der Stat fugen, so musten wir zumal unsers Herren Geslos in gras gefern setzen, dorezu merken wir nicht, das wir mit unserer mocht vor den veinden iczund durchkomen möchten. So sein wir freuntlich in einer geheim gewarnet, das die veinde bey einer nacht sich ye an unsere verstat meynen mit fewer zu ver- suchen, ab sie ichtes an uns mit listen mochten gehaben. Das ander ist nicht alles gut zu schreiben. Hierumb gunstigen liben Herren, wir bitten mit vleisigem gebete, ewer gnaden wellen uns der Reise iczund durch unsers Herrn nucz und ditcz Geslos
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454 frums willen vortragen, und uns dorynnen nicht vermerken, mochte das awer je nicht gesein ee wann wir ewer Edelkeit, und anderer unsers Herrn gn. amptlewt ungust czoren und vormerkung vor- dinen wolden so pold sich irent ein Herre ader andere mocht aus unserm kreis zu ewern g. fugen wurden, domit wir getrawten vor den veinden durchzukomen, sein wir bereit ewer gn. Heisse mit unsern eigen leiben neben unserm vermogen zuvorbringen, und biten doruber ewern gunstigen Rat und antwort. 400. 1426, cc. Mai (s. d.) Johann der Alteste von Wartenberg an die Mannschaft von Görlitz: die Feinde sind heute vor Leipe gerückt und in Alt-Bydžow sind die Heer- führer beisammen, die auch vor Leipe und dann vor Zittau ziehen wollen. (Scultetus II, 108 [ann. 1432].) Jan der Eldist oc. von Wartenberg, ad nobilitatem Gorl. Ich thu euch allen miteinander zuwissen, wy das gestern die Feind kommen waren kein Nymantz vnd haben dasselbe gebrant vnd geschediget oc. vnd auff den abend sy sich derhuben yn den Pergk Ral, vnd wolden sich vorsucht haben vorbas zu dem Haws, hoben schaden genommen also das sy von den meynen synd myt schaden abgetriben oc. Synd als hewte gerückt vor dye Leyppen, vnd bürnen vmb vnd vmb oc. Heut schreibt mir mein dyner mit nahmen, das do ist der Botzko Vyctorin, H. Smyl von Sterbergk genant von Holytz, Dywisch Borzko genant der von Rusinaw, ayner von Rosenbergk (sic), Gyenyk von Lu- thomissel, der von Wrzestow, H. Gyrzyck von Wyssemburg, Gy- rzyck von Chwalkowytz, vnd vol viel ander ire geselschaft, dy mitt in sein. Vnd dyselben alle lygen zu denn alden Bytzaw, vnd haben willen zurücken vnd zukommen zu den vor der Leyppen, vnd von dann alle mit einander vor die Zittaw, adir wie sy indert einbrechen mügen oc. Dorumbe liben Herren, fründe vnd nachparn, also als ich von euch geschyden byn, so bit ich euch früntlichen, das ir also kegen myr tut als fründe vnd seumet domit oc. das ir ansehet, das ich getan hab vnd tun noch wil zu aller zeyt oc.
454 frums willen vortragen, und uns dorynnen nicht vermerken, mochte das awer je nicht gesein ee wann wir ewer Edelkeit, und anderer unsers Herrn gn. amptlewt ungust czoren und vormerkung vor- dinen wolden so pold sich irent ein Herre ader andere mocht aus unserm kreis zu ewern g. fugen wurden, domit wir getrawten vor den veinden durchzukomen, sein wir bereit ewer gn. Heisse mit unsern eigen leiben neben unserm vermogen zuvorbringen, und biten doruber ewern gunstigen Rat und antwort. 400. 1426, cc. Mai (s. d.) Johann der Alteste von Wartenberg an die Mannschaft von Görlitz: die Feinde sind heute vor Leipe gerückt und in Alt-Bydžow sind die Heer- führer beisammen, die auch vor Leipe und dann vor Zittau ziehen wollen. (Scultetus II, 108 [ann. 1432].) Jan der Eldist oc. von Wartenberg, ad nobilitatem Gorl. Ich thu euch allen miteinander zuwissen, wy das gestern die Feind kommen waren kein Nymantz vnd haben dasselbe gebrant vnd geschediget oc. vnd auff den abend sy sich derhuben yn den Pergk Ral, vnd wolden sich vorsucht haben vorbas zu dem Haws, hoben schaden genommen also das sy von den meynen synd myt schaden abgetriben oc. Synd als hewte gerückt vor dye Leyppen, vnd bürnen vmb vnd vmb oc. Heut schreibt mir mein dyner mit nahmen, das do ist der Botzko Vyctorin, H. Smyl von Sterbergk genant von Holytz, Dywisch Borzko genant der von Rusinaw, ayner von Rosenbergk (sic), Gyenyk von Lu- thomissel, der von Wrzestow, H. Gyrzyck von Wyssemburg, Gy- rzyck von Chwalkowytz, vnd vol viel ander ire geselschaft, dy mitt in sein. Vnd dyselben alle lygen zu denn alden Bytzaw, vnd haben willen zurücken vnd zukommen zu den vor der Leyppen, vnd von dann alle mit einander vor die Zittaw, adir wie sy indert einbrechen mügen oc. Dorumbe liben Herren, fründe vnd nachparn, also als ich von euch geschyden byn, so bit ich euch früntlichen, das ir also kegen myr tut als fründe vnd seumet domit oc. das ir ansehet, das ich getan hab vnd tun noch wil zu aller zeyt oc.
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455 mit leyb vnd mit gut oc. Wann myr heut botschafft kommen ist, das sy nit stercker gewest sein oc. (s. 1. a. e. d.) 401. 1426, Mai 20 (Zittau). Hans von Kolditz an Herzog Johann von Sagan: fordert ihn zu schleu- niger Hilfeleistung auf, da die Taborer und Waisen Leipe belagern, die Prager aber gegen Zittau heranziehen. (Scultetus II, 58 [ann. 1422].) Hanns von Colditz vorweser der Lande vnd Stete Budissin, Gorlitz, Zittaw oc. it. Landmanne vnd Ratmanne der Lande vnd Stete Budissin oc. dem hochgeborn fürsten vnd herrn h. Han- nosze herzog yn Slezie h. zum Sagan, vnserm gnedigen lieben herrn oc. Wir beten E. Gn. wissen, das sich die Kätzer, die man nennet den grossen Thabor, vnd auch die Weisen, mit andern eren helffern (sic), vnd haben sich mercklich geleget vor die Stat Leipe meynende sie zu gewinnen vnd zu vorterben, sie zu morden vnd zu vorbörnen oc. Sei wir rotis eyne wurden vnd haben den beslossen, als das wir uff den nehst kommende Sonobend in dem felde nohe bei der Sittaw mit vnser gantzen macht seyn wollen. Des wir auch die hochgeborne fürstyne Fraw Katherina herzogin zu Sachsin oc. vnd dem Landgraffen von Döringe ge- schreben oc. sich mit ir gantzen macht auch in das feld zu vns zu fügen. Des wir vns gentzlich zu em vorsehen, noch sulchem vorbüntnis do wir mitenander ynne stehen. Auch ist vns ware botschafft kommen, das herzog Sigmund mit den Progern vnd Er Botzko von Bodebrat vnd andir ere helffer gar starck haben gesamlet vnd alreit uff dem zoge sind keigen der Sittaw die zu vorterben oc. Dorumb bitten wir Ew. fürstl. Gn. mit demutigem gantzem fleisse, das jr ansehen wollit sulche gedrengnus des heil. cristen- lichen glaubins vnd blutvorgissunge vromer Cristenmensche, euch des zu irbarmen geruche, sulche vleunge vormanunge vns nicht vorsagit, vnd Euch mit reisigem gezewg eilende ee besser zu vns schicken. Des wölle wir den almechtigen Got vmb uwer lanck leben beten, vnd zu heischenden zeiten vor vnserm gnedi-
455 mit leyb vnd mit gut oc. Wann myr heut botschafft kommen ist, das sy nit stercker gewest sein oc. (s. 1. a. e. d.) 401. 1426, Mai 20 (Zittau). Hans von Kolditz an Herzog Johann von Sagan: fordert ihn zu schleu- niger Hilfeleistung auf, da die Taborer und Waisen Leipe belagern, die Prager aber gegen Zittau heranziehen. (Scultetus II, 58 [ann. 1422].) Hanns von Colditz vorweser der Lande vnd Stete Budissin, Gorlitz, Zittaw oc. it. Landmanne vnd Ratmanne der Lande vnd Stete Budissin oc. dem hochgeborn fürsten vnd herrn h. Han- nosze herzog yn Slezie h. zum Sagan, vnserm gnedigen lieben herrn oc. Wir beten E. Gn. wissen, das sich die Kätzer, die man nennet den grossen Thabor, vnd auch die Weisen, mit andern eren helffern (sic), vnd haben sich mercklich geleget vor die Stat Leipe meynende sie zu gewinnen vnd zu vorterben, sie zu morden vnd zu vorbörnen oc. Sei wir rotis eyne wurden vnd haben den beslossen, als das wir uff den nehst kommende Sonobend in dem felde nohe bei der Sittaw mit vnser gantzen macht seyn wollen. Des wir auch die hochgeborne fürstyne Fraw Katherina herzogin zu Sachsin oc. vnd dem Landgraffen von Döringe ge- schreben oc. sich mit ir gantzen macht auch in das feld zu vns zu fügen. Des wir vns gentzlich zu em vorsehen, noch sulchem vorbüntnis do wir mitenander ynne stehen. Auch ist vns ware botschafft kommen, das herzog Sigmund mit den Progern vnd Er Botzko von Bodebrat vnd andir ere helffer gar starck haben gesamlet vnd alreit uff dem zoge sind keigen der Sittaw die zu vorterben oc. Dorumb bitten wir Ew. fürstl. Gn. mit demutigem gantzem fleisse, das jr ansehen wollit sulche gedrengnus des heil. cristen- lichen glaubins vnd blutvorgissunge vromer Cristenmensche, euch des zu irbarmen geruche, sulche vleunge vormanunge vns nicht vorsagit, vnd Euch mit reisigem gezewg eilende ee besser zu vns schicken. Des wölle wir den almechtigen Got vmb uwer lanck leben beten, vnd zu heischenden zeiten vor vnserm gnedi-
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456 gistem herrn dem konige groszlich dancksagen oc. Gegeben am Montage nach dem pfingstage, (s. a.) vnder Er Hans von Col- ditz Ingesigel vnd vnder Stat Sittaw secret, der wir uff diszmol alle mittenander gebruchen. 402. 1426, Mai 28 (Dotis). König Sigmund erklärt dem Ulrich von Rosenberg, dass die Gewährung des von den Pragern begehrten Gehörs nicht ihm, dem Könige, sondern dem Papst zustehe, und dass er bereits dem Cardinal de Ursinis nach Nürnberg um Rath geschrieben habe, wie er sich in der Sache verhalten und was für eine Antwort er den Pragern geben solle. (Archiv Český, I, 29.) 403. 1426, Mai 28 (Gorlitz). Der Rath von Görlitz an Wenzel von Polenzk: danken ihm für die bereit gehaltene Hilfe gegen die Ketzer, deren sie jetzt nicht mehr bedürfen. (Concept. In Collectaneis Sculteti n. 168.) Vnsern fruntlichen dinst zuuor, lieber Wenczlaw (von Po- lenczk). Als wir mit uch gereth haben vnd ir weder mit vns, von uwer frunde vnd gesellen wegen, vns die zufuren &c. Hoffen wir, das wir der zu desem male nicht notdurft seyn, wenn die Ketczer von vns weder wendig wurdin sein. Vnd dangken uch sulchir fruntschaft vnd uwer muhe, die ir vmb vnserer willen gehabit hat, vnd wellen es vmb uch sunderlich vnd mit willin verdienen. Wurde is vns aber furder not geschen, so welle wir is uch czeitlich genug lossen wissen. Dat. Gorlicz am dinstage noch Trinitatis anno oc. XXVI°. (In einem undatirten Schreiben auf demselben Blatte baten die Görlitzer den Wenzel von Polenzk um "zwenzig rustige mit glefin, die ir wol gewopente schutczin habin; den wellin wir gebin y die woche, als lange als sie by vns sein, vff das pfert XXIIII gr.“ oc. Um dasselbe wurde auch gebeten Gottschalk Wedemar Hauptmann auf Senftenberg.) (ibid. n. 169.)
456 gistem herrn dem konige groszlich dancksagen oc. Gegeben am Montage nach dem pfingstage, (s. a.) vnder Er Hans von Col- ditz Ingesigel vnd vnder Stat Sittaw secret, der wir uff diszmol alle mittenander gebruchen. 402. 1426, Mai 28 (Dotis). König Sigmund erklärt dem Ulrich von Rosenberg, dass die Gewährung des von den Pragern begehrten Gehörs nicht ihm, dem Könige, sondern dem Papst zustehe, und dass er bereits dem Cardinal de Ursinis nach Nürnberg um Rath geschrieben habe, wie er sich in der Sache verhalten und was für eine Antwort er den Pragern geben solle. (Archiv Český, I, 29.) 403. 1426, Mai 28 (Gorlitz). Der Rath von Görlitz an Wenzel von Polenzk: danken ihm für die bereit gehaltene Hilfe gegen die Ketzer, deren sie jetzt nicht mehr bedürfen. (Concept. In Collectaneis Sculteti n. 168.) Vnsern fruntlichen dinst zuuor, lieber Wenczlaw (von Po- lenczk). Als wir mit uch gereth haben vnd ir weder mit vns, von uwer frunde vnd gesellen wegen, vns die zufuren &c. Hoffen wir, das wir der zu desem male nicht notdurft seyn, wenn die Ketczer von vns weder wendig wurdin sein. Vnd dangken uch sulchir fruntschaft vnd uwer muhe, die ir vmb vnserer willen gehabit hat, vnd wellen es vmb uch sunderlich vnd mit willin verdienen. Wurde is vns aber furder not geschen, so welle wir is uch czeitlich genug lossen wissen. Dat. Gorlicz am dinstage noch Trinitatis anno oc. XXVI°. (In einem undatirten Schreiben auf demselben Blatte baten die Görlitzer den Wenzel von Polenzk um "zwenzig rustige mit glefin, die ir wol gewopente schutczin habin; den wellin wir gebin y die woche, als lange als sie by vns sein, vff das pfert XXIIII gr.“ oc. Um dasselbe wurde auch gebeten Gottschalk Wedemar Hauptmann auf Senftenberg.) (ibid. n. 169.)
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457 404. 1426, Jun. 7 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an König Sigmund: gibt ihm Nachricht von der Anwesenheit vieler Reichsfürsten und bedauert, dass Krankheit den König gehindert habe, auch zu dem Tage zu kommen. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol. 62). Hern Sigmunden Romanorum regi. Gnedigister Herre! Als ewr küniglich maiestat vns ver- schriben vnd bey vnserm lieben burger vnd Ratgesellen, Wil- helm Ebner embotten hat ewer kuniglich gnaden krankheit, dadurch ewr grossmechtikeit zu dem tag yeczo bey vns niht hat komen mugen: sölliche krankheit haben wir mit betrübten herczen vernommen vnd ist vns mit ganczem trewen laid, wan wir gehoft hetten vnd niht zweyfeln, ewer küniglich person gegen- wertikeit were dem heiligen Reich vnd der ganczen Cristenheit auf demselben tag zu sunderm trost vnd nucze komen. Wir haben auch ewr küniglich durchlewchtikeit gen vnsern Herren.. den kurfürsten vnd fürsten bey vns darauf verantwurtt, vnd wellen das hinfür aber getrewlich vnd gern tun nach vnserm besten vermugen. Vnd bitten ewr küniglich maiestat demütik- lich zu vernemen, daz auf söllichen tag bey vns gewesen vnd der mererteil noch bey vns seyn vnser gnedig Herren.. der Cardinal de Vrsinis .. die Erczbischof von Meyncz .. von Tryer vnd von Maidburg, der Herczog von Sachsen vnd Marggraf zu Meichsen, ewer küniglich gnaden Cantzler der Bischof von agram .. der Bischof von Bamberg.. der Bischof von Passaw, von vnsers Herren des Pfallntzgrafen wegen der Bischof von Speyer, der graf von Leyningen vnd etlich ander sein Rête, vnserr Herren.. des Bischof von Cöln vnd des Marggrafen von Brandemburg treffenlich Rête, wan derselb vnser Herre von Brandemburg von seynes Leybs krankheit wegen zu demselben tag niht hat komen mugen; Vnser Herren Herczog Ernst, Herczog Wilhelm, Herczog Heinrich vnd Herczog Johans all von Peyern .. der Bischof von Hildesheim, der Herrn von Lünemburg, der Bischof von Eystett, der Bischof von Lubus, graf Ludwig von Ötingen Hofmeister vnd ander vnd etwieuil ewer küniglichen gnaden vnd des hei-
457 404. 1426, Jun. 7 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an König Sigmund: gibt ihm Nachricht von der Anwesenheit vieler Reichsfürsten und bedauert, dass Krankheit den König gehindert habe, auch zu dem Tage zu kommen. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol. 62). Hern Sigmunden Romanorum regi. Gnedigister Herre! Als ewr küniglich maiestat vns ver- schriben vnd bey vnserm lieben burger vnd Ratgesellen, Wil- helm Ebner embotten hat ewer kuniglich gnaden krankheit, dadurch ewr grossmechtikeit zu dem tag yeczo bey vns niht hat komen mugen: sölliche krankheit haben wir mit betrübten herczen vernommen vnd ist vns mit ganczem trewen laid, wan wir gehoft hetten vnd niht zweyfeln, ewer küniglich person gegen- wertikeit were dem heiligen Reich vnd der ganczen Cristenheit auf demselben tag zu sunderm trost vnd nucze komen. Wir haben auch ewr küniglich durchlewchtikeit gen vnsern Herren.. den kurfürsten vnd fürsten bey vns darauf verantwurtt, vnd wellen das hinfür aber getrewlich vnd gern tun nach vnserm besten vermugen. Vnd bitten ewr küniglich maiestat demütik- lich zu vernemen, daz auf söllichen tag bey vns gewesen vnd der mererteil noch bey vns seyn vnser gnedig Herren.. der Cardinal de Vrsinis .. die Erczbischof von Meyncz .. von Tryer vnd von Maidburg, der Herczog von Sachsen vnd Marggraf zu Meichsen, ewer küniglich gnaden Cantzler der Bischof von agram .. der Bischof von Bamberg.. der Bischof von Passaw, von vnsers Herren des Pfallntzgrafen wegen der Bischof von Speyer, der graf von Leyningen vnd etlich ander sein Rête, vnserr Herren.. des Bischof von Cöln vnd des Marggrafen von Brandemburg treffenlich Rête, wan derselb vnser Herre von Brandemburg von seynes Leybs krankheit wegen zu demselben tag niht hat komen mugen; Vnser Herren Herczog Ernst, Herczog Wilhelm, Herczog Heinrich vnd Herczog Johans all von Peyern .. der Bischof von Hildesheim, der Herrn von Lünemburg, der Bischof von Eystett, der Bischof von Lubus, graf Ludwig von Ötingen Hofmeister vnd ander vnd etwieuil ewer küniglichen gnaden vnd des hei-
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458 ligen Reichs stett erbern botten, haben wir wol vernomen, daz söllich vnser gnedig Herren vnd ir Rête arbeyten vnd zu rate geen vmb einen anslag vnd hilff zu tun vnd zubestellen wider die vnglewbigen Hussen vnd ketzer zu Beheim, daz wir hofen vnd vnsersteils von herczen gern sêhen, damit diese dink besser werden möchten; wie aber derselb anslag vnd hilff geendt wer- den, wissen wir noch niht eygenschafft, wan es noch niht be- slossen ist. Damit wir vns vnterteniklich befelhen ewer künig- lichen grossmechtikeit, die der allmechtig got mit seinen gnaden glückseliklich fristen vnd bewaren well. Scriptum feria VIa post Bonifacij. 405. 1426, Jun. 8 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an König Sigmund und Herzog Albrecht: aber- malige Bitte um Zusendung von Volk, da Towačow jetzt leichter als sonst zu bezwingen sein möchte. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 12b.) „D. Regi et D. Duci.“ Allerdurchlewchtigister kunig vnd genedigister liber herre. Vnsern getrewn dinste zuuor. Vnd Ew. kun. Genaden thun wir zu wissen, das wir von vnserer gewissen heischung die wir iczund in Behem vnder den veinden gehabt haben genczlich sein vnderweist worden, wie das die veinde so pald sie das haws Wortenwerk gewingen, sich vermeynen mit mocht in vnsern kreis zufugen, das den von Toweczaw vnd die seinen vôst be- herczet vnd vertröst, wann sie teglichen die Strassen vmb vns bekritten die lewte nötten vnd berawben. Awer notdurft vnd speis der mogen sie nicht bekumen, vnd haben nicht anders doselbst vf Toweczaw zu essen vnd zu trincken den was sie alle tag den lewten nemen vnd zutreiben. Vnd wie wol sie sich mit graben vnd ander festunge befesten von tag zu tag, Jedoch weren sie itczund speis vnd noturft halben gut vnd lewchtlicher zu notten wen hernoch so sie sich mit notdurft beworten. Hier- umb genedigister liber herre Bitten wir lewterlich vmb Gotes seiner heiligen kristenheit ewr eren vnd vnsers grassen twanks willen diemutiklichen, ewere angeborne gute geruhe zu Towe-
458 ligen Reichs stett erbern botten, haben wir wol vernomen, daz söllich vnser gnedig Herren vnd ir Rête arbeyten vnd zu rate geen vmb einen anslag vnd hilff zu tun vnd zubestellen wider die vnglewbigen Hussen vnd ketzer zu Beheim, daz wir hofen vnd vnsersteils von herczen gern sêhen, damit diese dink besser werden möchten; wie aber derselb anslag vnd hilff geendt wer- den, wissen wir noch niht eygenschafft, wan es noch niht be- slossen ist. Damit wir vns vnterteniklich befelhen ewer künig- lichen grossmechtikeit, die der allmechtig got mit seinen gnaden glückseliklich fristen vnd bewaren well. Scriptum feria VIa post Bonifacij. 405. 1426, Jun. 8 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an König Sigmund und Herzog Albrecht: aber- malige Bitte um Zusendung von Volk, da Towačow jetzt leichter als sonst zu bezwingen sein möchte. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 12b.) „D. Regi et D. Duci.“ Allerdurchlewchtigister kunig vnd genedigister liber herre. Vnsern getrewn dinste zuuor. Vnd Ew. kun. Genaden thun wir zu wissen, das wir von vnserer gewissen heischung die wir iczund in Behem vnder den veinden gehabt haben genczlich sein vnderweist worden, wie das die veinde so pald sie das haws Wortenwerk gewingen, sich vermeynen mit mocht in vnsern kreis zufugen, das den von Toweczaw vnd die seinen vôst be- herczet vnd vertröst, wann sie teglichen die Strassen vmb vns bekritten die lewte nötten vnd berawben. Awer notdurft vnd speis der mogen sie nicht bekumen, vnd haben nicht anders doselbst vf Toweczaw zu essen vnd zu trincken den was sie alle tag den lewten nemen vnd zutreiben. Vnd wie wol sie sich mit graben vnd ander festunge befesten von tag zu tag, Jedoch weren sie itczund speis vnd noturft halben gut vnd lewchtlicher zu notten wen hernoch so sie sich mit notdurft beworten. Hier- umb genedigister liber herre Bitten wir lewterlich vmb Gotes seiner heiligen kristenheit ewr eren vnd vnsers grassen twanks willen diemutiklichen, ewere angeborne gute geruhe zu Towe-
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459 czaw iczund zu thun vnd vor vns als ewere getrewe genedik- lichen mit volk zugedenken. Dorumb wellen wir got vmb ewr lanckleben getrewlichen bitten. Vnd bitten des ein genedigliche antwort. Dat. sabato post Erasimi martyris. 406. 1426, Jun. 10 (Nürnberg). K. Sigmund an den Bischof von Regensburg: den in Nürnberg gefassten Beschlüssen gemäss soll er zum täglichen Kriege gegen die böhmischen Ketzer zwei Spiesse ausrüsten, damit sie am 13 Jul. bei Kamb in Bayern mit dem übrigen Heere sich vereinigen. (Andreas Ratisbon. Supplementa fol. 418.) Wir Sigmund von gotes gnaden Römischer künig, zu allen zeiten merer des Reichs, vnd zu Hungern, zu Beheim oc. kunig, embieten dem erwirdigen Johan bischoff zu Regenspurgk, vnserm fürsten vnd lieben andechtigen, vnser gnad vnd alles guet. Erwirdiger fürst vnd lieber andechtiger. Wie manicherlay grosse vnd swere arbeit, cost vnd müe vmb ausrewtung vnd verstorung willen der verbösten keczer vnd vngelaubigen so leyder in vnserm veterlichen erb vnd künigreich zu Beheim bey vnsern tagen gewachsen vnd uferstanden sein, teglich zu- nemen, sich breyten vnd einreyssen, vnd sich gen dem Almäch- tigen gote, sein liebe mutter, alle heyligen, die heyligen Römi- schen kirchen, vnd vns iren natürlichen erbherren böslich uff- leynen mit vnglauben, widerwärtichait vnd bosheit zu uil zeiten vnd stunden getan vnd geliden haben, biz auff den hewtigen tag, daz ist meniglichen wol wissentlich, vnd wir meinen, daz du daz auch wol sullest verstanden haben. Vnd wann nu layder die obgenant keczerey so gröblich von tag zu tag zu nemen, vnd sich in vmbgelegen landen so trefflich breyten vnd stercken, vnd mit vergiessung cristenlichs blueczs, morden, brennen, vnd andern vnmenschlichs dingen sölich vnfüer treyben, daz nit gar zu schreiben ist. Darumb so sein wir mit den erwirdigen vnd hochgebornen vnsern lieben neuen vnd oheimen, des hey- ligen Römischen Reichs Kürfürsten, andern fürsten, grafen vnd herrn, vnsern lieben getrewen, die wir darumb her gen Nürn-
459 czaw iczund zu thun vnd vor vns als ewere getrewe genedik- lichen mit volk zugedenken. Dorumb wellen wir got vmb ewr lanckleben getrewlichen bitten. Vnd bitten des ein genedigliche antwort. Dat. sabato post Erasimi martyris. 406. 1426, Jun. 10 (Nürnberg). K. Sigmund an den Bischof von Regensburg: den in Nürnberg gefassten Beschlüssen gemäss soll er zum täglichen Kriege gegen die böhmischen Ketzer zwei Spiesse ausrüsten, damit sie am 13 Jul. bei Kamb in Bayern mit dem übrigen Heere sich vereinigen. (Andreas Ratisbon. Supplementa fol. 418.) Wir Sigmund von gotes gnaden Römischer künig, zu allen zeiten merer des Reichs, vnd zu Hungern, zu Beheim oc. kunig, embieten dem erwirdigen Johan bischoff zu Regenspurgk, vnserm fürsten vnd lieben andechtigen, vnser gnad vnd alles guet. Erwirdiger fürst vnd lieber andechtiger. Wie manicherlay grosse vnd swere arbeit, cost vnd müe vmb ausrewtung vnd verstorung willen der verbösten keczer vnd vngelaubigen so leyder in vnserm veterlichen erb vnd künigreich zu Beheim bey vnsern tagen gewachsen vnd uferstanden sein, teglich zu- nemen, sich breyten vnd einreyssen, vnd sich gen dem Almäch- tigen gote, sein liebe mutter, alle heyligen, die heyligen Römi- schen kirchen, vnd vns iren natürlichen erbherren böslich uff- leynen mit vnglauben, widerwärtichait vnd bosheit zu uil zeiten vnd stunden getan vnd geliden haben, biz auff den hewtigen tag, daz ist meniglichen wol wissentlich, vnd wir meinen, daz du daz auch wol sullest verstanden haben. Vnd wann nu layder die obgenant keczerey so gröblich von tag zu tag zu nemen, vnd sich in vmbgelegen landen so trefflich breyten vnd stercken, vnd mit vergiessung cristenlichs blueczs, morden, brennen, vnd andern vnmenschlichs dingen sölich vnfüer treyben, daz nit gar zu schreiben ist. Darumb so sein wir mit den erwirdigen vnd hochgebornen vnsern lieben neuen vnd oheimen, des hey- ligen Römischen Reichs Kürfürsten, andern fürsten, grafen vnd herrn, vnsern lieben getrewen, die wir darumb her gen Nürn-
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460 berg besandt vnd beschriben haben hatten durch vnsere vol- mechtige vnd heimliche rete vnd sendtboten, mit namen den erwirdigen Johann byschoff zu Agram, canczler, den wolgeboren Ludwigen grauen zu Öttingen, hofmeister, vnd Houpten marsalk zu Pappenheim, die wir zu in vmb vnsere küniglichen persone swerer vnd merklicher kranckheyt willen, damit wir yeczund beladen sein, gesandt hatten, eines gemeinen anslags zu einem tegliche kriege wider die egenant Bohemischen keczer einen iglichen fürsten, prelaten, grauen, herrn vnd steten nach seinem vermögen vnd gebürnusz eins geworden vnd überkommen, da- selbs vnder andren dir vffgesatzt vnd angeslagen worden ist, daz du zwen spiesz gueter wol erzewgter lewte, nemlich auf iglichen spiesz drey pferd vnd zwen gewappendt zum mynsten zu dem obgenannt teglichen krieg sendt vnd schicken wollest auff sand Margarethen tag (13 Jul.) nest gen Kaum in Beyren vnuerzogen. Dorumb so heissen erfordern vnd ermanen wir dich solicher trew so du dem Almechtigen gote vnd seinem cristenlichen gelauben vnd auch vns dem heyligen Rich schul- dig vnd pflichtig seyt, vnd bey vnsern kunigklichen hulden, daz du on alles widersprechen vnd vercziehen dem almech- tigen got, seiner lieben mueter vnd allen heyligen zu lobe, der heyligen cristenheit ze trost, dem heyligen gelauben ze sterckung, vns vnd dem Reich zu eren, vnd den obgenanten verdampten vnd verbösten keczern zu tilgung vnd ausrewttung solich obgenant zwen spiesz vnd woltügender lewte mit pferden vnd harnüsch wol erczewgt, auf den obgenant sand Margarethen tag nechst künfftig gen Kaum zu andern, die dohin geschickt werden, zu einem teglichen krieg do zu sein vnd zu ligen vn- uerczogenlichen schicken wöllest, vnd sie also ausrichtest, dem- selben krieg auszewartten vnd dem haubtman daselbst gehorsam zu sein vnd nicht von dannen zu schaiden on dez haubtmans laube, wissen vnd willen, vnd daz dez an dir keiner breste, ader in soliche gotes vnd der gemain cristenhait sachen deint- halb chain saumpnusz oder irrung sey. Daran verdienstu lon von got, lon von den lewten, vnd wir wollen das gen dir in allen guten gnädicklich bedencken. Vnd wo daz quäme, daz du hyerinn sewmig oder lessig wirdest, vnd dye obgenant an- czal dir angeslagen nicht volbrechtest, dez wir dir nicht ge-
460 berg besandt vnd beschriben haben hatten durch vnsere vol- mechtige vnd heimliche rete vnd sendtboten, mit namen den erwirdigen Johann byschoff zu Agram, canczler, den wolgeboren Ludwigen grauen zu Öttingen, hofmeister, vnd Houpten marsalk zu Pappenheim, die wir zu in vmb vnsere küniglichen persone swerer vnd merklicher kranckheyt willen, damit wir yeczund beladen sein, gesandt hatten, eines gemeinen anslags zu einem tegliche kriege wider die egenant Bohemischen keczer einen iglichen fürsten, prelaten, grauen, herrn vnd steten nach seinem vermögen vnd gebürnusz eins geworden vnd überkommen, da- selbs vnder andren dir vffgesatzt vnd angeslagen worden ist, daz du zwen spiesz gueter wol erzewgter lewte, nemlich auf iglichen spiesz drey pferd vnd zwen gewappendt zum mynsten zu dem obgenannt teglichen krieg sendt vnd schicken wollest auff sand Margarethen tag (13 Jul.) nest gen Kaum in Beyren vnuerzogen. Dorumb so heissen erfordern vnd ermanen wir dich solicher trew so du dem Almechtigen gote vnd seinem cristenlichen gelauben vnd auch vns dem heyligen Rich schul- dig vnd pflichtig seyt, vnd bey vnsern kunigklichen hulden, daz du on alles widersprechen vnd vercziehen dem almech- tigen got, seiner lieben mueter vnd allen heyligen zu lobe, der heyligen cristenheit ze trost, dem heyligen gelauben ze sterckung, vns vnd dem Reich zu eren, vnd den obgenanten verdampten vnd verbösten keczern zu tilgung vnd ausrewttung solich obgenant zwen spiesz vnd woltügender lewte mit pferden vnd harnüsch wol erczewgt, auf den obgenant sand Margarethen tag nechst künfftig gen Kaum zu andern, die dohin geschickt werden, zu einem teglichen krieg do zu sein vnd zu ligen vn- uerczogenlichen schicken wöllest, vnd sie also ausrichtest, dem- selben krieg auszewartten vnd dem haubtman daselbst gehorsam zu sein vnd nicht von dannen zu schaiden on dez haubtmans laube, wissen vnd willen, vnd daz dez an dir keiner breste, ader in soliche gotes vnd der gemain cristenhait sachen deint- halb chain saumpnusz oder irrung sey. Daran verdienstu lon von got, lon von den lewten, vnd wir wollen das gen dir in allen guten gnädicklich bedencken. Vnd wo daz quäme, daz du hyerinn sewmig oder lessig wirdest, vnd dye obgenant an- czal dir angeslagen nicht volbrechtest, dez wir dir nicht ge-
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461 trawen, so möchte mänicklich wol versteen vnd mercken, waz andacht vnd innykeyt du zu got vnd seinem heyligen cristen- gelauben, vnd waz trew du vns vnd dem heyligcn rich trügest vnd hetest, vnd wir möchten nicht gelassen, wir müesten vnd wellen daz mit hilff vnserer vnd disz Reichs kürfürsten, fürsten, herren vnd steten an dir zu straffen, alz sich daz gebürte. Vnd wann vns sunderlich vnser kuniglich gemuet bewegt vnd bedacht haben, daz ein zu mal grosse notdorfft wer in dysen sachen, daz alle Krieg, zwiträcht vnd vnwillen zwischen vnser vnd dez Riches kürfürsten, fürsten, herren vnd steten erstanden sein vnd vorhanden weren gancz hin gelegt, oder auffgeschoben werden, als wir daz auch allen obgenant den vnsern vnd dez Reichs fürsten, herren vnd steten zu tuen geboten, vnd dez ge- lich so gebieten wir dir ernstlich vnd vestiglich mit disem brieff von der egenanten Romischer küniglicher macht wegen, daz alle zwiträcht, ob du dy zu yemand hettest, hinlegest, ader dich mit denselben in eynem geramen frid vnd stellung zu gleichen dingen seczest, vnd in kainerlay veindschafft noch vehde zuziehest, oder dich eins gleichen billichen rechten be- nugen lasst, vnd auff daz in dysem sweren vnd notlichen sachen, die heyligen cristenhait antreffen, vnsern innigen ernst gancz versten mögst, vnd wir dir auch volliclich ersuchen vnd darinn ermanen. So hab wir vnsere künigliche Maiestet insigel zu ruck auff diesen brieff tun drucken. Geben zu Nürmberg am montag vor sand Veytzs tag, vnser rich dez Hungerischen oc. im vierzigsten, dez römischen im sechzehenden, vnd des Behe- mischen in dem sechsten Jarenn. Ad mandatum domini regis Joannes episcopus Zagrabiensis, cancellarius.
461 trawen, so möchte mänicklich wol versteen vnd mercken, waz andacht vnd innykeyt du zu got vnd seinem heyligen cristen- gelauben, vnd waz trew du vns vnd dem heyligcn rich trügest vnd hetest, vnd wir möchten nicht gelassen, wir müesten vnd wellen daz mit hilff vnserer vnd disz Reichs kürfürsten, fürsten, herren vnd steten an dir zu straffen, alz sich daz gebürte. Vnd wann vns sunderlich vnser kuniglich gemuet bewegt vnd bedacht haben, daz ein zu mal grosse notdorfft wer in dysen sachen, daz alle Krieg, zwiträcht vnd vnwillen zwischen vnser vnd dez Riches kürfürsten, fürsten, herren vnd steten erstanden sein vnd vorhanden weren gancz hin gelegt, oder auffgeschoben werden, als wir daz auch allen obgenant den vnsern vnd dez Reichs fürsten, herren vnd steten zu tuen geboten, vnd dez ge- lich so gebieten wir dir ernstlich vnd vestiglich mit disem brieff von der egenanten Romischer küniglicher macht wegen, daz alle zwiträcht, ob du dy zu yemand hettest, hinlegest, ader dich mit denselben in eynem geramen frid vnd stellung zu gleichen dingen seczest, vnd in kainerlay veindschafft noch vehde zuziehest, oder dich eins gleichen billichen rechten be- nugen lasst, vnd auff daz in dysem sweren vnd notlichen sachen, die heyligen cristenhait antreffen, vnsern innigen ernst gancz versten mögst, vnd wir dir auch volliclich ersuchen vnd darinn ermanen. So hab wir vnsere künigliche Maiestet insigel zu ruck auff diesen brieff tun drucken. Geben zu Nürmberg am montag vor sand Veytzs tag, vnser rich dez Hungerischen oc. im vierzigsten, dez römischen im sechzehenden, vnd des Behe- mischen in dem sechsten Jarenn. Ad mandatum domini regis Joannes episcopus Zagrabiensis, cancellarius.
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462 407. 1426, Jul. 3 (Lemberg). Der Furstenthümer Schweidnitz und Jauer Einigung mit den Sechslanden und Städten gegen dic Hussiten. (Scultetus II, 69.) (O. L. Urk. Buch n. 781b.) (Verzeichn. p. 18.) Wir Lantmanne vnd Rothmanne der furstentum Sweydenicz vnd Jawer an eynem vnd wir lantmanne vnd Rothmanne der Sechs lande vnd Stete Budissin, Gorlicz oc. an dem andern teyle Bekennen vnd thun kunt alle den die desen brieff sehen ader horen lesen, daz wir uns mit eintrechtigem vnd mit wol vorhabethen Rathe dem Almechtige Gote zcu Lobe der heiligen Cristenheit zcu gute vnd vnssem allirgnedigisten Hern Hern Sigismund oc. dem Romischen Kunige zeu eren vnd vnssern beyden teilen zcu nutcze vnd zcu fromen, noch sulchen gebothen vnsers gnedigen Heren des egedachten wille vnd gebot vnd des Ernwirdigen Cardinalis schrifften awsweisunge, vns vorbunden vnd voreynet haben, vorbinden vnd voreinen in Craft disses brives also, ab vns vnd vnssern fürstenthum Sweydenitcz vnd Jawer Indert eine Stad von den ketczern vmmelegen wurde das Got wende, so globen wir obgenannte Landmanne vnd Roth- manne der Sechss Stete Budissin, Gorlicz oc. das wir dieselbige benante Stad mit vnssern Reisigen geczewgen nach vnssern hogisten vormogen vnd denne mit vnser ganczen Macht mit Wagen vnd zcu fusse retthin wellen, so wir denne von en dir- manet werden, vnd also her wider wir obgenannten Lantmanne vnd Rothmanne der obgenannten furstenthum Sweidenitz vnd Jawer ab yndirt eine stad vnder den Sechs Steten Budissin, Gorlicz oc. von den ketczern berant werden, die berante stad globin wir mit vnsern Reisegen Geczewgen noch vnssern hogisten vormogen vnd denne mit vnser gantczen Macht mit Wagen vnd zcu Fusse zu rettin, vnd ouch So sullen die volge der czöge geschen also obescheidenlichen daz die Reisigen beyde der Lande vnd Stette sullin gebrúchen eres geldis, vnd daz czeren vnd denne die fusgenger ye czene eynen wagen haben, doruffe sie
462 407. 1426, Jul. 3 (Lemberg). Der Furstenthümer Schweidnitz und Jauer Einigung mit den Sechslanden und Städten gegen dic Hussiten. (Scultetus II, 69.) (O. L. Urk. Buch n. 781b.) (Verzeichn. p. 18.) Wir Lantmanne vnd Rothmanne der furstentum Sweydenicz vnd Jawer an eynem vnd wir lantmanne vnd Rothmanne der Sechs lande vnd Stete Budissin, Gorlicz oc. an dem andern teyle Bekennen vnd thun kunt alle den die desen brieff sehen ader horen lesen, daz wir uns mit eintrechtigem vnd mit wol vorhabethen Rathe dem Almechtige Gote zcu Lobe der heiligen Cristenheit zcu gute vnd vnssem allirgnedigisten Hern Hern Sigismund oc. dem Romischen Kunige zeu eren vnd vnssern beyden teilen zcu nutcze vnd zcu fromen, noch sulchen gebothen vnsers gnedigen Heren des egedachten wille vnd gebot vnd des Ernwirdigen Cardinalis schrifften awsweisunge, vns vorbunden vnd voreynet haben, vorbinden vnd voreinen in Craft disses brives also, ab vns vnd vnssern fürstenthum Sweydenitcz vnd Jawer Indert eine Stad von den ketczern vmmelegen wurde das Got wende, so globen wir obgenannte Landmanne vnd Roth- manne der Sechss Stete Budissin, Gorlicz oc. das wir dieselbige benante Stad mit vnssern Reisigen geczewgen nach vnssern hogisten vormogen vnd denne mit vnser ganczen Macht mit Wagen vnd zcu fusse retthin wellen, so wir denne von en dir- manet werden, vnd also her wider wir obgenannten Lantmanne vnd Rothmanne der obgenannten furstenthum Sweidenitz vnd Jawer ab yndirt eine stad vnder den Sechs Steten Budissin, Gorlicz oc. von den ketczern berant werden, die berante stad globin wir mit vnsern Reisegen Geczewgen noch vnssern hogisten vormogen vnd denne mit vnser gantczen Macht mit Wagen vnd zcu Fusse zu rettin, vnd ouch So sullen die volge der czöge geschen also obescheidenlichen daz die Reisigen beyde der Lande vnd Stette sullin gebrúchen eres geldis, vnd daz czeren vnd denne die fusgenger ye czene eynen wagen haben, doruffe sie
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463 ere Speise vnd notdurfft mogen gefuren also das die Land allent- halben von sulchen czögen vnbescheedigt bleiben, ab yemant denne mit frevil zcu griffe tete den sullen die howptlewte also strofen lossen daz eyn Sulchir zcu greiffe landis vnd Stete vor- lossen lisse, auch so sullen die howptlewte Landis vnd Stete freymarg lossen beschreyen, die den Heren zcu furethen die sal Nymand leidigen noch beschedigen mit keynen zugriffen, vnd ab ymant Sulchen zcufurern keynen Schaden tete den sullen die howptlewte lossen strofin also vorberoret ist Auch ab ymand aws den Landen vnd Stetin dez egenannten Furstenthum die vorgeschrebin Sechs Lande vnd Stete mit nemen Brande adir mit mortbrande angreiffen vnd beschedigen welde weder recht, so globen wir obgenannten Lanthmanne vnd rothmanne der ege- nannten Furstenthum Sweidnitcz vnd Jawer sulchen beschedigern nicht zcu hawszen noch zeu hofen noch keine Furderunge zcu thun, Sundern sie liber zcu hindern vnd uff zcu halden zcu den rechten, vnd also herwider globen wir Sechss Lande vnd Stete die vorgenannten Artikelen Land vnd Steten der fürstenthum Swiedenicz vnd Jawer gancz vnd stete zcu halden an alles arg. Auch so ist begriffen In desen tedingen ab vnsser allergnedigster herre der kunig von todes wegen do abeginge, daz Got der almechtige lange wende, So globen wir obgenanten beyden teylen vns mit nichte lossen zcu scheiden noch zcu teylen mit keyner- leie drö noch vorterbnisse Sundern eynander getrwlichen helffen vnd rathen also das wir vnsere Hirschafft mit eintrechtigen Rothe, vnd mit Gotis hulffe mogen erbeythen Auch ist dese eynunge also gescheen uff vnssers allirgnedigisten Hern des Romischen oc. kunigs wille, vnd wedir ruffin Dach also merklichen das dese eynunge vnd vorbintnisse Stehen vnd weren sullen von dato disses brives uff den nechsten zcukommenden Sanct michelstag obir eyn gancz Jar. Sulche obgeschrebin Puncte Stucke vnd Artickel globen wir obgenannten Lanthmanne vnd Rothmanne gancz Stete vnd vnvorbrochynlichen zcu halden bey Unssern guten trewen ane arg vnd argen eyntracht, des zcu Bekennt- nisse oc. Dat. Lemberg oc. Act. quarta feria post Visitacionem Marie anno oc. XXVI.
463 ere Speise vnd notdurfft mogen gefuren also das die Land allent- halben von sulchen czögen vnbescheedigt bleiben, ab yemant denne mit frevil zcu griffe tete den sullen die howptlewte also strofen lossen daz eyn Sulchir zcu greiffe landis vnd Stete vor- lossen lisse, auch so sullen die howptlewte Landis vnd Stete freymarg lossen beschreyen, die den Heren zcu furethen die sal Nymand leidigen noch beschedigen mit keynen zugriffen, vnd ab ymant Sulchen zcufurern keynen Schaden tete den sullen die howptlewte lossen strofin also vorberoret ist Auch ab ymand aws den Landen vnd Stetin dez egenannten Furstenthum die vorgeschrebin Sechs Lande vnd Stete mit nemen Brande adir mit mortbrande angreiffen vnd beschedigen welde weder recht, so globen wir obgenannten Lanthmanne vnd rothmanne der ege- nannten Furstenthum Sweidnitcz vnd Jawer sulchen beschedigern nicht zcu hawszen noch zeu hofen noch keine Furderunge zcu thun, Sundern sie liber zcu hindern vnd uff zcu halden zcu den rechten, vnd also herwider globen wir Sechss Lande vnd Stete die vorgenannten Artikelen Land vnd Steten der fürstenthum Swiedenicz vnd Jawer gancz vnd stete zcu halden an alles arg. Auch so ist begriffen In desen tedingen ab vnsser allergnedigster herre der kunig von todes wegen do abeginge, daz Got der almechtige lange wende, So globen wir obgenanten beyden teylen vns mit nichte lossen zcu scheiden noch zcu teylen mit keyner- leie drö noch vorterbnisse Sundern eynander getrwlichen helffen vnd rathen also das wir vnsere Hirschafft mit eintrechtigen Rothe, vnd mit Gotis hulffe mogen erbeythen Auch ist dese eynunge also gescheen uff vnssers allirgnedigisten Hern des Romischen oc. kunigs wille, vnd wedir ruffin Dach also merklichen das dese eynunge vnd vorbintnisse Stehen vnd weren sullen von dato disses brives uff den nechsten zcukommenden Sanct michelstag obir eyn gancz Jar. Sulche obgeschrebin Puncte Stucke vnd Artickel globen wir obgenannten Lanthmanne vnd Rothmanne gancz Stete vnd vnvorbrochynlichen zcu halden bey Unssern guten trewen ane arg vnd argen eyntracht, des zcu Bekennt- nisse oc. Dat. Lemberg oc. Act. quarta feria post Visitacionem Marie anno oc. XXVI.
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464 408. 1426, Jul. 4 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: gibt Nachricht von der Nieder- lage des Heeres bei Aussig am 16 Juni. (Nurnberger Misslv-Buch VII, fol. 77.) Den von Vlme. L. Fr. Als Ir vns verschriben habt, wie Ir vernomen habt, daz vnsers gnedigen Herren des Herzogen von Sachsen vnd marggrafen zu meichsen volk mit der Hussen volk gefochten hab oc., das haben wir wol vernomen, vnd lassen ewr weisheit wissen, als sich die Hussen für ein stat genant Awschk gelegert hetten, die der vorgenant vnser Herre von Sachsen meynert zu retten, vnd auch darumb vil ross, volks vnd fussvolks zussamen bracht het, darczu wir vnsers geraisigen zewgs auch gelihen vnd gesandt hetten, vnd also sind die fromen Cristen am nehst- uergangen sunntag nach sand veyts tag (16 Jun.) zu der Hussen volk komen, vnd haben da gefochten. da es laider übel ergangen vnd des Cristenvolks gar vil erslagen ist vnd an irer hab vnd wêgen merklichen schaden genomen haben; vnd ist diese stat verlorn worden, vnd seyn etlich der vnsern auch awszen belyben. Das well der allmechtig got mit seinen gnaden bessern. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum feria Va sancti Vdalricj. 409. 1426, Jul. 7 (Otmachau.) Bischof Konrad von Breslau an Herzog Konrad Kantener: über den Kriegszug der Meissner gegen Böhmen, über Boček's von Podébrad Fehden mit den Taborern &c. (Ex archivo Regiomont.) Hochgeborner Furste lieber Bruder. Wir thuen uch zu wissen, daz vns Her Pothe Her Jon vom Oppatzen vnd Her Crusche enpoten haben, daz sie morgen hie bey uns seyn wellen vnd daz die Meissinschen herren mit irer macht vnd mit Hulffe
464 408. 1426, Jul. 4 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: gibt Nachricht von der Nieder- lage des Heeres bei Aussig am 16 Juni. (Nurnberger Misslv-Buch VII, fol. 77.) Den von Vlme. L. Fr. Als Ir vns verschriben habt, wie Ir vernomen habt, daz vnsers gnedigen Herren des Herzogen von Sachsen vnd marggrafen zu meichsen volk mit der Hussen volk gefochten hab oc., das haben wir wol vernomen, vnd lassen ewr weisheit wissen, als sich die Hussen für ein stat genant Awschk gelegert hetten, die der vorgenant vnser Herre von Sachsen meynert zu retten, vnd auch darumb vil ross, volks vnd fussvolks zussamen bracht het, darczu wir vnsers geraisigen zewgs auch gelihen vnd gesandt hetten, vnd also sind die fromen Cristen am nehst- uergangen sunntag nach sand veyts tag (16 Jun.) zu der Hussen volk komen, vnd haben da gefochten. da es laider übel ergangen vnd des Cristenvolks gar vil erslagen ist vnd an irer hab vnd wêgen merklichen schaden genomen haben; vnd ist diese stat verlorn worden, vnd seyn etlich der vnsern auch awszen belyben. Das well der allmechtig got mit seinen gnaden bessern. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum feria Va sancti Vdalricj. 409. 1426, Jul. 7 (Otmachau.) Bischof Konrad von Breslau an Herzog Konrad Kantener: über den Kriegszug der Meissner gegen Böhmen, über Boček's von Podébrad Fehden mit den Taborern &c. (Ex archivo Regiomont.) Hochgeborner Furste lieber Bruder. Wir thuen uch zu wissen, daz vns Her Pothe Her Jon vom Oppatzen vnd Her Crusche enpoten haben, daz sie morgen hie bey uns seyn wellen vnd daz die Meissinschen herren mit irer macht vnd mit Hulffe
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465 der Korfurste vnd ander irer frunden sich stark gesamelt haben vnd mit grosser macht ken Behemen geczogen seyn vnd itzund Im lande zu Behemen legen, vnd die Thaborer seint vor In geweichen, So sameln sich die Preger vnd die Greczer vnd Jermer vnd wellen den Thaborern zu Hulffe komen, vnd daz die Missenschen herren mit irer macht der Syrotken vil sulden erslagen haben Ouch tuen wir uch zu wissen daz vns Hannus Czenebeis den Her Pothe zu vns gesant hot gesagit hot daz Her Pothe Her Jone vnd Her Crusche sulden haben eynen frede uffgenomen mit Hern Botczken vnd eyne beredunge vnd teidi- gunge gemacht eynes gutlichen stehens mit Hern Jursich Hern Alesch vnd eczlichen andern Behemischen Herrn In an der Grenicz gesessen, doraws wir vornemen, wenn die vorgenannten Herrn von Meissen wurden gescheffte haben mit den Thaborern, daz sie gerne segen daz wir In an desem orte zu Hulffe komen welden vnd en helffen obir die andern daz man sie nedir mochte gelegen, Ouch hot vns Czenebis gesagit, daz Her Botzke den Thaborern kawme enkangen ist, wenn sie wolden In tot haben geslagen, Ouch werden wir morgen zur Neisse seyn bey Mannen vnd Steten vnd mussen durch Hern willen morgen uff den obent weder herusher vnd baz Dinstag alhie bey en beharren vnd waz wir denn von en vornemen vnd vorstehen werden wellen wir uch lossen wissen vnd baz methwochen weder zur Neisse seyn do so wist vns zu finden. Geben zu Otomachaw am sontage noch visitacionis marie Anno oc. (1426). Conrad von gotes gnaden Bischoff zu Breslaw. Dem Hochgeborn Furste vnd Hern Hern Conrad Canthener genan Herczog In Slezien zur Olssen vnd zur Cosil vnserm lieben Bruder dd. 30
465 der Korfurste vnd ander irer frunden sich stark gesamelt haben vnd mit grosser macht ken Behemen geczogen seyn vnd itzund Im lande zu Behemen legen, vnd die Thaborer seint vor In geweichen, So sameln sich die Preger vnd die Greczer vnd Jermer vnd wellen den Thaborern zu Hulffe komen, vnd daz die Missenschen herren mit irer macht der Syrotken vil sulden erslagen haben Ouch tuen wir uch zu wissen daz vns Hannus Czenebeis den Her Pothe zu vns gesant hot gesagit hot daz Her Pothe Her Jone vnd Her Crusche sulden haben eynen frede uffgenomen mit Hern Botczken vnd eyne beredunge vnd teidi- gunge gemacht eynes gutlichen stehens mit Hern Jursich Hern Alesch vnd eczlichen andern Behemischen Herrn In an der Grenicz gesessen, doraws wir vornemen, wenn die vorgenannten Herrn von Meissen wurden gescheffte haben mit den Thaborern, daz sie gerne segen daz wir In an desem orte zu Hulffe komen welden vnd en helffen obir die andern daz man sie nedir mochte gelegen, Ouch hot vns Czenebis gesagit, daz Her Botzke den Thaborern kawme enkangen ist, wenn sie wolden In tot haben geslagen, Ouch werden wir morgen zur Neisse seyn bey Mannen vnd Steten vnd mussen durch Hern willen morgen uff den obent weder herusher vnd baz Dinstag alhie bey en beharren vnd waz wir denn von en vornemen vnd vorstehen werden wellen wir uch lossen wissen vnd baz methwochen weder zur Neisse seyn do so wist vns zu finden. Geben zu Otomachaw am sontage noch visitacionis marie Anno oc. (1426). Conrad von gotes gnaden Bischoff zu Breslaw. Dem Hochgeborn Furste vnd Hern Hern Conrad Canthener genan Herczog In Slezien zur Olssen vnd zur Cosil vnserm lieben Bruder dd. 30
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466 410. 1426, Jul. Drei Schreiben in Angelegenheit der Lösung der Görlitzer, die in der Schlacht bei Aussig Kriegsgefangene wurden. (Scultetus II, 67b [ann. 1426].) A) Burgermeister vnd Rat der Stat Gorlitz: dem Edlen herrn Nicklaus Hasin von Hasinburg zu Kost gesessin, vnsern sün- derlichen günner vnd fürderer oc. Als Caspar Lelaw vnser El- disten eynen hat geschreben, der ist itzund nicht einheimisch oc. Ouch Edeler herre, als jr wol gehort hat von den ge- schefften die sich vor Awsk also irgangin habin : Thun wir euch zu wissen, das wir den vnsern die methe in dem gescheffte ge- west sein, noch bey 10 hynnen aus der Stad awssin habin. Vnd dorumb so bitten wir uwr Edilkeit dinstlich vnd mit allem fleisse, das jr mit den uwern bestellen vnd auch selbir ein dirfürsehin habin wellit, ab jr adir die uwern sie irfaren möchtit, ap sie Tod adir gefangin weren oc. Wellit vns das mit uwern bothen vf vnser zerunge zu wissen thun oc. Dat. 2a feria post Magne ann. oc. 1426. B) Bernhard von Blawda ad senatum Gorlic. So jr mir befohlen habt zu werben vmb ewre gefangenen oc. Das habe ich mit allem fleisz gethan, vnd sondern von wegin die do zu Leipen gefangen sitzen. Sprechen die Thaboren, das jr drei noch sitzen, vnd 2 haben sie vszgesant, das dy vmb sie werbin solden. Vnd die do noch sitzen han geglobit bei jrem halsz, das sich die 2 wider gestellen solden, adir jr schatzung gebin soldin. Vnd is ist yderman geteding gewest off zwey U gr. an Stockgelt oc. So habe ich itzund zwir geschriben vmb dy zum Jungen Buntzlaw, dorauff ist mir kein antwort worden oc. Geben am Dinstage nach Margaretha (s. a.)
466 410. 1426, Jul. Drei Schreiben in Angelegenheit der Lösung der Görlitzer, die in der Schlacht bei Aussig Kriegsgefangene wurden. (Scultetus II, 67b [ann. 1426].) A) Burgermeister vnd Rat der Stat Gorlitz: dem Edlen herrn Nicklaus Hasin von Hasinburg zu Kost gesessin, vnsern sün- derlichen günner vnd fürderer oc. Als Caspar Lelaw vnser El- disten eynen hat geschreben, der ist itzund nicht einheimisch oc. Ouch Edeler herre, als jr wol gehort hat von den ge- schefften die sich vor Awsk also irgangin habin : Thun wir euch zu wissen, das wir den vnsern die methe in dem gescheffte ge- west sein, noch bey 10 hynnen aus der Stad awssin habin. Vnd dorumb so bitten wir uwr Edilkeit dinstlich vnd mit allem fleisse, das jr mit den uwern bestellen vnd auch selbir ein dirfürsehin habin wellit, ab jr adir die uwern sie irfaren möchtit, ap sie Tod adir gefangin weren oc. Wellit vns das mit uwern bothen vf vnser zerunge zu wissen thun oc. Dat. 2a feria post Magne ann. oc. 1426. B) Bernhard von Blawda ad senatum Gorlic. So jr mir befohlen habt zu werben vmb ewre gefangenen oc. Das habe ich mit allem fleisz gethan, vnd sondern von wegin die do zu Leipen gefangen sitzen. Sprechen die Thaboren, das jr drei noch sitzen, vnd 2 haben sie vszgesant, das dy vmb sie werbin solden. Vnd die do noch sitzen han geglobit bei jrem halsz, das sich die 2 wider gestellen solden, adir jr schatzung gebin soldin. Vnd is ist yderman geteding gewest off zwey U gr. an Stockgelt oc. So habe ich itzund zwir geschriben vmb dy zum Jungen Buntzlaw, dorauff ist mir kein antwort worden oc. Geben am Dinstage nach Margaretha (s. a.)
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467 C) Idem ad eundem. Also jr mir geschriben habt vmb ewer gefangen, nemliche vmb die von der Leipen, dy sende ich euch alhyr. Vnd habe der nicht kont neher vszbrengen, denne off 11 scl. gr. zube- zalen in den 8 tagen nehstkommenden. Vnd dorumme bitte ich euch, das jr mir solch Geldt inlegin wolt zu meynem Wirthe zur Sittaw Johannes Fewerynck off den nesten Montag. Ouch so jr mir geschriben habt vmb dy gefangenen zum Bontzlaw, darinne habe ich mich mit fleisse gemühet, vnd kan der nicht vszbringen an solchem Geld, als jr mit mir geredt habt. Sondern sie han sich selbst geschaczt. Vnd die scha- tzung ist off 70 scl. gr. adir me, als sie is vorgebin oc. Dar- auff hab ich geantwort, das man sie er lest vorfawlen, eher man sie so hoch löst oc. So habe ich geforschet an allen enden vmb ewer Lewte, die do abegeslagen sint vor Vsseg in dem Streite oc. Geben off dem Birckenstein am Dinstage vor Jacobi (s. a.) 411. 1426, Jul. 19 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Passau: der am vergangenen Tage in Nürnberg beschlossene Anschlag fordere „tägliche Hilfe“ gegen die Ketzer, wie das schriftlich festgesetzt und verkündet worden sei. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol. 82b.) Burgermeister, Richter vnd Rate der Stat zu Passaw. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt ewer weis- heit zuverschreiben von des gemeinen anslags wegen, der wider die vnglewbigen Ketzer vnd Hussen beschehen ist oc., das haben wir wol vernomen. Vnd wissen vnsers teils niht anders, denn daz söllicher gemeinter anslag, den vnsers gnedigisten Herren.. des Römischen oc. künigs Rete vnd vnser gnedig Herren.. die kurfürsten vnd fürsten nehst bey vns gemacht haben, ein teg- liche hilff wider diese vnglewbigen ketzer seyn vnd auch für 30*
467 C) Idem ad eundem. Also jr mir geschriben habt vmb ewer gefangen, nemliche vmb die von der Leipen, dy sende ich euch alhyr. Vnd habe der nicht kont neher vszbrengen, denne off 11 scl. gr. zube- zalen in den 8 tagen nehstkommenden. Vnd dorumme bitte ich euch, das jr mir solch Geldt inlegin wolt zu meynem Wirthe zur Sittaw Johannes Fewerynck off den nesten Montag. Ouch so jr mir geschriben habt vmb dy gefangenen zum Bontzlaw, darinne habe ich mich mit fleisse gemühet, vnd kan der nicht vszbringen an solchem Geld, als jr mit mir geredt habt. Sondern sie han sich selbst geschaczt. Vnd die scha- tzung ist off 70 scl. gr. adir me, als sie is vorgebin oc. Dar- auff hab ich geantwort, das man sie er lest vorfawlen, eher man sie so hoch löst oc. So habe ich geforschet an allen enden vmb ewer Lewte, die do abegeslagen sint vor Vsseg in dem Streite oc. Geben off dem Birckenstein am Dinstage vor Jacobi (s. a.) 411. 1426, Jul. 19 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Passau: der am vergangenen Tage in Nürnberg beschlossene Anschlag fordere „tägliche Hilfe“ gegen die Ketzer, wie das schriftlich festgesetzt und verkündet worden sei. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol. 82b.) Burgermeister, Richter vnd Rate der Stat zu Passaw. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt ewer weis- heit zuverschreiben von des gemeinen anslags wegen, der wider die vnglewbigen Ketzer vnd Hussen beschehen ist oc., das haben wir wol vernomen. Vnd wissen vnsers teils niht anders, denn daz söllicher gemeinter anslag, den vnsers gnedigisten Herren.. des Römischen oc. künigs Rete vnd vnser gnedig Herren.. die kurfürsten vnd fürsten nehst bey vns gemacht haben, ein teg- liche hilff wider diese vnglewbigen ketzer seyn vnd auch für 30*
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468 sich geen werde auf söllich vnterschaid vnd zeit, als denn nach auszweisung der brief, die desmals auszgesandt wurden, yeder- man gesetzt ist, derselben brief als wir vns verschen ewr frewnt- schaft auch einr mag komen seyn. Denn wo wir ewer ersam- keit lieb oder dienst oc. Datum ut supra (feria VIa ante marie magdalene). 412. 1426, Jul. 23 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Friedrich von Sachsen: wünscht über die Beschuldigung, dass ausser den Bambergern auch Nürnberger mit den Ketzern Einverständnisse gepflogen hätten, eine nähere Auskunft. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol. 83b.) Herczog Fridrich von Sachsen oc. Gnediger Herre! Vns ist von vnserm gnedigen Herren Hern Fridrich Bischof zu Bamberg ankomen, wie etwas rede entstanden sey, daz nach der geschicht die bey Awschk laider ergangen vnd vns mit ganczem trewen laid ist, etlich brief be- griffen vnd ewer durchlewchtikeit zubracht süllen seyn, die den vnglawbigen ketzern zu Beheim von den Cristen zugeschikt, vnd darunter brief süllen seyn, die awsz der stat zu Bamberg vnd villeicht auch awsz vnserr stat gesandt sölten seyn; dauon vns vnsers teils niht wissend ist, ob dem also sey, oder von wem söllich brief awszgeschikt seyn, oder was sie Innhalten. Vnd darumb bitten wir ewr Hoch. dienstlich vnd mit fleisz, ob dem also were, daz vns denn ewr fürstenlich gnade dauon ver- schreiben welle, alsuil vns gebüre. Were denn yemant oder ichtes darynnen vermeldt, dartzu vns gebüret zu tun, darynnen wölten wir vns halten vnd beweisen als fromen Cristen vnd vns wol anstünde. Denn wo wir ewer durchlewchtikeit dienst vnd wol- gefallen oc. Scriptum feria IIIa ante Jacobj.
468 sich geen werde auf söllich vnterschaid vnd zeit, als denn nach auszweisung der brief, die desmals auszgesandt wurden, yeder- man gesetzt ist, derselben brief als wir vns verschen ewr frewnt- schaft auch einr mag komen seyn. Denn wo wir ewer ersam- keit lieb oder dienst oc. Datum ut supra (feria VIa ante marie magdalene). 412. 1426, Jul. 23 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Friedrich von Sachsen: wünscht über die Beschuldigung, dass ausser den Bambergern auch Nürnberger mit den Ketzern Einverständnisse gepflogen hätten, eine nähere Auskunft. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol. 83b.) Herczog Fridrich von Sachsen oc. Gnediger Herre! Vns ist von vnserm gnedigen Herren Hern Fridrich Bischof zu Bamberg ankomen, wie etwas rede entstanden sey, daz nach der geschicht die bey Awschk laider ergangen vnd vns mit ganczem trewen laid ist, etlich brief be- griffen vnd ewer durchlewchtikeit zubracht süllen seyn, die den vnglawbigen ketzern zu Beheim von den Cristen zugeschikt, vnd darunter brief süllen seyn, die awsz der stat zu Bamberg vnd villeicht auch awsz vnserr stat gesandt sölten seyn; dauon vns vnsers teils niht wissend ist, ob dem also sey, oder von wem söllich brief awszgeschikt seyn, oder was sie Innhalten. Vnd darumb bitten wir ewr Hoch. dienstlich vnd mit fleisz, ob dem also were, daz vns denn ewr fürstenlich gnade dauon ver- schreiben welle, alsuil vns gebüre. Were denn yemant oder ichtes darynnen vermeldt, dartzu vns gebüret zu tun, darynnen wölten wir vns halten vnd beweisen als fromen Cristen vnd vns wol anstünde. Denn wo wir ewer durchlewchtikeit dienst vnd wol- gefallen oc. Scriptum feria IIIa ante Jacobj.
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469 413. 1426, Jul. 23 (Nürnberg). Der Cardinallegat Giordano Orsini an den Bischof von Regensburg: Klage über die Niederlage bei Aussig und Ermahnung zu um so stärkerem Rüsten gegen die Ketzer. (Andreas Ratisbon. Suppl., fol. 419.) Jordanus de Vrsinis, episcopus Albanensis, cardinalis apo- stolice sedis legatus, Reuerendo in Christo patri domino epi- scopo Ratisponensi amico nostro carissimo. Reuerende in Christo pater. Amice noster carissime. Salutem. Hodie siquidem certo significatum est nobis non absque mentis amaritudine, accedente exercitu illustrissimi ducis Sassonie pro suffragando opido ab hereticis obsesso, inito invicem prelio, aduersa fortuna nostros habuisse conflictum, ducis autem ipsius bellatorum hominum tria milia hominum cesa fuisse; hereticos obsessum deuicisse opidum, igne ferroque consumptum; opidanos omnes quotquot invenerunt ore gladii posuisse; proinde duo alia opida prefati ducis hostiliter circumvallasse. Quod quidem pro salute fidelium quantum remedio opus sit, nichil attinet dicere. Profecto nisi presidiis presto succurratur, maximo discrimine laborabitur, atque adeo, ut cum voluerimus fieri nequiverit id quod cladem maxi- mam et detrimentum christifidelibus generabit. Quam ob rem P. V. rogamus, vt gentes vestras ultra numerum dati ordinis, imo iuxta vestras facultates potenter ac viriliter accinctos sol- licite atque diligenter preparetis ita, quod in assumpcione beate Marie virginis dilatum fuerat in festo beate Margarethe (sic) fieri possit, ne ipsi perfidi hostes, cum tempus differeremus, contra nos in inaniorem potenciam et tempus acquirerent. Nunc reme- dio, nunc forti animo, nunc firmo robore opus est, de P. V. ita plane confidimus, ut nichil pretermittetis, quod ad rei exigen- ciam attineat. Nos vero pro huiusmodi negocii prosecucione ceteros harum parcium hortabimur. Ceterum mittimus uobis copiam bulle cruciate, quam precamur per totam vestram dyo- cesim more debito publicari quamprimum. faciatis, vt cum ipsam viderint feruentibus animis assurgant in hereticorum perfidiam. Nürmberge, Bambergensis dyocesis, XXIII Julii, IIII Indiccione.
469 413. 1426, Jul. 23 (Nürnberg). Der Cardinallegat Giordano Orsini an den Bischof von Regensburg: Klage über die Niederlage bei Aussig und Ermahnung zu um so stärkerem Rüsten gegen die Ketzer. (Andreas Ratisbon. Suppl., fol. 419.) Jordanus de Vrsinis, episcopus Albanensis, cardinalis apo- stolice sedis legatus, Reuerendo in Christo patri domino epi- scopo Ratisponensi amico nostro carissimo. Reuerende in Christo pater. Amice noster carissime. Salutem. Hodie siquidem certo significatum est nobis non absque mentis amaritudine, accedente exercitu illustrissimi ducis Sassonie pro suffragando opido ab hereticis obsesso, inito invicem prelio, aduersa fortuna nostros habuisse conflictum, ducis autem ipsius bellatorum hominum tria milia hominum cesa fuisse; hereticos obsessum deuicisse opidum, igne ferroque consumptum; opidanos omnes quotquot invenerunt ore gladii posuisse; proinde duo alia opida prefati ducis hostiliter circumvallasse. Quod quidem pro salute fidelium quantum remedio opus sit, nichil attinet dicere. Profecto nisi presidiis presto succurratur, maximo discrimine laborabitur, atque adeo, ut cum voluerimus fieri nequiverit id quod cladem maxi- mam et detrimentum christifidelibus generabit. Quam ob rem P. V. rogamus, vt gentes vestras ultra numerum dati ordinis, imo iuxta vestras facultates potenter ac viriliter accinctos sol- licite atque diligenter preparetis ita, quod in assumpcione beate Marie virginis dilatum fuerat in festo beate Margarethe (sic) fieri possit, ne ipsi perfidi hostes, cum tempus differeremus, contra nos in inaniorem potenciam et tempus acquirerent. Nunc reme- dio, nunc forti animo, nunc firmo robore opus est, de P. V. ita plane confidimus, ut nichil pretermittetis, quod ad rei exigen- ciam attineat. Nos vero pro huiusmodi negocii prosecucione ceteros harum parcium hortabimur. Ceterum mittimus uobis copiam bulle cruciate, quam precamur per totam vestram dyo- cesim more debito publicari quamprimum. faciatis, vt cum ipsam viderint feruentibus animis assurgant in hereticorum perfidiam. Nürmberge, Bambergensis dyocesis, XXIII Julii, IIII Indiccione.
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470 Preterea rogamus P. V., mittatis ad dominum archiepiscopum Salczburgensem hanc litteram et copiam bulle, quam sibi trans- mittimus. Illico erit nobis valde gratum. 414. 1426, Jul. 26 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den Herzog Johann von Bayern: will sein Volk, dem Anschlag gemäss, nächstens gegen Kamb zu aussenden. (Nürnberger Missiv-Buch VII, fol. 84.) Herzog Johansen von Peyern. Gnediger Herre! Als vns ewer Hoch. verschriben vnd begert hat, daz wir vnser volk, als wir angelegt seyn, kurczlich gen Camb schicken sölten oc., das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewer fürstenlich gnade wissen, daz vns von derselben sache wegen kein brief noch schrift gesandt ist. vnd als vil wir dauon vernomen haben, so wissen wir niht anders, denn daz der anslag darumb sey zu schicken auf assumptionis marie schirist. Wie darumb, so wellen wir vnser volk bestellen vnd ordinieren, vnd got zu lob vnd ewern gnaden zu lieb senden, so schierist wir dauor mugen vngeuerlich. (Das weitere betrifft eine Ladung Nürnberger Bürger vor das Landgericht Sulzbach (datum feria VIs post Jacobj.) 415. 1426, Aug. 13 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herzog Albrecht von Österreich: über die Lö- sung des Znaimer Bürgers Ulrich Bogner aus der Gefangenschaft. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 13b.) „Duci ex parte Vlrich Pogner.“ Hochgeborner furste oc. Vnsern vnderthenigen dinste zuuor. Als Ewre Durchlewchtikeit vns zuschreibt der erbern Burger von Znoym furbrengung von Ires Mitburgers Vlrichs Pogners ge- fencknus vnd schetczung wegen, vnd das wir in sulicher scha-
470 Preterea rogamus P. V., mittatis ad dominum archiepiscopum Salczburgensem hanc litteram et copiam bulle, quam sibi trans- mittimus. Illico erit nobis valde gratum. 414. 1426, Jul. 26 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den Herzog Johann von Bayern: will sein Volk, dem Anschlag gemäss, nächstens gegen Kamb zu aussenden. (Nürnberger Missiv-Buch VII, fol. 84.) Herzog Johansen von Peyern. Gnediger Herre! Als vns ewer Hoch. verschriben vnd begert hat, daz wir vnser volk, als wir angelegt seyn, kurczlich gen Camb schicken sölten oc., das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewer fürstenlich gnade wissen, daz vns von derselben sache wegen kein brief noch schrift gesandt ist. vnd als vil wir dauon vernomen haben, so wissen wir niht anders, denn daz der anslag darumb sey zu schicken auf assumptionis marie schirist. Wie darumb, so wellen wir vnser volk bestellen vnd ordinieren, vnd got zu lob vnd ewern gnaden zu lieb senden, so schierist wir dauor mugen vngeuerlich. (Das weitere betrifft eine Ladung Nürnberger Bürger vor das Landgericht Sulzbach (datum feria VIs post Jacobj.) 415. 1426, Aug. 13 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herzog Albrecht von Österreich: über die Lö- sung des Znaimer Bürgers Ulrich Bogner aus der Gefangenschaft. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 13b.) „Duci ex parte Vlrich Pogner.“ Hochgeborner furste oc. Vnsern vnderthenigen dinste zuuor. Als Ewre Durchlewchtikeit vns zuschreibt der erbern Burger von Znoym furbrengung von Ires Mitburgers Vlrichs Pogners ge- fencknus vnd schetczung wegen, vnd das wir in sulicher scha-
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471 czung solden mitleidung haben oc. Erkennet Ewre Hochmech- tikeit wol, das suliche botschaft in der er auch gefangen ist worden, nich allein vns die Brunner vnd die Znoymer beruret hat, sunder die gancze lantschaft zu Merhern. Vnd wie wol wir in derselben Reise auch merklichen schoden genomen haben, vnd die vnsern auch doselbst gefangen sein worden als Ew. Gn. villeich auch sulchs vorkumen ist Jedoch wider recht sein wir nicht, sunder wir haben den Znoymern vf Ire besuchung vmb diese sachen geantwort brieflich, in mas, als Ew. fürstliche Genade sehen wirt in der abschrifft hierynnen vorslassen. Vnd bitten diemutiklichen Ewere Muldikeit geruhe diese sachen also lassen besten bis die lantschaft vnd die Stete in Merhern, die diese botschaft gemeynlichen beruret zusamne kumen. Wirt dann derkanth, das wir ichtes tun sollen. das wellen wir neben den andern vns nich wedirn. Dat. fer. 3a post Laurentii. 416. 1426, Aug. 23 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: Nachricht über Kriegsunter- nehmungen aus Bayern nach Böhmen. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol. 93.) Den von Vlme. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit von den Lewffen der vnglewbigen zu Beheim etwas zu verschreiben oc., das haben wir wol vernomen. Nu wissen wir zu disen zeiten niht besunders dauon, denn als ewr erber botschaft, do vnser gnedig Herren, die kurfürsten, fursten, Herren vnd Stett hewr bey vns waren, auch wol vernam, vnd der anslag, der desszmals gemacht ward, haben wir vnser anczal volks mer denn vor XIIII tagen gesandt zu vnserm Herren Her- czog Johannsen von Peyern, als wir beschiden seyn, der sie gen Gaiszmünchen gelegt hat. Vnd als wir vernemen, so ist vnser Herczog Johanns mit vnserm vnd anderm zewg seid ein- mal vber walde auf den Hussen gewesen, da sie etliche dörffer abgebrannt haben. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder dienst oc. Datum in vigilia beati Bartholomej apostoli.
471 czung solden mitleidung haben oc. Erkennet Ewre Hochmech- tikeit wol, das suliche botschaft in der er auch gefangen ist worden, nich allein vns die Brunner vnd die Znoymer beruret hat, sunder die gancze lantschaft zu Merhern. Vnd wie wol wir in derselben Reise auch merklichen schoden genomen haben, vnd die vnsern auch doselbst gefangen sein worden als Ew. Gn. villeich auch sulchs vorkumen ist Jedoch wider recht sein wir nicht, sunder wir haben den Znoymern vf Ire besuchung vmb diese sachen geantwort brieflich, in mas, als Ew. fürstliche Genade sehen wirt in der abschrifft hierynnen vorslassen. Vnd bitten diemutiklichen Ewere Muldikeit geruhe diese sachen also lassen besten bis die lantschaft vnd die Stete in Merhern, die diese botschaft gemeynlichen beruret zusamne kumen. Wirt dann derkanth, das wir ichtes tun sollen. das wellen wir neben den andern vns nich wedirn. Dat. fer. 3a post Laurentii. 416. 1426, Aug. 23 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: Nachricht über Kriegsunter- nehmungen aus Bayern nach Böhmen. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol. 93.) Den von Vlme. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, ewer weisheit von den Lewffen der vnglewbigen zu Beheim etwas zu verschreiben oc., das haben wir wol vernomen. Nu wissen wir zu disen zeiten niht besunders dauon, denn als ewr erber botschaft, do vnser gnedig Herren, die kurfürsten, fursten, Herren vnd Stett hewr bey vns waren, auch wol vernam, vnd der anslag, der desszmals gemacht ward, haben wir vnser anczal volks mer denn vor XIIII tagen gesandt zu vnserm Herren Her- czog Johannsen von Peyern, als wir beschiden seyn, der sie gen Gaiszmünchen gelegt hat. Vnd als wir vernemen, so ist vnser Herczog Johanns mit vnserm vnd anderm zewg seid ein- mal vber walde auf den Hussen gewesen, da sie etliche dörffer abgebrannt haben. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder dienst oc. Datum in vigilia beati Bartholomej apostoli.
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472 417. 1426, Sept. 9 (Ols). Herzog Konrad der Kantner an den Hochmeister in Preussen: Nachricht von einem am 22 September in Glatz bevorstehenden Tage sämmtlicher schlesischer Fürsten mit den Herren der königl. Partei in Böhmen oc. (Grünhagen 1. c. n. 66, aus d. Orlg. in Könlgsberg.) Unsere fruntliche denste mit ganczer beheglichkit czuvor, hochwirdiger und grosmechtiger herre, besunder lieber herre und frunt, ewer hirlichkeit tun wir wissen, das die fursten in der Slesien allir zusampne komen sullen mit allen behemischen herren sunder lichte czwene ader des gleichs, die is noch mit den hussen halden, awsgenomen, und sullen mit en eynen tag halden czu Glocz achttage neste vor sandte Michils tage (22 Sept.) und was die handelunge do seyn wirt, wissen wir noch als eygentlich nicht, sunder wie sie sich do uff demselben tage scheiden werden, wellen wir ewer grosmechtikeit an sewmen czu wissen tun. Auch senden wir ewir hochwirdikit eyn armbrost mit etczlichen strolen und schellen nicht vor eyne gobe, sunder czu eynem gedechtnis, und bettin ewir hirlichkit die uff dismol in fruntlichkit von uns nicht zu vorsmohen lossen, sunder gut- lich ufczunemen als von eyme, an deme ir und der orden eynen diener und frunt habet, und haben ouch vornomen, das Hans von Polenczk bey korcz komen sulle von unserm gnadigsten herren romischen konige in botschaften czu den fursten in der Slesie. Sundir was die werbunge seyn wirt, wissen wir noch nicht. Ouch tun wir ewer hochwirdigen grosmechtikit zuwissen, das eyne vorschreibunge gemacht ist czwisschen unserm herrn konige von Polan und unser brudern uff diebe und rober, als ir das sehen werdit in dess ingeslossen czedil und abeschrift; und die czeit auch do gewest ist der komptor von Slochaw, und wir auch hern Redewiczen des eygentlich underrichtet haben. Geben zur Olsen am montage noch unser lieben frawen tage nativitatis.
472 417. 1426, Sept. 9 (Ols). Herzog Konrad der Kantner an den Hochmeister in Preussen: Nachricht von einem am 22 September in Glatz bevorstehenden Tage sämmtlicher schlesischer Fürsten mit den Herren der königl. Partei in Böhmen oc. (Grünhagen 1. c. n. 66, aus d. Orlg. in Könlgsberg.) Unsere fruntliche denste mit ganczer beheglichkit czuvor, hochwirdiger und grosmechtiger herre, besunder lieber herre und frunt, ewer hirlichkeit tun wir wissen, das die fursten in der Slesien allir zusampne komen sullen mit allen behemischen herren sunder lichte czwene ader des gleichs, die is noch mit den hussen halden, awsgenomen, und sullen mit en eynen tag halden czu Glocz achttage neste vor sandte Michils tage (22 Sept.) und was die handelunge do seyn wirt, wissen wir noch als eygentlich nicht, sunder wie sie sich do uff demselben tage scheiden werden, wellen wir ewer grosmechtikeit an sewmen czu wissen tun. Auch senden wir ewir hochwirdikit eyn armbrost mit etczlichen strolen und schellen nicht vor eyne gobe, sunder czu eynem gedechtnis, und bettin ewir hirlichkit die uff dismol in fruntlichkit von uns nicht zu vorsmohen lossen, sunder gut- lich ufczunemen als von eyme, an deme ir und der orden eynen diener und frunt habet, und haben ouch vornomen, das Hans von Polenczk bey korcz komen sulle von unserm gnadigsten herren romischen konige in botschaften czu den fursten in der Slesie. Sundir was die werbunge seyn wirt, wissen wir noch nicht. Ouch tun wir ewer hochwirdigen grosmechtikit zuwissen, das eyne vorschreibunge gemacht ist czwisschen unserm herrn konige von Polan und unser brudern uff diebe und rober, als ir das sehen werdit in dess ingeslossen czedil und abeschrift; und die czeit auch do gewest ist der komptor von Slochaw, und wir auch hern Redewiczen des eygentlich underrichtet haben. Geben zur Olsen am montage noch unser lieben frawen tage nativitatis.
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473 418. 1426, Sept. 30 (Tachau). Der Rath von Tachau an den Rath von Eger: dringende Bitte um Hilfe zur Wiedereroberung von Mies. (Orig. arch. civ. Egrae.) Vnsern frundlichen dinst zuuor. Ersamen vnd weisen lieben herren. Als ewren Weisheit von leuden wol wissenlichen ist, von dez slosses wegen der state Mies, das da verloren vnd gewunen ist worden. Dorumb liben hern bitten ewerr weisheit mit ganczem ernste durch gotes willen vnd seiner lieben mutter Maria willen vnd durch aller heiligen willen vnd durch dez heiligen cristlichen gelawbes wegen vnd von vnsers gnadigisten hern kunigs wegen, das ir vns zu hilf wollet komen mit ewerr macht, so ir meist mugent. So hoffen wir mit gotes hilf ewer hilf, der lantschaft vnd anderr herrn, ritter vnd knecht vnd sust vil ander frumer lewte wellen mit der aller hilf den slos Mies wider gewinnen, wir soliche kuntschafft haben, das wir mit gotes hilf die stat wider zu vns wollen pringen. Vnd darumb lieben herren seit in dem nicht saumig bei dag vnd nacht wann daz grosse not ist euch vnd vns. Geben am montag fru noch sant Michels tag anno oc. XXVI°. Bohusslaw won Hussaw(?) der zeit an burgraffes stat zu Tachaw, vnd der rat daselbs. Den ersamen vnd weisen burgermeister vnd rate zum Eger vnsern guten freunten vnd nachpawren.
473 418. 1426, Sept. 30 (Tachau). Der Rath von Tachau an den Rath von Eger: dringende Bitte um Hilfe zur Wiedereroberung von Mies. (Orig. arch. civ. Egrae.) Vnsern frundlichen dinst zuuor. Ersamen vnd weisen lieben herren. Als ewren Weisheit von leuden wol wissenlichen ist, von dez slosses wegen der state Mies, das da verloren vnd gewunen ist worden. Dorumb liben hern bitten ewerr weisheit mit ganczem ernste durch gotes willen vnd seiner lieben mutter Maria willen vnd durch aller heiligen willen vnd durch dez heiligen cristlichen gelawbes wegen vnd von vnsers gnadigisten hern kunigs wegen, das ir vns zu hilf wollet komen mit ewerr macht, so ir meist mugent. So hoffen wir mit gotes hilf ewer hilf, der lantschaft vnd anderr herrn, ritter vnd knecht vnd sust vil ander frumer lewte wellen mit der aller hilf den slos Mies wider gewinnen, wir soliche kuntschafft haben, das wir mit gotes hilf die stat wider zu vns wollen pringen. Vnd darumb lieben herren seit in dem nicht saumig bei dag vnd nacht wann daz grosse not ist euch vnd vns. Geben am montag fru noch sant Michels tag anno oc. XXVI°. Bohusslaw won Hussaw(?) der zeit an burgraffes stat zu Tachaw, vnd der rat daselbs. Den ersamen vnd weisen burgermeister vnd rate zum Eger vnsern guten freunten vnd nachpawren.
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474 419. 1426, Oct. 4. Papst Martin V an K. Wladislaw von Polen: ersucht ihn, die von den Hussiten unter Korybut gegebene Anregung zur Verständigung nicht aus- zuschlagen, sondern ihnen Gehör zu geben. (Cancell. St. Clolek von J. Caro, CIV. p. 503.) „Litera D. Apostolici D. Regi Polonie scripta super non denegatione audi- encie Bohemis faciende.“ Martinus episcopus seruus seruorum dei, carissimo in Christo filio Wladislao Polonie regi illustri salutem et aposto- licam benediccionem. Nuper ad manus nostras delate sunt certe copie litterarum Sigismundi nepotis tui apud Bohemos hereticos commorantis, in quibus ipse videtur appetere, ut causa Bohemorum predicto- rum apud nos et sedem apostolicam audiatur, ut te mediatore per hunc modum imponatur tandem finis tot bellicis cladibus et errori. Nos autem, qui tantum scandalum de Christianitate (tollere) summis desideriis affectamus, licet causa heresis mani- feste auditu digna non sit, tamen, ne dicere possint heretici, se redire volentes a gremio ecclesie pie matris exclusos fuisse, contenti sumus eisdem postulatam audienciam non negare, venien- tibus per manum et direccionem Serenitatis Tue vel dilecti filii nobilis viri Alexandri ducis Lythwanie, de quibus plene con- fidimus, dummodo illi, quos ad nos direxerint transmittendos, veniant cum sufficienti mandato et plenissima facultate subiendi (sic) determinacioni nostre, quam in hac caussa fidei faciemus, se et vniuersos Bohemos, qui heresim istam fouent ita, quod ipsi decetero fideliter pareant nobis et ecclesie, et a prefata determinacione non deuient, quam etiam facturi sumus cum consilio plurimorum prelatorum et doctorum ac excellencium magistrorum in sacra pagina, ut mentes omnium in claro veri- tatis lumine conquiescant. Velis igitur, fili carissime, ad prac- ticam huius negocii per eos modos, qui sapiencie tue videbuntur optimi, cum dei gracia deuenire; et pro informacione tua noueris, quod in simili forma scribimus duci prefato. Datum Rome apud sanctos apostolos, IV Non. Octobris, pontificatus nostri anno nono.
474 419. 1426, Oct. 4. Papst Martin V an K. Wladislaw von Polen: ersucht ihn, die von den Hussiten unter Korybut gegebene Anregung zur Verständigung nicht aus- zuschlagen, sondern ihnen Gehör zu geben. (Cancell. St. Clolek von J. Caro, CIV. p. 503.) „Litera D. Apostolici D. Regi Polonie scripta super non denegatione audi- encie Bohemis faciende.“ Martinus episcopus seruus seruorum dei, carissimo in Christo filio Wladislao Polonie regi illustri salutem et aposto- licam benediccionem. Nuper ad manus nostras delate sunt certe copie litterarum Sigismundi nepotis tui apud Bohemos hereticos commorantis, in quibus ipse videtur appetere, ut causa Bohemorum predicto- rum apud nos et sedem apostolicam audiatur, ut te mediatore per hunc modum imponatur tandem finis tot bellicis cladibus et errori. Nos autem, qui tantum scandalum de Christianitate (tollere) summis desideriis affectamus, licet causa heresis mani- feste auditu digna non sit, tamen, ne dicere possint heretici, se redire volentes a gremio ecclesie pie matris exclusos fuisse, contenti sumus eisdem postulatam audienciam non negare, venien- tibus per manum et direccionem Serenitatis Tue vel dilecti filii nobilis viri Alexandri ducis Lythwanie, de quibus plene con- fidimus, dummodo illi, quos ad nos direxerint transmittendos, veniant cum sufficienti mandato et plenissima facultate subiendi (sic) determinacioni nostre, quam in hac caussa fidei faciemus, se et vniuersos Bohemos, qui heresim istam fouent ita, quod ipsi decetero fideliter pareant nobis et ecclesie, et a prefata determinacione non deuient, quam etiam facturi sumus cum consilio plurimorum prelatorum et doctorum ac excellencium magistrorum in sacra pagina, ut mentes omnium in claro veri- tatis lumine conquiescant. Velis igitur, fili carissime, ad prac- ticam huius negocii per eos modos, qui sapiencie tue videbuntur optimi, cum dei gracia deuenire; et pro informacione tua noueris, quod in simili forma scribimus duci prefato. Datum Rome apud sanctos apostolos, IV Non. Octobris, pontificatus nostri anno nono.
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475 420. 1426, Oct. 18 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Hans Kolowrat zu Krašow: Fürsprache für Hanns Imhof, den der Herr gefangen hielt, weil er den Ketzern Kauf- mannschaft zugeführt habe. (Nurnberger Missiv-Buch VII, 108.) Hern Hannsen von Colowrat gesessen zu Crassow. Edler lieber Herre! Vns bracht vnser Burger Sebold Immhof nehst für, wie ewr edel seinen sune Hannsen Immhof gefangen hett; vnd were Im gesagt, Ir hett zu wort, wie Ir vnser veynd wert. Darauf wir ewer edell desszmals verschriben vnd der berichtigung zwischen ewr vnd vnser erynnert vnd ge- betten haben, denselben Hannsen Immhof ledig zu lassen. Dar- auf hat vns ewr edel verschriben vnd geantwurt, wie derselb Hanns Immhof die veynd gots, der ganzen Cristenheit vnd vnsers gnedigisten Herren... des Römischen oc. Künigs ge- sterckt, jn kawffmanschaft, speczrey vnd andre dink zugefürt vnd geraicht sülle haben, daz wir von Herczen vngern vernomen haben vnd hören, wan vnser meynung noch wille nie gewesen vnd noch niht ist, daz sich kein der vnser in söllichen sachen verhandeln söllt vnd auch das vngestraft niht liessen, wo wir das warhaftiklich erfüren. Nu haben wir söllichen ewern brief den vorgenant Sebold Immhof hören lassen, vnd gar ernstlich darumb zu rede gesatzt. Der hat vns geantwurtt, daz er seins teils söllicher sache gancz vnschuldig sey vnd den obgenant seynen sune das nie geheissen, sunder allweg heftiklich verbotten hab ; er hoff vnd getraw auch, sein sune süll söllicher sache auch vnschuldig seyn, vnd sich darynnen niht verhandelt haben. Darumb bitten vnd getrawen wir ewer edell, daz Ir ewch an demselben Hannsen Immhof niht vergahen, sunder einr war- heit der sache grüntlich erfaren wellet, so meynen wir vns dar- umb auch zu erfarn, wan vns ye kein söllichs von den vnsern gemeynt were. Vnd wo wir ewer edell Lieb oder dienst oc. Datum vt supra (ipsa die sancti Luce evangeliste).
475 420. 1426, Oct. 18 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Hans Kolowrat zu Krašow: Fürsprache für Hanns Imhof, den der Herr gefangen hielt, weil er den Ketzern Kauf- mannschaft zugeführt habe. (Nurnberger Missiv-Buch VII, 108.) Hern Hannsen von Colowrat gesessen zu Crassow. Edler lieber Herre! Vns bracht vnser Burger Sebold Immhof nehst für, wie ewr edel seinen sune Hannsen Immhof gefangen hett; vnd were Im gesagt, Ir hett zu wort, wie Ir vnser veynd wert. Darauf wir ewer edell desszmals verschriben vnd der berichtigung zwischen ewr vnd vnser erynnert vnd ge- betten haben, denselben Hannsen Immhof ledig zu lassen. Dar- auf hat vns ewr edel verschriben vnd geantwurt, wie derselb Hanns Immhof die veynd gots, der ganzen Cristenheit vnd vnsers gnedigisten Herren... des Römischen oc. Künigs ge- sterckt, jn kawffmanschaft, speczrey vnd andre dink zugefürt vnd geraicht sülle haben, daz wir von Herczen vngern vernomen haben vnd hören, wan vnser meynung noch wille nie gewesen vnd noch niht ist, daz sich kein der vnser in söllichen sachen verhandeln söllt vnd auch das vngestraft niht liessen, wo wir das warhaftiklich erfüren. Nu haben wir söllichen ewern brief den vorgenant Sebold Immhof hören lassen, vnd gar ernstlich darumb zu rede gesatzt. Der hat vns geantwurtt, daz er seins teils söllicher sache gancz vnschuldig sey vnd den obgenant seynen sune das nie geheissen, sunder allweg heftiklich verbotten hab ; er hoff vnd getraw auch, sein sune süll söllicher sache auch vnschuldig seyn, vnd sich darynnen niht verhandelt haben. Darumb bitten vnd getrawen wir ewer edell, daz Ir ewch an demselben Hannsen Immhof niht vergahen, sunder einr war- heit der sache grüntlich erfaren wellet, so meynen wir vns dar- umb auch zu erfarn, wan vns ye kein söllichs von den vnsern gemeynt were. Vnd wo wir ewer edell Lieb oder dienst oc. Datum vt supra (ipsa die sancti Luce evangeliste).
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476 421. 1426, Oct. 23 (Ofen.) König Sigmund verbietet Ulrich von Rosenberg mit den Feinden in Waffenruhe zu stehen, da ihm vom Papste und auch von anderen geistlichen und weltlichen Personen der Vorwurf gemacht wird, dass es mit seiner Einwilligung geschehe, und ermahnt denselben, dass er sich mit Allen, die der königlichen Partei angehören, zu einmüthigem Handeln verbinde. (Archiv Český, I, 27.) 422. 1426, Oct. 28 (o. O.) Beschlüsse der katholischen Herren des Pilsner Kreises unter Hynek Krušina von Schwamberg: Niemand dürfe mit den Feinden der Kirche und des Königs Verträge oder Frieden schliessen; wer ihnen Schatzungen leistet oder von ihnen annimmt, ist selbst als Feind zu bestrafen; Alle verpflichten sich zu gegenseitiger Hilfeleistung; wer sie nicht leistet, soll als Feind behandelt werden; Herrn Krušina als Befehlshaber muss Je- dermann gehorchen; es werden ihm vier Kreisräthe beigegeben u. dgl. (Archiv Český, III, 259—261.) 423. 1426, Nov. 7 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Stadt zu Neu-Pilsen: bittet sich zu er- kundigen, ob zwei seiner Diener, die bei Aussig gekämpft, bei den Pra- gern in Gefangenschaft und noch am Leben seien. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol. 112.) Der Stat zu Newpillsen. L. Fr. Als wir bey der niederlag die hewr bey Awschk laider den fromen Cristen beschah, auch etwieuil vnsers grey- sigen zewgs hetten, vnter den vns awszen belyben ein vnser er- berger diener genant Albrecht Grosz vnd ein vnser eynrüsser genant C. Lesch, sagt man bey vns, wie derselben fromen Cristen noch vil in leben seyn, die die Hussen zu Prag vnd anderswo
476 421. 1426, Oct. 23 (Ofen.) König Sigmund verbietet Ulrich von Rosenberg mit den Feinden in Waffenruhe zu stehen, da ihm vom Papste und auch von anderen geistlichen und weltlichen Personen der Vorwurf gemacht wird, dass es mit seiner Einwilligung geschehe, und ermahnt denselben, dass er sich mit Allen, die der königlichen Partei angehören, zu einmüthigem Handeln verbinde. (Archiv Český, I, 27.) 422. 1426, Oct. 28 (o. O.) Beschlüsse der katholischen Herren des Pilsner Kreises unter Hynek Krušina von Schwamberg: Niemand dürfe mit den Feinden der Kirche und des Königs Verträge oder Frieden schliessen; wer ihnen Schatzungen leistet oder von ihnen annimmt, ist selbst als Feind zu bestrafen; Alle verpflichten sich zu gegenseitiger Hilfeleistung; wer sie nicht leistet, soll als Feind behandelt werden; Herrn Krušina als Befehlshaber muss Je- dermann gehorchen; es werden ihm vier Kreisräthe beigegeben u. dgl. (Archiv Český, III, 259—261.) 423. 1426, Nov. 7 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Stadt zu Neu-Pilsen: bittet sich zu er- kundigen, ob zwei seiner Diener, die bei Aussig gekämpft, bei den Pra- gern in Gefangenschaft und noch am Leben seien. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol. 112.) Der Stat zu Newpillsen. L. Fr. Als wir bey der niederlag die hewr bey Awschk laider den fromen Cristen beschah, auch etwieuil vnsers grey- sigen zewgs hetten, vnter den vns awszen belyben ein vnser er- berger diener genant Albrecht Grosz vnd ein vnser eynrüsser genant C. Lesch, sagt man bey vns, wie derselben fromen Cristen noch vil in leben seyn, die die Hussen zu Prag vnd anderswo
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477 in fenknuss haben söllen ; darumb etlich lewt in hoffnung seyn. Ob die vorgenant zwen vnser diener auch noch bey leben vnd in fenknusz seyn möchten, des wir doch niht wol kein eygen- schaft getrawen zu erfaren, bitten wir ewr weisheit mit sunderm fleisz, daz Ir vmb vnsern willen ewr vorsch bestellet darnach zu haben, so best Ir mugt, ob Ir erfaren vnd gewar werden möchtet, Ob dieselben vnser diener noch bey leben vnd in fenk- nuss seyn, vnd vns söllich ewr erfarung frewntlich verkundet vnd zu wissen twet vnd ewch darynn so gutlich beweiset als oc. Das wellen oc. Datum ut supra (feria Ve post Leonhardj). 424. 1426, Nov. 9 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Stadt Pilsen und an die Ritter von Lest kow u. von Buřenic: da dieselben Hanns Imhofs Unschuld bezeugen, so werden sie gebeten, solches schriftlich zu thun. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol. 114.) Der Stat czu Newenpillsen. L. Fr. Als Ir vns yeczo verschriben habt von Hansen Imhof, des Sebolts Imhof vnsers burgers suns wegen, als Her Hanns Colowrat denselben Hansen Imhof gefangen hat vnd In beschuldigt, daz er den von Prage vnd Hussen Speczerey czu- gefürt süll haben oc., darynne Ir demelben ... vnsers burgers sun entschuldigt vnd maint, daz er des vnschuldig sey. Als wir auch des eyn gut getrawen czu Im haben, er sey des vnschuldig, wan wir Im noch dheinen.... der vnsern keins söllichen, wo wir das erfüren, vngern gestatten wellten. Vnd darauf so begert der egenant Sebolt Imhof von des vorgenant seins suns wegen von ewer weisheit mit dinstlichem fleisz, Ir wöllet Im sölcher entschuldigung seins suns, die Ir vns dann yeczunden geschriben habt, fürbas mer an ewren offen besigelten brief mit sölchen treffenlichen worten, damit er dann desselben.... seins suns vnschulde, wo sich das gebüren werde, beweisen vnd beczeugen müg, daz des darczu eyn genüge sey. Vnd also bitten wir ewr ersame freuntschaft mit ganczen fleisse, daz Ir Im .... vmb
477 in fenknuss haben söllen ; darumb etlich lewt in hoffnung seyn. Ob die vorgenant zwen vnser diener auch noch bey leben vnd in fenknusz seyn möchten, des wir doch niht wol kein eygen- schaft getrawen zu erfaren, bitten wir ewr weisheit mit sunderm fleisz, daz Ir vmb vnsern willen ewr vorsch bestellet darnach zu haben, so best Ir mugt, ob Ir erfaren vnd gewar werden möchtet, Ob dieselben vnser diener noch bey leben vnd in fenk- nuss seyn, vnd vns söllich ewr erfarung frewntlich verkundet vnd zu wissen twet vnd ewch darynn so gutlich beweiset als oc. Das wellen oc. Datum ut supra (feria Ve post Leonhardj). 424. 1426, Nov. 9 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Stadt Pilsen und an die Ritter von Lest kow u. von Buřenic: da dieselben Hanns Imhofs Unschuld bezeugen, so werden sie gebeten, solches schriftlich zu thun. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol. 114.) Der Stat czu Newenpillsen. L. Fr. Als Ir vns yeczo verschriben habt von Hansen Imhof, des Sebolts Imhof vnsers burgers suns wegen, als Her Hanns Colowrat denselben Hansen Imhof gefangen hat vnd In beschuldigt, daz er den von Prage vnd Hussen Speczerey czu- gefürt süll haben oc., darynne Ir demelben ... vnsers burgers sun entschuldigt vnd maint, daz er des vnschuldig sey. Als wir auch des eyn gut getrawen czu Im haben, er sey des vnschuldig, wan wir Im noch dheinen.... der vnsern keins söllichen, wo wir das erfüren, vngern gestatten wellten. Vnd darauf so begert der egenant Sebolt Imhof von des vorgenant seins suns wegen von ewer weisheit mit dinstlichem fleisz, Ir wöllet Im sölcher entschuldigung seins suns, die Ir vns dann yeczunden geschriben habt, fürbas mer an ewren offen besigelten brief mit sölchen treffenlichen worten, damit er dann desselben.... seins suns vnschulde, wo sich das gebüren werde, beweisen vnd beczeugen müg, daz des darczu eyn genüge sey. Vnd also bitten wir ewr ersame freuntschaft mit ganczen fleisse, daz Ir Im .... vmb
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478 vnsern willen ewre guten willen, hilff vnd fürdrung darynne beweisen wöllet, Als oc. Das wollen oc. Datum sabbato ante Martini anno oc. XX sexto. Jan von Lestkaw, gesessen zu Waldek, Zdeslaw von Burzenicz Hauptman off Karlstein similiter mut. mutandis. 425. 1427, Jan. 15 (Bamberg). A) Die Ritterschaft von Ost-Franken erklärt ihren Entschluss, zur Bekämpfung der gottlosen Ungläubigen in Böhmen fortan eine cigene Rittergesellschaft bilden zu wollen. (Andreas Ratisbon. Supplemonta fol. 422.) „Litera militaris exercitus." Ad gloriam, laudem et obsequium omnipotenti deo, omnium bonarum rerum origini, ac gloriose celi regine Marie, tociusque celestis milicie. Notum sit omnibus, qui presens scriptum, rem siue negocium viderint, legerint, aut quouis modo perceperint, quemadmodum sacrosancte catholice fidei, dei ac dei genitricis virginis Marie, ac tocius ierarchie celestis glorie et honori ac generaliter vero nomini christiano non longe in Bohemia graues supra omnem modum contemptus, obprobria, impungnaciones, sanguinis effusiones, homicidia, dampna et scandala perpetrata noscuntur, et quamuis christiana auctoritas atque potestas ad exterminium huiusmodi iniquitatis aliquo modo et notabiliter opem impenderit, verum tamen altissimo permittente verisimi- liter ad probandam constanciam sacre catholice fidei in cordibus bonorum ac deuotorum christifidelium diligencia huiusmodi non est, ut oportunum fuisset, hactenus prosperata. Quin imo huius- modi christiane fidei contumelie, contemptus, vituperia, dampna et scandala de die in diem in deterius succreuerunt, et usque hodie se disponunt in peius, nisi per bonos et deuotos christiane fidei amatores ac strenuos zelatores consiliis et operibus proui- sum fuerit de remedio salutari, quo dei adiutorio virginis Marie
478 vnsern willen ewre guten willen, hilff vnd fürdrung darynne beweisen wöllet, Als oc. Das wollen oc. Datum sabbato ante Martini anno oc. XX sexto. Jan von Lestkaw, gesessen zu Waldek, Zdeslaw von Burzenicz Hauptman off Karlstein similiter mut. mutandis. 425. 1427, Jan. 15 (Bamberg). A) Die Ritterschaft von Ost-Franken erklärt ihren Entschluss, zur Bekämpfung der gottlosen Ungläubigen in Böhmen fortan eine cigene Rittergesellschaft bilden zu wollen. (Andreas Ratisbon. Supplemonta fol. 422.) „Litera militaris exercitus." Ad gloriam, laudem et obsequium omnipotenti deo, omnium bonarum rerum origini, ac gloriose celi regine Marie, tociusque celestis milicie. Notum sit omnibus, qui presens scriptum, rem siue negocium viderint, legerint, aut quouis modo perceperint, quemadmodum sacrosancte catholice fidei, dei ac dei genitricis virginis Marie, ac tocius ierarchie celestis glorie et honori ac generaliter vero nomini christiano non longe in Bohemia graues supra omnem modum contemptus, obprobria, impungnaciones, sanguinis effusiones, homicidia, dampna et scandala perpetrata noscuntur, et quamuis christiana auctoritas atque potestas ad exterminium huiusmodi iniquitatis aliquo modo et notabiliter opem impenderit, verum tamen altissimo permittente verisimi- liter ad probandam constanciam sacre catholice fidei in cordibus bonorum ac deuotorum christifidelium diligencia huiusmodi non est, ut oportunum fuisset, hactenus prosperata. Quin imo huius- modi christiane fidei contumelie, contemptus, vituperia, dampna et scandala de die in diem in deterius succreuerunt, et usque hodie se disponunt in peius, nisi per bonos et deuotos christiane fidei amatores ac strenuos zelatores consiliis et operibus proui- sum fuerit de remedio salutari, quo dei adiutorio virginis Marie
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479 tociusque celestis milicie eorundem honor et gloria, que in hys intenditur, defensetur. Quia vero per ea, que hactenus in hys negociis gesta, per que huiuscemodi merito extirpati fuissent errores, quod minime factum conspicimus, verisimile uidetur, quod deus omnipotens ex eterne sue sapiencie abysso alienas occultasque uias censuerit, quibus sacrosancte catholice fidei decreuerit succurrendum, et quia presertim istis diebus omnis pene bonorum christianorum potestas ab impungnacione hereti- corum predictorum quodammodo manus retraxit et quasi ab extirpacionis errorum huiusmodi labore quiescit. Proinde omni- potens deus nonullorum deuotorum suorum ac sue orthodoxe fidei zelatorum corda succendit adeo, ut in parlamento, pro quo domini principes Franconie provincie, que alias orientalis Francia a nonnullis nominari consueuit, in ciuitate Bambergensi pro aliis negociis suis nunc celebrando conuenerant, reuerendi uidelicet patres Fridericus Bambergensis et Johannes Herbipolensis epi- scopi, et illustres fratres marchio Brandemburgensis, princeps elector imperii, eiusdemque archicamerarius et burgrauius Nürm- bergensis, notabilis multitudo comitum, baronum, militum et militarium eiusdem terre Franconie, qui dominis principibus pre- dictis aduenerant, ibique presentes extiterant, et de eorum sci- licet principum scitu, voluntate pariter et consensu, huiusmodi catholice fidei contumelias, errores et scandala ad animum reuo- cantes, itemque pensantes, quod reuerendissimi in Christo patres et domini domini archiepiscopi, illustres quoque ceteri domini principes electores animo et intencione disponendi, qualiter pre- dicti errores et scandala effectualiter extirpentur, ceteris sacri imperii principibus ac communitatibus imperialibus ad conventum una cum ipsis faciendum in ciuitate Maguntinensi ad dominicam post festum purificacionis beate Marie proxime venturam (9 Febr.) constituerant. Proinde ad honorem complacenciamque dictorum dominorum principum electorum et desiderio se ipsis in lauda- bili intencione sua predicta corformandi fauoresque et obsequia venerabiliter et vtiliter impendendi, comites, barones et mili- tares predicta circumspeccione prouida tractatum mutuo facientes ac matura deliberacione prehabita infrascriptas vias ac modos apprehenderunt, et huiusmodi societate sine conpanie concor- diam se vnanimiter reduxerunt, firmam in deo gerentes fiduciam,
479 tociusque celestis milicie eorundem honor et gloria, que in hys intenditur, defensetur. Quia vero per ea, que hactenus in hys negociis gesta, per que huiuscemodi merito extirpati fuissent errores, quod minime factum conspicimus, verisimile uidetur, quod deus omnipotens ex eterne sue sapiencie abysso alienas occultasque uias censuerit, quibus sacrosancte catholice fidei decreuerit succurrendum, et quia presertim istis diebus omnis pene bonorum christianorum potestas ab impungnacione hereti- corum predictorum quodammodo manus retraxit et quasi ab extirpacionis errorum huiusmodi labore quiescit. Proinde omni- potens deus nonullorum deuotorum suorum ac sue orthodoxe fidei zelatorum corda succendit adeo, ut in parlamento, pro quo domini principes Franconie provincie, que alias orientalis Francia a nonnullis nominari consueuit, in ciuitate Bambergensi pro aliis negociis suis nunc celebrando conuenerant, reuerendi uidelicet patres Fridericus Bambergensis et Johannes Herbipolensis epi- scopi, et illustres fratres marchio Brandemburgensis, princeps elector imperii, eiusdemque archicamerarius et burgrauius Nürm- bergensis, notabilis multitudo comitum, baronum, militum et militarium eiusdem terre Franconie, qui dominis principibus pre- dictis aduenerant, ibique presentes extiterant, et de eorum sci- licet principum scitu, voluntate pariter et consensu, huiusmodi catholice fidei contumelias, errores et scandala ad animum reuo- cantes, itemque pensantes, quod reuerendissimi in Christo patres et domini domini archiepiscopi, illustres quoque ceteri domini principes electores animo et intencione disponendi, qualiter pre- dicti errores et scandala effectualiter extirpentur, ceteris sacri imperii principibus ac communitatibus imperialibus ad conventum una cum ipsis faciendum in ciuitate Maguntinensi ad dominicam post festum purificacionis beate Marie proxime venturam (9 Febr.) constituerant. Proinde ad honorem complacenciamque dictorum dominorum principum electorum et desiderio se ipsis in lauda- bili intencione sua predicta corformandi fauoresque et obsequia venerabiliter et vtiliter impendendi, comites, barones et mili- tares predicta circumspeccione prouida tractatum mutuo facientes ac matura deliberacione prehabita infrascriptas vias ac modos apprehenderunt, et huiusmodi societate sine conpanie concor- diam se vnanimiter reduxerunt, firmam in deo gerentes fiduciam,
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480 quod et deus aliorum plurimorum, ad quorum presencium no- ticiam pervenire contigerit, pectora parili accendat affectu, vt et ipsi vias, modos societatemque et intencionem predictas vna cum ipsis pariter apprehendant et efficaciter prosequantur. Inprimis in presenti iocundi ac deo propicio felicis anni primordio, in laudem et obsequium nascentis paruuli domini nostri Jesu Christi et gloriosissime puerpere virginis Marie, ad defensi- onem et releuacionem bonorum et deuotorum christianorum adhuc in regno Bohemie consistencium, qui hactenus multimodas tri- bulaciones et angustias ob defensionem catholice fidei sunt per- pessi et contra errores huiusmodi viriliter pungnauerunt, in hoc se determinauerunt predicti, videlicet comites, barones et militares, quod militaria exercicia, ludos et solacia, que hactenus in torneamentis ac hastiludiis agere consueuerant, conuertere decreuerunt in impungnacionem prefatorum heresum et errorum eo videlicet modo, quod presentis societatis ac tocius negocii armiductrix vexillifera signumque vexillare sit et esse debeat imago iam dicte gloriosissime puerpere virginis Marie cum be- atissimi sui paruuli ymagine, et ante easdem gloriosus miles beatus Georgius genubus flexis brauium laudabilis milicie sue, sertum scilicet floridum suscipiens. Porro qui curiam huiusmodi militarem seu spirituale tor neamentum gliscunt peragere, debebunt singuli ad proprias ex- pensas id agere equis, armis, ministris ac rebus aliis fulciti pro sua virtute et esse in opido, quod Egra dicitur, ad dominicam proximam post penthecosten, que est festum Trinitatis (15 Jun.), vbi premissa curia siue spirituale torneamentum formari et ca- pitaneis ac singulis optimis rebus ordinari et in meliori pro- cessu disponi, post iter autem arreptum per sex ebdomadas in- tegras militare hoc exercicium seu spirituale torneamentum contra infideles predictos strenue ac viriliter exercere, ibique quoque dum exercitus inimicorum terram attigerit, tyrones me- ritis reperti ydonei militari cingulo decorari debebunt. Et sol- lempnitas, que mensa, siue tabula, siue tabula militaris honoris id est, vbi singulis pro meritis milicie laudis premia distribu- untur, et vulgari theutonico "der erntafel“ nuncupatur, celebrari debebit. Eis quoque, qui non de condicione militari, sed com- munitatibus aut aliis statibus siue locis existunt, qui virtuose
480 quod et deus aliorum plurimorum, ad quorum presencium no- ticiam pervenire contigerit, pectora parili accendat affectu, vt et ipsi vias, modos societatemque et intencionem predictas vna cum ipsis pariter apprehendant et efficaciter prosequantur. Inprimis in presenti iocundi ac deo propicio felicis anni primordio, in laudem et obsequium nascentis paruuli domini nostri Jesu Christi et gloriosissime puerpere virginis Marie, ad defensi- onem et releuacionem bonorum et deuotorum christianorum adhuc in regno Bohemie consistencium, qui hactenus multimodas tri- bulaciones et angustias ob defensionem catholice fidei sunt per- pessi et contra errores huiusmodi viriliter pungnauerunt, in hoc se determinauerunt predicti, videlicet comites, barones et militares, quod militaria exercicia, ludos et solacia, que hactenus in torneamentis ac hastiludiis agere consueuerant, conuertere decreuerunt in impungnacionem prefatorum heresum et errorum eo videlicet modo, quod presentis societatis ac tocius negocii armiductrix vexillifera signumque vexillare sit et esse debeat imago iam dicte gloriosissime puerpere virginis Marie cum be- atissimi sui paruuli ymagine, et ante easdem gloriosus miles beatus Georgius genubus flexis brauium laudabilis milicie sue, sertum scilicet floridum suscipiens. Porro qui curiam huiusmodi militarem seu spirituale tor neamentum gliscunt peragere, debebunt singuli ad proprias ex- pensas id agere equis, armis, ministris ac rebus aliis fulciti pro sua virtute et esse in opido, quod Egra dicitur, ad dominicam proximam post penthecosten, que est festum Trinitatis (15 Jun.), vbi premissa curia siue spirituale torneamentum formari et ca- pitaneis ac singulis optimis rebus ordinari et in meliori pro- cessu disponi, post iter autem arreptum per sex ebdomadas in- tegras militare hoc exercicium seu spirituale torneamentum contra infideles predictos strenue ac viriliter exercere, ibique quoque dum exercitus inimicorum terram attigerit, tyrones me- ritis reperti ydonei militari cingulo decorari debebunt. Et sol- lempnitas, que mensa, siue tabula, siue tabula militaris honoris id est, vbi singulis pro meritis milicie laudis premia distribu- untur, et vulgari theutonico "der erntafel“ nuncupatur, celebrari debebit. Eis quoque, qui non de condicione militari, sed com- munitatibus aut aliis statibus siue locis existunt, qui virtuose
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481 egerint laudum similiter et graciarum insignia pro meritis pro- porcionabillter tribuentur. Preterea deliberandum ibi erit, quid in futuro siue modo prefato aut quouis alio meliori pro finali exterminio heresis et errorum huiusmodi fuerit ordinandum. Eya ergo complaceat principibus, comitibus, baronibus, militibus, militaribus, eisque, qui de communitatibus, opidis aliisue locis ac vniuersis, qui ad fortitudinis ac milicie actus sensum, animum, virtutem, siue po- tenciam obtinent, ac eis, qui ad defensionem honoris ac laudis huius pueri eiusque puerpere atque ad christiane fidei bonum statum gerunt amorem, eis quoque in celis perpetuum honorem et gaudium consequi desiderant, vt se ad hanc laudabilem cu- riam et miliciam spiritualem vigilanti diligencia inuitatos, allectos et vocatos esse cognoscant ad tantos honores tantaque stipendia strenuis virtuosisque actibus promerendos firmam tenentes fi- duciam, quod gloriosissima hec puerpera cum sanctissimo infan- tulo suo, quorum geruntur negocia, omnibus qui in hys ipsorum conuenerint obsequiis sapienciam, virtutem, fortitudinem, sospi- tatem, graciam et salutem liberaliter largientur, ipsosque cum laude, gloria et salute in domos suas reducent, prout heraldi presencium exhibitores voce viva plenius enarrabunt. In testi- monium vero omnium premissorum nos infrascripti Johannes Berthaym, Wilhelmus de Castel, comites, Conradus Pincerna baro de Limpurg, Erkenger de Sänsshaim, Arnolt de Seckken- dorff, Conradus de Aufsacz, Vitus de Rotenhon, Eberhard de Schawenberg, milites ; Karolus de Hesspurg, Mathias de Liechten- stain, Eberhard Vörtsch de Türnaw, et Heinricus Wlpis de Elt- mein, militares, de voluntate et rogatu prefate milicie hic pre- sentes quilibet sigillum suum appendit presentibus. Datum Bam- berge, feria quarta ante Antonii, anno domini MCCCCXXVII. B) Derselbe Einigungsbrief der gesammten Ritterschaft zu Franken zum Kampfe gegen die Ketzer in Böhmen unter dem Schilde U. L. Fr. und des heil. Georgs. (Ex archivo Reglomont.) Czu eynem lowe vnd dinste dem almechtigen gote czu eynem ewigen orsprunge allir guten dinge vnd der werden 31
481 egerint laudum similiter et graciarum insignia pro meritis pro- porcionabillter tribuentur. Preterea deliberandum ibi erit, quid in futuro siue modo prefato aut quouis alio meliori pro finali exterminio heresis et errorum huiusmodi fuerit ordinandum. Eya ergo complaceat principibus, comitibus, baronibus, militibus, militaribus, eisque, qui de communitatibus, opidis aliisue locis ac vniuersis, qui ad fortitudinis ac milicie actus sensum, animum, virtutem, siue po- tenciam obtinent, ac eis, qui ad defensionem honoris ac laudis huius pueri eiusque puerpere atque ad christiane fidei bonum statum gerunt amorem, eis quoque in celis perpetuum honorem et gaudium consequi desiderant, vt se ad hanc laudabilem cu- riam et miliciam spiritualem vigilanti diligencia inuitatos, allectos et vocatos esse cognoscant ad tantos honores tantaque stipendia strenuis virtuosisque actibus promerendos firmam tenentes fi- duciam, quod gloriosissima hec puerpera cum sanctissimo infan- tulo suo, quorum geruntur negocia, omnibus qui in hys ipsorum conuenerint obsequiis sapienciam, virtutem, fortitudinem, sospi- tatem, graciam et salutem liberaliter largientur, ipsosque cum laude, gloria et salute in domos suas reducent, prout heraldi presencium exhibitores voce viva plenius enarrabunt. In testi- monium vero omnium premissorum nos infrascripti Johannes Berthaym, Wilhelmus de Castel, comites, Conradus Pincerna baro de Limpurg, Erkenger de Sänsshaim, Arnolt de Seckken- dorff, Conradus de Aufsacz, Vitus de Rotenhon, Eberhard de Schawenberg, milites ; Karolus de Hesspurg, Mathias de Liechten- stain, Eberhard Vörtsch de Türnaw, et Heinricus Wlpis de Elt- mein, militares, de voluntate et rogatu prefate milicie hic pre- sentes quilibet sigillum suum appendit presentibus. Datum Bam- berge, feria quarta ante Antonii, anno domini MCCCCXXVII. B) Derselbe Einigungsbrief der gesammten Ritterschaft zu Franken zum Kampfe gegen die Ketzer in Böhmen unter dem Schilde U. L. Fr. und des heil. Georgs. (Ex archivo Reglomont.) Czu eynem lowe vnd dinste dem almechtigen gote czu eynem ewigen orsprunge allir guten dinge vnd der werden 31
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482 hymmelischen Konigynnen marien vnd allir hymmelischen Ritter- schafft, Kunt sy allen den dy desen bryff sehen adir horen lesen adir in eyniger andern wyse vornemen, Als dem heiligen cristen- lichen glouben gotlicher ere vnd der Juncvrauwen marien vnd aller heiligen werdikeit vnd ere In gemeynem woren cristen namen In korczen vorgangen cziten von fremden vnd vnbilchen lawten sachen vnd geschichten In dem Konigreiche czu behemen Swerlichen obir alle mossen vorsmehen lesterunge vnde wedir- stand blutvorgissunge mortbrende vnd schade geschen ist vnde wy wol In etczlicher mosse Cristenliche gewalt vnd macht sulche bose sachen czu tilgen merklich sich bewiset hat, doch alzo der almechtige got allin vorhangen hat, sichtiglichen czu vorsuechen, bestendekeit seynes heilgen cristen glouben in fromer Cristen herczen, So ist derselben Cristenlichen macht vnde gewalt bis her nicht alzo ergangen des en doch not gewest were, Sundir des selbin Cristenlichen gelouben swachheit lesterunge schande schade fing von tage czu tage erger worden vnd sich noch czu ergern dingen stellen, wo nicht von fromen Cristenlichen ge- louben Innigem vasten vnd getruwen dynern vnd lyphabern darczu geraten vnd gethan werde, daz mit hulffe des almech- tigen gotes der Juncfrauwen marien vnd aller hymmelischen Ritterschaft- In ere vnd werdykeit dy dorynne gestifft wert, mogen geeret vnd beschirmet werden, vnde wen nach den vorigen dingen di sulchen sachen bilchen gebart hetten daz noch nicht geschit, alzo daz vorwere syn mag, daz villichte der almechtige got bis dise czyt syner ewigen wysheit vremde vnd vorburgene wege vnd wyse irkant habe durch dy ere synes heilgen glouben wil czu rettunge komen wenne denne czu sunderlichen czu desen czyten alle cristenliche macht sich eczwas offgezogen hat, vnd wenig arbeit vnd vechtens gethon hat, So hat der almechtige got dy herczen eczliche syner vnd synes cristen gloubens frunde vnd lyphaber czugefuget, vnde nemlich desen alzo dy frenkischen fursten mit namen dy erwirdigen Frederich czu bamberg Johannes czu wirczburg bischoffe vnde der hochgeborne Frederich marg- grafe czu brandenburg von andern iren sachen wegen czu bam- berg czu sampne komen sint vnde mit In eyne merkliche meni- gunge adir manschafft, Irre herren vnde Ritterschafft czu Franken dy do selbigest mit rote wissen vnd willen der vorigen dryer
482 hymmelischen Konigynnen marien vnd allir hymmelischen Ritter- schafft, Kunt sy allen den dy desen bryff sehen adir horen lesen adir in eyniger andern wyse vornemen, Als dem heiligen cristen- lichen glouben gotlicher ere vnd der Juncvrauwen marien vnd aller heiligen werdikeit vnd ere In gemeynem woren cristen namen In korczen vorgangen cziten von fremden vnd vnbilchen lawten sachen vnd geschichten In dem Konigreiche czu behemen Swerlichen obir alle mossen vorsmehen lesterunge vnde wedir- stand blutvorgissunge mortbrende vnd schade geschen ist vnde wy wol In etczlicher mosse Cristenliche gewalt vnd macht sulche bose sachen czu tilgen merklich sich bewiset hat, doch alzo der almechtige got allin vorhangen hat, sichtiglichen czu vorsuechen, bestendekeit seynes heilgen cristen glouben in fromer Cristen herczen, So ist derselben Cristenlichen macht vnde gewalt bis her nicht alzo ergangen des en doch not gewest were, Sundir des selbin Cristenlichen gelouben swachheit lesterunge schande schade fing von tage czu tage erger worden vnd sich noch czu ergern dingen stellen, wo nicht von fromen Cristenlichen ge- louben Innigem vasten vnd getruwen dynern vnd lyphabern darczu geraten vnd gethan werde, daz mit hulffe des almech- tigen gotes der Juncfrauwen marien vnd aller hymmelischen Ritterschaft- In ere vnd werdykeit dy dorynne gestifft wert, mogen geeret vnd beschirmet werden, vnde wen nach den vorigen dingen di sulchen sachen bilchen gebart hetten daz noch nicht geschit, alzo daz vorwere syn mag, daz villichte der almechtige got bis dise czyt syner ewigen wysheit vremde vnd vorburgene wege vnd wyse irkant habe durch dy ere synes heilgen glouben wil czu rettunge komen wenne denne czu sunderlichen czu desen czyten alle cristenliche macht sich eczwas offgezogen hat, vnd wenig arbeit vnd vechtens gethon hat, So hat der almechtige got dy herczen eczliche syner vnd synes cristen gloubens frunde vnd lyphaber czugefuget, vnde nemlich desen alzo dy frenkischen fursten mit namen dy erwirdigen Frederich czu bamberg Johannes czu wirczburg bischoffe vnde der hochgeborne Frederich marg- grafe czu brandenburg von andern iren sachen wegen czu bam- berg czu sampne komen sint vnde mit In eyne merkliche meni- gunge adir manschafft, Irre herren vnde Ritterschafft czu Franken dy do selbigest mit rote wissen vnd willen der vorigen dryer
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483 fursten dy vorigen herren Grefen vnd Ritterschafft des landes czu Franken alzo vil denne der selben off daz mal kegenwertig woren sulche notdorfft betrachten vnd auch alzo sich bewyset haben, daz dy hochwirdigen vnd durchlawchten des Romischen riches Körfursten In dem synne vnd meinunge dy selben sachen czu bestellen daz creftiglichen dorczu gethon werde des riches fursten vnd stete auch eynen tag In bescheiden haben czu Mencz off den sontag nach lichtmesse (9 Febr.) noch desir schrifft neest volgende, vnde ouch alzo czu eren den selbin Kor- fursten vnd irre lobesamen meynunge sich czu werinde willig vnde behulfflich czu bewysen vndirsprochen vnd sulche wege vnd handil vor sich genomen haben alzo hir noch geschreben stet, mit ganczen truwen daz got auch manchen andern den desir bryff sulcher sachen vorkommen wirt, Ire herczen dorczu beweget werden daz sy des selbin weges handels vnde sachen helffer werden In sulcher forme, Des ersten in dem anfange des nauwen vnde of gotes geweltis frolichen Jares czu lowe ere vnd dinste des neuwen gebornen herren Jhesu Christi vnd der hoen wirdigen kintgebererynne marien czu hulffe vnd rettunge dem heilgen waren Cristenglouben vnd auch czu eren hulffe vnd rettunge den frommen fursten dy noch in behemen sint, dy bis her manchveldige angest not vnd arbeit geliden haben, vnd ritterlich vnd fromlich weder dy vngerechtekeit gestanden haben, Se wellen sulchen schimp werintliche ritterliche eynunge dy sy czu andern torneyen vnde ritter hervarten gethon haben wenden In den dinst vnd eynunge weddir dy vorgenannte irrunge, In sulcher masse daz deser gesellschafft vnde handelunge heubt vrauwen banyr off stecken vnd weren dy banir dy mit dem bilde marien der vorgenanten allir werdigesten Kintgebererynnen mit Ires werden Kindes bilde seyn sal vnd do vor syn sal der lobe- same Ritter sanctus georgius knyende vnde eynes lone Cranzes czu danke von des heilgen kindes henden wartende, der noch sulchen hoen swechen wird, So sol eyn iczlicher of synes selbis kôste czyen gerustet, wy denne In syner togunt ist. Czu sien czu eger of den heilgen sontag der heilgen dryvaldykeit gotes (15 Jun.), daz ist nemlich achtage nach pfingsten neestkomende noch deser schrift, vnde der hoff vnde czusig sal aldo bestalt vnd mit heubtmanne vnd andern sachen geordent vnd nach dem 31*
483 fursten dy vorigen herren Grefen vnd Ritterschafft des landes czu Franken alzo vil denne der selben off daz mal kegenwertig woren sulche notdorfft betrachten vnd auch alzo sich bewyset haben, daz dy hochwirdigen vnd durchlawchten des Romischen riches Körfursten In dem synne vnd meinunge dy selben sachen czu bestellen daz creftiglichen dorczu gethon werde des riches fursten vnd stete auch eynen tag In bescheiden haben czu Mencz off den sontag nach lichtmesse (9 Febr.) noch desir schrifft neest volgende, vnde ouch alzo czu eren den selbin Kor- fursten vnd irre lobesamen meynunge sich czu werinde willig vnde behulfflich czu bewysen vndirsprochen vnd sulche wege vnd handil vor sich genomen haben alzo hir noch geschreben stet, mit ganczen truwen daz got auch manchen andern den desir bryff sulcher sachen vorkommen wirt, Ire herczen dorczu beweget werden daz sy des selbin weges handels vnde sachen helffer werden In sulcher forme, Des ersten in dem anfange des nauwen vnde of gotes geweltis frolichen Jares czu lowe ere vnd dinste des neuwen gebornen herren Jhesu Christi vnd der hoen wirdigen kintgebererynne marien czu hulffe vnd rettunge dem heilgen waren Cristenglouben vnd auch czu eren hulffe vnd rettunge den frommen fursten dy noch in behemen sint, dy bis her manchveldige angest not vnd arbeit geliden haben, vnd ritterlich vnd fromlich weder dy vngerechtekeit gestanden haben, Se wellen sulchen schimp werintliche ritterliche eynunge dy sy czu andern torneyen vnde ritter hervarten gethon haben wenden In den dinst vnd eynunge weddir dy vorgenannte irrunge, In sulcher masse daz deser gesellschafft vnde handelunge heubt vrauwen banyr off stecken vnd weren dy banir dy mit dem bilde marien der vorgenanten allir werdigesten Kintgebererynnen mit Ires werden Kindes bilde seyn sal vnd do vor syn sal der lobe- same Ritter sanctus georgius knyende vnde eynes lone Cranzes czu danke von des heilgen kindes henden wartende, der noch sulchen hoen swechen wird, So sol eyn iczlicher of synes selbis kôste czyen gerustet, wy denne In syner togunt ist. Czu sien czu eger of den heilgen sontag der heilgen dryvaldykeit gotes (15 Jun.), daz ist nemlich achtage nach pfingsten neestkomende noch deser schrift, vnde der hoff vnde czusig sal aldo bestalt vnd mit heubtmanne vnd andern sachen geordent vnd nach dem 31*
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484 besten angeslagen vnd nochenander sechs gancze wochen sulche handelunge ritterlich gearbeit werden, vnd ouch wenn man In der vinde lant kumpt Ritter sloen vnd der eren toffel besecz- czen sal, vnde eyne bank bestellen den dy von dem adil sint, vnde dy von deme stat volke vnd lantvolke sint, Iczlichen noch syner gebort, vnde ouch do bey czu rote werden wy man mit sulchen vnd andern formen dor czu thun sal, Eya dorumme so wellen alle fursten herren, Ritterschafft, lantvolk vnd stat volk vnde alle dy czu ritterlicher of merklichen dingen syn, mit Crafft vnd macht haben vnde ouch dy czu schirme des kindes vnd kintgebererynne lobes vnd eren vnde czu Cristelichem glou- ben vnd gute wyse lyp haben, vnd dy ouch In dem hymmel dy ewige wonne vnd vraude mere vnde czu irwerben czu desem lobesamen hofe vnde geistlichen torney mit innigem flisse gela- den vnde gelocket vnde geruffen syn, Sulche erintriche sachen vnd hymmelische scholt menlich vnde ritterlich czu irwerben mit ganczen truwen daz dy hochgelobete kintgebererynne vnd ir heilges kint, der dese sache ist, werden allen den dy czu desem dinste komen geben wysheit, Crafft, gesuntheit dank vnd selykeit vnd sy mit gnoden lobe vnd eren wedir heym schikken, Auch alzo deser herolt muntlich vollinglicher moge vnderwysen, Czu orkunde allen vnser dinge zo han wir hir noch geschreben Johann von wirtheym Wilhelm czu Castil Grafen Cunrad schenke herre czu libenborg, her Ergkinger von Saunsheym Arnold von seckendorf, Cunrad von auffsesse, von Rodenhossen Eberhart schonenbogen alle vunffe Ritter, karle von hirsborg Mattes von Lichtensteyn Ebirhart fursch czu Dornaw heynrich fira czu eltmen von der burgen Ritterschafft wille vnd begerunge wegen irre iczlicher seyn eygen Ingesegel an desen bryf gehangen, der gegeben ist an der mitwochen vor Anthonii anno XXVII°.
484 besten angeslagen vnd nochenander sechs gancze wochen sulche handelunge ritterlich gearbeit werden, vnd ouch wenn man In der vinde lant kumpt Ritter sloen vnd der eren toffel besecz- czen sal, vnde eyne bank bestellen den dy von dem adil sint, vnde dy von deme stat volke vnd lantvolke sint, Iczlichen noch syner gebort, vnde ouch do bey czu rote werden wy man mit sulchen vnd andern formen dor czu thun sal, Eya dorumme so wellen alle fursten herren, Ritterschafft, lantvolk vnd stat volk vnde alle dy czu ritterlicher of merklichen dingen syn, mit Crafft vnd macht haben vnde ouch dy czu schirme des kindes vnd kintgebererynne lobes vnd eren vnde czu Cristelichem glou- ben vnd gute wyse lyp haben, vnd dy ouch In dem hymmel dy ewige wonne vnd vraude mere vnde czu irwerben czu desem lobesamen hofe vnde geistlichen torney mit innigem flisse gela- den vnde gelocket vnde geruffen syn, Sulche erintriche sachen vnd hymmelische scholt menlich vnde ritterlich czu irwerben mit ganczen truwen daz dy hochgelobete kintgebererynne vnd ir heilges kint, der dese sache ist, werden allen den dy czu desem dinste komen geben wysheit, Crafft, gesuntheit dank vnd selykeit vnd sy mit gnoden lobe vnd eren wedir heym schikken, Auch alzo deser herolt muntlich vollinglicher moge vnderwysen, Czu orkunde allen vnser dinge zo han wir hir noch geschreben Johann von wirtheym Wilhelm czu Castil Grafen Cunrad schenke herre czu libenborg, her Ergkinger von Saunsheym Arnold von seckendorf, Cunrad von auffsesse, von Rodenhossen Eberhart schonenbogen alle vunffe Ritter, karle von hirsborg Mattes von Lichtensteyn Ebirhart fursch czu Dornaw heynrich fira czu eltmen von der burgen Ritterschafft wille vnd begerunge wegen irre iczlicher seyn eygen Ingesegel an desen bryf gehangen, der gegeben ist an der mitwochen vor Anthonii anno XXVII°.
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485 426. 1427, Jan. 21 (Grotkau). Die Fürsten von Schlesien an die Kurfürsten: sie nehmen mit Freude Kenntniss von dem nach Mainz (auf den 9 Febr.) angesetzten Reichstage und wollen ihren bereits beschlossenen Feldzug nach Böhmen gleichzeitig mit den Kurfürsten beginnen lassen. (Ex archivo Regiomont.) Alzo haben die Fursten der Slesia den Kurfursten wider geschreben. Den Erwirdigesten vnde irleuchten Fursten Grosmechtigen herren des heilgen Romischen Reichs Korfursten herrn vnde vnsern liben frunden Empiten wir Conrad Bischoff czu Breslaw Herczoge In Slesien Herre zur Olsen vnde zur Kosil Bernhart zu Falkenberg vnde Lndwig zum Brige vnde andere in Slesien Herczogen Fursten vnde Herrn die vf dys male bey einander gewest seyn vnsern fruntlichen dinste. Erwirdigisten vnde Ir- leuchten Fursten grosmechtigen herren vnde liben fründe Noch botschaft die wir vorstanden haben von dem wolgeborn edeln herren Grafen Johan von Lupfen vnserm besundern frunde, wie euwer Erwirdikeit vnde Grosmechtikeit czu sampne komen sollen czu Meyncz vnde eintrechtyclichen czu rate werden, wie man die Ketczerey zu Beheme vnde ir vnmenschliche Kryk- samkeyt czustoren vnde vorterben möchte, das wir von euwer libe zumal gerne dirfarn vnde gehort haben, vnde werdet des von Gote den Almechtigen lon vnde der werlde lop vnde ere haben, vnde thun euwer libe zu wissen, Ee denn vns euwer grosmechtikeit meynunge bey des von Lupfen brife worden sein, haben wir vns voreinet mit der hulffe gotis noch Rate der vn- sern vnde beystand vnsers gnedigisten herrn des Romischen oc. Koniges Landen, die Slesie rörunde ein felt zu machen weder die vorgenante Keczerey zu Behemen vmb die nehsten Pfingsten (c. 8 Jun.) zukunftig Sint denn euwer grosmechtikeit vns bey des von Lupfen briff hat lasen schreiben, so wollen wirs gerne halden noch euwerm Rate vff welche czeit euwer libe auch ein feld wolde machen, vnde begern des euwer brieffliche vnderwis- sunge bey disem gegenwortigen brifs czeiger, wenn wir yezunt
485 426. 1427, Jan. 21 (Grotkau). Die Fürsten von Schlesien an die Kurfürsten: sie nehmen mit Freude Kenntniss von dem nach Mainz (auf den 9 Febr.) angesetzten Reichstage und wollen ihren bereits beschlossenen Feldzug nach Böhmen gleichzeitig mit den Kurfürsten beginnen lassen. (Ex archivo Regiomont.) Alzo haben die Fursten der Slesia den Kurfursten wider geschreben. Den Erwirdigesten vnde irleuchten Fursten Grosmechtigen herren des heilgen Romischen Reichs Korfursten herrn vnde vnsern liben frunden Empiten wir Conrad Bischoff czu Breslaw Herczoge In Slesien Herre zur Olsen vnde zur Kosil Bernhart zu Falkenberg vnde Lndwig zum Brige vnde andere in Slesien Herczogen Fursten vnde Herrn die vf dys male bey einander gewest seyn vnsern fruntlichen dinste. Erwirdigisten vnde Ir- leuchten Fursten grosmechtigen herren vnde liben fründe Noch botschaft die wir vorstanden haben von dem wolgeborn edeln herren Grafen Johan von Lupfen vnserm besundern frunde, wie euwer Erwirdikeit vnde Grosmechtikeit czu sampne komen sollen czu Meyncz vnde eintrechtyclichen czu rate werden, wie man die Ketczerey zu Beheme vnde ir vnmenschliche Kryk- samkeyt czustoren vnde vorterben möchte, das wir von euwer libe zumal gerne dirfarn vnde gehort haben, vnde werdet des von Gote den Almechtigen lon vnde der werlde lop vnde ere haben, vnde thun euwer libe zu wissen, Ee denn vns euwer grosmechtikeit meynunge bey des von Lupfen brife worden sein, haben wir vns voreinet mit der hulffe gotis noch Rate der vn- sern vnde beystand vnsers gnedigisten herrn des Romischen oc. Koniges Landen, die Slesie rörunde ein felt zu machen weder die vorgenante Keczerey zu Behemen vmb die nehsten Pfingsten (c. 8 Jun.) zukunftig Sint denn euwer grosmechtikeit vns bey des von Lupfen briff hat lasen schreiben, so wollen wirs gerne halden noch euwerm Rate vff welche czeit euwer libe auch ein feld wolde machen, vnde begern des euwer brieffliche vnderwis- sunge bey disem gegenwortigen brifs czeiger, wenn wir yezunt
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486 einen tag geleget vnde die Schlesischen fursten gemeinclichen dorczu besant haben, vnsern czog czu bestellen vnde volkom- lichen zu einen wie wir vns dorynn schicken sollen Gegeben czu Crotkaw des Dinstags an sande Agnethen tag M°CCCC XXVII" vnder vnsern obgenanten Bischofs zu Breslaw, Herczog Bern- harden vnde Herczog Lodwig Ingesygeln. 427. 1427, Jan. 22 (Würzburg). Die Bischöfe von Bamberg und Würzburg und Markgraf Friedrich von Brandenburg an den Bischof von Regensburg: machen die in Bamberg sich bildende fränkische St. Georgsgesellschaft bekannt und laden zum Beitritte ein. (Andreas Ratisbon. Supplementa fol. 421.) Dem erwirdigen in gote vater vnd herrn herrn Johannsen, bischoffe zu Regenspurg, vnserm besunderm lieben herren vnd frewnde. Vnsern fruntlichen dinst, erwirdiger in got vater, besunder lieber herr vnd frund. Als wir iczund von ander vnser sach wegen zue Bamberg bey einander gewesen sein, ist vnter der ritterschafft zu Francken ein mercklicher handel erstanden, der sich etwas erscheinet, sam er aus gueter meynung entsprungen sey vnd zu löblichen sachen mit gotes hilff sich treffen möcht, als ewr lieb an dysem brieff, der euch bey disem brieff geczei- get wirt, sehen mag, daz wir ewer lieb darumb verschreiben, ob euch solich sach auch beheglich vnd einfeltig sein vnd sich die also in ewern landen fugen woltten, daz ir dann darczu ewr hilff vnd gunst tun, vnd zu sulchen zeiten an den steten vnd orten ewrer lande gen Beheim stossende schicken vnd bestellen wöllet, daz ez nach dysem hanndel fürgenommen werde, vnd sich hinfür zu besserm frumen fügen vnd zu nüczze komen möge. Geben zu Wirtzpurg am Mitwochen nach sand Seba- stianstag, anno oc. XXVII. Von gotes gnaden Fridrich zu Bamberg, Johanns zu Wirtzpurgk bischoffe, vnd Fridreich marggraff zu Brandenburg.
486 einen tag geleget vnde die Schlesischen fursten gemeinclichen dorczu besant haben, vnsern czog czu bestellen vnde volkom- lichen zu einen wie wir vns dorynn schicken sollen Gegeben czu Crotkaw des Dinstags an sande Agnethen tag M°CCCC XXVII" vnder vnsern obgenanten Bischofs zu Breslaw, Herczog Bern- harden vnde Herczog Lodwig Ingesygeln. 427. 1427, Jan. 22 (Würzburg). Die Bischöfe von Bamberg und Würzburg und Markgraf Friedrich von Brandenburg an den Bischof von Regensburg: machen die in Bamberg sich bildende fränkische St. Georgsgesellschaft bekannt und laden zum Beitritte ein. (Andreas Ratisbon. Supplementa fol. 421.) Dem erwirdigen in gote vater vnd herrn herrn Johannsen, bischoffe zu Regenspurg, vnserm besunderm lieben herren vnd frewnde. Vnsern fruntlichen dinst, erwirdiger in got vater, besunder lieber herr vnd frund. Als wir iczund von ander vnser sach wegen zue Bamberg bey einander gewesen sein, ist vnter der ritterschafft zu Francken ein mercklicher handel erstanden, der sich etwas erscheinet, sam er aus gueter meynung entsprungen sey vnd zu löblichen sachen mit gotes hilff sich treffen möcht, als ewr lieb an dysem brieff, der euch bey disem brieff geczei- get wirt, sehen mag, daz wir ewer lieb darumb verschreiben, ob euch solich sach auch beheglich vnd einfeltig sein vnd sich die also in ewern landen fugen woltten, daz ir dann darczu ewr hilff vnd gunst tun, vnd zu sulchen zeiten an den steten vnd orten ewrer lande gen Beheim stossende schicken vnd bestellen wöllet, daz ez nach dysem hanndel fürgenommen werde, vnd sich hinfür zu besserm frumen fügen vnd zu nüczze komen möge. Geben zu Wirtzpurg am Mitwochen nach sand Seba- stianstag, anno oc. XXVII. Von gotes gnaden Fridrich zu Bamberg, Johanns zu Wirtzpurgk bischoffe, vnd Fridreich marggraff zu Brandenburg.
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487 428. 1427, Jan. 22 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: der Reichstag sei nach Mainz auf den 9 Febr. angesetzt. (Nurnberger Missiv-Buch VII fol. 133".) Den von Eger. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt ewer weisheit von des tags wegen, der zu Meincz oder zu Frankfurt seyn sülle, zuuerschreiben, vnd vns dabey verkündt den kummer vnd gebrechen in Beheim oc., das haben wir wol vernomen. Nu mugt Ir gancz gelawben, daz vns derselb kumer allweg mit ganczem trewen laid gewesen vnd noch ist, vnd also lassen wir ewer freuntschaft wissen, daz vns verkündt vnd verschriben ist worden, daz ein söllicher tag auf den sunntag nach purificationis marie schierist (9 Febr.) zu Meincz seyn sulle vnd ob vns niht ander botschaft ader mêr darynnen begegent, denn wir noch wissen, so meynen wir vnser erber botschaft daselbsthin zu schiken, daz die dauor bey vns awszreite, daz sie bequemlich zu dem tag komen mugen. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria IIIIa Vincencij). 429. 1427, Febr. 14 (Strehlen). Bundbrief der Lande Schweidnitz und Jauer, Breslau u. a. auf zehn Jahre gegen die Ketzer und andere Feinde, unter Obmannschaft des Bi- schofs von Breslau und des Herzogs Ludwig von Brieg. (Ex archivo Reglomont.) Wir hernoch geschreben oc. Bekennen in desim vnsirm briue Allen den die In sehen horen adir lezen, das wir vns mit eyntrechtigem rote vnser Eldisten vnd rethe dem almech- tigen gote czu lobe der Cristenheit vnd dem heiligen Cristen glawben czu sterkunge vnd troste vnsirm gnedigen hern dem
487 428. 1427, Jan. 22 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: der Reichstag sei nach Mainz auf den 9 Febr. angesetzt. (Nurnberger Missiv-Buch VII fol. 133".) Den von Eger. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt ewer weisheit von des tags wegen, der zu Meincz oder zu Frankfurt seyn sülle, zuuerschreiben, vnd vns dabey verkündt den kummer vnd gebrechen in Beheim oc., das haben wir wol vernomen. Nu mugt Ir gancz gelawben, daz vns derselb kumer allweg mit ganczem trewen laid gewesen vnd noch ist, vnd also lassen wir ewer freuntschaft wissen, daz vns verkündt vnd verschriben ist worden, daz ein söllicher tag auf den sunntag nach purificationis marie schierist (9 Febr.) zu Meincz seyn sulle vnd ob vns niht ander botschaft ader mêr darynnen begegent, denn wir noch wissen, so meynen wir vnser erber botschaft daselbsthin zu schiken, daz die dauor bey vns awszreite, daz sie bequemlich zu dem tag komen mugen. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra (feria IIIIa Vincencij). 429. 1427, Febr. 14 (Strehlen). Bundbrief der Lande Schweidnitz und Jauer, Breslau u. a. auf zehn Jahre gegen die Ketzer und andere Feinde, unter Obmannschaft des Bi- schofs von Breslau und des Herzogs Ludwig von Brieg. (Ex archivo Reglomont.) Wir hernoch geschreben oc. Bekennen in desim vnsirm briue Allen den die In sehen horen adir lezen, das wir vns mit eyntrechtigem rote vnser Eldisten vnd rethe dem almech- tigen gote czu lobe der Cristenheit vnd dem heiligen Cristen glawben czu sterkunge vnd troste vnsirm gnedigen hern dem
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488 Romischen oc. Konige czu eren vnd vnsirn landen vnd leuten czu fromen nucz vnd besten voreynet vorwillet vnd vorbunden haben, voreynen vorwillen vnd vorbinden in craft dis brifes, vff czehen gancze Jar, die sich von data dis briffes ane Mittel noch- enander irfolgen werden, vnschedlichen vnd vsgenomen vnsern gnedigen hern den Romischen oc. Konige vorgenanten mit den Ediln Strengen Erbern vnd weizen Manschaften der Lande vnd Stete des Furstenthums Sweidnicz vnd Jawer Breszlaw Namsla vnd Newmargt, das wir eynandir getrewlich helfen roten vnd beysteen wollen vnd sullen mit vnsir ganczen macht wider die böszen Snoden vndit vnd Ketczer vnd dorczu wider alle gewel- dige hant also ap vns ymand mit gewalt vnd mit macht vor- geweldigen vnd vorunrechten, angreifen adir dryngen wolde vber vnser vorwillunge; dowedir sullen wir sein eyntrechteclich vnd eynandir helfen mit leibe vnd mit gute vnd ganczer macht, Auch ap ymand vnder vns, der mit vns in dem bunde stunde, von ymande vorgeweldiget adir vorunrecht wurde, von anheben des bundes bis czum ende, vnd her den bund anruffen wurde gleich voryn czu bieten, vor den sullen wir gleich bieten, wer denn eyn sulchs vorslüge von ym vnd ausginge vnd nicht welde gleich noch recht nemen noch tun noch des bundes dirkenth- nisse, wider den sullen wir alle sein vnd helfen, vnd dem der ym an des bundes dirkentnisse wil losen genugen, dem selben sullen vnd wellen seynes gleichen vnd rechten helfen, wir alle mit enander, mit dreyhundert pherden vff vnser eigene Koste czerunge vnd schaden, were is denn das her grosir macht vnd hulffe bedorfen würde de sal man Im tun noch des bundes dir- kenthnisse abir vff vnser eigene koste czerunge vnd schaden, vnd czu sulcher dirkenthnisse vnd czu andern sachen die den bund antreffen wurden, haben wir fursten czwene vs vns gegeben vnd gekoren die vorgenanten vnsirn herrn den Bisschoff czu Breszla vnd herczog Ludwicen czum Brige, vnd wenn die czwene Fursten, die vorgenanten Land vnd Stete Sweidnicz Jauwer Breszla von sulcher sachen wegen besenten, So sullin yn die von der Sweidnicz vnd Jawer czwene vnd die Breszler mit den Iren auch czwene von Mannen vnd Steten senden, die sullen denn gancze macht haben mit den Fürsten czu dirkennen noch des bundes ausweizunge, Wurden denn die czwene Fürsten mit
488 Romischen oc. Konige czu eren vnd vnsirn landen vnd leuten czu fromen nucz vnd besten voreynet vorwillet vnd vorbunden haben, voreynen vorwillen vnd vorbinden in craft dis brifes, vff czehen gancze Jar, die sich von data dis briffes ane Mittel noch- enander irfolgen werden, vnschedlichen vnd vsgenomen vnsern gnedigen hern den Romischen oc. Konige vorgenanten mit den Ediln Strengen Erbern vnd weizen Manschaften der Lande vnd Stete des Furstenthums Sweidnicz vnd Jawer Breszlaw Namsla vnd Newmargt, das wir eynandir getrewlich helfen roten vnd beysteen wollen vnd sullen mit vnsir ganczen macht wider die böszen Snoden vndit vnd Ketczer vnd dorczu wider alle gewel- dige hant also ap vns ymand mit gewalt vnd mit macht vor- geweldigen vnd vorunrechten, angreifen adir dryngen wolde vber vnser vorwillunge; dowedir sullen wir sein eyntrechteclich vnd eynandir helfen mit leibe vnd mit gute vnd ganczer macht, Auch ap ymand vnder vns, der mit vns in dem bunde stunde, von ymande vorgeweldiget adir vorunrecht wurde, von anheben des bundes bis czum ende, vnd her den bund anruffen wurde gleich voryn czu bieten, vor den sullen wir gleich bieten, wer denn eyn sulchs vorslüge von ym vnd ausginge vnd nicht welde gleich noch recht nemen noch tun noch des bundes dirkenth- nisse, wider den sullen wir alle sein vnd helfen, vnd dem der ym an des bundes dirkentnisse wil losen genugen, dem selben sullen vnd wellen seynes gleichen vnd rechten helfen, wir alle mit enander, mit dreyhundert pherden vff vnser eigene Koste czerunge vnd schaden, were is denn das her grosir macht vnd hulffe bedorfen würde de sal man Im tun noch des bundes dir- kenthnisse abir vff vnser eigene koste czerunge vnd schaden, vnd czu sulcher dirkenthnisse vnd czu andern sachen die den bund antreffen wurden, haben wir fursten czwene vs vns gegeben vnd gekoren die vorgenanten vnsirn herrn den Bisschoff czu Breszla vnd herczog Ludwicen czum Brige, vnd wenn die czwene Fursten, die vorgenanten Land vnd Stete Sweidnicz Jauwer Breszla von sulcher sachen wegen besenten, So sullin yn die von der Sweidnicz vnd Jawer czwene vnd die Breszler mit den Iren auch czwene von Mannen vnd Steten senden, die sullen denn gancze macht haben mit den Fürsten czu dirkennen noch des bundes ausweizunge, Wurden denn die czwene Fürsten mit
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489 den viren von den Mannen vnd Steten czu rote das mannen adir Fursten mer vnd auch mer von den Mannen vnd Steten bedürften, zu sulchen sachen vnd dirkenthnisse, vnd denn hie czu die Fursten vnd dy lande besenten, so sullen die Fursten, die man also besenden würde, vnuorczogenlich vnd an alle wider rede komen wo man yn hin bescheiden würde an eyne gelegene stat, vnd die von der Sweidnicz vnd Jawir sullen czu den czweyen die sie vorgesant haben noch vire vnd die Bresz- lawer mit den iren auch noch vire senden an alle wider rede, Was denn die Fürsten mit den selben also dirkennen vndir- weizen vnd aussprechen würden, doran sullen Ine sulche teil lasen genugen, vnd das stete vnd ganz halden vnd volfuren an allis wedirsprechen, Auch was sachen an den Bund komen würden, den mit sulchen sachen sal man vorbescheiden in eynem monden, vnd dornoch noch schulde vnd noch antwert sal man des eynen vsspruch tun in dreyen monden, Auch sal einer den andern vor den Bund nicht heischen noch vorclagen, ym konne denn vor seyne Erphern in den gerichten do her Inne siczt nicht recht widerfaren. Auch sullen wir egenanten Fursten V hundert pherde an die grencze legen, dreyhundert an die grencze an der Sweid- niczer land vnd die Breszlawer fumfezig, vnd czweyhundert an die Grenicz an Herczog Przemken lant, adir wo is not sein würde noch der Fursten vnd der gekorn dirkentnisse. Auch wurde vndir vns ymande der in dem Bunde stet czweitrechtik vmb schelunge vnd bröche welchirley die weren die sie vnder- enander hetten, der czweitracht vnd schelunge sullen sie bey dem Bunde bleiben, vnd eyner dem andern gleich tun, noch des bundes dirkenntnisse vnd ausweizunge als oben geschreben stet. Auch do got noch lange vor sey, ap der vorgenante vnser gnediger herre der Konig von Todes wegen abeginge, vnd vns denn ymand vorgeweldigen vnd vorvnrechten welde, So haben wir vns des gancz voreynet, vorwillet, vorleibet vnd vorbunden, das wir wider den sein wollen vnd sollen, vnd eynander ge- trewlichen helfen, roten vnd beysteen eyntrechticlich mit ganczer macht, Vnd geloben des bey treuwen vnd eren desen bund stete gancz vnd festiclich vnd vnuorbruchlich czuhalden, vnd von eyander nicht czu treten, So lange bis das wir mitenander vnd eyn iczlicher besunder bey seynen gnadungen rechten vnd
489 den viren von den Mannen vnd Steten czu rote das mannen adir Fursten mer vnd auch mer von den Mannen vnd Steten bedürften, zu sulchen sachen vnd dirkenthnisse, vnd denn hie czu die Fursten vnd dy lande besenten, so sullen die Fursten, die man also besenden würde, vnuorczogenlich vnd an alle wider rede komen wo man yn hin bescheiden würde an eyne gelegene stat, vnd die von der Sweidnicz vnd Jawir sullen czu den czweyen die sie vorgesant haben noch vire vnd die Bresz- lawer mit den iren auch noch vire senden an alle wider rede, Was denn die Fürsten mit den selben also dirkennen vndir- weizen vnd aussprechen würden, doran sullen Ine sulche teil lasen genugen, vnd das stete vnd ganz halden vnd volfuren an allis wedirsprechen, Auch was sachen an den Bund komen würden, den mit sulchen sachen sal man vorbescheiden in eynem monden, vnd dornoch noch schulde vnd noch antwert sal man des eynen vsspruch tun in dreyen monden, Auch sal einer den andern vor den Bund nicht heischen noch vorclagen, ym konne denn vor seyne Erphern in den gerichten do her Inne siczt nicht recht widerfaren. Auch sullen wir egenanten Fursten V hundert pherde an die grencze legen, dreyhundert an die grencze an der Sweid- niczer land vnd die Breszlawer fumfezig, vnd czweyhundert an die Grenicz an Herczog Przemken lant, adir wo is not sein würde noch der Fursten vnd der gekorn dirkentnisse. Auch wurde vndir vns ymande der in dem Bunde stet czweitrechtik vmb schelunge vnd bröche welchirley die weren die sie vnder- enander hetten, der czweitracht vnd schelunge sullen sie bey dem Bunde bleiben, vnd eyner dem andern gleich tun, noch des bundes dirkenntnisse vnd ausweizunge als oben geschreben stet. Auch do got noch lange vor sey, ap der vorgenante vnser gnediger herre der Konig von Todes wegen abeginge, vnd vns denn ymand vorgeweldigen vnd vorvnrechten welde, So haben wir vns des gancz voreynet, vorwillet, vorleibet vnd vorbunden, das wir wider den sein wollen vnd sollen, vnd eynander ge- trewlichen helfen, roten vnd beysteen eyntrechticlich mit ganczer macht, Vnd geloben des bey treuwen vnd eren desen bund stete gancz vnd festiclich vnd vnuorbruchlich czuhalden, vnd von eyander nicht czu treten, So lange bis das wir mitenander vnd eyn iczlicher besunder bey seynen gnadungen rechten vnd
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490 freiheiten bleiben, als die von aldirs gewest sein vnd eyn yder- mann gehabt hat vnd begnadet ist, vnd tun ob got wil doran wir recht tun. Alle vnd igliche hirinne geschrebene stucke punkte vnd Artikel globen wir alle mitenander vnd eyn iczlicher be- sunder bei vnsern guten treuwen vnd Eren feste stete gancz vnuorbrüchlich vnd vnuorserlich czu halden vnd czuuolfüren, vnd des czu steter haldunge haben wir vnser iczlichen seyn Ingesigel mit gutem willen vnd rechtir wissen an disen briff losen hengen. Geben zu Strelen in die sancti Valentini Anno oc. XXVII. 430. 1427, Febr. 14 (Strehlen). Dieselben Verbündeten von Strehlen einigen sich mit einigen Herren der königlichen Partei in Böhmen, in den nächsten Pfingstagen cinen Feldzug gegen die böhmischen Ketzer zu unternehmen. (Grünhagen 1. c. n. 73 [aus Handschriften].) Wir Conrad von gotes gnadin bischoff zcu Bresslau vnd wir Przencko von denselben gots gnaden hertczog vnd herre zcu Troppaw vnd andir fürstin in der Slesie, lantman vnd stete der furstenthume Swydenicz, Jauwir vnd Bresslow an eynem teyle vnd die edeln herrn her Jon von Opatzen vnd her Puothe von Czastalowicz in macht ander hern, der lantluthe, der stete vnd lande der cronen zcu Behemen, die is mit vnsern gnedigen herrn dem konige halden, am andern teyle, bekennen mit dissin vnssen brieffe offenbarlich allen den, die en sehen adir horin lesin, das wir angesehen haben den grossen obirswenclichen, unvorwintlichen schadin vnd vorterbniss, der (der) hochgelobten cronen vnd dem lande zu Behemen von tage zu tage und ye lenger ye mer geschiet vnd den achtbaren marggrafthume zcu Mehrern vnd allen inwohnern derselbin lande von den bozen vorczayten mutwilligen luthen, den ketczern vnd wycleffen, die betrogin seyn von den bozen phaffin, czu deme wir alle vnser vermogen vnd fleiss mit grosser anloge vnd muhe gethan habin, vnd haben doran vnsers leybes vnd guts nicht geschonet czu voraws vmb den namen gotes des almechtigen vnd der iunc- frawen Marie seyner mutter zeu ere vnd zcu lobe aller heiligen,
490 freiheiten bleiben, als die von aldirs gewest sein vnd eyn yder- mann gehabt hat vnd begnadet ist, vnd tun ob got wil doran wir recht tun. Alle vnd igliche hirinne geschrebene stucke punkte vnd Artikel globen wir alle mitenander vnd eyn iczlicher be- sunder bei vnsern guten treuwen vnd Eren feste stete gancz vnuorbrüchlich vnd vnuorserlich czu halden vnd czuuolfüren, vnd des czu steter haldunge haben wir vnser iczlichen seyn Ingesigel mit gutem willen vnd rechtir wissen an disen briff losen hengen. Geben zu Strelen in die sancti Valentini Anno oc. XXVII. 430. 1427, Febr. 14 (Strehlen). Dieselben Verbündeten von Strehlen einigen sich mit einigen Herren der königlichen Partei in Böhmen, in den nächsten Pfingstagen cinen Feldzug gegen die böhmischen Ketzer zu unternehmen. (Grünhagen 1. c. n. 73 [aus Handschriften].) Wir Conrad von gotes gnadin bischoff zcu Bresslau vnd wir Przencko von denselben gots gnaden hertczog vnd herre zcu Troppaw vnd andir fürstin in der Slesie, lantman vnd stete der furstenthume Swydenicz, Jauwir vnd Bresslow an eynem teyle vnd die edeln herrn her Jon von Opatzen vnd her Puothe von Czastalowicz in macht ander hern, der lantluthe, der stete vnd lande der cronen zcu Behemen, die is mit vnsern gnedigen herrn dem konige halden, am andern teyle, bekennen mit dissin vnssen brieffe offenbarlich allen den, die en sehen adir horin lesin, das wir angesehen haben den grossen obirswenclichen, unvorwintlichen schadin vnd vorterbniss, der (der) hochgelobten cronen vnd dem lande zu Behemen von tage zu tage und ye lenger ye mer geschiet vnd den achtbaren marggrafthume zcu Mehrern vnd allen inwohnern derselbin lande von den bozen vorczayten mutwilligen luthen, den ketczern vnd wycleffen, die betrogin seyn von den bozen phaffin, czu deme wir alle vnser vermogen vnd fleiss mit grosser anloge vnd muhe gethan habin, vnd haben doran vnsers leybes vnd guts nicht geschonet czu voraws vmb den namen gotes des almechtigen vnd der iunc- frawen Marie seyner mutter zeu ere vnd zcu lobe aller heiligen,
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491 vnd vmb dem getrawirten cristin gloubin vnd durch eynigunge wille der heiligen romischen kirchen vnd zcu ordenunge der oben geschrebin cronen zcu Behem vnd der marggrafeschafft zcu Merhern vnd zcu gehorsambkeit dem allerdurchluchtigisten für- sten vnd herrn hern Sigemundi des romischin, vngerischen vnd bemischen koniges, vnssers gnedigen erbhern, eyne sulche be- redunge vnd eynunge gemacht haben und machen die eyntrech- ticlichen mit gutin willin, guter vornunfft vnd mit rechten wissen in crafft diss briffis noch der beredunge, alzo hyrnoch geschrebin stehit, alzo das wir ffürsten von Slesien, manne vnd stete der ffürstenthume Swydenicz, Jauwir vnd Bresslaw oben geschriebin vnd andir, die mit vns an die beredunge getretin seyn adir noch zcutretin werden, sullen vnd globen mit vnsser macht gein Behem zcurucken vnd do ein feld mit eyme here zu machen, nemlich uff die nehist komenden pfingsten (8 Juni) adir entlich vnd ane uffczog acht tage dornoch vnd wir oben geschrebin hern Jone von Opatzen vnd her Puotho von Czastalowicz mit macht andir herrn der landluthe, der stete vnd des landes der cronen zcu Behemen vnd ouch mit macht alle der, die mit vns in die be- redunge getreten seyn ader treten wollin, sullen vnd geloben mit vnser macht czu den obingeschrebin irluchten ffürsten, lan- den vnd stetin obingeschreben in desselbin feld mit macht vnd mit here zcu rucken uff dieselbin czyt vnd tage, als obinn ge- schrebin stehit. Czu schickunge vnd ordenunge desselbinn heres sullen die obin geschrebin ffürsten vss der Slessien geben vnd kysen czweene fürsten zu houptluthin, vnd die behemischen herren ouch zcu solcher schickunge vnd ordnunge sullen czweene behmische herren gebin vnde kysen zcu houptluthen, die (v)yre houptluthe sullen eyne vnd eintrechtig seyn vor eynen mann, also doch das die houptluthe uss der Slesie ire luthe schicken vnd richtin sollen vnd die houptluthe von Behemen ouch ire lute schicken vnd richten sollen, vnd die houptluthe, die von beiden teilen dorczu gegebin seyn, sullin, so sie allirschirste mogen, alzo die ffürsten ire seyte vorsichern vnd bestetigen, wer mit (ere) in dos feld wil, vnd des sullen die ffursten die andir seyte also den herrn von Behemen mit eynen gewissen botin offenbaren vnd beschrebin geben. Were denn, das sich die obgeschrieben houptluthe, worumb das were, adir vmb was sache das were,
491 vnd vmb dem getrawirten cristin gloubin vnd durch eynigunge wille der heiligen romischen kirchen vnd zcu ordenunge der oben geschrebin cronen zcu Behem vnd der marggrafeschafft zcu Merhern vnd zcu gehorsambkeit dem allerdurchluchtigisten für- sten vnd herrn hern Sigemundi des romischin, vngerischen vnd bemischen koniges, vnssers gnedigen erbhern, eyne sulche be- redunge vnd eynunge gemacht haben und machen die eyntrech- ticlichen mit gutin willin, guter vornunfft vnd mit rechten wissen in crafft diss briffis noch der beredunge, alzo hyrnoch geschrebin stehit, alzo das wir ffürsten von Slesien, manne vnd stete der ffürstenthume Swydenicz, Jauwir vnd Bresslaw oben geschriebin vnd andir, die mit vns an die beredunge getretin seyn adir noch zcutretin werden, sullen vnd globen mit vnsser macht gein Behem zcurucken vnd do ein feld mit eyme here zu machen, nemlich uff die nehist komenden pfingsten (8 Juni) adir entlich vnd ane uffczog acht tage dornoch vnd wir oben geschrebin hern Jone von Opatzen vnd her Puotho von Czastalowicz mit macht andir herrn der landluthe, der stete vnd des landes der cronen zcu Behemen vnd ouch mit macht alle der, die mit vns in die be- redunge getreten seyn ader treten wollin, sullen vnd geloben mit vnser macht czu den obingeschrebin irluchten ffürsten, lan- den vnd stetin obingeschreben in desselbin feld mit macht vnd mit here zcu rucken uff dieselbin czyt vnd tage, als obinn ge- schrebin stehit. Czu schickunge vnd ordenunge desselbinn heres sullen die obin geschrebin ffürsten vss der Slessien geben vnd kysen czweene fürsten zu houptluthin, vnd die behemischen herren ouch zcu solcher schickunge vnd ordnunge sullen czweene behmische herren gebin vnde kysen zcu houptluthen, die (v)yre houptluthe sullen eyne vnd eintrechtig seyn vor eynen mann, also doch das die houptluthe uss der Slesie ire luthe schicken vnd richtin sollen vnd die houptluthe von Behemen ouch ire lute schicken vnd richten sollen, vnd die houptluthe, die von beiden teilen dorczu gegebin seyn, sullin, so sie allirschirste mogen, alzo die ffürsten ire seyte vorsichern vnd bestetigen, wer mit (ere) in dos feld wil, vnd des sullen die ffursten die andir seyte also den herrn von Behemen mit eynen gewissen botin offenbaren vnd beschrebin geben. Were denn, das sich die obgeschrieben houptluthe, worumb das were, adir vmb was sache das were,
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492 das got nicht gebe, sich zcweiten vnd mochten des nicht obir- eyn komen, voreynen vor eynen mann is were vmb das feld zcu machen adir von abeczyhen vnd aberucken von dem felde adir vmb stete (der) hussen adir possatken gewinnunge adir vmb der nedirgeleyetin vye(n)de teilunge adir vmb gefangene, des allis, is sey genannt adir ungenannt, das sich in den leuffen zcukünfftig dirgehen mochte, des sullen die obirmanne gewal- tige entscheider seyn, nemlich der allir erwirdigiste in got vater vnd herrn her Johannes der romischen kirchen cardinal, bischof zu Olomutz und der erwirdige in got vater und her her Con- radt bischove zcu Bresslow, vnd des allis, wes dy vyer houpt- luthe an beyden teiln gekorn, vnd obir das, was die czweene obirsten obirmanne vsssprechin, des sullen wir alle obingeschre- bene fürsten, bemische herrn, lande vnd stete halden vnd globen gehorsam zcu seyn bey dem rechtin cristin glouben vnd bey vnsse truwen vnd eren ane allis wedirsprechin vnd bey den bussen, die geschrebin stehn. Were abir sache, daz die obir- manne eynir grossin vnd sweren busse doruff zcu setzen zcu rote wurdin, die gloubin wir ouch czu haldin bei vnssern trewen vnd eren, wer denne das nicht hilde, den sullen wir haben vnd haldin vor eynen vorworffen, trawlosen vnd erlosin man vnd globin eyntrechticlich widder in zcu seyn. Gescheen vnd geben zcu Strelin am tage sancti Valentini noch Cristi geburt XIIII°. vnd in dem XXVII. iaren. An dornstage vor Valentini (13 Febr.) zcu Strelin habin sich die fürstin, mann vnd stete der ffürstinthume Swydenicz, Jauwir vnd Bresslow eyntrechticlich geeynet in sulcher mosse, also hienoch geschrebin stehit: Czum ersten sullin sie alle vnd eyn yczlicher besundir czwischen den ostern (20 Apr.) besehen vnd beschawen alle ire luthe vnd ire macht gancz vnd eygent- lich irfaren vnd das selbir in den ostir heiligen tagen beschrebin geben nemlich die ffursten nedewenig gesessin her Conrad, bischoff zcu Bresslow, vnd herczog Lodwig zcu Brige vnd die fürsten obirwenig gesessin herczog Przemke vnd herczog Bern- hard. Item so sollen die ffursten alle off seyn mit ires selbis leybe. Item alle edele freye vnd nicht freye sullen ouch off
492 das got nicht gebe, sich zcweiten vnd mochten des nicht obir- eyn komen, voreynen vor eynen mann is were vmb das feld zcu machen adir von abeczyhen vnd aberucken von dem felde adir vmb stete (der) hussen adir possatken gewinnunge adir vmb der nedirgeleyetin vye(n)de teilunge adir vmb gefangene, des allis, is sey genannt adir ungenannt, das sich in den leuffen zcukünfftig dirgehen mochte, des sullen die obirmanne gewal- tige entscheider seyn, nemlich der allir erwirdigiste in got vater vnd herrn her Johannes der romischen kirchen cardinal, bischof zu Olomutz und der erwirdige in got vater und her her Con- radt bischove zcu Bresslow, vnd des allis, wes dy vyer houpt- luthe an beyden teiln gekorn, vnd obir das, was die czweene obirsten obirmanne vsssprechin, des sullen wir alle obingeschre- bene fürsten, bemische herrn, lande vnd stete halden vnd globen gehorsam zcu seyn bey dem rechtin cristin glouben vnd bey vnsse truwen vnd eren ane allis wedirsprechin vnd bey den bussen, die geschrebin stehn. Were abir sache, daz die obir- manne eynir grossin vnd sweren busse doruff zcu setzen zcu rote wurdin, die gloubin wir ouch czu haldin bei vnssern trewen vnd eren, wer denne das nicht hilde, den sullen wir haben vnd haldin vor eynen vorworffen, trawlosen vnd erlosin man vnd globin eyntrechticlich widder in zcu seyn. Gescheen vnd geben zcu Strelin am tage sancti Valentini noch Cristi geburt XIIII°. vnd in dem XXVII. iaren. An dornstage vor Valentini (13 Febr.) zcu Strelin habin sich die fürstin, mann vnd stete der ffürstinthume Swydenicz, Jauwir vnd Bresslow eyntrechticlich geeynet in sulcher mosse, also hienoch geschrebin stehit: Czum ersten sullin sie alle vnd eyn yczlicher besundir czwischen den ostern (20 Apr.) besehen vnd beschawen alle ire luthe vnd ire macht gancz vnd eygent- lich irfaren vnd das selbir in den ostir heiligen tagen beschrebin geben nemlich die ffursten nedewenig gesessin her Conrad, bischoff zcu Bresslow, vnd herczog Lodwig zcu Brige vnd die fürsten obirwenig gesessin herczog Przemke vnd herczog Bern- hard. Item so sollen die ffursten alle off seyn mit ires selbis leybe. Item alle edele freye vnd nicht freye sullen ouch off
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493 seyn, wer ye vor iogent, vor alder mag. Item in den stetin sullen allis veyer den fünften ussrichten vnd die gebuwere auch allis vyer den fünften. Item so sullen allis der czehne alzo ussgericht beyde in stetin vnd die gebuwer habin eynen wagen. Item so sullen die uss den stetin harnisch haben, so sie beste vnd meiste mögen. Item uff sulchen wagen sullen sie spys haben uff zwelff wochin. Item uff yglichen wagen sullen sie haben eyne lantczucht, czwey grabescheyt, czwene exe, czwu hawen, drey gesnetene bret vnd dorczu ire were, armbroste, spyssse vnd andir gewere, zo sie beste und meiste gehabin mogen. Item yglich ffurste mit seynen stetin sal habin vnd mit ym bringen czwu adir dry steynbuchsen vnd pulver vnd steyne, dorczu eyne notdorfft vnd ouch pfeiffen vnd hawfenicz, das meisten, so her mag gehaben. Item yglich hofestaat sal gebin 4 gr., yglich gertner 1 gr., yglich schultis 1 fl., iglich freyer 1 fl., cyn mengeschofer 4 gr., eyn mengemolner 4 gr., eyn erb- moller 1 fl., der kreczmer 4 gr., von yczlichen byer 4 gr. 431. 1427, Febr. 24 (Grimma). Herzog Friedrich von Sachsen an die schlesischen Fürsten: da ihr Bote zum vergangenen Reichstag nach Mainz nicht rechtzeitig anlangte, so ladet er sie zu einem anderen Tage nach Frankfurt am Main ein oc. (Grünhagen 1. c. n. 74 [Abschrift in Königsbergl.) Fruntlichen dinst und was wir und gutes vormogen zu- voran. Erwirdiger vater, liber herre und hochgeborn fursten, libin ohmen. Nochdem und als unser herren mitkurfursten und wir eynes gemeynen tages uff den suntag Appolonie schirst vorgangen (Febr. 9) ken Mencz abirkomen waren, dorczu denne ir und auch andir des reichs fursten, herren vnd stete sulden komen sein adir ire treffliche bottschaft geschicket haben, denne czu rote czu werdin, wy und in welcher weize (die) vordamp- denten ketczer Behmen durch eynen gemeinen anslag mochten czustoeret un awsgerewtet werden uff den sommer schierst komf- tigen, die botschaft euwern liben aldar denne nicht gesant ha-
493 seyn, wer ye vor iogent, vor alder mag. Item in den stetin sullen allis veyer den fünften ussrichten vnd die gebuwere auch allis vyer den fünften. Item so sullen allis der czehne alzo ussgericht beyde in stetin vnd die gebuwer habin eynen wagen. Item so sullen die uss den stetin harnisch haben, so sie beste vnd meiste mögen. Item uff sulchen wagen sullen sie spys haben uff zwelff wochin. Item uff yglichen wagen sullen sie haben eyne lantczucht, czwey grabescheyt, czwene exe, czwu hawen, drey gesnetene bret vnd dorczu ire were, armbroste, spyssse vnd andir gewere, zo sie beste und meiste gehabin mogen. Item yglich ffurste mit seynen stetin sal habin vnd mit ym bringen czwu adir dry steynbuchsen vnd pulver vnd steyne, dorczu eyne notdorfft vnd ouch pfeiffen vnd hawfenicz, das meisten, so her mag gehaben. Item yglich hofestaat sal gebin 4 gr., yglich gertner 1 gr., yglich schultis 1 fl., iglich freyer 1 fl., cyn mengeschofer 4 gr., eyn mengemolner 4 gr., eyn erb- moller 1 fl., der kreczmer 4 gr., von yczlichen byer 4 gr. 431. 1427, Febr. 24 (Grimma). Herzog Friedrich von Sachsen an die schlesischen Fürsten: da ihr Bote zum vergangenen Reichstag nach Mainz nicht rechtzeitig anlangte, so ladet er sie zu einem anderen Tage nach Frankfurt am Main ein oc. (Grünhagen 1. c. n. 74 [Abschrift in Königsbergl.) Fruntlichen dinst und was wir und gutes vormogen zu- voran. Erwirdiger vater, liber herre und hochgeborn fursten, libin ohmen. Nochdem und als unser herren mitkurfursten und wir eynes gemeynen tages uff den suntag Appolonie schirst vorgangen (Febr. 9) ken Mencz abirkomen waren, dorczu denne ir und auch andir des reichs fursten, herren vnd stete sulden komen sein adir ire treffliche bottschaft geschicket haben, denne czu rote czu werdin, wy und in welcher weize (die) vordamp- denten ketczer Behmen durch eynen gemeinen anslag mochten czustoeret un awsgerewtet werden uff den sommer schierst komf- tigen, die botschaft euwern liben aldar denne nicht gesant ha-
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494 bin, umme des und auch umme andir abewesin willem sein der- selbin unsir herren mitkurfursten und unser frunde eynes an- dern gemeyne tages uff den suntag quasimodogeniti czu latyn genant schirst komftigen (Apr. 27) eynig geworden ken Fran- kenfurd unde obirkomen, dorczu denne abir alle ander des reiches fursten, herren und stete vorbottet werden und komen sullen, unde ist mit unsirn rethen, dy wir dobey gehabt haben, vorlassin mit uns an czu tragen euch den tag czuvorkundigen, und das ir dorczu euwern erber und treffliche botschaft schicken woldet zu schreiben. Nu ist euwer herolt mit euwerm briffe bey unsirn rethen ken Asschaffenburg komen noch der czeit, als der tag czu Mencz gereit was gehaldin unde vorgegangin, wir weldin wol, daz her ehir und czu dem tage komen were, so hette wir gehuft euwern (sic) briff sulde den, dy uff dem tage gefuget waren, grosin trost den ketczern czu wedirsten gegeben und dysin ingehitcziget haben, dovon bitte wir euwer fruntschaft, so wir fleisigste mögen, ir wellet noch euwern frund und rethe mit macht czu dem egenanten tage ken Fran- kenfurd an den Meyn uff di egenante czeit suntag quasimodo- geniti schirste schicken, und daz an euch keynen gebrechen werdin lasin, und wenne wir in euwern briffe, der uns und an- dern unsern mitkurfursten in eyner gemeyne czugeschreben stet, an dem leczten vorsten unde vornemen, das ir euch eynes andirn tages czu sampne czu komen und euch genczlichen zu eynem felde ken Behem zu stellen und zu schicken vortragen habt, daz wir gerne von euch vornemen, ist unser gancze mey- nunge und beten daz mit fleysse, ir wollet den tag also von euch berameten nicht abeslaen sundir den eynen unvorczogen- lichen vorgangen habin lassin und uns selben tag czuvor schrei- ben bey desin keginwortigen unsern boten, so sey wir in mey- nunge unsern rethe auch doczu euch zu schicken, und was wir dorczu, wes ir der cristenheid czu hulfe unde beystand gutes rotes wurdet, gehelfin kunden, sal uns noch unsern vormögen nicht vordrisen. Euwe gutliche beschreben antwert, were auch derselbe tag iczunt von euch gehalden und vorgangen, so wellit uns doch zuschreiben, was ir doruf habt beslossin, und wy ir do von seit abe gescheiden, so vil euch daz fuget, daz wollen wir, wo mit wir konnen, umbe euch gerne vordinen. Geben czu
494 bin, umme des und auch umme andir abewesin willem sein der- selbin unsir herren mitkurfursten und unser frunde eynes an- dern gemeyne tages uff den suntag quasimodogeniti czu latyn genant schirst komftigen (Apr. 27) eynig geworden ken Fran- kenfurd unde obirkomen, dorczu denne abir alle ander des reiches fursten, herren und stete vorbottet werden und komen sullen, unde ist mit unsirn rethen, dy wir dobey gehabt haben, vorlassin mit uns an czu tragen euch den tag czuvorkundigen, und das ir dorczu euwern erber und treffliche botschaft schicken woldet zu schreiben. Nu ist euwer herolt mit euwerm briffe bey unsirn rethen ken Asschaffenburg komen noch der czeit, als der tag czu Mencz gereit was gehaldin unde vorgegangin, wir weldin wol, daz her ehir und czu dem tage komen were, so hette wir gehuft euwern (sic) briff sulde den, dy uff dem tage gefuget waren, grosin trost den ketczern czu wedirsten gegeben und dysin ingehitcziget haben, dovon bitte wir euwer fruntschaft, so wir fleisigste mögen, ir wellet noch euwern frund und rethe mit macht czu dem egenanten tage ken Fran- kenfurd an den Meyn uff di egenante czeit suntag quasimodo- geniti schirste schicken, und daz an euch keynen gebrechen werdin lasin, und wenne wir in euwern briffe, der uns und an- dern unsern mitkurfursten in eyner gemeyne czugeschreben stet, an dem leczten vorsten unde vornemen, das ir euch eynes andirn tages czu sampne czu komen und euch genczlichen zu eynem felde ken Behem zu stellen und zu schicken vortragen habt, daz wir gerne von euch vornemen, ist unser gancze mey- nunge und beten daz mit fleysse, ir wollet den tag also von euch berameten nicht abeslaen sundir den eynen unvorczogen- lichen vorgangen habin lassin und uns selben tag czuvor schrei- ben bey desin keginwortigen unsern boten, so sey wir in mey- nunge unsern rethe auch doczu euch zu schicken, und was wir dorczu, wes ir der cristenheid czu hulfe unde beystand gutes rotes wurdet, gehelfin kunden, sal uns noch unsern vormögen nicht vordrisen. Euwe gutliche beschreben antwert, were auch derselbe tag iczunt von euch gehalden und vorgangen, so wellit uns doch zuschreiben, was ir doruf habt beslossin, und wy ir do von seit abe gescheiden, so vil euch daz fuget, daz wollen wir, wo mit wir konnen, umbe euch gerne vordinen. Geben czu
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495 Grimme am montage senth Matestage undir unsirn sigel anno domini oc. XXVII. Ffridrich von gotes gnoden herczog czu Sachsin, dez heyligen romischen reichs erczmarschalk. Dem erwirdigen in gote vater und herrn herrn Cunrad bischoff czu Breszlaw und den hogeboren ffursten herrn Bernhard zu Falkenberg, herrn Ludwigen zum Brige und Legnicz und andir in Slesien fursten und herren, unsirn liben herren omen und besundern guten frunden oc. 432. 1427, Mart. 2 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den Burggrafen und den Rath von Tachau: er willigt ein, dass seine Dienstleute noch einen Monat länger in Tachau bleiben. (Nürnberger Missiv-Buch VII, fol. 149.) Heinrich von Metelks Burggrafen zu Tachaw vnd dem Rate der Stat daselbs. Lieber Herr Burggraf vnd lieben frewnde! Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt die vnsern, die wir vor ewer weisheit zugesandt haben, lenger bey ewch beleiben zu lassen oc., das haben wir wol vernomen. Nu wie wol vns söllich sache alleyn swèr seyn vnd wir der vnsern bey vns auch wol bedörf- ten, doch Im besten got zu lob, Cristem glawben zu sterkung, vnserm gnedigisten Herren.. dem Römischen oc. Künig zu dienst vnd ewch zu trost, so wollen wir dieselben die vnsern noch einen monat bey ewch beleiben lassen vnd schreiben In auch das hiemit. Denn wo wir ewer erberkeit Lieb oder dienst oc. Datum dominica esto mihi.
495 Grimme am montage senth Matestage undir unsirn sigel anno domini oc. XXVII. Ffridrich von gotes gnoden herczog czu Sachsin, dez heyligen romischen reichs erczmarschalk. Dem erwirdigen in gote vater und herrn herrn Cunrad bischoff czu Breszlaw und den hogeboren ffursten herrn Bernhard zu Falkenberg, herrn Ludwigen zum Brige und Legnicz und andir in Slesien fursten und herren, unsirn liben herren omen und besundern guten frunden oc. 432. 1427, Mart. 2 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den Burggrafen und den Rath von Tachau: er willigt ein, dass seine Dienstleute noch einen Monat länger in Tachau bleiben. (Nürnberger Missiv-Buch VII, fol. 149.) Heinrich von Metelks Burggrafen zu Tachaw vnd dem Rate der Stat daselbs. Lieber Herr Burggraf vnd lieben frewnde! Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt die vnsern, die wir vor ewer weisheit zugesandt haben, lenger bey ewch beleiben zu lassen oc., das haben wir wol vernomen. Nu wie wol vns söllich sache alleyn swèr seyn vnd wir der vnsern bey vns auch wol bedörf- ten, doch Im besten got zu lob, Cristem glawben zu sterkung, vnserm gnedigisten Herren.. dem Römischen oc. Künig zu dienst vnd ewch zu trost, so wollen wir dieselben die vnsern noch einen monat bey ewch beleiben lassen vnd schreiben In auch das hiemit. Denn wo wir ewer erberkeit Lieb oder dienst oc. Datum dominica esto mihi.
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496 433. 1427, Mart. 12 (Zittau). Gottfried Rodenberg, Vogt zu Leipe, meldet dem Hochmeister, wie viele Hunderte von Hussiten beim Einbruch in das Kloster des heiligen Procops durch ein Donnerwetter erschlagen und durch den Einsturz eines Ge- wölbes getödtet worden seien. (Ex archivo Regiomont.) (Orig. stark beschadigt.) Meinen gar willigen vndertenigen gehorsam czuuor Erwir- diger gnediger liber Her Homeister Euwir gnode czu wissen geruche wy daz dy Ketczer komen syn vor sinte Procobs Cl ... — — begraben leyt vnde haben daz gewunnen vnde — — vnde nomen waz quomen in dy Kirche also daz sie — sy obirquomen do bewisete got der almechtige syne macht durch des — — . . . sse des heiligen sinte Procobs vnde daz eyn wetir quam alze Doner vnde bliz vnde — — gewelwe nedir daz ir bey hunderten tot bleyb weniger adir mer dy andern vor- brante der blix — — swarcz syn zam dy moren vnde seyn eyn teil toep worden vnde von Iren sinnen komen, ouch so spricht man daz eczliche daz grab sinte Procobs wolden czu- brechen do sy daz gegeb.... gryffen do bleben In dy Hende dorane cleben vnde bleben aldo steen, alleyne ich daz euwern gnoden — vor wore schribe Idoch so dy rede alzo geet, Sundir nicht glich obir eyn treyt der als anders dovon saget denne der ander daz man nicht weis weme man glouben sal Geschre- ben czur Sittaw am Tage Gregorii (1427). Bruder Gotfryd Rodenburg, Voyth zur Leype. Deme Erwirdigen vnserm Homeister dutsches Ordens mit aller wirdykait.
496 433. 1427, Mart. 12 (Zittau). Gottfried Rodenberg, Vogt zu Leipe, meldet dem Hochmeister, wie viele Hunderte von Hussiten beim Einbruch in das Kloster des heiligen Procops durch ein Donnerwetter erschlagen und durch den Einsturz eines Ge- wölbes getödtet worden seien. (Ex archivo Regiomont.) (Orig. stark beschadigt.) Meinen gar willigen vndertenigen gehorsam czuuor Erwir- diger gnediger liber Her Homeister Euwir gnode czu wissen geruche wy daz dy Ketczer komen syn vor sinte Procobs Cl ... — — begraben leyt vnde haben daz gewunnen vnde — — vnde nomen waz quomen in dy Kirche also daz sie — sy obirquomen do bewisete got der almechtige syne macht durch des — — . . . sse des heiligen sinte Procobs vnde daz eyn wetir quam alze Doner vnde bliz vnde — — gewelwe nedir daz ir bey hunderten tot bleyb weniger adir mer dy andern vor- brante der blix — — swarcz syn zam dy moren vnde seyn eyn teil toep worden vnde von Iren sinnen komen, ouch so spricht man daz eczliche daz grab sinte Procobs wolden czu- brechen do sy daz gegeb.... gryffen do bleben In dy Hende dorane cleben vnde bleben aldo steen, alleyne ich daz euwern gnoden — vor wore schribe Idoch so dy rede alzo geet, Sundir nicht glich obir eyn treyt der als anders dovon saget denne der ander daz man nicht weis weme man glouben sal Geschre- ben czur Sittaw am Tage Gregorii (1427). Bruder Gotfryd Rodenburg, Voyth zur Leype. Deme Erwirdigen vnserm Homeister dutsches Ordens mit aller wirdykait.
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497 434. 1427, Apr. 12. Gottfried Rodenberg an den Hochmeister deutsches Ordens: Johann von Wartenberg sei nicht zu den Ketzern getreten, in Prag herrsche Zwietracht mit den Taborern und grosse Theuerung oc. (Ex archivo Regiomont.) Minen gar willigen vndirtenigen gehorsam czuuor Erwir- diger gnediger liber her meister oc. oc. Ouch gnediger liber her meister alzo euwern gnaden ich letst geschreben habe von her Joen von Wartenberg daz her sich mit den Ketzern sulde voreynet haben, dorane nichts ist, wen her an der mitwochen neest vorgangen obir das gebirge quam ken der Zyttaw wert, Alzo daz Hans von Polenczk, her hartung Glux eyn Ritter vnd Iche czu Im ritten vnde In mit vns In die stat -brochten, vnde her so meynet gar feste bey dem Cristenglouben czu steen vnde liber allis was her hot vorlysen welde ee daz her abe treten welde ydoch Im nicht wol czu getruwen steet, Der selbige Her John auch vor ware saget, daz dy Preger sich geczweyget haben mit den ketzern den thabo- ryten vnde haben den veste höffe angewunnen vnd der vil ge- hangen, vnd welden sich gerne wedir vmme thun, wen ymant were, der dor czwischen in teydingen welde deme sy getruwen mochten, Nue In der Koning alzo verre ist, des zo hat hans von Polenczk her hartung Glux vnde Ich mit demselbigen hern John gereth In bittende daz hers an dy Preger brechte von deser lande vnde stete wegen vnde czwuschen In den teyding furte ab man sy czu tagen brengen mochte. Ouch gnediger liber her meister zo saget her John von Wartenberg daz allerley spyse koff czu male tawir sey in Praga Sunderlich eynen scheffel salcz mus man kouffen vm eyn schock vnd XX groschen Ouch alzo Ich euwern gnoden geschreben habe von sint procobs czeichen dy her gethon hat Jó eczlichs geschen ist, alzo daz dy gewelwe nedir gefallen seyn vnde vil der Ketzer dirslagen haben Ouch alzo daz dryerley volk man sich sloen syeth of eynem berge czu merhern, daz ist uch worhafftig alzo her 32
497 434. 1427, Apr. 12. Gottfried Rodenberg an den Hochmeister deutsches Ordens: Johann von Wartenberg sei nicht zu den Ketzern getreten, in Prag herrsche Zwietracht mit den Taborern und grosse Theuerung oc. (Ex archivo Regiomont.) Minen gar willigen vndirtenigen gehorsam czuuor Erwir- diger gnediger liber her meister oc. oc. Ouch gnediger liber her meister alzo euwern gnaden ich letst geschreben habe von her Joen von Wartenberg daz her sich mit den Ketzern sulde voreynet haben, dorane nichts ist, wen her an der mitwochen neest vorgangen obir das gebirge quam ken der Zyttaw wert, Alzo daz Hans von Polenczk, her hartung Glux eyn Ritter vnd Iche czu Im ritten vnde In mit vns In die stat -brochten, vnde her so meynet gar feste bey dem Cristenglouben czu steen vnde liber allis was her hot vorlysen welde ee daz her abe treten welde ydoch Im nicht wol czu getruwen steet, Der selbige Her John auch vor ware saget, daz dy Preger sich geczweyget haben mit den ketzern den thabo- ryten vnde haben den veste höffe angewunnen vnd der vil ge- hangen, vnd welden sich gerne wedir vmme thun, wen ymant were, der dor czwischen in teydingen welde deme sy getruwen mochten, Nue In der Koning alzo verre ist, des zo hat hans von Polenczk her hartung Glux vnde Ich mit demselbigen hern John gereth In bittende daz hers an dy Preger brechte von deser lande vnde stete wegen vnde czwuschen In den teyding furte ab man sy czu tagen brengen mochte. Ouch gnediger liber her meister zo saget her John von Wartenberg daz allerley spyse koff czu male tawir sey in Praga Sunderlich eynen scheffel salcz mus man kouffen vm eyn schock vnd XX groschen Ouch alzo Ich euwern gnoden geschreben habe von sint procobs czeichen dy her gethon hat Jó eczlichs geschen ist, alzo daz dy gewelwe nedir gefallen seyn vnde vil der Ketzer dirslagen haben Ouch alzo daz dryerley volk man sich sloen syeth of eynem berge czu merhern, daz ist uch worhafftig alzo her 32
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498 John spricht. Gegeben am sonobende vor Palmarum anno oc. XXVII°. Bruder gotfryd Rodenberg voyt czur leype. Deme Erwirdigen vnserm Homeister dutsches ordens mit aller wir- dykeit. 435. 1427, Apr. 14 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: was auf dem Tage zu Mainz beschlossen worden, das habe noch immer Giltigkeit oc. (Nürnberger Missiv-Buch VII, fol. 164b.) Der Stat zu Eger. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt ewer weisheit zuuerschreiben von des tags wegen zu Frankfurt auf den sunntag quasimodogeniti (27 Apr.) schierist oc., das haben wir wol vernomen, vnd lassen ewer frewntschaft wissen, daz wir vnsers teils noch niht anders dauon vernomen haben, denn als man zu Meincz dauon geschaiden ist, als ewer erber botschaft desmals auch wol vernam, da mugt Ir ewch nachrichten. Vnd als Ir vns fürbas vershriben vnd begert habt, ewer weisheit geraten, vnd beholffen zu seyn, ob ewch des not geschehen wurde oc., mugt Ir vns wol getrawen, wie wir ewer erbern bot- schaft nehst darumb geantwurtt haben, daz wir dem gern nach- komen vngeuerlich. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIa post dominicam palmarum. 436. 1427, Apr. 21 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: auch der Markgraf von Brandenburg habe um Hilfe gen Elbogen nachgesucht; doch sci der Rath willig, den Egerern gleichfalls Hilfe zu schicken. (Nurnborger Misslv-Buch VII, fol. 166.) Den von Eger. L. Fr. Als Ir vns von samnung vnd warnung der vnglew- bigen Hussen verschriben vnd vmb vnser hilff gebetten habt
498 John spricht. Gegeben am sonobende vor Palmarum anno oc. XXVII°. Bruder gotfryd Rodenberg voyt czur leype. Deme Erwirdigen vnserm Homeister dutsches ordens mit aller wir- dykeit. 435. 1427, Apr. 14 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: was auf dem Tage zu Mainz beschlossen worden, das habe noch immer Giltigkeit oc. (Nürnberger Missiv-Buch VII, fol. 164b.) Der Stat zu Eger. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt ewer weisheit zuuerschreiben von des tags wegen zu Frankfurt auf den sunntag quasimodogeniti (27 Apr.) schierist oc., das haben wir wol vernomen, vnd lassen ewer frewntschaft wissen, daz wir vnsers teils noch niht anders dauon vernomen haben, denn als man zu Meincz dauon geschaiden ist, als ewer erber botschaft desmals auch wol vernam, da mugt Ir ewch nachrichten. Vnd als Ir vns fürbas vershriben vnd begert habt, ewer weisheit geraten, vnd beholffen zu seyn, ob ewch des not geschehen wurde oc., mugt Ir vns wol getrawen, wie wir ewer erbern bot- schaft nehst darumb geantwurtt haben, daz wir dem gern nach- komen vngeuerlich. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIa post dominicam palmarum. 436. 1427, Apr. 21 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: auch der Markgraf von Brandenburg habe um Hilfe gen Elbogen nachgesucht; doch sci der Rath willig, den Egerern gleichfalls Hilfe zu schicken. (Nurnborger Misslv-Buch VII, fol. 166.) Den von Eger. L. Fr. Als Ir vns von samnung vnd warnung der vnglew- bigen Hussen verschriben vnd vmb vnser hilff gebetten habt
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499 oc., das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewer weisheit wissen, daz wir kürczlich von vnserm gnedigen Herren.... dem Marggrafen von Brandemburg auch angelangt sein worden, vnser hilff gein Ellnbogen zu schiken, darumb wir zugesagt haben. Wie darumb, so wellen wir ewer frewntschaft drey greysig, darunter ein puchsenmeister seyn sol vnd XX schützen zu disem mal schicken vnd leihen, ob ewch des not wirdt tun, darvmb wir ewer botschaft warten, wan wir der vnsern yeczunt wol bey vns bedörften. Vnd wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum feria IIa in festo pasche. 437. 1427, Apr. 27 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg dem von Elbogen: auf Verlangen des Mark- grafen von Brandenburg schickt er ihm einige seiner Dienstleute zur Hilfe zu. (Nürnberger Missiv-Buch VII.) Dem Rate der Stat zu Ellmpogen. L. Fr. Vns hat vnser gnediger Herre Marggraf Fridrich von Brandemburg nehst angelangt vnd begert, daz wir ewer weisheit vnser hilff mitsampt seinr hilff zuschicken wölten, ewr stat zubewaren, dieweil der tag yetzunt zu Frankfurt wert, da obgotwil die dink bas bestellt süllen werden. Das haben wir got zu lob, Cristemglawben zu sterkung, vnserm gnedigisten Herren .. dem Römischen oc. künig zu dienst vnd ewer frewent- schaft zu trost seinen gnaden zu disem mal also zugesagt vnd schiken ewch also dieselben vnser diener drey greysig, der einr ein puchsenmeister ist, vnd XX schützen, das wellet in gut auf- nemen. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum dominica Quasimodogeniti. 438. 1427, Ende Apr. (ohne Datum). Artikel, welche in Prag zur Wahrung der Eintracht unter den Einwoh- nern und des öffentlichen Friedens kundgemacht wurden. (Archiv Český, III, 261.) 32"
499 oc., das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewer weisheit wissen, daz wir kürczlich von vnserm gnedigen Herren.... dem Marggrafen von Brandemburg auch angelangt sein worden, vnser hilff gein Ellnbogen zu schiken, darumb wir zugesagt haben. Wie darumb, so wellen wir ewer frewntschaft drey greysig, darunter ein puchsenmeister seyn sol vnd XX schützen zu disem mal schicken vnd leihen, ob ewch des not wirdt tun, darvmb wir ewer botschaft warten, wan wir der vnsern yeczunt wol bey vns bedörften. Vnd wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum feria IIa in festo pasche. 437. 1427, Apr. 27 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg dem von Elbogen: auf Verlangen des Mark- grafen von Brandenburg schickt er ihm einige seiner Dienstleute zur Hilfe zu. (Nürnberger Missiv-Buch VII.) Dem Rate der Stat zu Ellmpogen. L. Fr. Vns hat vnser gnediger Herre Marggraf Fridrich von Brandemburg nehst angelangt vnd begert, daz wir ewer weisheit vnser hilff mitsampt seinr hilff zuschicken wölten, ewr stat zubewaren, dieweil der tag yetzunt zu Frankfurt wert, da obgotwil die dink bas bestellt süllen werden. Das haben wir got zu lob, Cristemglawben zu sterkung, vnserm gnedigisten Herren .. dem Römischen oc. künig zu dienst vnd ewer frewent- schaft zu trost seinen gnaden zu disem mal also zugesagt vnd schiken ewch also dieselben vnser diener drey greysig, der einr ein puchsenmeister ist, vnd XX schützen, das wellet in gut auf- nemen. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum dominica Quasimodogeniti. 438. 1427, Ende Apr. (ohne Datum). Artikel, welche in Prag zur Wahrung der Eintracht unter den Einwoh- nern und des öffentlichen Friedens kundgemacht wurden. (Archiv Český, III, 261.) 32"
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500 439. 1427, Mai 4 (Frankfurt). Die Kurfürsten fordern alle Reichsstände auf, an dem grossen Feldzuge gegen die Ketzer, der am nächsten 29 Jun. von vier Seiten zugleich un- ternommen werden soll, Theil zu nehmen. („Anschlag Kur- und Fürsten des Reichs, wider die Hussen und Ketzer zu ziehen.“) (O. L. Urkundenbuch n. 787. Andreas Ratisbon. fol. 430. Windeck p. 1198. (Heflor 1. c. oc.) Von Gotes Gnaden Cunrad zcu Mencz Otte zcu Trier vnd Ditrich zcu Colne Erczbischoffve oc. Ludwig phalczgrave bey Rine oc. Herczog in beyern ffridrich Herczog zcu Sachssin oc. vnd Marggrafe zcu Meissen vnd ffrederich Marggrafe zcu Bran- denburg oc. vnd Burggrafe zcu Nurmberg alle des heiligen Romisschen Reichs kurfursten Unsern grus zuuor. Edelen vesten Ersamen Besundern lieben freunde! Als ir vormals vnd auch iczunt zcu dicken male wol gehort vnd ver- nomen had das grosse Vbil mutwillige gewald vnd frevel, die die Hussen vnd ketczer zcu Behmen wieder den heiligen Cristen- glouben vnd kristenheit mit vergissunge kristenliches Blutes verbrennunge vnd zustorunge kirchen closter vnd geistlicher Personen vnd auch mit versmehunge vnd obilhandelunge des heiligen Sacraments vnd Crucifixs vnd andir Bilde zu hawen offt vnd dicke dem Almechtigen Gote vnsern Her Jhesu cristo Sainer werden Muter Marien vnd allen himmelisschin heer czu- forderst vnd dornoch der heiligen Kirchen dem heiligen Cristen globen vnd der ganczen kristenheit zou smocheit vnd lesterunge begangen vnd geton haben vnd leider von tage zeu tage zcum verdampniss irer Seelen y mer vnd mer Begehin vnd thun, das ye billichen allen kristen fürsten vnd cristen glewbigen zcu herzen gehen sal, dem zcu widerstehen. Als wir nu von An- mutunge vnd begerunge wegen des Allerdurchleuchtigsten für- sten vnd Hern Hern Sigmunds Römischen Kunigis zcu allen czeiten merer des Reichs vnd zu Hungern Behmen oc. kunigs vnsers gnedigen lieben Herrn als sein vnd des heiligen Romi- schen Reichs kurfürsten vnd nehisten glidder etwevil tage dor- vmb besucht vnd geleistet vnd ouch ander des heiligen Reichs fürsten Graven Hern Ritter knechte Stete zcu uns zcu komen
500 439. 1427, Mai 4 (Frankfurt). Die Kurfürsten fordern alle Reichsstände auf, an dem grossen Feldzuge gegen die Ketzer, der am nächsten 29 Jun. von vier Seiten zugleich un- ternommen werden soll, Theil zu nehmen. („Anschlag Kur- und Fürsten des Reichs, wider die Hussen und Ketzer zu ziehen.“) (O. L. Urkundenbuch n. 787. Andreas Ratisbon. fol. 430. Windeck p. 1198. (Heflor 1. c. oc.) Von Gotes Gnaden Cunrad zcu Mencz Otte zcu Trier vnd Ditrich zcu Colne Erczbischoffve oc. Ludwig phalczgrave bey Rine oc. Herczog in beyern ffridrich Herczog zcu Sachssin oc. vnd Marggrafe zcu Meissen vnd ffrederich Marggrafe zcu Bran- denburg oc. vnd Burggrafe zcu Nurmberg alle des heiligen Romisschen Reichs kurfursten Unsern grus zuuor. Edelen vesten Ersamen Besundern lieben freunde! Als ir vormals vnd auch iczunt zcu dicken male wol gehort vnd ver- nomen had das grosse Vbil mutwillige gewald vnd frevel, die die Hussen vnd ketczer zcu Behmen wieder den heiligen Cristen- glouben vnd kristenheit mit vergissunge kristenliches Blutes verbrennunge vnd zustorunge kirchen closter vnd geistlicher Personen vnd auch mit versmehunge vnd obilhandelunge des heiligen Sacraments vnd Crucifixs vnd andir Bilde zu hawen offt vnd dicke dem Almechtigen Gote vnsern Her Jhesu cristo Sainer werden Muter Marien vnd allen himmelisschin heer czu- forderst vnd dornoch der heiligen Kirchen dem heiligen Cristen globen vnd der ganczen kristenheit zou smocheit vnd lesterunge begangen vnd geton haben vnd leider von tage zeu tage zcum verdampniss irer Seelen y mer vnd mer Begehin vnd thun, das ye billichen allen kristen fürsten vnd cristen glewbigen zcu herzen gehen sal, dem zcu widerstehen. Als wir nu von An- mutunge vnd begerunge wegen des Allerdurchleuchtigsten für- sten vnd Hern Hern Sigmunds Römischen Kunigis zcu allen czeiten merer des Reichs vnd zu Hungern Behmen oc. kunigs vnsers gnedigen lieben Herrn als sein vnd des heiligen Romi- schen Reichs kurfürsten vnd nehisten glidder etwevil tage dor- vmb besucht vnd geleistet vnd ouch ander des heiligen Reichs fürsten Graven Hern Ritter knechte Stete zcu uns zcu komen
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501 geruft vnd gefordert haben, So ist doch als wir besorgen Vnsir vnd andern kristen sunden halber noch nicht dorczu gethan das die vorgeschrebenen Ketczerey, Vbeltat vnd bosheit gestrafft vnd getilget sin wurden. Als wir nu uff datum disses brifes abir zcu franckfurt gesammet gewest sint, eins teils mit vnsirs sselbs personen vnd eins teils die nicht selbis dahin komen konden durch ire volmechtige frunde vnd Rete, So habin wir mit biwesen vnd zuthun der Hochgebornen fürsten Ern Albrechts Herczogen zcu Ostirreich oc. der fürsten vnd herrn vss der Slezien Rete vnd frunde vnd auch der Stete Bresslaw Egir vnd etlicher Andir mit grosser Vorbetrachtunge vnd czitigem Rath etlicher des heiligen Reichs fürsten Graven vnd Hern vnd vnsir getrewen Rete die bey uns doselbist gewest sint vbir kommen vnd beslossen, Einen czog mit macht uf die vorgenannten Hussen vnd ketczer hin In das Land gein Behemen zu thun, vnd die vndirsten zcu strafen, dem almechtigen Gote vnd seiner werden Muter Marien der hymilischen Kunigin vnd allen hymmelischen Her zu Lobe vnd zcu Eren vnd der heiligen kirchen, dem hei- ligen Cristen glauben der gemeyne Cristenheit vnd vnsern gne- digen Hern dem Romischen konige vnd dem heiligen Romischen Reiche zu Sterckunge nucz vnd fromen, Vnd derselbe czog Ist in sulcher Masse vorgenomen, als man uf der heiligen zwelff bothen Sent Peters vnd Pauls tag nehst komend (29 Jun.) an vier enden vnd auch mit vier heren vnd czogen uff die vor- genannten Ketczer hinein gein Behmen zihen sal Nemlich vier kurfürsten vnd ander des heiligen Reichs fürsten Graven Hern vnd Stete vom Lande des Reyns, von Elsaz, von Swaben von Francken von Beyern an einem orte, wir friedrich Herczoge zu sachssen oc. vnd Marggraf zu Missen vnd die zu vns stossen werden an einem orte, die fürsten Hern vnd Stete uss Slezien an einem Ort, vnd der Hochgeborn fürste Her Albrecht Her- czoge zu Osterreich mit der obgenannten vnsers gnedigen Herrn des Romisschen Konigs Folcke Seinen Vettern Herczog Frederich von Osterreich dem Bisschove von Saltzburg vnd andir die zu In stossen werden, auch an ein Ort. Also das wir zu dem Almechtigen Gote hoffen vnd getruwen die vorgenanten Ketzer sullin in sulchirmasse vndirstanden vnd gestraft werden, das man sulcher bosheit vnd obiltat fürbas von In nicht warten
501 geruft vnd gefordert haben, So ist doch als wir besorgen Vnsir vnd andern kristen sunden halber noch nicht dorczu gethan das die vorgeschrebenen Ketczerey, Vbeltat vnd bosheit gestrafft vnd getilget sin wurden. Als wir nu uff datum disses brifes abir zcu franckfurt gesammet gewest sint, eins teils mit vnsirs sselbs personen vnd eins teils die nicht selbis dahin komen konden durch ire volmechtige frunde vnd Rete, So habin wir mit biwesen vnd zuthun der Hochgebornen fürsten Ern Albrechts Herczogen zcu Ostirreich oc. der fürsten vnd herrn vss der Slezien Rete vnd frunde vnd auch der Stete Bresslaw Egir vnd etlicher Andir mit grosser Vorbetrachtunge vnd czitigem Rath etlicher des heiligen Reichs fürsten Graven vnd Hern vnd vnsir getrewen Rete die bey uns doselbist gewest sint vbir kommen vnd beslossen, Einen czog mit macht uf die vorgenannten Hussen vnd ketczer hin In das Land gein Behemen zu thun, vnd die vndirsten zcu strafen, dem almechtigen Gote vnd seiner werden Muter Marien der hymilischen Kunigin vnd allen hymmelischen Her zu Lobe vnd zcu Eren vnd der heiligen kirchen, dem hei- ligen Cristen glauben der gemeyne Cristenheit vnd vnsern gne- digen Hern dem Romischen konige vnd dem heiligen Romischen Reiche zu Sterckunge nucz vnd fromen, Vnd derselbe czog Ist in sulcher Masse vorgenomen, als man uf der heiligen zwelff bothen Sent Peters vnd Pauls tag nehst komend (29 Jun.) an vier enden vnd auch mit vier heren vnd czogen uff die vor- genannten Ketczer hinein gein Behmen zihen sal Nemlich vier kurfürsten vnd ander des heiligen Reichs fürsten Graven Hern vnd Stete vom Lande des Reyns, von Elsaz, von Swaben von Francken von Beyern an einem orte, wir friedrich Herczoge zu sachssen oc. vnd Marggraf zu Missen vnd die zu vns stossen werden an einem orte, die fürsten Hern vnd Stete uss Slezien an einem Ort, vnd der Hochgeborn fürste Her Albrecht Her- czoge zu Osterreich mit der obgenannten vnsers gnedigen Herrn des Romisschen Konigs Folcke Seinen Vettern Herczog Frederich von Osterreich dem Bisschove von Saltzburg vnd andir die zu In stossen werden, auch an ein Ort. Also das wir zu dem Almechtigen Gote hoffen vnd getruwen die vorgenanten Ketzer sullin in sulchirmasse vndirstanden vnd gestraft werden, das man sulcher bosheit vnd obiltat fürbas von In nicht warten
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502 durfe. Wann Ir nw wol vorstet das Ir vnd alle kristen fürsten vnd andir Cristen gleubigen zu sulchen gotlichen Wercken czogen vnd sachen billich behulffen vnd beraten seyn sullen, So begern bitten vnd irmanen wir euch also from kristen, das ir zu dem vorgenannten czoge mit ewer selbir leib vnd als vil Ir danne us bringen moget, vnd dorczu mit buchssen Schutzen vnd geczuge So ir meist mogent, behulffen vnd beraten sein wolt, vnd damitte uff der vorgenannten Sent Peters vnd Pauels der heiligen czwelff boten tage nehst komment zu Freiberg In missen vnd dorvmb bey vns frederich herczogen zu Sachssen vnd Marggrafen zu Missen *), andern fürsten Graven Hern vnd anden kristen gleu- bigen, die uff die Zceit dohin komen werden an der Sampnunge sein furbas mit vns vnd denselben an Vnsern Ort, als vorberurt ist zcu verstorunge vnd vortilgunge der vorgenannten ketczer hinin gein Behmen zu czihen vnd wollit euch lieben freunde den almechtigen Gote zuforderst Seyner werden Muter Marien vnd allen hymilischn heer zeu Lobe vnd ern dem heiligen cri- stenglouben der ganczen kristenheit vnd vnsern gnedigen Hern dem Romischen kunige vnd dem heiligin Romischen Reiche zu Sterckunge Nucz vnd frumen in den sachen also angeslagen vnd beweisen nach ewren vermugen also denne frumen glewigen zugehoret, uff das ewern halben kein saumusse oder preest dorynne geschee, dovon empfahen wir von dem almechtigen Gote danck vnd lonn vnd gros lob vnd ere von der ganczen Cristenheit, wir haben auch ein zichnisse, wie man sich in den vorgenannten felde halten soll begreiffen lassen die wir auch in abschrifft mit senden dornach wissen euch zu richten. Geben zu Franckfurt uf den suntage also man synget in der heiligen Romischen Kirchen Misericordia Domini, Anno virczehen hun- dert vnd im XXVII Jare. *) Zu Nürenberg vnd da vmbhin by den vnder vns vnd der andern fulke . . . (Andreas Ratisbon.)
502 durfe. Wann Ir nw wol vorstet das Ir vnd alle kristen fürsten vnd andir Cristen gleubigen zu sulchen gotlichen Wercken czogen vnd sachen billich behulffen vnd beraten seyn sullen, So begern bitten vnd irmanen wir euch also from kristen, das ir zu dem vorgenannten czoge mit ewer selbir leib vnd als vil Ir danne us bringen moget, vnd dorczu mit buchssen Schutzen vnd geczuge So ir meist mogent, behulffen vnd beraten sein wolt, vnd damitte uff der vorgenannten Sent Peters vnd Pauels der heiligen czwelff boten tage nehst komment zu Freiberg In missen vnd dorvmb bey vns frederich herczogen zu Sachssen vnd Marggrafen zu Missen *), andern fürsten Graven Hern vnd anden kristen gleu- bigen, die uff die Zceit dohin komen werden an der Sampnunge sein furbas mit vns vnd denselben an Vnsern Ort, als vorberurt ist zcu verstorunge vnd vortilgunge der vorgenannten ketczer hinin gein Behmen zu czihen vnd wollit euch lieben freunde den almechtigen Gote zuforderst Seyner werden Muter Marien vnd allen hymilischn heer zeu Lobe vnd ern dem heiligen cri- stenglouben der ganczen kristenheit vnd vnsern gnedigen Hern dem Romischen kunige vnd dem heiligin Romischen Reiche zu Sterckunge Nucz vnd frumen in den sachen also angeslagen vnd beweisen nach ewren vermugen also denne frumen glewigen zugehoret, uff das ewern halben kein saumusse oder preest dorynne geschee, dovon empfahen wir von dem almechtigen Gote danck vnd lonn vnd gros lob vnd ere von der ganczen Cristenheit, wir haben auch ein zichnisse, wie man sich in den vorgenannten felde halten soll begreiffen lassen die wir auch in abschrifft mit senden dornach wissen euch zu richten. Geben zu Franckfurt uf den suntage also man synget in der heiligen Romischen Kirchen Misericordia Domini, Anno virczehen hun- dert vnd im XXVII Jare. *) Zu Nürenberg vnd da vmbhin by den vnder vns vnd der andern fulke . . . (Andreas Ratisbon.)
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503 440. 1427, Mai 4 (Frankfurt). Reichstäglicher Beschluss und „Verzeichniss“, wie man sich im künftigen Feldzuge wider die Ketzer verhalten soll. (Andreae Ratisbon. Supplementa fol. 431—33.) (Cf. Windek p. 1192 sq.) Czum ersten daz vnser herrn die kurfürsten, alle fürsten grafen, herrn, freyen, ritter, knecht, stete, vnd all ander dy got zu lobe vnd zu eren dem heyligen cristengelauben zu sterk- chunge, dy heylige römischen kirchen zu behalten vnd allen Cristenmenschen zu trost folgen, ziehen vnd tuen wollen, wider dye keczer zu Beheim vnd dye es mit in haltten, vnd den zu- legung tuen vnd denselben keczern zu widersteen oc. sollen sein vnd komen gein Eger, oder an daz nehst dorumb auff den son- tag sand Peters vnd sand Pauls tag besunder die den daruff geboret, zu ziehen. Item die haubtlute des zogs schullen sein: Item der fürsten, der man zu haubtleuten ist überkomen, sollen vnd mügen zu in nemen sechs oder mer achte redelich, ob sy dez ein notdurfft bedeuchte oc. Aus andern fürsten, herren, dye dar quemen, vnd dy sollen seczen, machen, ordiniren vnd schikchen, wie man ziehen vnd folgen solde, auch zu bestellen vnd heys- sen zu tunde, alz dez not zu tunde ist, vnd alle dye, dy also folgen, zihen vnd komen nyemand auszgenomen sollen denselben fursten oder yrer gewalt gancz gehorsam sein, vnd gewartten ane alle widerrede. Item menglich sal zihen uff sein selbs aygen köste vnd zerunge andern leuten ane schaden. Doch wo man nit in steten vnd zu felde ist mag man nemen ein zemlich notdurfft von häw vnd stro vngeuerlich, ob man daz auch nicht gehaben möchte, es were futer oder speyse oder ze kauff bekomen. So mag man daz wol nemen, wo man daz mag gehaben, vnd man sol daz redlich beczaln nach der heubtlute oder wen die dorczu schikchen wörden, erkentnüsse. Ein iglicher fürste, graff, herre vnd stat, sollen bestellen feylen kauff vnd sunderlich dye, dy an Beheimer lande siczen
503 440. 1427, Mai 4 (Frankfurt). Reichstäglicher Beschluss und „Verzeichniss“, wie man sich im künftigen Feldzuge wider die Ketzer verhalten soll. (Andreae Ratisbon. Supplementa fol. 431—33.) (Cf. Windek p. 1192 sq.) Czum ersten daz vnser herrn die kurfürsten, alle fürsten grafen, herrn, freyen, ritter, knecht, stete, vnd all ander dy got zu lobe vnd zu eren dem heyligen cristengelauben zu sterk- chunge, dy heylige römischen kirchen zu behalten vnd allen Cristenmenschen zu trost folgen, ziehen vnd tuen wollen, wider dye keczer zu Beheim vnd dye es mit in haltten, vnd den zu- legung tuen vnd denselben keczern zu widersteen oc. sollen sein vnd komen gein Eger, oder an daz nehst dorumb auff den son- tag sand Peters vnd sand Pauls tag besunder die den daruff geboret, zu ziehen. Item die haubtlute des zogs schullen sein: Item der fürsten, der man zu haubtleuten ist überkomen, sollen vnd mügen zu in nemen sechs oder mer achte redelich, ob sy dez ein notdurfft bedeuchte oc. Aus andern fürsten, herren, dye dar quemen, vnd dy sollen seczen, machen, ordiniren vnd schikchen, wie man ziehen vnd folgen solde, auch zu bestellen vnd heys- sen zu tunde, alz dez not zu tunde ist, vnd alle dye, dy also folgen, zihen vnd komen nyemand auszgenomen sollen denselben fursten oder yrer gewalt gancz gehorsam sein, vnd gewartten ane alle widerrede. Item menglich sal zihen uff sein selbs aygen köste vnd zerunge andern leuten ane schaden. Doch wo man nit in steten vnd zu felde ist mag man nemen ein zemlich notdurfft von häw vnd stro vngeuerlich, ob man daz auch nicht gehaben möchte, es were futer oder speyse oder ze kauff bekomen. So mag man daz wol nemen, wo man daz mag gehaben, vnd man sol daz redlich beczaln nach der heubtlute oder wen die dorczu schikchen wörden, erkentnüsse. Ein iglicher fürste, graff, herre vnd stat, sollen bestellen feylen kauff vnd sunderlich dye, dy an Beheimer lande siczen
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504 vnd haben daz notdurfft zu gefürt werde von allem dem, dez not ist, vnd dy selben zufurer sullent für menglich sicher sein vnd vnbeschediget beleyben. Item wer dorüber ymand daz sein näm wider seinen willen oder raubte, dem sol man on gnade sein haubte abhauen, vnd wer da stilet, dem sol auch sein recht geschehen vnd daz sol nyemant weren, noch sich dawider seczen, tuen oder schikchen, getan werden. Item es sol auch kayne fraw noch kein ander beuerberey wie dye genant werden, mit ziehen oder nachfolgen. Item ein iglicher sol zum mynsten all wochen ein mal biechten vnd ein iglich fürste, haubtman oc. sal darczu dy sei- nen haltten vnd messe hören welichs tags sie die mögen ge- haben vnd daz do by gote dyemütikchlich innichlichen vnd mit ganczem fleisz gedienet werde. Item wer auch freuelich mit uffsacz, swüre oder bosz flüchte tete gen einem andern menschen oder schultte, den sal man offenlichen slieszen in einem pranger, biz an der haubt- leute genade, oder sol den zu stund ausziagen blösz mit gay- seln oder gärtten. Item wer auch sein swert, messer, beyle oder ander were oder waffen über einen andern zückte oder ruckte freuelich, der sel sol ane gnade ein hant verloren han. Were aber daz er darczu yemand wundete, dem sol daz haubt abgehauen werden. Item ob auch auffleuffe, zwitracht oder stösze wörden vnder fürsten, herren, steten oder andern, so mügent obgenant haubt- man zu in nemen ander fürsten, oder wen sye sust woltten, dy daz nicht angieng, oder solich haubtleut mugent an ir selbs stat, ob sye dez nicht gewarten möchten, andere zu denselben schikchen oder geben, vnd söllen solich sach richten, vnd wie es dyselben also geschedet vnd gerichtet hetten, dobey sol es beleiben, stete vnd vnverbruchlichen gehalten werden. Item nyemand sol im lannde zue Beheim mit volkch nach futer oder icht reyten, geen oder faren, ez sey dann dabey die banier, dye von den haubtleuten davon geschikcht ist oder der haubtleute geheysse oc. vnd nyemant sol in demselben lannde brennen oder anstoszen, er werde es dann von den haubtleuten
504 vnd haben daz notdurfft zu gefürt werde von allem dem, dez not ist, vnd dy selben zufurer sullent für menglich sicher sein vnd vnbeschediget beleyben. Item wer dorüber ymand daz sein näm wider seinen willen oder raubte, dem sol man on gnade sein haubte abhauen, vnd wer da stilet, dem sol auch sein recht geschehen vnd daz sol nyemant weren, noch sich dawider seczen, tuen oder schikchen, getan werden. Item es sol auch kayne fraw noch kein ander beuerberey wie dye genant werden, mit ziehen oder nachfolgen. Item ein iglicher sol zum mynsten all wochen ein mal biechten vnd ein iglich fürste, haubtman oc. sal darczu dy sei- nen haltten vnd messe hören welichs tags sie die mögen ge- haben vnd daz do by gote dyemütikchlich innichlichen vnd mit ganczem fleisz gedienet werde. Item wer auch freuelich mit uffsacz, swüre oder bosz flüchte tete gen einem andern menschen oder schultte, den sal man offenlichen slieszen in einem pranger, biz an der haubt- leute genade, oder sol den zu stund ausziagen blösz mit gay- seln oder gärtten. Item wer auch sein swert, messer, beyle oder ander were oder waffen über einen andern zückte oder ruckte freuelich, der sel sol ane gnade ein hant verloren han. Were aber daz er darczu yemand wundete, dem sol daz haubt abgehauen werden. Item ob auch auffleuffe, zwitracht oder stösze wörden vnder fürsten, herren, steten oder andern, so mügent obgenant haubt- man zu in nemen ander fürsten, oder wen sye sust woltten, dy daz nicht angieng, oder solich haubtleut mugent an ir selbs stat, ob sye dez nicht gewarten möchten, andere zu denselben schikchen oder geben, vnd söllen solich sach richten, vnd wie es dyselben also geschedet vnd gerichtet hetten, dobey sol es beleiben, stete vnd vnverbruchlichen gehalten werden. Item nyemand sol im lannde zue Beheim mit volkch nach futer oder icht reyten, geen oder faren, ez sey dann dabey die banier, dye von den haubtleuten davon geschikcht ist oder der haubtleute geheysse oc. vnd nyemant sol in demselben lannde brennen oder anstoszen, er werde es dann von den haubtleuten
Strana 505
505 geheyssen, oder ez sey dann auch do by dye banir dye darczu ist geschayden. Item auch sol nyemand keinen menschen morden oder abtuen on redliche sach, ez sey dann auff den rechten keczeru vnd dye ez mit in halden, vnd in zulegunge tun pey der ob- genanten pene dez halsz. Item wem die haubleute oder ir mächtige gewalt geleytt geben, daz sol von meniglich gehalten werden by der obge- nanten pene. Item wem dye haubtlüte oder ir mächtige gewalt, wachen warten oder ryten gebyeten, der sol des gehorsam sein an alle widerrede. Item ez sol auch nyemand auffbrechen, fur oder nachzie- hen, ez sey dann da by dy banir, dy darczue geschikcht, vnd wen dy haubtleut hayssen fur oder nach ziehen oder oust ziehen zu storme, zum streyt, zum lauffen oder zum stehen, der sol des alles also gehorsam sein. Item iglicher kürfürste vnd stete sollen bestellen mit zu- komen steinmetzen, zymerleute, schuczen, buchsen, puluer, stain, pfeyl, toressen, layttern, vnd ander gut were. Item iglicher kürfürste sol zu fuesz oder zu wagen schiken vnd bringen zwey hundert schüczen ausz seinen steten vnd lannde, auszgescheiden dye erczbyschöffe von Trier vnd von Colne, der sol iglicher hundert schüczen bringen. Item daz dy kürfürsten an einem ende, der herczog von Sachsen am andern, dy usz der Slesien am dritten, der herczog von Österrich am vierden enden einziehen, vnd daz daz alles zu gee auff einen tag. Item dye Behemischen herren vnd dye andern dye noch from sein, zu besenden, ob dye auch wolten ein felt machen, vnd mit zu überkomen nach dem allerpesten. Item alle andere here sullen auch warten, ob in die haubt- leut der man uberkomen ist botschafft teten, by sie ze komen, daz sye dann by sie komen vnd vnd in gehorsam sein oc. Worden auch dye selben here also gedrungen, oder daz sye der haubtleut mit irem here notdurftig worden, so sollen sie in botschafft tun, vnd dye haubtleut schullen darauff by sye komen vnd in helffen vnd raten mit ganczer krafft.
505 geheyssen, oder ez sey dann auch do by dye banir dye darczu ist geschayden. Item auch sol nyemand keinen menschen morden oder abtuen on redliche sach, ez sey dann auff den rechten keczeru vnd dye ez mit in halden, vnd in zulegunge tun pey der ob- genanten pene dez halsz. Item wem die haubleute oder ir mächtige gewalt geleytt geben, daz sol von meniglich gehalten werden by der obge- nanten pene. Item wem dye haubtlüte oder ir mächtige gewalt, wachen warten oder ryten gebyeten, der sol des gehorsam sein an alle widerrede. Item ez sol auch nyemand auffbrechen, fur oder nachzie- hen, ez sey dann da by dy banir, dy darczue geschikcht, vnd wen dy haubtleut hayssen fur oder nach ziehen oder oust ziehen zu storme, zum streyt, zum lauffen oder zum stehen, der sol des alles also gehorsam sein. Item iglicher kürfürste vnd stete sollen bestellen mit zu- komen steinmetzen, zymerleute, schuczen, buchsen, puluer, stain, pfeyl, toressen, layttern, vnd ander gut were. Item iglicher kürfürste sol zu fuesz oder zu wagen schiken vnd bringen zwey hundert schüczen ausz seinen steten vnd lannde, auszgescheiden dye erczbyschöffe von Trier vnd von Colne, der sol iglicher hundert schüczen bringen. Item daz dy kürfürsten an einem ende, der herczog von Sachsen am andern, dy usz der Slesien am dritten, der herczog von Österrich am vierden enden einziehen, vnd daz daz alles zu gee auff einen tag. Item dye Behemischen herren vnd dye andern dye noch from sein, zu besenden, ob dye auch wolten ein felt machen, vnd mit zu überkomen nach dem allerpesten. Item alle andere here sullen auch warten, ob in die haubt- leut der man uberkomen ist botschafft teten, by sie ze komen, daz sye dann by sie komen vnd vnd in gehorsam sein oc. Worden auch dye selben here also gedrungen, oder daz sye der haubtleut mit irem here notdurftig worden, so sollen sie in botschafft tun, vnd dye haubtleut schullen darauff by sye komen vnd in helffen vnd raten mit ganczer krafft.
Strana 506
506 Item daz iglicher herr mit den seinen bestelle, daz keyner er sey ritter oder knecht, mere hab denn einen knaben oder renner, sunder als werhafftige vnd gewappent leute auszgeschie- den dye fürsten vnd grafen. Item zu versorgen, daz dyser vertrag einmale, drey oder vier, oder wie offt sein not wirdet, yederman verkündet werden, daz man dem gehörsam sey, vnd daz ein iglicher sich darnach wisze zu richten vnd darwider nit kome. Item daz ein iglicher herre glob vnd auch bestelle in seinem here, daz yederman alle sölich sachhe vnd stükche disz vertragens globe seinem haubtman mit hande vnd munde zu halten gänczlich bey trewen vnd eren vnd bey der pene. Item eins iglichen fürsten, grafen, herren, ritters vnd knechtes, vnd auch einer iglicher stat, lande vnd slosz, stete, merckte, gepiete, zugehorung vnd strazzen, besunder der, dye zu dysen sachen deten zogen oder hülffen, sollen, dyeweil sy nicht inlenndisch weren, sicher sein, vnbeschediget beliben vnd gelassen werden von aller meniglich, weliches states, wirdickchait oder wesen, der oder dye sin oder weren. Vnd ob einer also uber daz beschediget wörde, wider den beschediger, einen oder mer, sollen wir andern kürfürsten, fürsten, herren vnd stete eyndrechtiklich sein, helffen vnd raten, also daz dem, der also beschediget werde, wandel vnd ausrichtung widerfare, vnd wir söllen sölich übergreyffer für verwisete leute haben, halten, vnd durch dez willen jn dchainerley genad zu legen, sye ge- leytten oder geleytten laszen, sunder zu jrn leibe vnd gute griffen alz zu einem schedlichen vnd ubersagtten man. Item ein iglicher herr, stat vnd auch andre sollen die zeit fride halten vnd kainen zugriff tuen. Item sich sol kain firste, herre oder stat mit behelffen entschuldigen, oder dez zogen endretten durch oder mit dem andern durch seiner sumenisse oder chainerley sachen willen, sunder der czog sol ganczen vorgang haben vnd gewinnen. Item dye herren mit hülffe der stete sollen bestellen, wann sie herausz ziehen, daz dann dye nechsten slosz oder stete im lande zu Beheim gelegen, dy Cristen sein beseczt vnd bestalt werden zu teglichem kriege, also daz den keczern kain fuderung geschee, notdurfft zugeleget oder zugefüret werde.
506 Item daz iglicher herr mit den seinen bestelle, daz keyner er sey ritter oder knecht, mere hab denn einen knaben oder renner, sunder als werhafftige vnd gewappent leute auszgeschie- den dye fürsten vnd grafen. Item zu versorgen, daz dyser vertrag einmale, drey oder vier, oder wie offt sein not wirdet, yederman verkündet werden, daz man dem gehörsam sey, vnd daz ein iglicher sich darnach wisze zu richten vnd darwider nit kome. Item daz ein iglicher herre glob vnd auch bestelle in seinem here, daz yederman alle sölich sachhe vnd stükche disz vertragens globe seinem haubtman mit hande vnd munde zu halten gänczlich bey trewen vnd eren vnd bey der pene. Item eins iglichen fürsten, grafen, herren, ritters vnd knechtes, vnd auch einer iglicher stat, lande vnd slosz, stete, merckte, gepiete, zugehorung vnd strazzen, besunder der, dye zu dysen sachen deten zogen oder hülffen, sollen, dyeweil sy nicht inlenndisch weren, sicher sein, vnbeschediget beliben vnd gelassen werden von aller meniglich, weliches states, wirdickchait oder wesen, der oder dye sin oder weren. Vnd ob einer also uber daz beschediget wörde, wider den beschediger, einen oder mer, sollen wir andern kürfürsten, fürsten, herren vnd stete eyndrechtiklich sein, helffen vnd raten, also daz dem, der also beschediget werde, wandel vnd ausrichtung widerfare, vnd wir söllen sölich übergreyffer für verwisete leute haben, halten, vnd durch dez willen jn dchainerley genad zu legen, sye ge- leytten oder geleytten laszen, sunder zu jrn leibe vnd gute griffen alz zu einem schedlichen vnd ubersagtten man. Item ein iglicher herr, stat vnd auch andre sollen die zeit fride halten vnd kainen zugriff tuen. Item sich sol kain firste, herre oder stat mit behelffen entschuldigen, oder dez zogen endretten durch oder mit dem andern durch seiner sumenisse oder chainerley sachen willen, sunder der czog sol ganczen vorgang haben vnd gewinnen. Item dye herren mit hülffe der stete sollen bestellen, wann sie herausz ziehen, daz dann dye nechsten slosz oder stete im lande zu Beheim gelegen, dy Cristen sein beseczt vnd bestalt werden zu teglichem kriege, also daz den keczern kain fuderung geschee, notdurfft zugeleget oder zugefüret werde.
Strana 507
507 Item daz ein iglich byschoffe gepiet geistlichen vnd welt- lichen got zo dienen vmb dye sach auff nämlich tag in der wochen, vnd wer dez nicht tete, daz der swerlich gebüeszet werde. Item ez sol kein fürste oder herre dheinerley gueter merkte, dorffer oder gebiete im lannde zu Beheim verdingen, vertreten, schüczen oder behüeten, oder daz zu tunde den seinen gestaten oder eyncherley fürtail für den andern an speyse oder fueter do inne suechen oder sust in keinen andern sachen, fünde aber yemande fueter oder speise für den andern, davon mag er sein notdurfft auf daz mal nemen, vnd darnach einen andern ouch zulassen. Item ez sol nyemand nach chainerley fyehe vmb willen der speyse ryten, faren oder senden, ez sey denn mit der haubt- man geheysz dann soll man von allen herren darczu schikchen daz aygenlich ordiniren, vnd also darnach eindrechtikchlich be- stellen, vnd solich spise nach gleycher anzal teylen. Item worden auch dhainerley slosz, stete, merkte oder vesten gewunnen, oder dye sich ergeben worden, damit sol man ez halten nach der haubtleut vnd der, dye zue jn geschikcht oder gegeben worden erkentnüsze, oder dez meren teyls vnder in vnd zu gute wenden. Item was auch ein yederman, der mit seinem herrn zu felde qweme uff des herrn koste versolden vnd zerunge gefangen gewönnen, dye sol er dem selben seinem herrn antwortten vnd geben an widerrede. Waz auch ez sey ritter oder knecht oder stete, der oder dye auf jr aygne köste zerung vnd ebentewr gen Beheim zügen, gefangen anqwemen, dye mögen jn sölich gefangen selber haltten, oder damit tuen nach jrem willen. Item wer auch von den herren ausz dem here ryten woltte, der sol weder frid noch gelaytt haben, er hab dann der haubt- lute redlich kuntschaft oder brieff. Item wer auch verbreche über füre oder schuldig, oder darvmb flüchtig würde, derselbe sol in cheines herrn lannde, steten, merkten, gepieten, oder an cheinen enden gelaytt haben, sunder man sol zu dem gedenken, nach innehalt der pene an allen enden alz oben geschrieben stet. Item dy zwen herren vnd erczbyschöffe von Triere vnd
507 Item daz ein iglich byschoffe gepiet geistlichen vnd welt- lichen got zo dienen vmb dye sach auff nämlich tag in der wochen, vnd wer dez nicht tete, daz der swerlich gebüeszet werde. Item ez sol kein fürste oder herre dheinerley gueter merkte, dorffer oder gebiete im lannde zu Beheim verdingen, vertreten, schüczen oder behüeten, oder daz zu tunde den seinen gestaten oder eyncherley fürtail für den andern an speyse oder fueter do inne suechen oder sust in keinen andern sachen, fünde aber yemande fueter oder speise für den andern, davon mag er sein notdurfft auf daz mal nemen, vnd darnach einen andern ouch zulassen. Item ez sol nyemand nach chainerley fyehe vmb willen der speyse ryten, faren oder senden, ez sey denn mit der haubt- man geheysz dann soll man von allen herren darczu schikchen daz aygenlich ordiniren, vnd also darnach eindrechtikchlich be- stellen, vnd solich spise nach gleycher anzal teylen. Item worden auch dhainerley slosz, stete, merkte oder vesten gewunnen, oder dye sich ergeben worden, damit sol man ez halten nach der haubtleut vnd der, dye zue jn geschikcht oder gegeben worden erkentnüsze, oder dez meren teyls vnder in vnd zu gute wenden. Item was auch ein yederman, der mit seinem herrn zu felde qweme uff des herrn koste versolden vnd zerunge gefangen gewönnen, dye sol er dem selben seinem herrn antwortten vnd geben an widerrede. Waz auch ez sey ritter oder knecht oder stete, der oder dye auf jr aygne köste zerung vnd ebentewr gen Beheim zügen, gefangen anqwemen, dye mögen jn sölich gefangen selber haltten, oder damit tuen nach jrem willen. Item wer auch von den herren ausz dem here ryten woltte, der sol weder frid noch gelaytt haben, er hab dann der haubt- lute redlich kuntschaft oder brieff. Item wer auch verbreche über füre oder schuldig, oder darvmb flüchtig würde, derselbe sol in cheines herrn lannde, steten, merkten, gepieten, oder an cheinen enden gelaytt haben, sunder man sol zu dem gedenken, nach innehalt der pene an allen enden alz oben geschrieben stet. Item dy zwen herren vnd erczbyschöffe von Triere vnd
Strana 508
508 von Colne sollen iglicher bringen IIII tarrasbuchsen, XX haubt- buchsen, vnd iglicher Xm pfeyl, vnd iglicher IIe fewrpfeyl, vnd darczu puluers, stain vnd czeugs darzu ein notdurfft vnd iglicher drey büchsenmayster. Item der erczbischoffe von Meincz VI Kamerbuchsen vnd XXX hantbüchsen, IIII tarrasbüchsen, Xm pfeyl, puluer, stein vnd geczeugs darczu ein notdurfft; item IIe feurpfeyle vnd drey büchsenmaister. Item glich souil sol der pfalczgraff bey Reyne bringen oder schicken an allen geczeugen als der erczbischoffe zu Meincz, vnd darüber ein grosz steinbüchsen, die da schüsst anderthalben czentten. Item drey büchsenmayster. Item der marggraff von Brandeburg ain grosz stainbüchsen, IIII tarresbüchsen, XX haubtbüchsen, Xm pfeyl, IIe feurpfeil, puluer, staine, vnd andre notdurft. Item sein buchsenmaister. Item dye herren von Beyeren im niderlande ein stein- büchsen, dye da schüsst II czenttner, IIII kleine stainbuchsen, XXII haubtbüchsen, Xm pfeil, IIe feurpfeil, puluer, stain, vnd ander notdurft. Item sein büchsenmaister. Item herczog Johanns von Beiern ein grosz büchsen, IIII tarresbuchsen, XX hantbüchsen, Xm pfeil, stain, puluer vnd ander notdurft vnd geczeugs gnüeg. Item sein buchsenmaister. Item die bischofe von Babenberg vnd von Wirczburg sullen bringen buchsein klein vnd grosz mit pfeilen, puluer vnd geczeuge, so sie mechtlichst mögen, vnd yglicher III buchsenmaister. Item dye stat Nürenberg ein grosz stainbuchsen die da schiess auff II czentner, VI chlein stainbüchsen, XII tarres- buchsen, LX haubtbuchsen, XXm pfeil, VIe feurpfeil vnd darzu gezeugs ein notdurfft. Item sechs buchsenmaister. Item Regensburgk ein gut grosz stainbuchsen vnd fürter cleynbüchsen, puluer, gezeug oc. nach irem vermögen vnd darzu ire buchsenmaister. Item dye von Eger ein stainbuchs vnd sust buchsen, pul- uer, pfeil vnd gezeug nach irem vermügen mit iren buchsen maistern. Item die von Elnpogen, der burggraff vnd die stat süllen komen mit irer macht vnd bringen ein grosz steinbuchsen vnd
508 von Colne sollen iglicher bringen IIII tarrasbuchsen, XX haubt- buchsen, vnd iglicher Xm pfeyl, vnd iglicher IIe fewrpfeyl, vnd darczu puluers, stain vnd czeugs darzu ein notdurfft vnd iglicher drey büchsenmayster. Item der erczbischoffe von Meincz VI Kamerbuchsen vnd XXX hantbüchsen, IIII tarrasbüchsen, Xm pfeyl, puluer, stein vnd geczeugs darczu ein notdurfft; item IIe feurpfeyle vnd drey büchsenmaister. Item glich souil sol der pfalczgraff bey Reyne bringen oder schicken an allen geczeugen als der erczbischoffe zu Meincz, vnd darüber ein grosz steinbüchsen, die da schüsst anderthalben czentten. Item drey büchsenmayster. Item der marggraff von Brandeburg ain grosz stainbüchsen, IIII tarresbüchsen, XX haubtbüchsen, Xm pfeyl, IIe feurpfeil, puluer, staine, vnd andre notdurft. Item sein buchsenmaister. Item dye herren von Beyeren im niderlande ein stein- büchsen, dye da schüsst II czenttner, IIII kleine stainbuchsen, XXII haubtbüchsen, Xm pfeil, IIe feurpfeil, puluer, stain, vnd ander notdurft. Item sein büchsenmaister. Item herczog Johanns von Beiern ein grosz büchsen, IIII tarresbuchsen, XX hantbüchsen, Xm pfeil, stain, puluer vnd ander notdurft vnd geczeugs gnüeg. Item sein buchsenmaister. Item die bischofe von Babenberg vnd von Wirczburg sullen bringen buchsein klein vnd grosz mit pfeilen, puluer vnd geczeuge, so sie mechtlichst mögen, vnd yglicher III buchsenmaister. Item dye stat Nürenberg ein grosz stainbuchsen die da schiess auff II czentner, VI chlein stainbüchsen, XII tarres- buchsen, LX haubtbuchsen, XXm pfeil, VIe feurpfeil vnd darzu gezeugs ein notdurfft. Item sechs buchsenmaister. Item Regensburgk ein gut grosz stainbuchsen vnd fürter cleynbüchsen, puluer, gezeug oc. nach irem vermögen vnd darzu ire buchsenmaister. Item dye von Eger ein stainbuchs vnd sust buchsen, pul- uer, pfeil vnd gezeug nach irem vermügen mit iren buchsen maistern. Item die von Elnpogen, der burggraff vnd die stat süllen komen mit irer macht vnd bringen ein grosz steinbuchsen vnd
Strana 509
509 ander buchsen grosz vnd klain, puluer, stain, vnd pfeil, geczeugs nach irem vermügen mit iren buchsenmaistern. Item furbasz iglich stat sol haben buchsen, puluer, stain vnd geczeug nach irem vermügen. Item ob icht geprechens in disem vertrage funden würde, den mögen die haubtleute des czoges bessern. Item die drey erczbischoffe von Meincz, von Colne vnd von Trier iglicher mit sein selbs leib zu dem zoge komen, so sol der erczbischoffe von Colne ein haubtman sein, oder ob der qweme, der erczbischofe von Trier, oder ob der keiner qweme, so sol daz sein vnd bliben der erczbischof von Meincz. Ob der chein komen worde, vnd welcher vnder den also ein haubtman sein würdet, sol von den andern weltlichen fürsten einen oder mer, wie not sein dann wirdet vnd mit den nach eins haubt- mans uberkomen, vnd welichs sye also überkomen werden zu einem haubtman, der sol daz mit solichem vorgenanten haubt- man sein vnd bliben vnd darwider nit sprechen. 441. 1427, Mai 10. Görlitzer Dienstleute an den Rath von Görlitz: bei Annäherung der Feinde habe man zwischen Herzog Johann und dem von Biberstein cines und dem von Hackeborn anderntheils Frieden geschlossen, zu gemeinsamem Widerstand oc. (Scultetus II, 70b [ann. 1427].) Mathias Kesz, Johannes Vlerszdorff, Pawel Rinckengisser: ad senatum Gor- licensem. Wir thun uch wissen, das die Kätzer als heute in der 13 st. vbir das Gebirge mit jr gantzen macht kommen sein, vns zuschende. Des haben wir vns mit sampt dem Voyte von Prewszin, h. hannus von Colditz vnd mit andern Landen vnd Steten, als viel der nw alhie ist, Rottes eyne werdin das wir vns gemechtiget habin des hochgebornen furstin herzog Johannes, des von Bebirstein vnd der die jr parten sint, Vnd dem Edlen h. hannus von Hokinborn vnd seym teyle, eyn cristlichin frede vffgenomen vngeferlich das sy den frede off beydin tevlin also
509 ander buchsen grosz vnd klain, puluer, stain, vnd pfeil, geczeugs nach irem vermügen mit iren buchsenmaistern. Item furbasz iglich stat sol haben buchsen, puluer, stain vnd geczeug nach irem vermügen. Item ob icht geprechens in disem vertrage funden würde, den mögen die haubtleute des czoges bessern. Item die drey erczbischoffe von Meincz, von Colne vnd von Trier iglicher mit sein selbs leib zu dem zoge komen, so sol der erczbischoffe von Colne ein haubtman sein, oder ob der qweme, der erczbischofe von Trier, oder ob der keiner qweme, so sol daz sein vnd bliben der erczbischof von Meincz. Ob der chein komen worde, vnd welcher vnder den also ein haubtman sein würdet, sol von den andern weltlichen fürsten einen oder mer, wie not sein dann wirdet vnd mit den nach eins haubt- mans uberkomen, vnd welichs sye also überkomen werden zu einem haubtman, der sol daz mit solichem vorgenanten haubt- man sein vnd bliben vnd darwider nit sprechen. 441. 1427, Mai 10. Görlitzer Dienstleute an den Rath von Görlitz: bei Annäherung der Feinde habe man zwischen Herzog Johann und dem von Biberstein cines und dem von Hackeborn anderntheils Frieden geschlossen, zu gemeinsamem Widerstand oc. (Scultetus II, 70b [ann. 1427].) Mathias Kesz, Johannes Vlerszdorff, Pawel Rinckengisser: ad senatum Gor- licensem. Wir thun uch wissen, das die Kätzer als heute in der 13 st. vbir das Gebirge mit jr gantzen macht kommen sein, vns zuschende. Des haben wir vns mit sampt dem Voyte von Prewszin, h. hannus von Colditz vnd mit andern Landen vnd Steten, als viel der nw alhie ist, Rottes eyne werdin das wir vns gemechtiget habin des hochgebornen furstin herzog Johannes, des von Bebirstein vnd der die jr parten sint, Vnd dem Edlen h. hannus von Hokinborn vnd seym teyle, eyn cristlichin frede vffgenomen vngeferlich das sy den frede off beydin tevlin also
Strana 510
510 haldin sollin, durch solcher mercklicher noth willen der Kätzer, die alzeit vor vns legin oc. Betin wir uch das an den fürsten zuschreiben, das er in solcher noth vns allen willig sein, vnd sich mit jr macht zu vns fügin ee besser oc. Vnd sendt vns Pheile vnd Puluuer vnd auch zwu oder drey Buxschin. Wenn die von der Zittaw vns gröszlich haben erbeten oc. (PS.) Vnd geruchet eyn herrn zusenden zu dem fürstin, vnd wollit schreyben vnd jrmanen die von Bebirstein zu Soraw, beyden herren, vnd den von Cottebus, vnd hannus von Polentz, vnd domete gedenket vor uns. Die Vorwerckwagen die sende wir uch wedir heym vnd auch die Gebawer wagen. Geben am Sonabende noch Stanislai (s. a. et 1.) 442. (1427, s. d.) Der Rath von Olmütz an Herzog Přemek von Troppau: drei Briefe über die zur Belagerung des Schlosses Oder von ihm verlangte Hilfe. (MS. Wonc. de Iglav. fol. 14a.) 1. „Duci Przemkoni." Hochgeborner oc. Als vns Ewr furst. Gnad zuschreibt, die einwerdung etlicher Ew. Gn. vnd des landes zu Merhern beyleger helffer vnd diner, die Ew. Hochmechtikeit zu der pos- sadken Oder vmblegung vnd berennung, darczu auch die hoch- geboren Slesien fürsten mit hülff vnd stewr willig sich erpiten zu erczaigen, begerund auch dorczu vnser hulff püchsen vnd puluer oc. Erkennet got der almechtige, das wir durch sülcher willikeit, die ewre milde güte dem Lande zu Merhern vnd vns erczaigt hat, vnd nemlich durch der sünderlichen lib. die wir zu Ew. Gnaden tragen gancz willig sein vns neben vnserm ganczen vermogen zu erczaigen, zu Ew. Gn. fordrung vnd not- durfften. So hat Ewre Durchleuchtikeit in der abschrifft des von Thoweczaw brief vns zugesant nu nehst wol vernomen, wie er sich fleisset vns zu schaden, vnd die förder nacht haben sich die sein zu Mitternacht gefügt in vnser forwerk vnd doselbest
510 haldin sollin, durch solcher mercklicher noth willen der Kätzer, die alzeit vor vns legin oc. Betin wir uch das an den fürsten zuschreiben, das er in solcher noth vns allen willig sein, vnd sich mit jr macht zu vns fügin ee besser oc. Vnd sendt vns Pheile vnd Puluuer vnd auch zwu oder drey Buxschin. Wenn die von der Zittaw vns gröszlich haben erbeten oc. (PS.) Vnd geruchet eyn herrn zusenden zu dem fürstin, vnd wollit schreyben vnd jrmanen die von Bebirstein zu Soraw, beyden herren, vnd den von Cottebus, vnd hannus von Polentz, vnd domete gedenket vor uns. Die Vorwerckwagen die sende wir uch wedir heym vnd auch die Gebawer wagen. Geben am Sonabende noch Stanislai (s. a. et 1.) 442. (1427, s. d.) Der Rath von Olmütz an Herzog Přemek von Troppau: drei Briefe über die zur Belagerung des Schlosses Oder von ihm verlangte Hilfe. (MS. Wonc. de Iglav. fol. 14a.) 1. „Duci Przemkoni." Hochgeborner oc. Als vns Ewr furst. Gnad zuschreibt, die einwerdung etlicher Ew. Gn. vnd des landes zu Merhern beyleger helffer vnd diner, die Ew. Hochmechtikeit zu der pos- sadken Oder vmblegung vnd berennung, darczu auch die hoch- geboren Slesien fürsten mit hülff vnd stewr willig sich erpiten zu erczaigen, begerund auch dorczu vnser hulff püchsen vnd puluer oc. Erkennet got der almechtige, das wir durch sülcher willikeit, die ewre milde güte dem Lande zu Merhern vnd vns erczaigt hat, vnd nemlich durch der sünderlichen lib. die wir zu Ew. Gnaden tragen gancz willig sein vns neben vnserm ganczen vermogen zu erczaigen, zu Ew. Gn. fordrung vnd not- durfften. So hat Ewre Durchleuchtikeit in der abschrifft des von Thoweczaw brief vns zugesant nu nehst wol vernomen, wie er sich fleisset vns zu schaden, vnd die förder nacht haben sich die sein zu Mitternacht gefügt in vnser forwerk vnd doselbest
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511 fier hewser abgebrant vnd der vnsern fümff wekgefürt, vnd mussen teglich sarg haben, wann er sich besampt vnd vns überfellet. Auch weis Ew. G. wol, das wir kein grosse püchsen haben die vnser were, vnd nemlichen puluers mügen wir nicht bekumen. Darumb wir vnd vmb volk zu hulff awr vnsers herrn des Margrafen Gnaden schreiben vnd E. G. briff vnd begir zu- senden, bitund vns mit volk vnd puluer zu stewern. Würden wir von Seinen Gnaden domit beraten, so mochten wir Ew. Gn. awer dester bas zu hofe kumen. Wenn got weis was wir E. G. künnen gedinen vnd helffen, das wellen wir werlich gern thun. 2. (Ibid. fol. 14°.) „Duci Przemkoni." Hochgeborner oc. Als vns ewr Durchleuchtikeit awr schreibt vnd übet zu helffen vnd zu stewern zu der belegung des Geslosses Oder, vns auch darumb zuschickunde vnsers herren des Markgraffen Gnaden brieff, in dem vns Sein Hochmechtikeit gepewt zu helffen, was wir dann vormugen oc. Also haben wir nu vormalen Ew. Gn. mermalen zugeschriben vnd vns derpoten zu helffen vnd zu stewrn, neben vnserm ganczen vermogen, vnd vmb die grosse puxen vnd puluer vnsers egenanten des Mar- graffen Gnaden flehen, von derwegen vns noch nicht antwort noch vnser pot widerkumen ist, das wir E. G. eigentlich mochten vortrosten domit. Jedoch so pald sich ewr mildekeit zu sülcher berennung fugen wirt, So wellen wir auch vnser ganczes mogen vnuorsport gern erczaigen. Dat. oc. 3. (Ibld. fol. 14b.) „Duci Przemkoni." Hochgeborner oc. Vnsern bereiten dinst zuuor. Als vns Ewre Hochmechtikeit des Petraschen purgrafen von Helfenstein brif abschrift zugesant hat vnd gelewtert, das E. Gn. mit des hochgebornen herczogs von Ratbor eyns warden ist zu berennen die Oder, dorczu vns Ew. Durchl. auch fordert oc. Haben wir nu mermalen E. Gn. zugeschriben, das wir zu sulchen dingen
511 fier hewser abgebrant vnd der vnsern fümff wekgefürt, vnd mussen teglich sarg haben, wann er sich besampt vnd vns überfellet. Auch weis Ew. G. wol, das wir kein grosse püchsen haben die vnser were, vnd nemlichen puluers mügen wir nicht bekumen. Darumb wir vnd vmb volk zu hulff awr vnsers herrn des Margrafen Gnaden schreiben vnd E. G. briff vnd begir zu- senden, bitund vns mit volk vnd puluer zu stewern. Würden wir von Seinen Gnaden domit beraten, so mochten wir Ew. Gn. awer dester bas zu hofe kumen. Wenn got weis was wir E. G. künnen gedinen vnd helffen, das wellen wir werlich gern thun. 2. (Ibid. fol. 14°.) „Duci Przemkoni." Hochgeborner oc. Als vns ewr Durchleuchtikeit awr schreibt vnd übet zu helffen vnd zu stewern zu der belegung des Geslosses Oder, vns auch darumb zuschickunde vnsers herren des Markgraffen Gnaden brieff, in dem vns Sein Hochmechtikeit gepewt zu helffen, was wir dann vormugen oc. Also haben wir nu vormalen Ew. Gn. mermalen zugeschriben vnd vns derpoten zu helffen vnd zu stewrn, neben vnserm ganczen vermogen, vnd vmb die grosse puxen vnd puluer vnsers egenanten des Mar- graffen Gnaden flehen, von derwegen vns noch nicht antwort noch vnser pot widerkumen ist, das wir E. G. eigentlich mochten vortrosten domit. Jedoch so pald sich ewr mildekeit zu sülcher berennung fugen wirt, So wellen wir auch vnser ganczes mogen vnuorsport gern erczaigen. Dat. oc. 3. (Ibld. fol. 14b.) „Duci Przemkoni." Hochgeborner oc. Vnsern bereiten dinst zuuor. Als vns Ewre Hochmechtikeit des Petraschen purgrafen von Helfenstein brif abschrift zugesant hat vnd gelewtert, das E. Gn. mit des hochgebornen herczogs von Ratbor eyns warden ist zu berennen die Oder, dorczu vns Ew. Durchl. auch fordert oc. Haben wir nu mermalen E. Gn. zugeschriben, das wir zu sulchen dingen
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512 Ew. Gn. zu helfen gancz willig vnd bereit gewesen sein, hor- runde E. G. berennung vnd besendung bies hieher. Nu kumen vns botschaften, das vnsers herrn des Margraffen Gnaden gen Brun sich nehent, vormeynunde wider die ketczer, als man Seiner Gnaden zukunft an vnderlas do wartunde ist. Vorsehen wir vns anders nicht dann das vns Sein Gnad selbs auch vor- dern wirdet vnd nutzen, do wider vns nicht zu reden ist. Vber das haben wir von stunden vnser botschaft von des wegen zu Seinen Gnaden geuertigt. Wirt dann sach, das wir Seiner Gnaden forderung vortragen werden, wir wellen williklichen Ewern Gna- den neben vnserm vormogen zu stewer komen, wann wir werlich zu E. G. willen gancz bereit sein zu helfen mit leib vnd gut. Pulfers mogen wir ye nicht bekumen als w ... Solden wir dann puchsen vnd puchsenmeister mitfüren, so musse E. G. selbs vor puluer gedenken, das man die vmbsust nicht ausfurte vnd mue domit hette. 443. (1427, s. d.) Der Rath von Olmütz an Herzog Albrecht von Österreich: über die der Stadt drohenden Gefahren, Bitte um Hilfeleistung. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 14b.) „Domino duci Austrie.“ Hochgeborner oc. Ew. furstenlichen Gnaden sender hierynnen verslossen ein abschrift eynes briefs, den vns iczund herr Pawl von Ewlenburg zugeschriben hat, aws dem wir anders nicht vernemen mogen, dann das er villeicht awer vf der veint seiten treten wil. Jedoch haben wir Im widerumb geschriben In der- manunde das er unuorrukt bei seinen berednussen beleibe, vnd ab ym ymant icht zu kurcze ader wider recht tete, das er das mit Ew. Gn. hulfe vnd rate awstrage. Ader was er thun werdet, das mogen wir nicht vernemen. Ewre Hochmechtikeit wirt auch in des andern des herczogen Przemken briefs abschrift ver- nemen, wie er vns dermanet sulcher hulf vnd stewr, die er dem landt vnd vns oft getan hat, vnd begert awer von uns hulf mit volk puxen puluer vnd ganczermacht, dorczu wir willig weren
512 Ew. Gn. zu helfen gancz willig vnd bereit gewesen sein, hor- runde E. G. berennung vnd besendung bies hieher. Nu kumen vns botschaften, das vnsers herrn des Margraffen Gnaden gen Brun sich nehent, vormeynunde wider die ketczer, als man Seiner Gnaden zukunft an vnderlas do wartunde ist. Vorsehen wir vns anders nicht dann das vns Sein Gnad selbs auch vor- dern wirdet vnd nutzen, do wider vns nicht zu reden ist. Vber das haben wir von stunden vnser botschaft von des wegen zu Seinen Gnaden geuertigt. Wirt dann sach, das wir Seiner Gnaden forderung vortragen werden, wir wellen williklichen Ewern Gna- den neben vnserm vormogen zu stewer komen, wann wir werlich zu E. G. willen gancz bereit sein zu helfen mit leib vnd gut. Pulfers mogen wir ye nicht bekumen als w ... Solden wir dann puchsen vnd puchsenmeister mitfüren, so musse E. G. selbs vor puluer gedenken, das man die vmbsust nicht ausfurte vnd mue domit hette. 443. (1427, s. d.) Der Rath von Olmütz an Herzog Albrecht von Österreich: über die der Stadt drohenden Gefahren, Bitte um Hilfeleistung. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 14b.) „Domino duci Austrie.“ Hochgeborner oc. Ew. furstenlichen Gnaden sender hierynnen verslossen ein abschrift eynes briefs, den vns iczund herr Pawl von Ewlenburg zugeschriben hat, aws dem wir anders nicht vernemen mogen, dann das er villeicht awer vf der veint seiten treten wil. Jedoch haben wir Im widerumb geschriben In der- manunde das er unuorrukt bei seinen berednussen beleibe, vnd ab ym ymant icht zu kurcze ader wider recht tete, das er das mit Ew. Gn. hulfe vnd rate awstrage. Ader was er thun werdet, das mogen wir nicht vernemen. Ewre Hochmechtikeit wirt auch in des andern des herczogen Przemken briefs abschrift ver- nemen, wie er vns dermanet sulcher hulf vnd stewr, die er dem landt vnd vns oft getan hat, vnd begert awer von uns hulf mit volk puxen puluer vnd ganczermacht, dorczu wir willig weren
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513 noch vnserm vermogen, awer got weis, das wir das am volk vnd puluer (an) E. G. hulf nicht vermogen, als wir das vormals E. G. lewterlicher vorczalt haben. Sunderlich fleisset sich der von Thowaczaw vnvfhorunde, wie er vns ader E. G. geslos scheden zuzihen mage. vnd nu am freitag sein die seinen in der nacht geuallen in vnsere ewsere vorstat, vnd haben do vier- vechtig angeczundet vnd hewser awsgeprant vnd der vorsteter vf fumff weggefurt, vnd besampmen sich von tag zu tag sterker. dorczu haben sich die veint nv gefugt gein Leitmussl, als E. G. vernemen wirt in der abschrift des purgraffen von Meraw, vnd man warnet vns wie sie ye zu vns vormeinen. Douon gnedi- gister liber herre biten wir diemutiklichen, Ewre Mildikeit geruhe vns mit hulf vnd volk anders zu bedenken, do mit wir den veinden widersten mogen. Sunderlich Ewrer Durchleuchtikeit thun wir zuwissen, das die zur Tribaw die husisschen pfaffen bey In haben, vnd wie wol ir herre, Boczko, nicht entsagt hat, Jedoch so gunnet er den veinden aws vnd ein zur Tribaw oc. zureiten vnd die ketczerei do halten. Flehen wir mit fleissigen gebete, E. G. welle vns raten, ab wir die lewte, der ein michl teil mit den vnsern bies hieher gehandelt haben, vermaynunde das sie sulch ketczerei nicht mithalden sunder durch irer habe willen do beharren mussen, in die Stat zu vns einlassen vnd mit In zu handeln gestatten sollen. 444. 1427, Jun. 6 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Hanns Dürlmeyer: während er gegen die Hussiten zu Felde zieht, soll er von den Nürnbergern Sicherheit geniessen. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol. 180b.) Hanns Dürlmeyer zu Wassertrühending. Hanns Dürlmeyer! Als du uns verschriben hast, wie du vmb gots vnd cristenlich glawben willen yecz an die Hussen meynest zu ziehen oc., das hoben wir wol vernomen. Also solt du auf söllich sache vor vns vnd den vnsern on geuerde sicher seyn hinczwischen sand Merteins tag schieristkünftig vngeuerlich. Datum sub sigillo Anthonii Derrer magistri ciuium feria VIa ante festum Penthecostis. 33
513 noch vnserm vermogen, awer got weis, das wir das am volk vnd puluer (an) E. G. hulf nicht vermogen, als wir das vormals E. G. lewterlicher vorczalt haben. Sunderlich fleisset sich der von Thowaczaw vnvfhorunde, wie er vns ader E. G. geslos scheden zuzihen mage. vnd nu am freitag sein die seinen in der nacht geuallen in vnsere ewsere vorstat, vnd haben do vier- vechtig angeczundet vnd hewser awsgeprant vnd der vorsteter vf fumff weggefurt, vnd besampmen sich von tag zu tag sterker. dorczu haben sich die veint nv gefugt gein Leitmussl, als E. G. vernemen wirt in der abschrift des purgraffen von Meraw, vnd man warnet vns wie sie ye zu vns vormeinen. Douon gnedi- gister liber herre biten wir diemutiklichen, Ewre Mildikeit geruhe vns mit hulf vnd volk anders zu bedenken, do mit wir den veinden widersten mogen. Sunderlich Ewrer Durchleuchtikeit thun wir zuwissen, das die zur Tribaw die husisschen pfaffen bey In haben, vnd wie wol ir herre, Boczko, nicht entsagt hat, Jedoch so gunnet er den veinden aws vnd ein zur Tribaw oc. zureiten vnd die ketczerei do halten. Flehen wir mit fleissigen gebete, E. G. welle vns raten, ab wir die lewte, der ein michl teil mit den vnsern bies hieher gehandelt haben, vermaynunde das sie sulch ketczerei nicht mithalden sunder durch irer habe willen do beharren mussen, in die Stat zu vns einlassen vnd mit In zu handeln gestatten sollen. 444. 1427, Jun. 6 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Hanns Dürlmeyer: während er gegen die Hussiten zu Felde zieht, soll er von den Nürnbergern Sicherheit geniessen. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol. 180b.) Hanns Dürlmeyer zu Wassertrühending. Hanns Dürlmeyer! Als du uns verschriben hast, wie du vmb gots vnd cristenlich glawben willen yecz an die Hussen meynest zu ziehen oc., das hoben wir wol vernomen. Also solt du auf söllich sache vor vns vnd den vnsern on geuerde sicher seyn hinczwischen sand Merteins tag schieristkünftig vngeuerlich. Datum sub sigillo Anthonii Derrer magistri ciuium feria VIa ante festum Penthecostis. 33
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514 445. 1427, Jun. 18 (Höchst). Erzbischof Konrad von Mainz an den Rath von Frankfurt: er möge seine gegen Böhmen ziehenden Leute zu den Seinigen am 25 Jun. bei Lengfurt am Main stossen lassen. (Ex orlg. arch. Francofurt.) Conradt Erczbischoff zu Mencze oc. Vnsern grusz zuuor Ersamen lieben besundern. Als Ir uff gestern Dinstag uwer frunde hie zû hoeste bij vnserm ho- femeister hant gehabt vnd mit Ime geredt wie daz Ir uwer fründe vnd volk als Ir gein Beheim schicken wullent, gerne bij vnsere frunde die wir dahinschicken werden, bescheiden vnd schicken woltent hin Inn zu rijden, vnd begerten uwer frunde uch zu wissen laszen wo Ir die uwern zü vnsern frunden sol- tent vor daz erste kommen vnd stossen laszen oc. han wir gerne vernomen vnd laszen uch wissen daz wir vnser fründe einteils hie von dissen landen vor daz erste haben wollen zu lengefurt uff dem Moyne gelegen uff den Mitwochen nehist nach sanct Johans baptisten tage (25 Jun.) schierst kompt, Da wollet oder moget Ir üwer frunde alsdann auch hinschicken zu den vnsern zůstoszen. So han wir dem obgenanten vnserm hofemeister be- folen vnd Ine geheissen, daz er denselben uwern frunden die Ir also schicken werdent wann vnd wie dicke sich daz geboret fruntlichen furderlich vnd guter handen sin solle. Dann waz wir uch dar Inne vnd anders zu willen gesin kunden teden wir gerne vnd solicher üwer guter wille ist vns auch wol von uch zu danke. Gegeben zu Hoeste an vnsers herren Lichams abend anno oc. XXVII. Den Ersamen Burgermeistern vnd Rate zu Franckfurt vnsern lieben besundern.
514 445. 1427, Jun. 18 (Höchst). Erzbischof Konrad von Mainz an den Rath von Frankfurt: er möge seine gegen Böhmen ziehenden Leute zu den Seinigen am 25 Jun. bei Lengfurt am Main stossen lassen. (Ex orlg. arch. Francofurt.) Conradt Erczbischoff zu Mencze oc. Vnsern grusz zuuor Ersamen lieben besundern. Als Ir uff gestern Dinstag uwer frunde hie zû hoeste bij vnserm ho- femeister hant gehabt vnd mit Ime geredt wie daz Ir uwer fründe vnd volk als Ir gein Beheim schicken wullent, gerne bij vnsere frunde die wir dahinschicken werden, bescheiden vnd schicken woltent hin Inn zu rijden, vnd begerten uwer frunde uch zu wissen laszen wo Ir die uwern zü vnsern frunden sol- tent vor daz erste kommen vnd stossen laszen oc. han wir gerne vernomen vnd laszen uch wissen daz wir vnser fründe einteils hie von dissen landen vor daz erste haben wollen zu lengefurt uff dem Moyne gelegen uff den Mitwochen nehist nach sanct Johans baptisten tage (25 Jun.) schierst kompt, Da wollet oder moget Ir üwer frunde alsdann auch hinschicken zu den vnsern zůstoszen. So han wir dem obgenanten vnserm hofemeister be- folen vnd Ine geheissen, daz er denselben uwern frunden die Ir also schicken werdent wann vnd wie dicke sich daz geboret fruntlichen furderlich vnd guter handen sin solle. Dann waz wir uch dar Inne vnd anders zu willen gesin kunden teden wir gerne vnd solicher üwer guter wille ist vns auch wol von uch zu danke. Gegeben zu Hoeste an vnsers herren Lichams abend anno oc. XXVII. Den Ersamen Burgermeistern vnd Rate zu Franckfurt vnsern lieben besundern.
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515 446. 1425, Jun. 18 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: er möge seinem Diener Felber gestatten, mit den Nürnbergern gegen die Hussen zu Felde zu ziehen. (Nurnberger Missiv-Buch VII, 182.) Den von Vlme. L. Fr. Wir haben vernomen, wie daz Hanns Felber, der zu disen Zeiten ewr diener sey, yeczunt auch gern an die Hussen ziehen wölt. Bitten wir ewr weisheit mit sunderm fleisz, daz Ir Im vmb vnsern willen gönnen vnd erlawben wellet, sölliche rais yetzunt mit vnd bey den vnsern zu ziehen vnd zu seyn, als oc. Das wellen oc. Datum feria IIII. 447. 1427, Jun. 23 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Weinsheim: er gestattet, dass die Weinsheimer sich den Nürnbergern bei dem bevorstehenden Zuge gegen die Hussen anschliessen. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol. 182b.) Den von Winsheim. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, die ewern, die Ir zu dem zug yecz wider die vnglewbigen schiken werdet, vnsern Hawbtleuten vnd den vnsern zubehelfen oc., das wellen wir vmb ewern willen gern tun. Vnd als Ir begert ewch zuuerschreiben, wenn wir mit vnserm zewg meynen zu zihen oc., sullt Ir wissen, daz wir die vnsern bestellt haben, daz sie mit dem solde über VIII tag antretten süllen; wir seyn aber noch niht beslossen, auf welchen tag wir auszcziehen werden. Wenn wir aber des zu rate werden, das wellen wir ewer frewntschaft gern verkünden. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum vigilia sancti Johannis Baptiste. 33*
515 446. 1425, Jun. 18 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: er möge seinem Diener Felber gestatten, mit den Nürnbergern gegen die Hussen zu Felde zu ziehen. (Nurnberger Missiv-Buch VII, 182.) Den von Vlme. L. Fr. Wir haben vernomen, wie daz Hanns Felber, der zu disen Zeiten ewr diener sey, yeczunt auch gern an die Hussen ziehen wölt. Bitten wir ewr weisheit mit sunderm fleisz, daz Ir Im vmb vnsern willen gönnen vnd erlawben wellet, sölliche rais yetzunt mit vnd bey den vnsern zu ziehen vnd zu seyn, als oc. Das wellen oc. Datum feria IIII. 447. 1427, Jun. 23 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Weinsheim: er gestattet, dass die Weinsheimer sich den Nürnbergern bei dem bevorstehenden Zuge gegen die Hussen anschliessen. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol. 182b.) Den von Winsheim. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt, die ewern, die Ir zu dem zug yecz wider die vnglewbigen schiken werdet, vnsern Hawbtleuten vnd den vnsern zubehelfen oc., das wellen wir vmb ewern willen gern tun. Vnd als Ir begert ewch zuuerschreiben, wenn wir mit vnserm zewg meynen zu zihen oc., sullt Ir wissen, daz wir die vnsern bestellt haben, daz sie mit dem solde über VIII tag antretten süllen; wir seyn aber noch niht beslossen, auf welchen tag wir auszcziehen werden. Wenn wir aber des zu rate werden, das wellen wir ewer frewntschaft gern verkünden. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum vigilia sancti Johannis Baptiste. 33*
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516 448. 1427, Jun. 25 (Nürnberg). Friedrich Markgraf von Brandenburg an die Prager: fordert sie auf, ihm Mittel an die Hand zu geben, wie der Streit mit Böhmen ohne Krieg und Blutvergiessen in Güte beigelegt werden könnte. (Höfler 1. c. n. 12) Fridrich Marggraf zu Brandeburg ac. Innige vnd ganze begirde, das der almechtige gote uch vnd andern herze vnd syne gebe zu suchen vnd zu volfuren wege vnd weise die zu fride cristenlicher eynickeit sich ziehen vnd treffen mügen, vnd auch was vns fleisse mit gote vnd guter gewissen nuczes odir frommen darzu geton mage, allzyt fleisslich zuvor. Ersamen weisen vnd fursichtigen Ir moget villicht wol vernomen vnd verstanden haben, wie die Erwirdigsten vnd hoch- geborn vnser liebe hern, frunde vnd mitkurfürsten mit andern vnsern hern vnd frunden, fürsten, Steten, landen vnd gemeyn- schafften zu herczen genommen vnd betracht haben Nemlichen vnd besundern von bewegung vnd ermanung vnsers gnedigen herrn des Romischen zu Ungarn vnd zu beheim oc. koniges vnd auch von gemeins ruffs der cristenheit wider uch, solchen erschrockenlich verderplichen Irrungen vnleufften vnd fremdickeit zu entgegenen als die leyder zu Beheim. erstanden sind vnd gehandelt werden, vnd als teglich mer vnd mer jn ergerung sich vffrusten hauffen vnd wachssen, damit nicht alleyn cristen- lichs glauben lesterung lewmund vnd gerüchte, das doch am höchsten zu vberwegen sundern auch betracht vnd bedacht ist zerstorung des furnemlichsten achtberlichsten glides des heiligen Romischen Richs der Cron zu Beheim. vnd dabey auch hat vnser hern vnd frunden vnd vns nicht wenig bewegt vnd von herczen betrübt, das unselig verderplich wesen jm lande zu beheim, nach cristenlichen wirdigen heiligen staten eren, friden vnd gemachen die vormals bey uch weislichen vnd ordentlichen gehalten vnd gewesen sin, getrawende, vnd rüget hoffende, es sulle nit cleyne menge vnter uch sin, die da wolten, vnd von herczen begerten, das es wider zu sulchem guten geruchte, vnd in gute cristenlich state vnd wesen köme mit fridlichen gutlichen vnd fruntlichen
516 448. 1427, Jun. 25 (Nürnberg). Friedrich Markgraf von Brandenburg an die Prager: fordert sie auf, ihm Mittel an die Hand zu geben, wie der Streit mit Böhmen ohne Krieg und Blutvergiessen in Güte beigelegt werden könnte. (Höfler 1. c. n. 12) Fridrich Marggraf zu Brandeburg ac. Innige vnd ganze begirde, das der almechtige gote uch vnd andern herze vnd syne gebe zu suchen vnd zu volfuren wege vnd weise die zu fride cristenlicher eynickeit sich ziehen vnd treffen mügen, vnd auch was vns fleisse mit gote vnd guter gewissen nuczes odir frommen darzu geton mage, allzyt fleisslich zuvor. Ersamen weisen vnd fursichtigen Ir moget villicht wol vernomen vnd verstanden haben, wie die Erwirdigsten vnd hoch- geborn vnser liebe hern, frunde vnd mitkurfürsten mit andern vnsern hern vnd frunden, fürsten, Steten, landen vnd gemeyn- schafften zu herczen genommen vnd betracht haben Nemlichen vnd besundern von bewegung vnd ermanung vnsers gnedigen herrn des Romischen zu Ungarn vnd zu beheim oc. koniges vnd auch von gemeins ruffs der cristenheit wider uch, solchen erschrockenlich verderplichen Irrungen vnleufften vnd fremdickeit zu entgegenen als die leyder zu Beheim. erstanden sind vnd gehandelt werden, vnd als teglich mer vnd mer jn ergerung sich vffrusten hauffen vnd wachssen, damit nicht alleyn cristen- lichs glauben lesterung lewmund vnd gerüchte, das doch am höchsten zu vberwegen sundern auch betracht vnd bedacht ist zerstorung des furnemlichsten achtberlichsten glides des heiligen Romischen Richs der Cron zu Beheim. vnd dabey auch hat vnser hern vnd frunden vnd vns nicht wenig bewegt vnd von herczen betrübt, das unselig verderplich wesen jm lande zu beheim, nach cristenlichen wirdigen heiligen staten eren, friden vnd gemachen die vormals bey uch weislichen vnd ordentlichen gehalten vnd gewesen sin, getrawende, vnd rüget hoffende, es sulle nit cleyne menge vnter uch sin, die da wolten, vnd von herczen begerten, das es wider zu sulchem guten geruchte, vnd in gute cristenlich state vnd wesen köme mit fridlichen gutlichen vnd fruntlichen
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517 handelungen zu ergeen möht on cristenlichs vnd biderwelut plute vergiessen, dass doch leyder vil vff beide seitten gescheen ist got von hymel weis wenn vnd wa ende, also das sin noch manigveltiglichen vnd vaste mer bescheen möht, dann nymand gedenken mag nach dem vnd der cristenheit sulch fremdes gefert vnleydenlich ist. Wann nü vnserer vordern seiliger gedechtnuse vnd auch vns manigveltig gute ere vnd woltat von der Cron zu Beheim widerfaren ist vnd allwegs getrawende mer wider- faren solt vnd mocht, darvmb wir ye billig vnd gern nicht vn- dankbar sin, sunder wo es sich ymmer machen würde, da wir es mit got vnd eren ton solten vnd mochten, das ye vmb die- selben Cron gern verdienen vnd verschulden wolten, darvmb vns solcher kummer trübsale gerucht vnd lewmund noch mer zu herczen geet wann wir doch auch der Cron zu Beheim für- nemliche guts gonnen, vnd auch gewant sint, Sovil mer haben wir gedechtnusse wie es zugute komen mocht, also das zu der Cron vnd dem lande zu Beheim nicht in solcher massen gedacht vnd geton wurde daruss gross plute vergiessen vnd derstorung der Cron Beheim möht, vnd das achtbarlich fürnemligst stüke vnd gelide, alss vor berurt ist, dem heilgen Romischen Rich nuczperlich bestünde vnd bliebe Vnd auch yr vnd das land zu wirden friden eren vnd selden vnd auss solchen lewmund vnd gerüchte kemet davon so vermeynen wir vnd bedeucht vns noch heutes gein gote gein der werlt für die Crone vnd daz landt zu Beheim das beste sin vnd wollen raten auss lawterm rechten herczen vnd gruntlicher warheit nach vnsern besten verstent- nussen trewen vnd gewissen jr went doran das noch one ernst- lich gescheffte vnd krieglich sach aber grossen scheden vnd verderbe leute vnd gute entsteen, als ir bass verstett vnd wisset Solch fremde leuffte kriege vnd irrsale abgenomen vnd gutlichen zertragen vnd hingelegt wurden vnd hettent jr icht weg vor uch westend vnd wollend jr vns vnterweisen dheinerley damit die sache zu gute zu bringen weren, das liest vns zu stund an wider wissen, Alsdann wolten wir nach allen vnsern vernunfften vff daz allergetrewlichst als wir ymmer solten konden vnd mochten flissiclichen raten vnd helffen, vnd on zweiffenlichen vnser müe vnd arbeit darjnne nit versparen, getrawende vnd hoffende, was gotlich vnd erlich were vnd was wir uch versprechen, daz solt
517 handelungen zu ergeen möht on cristenlichs vnd biderwelut plute vergiessen, dass doch leyder vil vff beide seitten gescheen ist got von hymel weis wenn vnd wa ende, also das sin noch manigveltiglichen vnd vaste mer bescheen möht, dann nymand gedenken mag nach dem vnd der cristenheit sulch fremdes gefert vnleydenlich ist. Wann nü vnserer vordern seiliger gedechtnuse vnd auch vns manigveltig gute ere vnd woltat von der Cron zu Beheim widerfaren ist vnd allwegs getrawende mer wider- faren solt vnd mocht, darvmb wir ye billig vnd gern nicht vn- dankbar sin, sunder wo es sich ymmer machen würde, da wir es mit got vnd eren ton solten vnd mochten, das ye vmb die- selben Cron gern verdienen vnd verschulden wolten, darvmb vns solcher kummer trübsale gerucht vnd lewmund noch mer zu herczen geet wann wir doch auch der Cron zu Beheim für- nemliche guts gonnen, vnd auch gewant sint, Sovil mer haben wir gedechtnusse wie es zugute komen mocht, also das zu der Cron vnd dem lande zu Beheim nicht in solcher massen gedacht vnd geton wurde daruss gross plute vergiessen vnd derstorung der Cron Beheim möht, vnd das achtbarlich fürnemligst stüke vnd gelide, alss vor berurt ist, dem heilgen Romischen Rich nuczperlich bestünde vnd bliebe Vnd auch yr vnd das land zu wirden friden eren vnd selden vnd auss solchen lewmund vnd gerüchte kemet davon so vermeynen wir vnd bedeucht vns noch heutes gein gote gein der werlt für die Crone vnd daz landt zu Beheim das beste sin vnd wollen raten auss lawterm rechten herczen vnd gruntlicher warheit nach vnsern besten verstent- nussen trewen vnd gewissen jr went doran das noch one ernst- lich gescheffte vnd krieglich sach aber grossen scheden vnd verderbe leute vnd gute entsteen, als ir bass verstett vnd wisset Solch fremde leuffte kriege vnd irrsale abgenomen vnd gutlichen zertragen vnd hingelegt wurden vnd hettent jr icht weg vor uch westend vnd wollend jr vns vnterweisen dheinerley damit die sache zu gute zu bringen weren, das liest vns zu stund an wider wissen, Alsdann wolten wir nach allen vnsern vernunfften vff daz allergetrewlichst als wir ymmer solten konden vnd mochten flissiclichen raten vnd helffen, vnd on zweiffenlichen vnser müe vnd arbeit darjnne nit versparen, getrawende vnd hoffende, was gotlich vnd erlich were vnd was wir uch versprechen, daz solt
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518 wol gehalten dergeen fürgenommen vnd versorgt werden, uwr antwurt wider so ee so besser. Geben zu Nür(emberg) am mitt- wochen nach Johannis Baptiste anno dom. XXVII. 449. 1427, Jun. 28 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die von Nördlingen: bittet um Nachricht, wann das Volk von Schwaben den Zug gegen Böhmen antreten wird. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol. 185b.) Den von Nördlingen. L. Fr. Wir bitten ewer weisheit in sunderm getrawen, daz Ir vns bey disem botten in guter frewntschaft verschrieben wellet, als vil ewch wissenlich vnd füklich sey, ob vnd wenn sich das volk des zugs, daz von Swaben für ewr stat herab gen Beheim yetzunt ziehen wird, erhaben hab, oder erheben vnd ziehen werden; ob aber ewer ersamkeit noch niht wol wissen- lich dauon were, daz Ir ewch denn vmb vnsern willen darumb erfart vnd vns das denn bey ewer selbs botten vnuerzogenlich verschreibet, daz wir vns von vnsern armen lewte wegen auf dem Lande etwas wissen darnach zu richten vnd ewch darynnen beweiset als oc. Das wellen oc. Datum ut supra (vigilia Petri et Pauli apostolorum). 450. 1428, Jun. 29 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Augsburg : der Zug gegen Böhmen gehe richtig vor sich, da bereits mehrere Reichsfürsten denselben angetreten haben. (Nürnberger Missiv-Buch VII, fol. 185".) Den von Augspurg. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt ewer weisheit zuuerschreiben von des zugs wegen yeczunt gen Be- heim oc. das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewer für- sichtikeit wissen, daz vnser gnediger Herre Herczog Ott von Peyern auf gestern herauf zu vns komen ist, vnd vnsers gne- digen Herren... des pfallnczgrafen seins bruders vnd sein volk von stund nach Im her zewht. So wirdt vnser Herre...
518 wol gehalten dergeen fürgenommen vnd versorgt werden, uwr antwurt wider so ee so besser. Geben zu Nür(emberg) am mitt- wochen nach Johannis Baptiste anno dom. XXVII. 449. 1427, Jun. 28 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die von Nördlingen: bittet um Nachricht, wann das Volk von Schwaben den Zug gegen Böhmen antreten wird. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol. 185b.) Den von Nördlingen. L. Fr. Wir bitten ewer weisheit in sunderm getrawen, daz Ir vns bey disem botten in guter frewntschaft verschrieben wellet, als vil ewch wissenlich vnd füklich sey, ob vnd wenn sich das volk des zugs, daz von Swaben für ewr stat herab gen Beheim yetzunt ziehen wird, erhaben hab, oder erheben vnd ziehen werden; ob aber ewer ersamkeit noch niht wol wissen- lich dauon were, daz Ir ewch denn vmb vnsern willen darumb erfart vnd vns das denn bey ewer selbs botten vnuerzogenlich verschreibet, daz wir vns von vnsern armen lewte wegen auf dem Lande etwas wissen darnach zu richten vnd ewch darynnen beweiset als oc. Das wellen oc. Datum ut supra (vigilia Petri et Pauli apostolorum). 450. 1428, Jun. 29 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Augsburg : der Zug gegen Böhmen gehe richtig vor sich, da bereits mehrere Reichsfürsten denselben angetreten haben. (Nürnberger Missiv-Buch VII, fol. 185".) Den von Augspurg. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt ewer weisheit zuuerschreiben von des zugs wegen yeczunt gen Be- heim oc. das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewer für- sichtikeit wissen, daz vnser gnediger Herre Herczog Ott von Peyern auf gestern herauf zu vns komen ist, vnd vnsers gne- digen Herren... des pfallnczgrafen seins bruders vnd sein volk von stund nach Im her zewht. So wirdt vnser Herre...
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519 der Bischof von Speyr auf hewt zu vns komen, vnd ist vns sein volk in der gnêhe bey vnser stat. So kombt vnser gnediger Herre ... der Erczbischof von tryer mit seinem volk auf heynt gen der Newnstat fünf meil von vnserr stat vnd vorsehenlich auf morgen zu vns, also daz wir vnsers teils niht anders wissen noch hören, dann daz der zug für sich gee. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum dominica Petri et Pauli Apostolorum. 451. 1427, Jul. 5 (Prag). Die Prager an den Markgrafen Friedrich von Brandenburg: sie nehmen sein freundliches Anerbieten mit Dank auf, und wollen es seiner Wichtigkeit wegen an alle Diejenigen bringen, die es angeht. (Höfler 1. c. n. 13.) Den geheiligten glauben cristenlicher geistligkeit heilsam- leicher zu erhöhen, die wahrheit des ewigen vntötlichen gesetzes des hern Jesu Christi zu behalden, den langen begerten fride der werlde wider brengen vnd den engsten der beswerten mit grausamen ergerunge zu hilff kumen, der fridlich Salomon vnser heylant Jesus Cristus den geist der grösten libe vberflüssiglichen eingiess vnd die gabe seiner weissheit die genge vnd wege der götlichen gerechtikeit zu setzen geruche heilsamlichen zu geben. Allerdurchleuchtigster fürste vnd herr aller oberster herr, die da gesetzt werden auff die hohe des ganzen fürstentums die müssen eren vnd behalden die gleichheit die enpfangen haben die gerechtigkeit, die den volkern ist zugeben, die nicht zimpt zu verlassen die, die vntter der regeln der gleichheit gehalden werden das die icht zu einem posen ebenbilde werden, von den gehalden wirt das alles recht auss in fliess, Also die brieffe ewrer clarheit, die wir enpfangen haben mit schuldigen eren, die vns gar vil fröligkeit bracht haben vnd vns wunderlichen getroste, vmb die wir vnserm gote vnd uwer menschliche mil- tigkeit vnmesslich dankperkeit widergeben vnd er wir nicht die, die wir sullen doch die wir vermugen widergelten, jn dem wir für das allergrosse schaze das der erboten guttete die ewr hoch- mechtigkeit vnd ewre vorfaren von dem konigreich zu beheim
519 der Bischof von Speyr auf hewt zu vns komen, vnd ist vns sein volk in der gnêhe bey vnser stat. So kombt vnser gnediger Herre ... der Erczbischof von tryer mit seinem volk auf heynt gen der Newnstat fünf meil von vnserr stat vnd vorsehenlich auf morgen zu vns, also daz wir vnsers teils niht anders wissen noch hören, dann daz der zug für sich gee. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum dominica Petri et Pauli Apostolorum. 451. 1427, Jul. 5 (Prag). Die Prager an den Markgrafen Friedrich von Brandenburg: sie nehmen sein freundliches Anerbieten mit Dank auf, und wollen es seiner Wichtigkeit wegen an alle Diejenigen bringen, die es angeht. (Höfler 1. c. n. 13.) Den geheiligten glauben cristenlicher geistligkeit heilsam- leicher zu erhöhen, die wahrheit des ewigen vntötlichen gesetzes des hern Jesu Christi zu behalden, den langen begerten fride der werlde wider brengen vnd den engsten der beswerten mit grausamen ergerunge zu hilff kumen, der fridlich Salomon vnser heylant Jesus Cristus den geist der grösten libe vberflüssiglichen eingiess vnd die gabe seiner weissheit die genge vnd wege der götlichen gerechtikeit zu setzen geruche heilsamlichen zu geben. Allerdurchleuchtigster fürste vnd herr aller oberster herr, die da gesetzt werden auff die hohe des ganzen fürstentums die müssen eren vnd behalden die gleichheit die enpfangen haben die gerechtigkeit, die den volkern ist zugeben, die nicht zimpt zu verlassen die, die vntter der regeln der gleichheit gehalden werden das die icht zu einem posen ebenbilde werden, von den gehalden wirt das alles recht auss in fliess, Also die brieffe ewrer clarheit, die wir enpfangen haben mit schuldigen eren, die vns gar vil fröligkeit bracht haben vnd vns wunderlichen getroste, vmb die wir vnserm gote vnd uwer menschliche mil- tigkeit vnmesslich dankperkeit widergeben vnd er wir nicht die, die wir sullen doch die wir vermugen widergelten, jn dem wir für das allergrosse schaze das der erboten guttete die ewr hoch- mechtigkeit vnd ewre vorfaren von dem konigreich zu beheim
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520 vnd seinen konigen gescheen sind, ewr clarheit in den jndern der clugkheit, der noch gedenket vnd die mit einer loblichen dankperkeit widerhandelt wane die alden weisen, die in grosser clugheit lawter vnd clar gewesen sein, nichts vnseligers schaczen, dann den der da vergisset der guttete vnd des vnrechte gedenkt, darnach schreibt auch ewer hochwerdigkeit als von dem cleg- lichen valle vnd jemerlich erstorung vnsers konigreichs wie die mit gutlicher mitleidligkeit cleglichen bewegt wirdet, durch des willen vnd auch in dem Jesus der vnvermeligten Junkfrawen marie Sun vberswendiglich belanung gelobt da er spricht, Selig sein die barmherzigen wann sie auch barmherzikeit werden er- folgen, das auch ewer gütig miltigkeit sunst bekumert vnd be- gert ein fridliche state vnd wesen durch gutes willen desselben konigreichs. der widergeber aller guttete, der ein volkumen belonung ist aller dinge, darvmb in seinen sun enpfehet wenn er spricht selig sein die fridsame wann sie werden Sun gotes genant. Aber von den andern artikeln in dem brief ewr clerli- keit berurt ob wir darauf nit antworten als wir begern davon sol ewr menschligkeit nicht bewegt werden, wann in sulchen grossen sachen vnd geschefte das vns vnd alle die mit vns sein berurt, haben wir geschaczet not zu sein des mit wolbedachtem Rate der hern des konigreichs der gemeinschaft der Ritter vnd der rittermessigen mit einem willen widerschreiben, vnd haben auch geschaczt das die sach durch die alle bereitenlicher sey zu bestetigen, über die wir snelliglichen werden geben vnser antwort die ewr clarheit in stiller gunst der gedult mit andern cristenlichen fürsten geruch zu beiten. Der schicker aller dingen der herr aller here schicke vnd leyt die begirde vnd willen ewer clarheit zu den aller heilsamsten wann wir auss der Lau- terkeit ewrer Begirde gen vnserem Reich vnd vns hoffende das die wachsen werden vnd zu einem seligen vnd begirlichen ende bracht. Geschriben am nechsten Samstag nach dem tag sant Procopii anno dom. vicesimo septimo die Burgermeister Rathhern vnd schepffen vnd auch die ganz gemeyn der pregischen stete dem allerdurchluchtigsten fürsten vnd hern hern fridrich von gots gnaden Marggrave zu brandenburg des heiligen kaisertums Obersten ka- merer vnd burggrave zu Nürenberg vns gunstigen herrn dd.
520 vnd seinen konigen gescheen sind, ewr clarheit in den jndern der clugkheit, der noch gedenket vnd die mit einer loblichen dankperkeit widerhandelt wane die alden weisen, die in grosser clugheit lawter vnd clar gewesen sein, nichts vnseligers schaczen, dann den der da vergisset der guttete vnd des vnrechte gedenkt, darnach schreibt auch ewer hochwerdigkeit als von dem cleg- lichen valle vnd jemerlich erstorung vnsers konigreichs wie die mit gutlicher mitleidligkeit cleglichen bewegt wirdet, durch des willen vnd auch in dem Jesus der vnvermeligten Junkfrawen marie Sun vberswendiglich belanung gelobt da er spricht, Selig sein die barmherzigen wann sie auch barmherzikeit werden er- folgen, das auch ewer gütig miltigkeit sunst bekumert vnd be- gert ein fridliche state vnd wesen durch gutes willen desselben konigreichs. der widergeber aller guttete, der ein volkumen belonung ist aller dinge, darvmb in seinen sun enpfehet wenn er spricht selig sein die fridsame wann sie werden Sun gotes genant. Aber von den andern artikeln in dem brief ewr clerli- keit berurt ob wir darauf nit antworten als wir begern davon sol ewr menschligkeit nicht bewegt werden, wann in sulchen grossen sachen vnd geschefte das vns vnd alle die mit vns sein berurt, haben wir geschaczet not zu sein des mit wolbedachtem Rate der hern des konigreichs der gemeinschaft der Ritter vnd der rittermessigen mit einem willen widerschreiben, vnd haben auch geschaczt das die sach durch die alle bereitenlicher sey zu bestetigen, über die wir snelliglichen werden geben vnser antwort die ewr clarheit in stiller gunst der gedult mit andern cristenlichen fürsten geruch zu beiten. Der schicker aller dingen der herr aller here schicke vnd leyt die begirde vnd willen ewer clarheit zu den aller heilsamsten wann wir auss der Lau- terkeit ewrer Begirde gen vnserem Reich vnd vns hoffende das die wachsen werden vnd zu einem seligen vnd begirlichen ende bracht. Geschriben am nechsten Samstag nach dem tag sant Procopii anno dom. vicesimo septimo die Burgermeister Rathhern vnd schepffen vnd auch die ganz gemeyn der pregischen stete dem allerdurchluchtigsten fürsten vnd hern hern fridrich von gots gnaden Marggrave zu brandenburg des heiligen kaisertums Obersten ka- merer vnd burggrave zu Nürenberg vns gunstigen herrn dd.
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521 452. 1427, Jul. 5 (Zittau). Vogt Rodenberg an den Hochmeister des deutschen Ordens: er melde so viel als er erfahren könne; der Zug gegen Böhmen werde wohl vor sich gehen; die Ketzer waren unlängst vor Zittau oc. (Ex arch. Regiomontano.) Minen gar willigen vndirtenigen gehorsam czuuor Erwir- diger gnediger liber her meister, alzo euwir gnode mir ge- schreben vnde muntlich entpoten hat, mit Hannos Slezier des marschalkes dyner wy daz Ich euwern gnoden nicht eygentlich noch genczlich schrebe von allen sachen, wy sich dy hye vssen irlyffen, Gnediger liber her meister Ewir gnade czu wissen geruche waz Ich irfaren habe von pilgerymen vnde Kouffluten dy durch dy lant czyen vnde vor wore sulche ding sagen dy Ich euwirn gnoden geschreben habe vnde andirs von nymande irfaren kan wen ich dicke vnde vil dy burger angelegen habe, daz sy gewisse boten vsrichten czu irfaren eygentlich wy is im lande czu Behemen czu ginge Ich kunde sy nicht dorczu brengen Ouch waz mir eczliche herren vs Behemen vorwor geschreben haben, daz habe ich euwern gnoden geschreben zo ich erste mochte Ouch gnediger liber her meister alzo von des czoges wegen ken Behemen do von kan Ich noch eygentlich nicht ge- wissen, ab der vor sich geen wirt, odir nicht, wenn Ich hatte Nickel Langen czu dem Herczogen von Sachsen ken Myessen gesant, deme selbigen der Herczoge selbir gesaget hatte daz her den czog achtage vorczyen welde vm ander herren wille dy noch nicht komen weren vnde alzo heute in gebunge dis bryffes zo welde her mit den synen eyn velt bestellen vnde machen, ab daz geschyt daz kan Ich eygentlich euwern gnoden nicht geschriben, ydoch zo hoffe Ich daz der czog vorgang haben wirt, vnde gar wunderlich czukomen muste, daz her czu rucke ginge Ouch zo hat Reyssensteyn euwern gnaden muntlich alle ding wol vsgericht der in den landen gewest ist, vnde wol gehort hat wi is dy herren vor haben gehabt, Ouch zo was her bey vns czur Zyttaw do dy Ketczer vor vns woren daz her ouch
521 452. 1427, Jul. 5 (Zittau). Vogt Rodenberg an den Hochmeister des deutschen Ordens: er melde so viel als er erfahren könne; der Zug gegen Böhmen werde wohl vor sich gehen; die Ketzer waren unlängst vor Zittau oc. (Ex arch. Regiomontano.) Minen gar willigen vndirtenigen gehorsam czuuor Erwir- diger gnediger liber her meister, alzo euwir gnode mir ge- schreben vnde muntlich entpoten hat, mit Hannos Slezier des marschalkes dyner wy daz Ich euwern gnoden nicht eygentlich noch genczlich schrebe von allen sachen, wy sich dy hye vssen irlyffen, Gnediger liber her meister Ewir gnade czu wissen geruche waz Ich irfaren habe von pilgerymen vnde Kouffluten dy durch dy lant czyen vnde vor wore sulche ding sagen dy Ich euwirn gnoden geschreben habe vnde andirs von nymande irfaren kan wen ich dicke vnde vil dy burger angelegen habe, daz sy gewisse boten vsrichten czu irfaren eygentlich wy is im lande czu Behemen czu ginge Ich kunde sy nicht dorczu brengen Ouch waz mir eczliche herren vs Behemen vorwor geschreben haben, daz habe ich euwern gnoden geschreben zo ich erste mochte Ouch gnediger liber her meister alzo von des czoges wegen ken Behemen do von kan Ich noch eygentlich nicht ge- wissen, ab der vor sich geen wirt, odir nicht, wenn Ich hatte Nickel Langen czu dem Herczogen von Sachsen ken Myessen gesant, deme selbigen der Herczoge selbir gesaget hatte daz her den czog achtage vorczyen welde vm ander herren wille dy noch nicht komen weren vnde alzo heute in gebunge dis bryffes zo welde her mit den synen eyn velt bestellen vnde machen, ab daz geschyt daz kan Ich eygentlich euwern gnoden nicht geschriben, ydoch zo hoffe Ich daz der czog vorgang haben wirt, vnde gar wunderlich czukomen muste, daz her czu rucke ginge Ouch zo hat Reyssensteyn euwern gnaden muntlich alle ding wol vsgericht der in den landen gewest ist, vnde wol gehort hat wi is dy herren vor haben gehabt, Ouch zo was her bey vns czur Zyttaw do dy Ketczer vor vns woren daz her ouch
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522 euwern gnoden muntlich wol sagen mag, alzo Ich daz geschryben kan vnde vor gefach geschreben habe wy is czu ging. Gegeben czur Zyttaw am sonabende noch visitacionis marie anno oc. XXVII°. Bruder Gotfryd Rodenberg deutsches ordens voyth czur leype. Deme Erwirdigen vnsirm Homeister mit allir wirdykeit dd. 453. 1427, Jul. 6 (Saatz.) Die Saatzer an den Markgrafen Friedrich von Brandenburg: auch sie sind willig, sein Anbot den böhmischen Ständen zur Kenntniss zu bringen und darauf dann zu antworten. (Hofler 1. c. n. 14.) Der almechtige gütige goth geruch euch zu offenbaren seinen heiligen willen vnd gebe euch zu derkennen seine hei- lige satzunge ! darjnne yr möchtet wandern vnd dornach zu dem ewigen leben mitsampt vns komen. Amen. Durchlüchtiger fürste vnd hochgeporner herr, ewr durchluchtikeit embieten wir vnsern dinst williclichen zuvor. Ewren brieff in dem Ewer durchleuchtikeyt dem lande zu beheym vnd vns etliche bösliche Schemliche dinck vnd irrunge zuschreibet, haben wir wol vernomen, Also antworten wir ewer durchleuchtikeit daruff das wir in sulchen böslichen schemlichen dingen noch irrungen abgot wil nicht sein noch in zukunftigen zeiten erfunden werden vnd were es nu ab ymmant vns schulde schemliche oder Irrselige dinck zuschreib, des wolden wir vns abgotwil rechtfertigen vnd vorantworten, wenn stad vnd weil wer, als frome lewte. Auch ewer durchluchtikeit schreibet, wie yr ein ganzen fleisse vnd zunegunge habet zu deme, was gotliche vnd erliche vnd nuczbarliche. diesem lande vnd der cron zu behem were, das seyn wir zumale sere dankbar von ewre gnaden Vnd vmb die andern sachen als ewr durchleuch- tikeit schreibet wollen wir mit den den lantherren Ryttern Steten Gemeynschafften vnd knechten in dem lande zu Behem vstragen ane sewmpnusse, vnd ewer durchleuchtikeit vnsere
522 euwern gnoden muntlich wol sagen mag, alzo Ich daz geschryben kan vnde vor gefach geschreben habe wy is czu ging. Gegeben czur Zyttaw am sonabende noch visitacionis marie anno oc. XXVII°. Bruder Gotfryd Rodenberg deutsches ordens voyth czur leype. Deme Erwirdigen vnsirm Homeister mit allir wirdykeit dd. 453. 1427, Jul. 6 (Saatz.) Die Saatzer an den Markgrafen Friedrich von Brandenburg: auch sie sind willig, sein Anbot den böhmischen Ständen zur Kenntniss zu bringen und darauf dann zu antworten. (Hofler 1. c. n. 14.) Der almechtige gütige goth geruch euch zu offenbaren seinen heiligen willen vnd gebe euch zu derkennen seine hei- lige satzunge ! darjnne yr möchtet wandern vnd dornach zu dem ewigen leben mitsampt vns komen. Amen. Durchlüchtiger fürste vnd hochgeporner herr, ewr durchluchtikeit embieten wir vnsern dinst williclichen zuvor. Ewren brieff in dem Ewer durchleuchtikeyt dem lande zu beheym vnd vns etliche bösliche Schemliche dinck vnd irrunge zuschreibet, haben wir wol vernomen, Also antworten wir ewer durchleuchtikeit daruff das wir in sulchen böslichen schemlichen dingen noch irrungen abgot wil nicht sein noch in zukunftigen zeiten erfunden werden vnd were es nu ab ymmant vns schulde schemliche oder Irrselige dinck zuschreib, des wolden wir vns abgotwil rechtfertigen vnd vorantworten, wenn stad vnd weil wer, als frome lewte. Auch ewer durchluchtikeit schreibet, wie yr ein ganzen fleisse vnd zunegunge habet zu deme, was gotliche vnd erliche vnd nuczbarliche. diesem lande vnd der cron zu behem were, das seyn wir zumale sere dankbar von ewre gnaden Vnd vmb die andern sachen als ewr durchleuch- tikeit schreibet wollen wir mit den den lantherren Ryttern Steten Gemeynschafften vnd knechten in dem lande zu Behem vstragen ane sewmpnusse, vnd ewer durchleuchtikeit vnsere
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523 antwort des schirste wir mögen werden darvff geben wollen. Gelawbende vnd getrewende ewer durchleuchtikeit wert den ewigen (unrwigen?) hochfertigen vnd vnkeuschen pfaffen in der weil nicht gelawben, yst das sy vns icht boser irrsaliger oder schemlicher dinge wollden zu schreiben vnd nochsagen. Wann wir wydder die erste heilige kirche nicht sind, noch meynen abgot wil zu sein, sunder der noch volgen noch vnsern ver- mugen, noch dem vnd der herre cristus Jesus aufgesatzt hat, die lieben heiligen czwelffboten gefurt vnd die lieben heiligen lerer myt andern heiligen gehalden haben als wir danne ewer durchleuchtikeit darnach mit vnseren brieffe vollkomlichen werden vnderweisen. Geben am montage vor kyliani anno vicesimo septimo. Bürgermeister vnd Rath vnd die Gemeyne der Stat zu Saz. Dem durchluchtigen fürsten vnd Hochgebornen Herrn Herrn Fridrich marggrave zu brandenburg des heiligen Romischen Reichs Kemerer und Burggraven zu Nürenberg vnserm günstigen herrn. 454. 1427, Jul. 8 (Zittau). Vogt Rodenberg an den Hochmeister deutsches Ordens: er könne nicht erfahren, wo Herzog Sigmund (Korybut) gefangen gehalten werde; Hynek von Waldstein neige der röm. Kirche zu; die Taborer haben Zleb einge- nommen; Zittau sei entblösst oc. (Ex archivo Reglomont.) Minen gar willigen vndirtenigen gehorsam czuuor Erwir- diger gnediger liber her meister alzo euwir genode mir geschreben hat, begernde euwirn gnoden czu schriben wy is um Herczog Segemunde sey, Geruche Euwir gnode czu wissen daz Ich andirs nye irfaren kunde denne daz her noch gefangen Ist, wy adir wo sy In halden daz kan Ich euwern gnoden nicht geschriben wen Ich daz eygentlich nye irfaren kunde wen eyner reth sust der andir alzo mit deme alzo wol alzo mit andern dingen dy vns ken der Zyttaw tegelich entpoten vnde geschreben werden dy sich doch gar seldin irfolgen daz euwern gnoden ichs nicht schriben tar, ydoch zo habe Ich wol vornomen von eczlichen
523 antwort des schirste wir mögen werden darvff geben wollen. Gelawbende vnd getrewende ewer durchleuchtikeit wert den ewigen (unrwigen?) hochfertigen vnd vnkeuschen pfaffen in der weil nicht gelawben, yst das sy vns icht boser irrsaliger oder schemlicher dinge wollden zu schreiben vnd nochsagen. Wann wir wydder die erste heilige kirche nicht sind, noch meynen abgot wil zu sein, sunder der noch volgen noch vnsern ver- mugen, noch dem vnd der herre cristus Jesus aufgesatzt hat, die lieben heiligen czwelffboten gefurt vnd die lieben heiligen lerer myt andern heiligen gehalden haben als wir danne ewer durchleuchtikeit darnach mit vnseren brieffe vollkomlichen werden vnderweisen. Geben am montage vor kyliani anno vicesimo septimo. Bürgermeister vnd Rath vnd die Gemeyne der Stat zu Saz. Dem durchluchtigen fürsten vnd Hochgebornen Herrn Herrn Fridrich marggrave zu brandenburg des heiligen Romischen Reichs Kemerer und Burggraven zu Nürenberg vnserm günstigen herrn. 454. 1427, Jul. 8 (Zittau). Vogt Rodenberg an den Hochmeister deutsches Ordens: er könne nicht erfahren, wo Herzog Sigmund (Korybut) gefangen gehalten werde; Hynek von Waldstein neige der röm. Kirche zu; die Taborer haben Zleb einge- nommen; Zittau sei entblösst oc. (Ex archivo Reglomont.) Minen gar willigen vndirtenigen gehorsam czuuor Erwir- diger gnediger liber her meister alzo euwir genode mir geschreben hat, begernde euwirn gnoden czu schriben wy is um Herczog Segemunde sey, Geruche Euwir gnode czu wissen daz Ich andirs nye irfaren kunde denne daz her noch gefangen Ist, wy adir wo sy In halden daz kan Ich euwern gnoden nicht geschriben wen Ich daz eygentlich nye irfaren kunde wen eyner reth sust der andir alzo mit deme alzo wol alzo mit andern dingen dy vns ken der Zyttaw tegelich entpoten vnde geschreben werden dy sich doch gar seldin irfolgen daz euwern gnoden ichs nicht schriben tar, ydoch zo habe Ich wol vornomen von eczlichen
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524 behemen daz is gar gros vor dy dutschen were daz herczog segemunt vngefangen were, wen her gros off Ire seyte gewesen were, Sunderlich zo ist bey mir gewesen der heubtmann von birkensteyne Im gebirge vndir dem meyben eyme closter, der- selbige Hans warnsdorff andirs wölffil genant, mir gefache ge- schreben hat, begernde daz Hans von Polenczk vnde Ich mit hern heynken vom goldynsteyne weren czu hoffe komen im ge- birge wen her heynke der preger gar mechtig ist, daz her wol hette gehofft, her welde is dorczu brocht haben daz sy sich nicht mit den thaborn vnde weiszen nicht sulden geeynet haben, wen her nur irgent eynen herren hette mocht gehaben an den her hette mocht fussen. Nu kunde Ich hans von Polenczk ny vormogen daz her mit mir czu In hette gewolt. Ouch zo hat mir wölffel vor ware gesayt, do Ich nue bey In waz im gebirge wy daz her heynke gancz vnde gros off vnser seyte ist, der Cristen, vnde sich czu mole vngerne voreynen welde mit den thaborn, sint deme mole daz her czu nymande ezuflucht mag gehaben der In retten mochte zo mus her sich mit In eynen wedir synen willen, Ouch zo hat mir wolffel gesaget, daz dy thaborn daz huws slewen gewunnen haben vnde nue im lande czyen, daz volk mit gewalt czu sampne trybende vnde meynen gancz sy wellen eynen huwffen bestryten den ersten den sy an komen, Ouch ab der czog nicht vorgang hette do got vor sey, zo welden sy her vs czyen vor dy Zyttaw adir wo sy hen geryten In dy selbigen lant, dy sich noch gar oleyne czur were stellen adir daz sy czu velde welden daz wir Im gar swer czu thun haben, wen Euwir gnode vns Reyse gerethe her vs geschikket hette, vnde wir eyne notdorfft der czerunge hetten, zo mochte wir noch czu rote werden daz wir mit den herren von myessen czogen, dy allgereyt im velde legen, alzo mir in gebunge dis bryffes worhafftig gesaget ist von eyme koufmanne der do vs myssen komen ist oc. oc. Ouch alzo euwir gnode wol vnmutig ist daz Ich lute in desen leufften offgenomen habe Geruche euwir gnode czu wissen, daz lant vnde stete solden hundert rustiger pferde in der Zyttaw gehalden haben der sy kume eyn halb hundert haben, dy kume czwencziger wert syn, dorczu IIII° schutczen czu fusse der sy ouch kume eyn hundert haben, do vor Ich ouch eyn halb hundert neme dy redelich weren, daz
524 behemen daz is gar gros vor dy dutschen were daz herczog segemunt vngefangen were, wen her gros off Ire seyte gewesen were, Sunderlich zo ist bey mir gewesen der heubtmann von birkensteyne Im gebirge vndir dem meyben eyme closter, der- selbige Hans warnsdorff andirs wölffil genant, mir gefache ge- schreben hat, begernde daz Hans von Polenczk vnde Ich mit hern heynken vom goldynsteyne weren czu hoffe komen im ge- birge wen her heynke der preger gar mechtig ist, daz her wol hette gehofft, her welde is dorczu brocht haben daz sy sich nicht mit den thaborn vnde weiszen nicht sulden geeynet haben, wen her nur irgent eynen herren hette mocht gehaben an den her hette mocht fussen. Nu kunde Ich hans von Polenczk ny vormogen daz her mit mir czu In hette gewolt. Ouch zo hat mir wölffel vor ware gesayt, do Ich nue bey In waz im gebirge wy daz her heynke gancz vnde gros off vnser seyte ist, der Cristen, vnde sich czu mole vngerne voreynen welde mit den thaborn, sint deme mole daz her czu nymande ezuflucht mag gehaben der In retten mochte zo mus her sich mit In eynen wedir synen willen, Ouch zo hat mir wolffel gesaget, daz dy thaborn daz huws slewen gewunnen haben vnde nue im lande czyen, daz volk mit gewalt czu sampne trybende vnde meynen gancz sy wellen eynen huwffen bestryten den ersten den sy an komen, Ouch ab der czog nicht vorgang hette do got vor sey, zo welden sy her vs czyen vor dy Zyttaw adir wo sy hen geryten In dy selbigen lant, dy sich noch gar oleyne czur were stellen adir daz sy czu velde welden daz wir Im gar swer czu thun haben, wen Euwir gnode vns Reyse gerethe her vs geschikket hette, vnde wir eyne notdorfft der czerunge hetten, zo mochte wir noch czu rote werden daz wir mit den herren von myessen czogen, dy allgereyt im velde legen, alzo mir in gebunge dis bryffes worhafftig gesaget ist von eyme koufmanne der do vs myssen komen ist oc. oc. Ouch alzo euwir gnode wol vnmutig ist daz Ich lute in desen leufften offgenomen habe Geruche euwir gnode czu wissen, daz lant vnde stete solden hundert rustiger pferde in der Zyttaw gehalden haben der sy kume eyn halb hundert haben, dy kume czwencziger wert syn, dorczu IIII° schutczen czu fusse der sy ouch kume eyn hundert haben, do vor Ich ouch eyn halb hundert neme dy redelich weren, daz
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525 wir so alleyne nicht do geseyn mochten wen sy ouch In der stat kume hundert rechte werhafftige czu wege brengen mochten dorczu sy sich gar obil czur were schikken alzo ich daz vore euwern gnoden ouch geschreben habe. Nue irfare ich Jo daz sy boten von der Zyttaw gefach vnde vil czu progaw haben vnde dy preger wedir bey In, vnde mir kan nicht czu wissen werden wer dy selbigen boten vsrichtet adir wy sy is vorhaben, ab sy sich weren welden adir nicht, wen is dorczu queme oc. Gegeben czur Zyttaw am Dinstage vor Margarethe Im XXVIIten Jore. Bruder Gotfryd Rodenberg dutsches ordens voyth czur leype. Deme Erwirdigen vnserm Homeister dutsches ordens oc. 455. 1427, Jul. 9 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den Grafen Johann zu Lupfen: das gegen die Böhmen ziehende Reichsheer habe seine Richtung theils gegen Eger, theils gegen Tachau hin genommen. (Nurnberger Missiv-Buch VII, ful. 188.) Herrn Johannsen grafen zn Lupfen, Lantgrafen zu Stulingen vnd Herren zu Hohenack. Gnediger Herre! Als vns ewr gnade vorschriben vnd ge- betten hat, ewern gnaden zuuerschreiben, wo sich vnser Herren, die Fürsten, Herren, Ritter knecht, Stette vnd dle Hârsche die denn yeczunt gen Beheim bey vns fürcziehen, hin rich- ten oc. das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewr gnade wissen, daz söllich vnser gnedig Herren ...die fürsten, Herren, der stett vnd ander uolke, die denn yeczunt bey vns also für- geczogen seyn, einsteils auf Eger vnd eins teils auf Tachaw zu- ziehen, als der gegenwertig ewr diener die dink bey vns wol erfaren hat, vnd ewern gnaden müntlich eygentlicher erczelen mag. Denn wo wir ewern gnaden lieb oder dienst oc. Datum feria IIIIs ante Margarete.
525 wir so alleyne nicht do geseyn mochten wen sy ouch In der stat kume hundert rechte werhafftige czu wege brengen mochten dorczu sy sich gar obil czur were schikken alzo ich daz vore euwern gnoden ouch geschreben habe. Nue irfare ich Jo daz sy boten von der Zyttaw gefach vnde vil czu progaw haben vnde dy preger wedir bey In, vnde mir kan nicht czu wissen werden wer dy selbigen boten vsrichtet adir wy sy is vorhaben, ab sy sich weren welden adir nicht, wen is dorczu queme oc. Gegeben czur Zyttaw am Dinstage vor Margarethe Im XXVIIten Jore. Bruder Gotfryd Rodenberg dutsches ordens voyth czur leype. Deme Erwirdigen vnserm Homeister dutsches ordens oc. 455. 1427, Jul. 9 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den Grafen Johann zu Lupfen: das gegen die Böhmen ziehende Reichsheer habe seine Richtung theils gegen Eger, theils gegen Tachau hin genommen. (Nurnberger Missiv-Buch VII, ful. 188.) Herrn Johannsen grafen zn Lupfen, Lantgrafen zu Stulingen vnd Herren zu Hohenack. Gnediger Herre! Als vns ewr gnade vorschriben vnd ge- betten hat, ewern gnaden zuuerschreiben, wo sich vnser Herren, die Fürsten, Herren, Ritter knecht, Stette vnd dle Hârsche die denn yeczunt gen Beheim bey vns fürcziehen, hin rich- ten oc. das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewr gnade wissen, daz söllich vnser gnedig Herren ...die fürsten, Herren, der stett vnd ander uolke, die denn yeczunt bey vns also für- geczogen seyn, einsteils auf Eger vnd eins teils auf Tachaw zu- ziehen, als der gegenwertig ewr diener die dink bey vns wol erfaren hat, vnd ewern gnaden müntlich eygentlicher erczelen mag. Denn wo wir ewern gnaden lieb oder dienst oc. Datum feria IIIIs ante Margarete.
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526 456. 1427, Jul. 10—12 (Otmachau.) Bischof Konrad von Breslau an die von Schweidnitz und Jauer: er habe die Fürsten zu cinem Tage nach Breslau zum 21 Jul. zusammen berufen. (Scultotus II, 74 [ann. 1427].) Conrad von Gotes Gn. Bischoff zu Breslaw. an Land vnd Stete Sweidnitz vnd Jawr. Wir send euch hierinne awsschriffte sulcher Briefe, die vns gesant seint von dem erwirdigen h. Johannese bischoffe zu Meissen, als jr die vornemen werdet. Doruff haben wir itzund die fürsten besannt zu einem Tage zu kommen vnd solche sachin zu handeln oc. also von Montage nehstkommende obir acht tage (21 Jul.) kein Breslaw. Dorumme bethen wir euch ouch, das jr zu dem Tage kein Breszlaw kommen wellit oc. Gebin zu Othmachaw am Dornstage vor Margarete virginis (10 Jul. 1427.) Idem ad eosdem. Also jr vns geschrebin habt, die fürsten zubesenden, Tun wir euch zu wissen, das wir die vormals besant habin, vnd auch mit etzlichen müntlich selbir geredt habin, als mit her- zoge Przemken, herzoge Ruprechte, herczoge Bernharde vnd herzoge Johanse von Mönsterberg, der meynunge, Vnd auch Herzoge Ludwigs von der Olaw vnd von herzoge Ruprechte geoffenbart, wir euch vorschrebin haben oc. Gegeben zu Ot- machaw am sonnabende vor Margarete (12 Jul. 1427). 457. 1427, Jul. 14 (bei Plan.) Herzog Johann von Bayern an Bischof Johann von Regensburg: theilt ihm (zum Theil unrichtige) Nachrichten von dem Fortgange des Feldzugs in Böhmen mit. (Andreae Ratisbon. Suppl., fol. 433.) Dem erwirdigen in got vnserm lieben herren vnd frunde, herren Johannsen bischoue zu Regenspurgk. Vnsern fruntlichen dinst zuuor, erwirdiger, in got lieber herre vnd frunde. Wellet wissen, daz vnser öheim der marg-
526 456. 1427, Jul. 10—12 (Otmachau.) Bischof Konrad von Breslau an die von Schweidnitz und Jauer: er habe die Fürsten zu cinem Tage nach Breslau zum 21 Jul. zusammen berufen. (Scultotus II, 74 [ann. 1427].) Conrad von Gotes Gn. Bischoff zu Breslaw. an Land vnd Stete Sweidnitz vnd Jawr. Wir send euch hierinne awsschriffte sulcher Briefe, die vns gesant seint von dem erwirdigen h. Johannese bischoffe zu Meissen, als jr die vornemen werdet. Doruff haben wir itzund die fürsten besannt zu einem Tage zu kommen vnd solche sachin zu handeln oc. also von Montage nehstkommende obir acht tage (21 Jul.) kein Breslaw. Dorumme bethen wir euch ouch, das jr zu dem Tage kein Breszlaw kommen wellit oc. Gebin zu Othmachaw am Dornstage vor Margarete virginis (10 Jul. 1427.) Idem ad eosdem. Also jr vns geschrebin habt, die fürsten zubesenden, Tun wir euch zu wissen, das wir die vormals besant habin, vnd auch mit etzlichen müntlich selbir geredt habin, als mit her- zoge Przemken, herzoge Ruprechte, herczoge Bernharde vnd herzoge Johanse von Mönsterberg, der meynunge, Vnd auch Herzoge Ludwigs von der Olaw vnd von herzoge Ruprechte geoffenbart, wir euch vorschrebin haben oc. Gegeben zu Ot- machaw am sonnabende vor Margarete (12 Jul. 1427). 457. 1427, Jul. 14 (bei Plan.) Herzog Johann von Bayern an Bischof Johann von Regensburg: theilt ihm (zum Theil unrichtige) Nachrichten von dem Fortgange des Feldzugs in Böhmen mit. (Andreae Ratisbon. Suppl., fol. 433.) Dem erwirdigen in got vnserm lieben herren vnd frunde, herren Johannsen bischoue zu Regenspurgk. Vnsern fruntlichen dinst zuuor, erwirdiger, in got lieber herre vnd frunde. Wellet wissen, daz vnser öheim der marg-
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527 graff den herrn, die hye bey vns ligen in dem vellde, vnd vns geschriben hat, daz im ware botschafft sey komen, wie herczog Albrecht von Osterrich mit hilffe vnsers genedigen herren des romischen künigs mit grossem volk herauff durch Merchen komen sey, vnd sich für ein stat gelegen czwischen Märhern vnd Beheim, genant zu der Tribe, gelegert habe, *) vnd wie die hochgeborn fürsten vnd sust ander aus der Slesien mit zwaien herren vor einer stat ligen, genant zum Nachad, gelegen am gemercke von der Slesien gen Beheim. So liegen wir mit des von Trier ander herren vnser macht hie pey der Plan in dem vellde, vnd welten vns auch erheben auff die feinde vnd keczer zu ziehen vnd fürzuslahen vnd zu legern, vnd hoffen in dem allmechtigen got es werde wol geen, vnd schreiben uch das darumb, daz wir wol wissen, daz ir daz gern höret, vnd bitten euch frewntlich ir wellet den allmechtigen got vmb dye sach bitten, vnd daz in ewerm bistumb gepieten, daz wellen wir gern früntlich vmb üch verdienen. Datum bey der Plan in dem vellde am montag nach Margarethe. Anno oc. XXVIII (sic). Johanns von gots gnaden pfalczgraff bei Rein vnd herczog in Beyern. 458. 1427, Jul. 15 (bei Plan). Hans Sattelbogner an den Bischof von Regensburg: Nachrichten (zum Theil irrige) vom Kriegsschauplatze. (E supplement. An dreae Ratisbon. fol. 446b.) Dem hochwirdigen herren herren Johannsen Bischoff von Regenspurgk meinem genädigen herren. Mein vndertänigen willigen dienst vor, genädiger lieber herr ! Ich lass ewr Gnad wissen, daz wir hie ligent zum Plan vnd wartten meines herren marggraffen von Brandenburg. Als pald zu vns *) Andreas von Regensburg fügt bei diesem Briefe selbst die kritische Bemerkung bei: „hic (nämlich Albrecht von Osterreich) isto tempore nunquam venit in campum. Vide hic, quomodo etiam principes fal- luntur!“
527 graff den herrn, die hye bey vns ligen in dem vellde, vnd vns geschriben hat, daz im ware botschafft sey komen, wie herczog Albrecht von Osterrich mit hilffe vnsers genedigen herren des romischen künigs mit grossem volk herauff durch Merchen komen sey, vnd sich für ein stat gelegen czwischen Märhern vnd Beheim, genant zu der Tribe, gelegert habe, *) vnd wie die hochgeborn fürsten vnd sust ander aus der Slesien mit zwaien herren vor einer stat ligen, genant zum Nachad, gelegen am gemercke von der Slesien gen Beheim. So liegen wir mit des von Trier ander herren vnser macht hie pey der Plan in dem vellde, vnd welten vns auch erheben auff die feinde vnd keczer zu ziehen vnd fürzuslahen vnd zu legern, vnd hoffen in dem allmechtigen got es werde wol geen, vnd schreiben uch das darumb, daz wir wol wissen, daz ir daz gern höret, vnd bitten euch frewntlich ir wellet den allmechtigen got vmb dye sach bitten, vnd daz in ewerm bistumb gepieten, daz wellen wir gern früntlich vmb üch verdienen. Datum bey der Plan in dem vellde am montag nach Margarethe. Anno oc. XXVIII (sic). Johanns von gots gnaden pfalczgraff bei Rein vnd herczog in Beyern. 458. 1427, Jul. 15 (bei Plan). Hans Sattelbogner an den Bischof von Regensburg: Nachrichten (zum Theil irrige) vom Kriegsschauplatze. (E supplement. An dreae Ratisbon. fol. 446b.) Dem hochwirdigen herren herren Johannsen Bischoff von Regenspurgk meinem genädigen herren. Mein vndertänigen willigen dienst vor, genädiger lieber herr ! Ich lass ewr Gnad wissen, daz wir hie ligent zum Plan vnd wartten meines herren marggraffen von Brandenburg. Als pald zu vns *) Andreas von Regensburg fügt bei diesem Briefe selbst die kritische Bemerkung bei: „hic (nämlich Albrecht von Osterreich) isto tempore nunquam venit in campum. Vide hic, quomodo etiam principes fal- luntur!“
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528 kümpt, so ways ich nicht anders. dann das wir zu stund ruckend werden für die Mys. Wann wir yeczundt in vnserm veld haben bey vier oder V tausent pferden, als mir mein herr herczog hanns gesagt hat, vnd man reitt täglich zü. vnd haben vil fuess- volks, Auch hat der herczog von Sachsen wol XX tausent wer- licher mann, der solt auch zu vns komen doch säch er gern daz wir zu im zugen. daz wil mein herr von Trier vnd ander fürsten nicht tuen. vnd haben also willen für die slosz in dem pilser krayse zu ziehen. Ouch ligent die Schesisten (sic) fürsten mit grosser herren zwain auch in dem land *). Auch haben dy tewtschen von preüssen XV tausent zu füessen auch in dem land. da es In gelegen ist**). Auch sagt man wie der von Öster- reich auch mit grosser macht Im land lig***). Auch haben dye hussen etlich Sloss gerawmbt. vnd ain Stat Ludicz vnd ain Stat Maschaw hat sich begeben meinem herren Marggrafen von Brandenburg. Genädiger lieber herr. wisst daz wir all wol mügen vnd gesunt sein. vnd fueters genueg finden auff dem feld. Aber kainen habern finden wir nicht ze kauffen. Sünst findt man pier. flaisch vnd prot wol zu kauffen. Auch wirt man hewt die Mys beschawen. wa man sich hin legen werd. Ewren ge- naden waiz ich yecz nicht mer zu verschreiben, dann daz der von wirtenberg yecz mit ainem grossen zeug komen ist. Gnä- diger herr schickt den poten her wider ein. So wil ich üch allczeit lassen wissen was ich newer mär erfaren mag. Datum zu der Plawn in dem velld. diuisionis apostolorum anno oc. XXVII°. Hanns von Satelbogen zu Geltelfing. *) „Isti nihil egerunt dignum memoria.“ (Andr. Ratisbon.) **) „Hoc nihil fuit.“ (Idem.) ***) „Dux Austrie isto tempore nunquam venit in campum.“ (Idem.)
528 kümpt, so ways ich nicht anders. dann das wir zu stund ruckend werden für die Mys. Wann wir yeczundt in vnserm veld haben bey vier oder V tausent pferden, als mir mein herr herczog hanns gesagt hat, vnd man reitt täglich zü. vnd haben vil fuess- volks, Auch hat der herczog von Sachsen wol XX tausent wer- licher mann, der solt auch zu vns komen doch säch er gern daz wir zu im zugen. daz wil mein herr von Trier vnd ander fürsten nicht tuen. vnd haben also willen für die slosz in dem pilser krayse zu ziehen. Ouch ligent die Schesisten (sic) fürsten mit grosser herren zwain auch in dem land *). Auch haben dy tewtschen von preüssen XV tausent zu füessen auch in dem land. da es In gelegen ist**). Auch sagt man wie der von Öster- reich auch mit grosser macht Im land lig***). Auch haben dye hussen etlich Sloss gerawmbt. vnd ain Stat Ludicz vnd ain Stat Maschaw hat sich begeben meinem herren Marggrafen von Brandenburg. Genädiger lieber herr. wisst daz wir all wol mügen vnd gesunt sein. vnd fueters genueg finden auff dem feld. Aber kainen habern finden wir nicht ze kauffen. Sünst findt man pier. flaisch vnd prot wol zu kauffen. Auch wirt man hewt die Mys beschawen. wa man sich hin legen werd. Ewren ge- naden waiz ich yecz nicht mer zu verschreiben, dann daz der von wirtenberg yecz mit ainem grossen zeug komen ist. Gnä- diger herr schickt den poten her wider ein. So wil ich üch allczeit lassen wissen was ich newer mär erfaren mag. Datum zu der Plawn in dem velld. diuisionis apostolorum anno oc. XXVII°. Hanns von Satelbogen zu Geltelfing. *) „Isti nihil egerunt dignum memoria.“ (Andr. Ratisbon.) **) „Hoc nihil fuit.“ (Idem.) ***) „Dux Austrie isto tempore nunquam venit in campum.“ (Idem.)
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529 459. 1427, (s. d.) (m. Jul.) Der Rath von Olmütz an die Kurfürsten und das in Böhmen eingedrun- gene Reichsheer: pathetische Ermahnung zur Ausdauer im Kriege gegen die Ketzer, denen von Mähren aus keine Hilfe zukommen werde oc. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 15a.) Principibus electoribus oc. Den allerwirdigisten vnd durchlewchtigisten fürsten geist- lichen vnd werntlichen des heiligen Römischen Reiches kürfür- sten vnd süst allen fürsten. Margraffen. Herczogen. Grauen. Landgrauen. Lanthherren. Rittern. Landsessen vnd Steten ge- maynicklich der dewtzen czungen vnd des heres yczund in Behem zu velde ligunden, Embieten wir Burgermeister. Ratmanne. Ge- sworen Schoppfen vnd die gancz Gemein der Stat Olomuncz vnsern vnd vndertenigen dinste zuuor. Die heilig schrifft vorgist vns nicht bies hewt zu ynnern. sulchs geschrayes der vnschuldigen kindlein. das des Herodes fräsamkeit bis gen Rama twang zu derschallen. In sulcher weis das Jomergeschray des plutzvorgissens vnd twankes der Cristgelawbigen, geistlicher vnd werntlicher, mannes vnd weip- lichs gebildes. die mit Mort brant notczog bestümlunge nâm vnd manigem anderm twank vnd drückung von gotes vnd seiner heiligen kirchen veinden. so vnmenschlich beswert sein vnd werden, nicht allein in der ganczen Cristenheit. sunder in der höhe. vor gotes vnd seiner Engln vnd heiligen anplick. dringt. rufft vnd klaget, das got der almechtige aws milder seiner ge- dyermer barmherczikeit, ewre durchleuchtikeiten, als die Basen vnd pfeiler des Cristgelawben vnd des heiligen Römischen Reiches beschirmer, nicht alein zu einer eynigkeit vnd berednüss, als wir aus den Copien Ewrer Gnaden lobsamen beslissung vnd awstrages gemerkt haben, sunder nu auch als wir vornemen in aygnen personen mit macht gen Behem wider sulche vndyet des heiligen Cristenlichen gelawbens felscher vnd betrüber gefugt hat, awszurewten abgotwil sulche felscheray, die sie in artikeln des Glawbens vnd nemlich zu smachheit des hochwirdigisten 34
529 459. 1427, (s. d.) (m. Jul.) Der Rath von Olmütz an die Kurfürsten und das in Böhmen eingedrun- gene Reichsheer: pathetische Ermahnung zur Ausdauer im Kriege gegen die Ketzer, denen von Mähren aus keine Hilfe zukommen werde oc. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 15a.) Principibus electoribus oc. Den allerwirdigisten vnd durchlewchtigisten fürsten geist- lichen vnd werntlichen des heiligen Römischen Reiches kürfür- sten vnd süst allen fürsten. Margraffen. Herczogen. Grauen. Landgrauen. Lanthherren. Rittern. Landsessen vnd Steten ge- maynicklich der dewtzen czungen vnd des heres yczund in Behem zu velde ligunden, Embieten wir Burgermeister. Ratmanne. Ge- sworen Schoppfen vnd die gancz Gemein der Stat Olomuncz vnsern vnd vndertenigen dinste zuuor. Die heilig schrifft vorgist vns nicht bies hewt zu ynnern. sulchs geschrayes der vnschuldigen kindlein. das des Herodes fräsamkeit bis gen Rama twang zu derschallen. In sulcher weis das Jomergeschray des plutzvorgissens vnd twankes der Cristgelawbigen, geistlicher vnd werntlicher, mannes vnd weip- lichs gebildes. die mit Mort brant notczog bestümlunge nâm vnd manigem anderm twank vnd drückung von gotes vnd seiner heiligen kirchen veinden. so vnmenschlich beswert sein vnd werden, nicht allein in der ganczen Cristenheit. sunder in der höhe. vor gotes vnd seiner Engln vnd heiligen anplick. dringt. rufft vnd klaget, das got der almechtige aws milder seiner ge- dyermer barmherczikeit, ewre durchleuchtikeiten, als die Basen vnd pfeiler des Cristgelawben vnd des heiligen Römischen Reiches beschirmer, nicht alein zu einer eynigkeit vnd berednüss, als wir aus den Copien Ewrer Gnaden lobsamen beslissung vnd awstrages gemerkt haben, sunder nu auch als wir vornemen in aygnen personen mit macht gen Behem wider sulche vndyet des heiligen Cristenlichen gelawbens felscher vnd betrüber gefugt hat, awszurewten abgotwil sulche felscheray, die sie in artikeln des Glawbens vnd nemlich zu smachheit des hochwirdigisten 34
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530 gotsleichnams vnd seines heiligen rosenfarben blutes, allen ge- lawbigen zu trost heil vnd selikeit, hie in disem ellende gelassen, giffticlichen eintragen, das billiclichen aller gelawbigen hercz vorwunden vnd derwecken mag vnd sold, des wir neben got vnd seiner gruntlosen barmherczikeit, mit derhaben gemüten eresagen vnd ewern furstenlichen gnaden mit genaygten haupten vnd aufgerackten henden dank lob vnd preys sagen vnufhörlich, Bitunde mit des herczen ganczer dymutikeit lewterlichen vmb gotes. seines heligen leichnams, seiner lieben gepererin ewigen Junkfrawen Marian vnd aller libn heligen ere willen. ewere Durchleuchtikeiten gerûhen nu nicht aufczuhoren, sunder die angefengten guten maynungen In gotes namen, des sach vnd krig gefurt wird, zuuorprengen vnd zuuorfuren in behaldung des sigs der bis hicher ewern Grosmechtikeiten vor vil andern behalden ist. Darumb Ewre Gnaden hie vnd dort zu selikeiten von got wirdige Cronen vnd von der Cristenheit abgotwil ere preis vnd lob vnczweifflich enpfahen werden, die wir vnaufhörund von got dem almechtigen vater vnd allen heiligen durch Jesu Cristi seines eingeboren suns vnsers herren menschwerdung vnd vmb die vordinstenuss seiner wirdigen Mutter Ewern Hoch- mechtikeiten biten zuuorleihen. Amen. Sünderlich vornemen wir, wie dieselben vorbosten kettze€ neben iren listigen fünden, der sie pflegen zugeprauchen, fur- geben vnd czugeschray brengen, das In aws Merhern macht vnd mer hülff zukumen sol. Auf das wellen Ewre Gnaden wissen, das sie an gemerken hienyden zusampmen getriben haben die gepawern puffen vnd lottern nakt vnd plos an gewere, wie sie die gehaben mochten, nur zumerung irer hawffen, als sie das auch in Behem pflegen zu thun, so das sie allé macht die sie in Merhern gehaben mögen nu bay In zu Behem haben vnd In von hynnen kein volk mer zukumen mag. wann sie kawm volk zu besetczung Irer geslosser vnd possatken in Merhern vorlassen haben. So nehent sich auch ny vnser genediger herre herczog von Österreich oc. in das landt zu Merhern, neben des genad die lantherren die noch seinen gnaden beysteen, landlewt, wir vnd andere Stete auch zu felde rücken werden, hoffunde ab- gotwil sulche feinde aws den Geslossen zugewynnen vnd zu- vbermögen.
530 gotsleichnams vnd seines heiligen rosenfarben blutes, allen ge- lawbigen zu trost heil vnd selikeit, hie in disem ellende gelassen, giffticlichen eintragen, das billiclichen aller gelawbigen hercz vorwunden vnd derwecken mag vnd sold, des wir neben got vnd seiner gruntlosen barmherczikeit, mit derhaben gemüten eresagen vnd ewern furstenlichen gnaden mit genaygten haupten vnd aufgerackten henden dank lob vnd preys sagen vnufhörlich, Bitunde mit des herczen ganczer dymutikeit lewterlichen vmb gotes. seines heligen leichnams, seiner lieben gepererin ewigen Junkfrawen Marian vnd aller libn heligen ere willen. ewere Durchleuchtikeiten gerûhen nu nicht aufczuhoren, sunder die angefengten guten maynungen In gotes namen, des sach vnd krig gefurt wird, zuuorprengen vnd zuuorfuren in behaldung des sigs der bis hicher ewern Grosmechtikeiten vor vil andern behalden ist. Darumb Ewre Gnaden hie vnd dort zu selikeiten von got wirdige Cronen vnd von der Cristenheit abgotwil ere preis vnd lob vnczweifflich enpfahen werden, die wir vnaufhörund von got dem almechtigen vater vnd allen heiligen durch Jesu Cristi seines eingeboren suns vnsers herren menschwerdung vnd vmb die vordinstenuss seiner wirdigen Mutter Ewern Hoch- mechtikeiten biten zuuorleihen. Amen. Sünderlich vornemen wir, wie dieselben vorbosten kettze€ neben iren listigen fünden, der sie pflegen zugeprauchen, fur- geben vnd czugeschray brengen, das In aws Merhern macht vnd mer hülff zukumen sol. Auf das wellen Ewre Gnaden wissen, das sie an gemerken hienyden zusampmen getriben haben die gepawern puffen vnd lottern nakt vnd plos an gewere, wie sie die gehaben mochten, nur zumerung irer hawffen, als sie das auch in Behem pflegen zu thun, so das sie allé macht die sie in Merhern gehaben mögen nu bay In zu Behem haben vnd In von hynnen kein volk mer zukumen mag. wann sie kawm volk zu besetczung Irer geslosser vnd possatken in Merhern vorlassen haben. So nehent sich auch ny vnser genediger herre herczog von Österreich oc. in das landt zu Merhern, neben des genad die lantherren die noch seinen gnaden beysteen, landlewt, wir vnd andere Stete auch zu felde rücken werden, hoffunde ab- gotwil sulche feinde aws den Geslossen zugewynnen vnd zu- vbermögen.
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531 460. 1427, Aug. 1 (Rabi). Johann von Riesenberg und Skal an Ulrich von Rosenberg: eröffnet ihm das Begehren der deutschen Fürsten vor Mies, dass er den Taboriten den Frieden kündige, dieselben auf alle mögliche Weise hindere, und seinen Unterthanen verbiete, denselben Kriegsdienste zu leisten. (Archiv Čoský, III, 304.) 461. 1427, Aug. 2 (Nürnberg). Der Rath won Nürnberg an den von Köln: das in Böhmen eingedrun- gene Reichsheer belagere die Stadt Mies, der Cardinal von England sei am 28 Jul. zu demselben ausgezogen 9c. (Nurnberger Misslv-Buch VII, fol. 194.) Den von Cöln. Ersamen Herren vnd besunder lieben Freunde! Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt ewer weisheit zuuerschreiben von der gelegenheit vnserr Herren... der fürsten vnd des Hers, die vmb des heiligen Cristenlich glawben willen yeczunt wider die Hussen geczogen seyn oc., das haben wir wol vernomen. Vnd alsuil vns yeczunt dauon wissend ist, so seyn vnser gnedig Herren. der Erczbischof von Tryer, ein junger Herczog von Sachsen, .. der Marggraf von Brandemburg, drey oder vier Her- czogen von Peyern, die Bischöff von Bisencz, von Bamberg, von Wirtzburg, von Augspurg vnd von Speyr mit Irselbs Leiben, der Herrschaft von Wirtemberg Rête vnd volk, etlich ander Herren vnd vnser vnd etwieuil anderr Stette volk an einr sam- nung vnd haben sich gelegert für ein stat in Beheim genant Myes ; wie sich aber die dink daselbist vnd hinfür machen wer- den, wissen wir noch niht eygenschaft. So ist der hochwirdigist in got vater vnd Herre. der Cardinal von Engellant am nehst- uergangen montag (28 Jul.) bey vns auszgeczogen zum her, daz wir meynen, sein vätterlikeit sey nutalang wol beym Her. Denn wo wir ewer fürsichtikeit lieb oder dienst oc. Datum ut supra (Sabato post vincula Petri). 34*)
531 460. 1427, Aug. 1 (Rabi). Johann von Riesenberg und Skal an Ulrich von Rosenberg: eröffnet ihm das Begehren der deutschen Fürsten vor Mies, dass er den Taboriten den Frieden kündige, dieselben auf alle mögliche Weise hindere, und seinen Unterthanen verbiete, denselben Kriegsdienste zu leisten. (Archiv Čoský, III, 304.) 461. 1427, Aug. 2 (Nürnberg). Der Rath won Nürnberg an den von Köln: das in Böhmen eingedrun- gene Reichsheer belagere die Stadt Mies, der Cardinal von England sei am 28 Jul. zu demselben ausgezogen 9c. (Nurnberger Misslv-Buch VII, fol. 194.) Den von Cöln. Ersamen Herren vnd besunder lieben Freunde! Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt ewer weisheit zuuerschreiben von der gelegenheit vnserr Herren... der fürsten vnd des Hers, die vmb des heiligen Cristenlich glawben willen yeczunt wider die Hussen geczogen seyn oc., das haben wir wol vernomen. Vnd alsuil vns yeczunt dauon wissend ist, so seyn vnser gnedig Herren. der Erczbischof von Tryer, ein junger Herczog von Sachsen, .. der Marggraf von Brandemburg, drey oder vier Her- czogen von Peyern, die Bischöff von Bisencz, von Bamberg, von Wirtzburg, von Augspurg vnd von Speyr mit Irselbs Leiben, der Herrschaft von Wirtemberg Rête vnd volk, etlich ander Herren vnd vnser vnd etwieuil anderr Stette volk an einr sam- nung vnd haben sich gelegert für ein stat in Beheim genant Myes ; wie sich aber die dink daselbist vnd hinfür machen wer- den, wissen wir noch niht eygenschaft. So ist der hochwirdigist in got vater vnd Herre. der Cardinal von Engellant am nehst- uergangen montag (28 Jul.) bey vns auszgeczogen zum her, daz wir meynen, sein vätterlikeit sey nutalang wol beym Her. Denn wo wir ewer fürsichtikeit lieb oder dienst oc. Datum ut supra (Sabato post vincula Petri). 34*)
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532 462. 1427, Aug. 3 (Bernau). Friedrich, Knecht des Hanns Jungherr, an... ? berichtet über den Rückzug des Kreuzheeres. (Orlg. arch. civ. Egrae.) Ich Fridreich, Hans Junkherrn knecht, ich las ewer ge- nade wissen, daz das her mit einander czurucke wider czeucht, daz sech ich mit meinen augen vnd sye hetten kû (sic) vbir walt getriwen vnd geczogen wol mit czwain hundert pherden, dy hat man alle wider czuruck getriwen, wesunder das fusfolck kert nicht wider. Ich las euch wissen, daz wir czu Pernaw ligen vnd (nicht) wissen wohin. Pit wir ewren genade, daz ir vns czu derkennen gebt, wye wirs halten schullen. Gegeben czu Pernaw am suntag nach sant Peter Kettenfeir in dem XXVII jar. (Keine Adresse.) 463. 1427, Aug. 8 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an einige Reichsfürsten: er wisse ihnen von der Lagerung der Hussen vor Tachau nichts gewisses zu berichten oc. (Nurnberger Missiv-Buch VII fol. 195b.) Dem hochwirdigen vnd den Hochgebornen fursten vnd Herren, Hern Otten Erczbischof zu Tryer oc., Hern Johannsen vnd Hern Otten gebrudern Pfallntzgrafen bey Reyn vnd Hertzogen in Peyern vnsern gnedigen Herren. Gnedige Herren! Als vns ewr Hoch. verschriben vnd begert hat, von der legrung wegen, die die Hussen vnd keczer für tachaw getan süllen haben oc., das haben wir wol vernomen, vnd ist vns derselben ewer gnaden brief auf nechten spat erst geantwurtt worden. Nu als wir dem Allmechtigen got zu lob vnd Cristemlichen glawben zu hilff vnsselb aber swèrlich an- gegriffen vnd ander volk vnd zewg nehst fürderlich gesandt haben, wissen wir seider des aufpruchs noch niht eygentlich, wo dieselben die vnsern yeczunt seyn. Wie darumb, so haben wir In vnser botschaft vnter awgen getan auf söllich strasse,
532 462. 1427, Aug. 3 (Bernau). Friedrich, Knecht des Hanns Jungherr, an... ? berichtet über den Rückzug des Kreuzheeres. (Orlg. arch. civ. Egrae.) Ich Fridreich, Hans Junkherrn knecht, ich las ewer ge- nade wissen, daz das her mit einander czurucke wider czeucht, daz sech ich mit meinen augen vnd sye hetten kû (sic) vbir walt getriwen vnd geczogen wol mit czwain hundert pherden, dy hat man alle wider czuruck getriwen, wesunder das fusfolck kert nicht wider. Ich las euch wissen, daz wir czu Pernaw ligen vnd (nicht) wissen wohin. Pit wir ewren genade, daz ir vns czu derkennen gebt, wye wirs halten schullen. Gegeben czu Pernaw am suntag nach sant Peter Kettenfeir in dem XXVII jar. (Keine Adresse.) 463. 1427, Aug. 8 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an einige Reichsfürsten: er wisse ihnen von der Lagerung der Hussen vor Tachau nichts gewisses zu berichten oc. (Nurnberger Missiv-Buch VII fol. 195b.) Dem hochwirdigen vnd den Hochgebornen fursten vnd Herren, Hern Otten Erczbischof zu Tryer oc., Hern Johannsen vnd Hern Otten gebrudern Pfallntzgrafen bey Reyn vnd Hertzogen in Peyern vnsern gnedigen Herren. Gnedige Herren! Als vns ewr Hoch. verschriben vnd begert hat, von der legrung wegen, die die Hussen vnd keczer für tachaw getan süllen haben oc., das haben wir wol vernomen, vnd ist vns derselben ewer gnaden brief auf nechten spat erst geantwurtt worden. Nu als wir dem Allmechtigen got zu lob vnd Cristemlichen glawben zu hilff vnsselb aber swèrlich an- gegriffen vnd ander volk vnd zewg nehst fürderlich gesandt haben, wissen wir seider des aufpruchs noch niht eygentlich, wo dieselben die vnsern yeczunt seyn. Wie darumb, so haben wir In vnser botschaft vnter awgen getan auf söllich strasse,
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533 da wir vns versehen, daz sie seyn, wie sich ander vnser Herren.. die fürsten, Herren vnd andere darynnen halten wer- den, es sey samentlich widerumb zu ziehen oder etwern zu schiken, daz sich die vnsern auf söllich meynung auch richten vnd halten sullen, vnd darauf haben wir demselben vnserm zewg einen wagen mit glefen nach ewer gnaden begerung auch zu- gesandt. Denn wo wir ewer fürstenlichen gnaden dienst vnd wolgefallen oc. Scriptum feria VIs ante Laurencij. 464. 1427, Aug. 9 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Peter Volkamer : sendet ihm neue Verstärkung an Volk 9c. (Nurnberger Misslv-Buch VII, fol. 197.) Petern Volkmer. Lieber Peter! Als wir dich gestern gefertigt haben, also ist vns auf nechten ein brief komen von vnserm gnedigen Herren Marggrafen Fridrich von Brandemburg, des wir dir ein abschrift hirynnen verslossen schiken. Auf das seyn wir hewt Im besten zu rate worden, daz wir noch C weppner zu fusse, darunter bey LX schützen seyn, mit V wegen zu dem vordern zewg zu der- selben sache schiken. So werden sust etlich die vnsern auf Ir selbs köste auch komen, vnd die seyn alle gefertigt zu ziehen morgen hinawsz vnd auf Bernaw oder dasebstumb. Das ver- künden wir dir, daz du dich mit denselben auch wissest zu halten vnd zu richten als mit dem andern vnsern volk vnd zewg, vnd daz du dabey auch imm synn habst, ob man die dink mit vnserm volk in ander form wenden wölt, daz du dich nach vnserm besten dareyn richtest, als du guter mass von vns verstanden hast, vnd als wir vns zu dir wol versehen. Datum sub sigillo Pauli Vörchtell magistri ciuium vigilia Laurencii hora vesperarum. S. Gewder. similiter mutatis mutandis.
533 da wir vns versehen, daz sie seyn, wie sich ander vnser Herren.. die fürsten, Herren vnd andere darynnen halten wer- den, es sey samentlich widerumb zu ziehen oder etwern zu schiken, daz sich die vnsern auf söllich meynung auch richten vnd halten sullen, vnd darauf haben wir demselben vnserm zewg einen wagen mit glefen nach ewer gnaden begerung auch zu- gesandt. Denn wo wir ewer fürstenlichen gnaden dienst vnd wolgefallen oc. Scriptum feria VIs ante Laurencij. 464. 1427, Aug. 9 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Peter Volkamer : sendet ihm neue Verstärkung an Volk 9c. (Nurnberger Misslv-Buch VII, fol. 197.) Petern Volkmer. Lieber Peter! Als wir dich gestern gefertigt haben, also ist vns auf nechten ein brief komen von vnserm gnedigen Herren Marggrafen Fridrich von Brandemburg, des wir dir ein abschrift hirynnen verslossen schiken. Auf das seyn wir hewt Im besten zu rate worden, daz wir noch C weppner zu fusse, darunter bey LX schützen seyn, mit V wegen zu dem vordern zewg zu der- selben sache schiken. So werden sust etlich die vnsern auf Ir selbs köste auch komen, vnd die seyn alle gefertigt zu ziehen morgen hinawsz vnd auf Bernaw oder dasebstumb. Das ver- künden wir dir, daz du dich mit denselben auch wissest zu halten vnd zu richten als mit dem andern vnsern volk vnd zewg, vnd daz du dabey auch imm synn habst, ob man die dink mit vnserm volk in ander form wenden wölt, daz du dich nach vnserm besten dareyn richtest, als du guter mass von vns verstanden hast, vnd als wir vns zu dir wol versehen. Datum sub sigillo Pauli Vörchtell magistri ciuium vigilia Laurencii hora vesperarum. S. Gewder. similiter mutatis mutandis.
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534 465. 1427, Aug. 14a (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: er wisse von dem Aufbruch des Heeres in Böhmen nichts Bestimmtes zu schreiben; die Hussen haben am 11 Aug. Tachau genommen 9c. (Nürnberger Misslv-Buch VII, fol. 199.) Den von Vlme. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt ewer weisheit von dem aufpruch vnd lewffen zu Beheim zu uer- schreiben oc., das haben wir wol vernomen. Nu seyn von des aufpruchs wegen vil mangerley rede bey vns gewesen, davon wir niht eygenschaft wissen. Auch ist vnser volk, daz wir ge- sandt hetten, erst am vordern tag zu vns herheimkomen; denn wir meynen Ir habt diese mêr des aufpruchs von ewern hawbt- leuten vnd dienern müntlich nu eygentlicher vernomen, denn es wol zu schreiben sey. So ist vns auf hewt von vnsern guten frewnden den von Eger ein brief in vnserm rate komen, daz die bösen Hussen vnd keczer am nehstuergangen montag (11 Aug.) laider tachaw gewunnen, verprant vnd lewt gemördt haben, desselben briefs wir ewer fursichtikeit ein abschrift hie- rynnen verslossen schiken, daz allen fromen Cristenmentschen pillich zu bedenken ist. Vnd darauf schiken wir den von Eger die vnsern yeczunt aber zu Hilff zu, als sie begert haben. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum vigilia as- sumptionis Marie virginis. 466. 1427, Nov. 14b (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: Trauer über den Fall von Tachau; der Cardinal habe einen Reichstag nach Frankfurt auf den 15 Sept. angesetzt, den Egerern und Anderen zur Hilfe oc. (Nürnberger Missiv-Buch VII, fol. 199b.) Den von Eger. L. Fr. Als Ir vns kurtzlich zwen brief gesandt, vmb hilff gebetten vnd besunder in dem letzern brief verkündt habt, daz
534 465. 1427, Aug. 14a (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: er wisse von dem Aufbruch des Heeres in Böhmen nichts Bestimmtes zu schreiben; die Hussen haben am 11 Aug. Tachau genommen 9c. (Nürnberger Misslv-Buch VII, fol. 199.) Den von Vlme. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt ewer weisheit von dem aufpruch vnd lewffen zu Beheim zu uer- schreiben oc., das haben wir wol vernomen. Nu seyn von des aufpruchs wegen vil mangerley rede bey vns gewesen, davon wir niht eygenschaft wissen. Auch ist vnser volk, daz wir ge- sandt hetten, erst am vordern tag zu vns herheimkomen; denn wir meynen Ir habt diese mêr des aufpruchs von ewern hawbt- leuten vnd dienern müntlich nu eygentlicher vernomen, denn es wol zu schreiben sey. So ist vns auf hewt von vnsern guten frewnden den von Eger ein brief in vnserm rate komen, daz die bösen Hussen vnd keczer am nehstuergangen montag (11 Aug.) laider tachaw gewunnen, verprant vnd lewt gemördt haben, desselben briefs wir ewer fursichtikeit ein abschrift hie- rynnen verslossen schiken, daz allen fromen Cristenmentschen pillich zu bedenken ist. Vnd darauf schiken wir den von Eger die vnsern yeczunt aber zu Hilff zu, als sie begert haben. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum vigilia as- sumptionis Marie virginis. 466. 1427, Nov. 14b (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: Trauer über den Fall von Tachau; der Cardinal habe einen Reichstag nach Frankfurt auf den 15 Sept. angesetzt, den Egerern und Anderen zur Hilfe oc. (Nürnberger Missiv-Buch VII, fol. 199b.) Den von Eger. L. Fr. Als Ir vns kurtzlich zwen brief gesandt, vmb hilff gebetten vnd besunder in dem letzern brief verkündt habt, daz
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535 die Hussen tachaw leyder gewunnen, awszgeprant vnd lewt darynnen ermört haben oc., das haben wir mit betrübtem Hertzen vernomen vnd ist vns mit ganzem trewen laid. Nu lassen wir ewr weisheit wissen, daz der Hochwirdigist in got vatter vnd Herre.. der Cardinal von Engelland als er yeczunt wider zu vns kam, ein Concilj gen Frankfurt gelegt, vnd Fürsten, Herren vnd Stette mit seinen briefen verbott vnd berüft hat dahin zu komen auf den VIII tag nach Nativitatis marie virginis schierist, allermeist darumb, als sein vätterlikeit vnsern freunden gesagt hat, daz man ewer ersamkeit vnd den andern fromen Cristen stetten vnd volke an die Hussen stossend czu hilff komen. Das verkünden wir ewer frewntschaft in gut, vnd dunkt vns wol geraten seyn, daz Ir ewr botschaft daselbst hin auch schiket. Dabey schiken wir ewer weisheit vmb gots vnd cristens glaw- bens vnd ewer notdurft willen die vnsern yeczunt dennoch aber zu hilff zu. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra. 467. 1427, Aug. 14° (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Johann von Bayern: er habe nicht gehört, dass der Herzog den Aufbruch des Heeres in Böhmen veranlasst habe. (Nürnberger Missiv-Buch VII, fol. 201). Herczog Johansen von Peyern. Gnediger Herre! Als vns ewr Hoch. verschriben hat, wie ewr gnade vernomen habe, daz bey vns rede seyn, daz ewr gnade den aufpruch yeczunt vor der Myes gemacht sölt haben oc. das haben wir wol vernomen. Nu haben wir von vnsern Hewbt- leuten vnd den vnsern die daselbst auch imm velde gewesen seyn, söllicher rede niht verstanden. Ob aber von den, die ausz dem Here bey vns fürgeczogen seyn, oder von andern sölliche oder andere vnuernünftig rede von dem aufpruch bey vns beschehen weren, das horten ye wir niht gern, vnd were vns niht lieb, vnd glawben des niht, wan wir zweifeln niht, nachdem vnd ewr gnade mit ewern landen vnd lewten an die
535 die Hussen tachaw leyder gewunnen, awszgeprant vnd lewt darynnen ermört haben oc., das haben wir mit betrübtem Hertzen vernomen vnd ist vns mit ganzem trewen laid. Nu lassen wir ewr weisheit wissen, daz der Hochwirdigist in got vatter vnd Herre.. der Cardinal von Engelland als er yeczunt wider zu vns kam, ein Concilj gen Frankfurt gelegt, vnd Fürsten, Herren vnd Stette mit seinen briefen verbott vnd berüft hat dahin zu komen auf den VIII tag nach Nativitatis marie virginis schierist, allermeist darumb, als sein vätterlikeit vnsern freunden gesagt hat, daz man ewer ersamkeit vnd den andern fromen Cristen stetten vnd volke an die Hussen stossend czu hilff komen. Das verkünden wir ewer frewntschaft in gut, vnd dunkt vns wol geraten seyn, daz Ir ewr botschaft daselbst hin auch schiket. Dabey schiken wir ewer weisheit vmb gots vnd cristens glaw- bens vnd ewer notdurft willen die vnsern yeczunt dennoch aber zu hilff zu. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Datum ut supra. 467. 1427, Aug. 14° (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Johann von Bayern: er habe nicht gehört, dass der Herzog den Aufbruch des Heeres in Böhmen veranlasst habe. (Nürnberger Missiv-Buch VII, fol. 201). Herczog Johansen von Peyern. Gnediger Herre! Als vns ewr Hoch. verschriben hat, wie ewr gnade vernomen habe, daz bey vns rede seyn, daz ewr gnade den aufpruch yeczunt vor der Myes gemacht sölt haben oc. das haben wir wol vernomen. Nu haben wir von vnsern Hewbt- leuten vnd den vnsern die daselbst auch imm velde gewesen seyn, söllicher rede niht verstanden. Ob aber von den, die ausz dem Here bey vns fürgeczogen seyn, oder von andern sölliche oder andere vnuernünftig rede von dem aufpruch bey vns beschehen weren, das horten ye wir niht gern, vnd were vns niht lieb, vnd glawben des niht, wan wir zweifeln niht, nachdem vnd ewr gnade mit ewern landen vnd lewten an die
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536 Hussen stöszt, Ir hettet die dink gern gut gesehen vnd noch tut. Vnd ob wir des hinfür icht rede hören wurden, mag vns ewr gnade wol getrawen, daz wir das, alsuil vns gebürt, gern zu gut keren vnd verantwurten wellen vngeuerlich. Denn wo wir ewr Hoch. Dienst vnd wolgefallen oc. Datum ut supra (vigilia assumpt. M. V.). 468. 1427, Aug. 14d (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Pfalzgrafen Johann und Otto: Trauer um Tachau's Fall; obgleich er den Egerern bereits Hilfe zugesagt, wolle er doch auch ihnen sie leisten. (Nurnberger Misslv-Buch VII, fol. 201.) Hern Johansen vnd Hern Otten Pfallntzgrafen bey Reyne vnd Herczogen in Peyern oc. Gnedigen Herren! Als vns ewer Hoch. verschriben hat, wie Tachaw laider verlorn, ewer gnaden fromm Ritter vnd knecht vnd ander fromm lewt alle darynnen erslagen vnd ermördt seyn oc., das haben wir mit betrübten hertzen vernomen, vnd ist vns mit ganczem trewen leyd. Vnd als ewr gnade begert hat etwieuil vnserr schüczen zuczuschiken oc., tun wir ewern fürstenlichen gnaden zu wissen, daz vns vnser gut frewnde. die von Eger auf gestern vnd auf hewt treffenlich vnd ernstlich vmb vnser hilffe In zu zuschiken auch verschriben vnd ange- langt haben. Den haben wir auf hewt ee denn vns ewer gnaden brief kam, in gut zugeschriben vnd schiken In etwieuil der vnsern zu hilff zu, wan wir hoffen, daz es der Cristenheit an demselben ort auch tröstlich vnd gut sülle seyn. Dabey wellen wir vmb gots vnd Cristens glawbens willen vnd ewern fürsten- lichen gnaden zu dienst XXXII mann der vnsern ewern gnaden zu hilff yeczunt auch zuschiken. Denn wo wir ewer Hoch. dienst vnd wolgefallen oc. Datum ut supra.
536 Hussen stöszt, Ir hettet die dink gern gut gesehen vnd noch tut. Vnd ob wir des hinfür icht rede hören wurden, mag vns ewr gnade wol getrawen, daz wir das, alsuil vns gebürt, gern zu gut keren vnd verantwurten wellen vngeuerlich. Denn wo wir ewr Hoch. Dienst vnd wolgefallen oc. Datum ut supra (vigilia assumpt. M. V.). 468. 1427, Aug. 14d (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Pfalzgrafen Johann und Otto: Trauer um Tachau's Fall; obgleich er den Egerern bereits Hilfe zugesagt, wolle er doch auch ihnen sie leisten. (Nurnberger Misslv-Buch VII, fol. 201.) Hern Johansen vnd Hern Otten Pfallntzgrafen bey Reyne vnd Herczogen in Peyern oc. Gnedigen Herren! Als vns ewer Hoch. verschriben hat, wie Tachaw laider verlorn, ewer gnaden fromm Ritter vnd knecht vnd ander fromm lewt alle darynnen erslagen vnd ermördt seyn oc., das haben wir mit betrübten hertzen vernomen, vnd ist vns mit ganczem trewen leyd. Vnd als ewr gnade begert hat etwieuil vnserr schüczen zuczuschiken oc., tun wir ewern fürstenlichen gnaden zu wissen, daz vns vnser gut frewnde. die von Eger auf gestern vnd auf hewt treffenlich vnd ernstlich vmb vnser hilffe In zu zuschiken auch verschriben vnd ange- langt haben. Den haben wir auf hewt ee denn vns ewer gnaden brief kam, in gut zugeschriben vnd schiken In etwieuil der vnsern zu hilff zu, wan wir hoffen, daz es der Cristenheit an demselben ort auch tröstlich vnd gut sülle seyn. Dabey wellen wir vmb gots vnd Cristens glawbens willen vnd ewern fürsten- lichen gnaden zu dienst XXXII mann der vnsern ewern gnaden zu hilff yeczunt auch zuschiken. Denn wo wir ewer Hoch. dienst vnd wolgefallen oc. Datum ut supra.
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537 469. 1427, Aug. 16 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Otto von Bayern: zur Rettung des Schlosses von Tachau will er ihm die verlangte Hilfe senden. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol, 201.) Herczog Otten von Peyern. Gnediger Herre! Als vns ewr Hoch. verschriben hat, wie vnser gnediger Herre Herczog Johans, ewr bruder, vnd ewr gnade die erbern Herren, Ritter vnd knecht, die in dem slosse zu Tachau seyn, mit gots hilff meynet vntersteen awsz demselben slosse zu bringen, darauf ewr gnade begert, vnsers greysigen zewgs darczu auch zu schiken oc., das haben wir wol vernomen. Nu haben wir dem vorgenant vnserm Herren Herczog Johansen, ewerm bruder, vnd ewern gnaden am vordern tag verschriben vnd geantwurtt, daz wir vnsern guten freunden.... der von Eger auf Ir treffenliche begerung etwieuil der vnsern zu ross vnd zu fuss zugesandt haben. So haben wir auch desselben mals ewer beider gnaden XXXII wappner der vnsern auf ewr begerung zugesandt. Wie darumb so wellen wir got zu lob Cristemglawben zu sterkung vnd ewr beider fürstenlichen gnaden zu dienst vnsers greysigen zewgs auf die zeit, als Ir begert habt, zu hilff zu den vorgeschriben sachen auch schiken, vnd bitten ewer fürstenlich gnade, ob dieselben dink niht einen ge- meinen fürgank gewunnen, daz Ir vns denn die vnsern wider herheim lasset, wan wir der vnsern bey vns auch bedürffen. Denn wo wir ewer fürstenlichen gnaden dienst vnd wolgefallen oc. Datum sabato post assumptionis marie virginis.
537 469. 1427, Aug. 16 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Otto von Bayern: zur Rettung des Schlosses von Tachau will er ihm die verlangte Hilfe senden. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol, 201.) Herczog Otten von Peyern. Gnediger Herre! Als vns ewr Hoch. verschriben hat, wie vnser gnediger Herre Herczog Johans, ewr bruder, vnd ewr gnade die erbern Herren, Ritter vnd knecht, die in dem slosse zu Tachau seyn, mit gots hilff meynet vntersteen awsz demselben slosse zu bringen, darauf ewr gnade begert, vnsers greysigen zewgs darczu auch zu schiken oc., das haben wir wol vernomen. Nu haben wir dem vorgenant vnserm Herren Herczog Johansen, ewerm bruder, vnd ewern gnaden am vordern tag verschriben vnd geantwurtt, daz wir vnsern guten freunden.... der von Eger auf Ir treffenliche begerung etwieuil der vnsern zu ross vnd zu fuss zugesandt haben. So haben wir auch desselben mals ewer beider gnaden XXXII wappner der vnsern auf ewr begerung zugesandt. Wie darumb so wellen wir got zu lob Cristemglawben zu sterkung vnd ewr beider fürstenlichen gnaden zu dienst vnsers greysigen zewgs auf die zeit, als Ir begert habt, zu hilff zu den vorgeschriben sachen auch schiken, vnd bitten ewer fürstenlich gnade, ob dieselben dink niht einen ge- meinen fürgank gewunnen, daz Ir vns denn die vnsern wider herheim lasset, wan wir der vnsern bey vns auch bedürffen. Denn wo wir ewer fürstenlichen gnaden dienst vnd wolgefallen oc. Datum sabato post assumptionis marie virginis.
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538 470. 1427, Aug. 22a (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: nicht nur die Stadt, auch das Schloss von Tachau sei von den Feinden genommen worden oc. (Nürnberger Missiv-Buch VII, fol. 202b.) Den von Vlme. L. Fr. Als Ir vns aber verschriben vnd gebetten habt euer weisheit von der gelegenheit vnd lewffen zu Beheim etwas zuuerschreiben oc., das haben wir wol vernomen. Nu als wir ewer frewntschaft nehst verschriben haben, daz die Hussen die stat tachaw gewunnen vnd lewt ermördt haben, das ist laider also, vnd auf diese zeit waren etwieuil Ritter vnd knecht vnd ander fromm lewt in das sloss zu tachaw komen, die haben seid dasselb slosse vnd sich selb in fenknuss laider müssen übergeben, vnd sagt man bey vns, daz sich derselben gefangen etliche seid awszgeteidingt vnd schaczen haben lassen, so haben die Hussen die andern gefangen hin gefürt. Vnd wissen ewch zu diesen czeiten niht eygenschaft von andern treffenlichen mêren zu schreiben. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum feria VIa ante Bartholomej Apostolj. 471. 1427, Aug. 22b (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Johann von Bayern: Entschuldi- gungen, wegen beschränkter Hilfeleistung 9c. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol. 203.) Herczog Johannsen. Gnediger Herre! Als der ersam Herr Heinrich künig, pfarrer zu Swarczhofen, auf ewer Hoch. credentzbrief von ewer gnaden wegen an vns geworben hat oc., das haben wir wol vernommen. Nu hat ewr fürstenlich gnade in vnsern schriften vor wol verstanden, daz wir In kürtz den von Eger vnsern zewg zu ross vnd zu fuss zu hilff zugesandt haben. So haben
538 470. 1427, Aug. 22a (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Ulm: nicht nur die Stadt, auch das Schloss von Tachau sei von den Feinden genommen worden oc. (Nürnberger Missiv-Buch VII, fol. 202b.) Den von Vlme. L. Fr. Als Ir vns aber verschriben vnd gebetten habt euer weisheit von der gelegenheit vnd lewffen zu Beheim etwas zuuerschreiben oc., das haben wir wol vernomen. Nu als wir ewer frewntschaft nehst verschriben haben, daz die Hussen die stat tachaw gewunnen vnd lewt ermördt haben, das ist laider also, vnd auf diese zeit waren etwieuil Ritter vnd knecht vnd ander fromm lewt in das sloss zu tachaw komen, die haben seid dasselb slosse vnd sich selb in fenknuss laider müssen übergeben, vnd sagt man bey vns, daz sich derselben gefangen etliche seid awszgeteidingt vnd schaczen haben lassen, so haben die Hussen die andern gefangen hin gefürt. Vnd wissen ewch zu diesen czeiten niht eygenschaft von andern treffenlichen mêren zu schreiben. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum feria VIa ante Bartholomej Apostolj. 471. 1427, Aug. 22b (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Johann von Bayern: Entschuldi- gungen, wegen beschränkter Hilfeleistung 9c. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol. 203.) Herczog Johannsen. Gnediger Herre! Als der ersam Herr Heinrich künig, pfarrer zu Swarczhofen, auf ewer Hoch. credentzbrief von ewer gnaden wegen an vns geworben hat oc., das haben wir wol vernommen. Nu hat ewr fürstenlich gnade in vnsern schriften vor wol verstanden, daz wir In kürtz den von Eger vnsern zewg zu ross vnd zu fuss zu hilff zugesandt haben. So haben
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539 wir ewern gnaden vnd vnserm gnedigen Herren Herczog Otten, ewerm bruder, etwieuil vnsers zewgs auch zugeschikt. Denn als der hochwirdigist in got vatter vnd Herre .... der Cardinal von Engelland, vnser gnedig Herren.... die Fürsten, Herren vnd andere von söllicher notdurft wegen der Cristenheit in kürcz gen frankfurt beruft hat, wurde daselbs icht gemeiner hilff für- genomen, seyn wir vnsers teils mit andern aber gern willig zu helffen, als wir vormals auch getan haben, vnd bitten ewer Hoch. das gnediklich vnd in gut aufczunemen. Denn wo wir ewer für- stenlichen gnaden dienst vnd wolgefallen oc. Datum ut supra. 472. 1427, Aug. 24 (Plassenburg). Geheimer Bericht des Kurfürsten Friedrich von Brandenburg an K. Sigmund über die Vorgänge bei Mies und Tachau. (Iofler 1. c. n. 15 (aus d. Originalconcept.) Allerdurchleuchtigster furste gnedigster lieber her. Mein willig untertenig vnd gehorsam dinste sind ewrn gnaden zu voran bereit. Gnedigster here. Als ewer gnade mir geschriben vnd durch hern Michel Probst zu Polesslaw ewern prothonotarius enboten vnd begert hat mich darzu zu schicken vnd zu fugen auf die vngelaubigen zu beheim mit sampt andern fürsten hern vnd Steten zu ziehen, darvmb dann ein tag gen frankfurt gemacht wurde vnd ein gemeiner anslag auf ein zeit zu ziehen geschae dorjnn ich mich auf ewer gnaden begerung willig vnd gehorsam habe lassen befinden mit sulchem vmbreiten, beharren vnd rat- slagen des anslags als dann ewer gnade durch den obgenanten hern Michel gruntlich mag bericht sein vnd villeicht an der schrift des anslags wol vernomen mugt haben; darauff tu ich ewren gnaden zu wissen, do nu also sulcher zugk zu frankfurt angeslagen vnd beslossen word schickt ich mich got dem almech- tigen zu lobe ewrn gnaden vnd der cristenheit zu ere vnd dinste mit meinem vermugen vnd auch in eigener person daran vnd zog mit sampt meinen hern vnd besundern frunden dem Bischof von Bamberg vnd von Wirczburg auf Eger, do wir etlich tage
539 wir ewern gnaden vnd vnserm gnedigen Herren Herczog Otten, ewerm bruder, etwieuil vnsers zewgs auch zugeschikt. Denn als der hochwirdigist in got vatter vnd Herre .... der Cardinal von Engelland, vnser gnedig Herren.... die Fürsten, Herren vnd andere von söllicher notdurft wegen der Cristenheit in kürcz gen frankfurt beruft hat, wurde daselbs icht gemeiner hilff für- genomen, seyn wir vnsers teils mit andern aber gern willig zu helffen, als wir vormals auch getan haben, vnd bitten ewer Hoch. das gnediklich vnd in gut aufczunemen. Denn wo wir ewer für- stenlichen gnaden dienst vnd wolgefallen oc. Datum ut supra. 472. 1427, Aug. 24 (Plassenburg). Geheimer Bericht des Kurfürsten Friedrich von Brandenburg an K. Sigmund über die Vorgänge bei Mies und Tachau. (Iofler 1. c. n. 15 (aus d. Originalconcept.) Allerdurchleuchtigster furste gnedigster lieber her. Mein willig untertenig vnd gehorsam dinste sind ewrn gnaden zu voran bereit. Gnedigster here. Als ewer gnade mir geschriben vnd durch hern Michel Probst zu Polesslaw ewern prothonotarius enboten vnd begert hat mich darzu zu schicken vnd zu fugen auf die vngelaubigen zu beheim mit sampt andern fürsten hern vnd Steten zu ziehen, darvmb dann ein tag gen frankfurt gemacht wurde vnd ein gemeiner anslag auf ein zeit zu ziehen geschae dorjnn ich mich auf ewer gnaden begerung willig vnd gehorsam habe lassen befinden mit sulchem vmbreiten, beharren vnd rat- slagen des anslags als dann ewer gnade durch den obgenanten hern Michel gruntlich mag bericht sein vnd villeicht an der schrift des anslags wol vernomen mugt haben; darauff tu ich ewren gnaden zu wissen, do nu also sulcher zugk zu frankfurt angeslagen vnd beslossen word schickt ich mich got dem almech- tigen zu lobe ewrn gnaden vnd der cristenheit zu ere vnd dinste mit meinem vermugen vnd auch in eigener person daran vnd zog mit sampt meinen hern vnd besundern frunden dem Bischof von Bamberg vnd von Wirczburg auf Eger, do wir etlich tage
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540 beharten zu erfaren vnd zu vernemen auf welche orte die andern fursten hern vnd Stete gen beheim einzihen wollen, als do er- furet ich, das mein here von Trier Ertzbischof, der bischof von Speyer, der bischof von Augspurg, mein Oheim herzoge Johann vnd herzog Ott von Beyern mit sampt etlichen Reichsteten zu der weiden waren. da riet ich do selbs hin zu jn vnd wurden do zu rate das die egenanten fürsten hern vnd Stete für Tachau vnd die obgenanten hern von Bamberg vnd von Wirczburg vnd ich für den Slakenwerde ein gen Beheim zichen solten, das wir also von sulche volke tetten. In dem hetten die egenanten mein hern von Bamberg vnd von Wirczburg vnd ich vnser treffenlich botschafft zu vnserem Oheim dem Hertzoge von Sachsen getan jn zu ermanen vnd zu biten zu lassen sich mit sampt seinem volke auf Maschaw zu vns zu fugen auf das wir alle hern dester bass zu samen rucken vnd sterker werden möchten. Darauf er vns wider enbote, das alle fürsten hern vnd Stete, die jm dann im Anslage mit jm zu zihen zugeschiden waren, ganz abgesagt hetten, das sie vor andern ire geschefte vnd handlung mit jm gen beheim nicht gezihen mochten, So wer er auch in sulcher swachheit das er selbs nicht gezihen mocht doch so wolt er seinen elsten Son mit seinem volke vnd macht bei der Cadan zu vns schicken, also riten wir genante hern doselbst hin gen Caden furder gen Luttic mit sulchen vnterbotscheften, das wir die hern alle gerne zusamenbracht hetten das wir mit macht vnd dester sicher gezogen mochten sein In sulchem vnsern hin vnd herreiten vnd botscheften waren die obgenanten fursten meine herrn von trier mein Oheim von Beyere vnd die andern mit jn für die Miesse gerukt, das mir vnd den andern meinen hern vnd frunden ganz wider was mit sulchen sachen vnd kund- schaften damit wir dann gewisslich der cristenheit vnd ewren gnaden zu nucz vnd er vmbgingen vnd hatten zu got getrawet, wer sulche furslahen nicht gescheen, das alle sachen gut sollen sein werden. Vnd do nu solche furslahen der Myse gescheen was vnd wir von den obgenanten fürsten vnd hern vermant vnd gebeten wurden zu jn zu zihen, das wir ander hern von besorg- nis wegen einer nyderlage jn mit gelympfe nach gelegenheit der sache nicht abgeslahen mochten, arbeiten vns furder zu vnserem Oheim von Sachsen den jungen vnd den seinen haubt-
540 beharten zu erfaren vnd zu vernemen auf welche orte die andern fursten hern vnd Stete gen beheim einzihen wollen, als do er- furet ich, das mein here von Trier Ertzbischof, der bischof von Speyer, der bischof von Augspurg, mein Oheim herzoge Johann vnd herzog Ott von Beyern mit sampt etlichen Reichsteten zu der weiden waren. da riet ich do selbs hin zu jn vnd wurden do zu rate das die egenanten fürsten hern vnd Stete für Tachau vnd die obgenanten hern von Bamberg vnd von Wirczburg vnd ich für den Slakenwerde ein gen Beheim zichen solten, das wir also von sulche volke tetten. In dem hetten die egenanten mein hern von Bamberg vnd von Wirczburg vnd ich vnser treffenlich botschafft zu vnserem Oheim dem Hertzoge von Sachsen getan jn zu ermanen vnd zu biten zu lassen sich mit sampt seinem volke auf Maschaw zu vns zu fugen auf das wir alle hern dester bass zu samen rucken vnd sterker werden möchten. Darauf er vns wider enbote, das alle fürsten hern vnd Stete, die jm dann im Anslage mit jm zu zihen zugeschiden waren, ganz abgesagt hetten, das sie vor andern ire geschefte vnd handlung mit jm gen beheim nicht gezihen mochten, So wer er auch in sulcher swachheit das er selbs nicht gezihen mocht doch so wolt er seinen elsten Son mit seinem volke vnd macht bei der Cadan zu vns schicken, also riten wir genante hern doselbst hin gen Caden furder gen Luttic mit sulchen vnterbotscheften, das wir die hern alle gerne zusamenbracht hetten das wir mit macht vnd dester sicher gezogen mochten sein In sulchem vnsern hin vnd herreiten vnd botscheften waren die obgenanten fursten meine herrn von trier mein Oheim von Beyere vnd die andern mit jn für die Miesse gerukt, das mir vnd den andern meinen hern vnd frunden ganz wider was mit sulchen sachen vnd kund- schaften damit wir dann gewisslich der cristenheit vnd ewren gnaden zu nucz vnd er vmbgingen vnd hatten zu got getrawet, wer sulche furslahen nicht gescheen, das alle sachen gut sollen sein werden. Vnd do nu solche furslahen der Myse gescheen was vnd wir von den obgenanten fürsten vnd hern vermant vnd gebeten wurden zu jn zu zihen, das wir ander hern von besorg- nis wegen einer nyderlage jn mit gelympfe nach gelegenheit der sache nicht abgeslahen mochten, arbeiten vns furder zu vnserem Oheim von Sachsen den jungen vnd den seinen haubt-
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541 leuten, das wir das mit vns für die Miese brachten, darnach mein swager herzog heinrich kam daselbst etliche tage lagen vnd in etlich swaheit meines leibs fiel das mir von den von Trier der auch hier war vnd andern meinen frunden geraten vnd geheissen wurde, Ich solt mich gen tachaw fugen vnd etlich tag der Erzte Rate pflegen auf besserung das ich dann jnnen vervolgt, vnd liessen den von Plauen der mit mir zu Beheim was mit andern meinen Reten vnd volke alle in dem her vor das Miese, vnd indem die obgenanten hern vnd frunde ir kunt- schaft aussschikten ob sich die veinde wider vns here ichtes stellen oder strecken wolten, dobey jn wol warnung vnd auch kuntschaft kome, das sich die feinde vaste gesterket vnd gar nahent kumen weren, Also schickten mein obgenanten hern vnd frunde die noch vor der misen waren, den von plawen mit IIIe pferden die feindt zu beschauen vnd auf jn meinen Swager herzog heinrich mit IIIm pferden ob man nichts frumme darob genemen mocht vnd in sulcher beschowung der feindt her, waren sie furder gerukt, do wurden die hern im her vor der Miese in vnserm abwesen zu Rate, das man den feinden entgegen zihen, die buchsen vor der stat in der nacht aufheben vnd auf eine burck dabei rucken solt. In dem des morgens mit dem tage ward das her vor der Miesse angezundet vnd brachen aldo auf in sulcher masse vnd weisse auf den nechsten bergk dobey zu rucken vm fürder gen feinden zu zihen vnd in sulcher brunste ward vnter dem gemeynen volk vnd wagenleuten ein irrung, das ein teyl hin vnd her fure vnd sluge, das in sulchen das her ganz biss gen Tachaw kann (kam) do der Cardinal von Engellant vnd ich waren, vnd des sere ersraken als wol billich was. Aldo wurden wir hern alle mit sampt dem egenanten Cardinal zu Rate vnd vns auf einen Bergk bey Tachaw zu ruken vnd fürder zu dem feinde zu zihen. Do wir also auf den bergk kamen vnd vnser volk schawten, do war des volks in der nachten davor zu rosse vnd zu fusse vnd auch der wagen domit man ein wagenburgh nach ordnung des streits gemacht solt haben, so dann bestalt vnd geordinirtt war, so vil wegk vnd das here clein worden das den Cardinal vnd andern fürsten vnd hern nach gelegenheit der sachen von den meisten gerathen wurde, nicht gen den feinden zu zihen vnd mit jn zu streiten ane
541 leuten, das wir das mit vns für die Miese brachten, darnach mein swager herzog heinrich kam daselbst etliche tage lagen vnd in etlich swaheit meines leibs fiel das mir von den von Trier der auch hier war vnd andern meinen frunden geraten vnd geheissen wurde, Ich solt mich gen tachaw fugen vnd etlich tag der Erzte Rate pflegen auf besserung das ich dann jnnen vervolgt, vnd liessen den von Plauen der mit mir zu Beheim was mit andern meinen Reten vnd volke alle in dem her vor das Miese, vnd indem die obgenanten hern vnd frunde ir kunt- schaft aussschikten ob sich die veinde wider vns here ichtes stellen oder strecken wolten, dobey jn wol warnung vnd auch kuntschaft kome, das sich die feinde vaste gesterket vnd gar nahent kumen weren, Also schickten mein obgenanten hern vnd frunde die noch vor der misen waren, den von plawen mit IIIe pferden die feindt zu beschauen vnd auf jn meinen Swager herzog heinrich mit IIIm pferden ob man nichts frumme darob genemen mocht vnd in sulcher beschowung der feindt her, waren sie furder gerukt, do wurden die hern im her vor der Miese in vnserm abwesen zu Rate, das man den feinden entgegen zihen, die buchsen vor der stat in der nacht aufheben vnd auf eine burck dabei rucken solt. In dem des morgens mit dem tage ward das her vor der Miesse angezundet vnd brachen aldo auf in sulcher masse vnd weisse auf den nechsten bergk dobey zu rucken vm fürder gen feinden zu zihen vnd in sulcher brunste ward vnter dem gemeynen volk vnd wagenleuten ein irrung, das ein teyl hin vnd her fure vnd sluge, das in sulchen das her ganz biss gen Tachaw kann (kam) do der Cardinal von Engellant vnd ich waren, vnd des sere ersraken als wol billich was. Aldo wurden wir hern alle mit sampt dem egenanten Cardinal zu Rate vnd vns auf einen Bergk bey Tachaw zu ruken vnd fürder zu dem feinde zu zihen. Do wir also auf den bergk kamen vnd vnser volk schawten, do war des volks in der nachten davor zu rosse vnd zu fusse vnd auch der wagen domit man ein wagenburgh nach ordnung des streits gemacht solt haben, so dann bestalt vnd geordinirtt war, so vil wegk vnd das here clein worden das den Cardinal vnd andern fürsten vnd hern nach gelegenheit der sachen von den meisten gerathen wurde, nicht gen den feinden zu zihen vnd mit jn zu streiten ane
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542 wagenburg Also zugen wir alle vber walt, als das alles nu meinem hern dem Cardinal wissenlich ist, vnd do ich gen Wun- sidel kame, Schriben mir die andern fürsten vnd herrn, die unglaubigen hetten tachaw belegert vnd begerten das ich mit meiner macht zu zihen, vnd das mit sampt in helffen retten solt, darzu ich als willig war vnd all den meinen alt vnd jungen zu stunden aufgeboten, das mir aber widerboten worden indes wane die stat carpos mit Feuer erobert vnd etwavil Ritter knechte Bürger vnd pawren kamen auf das sloss, do schriebe mir mein Oheim herzog Ott, sulche helffen zu retten, do ich als ganz willig zu was, wan ich alle die meinen aufgeboten hette, dann ee wir vns gesampten, hatten sich die auf dem Slosse Tachaw ergeben, die von den vnglaubigen hingefurt vnd die stat Tachaw mit den wayssen besetzt, als mir dann von meinem egenanten Oheim herzog otten geschriben ist worden. Auch hat vnser her der Cardinal einen tag acht tage nach nati- vitas marie gen Frankfurt beruffet vnd den den fürsten zuge- schriben, darzu ich mit selbs Libe ob ich anders vor krankheit mag wann ich noch gar swach bin kumen wil mocht ich als vor krankheit selbs dahin nicht kumen, so wil ich doch mein treffenlich botschaft mit meiner macht dahin tun, wie man dann davon schreiben würdet das sol ewr gnaden alsdann wol zu wissen vnd verkundigt werden, wann wo ich ewere gnaden zu willen vnd dinste gesein kann oder mag, do sol mich ewr gnade alzeit willig vnd gehorsam befinden Auch thu ich ewr gnaden zu wissen, das sich der egenant Cardinal in den sachen zu beheim gar kecklich vnd erberlich erzeigt hat, das er alle sachen gerne gut gesehen vnd darzu geholffen hett vnd ich hett ge- trawet zu gotte wer er ee gen beheim kumen, es sullen sich alle sachen zu gute gefügt haben vnd kumen sein. Dat. plassen- burg in die Bartholomei. regi, aliis non. (Eine Abschrift dieses Schreibens findet sich auch im Fascikel des Bamb. Archivs: Hussiten A. 1.)
542 wagenburg Also zugen wir alle vber walt, als das alles nu meinem hern dem Cardinal wissenlich ist, vnd do ich gen Wun- sidel kame, Schriben mir die andern fürsten vnd herrn, die unglaubigen hetten tachaw belegert vnd begerten das ich mit meiner macht zu zihen, vnd das mit sampt in helffen retten solt, darzu ich als willig war vnd all den meinen alt vnd jungen zu stunden aufgeboten, das mir aber widerboten worden indes wane die stat carpos mit Feuer erobert vnd etwavil Ritter knechte Bürger vnd pawren kamen auf das sloss, do schriebe mir mein Oheim herzog Ott, sulche helffen zu retten, do ich als ganz willig zu was, wan ich alle die meinen aufgeboten hette, dann ee wir vns gesampten, hatten sich die auf dem Slosse Tachaw ergeben, die von den vnglaubigen hingefurt vnd die stat Tachaw mit den wayssen besetzt, als mir dann von meinem egenanten Oheim herzog otten geschriben ist worden. Auch hat vnser her der Cardinal einen tag acht tage nach nati- vitas marie gen Frankfurt beruffet vnd den den fürsten zuge- schriben, darzu ich mit selbs Libe ob ich anders vor krankheit mag wann ich noch gar swach bin kumen wil mocht ich als vor krankheit selbs dahin nicht kumen, so wil ich doch mein treffenlich botschaft mit meiner macht dahin tun, wie man dann davon schreiben würdet das sol ewr gnaden alsdann wol zu wissen vnd verkundigt werden, wann wo ich ewere gnaden zu willen vnd dinste gesein kann oder mag, do sol mich ewr gnade alzeit willig vnd gehorsam befinden Auch thu ich ewr gnaden zu wissen, das sich der egenant Cardinal in den sachen zu beheim gar kecklich vnd erberlich erzeigt hat, das er alle sachen gerne gut gesehen vnd darzu geholffen hett vnd ich hett ge- trawet zu gotte wer er ee gen beheim kumen, es sullen sich alle sachen zu gute gefügt haben vnd kumen sein. Dat. plassen- burg in die Bartholomei. regi, aliis non. (Eine Abschrift dieses Schreibens findet sich auch im Fascikel des Bamb. Archivs: Hussiten A. 1.)
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543 473. 1427, Aug. 26 (Würzburg). (Oberlausitzer) Lande und Städte an König Sigmund: Klagen, dass die Hilfstruppen aus Preussen sie verlassen, der Herzog von Sachsen sie ohne Antwort gelassen, Hanns von Polenz ihnen die Hilfe versagt habe oc. (Scultotus II, 75 u. 96—97 [ud ann. 1427 & 1431].) Land vnd Stete an den Konig. Gnedigester liber herre! Als euwir konigliche Gn. wol vernommen hat vnd wir E. Gn. auch geschrebin haben, wy dy korforstin uss dem Lande zu Behmen gescheidin sint: Als das dy herren von Prussin vornommen, dy vns E. Gn. zu hülffe wedir dy ketzer geschicket had, dy da gehad habin 150 pherde, dy sint von vns gescheyden hen wider gen Prussen an dem nehstin dinstage vor Bartolomei. Vnd wir haben sy hoch jr- manet vnd gebeten by vns zu blyben oc. das vns allen kegen en nicht gehulffen had. Dornoch sin wir zu rathe worden vnd habin vns vortagit mit dem hochgebornen fürsten h. Frederichen herzogen zu Sachsen oc. vmb rath vnd hülffe, ob dy kätzer in syn land zo- gen, also das her vns wider gefolget hette in E. Gn. Land, ob das dy kezer obirzihen welden. Daruff her vns keynen trost noch antwort gegeben hat, vnd hat vns lossin ane ende von jm scheyden. Des haben E. Gn. lande vnd Stete in grosser besorgunge gesessin vnd noch sitzen vor den ketzern oc. So habe wir ge- sant nach deme gestrengen hanse von Polentz, vnd haben den gebethen vmb rath vnd hülffe wedir dy ketzir, uff vnser eygene kost vnd zerunge vnd nicht vff E. Gn. renthe noch recht, da wir vns vngerne in werren welden, was E. Gn. Voytey anlanget. Dawedir sich der genante hanns von Polentz hertlichen gesatzet hat vnd besorget E. Gn. vnwillen. Darinne bitten wir Ew. kon. Gn. mit demüttigem flisse dem genanten Hannse zu schriben, vns bystendig vnd behülff- lichen zu syn wedir dy ketzer, vnschedenlichen der betedigunge, die E. Gn. mit dem von Colditz hat. vnd dorzu vnnserm Voite
543 473. 1427, Aug. 26 (Würzburg). (Oberlausitzer) Lande und Städte an König Sigmund: Klagen, dass die Hilfstruppen aus Preussen sie verlassen, der Herzog von Sachsen sie ohne Antwort gelassen, Hanns von Polenz ihnen die Hilfe versagt habe oc. (Scultotus II, 75 u. 96—97 [ud ann. 1427 & 1431].) Land vnd Stete an den Konig. Gnedigester liber herre! Als euwir konigliche Gn. wol vernommen hat vnd wir E. Gn. auch geschrebin haben, wy dy korforstin uss dem Lande zu Behmen gescheidin sint: Als das dy herren von Prussin vornommen, dy vns E. Gn. zu hülffe wedir dy ketzer geschicket had, dy da gehad habin 150 pherde, dy sint von vns gescheyden hen wider gen Prussen an dem nehstin dinstage vor Bartolomei. Vnd wir haben sy hoch jr- manet vnd gebeten by vns zu blyben oc. das vns allen kegen en nicht gehulffen had. Dornoch sin wir zu rathe worden vnd habin vns vortagit mit dem hochgebornen fürsten h. Frederichen herzogen zu Sachsen oc. vmb rath vnd hülffe, ob dy kätzer in syn land zo- gen, also das her vns wider gefolget hette in E. Gn. Land, ob das dy kezer obirzihen welden. Daruff her vns keynen trost noch antwort gegeben hat, vnd hat vns lossin ane ende von jm scheyden. Des haben E. Gn. lande vnd Stete in grosser besorgunge gesessin vnd noch sitzen vor den ketzern oc. So habe wir ge- sant nach deme gestrengen hanse von Polentz, vnd haben den gebethen vmb rath vnd hülffe wedir dy ketzir, uff vnser eygene kost vnd zerunge vnd nicht vff E. Gn. renthe noch recht, da wir vns vngerne in werren welden, was E. Gn. Voytey anlanget. Dawedir sich der genante hanns von Polentz hertlichen gesatzet hat vnd besorget E. Gn. vnwillen. Darinne bitten wir Ew. kon. Gn. mit demüttigem flisse dem genanten Hannse zu schriben, vns bystendig vnd behülff- lichen zu syn wedir dy ketzer, vnschedenlichen der betedigunge, die E. Gn. mit dem von Colditz hat. vnd dorzu vnnserm Voite
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544 dem von Colditz zu schriben, das her von der Rente vnd gülde, die her hat zu hebin von den Voytyen, syne hülffe vns bylegen welde kegen der Sittaw, das her biszher nicht gethan hat. Vnd E. k. Gn. vns mit rote vnd hülffe bedencken welle, vnd dem hoemeister von Prussin zuschriben, das her sine Lute etzwas mit grössir macht welle wedir by vns legin, da mere (sic) E. Gn. Lande vnd Stete vor den kätzern behalden werde, als das vnser frunde gen E. Gn. ouch geworben haben. Das wulle wir vmb E. k. Gn. demüttiglich vordynen. Datum fer. tertia post Bartholomæi, vnder der von Budissin ingesigel. 474. 1427, Aug. 26 (Nürnberg). Die Räthe von Nürnberg und andern Städten mehr an den Rath von Lübek: dem Wunsche des Königs gemäss ersuchen sic die Lübeker mit dem König von Dänemark Frieden zu halten, damit die Christenheit im Kampfe mit den Hussen nicht behindert werde. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol. 206.) Den fürsichtigen, ersamen vnd weisen herren Burgermeistern vnd Raten der Stat zu Lwbek vnd der andern erbern Reichs stette, die mit In in der Henns seyn, vnsern besunder lieben vnd guten frewnden. Fürsichtigen ersamen Herren, besunder liebe freunde! Uns hat der allerdurchlewchtigist Fürst vnd Herre Herr Sigmund, Römischer, zu Vngern vnd zu Beheim oc. Künig, vnser gnedi- gister Herre, verschriben vnd von uns begert, ewer fürsichtikeit von söllichs vnfrids vnd zweyung wegen, der zwischen dem durchlewchtigisten fürsten vnd Herren .... dem Künig von Den- nemark vnd ewer ersamkeit seyn, zuuerschreiben, als wir ewer weisheit desselben vnsers gnedigisten Herren des Römischen oc. künigs briefs vns gesandt ein abschrift hierynnen verslossen schiken, darynnen Ir seynr küniglichen gnaden meynung eygent- licher vernemen werdet, daz wir ewr fürsichtikeit in sundrer frewntschaft verkünden bittend alsuil vns gebürt, daz Ir ewch In denselben sachen got zu lob vnd vmb der Cristenheit anli- gender sache willen, die wider die Hussen vnd keczer zu Be- heim zu handeln ist, gutwillig beweiset vnd finden lasset nach
544 dem von Colditz zu schriben, das her von der Rente vnd gülde, die her hat zu hebin von den Voytyen, syne hülffe vns bylegen welde kegen der Sittaw, das her biszher nicht gethan hat. Vnd E. k. Gn. vns mit rote vnd hülffe bedencken welle, vnd dem hoemeister von Prussin zuschriben, das her sine Lute etzwas mit grössir macht welle wedir by vns legin, da mere (sic) E. Gn. Lande vnd Stete vor den kätzern behalden werde, als das vnser frunde gen E. Gn. ouch geworben haben. Das wulle wir vmb E. k. Gn. demüttiglich vordynen. Datum fer. tertia post Bartholomæi, vnder der von Budissin ingesigel. 474. 1427, Aug. 26 (Nürnberg). Die Räthe von Nürnberg und andern Städten mehr an den Rath von Lübek: dem Wunsche des Königs gemäss ersuchen sic die Lübeker mit dem König von Dänemark Frieden zu halten, damit die Christenheit im Kampfe mit den Hussen nicht behindert werde. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol. 206.) Den fürsichtigen, ersamen vnd weisen herren Burgermeistern vnd Raten der Stat zu Lwbek vnd der andern erbern Reichs stette, die mit In in der Henns seyn, vnsern besunder lieben vnd guten frewnden. Fürsichtigen ersamen Herren, besunder liebe freunde! Uns hat der allerdurchlewchtigist Fürst vnd Herre Herr Sigmund, Römischer, zu Vngern vnd zu Beheim oc. Künig, vnser gnedi- gister Herre, verschriben vnd von uns begert, ewer fürsichtikeit von söllichs vnfrids vnd zweyung wegen, der zwischen dem durchlewchtigisten fürsten vnd Herren .... dem Künig von Den- nemark vnd ewer ersamkeit seyn, zuuerschreiben, als wir ewer weisheit desselben vnsers gnedigisten Herren des Römischen oc. künigs briefs vns gesandt ein abschrift hierynnen verslossen schiken, darynnen Ir seynr küniglichen gnaden meynung eygent- licher vernemen werdet, daz wir ewr fürsichtikeit in sundrer frewntschaft verkünden bittend alsuil vns gebürt, daz Ir ewch In denselben sachen got zu lob vnd vmb der Cristenheit anli- gender sache willen, die wider die Hussen vnd keczer zu Be- heim zu handeln ist, gutwillig beweiset vnd finden lasset nach
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545 seinr küniglichen maiestat begerung, als wir vns zu ewer weis- heit wol versehen. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Geben zu Nurenberg von vnser aller geheiss vnter der von Nürenberg Insigel feria IIIa post festum beati Bartho- lomej apostolj. Von den Räten der Stette Nuremberg, Rotemburg, Winsheim, Sweinfurt vnd Weissemburg. 475. 1427, Mitte Sept. (ohne Datum). Die Stände Böhmens beider Parteien schliessen einen Vertrag untereinander behufs einer Zusammenkunft, welche auf nächstkünftige Weihnachten auf der Burg Zebrak stattfinden soll, ferner wegen eines Waffenstillstandes u. s. w. (Archiv Český, III, 264.) 476. 1427, Sept. 21 (Frankfurt). Cardinallegat Heinrich von Winchester an die Magister Simon von Tišnow und Prokop von Kladrau: ermächtigt dieselben zu ciner Disputation mit den irrgläubigen Hussiten (welche dann auf der Burg Zebrak am 29 Dec. wirklich begann). (Aus einem MS. des Prager Domcapitel-Archivs.) Henricus miseratione divina S. Romanæ ecclesiæ titulo S. Eusebii presbyter cardinalis Angliæ vulgariter nuncupatus, per universam Germaniam ac Ungariæ et Boemiæ regna Apostolicæ Sedis Legatus : dilectis nobis in Christo Simoni Tysnow in artibus magistro et S. Theologiæ baccalaureo formato, et Procopio de Cladrub in artibus magistro, salutem in domino sempiternam. Intelleximus a fide dignis nobis exponentibus, et præsertim a quibusdam Boemis fidelibus, qualiter Hussitæ in veræ fidei lumine errantes de facili ad fidem dei possent duci absque magna ipsorum destructione et sanguinis effusione, si qui dignarentur in fide edocti amicabiliter et benivole cum eisdem super materia fidei communicare, et præsertim cum quibusdam assertis ipsorum presbyteris, qui hoc affectant. Et inter cetera intelleximus per- 35
545 seinr küniglichen maiestat begerung, als wir vns zu ewer weis- heit wol versehen. Denn wo wir ewer ersamkeit Lieb oder Dienst oc. Geben zu Nurenberg von vnser aller geheiss vnter der von Nürenberg Insigel feria IIIa post festum beati Bartho- lomej apostolj. Von den Räten der Stette Nuremberg, Rotemburg, Winsheim, Sweinfurt vnd Weissemburg. 475. 1427, Mitte Sept. (ohne Datum). Die Stände Böhmens beider Parteien schliessen einen Vertrag untereinander behufs einer Zusammenkunft, welche auf nächstkünftige Weihnachten auf der Burg Zebrak stattfinden soll, ferner wegen eines Waffenstillstandes u. s. w. (Archiv Český, III, 264.) 476. 1427, Sept. 21 (Frankfurt). Cardinallegat Heinrich von Winchester an die Magister Simon von Tišnow und Prokop von Kladrau: ermächtigt dieselben zu ciner Disputation mit den irrgläubigen Hussiten (welche dann auf der Burg Zebrak am 29 Dec. wirklich begann). (Aus einem MS. des Prager Domcapitel-Archivs.) Henricus miseratione divina S. Romanæ ecclesiæ titulo S. Eusebii presbyter cardinalis Angliæ vulgariter nuncupatus, per universam Germaniam ac Ungariæ et Boemiæ regna Apostolicæ Sedis Legatus : dilectis nobis in Christo Simoni Tysnow in artibus magistro et S. Theologiæ baccalaureo formato, et Procopio de Cladrub in artibus magistro, salutem in domino sempiternam. Intelleximus a fide dignis nobis exponentibus, et præsertim a quibusdam Boemis fidelibus, qualiter Hussitæ in veræ fidei lumine errantes de facili ad fidem dei possent duci absque magna ipsorum destructione et sanguinis effusione, si qui dignarentur in fide edocti amicabiliter et benivole cum eisdem super materia fidei communicare, et præsertim cum quibusdam assertis ipsorum presbyteris, qui hoc affectant. Et inter cetera intelleximus per- 35
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546 sonas vestras ad hoc magis idoneas fore super ista materia fienda et tractanda. Vos in domino hortamur attente mandamus que, quatenus onus dicti negotii tractandi ad festum nativitatis Christi proxime futurum (25 Dec.) in Pilzna recipiatis, ibidemque cum dictis assertis presbyteris super dicta fidei materia com- municetis, et ipsos in lumine fidci pro posse, spiritus sancti cooperatione advocata, informetis, prout vobis ex parte ecclesiæ mandatur, si dicti in fide errantes quoquomodo ad fidem possent amicabiliter et benivole converti, prout speramus et intelleximus posse fieri. Datum Francfordiæ, XXI die mensis Septembris, pontificatus Ssmi in Ch. patris domini nostri papæ Martini quinti anno decimo. In Codice eodem Capit. Eccl. Pragensis ad finem prœced. epistola adjecta legitur sequens notitia de conventu Zebracensi, scripta manu Joh. de Duba, Canonici Pragensis, coaevi et testis: „Anno Domini M°CCCCXXVIII° Secunda feria post nati- vitatem Christi (1427, 29 Dec.) in castro Zebrak convenerunt catholici ex una parte et Wiclefistæ parte ex altera; et dati fuerunt ex utraque parte duo moderatores, qui habuerunt auc- toritatem ex utraque parte sermones inhonestos et contentiosos moderandi et silentium imponendi. Et statim Wiclefistæe peti- verunt ipsis primum locum proponendi et loquendi assignari. Pars catholica noluit eis consentire ex vera et justa ratione; et obtulit unum modum, ut duos dent arbitros, qui visa diffi- cultate partibus dent primum locum loquendi et proponendi. Et pro parte catholicorum Joh. de Waldek, et pro parte alia Smil de Holicz fuerunt electi. Et immediate facto prandio pars ad- versa hæreticorum arbitrium revocavit. Postea pars catholica obtulit eis, ut mittatur sors, qui habebunt primum locum pro- ponendi: ad quod Wiclefistæ responderunt: non intendimus per taxillos perdere legem dei. Ad quod est eis dictum: non pro lege dei sors hic agitur, sed pro principio proponendi; et sic Hussitæ ad nullam æquitatem poterant induci. Demum catholici obtulerunt eis, ut quæ partium voluerit habere primum locum proponendi, alteri faveat suppositiones et fundamenta ex lege veteri vel nova, vel ex decreto, vel ex dictis SS. Doctorum ecclesiæ primitivæ pro sua intentione probanda construendi et
546 sonas vestras ad hoc magis idoneas fore super ista materia fienda et tractanda. Vos in domino hortamur attente mandamus que, quatenus onus dicti negotii tractandi ad festum nativitatis Christi proxime futurum (25 Dec.) in Pilzna recipiatis, ibidemque cum dictis assertis presbyteris super dicta fidei materia com- municetis, et ipsos in lumine fidci pro posse, spiritus sancti cooperatione advocata, informetis, prout vobis ex parte ecclesiæ mandatur, si dicti in fide errantes quoquomodo ad fidem possent amicabiliter et benivole converti, prout speramus et intelleximus posse fieri. Datum Francfordiæ, XXI die mensis Septembris, pontificatus Ssmi in Ch. patris domini nostri papæ Martini quinti anno decimo. In Codice eodem Capit. Eccl. Pragensis ad finem prœced. epistola adjecta legitur sequens notitia de conventu Zebracensi, scripta manu Joh. de Duba, Canonici Pragensis, coaevi et testis: „Anno Domini M°CCCCXXVIII° Secunda feria post nati- vitatem Christi (1427, 29 Dec.) in castro Zebrak convenerunt catholici ex una parte et Wiclefistæ parte ex altera; et dati fuerunt ex utraque parte duo moderatores, qui habuerunt auc- toritatem ex utraque parte sermones inhonestos et contentiosos moderandi et silentium imponendi. Et statim Wiclefistæe peti- verunt ipsis primum locum proponendi et loquendi assignari. Pars catholica noluit eis consentire ex vera et justa ratione; et obtulit unum modum, ut duos dent arbitros, qui visa diffi- cultate partibus dent primum locum loquendi et proponendi. Et pro parte catholicorum Joh. de Waldek, et pro parte alia Smil de Holicz fuerunt electi. Et immediate facto prandio pars ad- versa hæreticorum arbitrium revocavit. Postea pars catholica obtulit eis, ut mittatur sors, qui habebunt primum locum pro- ponendi: ad quod Wiclefistæ responderunt: non intendimus per taxillos perdere legem dei. Ad quod est eis dictum: non pro lege dei sors hic agitur, sed pro principio proponendi; et sic Hussitæ ad nullam æquitatem poterant induci. Demum catholici obtulerunt eis, ut quæ partium voluerit habere primum locum proponendi, alteri faveat suppositiones et fundamenta ex lege veteri vel nova, vel ex decreto, vel ex dictis SS. Doctorum ecclesiæ primitivæ pro sua intentione probanda construendi et
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547 faciendi. Tales autem suppositiones et fundamenta esse de- buissent, quæ non supposuissent quodcunque principium pro- bandi. Quo facto Mag. Petrus Payne de Anglia et Joh. Scze- panowecz nuntii ad catholicos retulerunt, quod juxta eundem modum voluisset parti catholicæ favere de principio proponendi. Quibus auditis Mag. Simon de Tisnow indilate se obtulit habere primum locum loquendi in materiis super quibus est contentio exorta. Quibus auditis hæretici novam difficultatem contra Mag. Simonem et alios catholicos fecerunt, et fuit consensum per catholicos, quod Hussitæ recipiant articulum, quod placet eis si habuerint principium proponendi, et ut idem catholici haberent. Hoc Hussitæ noluerunt acceptare“ ... (Cetera desunt.) 477. 1427, Sept. 22 (Presburg). Die Brüder von Rozgon an Niklas von Perény: Nachricht von dem an- geblichen Verrath, dessen sich der Markgraf von Brandenburg (vor Mies und Tachau) dem deutschen Heer gegenüber schuldig gemacht haben soll. (Abschrift im Königsberger Archiv.) Magnifice frater noster honorande ! Nouitates, prout nobis reuerendus pater dominus episcopus Olomucensis patefecit, Vestre duximus insinuandum Fraternitati, quomodo Pragenses ad marggrabium de Nuremberg ipso et electoribus sacri Imperii pro tunc in Regno Bohemie existentibus venerant, Qui eidem marggrabio retulissent supplicando, quare suum regnum pro- prium deuastaret, ipsum enim prout regem et dominum ipso- rum naturalem modosimili filium suum habere vellent. Et sic idem marggrabius eosdem Pragenses apud se reseruando, vni- uersam potenciam ipsorum electorum eisdem ostendendo, se ipsum infirmitate decumbentem fingendo, cum vniuersis suis fratribus et comitiua ac familia versus propria reuersus extitis- set, visaque ipsius marggrabii nequicia prefati electores modo- simili reuersi uersus propria extitissent. Quas novitates prefatus dominus episcopus serme domino nostro regi per suum amba- siatorem suo modo intimauit. Præterea uti a certo percepimus, 35*
547 faciendi. Tales autem suppositiones et fundamenta esse de- buissent, quæ non supposuissent quodcunque principium pro- bandi. Quo facto Mag. Petrus Payne de Anglia et Joh. Scze- panowecz nuntii ad catholicos retulerunt, quod juxta eundem modum voluisset parti catholicæ favere de principio proponendi. Quibus auditis Mag. Simon de Tisnow indilate se obtulit habere primum locum loquendi in materiis super quibus est contentio exorta. Quibus auditis hæretici novam difficultatem contra Mag. Simonem et alios catholicos fecerunt, et fuit consensum per catholicos, quod Hussitæ recipiant articulum, quod placet eis si habuerint principium proponendi, et ut idem catholici haberent. Hoc Hussitæ noluerunt acceptare“ ... (Cetera desunt.) 477. 1427, Sept. 22 (Presburg). Die Brüder von Rozgon an Niklas von Perény: Nachricht von dem an- geblichen Verrath, dessen sich der Markgraf von Brandenburg (vor Mies und Tachau) dem deutschen Heer gegenüber schuldig gemacht haben soll. (Abschrift im Königsberger Archiv.) Magnifice frater noster honorande ! Nouitates, prout nobis reuerendus pater dominus episcopus Olomucensis patefecit, Vestre duximus insinuandum Fraternitati, quomodo Pragenses ad marggrabium de Nuremberg ipso et electoribus sacri Imperii pro tunc in Regno Bohemie existentibus venerant, Qui eidem marggrabio retulissent supplicando, quare suum regnum pro- prium deuastaret, ipsum enim prout regem et dominum ipso- rum naturalem modosimili filium suum habere vellent. Et sic idem marggrabius eosdem Pragenses apud se reseruando, vni- uersam potenciam ipsorum electorum eisdem ostendendo, se ipsum infirmitate decumbentem fingendo, cum vniuersis suis fratribus et comitiua ac familia versus propria reuersus extitis- set, visaque ipsius marggrabii nequicia prefati electores modo- simili reuersi uersus propria extitissent. Quas novitates prefatus dominus episcopus serme domino nostro regi per suum amba- siatorem suo modo intimauit. Præterea uti a certo percepimus, 35*
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548 vniuerse ciuitates et barones ac nobiles regni Morauie cum Hussitis treugam pacis inierunt, modis omnibus confinia regni Hungarie subintrare valida manu et potenti pretendunt. Scriptum Posonii, feria secunda proxima post festum beati Mathei ewan- geliste, Anno oc. XXVII. Stephanus et Georgius de Rozgon Comites Posonienses. Magnifico Nicolao de Peren agasonum regalium Magistro et fratri nostro carissimo. 478. 1427, Oct. 3 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Pota von Ilburg in Elbogen: Glaubbrief für einen seiner Diener, um zwei Pferde zu reclamiren. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol. 217.) Hern Puthen von Eylemburg, Burggrafen zu Ellmbogen. Edler lieber Herre! Wir schiken zu ewer edell Niklas Hessen, vnsern diener, dem wir befolhen haben mit ewer edell zu reden von zwey pfêrd wegen, die eyn vnserm burger, Hannsen Herczogen, vnd vnserr guten frewnde der von Winsheim burger einem nehst in der raise, die von der Cristenheit wegen gen Beheim was, entwert seyn worden, vnd bitten ewer edell mit gantzem fleisz, was derselb vnser diener in denselben sachen zu disem mal von vnsern wegen an ewch werbe, daz Ir jm das gentzlich gelawben vnd vmb vnserr dienst willen so gunstiklich darynnen beweisen wellet, damit sölliche pferd wider werden mugen, als wol pillichen ist, vnd als wir ewer edell sunderlich wol getrawen. Das wellen oc. Datum feria VIa post michaelis.
548 vniuerse ciuitates et barones ac nobiles regni Morauie cum Hussitis treugam pacis inierunt, modis omnibus confinia regni Hungarie subintrare valida manu et potenti pretendunt. Scriptum Posonii, feria secunda proxima post festum beati Mathei ewan- geliste, Anno oc. XXVII. Stephanus et Georgius de Rozgon Comites Posonienses. Magnifico Nicolao de Peren agasonum regalium Magistro et fratri nostro carissimo. 478. 1427, Oct. 3 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Pota von Ilburg in Elbogen: Glaubbrief für einen seiner Diener, um zwei Pferde zu reclamiren. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol. 217.) Hern Puthen von Eylemburg, Burggrafen zu Ellmbogen. Edler lieber Herre! Wir schiken zu ewer edell Niklas Hessen, vnsern diener, dem wir befolhen haben mit ewer edell zu reden von zwey pfêrd wegen, die eyn vnserm burger, Hannsen Herczogen, vnd vnserr guten frewnde der von Winsheim burger einem nehst in der raise, die von der Cristenheit wegen gen Beheim was, entwert seyn worden, vnd bitten ewer edell mit gantzem fleisz, was derselb vnser diener in denselben sachen zu disem mal von vnsern wegen an ewch werbe, daz Ir jm das gentzlich gelawben vnd vmb vnserr dienst willen so gunstiklich darynnen beweisen wellet, damit sölliche pferd wider werden mugen, als wol pillichen ist, vnd als wir ewer edell sunderlich wol getrawen. Das wellen oc. Datum feria VIa post michaelis.
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549 479. 1427, Oct. 10 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Albrecht von Kolditz: willigt ein ihm 200 fl. von der Judensteuer zu schicken, und meldet, der Cardinal habe neuer- dings einen Tag nach Frankfurt auf den 16 Nov. angesetzt. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol. 220.) Hern Albrechten von Colldicz, des Römischen vnd Beheimischen oc. kunigs Camermeister, Hawbtman der fürstentum Swidnitz vnd Jawer, Voyt der Land vnd stette Budissin, Gorlicz, Sittaw oc. Edler lieber Herre! Als vns ewr edell verschriben vnd gebetten hat IIe gulden von der halben Judenstewre bey vns, die auf sand Michelstag nehstuergangen erschynen ist, von vnsers gnedigisten Herren .. des Römischen oc. künigs wegen vnserm burger vnd Ratgesellen, Sigmunden Stromer, in ewerm namen vnd auf ewr quittancz zu geben, so wellet Ir vns des vorgenant vnsers gnedigisten Herren .. des Römischen oc. kunigs quittancz darüber auch in kürcz schaffen oc., das haben wir wol vernomen. Nu seyn söllich sache vorher bey vns niht gewönlich gewesen; doch so wellen wir ewer edell zu lieb zu disem mal damit willfaren, also daz Ir vns des obgenant vnsers gnedigisten Herren, des Künigs, redlich quittancze darüber in kürtz schiket, vnd fürbas were vns niht füklich söllich gelt yemant hinawszzugeben, denn so wir des mit vnsers gnedigisten Herren des Römischen oc. künigs quittanczen ermant wurden. Das well ewr edell in gut von vns versteen. Als vns denn ewr edell gebetten hat, ewch von den lewften der Cristenheit wider die Hussen vnd ketzer zu Beheim etwas zuuerschreiben oc., lassen wir ewr edell wissen, als der hochwirdigst in got vater vnd Herre.. der Cardinal von Engellant, der vns ein redlicher weiser Herre bedunkt, von derselben sache vnd geprechen wegen nehst ein concilj gen frankenfurt geseczt vnd berüft hett, da auch etwieuil vnserr gnedigen Herren... der Kurfursten, fursten, Herren vnd stette bey Im vnd bey einander gewesen seyn. Daselbst ist man vber- komen vnd abgeschaiden, daz die vorgenant vnser gnedig Herren
549 479. 1427, Oct. 10 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Albrecht von Kolditz: willigt ein ihm 200 fl. von der Judensteuer zu schicken, und meldet, der Cardinal habe neuer- dings einen Tag nach Frankfurt auf den 16 Nov. angesetzt. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol. 220.) Hern Albrechten von Colldicz, des Römischen vnd Beheimischen oc. kunigs Camermeister, Hawbtman der fürstentum Swidnitz vnd Jawer, Voyt der Land vnd stette Budissin, Gorlicz, Sittaw oc. Edler lieber Herre! Als vns ewr edell verschriben vnd gebetten hat IIe gulden von der halben Judenstewre bey vns, die auf sand Michelstag nehstuergangen erschynen ist, von vnsers gnedigisten Herren .. des Römischen oc. künigs wegen vnserm burger vnd Ratgesellen, Sigmunden Stromer, in ewerm namen vnd auf ewr quittancz zu geben, so wellet Ir vns des vorgenant vnsers gnedigisten Herren .. des Römischen oc. kunigs quittancz darüber auch in kürcz schaffen oc., das haben wir wol vernomen. Nu seyn söllich sache vorher bey vns niht gewönlich gewesen; doch so wellen wir ewer edell zu lieb zu disem mal damit willfaren, also daz Ir vns des obgenant vnsers gnedigisten Herren, des Künigs, redlich quittancze darüber in kürtz schiket, vnd fürbas were vns niht füklich söllich gelt yemant hinawszzugeben, denn so wir des mit vnsers gnedigisten Herren des Römischen oc. künigs quittanczen ermant wurden. Das well ewr edell in gut von vns versteen. Als vns denn ewr edell gebetten hat, ewch von den lewften der Cristenheit wider die Hussen vnd ketzer zu Beheim etwas zuuerschreiben oc., lassen wir ewr edell wissen, als der hochwirdigst in got vater vnd Herre.. der Cardinal von Engellant, der vns ein redlicher weiser Herre bedunkt, von derselben sache vnd geprechen wegen nehst ein concilj gen frankenfurt geseczt vnd berüft hett, da auch etwieuil vnserr gnedigen Herren... der Kurfursten, fursten, Herren vnd stette bey Im vnd bey einander gewesen seyn. Daselbst ist man vber- komen vnd abgeschaiden, daz die vorgenant vnser gnedig Herren
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550 Cardinal, kurfursten, fürsten, Herren vnd Stett dardurch wider zusamen kumen süllen gen frankfurt auf den sunntag nach sand Mertins tag (16 Nov.) schierist. Hoffen wir zu got, die dink werden da stattlich für hande genomen vnd beslossen, daz dem allmechtigen got löblich vnd der gantzen cristenheit tröstlich werde. Denn wo wir ewer edell lieb oder dienst oc. Datum feria VIa post Dionisij. 480. 1427, Oct. 13 (ohne Ort). Die Ritter von Sparnek an den Rath von Eger: Klage, dass die Red- witzer im Einverständnisse mit den Egerern die Sparnek'schen Lehenleute in Redwitz und Dörfleins zum Ungehorsam verleitet haben, als von ihnen die Stellung eines Wagens zum Kreuzzuge verlangt wurde. (Orlg. arch. civ. Egrae.) Vnsern dinst ersamen vnd weisen. Alz euch wol wissenlich ist, alz vnser gnedige herren die kurfursten mit sampt andern fursten, herrn vnd steten eins czugs gein Behemen auf die vn- glaubigen zu Franckfurt eins wurden, zu sulchem czug fursten, herrn ritter vnd knecht vnd stet anrufften vnd begerten an die, die sy denn meynten (sic), die in ewtwas pflichtig vnd pilli- chen beholffen sein solten zn eynem sulchen czug. Also rufften wir auch an vnd begerten an vnsern man vnd lehenlewt zu Redwitz vnd Dorffleins vnd ettlich ander vnd paten sie mit fleis- siger pete einer petlichen pet nemlich dy von Redwicz vnd Dorffleins vmb ein wagen vns einzuschicken auf vnser zerung vnd kost zu dem zug auff dy vngelaubigen. Daz sie vns also abslugen vnd vngehorsam gewest sein, vnd nemlich dy andern von Redwicz, dy nicht vnser man vnd lehenlewt sein, dy vns mit iren reten vnd anweysung darumb pracht haben, daz vns vnser man vnd lehenlewt ein sulchs versagt haben vnd nicht gehorsam gewest sein mochten wir im sulch obgeschriben vm ein sulchs gestraffen ab ewch daz icht anging, des wir doch nicht enhoffen. Darvm wolten wir ewch von eren vnd rechts wegen nichts schuldig sein czu antworten. Geben am montag vor sand Gallentag ym siben vnd zwainczigsten iar. Geben
550 Cardinal, kurfursten, fürsten, Herren vnd Stett dardurch wider zusamen kumen süllen gen frankfurt auf den sunntag nach sand Mertins tag (16 Nov.) schierist. Hoffen wir zu got, die dink werden da stattlich für hande genomen vnd beslossen, daz dem allmechtigen got löblich vnd der gantzen cristenheit tröstlich werde. Denn wo wir ewer edell lieb oder dienst oc. Datum feria VIa post Dionisij. 480. 1427, Oct. 13 (ohne Ort). Die Ritter von Sparnek an den Rath von Eger: Klage, dass die Red- witzer im Einverständnisse mit den Egerern die Sparnek'schen Lehenleute in Redwitz und Dörfleins zum Ungehorsam verleitet haben, als von ihnen die Stellung eines Wagens zum Kreuzzuge verlangt wurde. (Orlg. arch. civ. Egrae.) Vnsern dinst ersamen vnd weisen. Alz euch wol wissenlich ist, alz vnser gnedige herren die kurfursten mit sampt andern fursten, herrn vnd steten eins czugs gein Behemen auf die vn- glaubigen zu Franckfurt eins wurden, zu sulchem czug fursten, herrn ritter vnd knecht vnd stet anrufften vnd begerten an die, die sy denn meynten (sic), die in ewtwas pflichtig vnd pilli- chen beholffen sein solten zn eynem sulchen czug. Also rufften wir auch an vnd begerten an vnsern man vnd lehenlewt zu Redwitz vnd Dorffleins vnd ettlich ander vnd paten sie mit fleis- siger pete einer petlichen pet nemlich dy von Redwicz vnd Dorffleins vmb ein wagen vns einzuschicken auf vnser zerung vnd kost zu dem zug auff dy vngelaubigen. Daz sie vns also abslugen vnd vngehorsam gewest sein, vnd nemlich dy andern von Redwicz, dy nicht vnser man vnd lehenlewt sein, dy vns mit iren reten vnd anweysung darumb pracht haben, daz vns vnser man vnd lehenlewt ein sulchs versagt haben vnd nicht gehorsam gewest sein mochten wir im sulch obgeschriben vm ein sulchs gestraffen ab ewch daz icht anging, des wir doch nicht enhoffen. Darvm wolten wir ewch von eren vnd rechts wegen nichts schuldig sein czu antworten. Geben am montag vor sand Gallentag ym siben vnd zwainczigsten iar. Geben
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551 vnter herrn Hanzen vnd Hansen von Sparneck zum Stein in- sigel, des wir zu disen zeiten gebrauchen. Hans von Sparneck ritter Hanns von Sparneck zum Stein Strnat von Spar- neck, Arnolt von Sparneck Ssweipold vnd Jorg von Sparneck zvm Stein. Den erbern vnd weisen purgermeister vnd rate der stat zcu Eger. 481. 1427, Oct. (s. d.) Der Rath von Olmüts an die Räthe des Herzogs von Österreich in Brünn: wiederholte begründete Bitte um Beistand gegen die Feinde. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 115a.) „Comiti de Schawmberg et aliis consiliariis domini ducis in Brunnam.“ Wolgeborner vnd Edlen gnedigen liben herren vnsern be- reiten dinst zuuor. Als Ewern Gnaden wissentlich ist vnd noch wol yndechtig mag sein, das der hochgeporne furst herczog Al- brecht oc. vnser gnedigister liber herre vns mit vnsern mitburgern, die wir zu seinen gnaden am nechsten gen Wyenn fertigten, enpoten vnd vortrostet hat, ein benanten gereisigen geczewg zuschicken vnd seiner Gnaden Geslos vnd das kloster Redisch domit vorsargen, vnd do domit vorczogen wart, do vermanten wir des Sein Durchl. vnd auch E. G. briflich zu dreyen malen botschaft zuschickunde vnd bitunde, das sulch gereisig volk geuertigt wurde. Doruff vns vnsers herrn des Marggrafen Gnad schreib, das sich Sein Gnad gen Brunne iczund selbs fugen ader E. G. seine Räte dohyn schicken wolde, das ye Seiner Gnaden geslos mit gereisigem volk vorsargt wurde, als das alles E. G. wissentlich sein mag. (Vornemen wir wie Ew. Edlkeiten nv gen Brunne kumen sein, dohyn wir vns auch gerne fugen wolden, awer leider wir turren weder mogen vns nicht durchbringen durch der Veinde willen, die an vnderlas die Strassen vnd Stege zu ros vnd zu fus bekrutten, die lewte an vnderlas vahen morden berawben vnd bestummelen, die zu vns ader von vns czogen ader speise zufuren wellen, als sie iczunt vf Preraw vf Towa- czaw oc. aber gebiten vnd ruffen lassen, wer vns icht zuprengen
551 vnter herrn Hanzen vnd Hansen von Sparneck zum Stein in- sigel, des wir zu disen zeiten gebrauchen. Hans von Sparneck ritter Hanns von Sparneck zum Stein Strnat von Spar- neck, Arnolt von Sparneck Ssweipold vnd Jorg von Sparneck zvm Stein. Den erbern vnd weisen purgermeister vnd rate der stat zcu Eger. 481. 1427, Oct. (s. d.) Der Rath von Olmüts an die Räthe des Herzogs von Österreich in Brünn: wiederholte begründete Bitte um Beistand gegen die Feinde. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 115a.) „Comiti de Schawmberg et aliis consiliariis domini ducis in Brunnam.“ Wolgeborner vnd Edlen gnedigen liben herren vnsern be- reiten dinst zuuor. Als Ewern Gnaden wissentlich ist vnd noch wol yndechtig mag sein, das der hochgeporne furst herczog Al- brecht oc. vnser gnedigister liber herre vns mit vnsern mitburgern, die wir zu seinen gnaden am nechsten gen Wyenn fertigten, enpoten vnd vortrostet hat, ein benanten gereisigen geczewg zuschicken vnd seiner Gnaden Geslos vnd das kloster Redisch domit vorsargen, vnd do domit vorczogen wart, do vermanten wir des Sein Durchl. vnd auch E. G. briflich zu dreyen malen botschaft zuschickunde vnd bitunde, das sulch gereisig volk geuertigt wurde. Doruff vns vnsers herrn des Marggrafen Gnad schreib, das sich Sein Gnad gen Brunne iczund selbs fugen ader E. G. seine Räte dohyn schicken wolde, das ye Seiner Gnaden geslos mit gereisigem volk vorsargt wurde, als das alles E. G. wissentlich sein mag. (Vornemen wir wie Ew. Edlkeiten nv gen Brunne kumen sein, dohyn wir vns auch gerne fugen wolden, awer leider wir turren weder mogen vns nicht durchbringen durch der Veinde willen, die an vnderlas die Strassen vnd Stege zu ros vnd zu fus bekrutten, die lewte an vnderlas vahen morden berawben vnd bestummelen, die zu vns ader von vns czogen ader speise zufuren wellen, als sie iczunt vf Preraw vf Towa- czaw oc. aber gebiten vnd ruffen lassen, wer vns icht zuprengen
Strana 552
552 wolt, das sie den an henden vnd fusen stummelen vnd exen wellen. Sunderlich gerucht zuwissen, das vns vil vnd manicherlei botschaften vnd warnung von guten frunden kumen, wie die veinde bei Kolne iczund ligunde sich ye zu vns fugen wellen vnd reden vnder yn, wie sie die Luthaw vnd Olomuncz gewis- lich, des got nicht engebe, haben sollen. So ist vns gestern zugepracht ein briff, in dem einer beyn veinden wesunde einen seinen Mag zu vns wonunde vnder andern dingen schreibt, als E. G. in der czedl hierynnen verslossen sehen wirt. Awer wir mogen ye nicht derfarn, wie das, den vns got fur behute, zu- geen sal, sunder wir besargen dorumb das sie vernemen das wir nicht gereisig volk haben, das sie sich an der Luthaw vnd vns versuchen werden.) *) Vnd wie vil wir das vnsers herrn Durchl. vnd E. G. muntlich vnd briflich vorczalt vnd gesagt haben, das wir dem ye leider nicht mer an hulf gethun mogen, so wil es leider nicht zu hercze geen, vnd besargen gros, das Seinen Gnaden vnd dem geslos, do got fur sei, schaden ent- steen mogen. Vnd wie wol vorsehelich ist, das vnsers herrn vnd Ew. Gnaden vns vermerken sulcher botschaft, warnungen vnd anruffunge vmb hulf vnd volk, jedoch erkent got, das vns des laider grosse not ist, vnd wolden vngern Seinen Gnaden sulchen grossen schaden der ergeen mocht vngern vorsweigen, sunder liber als seine getrewe das vnderkumen. Vnd ab wir nu als die getrawn leiblos werden, so mag doch vnsers herrn vnd E. G. dornach derkennen vnd gedenken solcher manich- feldigen anruffung vnd warnung die wir gethan haben ; vnd horen noch nicht vff, sunder biten diemutiklichen, E. G. geruhen vmb gotes, der kristenheit vnd vnsers herrn Gnaden selbs ere vnd nutcz willen vns noch mit hulf vnd volk bedenken, wanne des werlich ein grosse notdurft ist. *) Die eingeschlossene Stelle (...) ist im MS. wieder durchgestrichen.
552 wolt, das sie den an henden vnd fusen stummelen vnd exen wellen. Sunderlich gerucht zuwissen, das vns vil vnd manicherlei botschaften vnd warnung von guten frunden kumen, wie die veinde bei Kolne iczund ligunde sich ye zu vns fugen wellen vnd reden vnder yn, wie sie die Luthaw vnd Olomuncz gewis- lich, des got nicht engebe, haben sollen. So ist vns gestern zugepracht ein briff, in dem einer beyn veinden wesunde einen seinen Mag zu vns wonunde vnder andern dingen schreibt, als E. G. in der czedl hierynnen verslossen sehen wirt. Awer wir mogen ye nicht derfarn, wie das, den vns got fur behute, zu- geen sal, sunder wir besargen dorumb das sie vernemen das wir nicht gereisig volk haben, das sie sich an der Luthaw vnd vns versuchen werden.) *) Vnd wie vil wir das vnsers herrn Durchl. vnd E. G. muntlich vnd briflich vorczalt vnd gesagt haben, das wir dem ye leider nicht mer an hulf gethun mogen, so wil es leider nicht zu hercze geen, vnd besargen gros, das Seinen Gnaden vnd dem geslos, do got fur sei, schaden ent- steen mogen. Vnd wie wol vorsehelich ist, das vnsers herrn vnd Ew. Gnaden vns vermerken sulcher botschaft, warnungen vnd anruffunge vmb hulf vnd volk, jedoch erkent got, das vns des laider grosse not ist, vnd wolden vngern Seinen Gnaden sulchen grossen schaden der ergeen mocht vngern vorsweigen, sunder liber als seine getrewe das vnderkumen. Vnd ab wir nu als die getrawn leiblos werden, so mag doch vnsers herrn vnd E. G. dornach derkennen vnd gedenken solcher manich- feldigen anruffung vnd warnung die wir gethan haben ; vnd horen noch nicht vff, sunder biten diemutiklichen, E. G. geruhen vmb gotes, der kristenheit vnd vnsers herrn Gnaden selbs ere vnd nutcz willen vns noch mit hulf vnd volk bedenken, wanne des werlich ein grosse notdurft ist. *) Die eingeschlossene Stelle (...) ist im MS. wieder durchgestrichen.
Strana 553
553 482. 1427, Oct. 25 (Leipzig). Herzog Friedrich von Sachsen an Land und Städte der Oberlausitz: da auch ihm täglich Warnungen vor den Ketzern zukommen, so könne er sein Volk für jetzt nicht entbehren oc. (Scultetus II, 99—100 [ann. 1431].) Fridrich v. G. gn. Herzog zu Sachsen, Landgraue in Dü- ringen vnd Marggraue zu Missen. An land vnd Stete. Vnsern gruss zuvor, Edlen, gestrengen vnd ersamen weisen, lieben be- sundern. Als ir vns geschr. habt, wie die Ketzer mit grosser macht noch vor Köln ligen, vnd wenn sie da vffbrechen werden, das sie denn in vnser Lande, in die Slesie oder in ewer Lande meinen zuzihen oc. Vnd fürder von vns begeret, das wir 200 pferd 14 tage bey euch gen der Zittaw, uff vnser eygene koste legen sullen oc. Sullet ir vor war wissen, das vns sulche Warnunge täglich auch kommet oc. Dorumb wir itzund ein teyl der vnsern gen Freiberg, Frawenstein vnd Lawenstein ge- legit habin, das wir vnser lüthe nicht wol entberen können oc. Auch als ir vns in einem andern ewerm briue schreibet vmb eynen Bürger von Camentz den die von Gorentz gefangen haben, den ledig vnd losz zuschicken. Mogt ir wol wissen, das ir vnd die ewrn den vnsern vmb Mort vnd Name uszrichtunge zuthun pflichtig seit, das in biszher vorzogen ist. Wie nu dem allem, so haben wir aber Michil von Gorentz geschr., das er denselben Bürger von Camentz vnvorseret ledig vnd losz geben solle. Vnd vorsehin vns ye nicht anders, denn das er des thun würdet oc. Geben zu Liptzk am Sonabende noch Seuerini (s. a.) Post script. Auch als du Hans von Polentzk vns geschr. hast, das wir Gunther von Bünaw, vnsern Marschalck zu dir gen Dreszden sullen reithen lassen oc. Als schir er bey vns kommet, so wollen wir mit im davon reden oc.
553 482. 1427, Oct. 25 (Leipzig). Herzog Friedrich von Sachsen an Land und Städte der Oberlausitz: da auch ihm täglich Warnungen vor den Ketzern zukommen, so könne er sein Volk für jetzt nicht entbehren oc. (Scultetus II, 99—100 [ann. 1431].) Fridrich v. G. gn. Herzog zu Sachsen, Landgraue in Dü- ringen vnd Marggraue zu Missen. An land vnd Stete. Vnsern gruss zuvor, Edlen, gestrengen vnd ersamen weisen, lieben be- sundern. Als ir vns geschr. habt, wie die Ketzer mit grosser macht noch vor Köln ligen, vnd wenn sie da vffbrechen werden, das sie denn in vnser Lande, in die Slesie oder in ewer Lande meinen zuzihen oc. Vnd fürder von vns begeret, das wir 200 pferd 14 tage bey euch gen der Zittaw, uff vnser eygene koste legen sullen oc. Sullet ir vor war wissen, das vns sulche Warnunge täglich auch kommet oc. Dorumb wir itzund ein teyl der vnsern gen Freiberg, Frawenstein vnd Lawenstein ge- legit habin, das wir vnser lüthe nicht wol entberen können oc. Auch als ir vns in einem andern ewerm briue schreibet vmb eynen Bürger von Camentz den die von Gorentz gefangen haben, den ledig vnd losz zuschicken. Mogt ir wol wissen, das ir vnd die ewrn den vnsern vmb Mort vnd Name uszrichtunge zuthun pflichtig seit, das in biszher vorzogen ist. Wie nu dem allem, so haben wir aber Michil von Gorentz geschr., das er denselben Bürger von Camentz vnvorseret ledig vnd losz geben solle. Vnd vorsehin vns ye nicht anders, denn das er des thun würdet oc. Geben zu Liptzk am Sonabende noch Seuerini (s. a.) Post script. Auch als du Hans von Polentzk vns geschr. hast, das wir Gunther von Bünaw, vnsern Marschalck zu dir gen Dreszden sullen reithen lassen oc. Als schir er bey vns kommet, so wollen wir mit im davon reden oc.
Strana 554
554 483. 1427, Nov. 9 (Belgrad). K. Sigmund schreibt an die wetterauischen Städte über seinen Römerzug und die Mittel gegen die Ketzer. (Aschbach, III, 410. Sigmund von Gotes gnaden, Römischer kunig oc. Lieben getruen. Wir lassen euch wissen, das wir nach vil botschaften vnd handlungen, die wir mit vnserm heiligen vatter dem Babst vnd dem von Meilan gehabt haben, nu mit rat vnser getruen doruf ganz beliben sind, das wir ob got wil diesen winter gen Lamparten vnd furbasz gen Rome unszer keiserlich cron zu empfahen zu ziehen meinen vnd wann wir in derselben kronung, des wir got zu czeuge nemen kein werntlich ere, noch erhöhung zu zu suchen meinen, allein vns do arbeiten wollen das wir vns mit dem egen. vnszerm heiligen Vatter dem Babst gentzlich versteen vnd vereinen vnd also mit siner vnd des heiligen Stuls vnd vnsrer vnd des Richs gesampter hilfe durch die gancze cristenheit frid vnd gnad schaffen vnd vollbringen mögen, da- durch dem allmechtigen got lob vnd ere, der cristenheit grosz nutz vnd fromen komen vnd die verboste Ketzerey zu Beheim gantz vszgereut vnd getilget werden moge. Vnd wann wir euch sunderlich gern bey solcher vnszer kronung haben wolten, dar- umb so begeren wir von euch mit sonderlichem ernst vnd gantzem flisse, daz Ir euch dorzu tzirlich vnd sewberlich zube- reitet vnd mit einem gereisigen volk, wenn wir euch das in andern nechsten vnsern briefen schreiben vnd czeit benennen, das Ir dann also zu stunden zu vns gen welischen landen ko� met, mit vns zu vnserer keiserlichen kronung czu tziehen. Doran tut Ir vns vnd dem Riche vnd sunderlichen deutscher tzungen ein grosz ere vnd vns solich danknemkeit, die wir gen euch genediclich erkennen wollen. Doch wer einig tzug geor- dent wider die Ketzer zu tziehen, dorzu Ir ouch geschiket we- ret, davon wollen wir euch nicht ziehen, sunder euch des gunnen solicher Ketzerei zu widersteen helfen. Geben zu Gri� chisch Wissemburg am Sont. vor s. Martinstag vns. Riche des
554 483. 1427, Nov. 9 (Belgrad). K. Sigmund schreibt an die wetterauischen Städte über seinen Römerzug und die Mittel gegen die Ketzer. (Aschbach, III, 410. Sigmund von Gotes gnaden, Römischer kunig oc. Lieben getruen. Wir lassen euch wissen, das wir nach vil botschaften vnd handlungen, die wir mit vnserm heiligen vatter dem Babst vnd dem von Meilan gehabt haben, nu mit rat vnser getruen doruf ganz beliben sind, das wir ob got wil diesen winter gen Lamparten vnd furbasz gen Rome unszer keiserlich cron zu empfahen zu ziehen meinen vnd wann wir in derselben kronung, des wir got zu czeuge nemen kein werntlich ere, noch erhöhung zu zu suchen meinen, allein vns do arbeiten wollen das wir vns mit dem egen. vnszerm heiligen Vatter dem Babst gentzlich versteen vnd vereinen vnd also mit siner vnd des heiligen Stuls vnd vnsrer vnd des Richs gesampter hilfe durch die gancze cristenheit frid vnd gnad schaffen vnd vollbringen mögen, da- durch dem allmechtigen got lob vnd ere, der cristenheit grosz nutz vnd fromen komen vnd die verboste Ketzerey zu Beheim gantz vszgereut vnd getilget werden moge. Vnd wann wir euch sunderlich gern bey solcher vnszer kronung haben wolten, dar- umb so begeren wir von euch mit sonderlichem ernst vnd gantzem flisse, daz Ir euch dorzu tzirlich vnd sewberlich zube- reitet vnd mit einem gereisigen volk, wenn wir euch das in andern nechsten vnsern briefen schreiben vnd czeit benennen, das Ir dann also zu stunden zu vns gen welischen landen ko� met, mit vns zu vnserer keiserlichen kronung czu tziehen. Doran tut Ir vns vnd dem Riche vnd sunderlichen deutscher tzungen ein grosz ere vnd vns solich danknemkeit, die wir gen euch genediclich erkennen wollen. Doch wer einig tzug geor- dent wider die Ketzer zu tziehen, dorzu Ir ouch geschiket we- ret, davon wollen wir euch nicht ziehen, sunder euch des gunnen solicher Ketzerei zu widersteen helfen. Geben zu Gri� chisch Wissemburg am Sont. vor s. Martinstag vns. Riche des
Strana 555
555 Hung. in dem XLI des Rom. in dem XVIII vnd des Behem. in dem achten Jahren. Ad mandat. Dom. Regis Caspar Sligk. Den Burgermeistern, Retten vnd Burgern der Stat zu Frankford vnd aller Stett in der Wederaw unsern vnd des Richs lieben getruen. 484. 1427, Nov. 11 (Rom). Papst Martin V an den Cardinal (Bischof von Olmütz, Johann den Eisernen): er soll die in Böhmen auf die nächste Weihnacht angesetzte theologische Disputation zu hindern suchen. (MS. Trebon. A. 16. fol. 260b.) Martinus episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Jo- hanni tit. sancti Ciriaci presbytero cardinali salutem et apostolicam benedictionem. Intelleximus per literas tuas, civitatem Plznensem cum baronibus et aliis militibus in eodem districtu consisten- tibus ac castrum Carlstein fecisse treugas cum perfidis hære- ticis Bohemiæ, cum hac conditione, ut in festis natalis domini (25 Dec.) conveniant aliqui ex utraque parte ad disputandum de sacra scriptura et fide catholica, et quid illi determinaverint utrique sequantur. In quo multum admiramur simplicitatem et bonitatem fidelium illorum, qui non vident, quid per hæreticos temptetur. Cupiunt enim devenire ad has superstitiosas dispu- tationes, ut inficiant fidelium corda fallaciis eorum, quas fundant sub specie boni. Satis quidem clara est fides Christiana, quæ adversus tot procellas hæresum et persecutionum semper emersit et ita dilucidata est ab antiquis sanctis patribus et doctoribus, ut ulteriori disputatione non egeat. Exstant tot sacra concilia, tot sancti canones, tot sacrarum scripturarum testimonia, fidem domini nostri Jesu Christi testantia et declarantia, ut similes disceptationes sint inutiles et perversæ ac magis dampnum alla- turæe mentibus hominum quam utilitatem. Ideo cures omni dili- gentia, prout opus videris, ut hæc conventio omnino impediatur, ne fiat. Ad quod, si tibi videbitur, advoces aliquos doctores et magistros Wiennenses ad impediendam hanc conventionem, vel
555 Hung. in dem XLI des Rom. in dem XVIII vnd des Behem. in dem achten Jahren. Ad mandat. Dom. Regis Caspar Sligk. Den Burgermeistern, Retten vnd Burgern der Stat zu Frankford vnd aller Stett in der Wederaw unsern vnd des Richs lieben getruen. 484. 1427, Nov. 11 (Rom). Papst Martin V an den Cardinal (Bischof von Olmütz, Johann den Eisernen): er soll die in Böhmen auf die nächste Weihnacht angesetzte theologische Disputation zu hindern suchen. (MS. Trebon. A. 16. fol. 260b.) Martinus episcopus servus servorum dei. Dilecto filio Jo- hanni tit. sancti Ciriaci presbytero cardinali salutem et apostolicam benedictionem. Intelleximus per literas tuas, civitatem Plznensem cum baronibus et aliis militibus in eodem districtu consisten- tibus ac castrum Carlstein fecisse treugas cum perfidis hære- ticis Bohemiæ, cum hac conditione, ut in festis natalis domini (25 Dec.) conveniant aliqui ex utraque parte ad disputandum de sacra scriptura et fide catholica, et quid illi determinaverint utrique sequantur. In quo multum admiramur simplicitatem et bonitatem fidelium illorum, qui non vident, quid per hæreticos temptetur. Cupiunt enim devenire ad has superstitiosas dispu- tationes, ut inficiant fidelium corda fallaciis eorum, quas fundant sub specie boni. Satis quidem clara est fides Christiana, quæ adversus tot procellas hæresum et persecutionum semper emersit et ita dilucidata est ab antiquis sanctis patribus et doctoribus, ut ulteriori disputatione non egeat. Exstant tot sacra concilia, tot sancti canones, tot sacrarum scripturarum testimonia, fidem domini nostri Jesu Christi testantia et declarantia, ut similes disceptationes sint inutiles et perversæ ac magis dampnum alla- turæe mentibus hominum quam utilitatem. Ideo cures omni dili- gentia, prout opus videris, ut hæc conventio omnino impediatur, ne fiat. Ad quod, si tibi videbitur, advoces aliquos doctores et magistros Wiennenses ad impediendam hanc conventionem, vel
Strana 556
556 respondendum fallaciis et captionibus hæreticorum, si conventio non possit vitari. Ceterum adversus hæreticos bono sis animo; nam dei gratia talis provisio per nos fit de consilio venerabilium fratrum nostrorum sanctæe Romanæ ecclesiæe cardinalium, quod bonum subsidium mittetur fidelibus, per quod hæreticorum per- fidia reprimi poterit et etiam aboleri. Datum Romæ apud sanctos apostolos, tertio Idus Novembris, pontificatus nostri anno XII. 485. 1427, Nov. 11 (Zittau). Hanns von Polenz an den Rath von Görlitz: die vor Kolin gelegenen Ketzer haben Frieden geschlossen und man besorgt ihren Einfall in die Oberlausitz: darum solle man am 17 Nov. in Zittau zusammentreffen. (Scultetus II, 105b [ann. 1432].) Hannus von Polentz Vorweser der sechs Lande vnd Stete Budissen oc. vnnd Voyt zu Lusitz ad sen. Gorl. Ich thun uch wissen, das dy Kätzer die vor Kollin gelegen haben mit den von Kollin gantz eyn worden sin, Vnd sind vff- gebrochen, vnd laden die handwergk Bliden vnd Büchsen: Vnd sint noch nicht gantz eyn in welch Land sy zihen wollen. Doch besorg ich mich allerersten in disz Land. Wenn dy gemeine rede gehet, sy wollin herobir vff vns. Dorumme liben Herren oc. bytte ich uch, das ir mit uwern Reysigen gezüge, so ir rüsti- geste vnd sterckeste künt, uff dysen nehstkommen Montag by myr syt zur Zittaw oc. Gegeben zur Zittaw am dinstage in die Martini (s. a.). 486. 1427, Nov. 18 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: er wolle ihm seinen reisigen Zeug zuschicken, sobald derselbe vom Markgrafen von Brandenburg wieder zurück sein wird. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol. 232°.) Den von Eger. L. Fr. Als Ir vns verschriben habt von der scheden wegen, die Ir kurtzlich von den vnglewbigen keczern empfangen habt oc.,
556 respondendum fallaciis et captionibus hæreticorum, si conventio non possit vitari. Ceterum adversus hæreticos bono sis animo; nam dei gratia talis provisio per nos fit de consilio venerabilium fratrum nostrorum sanctæe Romanæ ecclesiæe cardinalium, quod bonum subsidium mittetur fidelibus, per quod hæreticorum per- fidia reprimi poterit et etiam aboleri. Datum Romæ apud sanctos apostolos, tertio Idus Novembris, pontificatus nostri anno XII. 485. 1427, Nov. 11 (Zittau). Hanns von Polenz an den Rath von Görlitz: die vor Kolin gelegenen Ketzer haben Frieden geschlossen und man besorgt ihren Einfall in die Oberlausitz: darum solle man am 17 Nov. in Zittau zusammentreffen. (Scultetus II, 105b [ann. 1432].) Hannus von Polentz Vorweser der sechs Lande vnd Stete Budissen oc. vnnd Voyt zu Lusitz ad sen. Gorl. Ich thun uch wissen, das dy Kätzer die vor Kollin gelegen haben mit den von Kollin gantz eyn worden sin, Vnd sind vff- gebrochen, vnd laden die handwergk Bliden vnd Büchsen: Vnd sint noch nicht gantz eyn in welch Land sy zihen wollen. Doch besorg ich mich allerersten in disz Land. Wenn dy gemeine rede gehet, sy wollin herobir vff vns. Dorumme liben Herren oc. bytte ich uch, das ir mit uwern Reysigen gezüge, so ir rüsti- geste vnd sterckeste künt, uff dysen nehstkommen Montag by myr syt zur Zittaw oc. Gegeben zur Zittaw am dinstage in die Martini (s. a.). 486. 1427, Nov. 18 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: er wolle ihm seinen reisigen Zeug zuschicken, sobald derselbe vom Markgrafen von Brandenburg wieder zurück sein wird. (Nurnberger Missiv-Buch VII, fol. 232°.) Den von Eger. L. Fr. Als Ir vns verschriben habt von der scheden wegen, die Ir kurtzlich von den vnglewbigen keczern empfangen habt oc.,
Strana 557
557 das ist vns mit ganczem trewen laid. Vnd als Ir vns gebetten habt, vnsers zewgs ewer weisheit aber zuzuschiken oc., lassen wir ewer frewntschaft wissen, daz wir vor ewer botschaft von vnserr gnedigen Herrschaft .. des Marggrafen vnd der Marggrefin wegen angelangt vnd gebetten seyn worden vmb vnsern grey- sigen zewg In zu leihen, als auch wir getan haben; wenn aber derselb zewg wider herheim kombt, so wellen wir ewch der vnsern aber gern zuschiken. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum feria IIIa ante Elisabeth. 487. 1427, (s. d.) (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herzog Albrecht von Österrcich: abermalige Schilderung von Gefahren und Bitte um Beistand. (MS. Wonc. de Iglav. fol. 15b.) „Domino duci Austrie.“ Hochgeborner oc. Als Ew. Durchl. wir iczunt mit Salsen vnserm boten schriftlich zugefugt vnd vorczalt haben die twenkt, die vns von veinderlas derczeigt werden, so das vns keinerlei not- durft iczund die weil man der bekumen mocht zukumen mogen, das die veinde mit vffsatcz weren vf das das sie sich beredt haben vor vnser sich zufugen oc. Also geruhe E. G. awer zuwissen, das wir von tag zu tag bas geynnert vnd von guten frewnden in der geheim warhafftiklichen gewarnet werden, das die veinde in Behem mit diesen hynnyden eynswarden synt vnd doron entlich beliben sein das sie sich mit macht ye heran fugen wellen vnd nemlicher vor vns, wie wol sie anderswo zuczogen furgeben, vnd haben sich doron geuesstent vnd vorsprochen, das sie do gewynnen ader vorliesen wellen. Wir merken auch das sich vil herrn vnd landslewt vmb vns mit In beteidigen vnd wege suchen, do durch sie sich mit In bereden mochten, so das der turney nur vf vns vnd E. G. slos gelegt wirt. Auch wirt E. G. in des herrn Paulen von Ewlenburg briff hierynnen ver- slossen sehen, das er auch nu vrsachen sucht. Vf das herr Jan von Ewlenburg, hawptmann zu vns, vns vormant hat E. G. zu- schreiben, ab E. G. mit dem volk vnd hulf, als E. G. mit Im
557 das ist vns mit ganczem trewen laid. Vnd als Ir vns gebetten habt, vnsers zewgs ewer weisheit aber zuzuschiken oc., lassen wir ewer frewntschaft wissen, daz wir vor ewer botschaft von vnserr gnedigen Herrschaft .. des Marggrafen vnd der Marggrefin wegen angelangt vnd gebetten seyn worden vmb vnsern grey- sigen zewg In zu leihen, als auch wir getan haben; wenn aber derselb zewg wider herheim kombt, so wellen wir ewch der vnsern aber gern zuschiken. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum feria IIIa ante Elisabeth. 487. 1427, (s. d.) (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herzog Albrecht von Österrcich: abermalige Schilderung von Gefahren und Bitte um Beistand. (MS. Wonc. de Iglav. fol. 15b.) „Domino duci Austrie.“ Hochgeborner oc. Als Ew. Durchl. wir iczunt mit Salsen vnserm boten schriftlich zugefugt vnd vorczalt haben die twenkt, die vns von veinderlas derczeigt werden, so das vns keinerlei not- durft iczund die weil man der bekumen mocht zukumen mogen, das die veinde mit vffsatcz weren vf das das sie sich beredt haben vor vnser sich zufugen oc. Also geruhe E. G. awer zuwissen, das wir von tag zu tag bas geynnert vnd von guten frewnden in der geheim warhafftiklichen gewarnet werden, das die veinde in Behem mit diesen hynnyden eynswarden synt vnd doron entlich beliben sein das sie sich mit macht ye heran fugen wellen vnd nemlicher vor vns, wie wol sie anderswo zuczogen furgeben, vnd haben sich doron geuesstent vnd vorsprochen, das sie do gewynnen ader vorliesen wellen. Wir merken auch das sich vil herrn vnd landslewt vmb vns mit In beteidigen vnd wege suchen, do durch sie sich mit In bereden mochten, so das der turney nur vf vns vnd E. G. slos gelegt wirt. Auch wirt E. G. in des herrn Paulen von Ewlenburg briff hierynnen ver- slossen sehen, das er auch nu vrsachen sucht. Vf das herr Jan von Ewlenburg, hawptmann zu vns, vns vormant hat E. G. zu- schreiben, ab E. G. mit dem volk vnd hulf, als E. G. mit Im
Strana 558
558 vnd vnsern mitburgern iczund beliben ist, sawmpmen wurde, geschee dan ichts an E. G. Stat vnd dem kloster, das er doron nicht schuld wil haben vnd meynet sich domit zubewaren. So erkent E. G. selbs wol, das wir ye nicht mer gethun mogen wanne wir vermogen, wie wol wir getrewlich vnsere leib zu- setczen wellen, Vnd horen nicht vff, sunder ruffen zu ewrer furstenlichen Mildikeit diemutiklichen bitunde E. G. geruhe an- zusehen vnsere trew vnd willikeit vnd vns als vnser genediger erbherre mit hulf vnd volk stewern, domit wir E. G. geslos bewaren vnd behaben mogen. Wann wir dem mit nichte gethun mogen an E. G. hulf, als E. G. die sachen aws so manich- feldigen vnsern vorkundigungen wol vernomen hat. Dat. oc. 488. 1427, (s. d.) (Olmütz). Der Rath von Olmütz an den Bischof von Breslau: ersucht um Rück- stellung des Gutes, das seinen Mitbürgern, als wäre es Ketzergut, abge- nommen wurde. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 16".) „Domino episcopo Bratislauiensi.“ Hochwirdiger oc. Ewrer Erwirdikeit briff vns vf vnsere besuchung von vnserer mitburger genomenen habe iczund ant- worttunde zugeschriben, dorynnen E. G. vermeldet, wie sulch gut vnd habe bei der ketczer vnd veinde gut gefunden vnd genomen ist, vnd mogt anders nicht gewissen, denn das sulch gut der ketczer ist, dofur Ir es auch habt lassen nemen vnd vfhalden oc. haben wir zu guter mas vernomen. Haben wir vor dem E. G. zugeschriben vnd verkundigt, das sulch genomen gut vnd habe vnserer pankgenossen vnd mitburger ist, die ab- gotwil nicht ketczer sunder glawbige kristen sein, des vns E. G. billichen glawben solt, als den die in allen diesen sweren vnd langwesundigen krigen den veinden nye stewr weder hanthabung sunder widerdruss getan haben noch vnserm ganczen vermogen, das abgotwil allen fursten vnd glawbgen wissentlich ist. So sein wir iczund leider allenthalben mit veinden vmbgeben, das wir nyrent selbs awsmogen vnd notdurft nicht dann durch andere
558 vnd vnsern mitburgern iczund beliben ist, sawmpmen wurde, geschee dan ichts an E. G. Stat vnd dem kloster, das er doron nicht schuld wil haben vnd meynet sich domit zubewaren. So erkent E. G. selbs wol, das wir ye nicht mer gethun mogen wanne wir vermogen, wie wol wir getrewlich vnsere leib zu- setczen wellen, Vnd horen nicht vff, sunder ruffen zu ewrer furstenlichen Mildikeit diemutiklichen bitunde E. G. geruhe an- zusehen vnsere trew vnd willikeit vnd vns als vnser genediger erbherre mit hulf vnd volk stewern, domit wir E. G. geslos bewaren vnd behaben mogen. Wann wir dem mit nichte gethun mogen an E. G. hulf, als E. G. die sachen aws so manich- feldigen vnsern vorkundigungen wol vernomen hat. Dat. oc. 488. 1427, (s. d.) (Olmütz). Der Rath von Olmütz an den Bischof von Breslau: ersucht um Rück- stellung des Gutes, das seinen Mitbürgern, als wäre es Ketzergut, abge- nommen wurde. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 16".) „Domino episcopo Bratislauiensi.“ Hochwirdiger oc. Ewrer Erwirdikeit briff vns vf vnsere besuchung von vnserer mitburger genomenen habe iczund ant- worttunde zugeschriben, dorynnen E. G. vermeldet, wie sulch gut vnd habe bei der ketczer vnd veinde gut gefunden vnd genomen ist, vnd mogt anders nicht gewissen, denn das sulch gut der ketczer ist, dofur Ir es auch habt lassen nemen vnd vfhalden oc. haben wir zu guter mas vernomen. Haben wir vor dem E. G. zugeschriben vnd verkundigt, das sulch genomen gut vnd habe vnserer pankgenossen vnd mitburger ist, die ab- gotwil nicht ketczer sunder glawbige kristen sein, des vns E. G. billichen glawben solt, als den die in allen diesen sweren vnd langwesundigen krigen den veinden nye stewr weder hanthabung sunder widerdruss getan haben noch vnserm ganczen vermogen, das abgotwil allen fursten vnd glawbgen wissentlich ist. So sein wir iczund leider allenthalben mit veinden vmbgeben, das wir nyrent selbs awsmogen vnd notdurft nicht dann durch andere
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559 lewte bekumen mogen, domit wir vns vfhalden vnd der kristen- heit das geslos behalden mogen, als wir das vermals do E. G. vnser gut auch hempte vermeldet haben, das billichen alle glaw- bigen vnd nemlich E. G. als einen geistlichen vater derparmen vnd vns arme lewte vmb gotes vnd des heiligen glawben willen liber furdern danne hempmen sold. Wir wissen auch nicht anders, dann das die furlewt, die sulch vnserer mitburger gut gefurt haben frume kristen sein, vnd hat E. G. mit irem herrn Paulen von Ewlenburg icht zuschaffen, das mag Ewre Gros- mechtikeit wol anders awstragen vnd vns des nicht engelden lassen, als wir des ye ein vnczweifeligs sicheres ganczgetrawn zu Ewrer veterlichen Libe haben, wann wir vormals E. G. auch vorkundigt haben, als das E. G. auch von andern villeicht ver- nomen hat, das der egenante herr Paul mit vnsers herrn des Margraffen Gnad gancz verricht ist vnd vns Sein Gnad als vnser herr geboten hat, mit herrn Paulen nicht dann lib vnd gut zu- schaffen zuhaben, das wir also thun mussen, vns wurd dann anders von vnsers herrn Gnaden gepoten. so hat vns sint herr Paul nie geschadet sundern gefurdert. Als dann E. G. auch berurt vnsers heiligen vaters des Babstes vnd vnsers herrn des kunigs Gnaden gepot, das nymant mit den ketczern mitsamkeit weder gemeynschaft haben sal oc. Hoffen wir zu got, das vns des nymant mit der warheit geczeihen mag, wann wir abgotwil nye ein enige stund mit den veinden weder frid noch mitsam- keit weder gemeinschaft gehabt haben, sunder dorumb liber armen warden sein, vnd getrawen gancz Ewre veterliche Libe wirt vns noch die vnsern nicht vollen vorterben, sunder den vnsern ir habe widerkeren, das wir vns des furbas nicht der- klagen bedurffen.
559 lewte bekumen mogen, domit wir vns vfhalden vnd der kristen- heit das geslos behalden mogen, als wir das vermals do E. G. vnser gut auch hempte vermeldet haben, das billichen alle glaw- bigen vnd nemlich E. G. als einen geistlichen vater derparmen vnd vns arme lewte vmb gotes vnd des heiligen glawben willen liber furdern danne hempmen sold. Wir wissen auch nicht anders, dann das die furlewt, die sulch vnserer mitburger gut gefurt haben frume kristen sein, vnd hat E. G. mit irem herrn Paulen von Ewlenburg icht zuschaffen, das mag Ewre Gros- mechtikeit wol anders awstragen vnd vns des nicht engelden lassen, als wir des ye ein vnczweifeligs sicheres ganczgetrawn zu Ewrer veterlichen Libe haben, wann wir vormals E. G. auch vorkundigt haben, als das E. G. auch von andern villeicht ver- nomen hat, das der egenante herr Paul mit vnsers herrn des Margraffen Gnad gancz verricht ist vnd vns Sein Gnad als vnser herr geboten hat, mit herrn Paulen nicht dann lib vnd gut zu- schaffen zuhaben, das wir also thun mussen, vns wurd dann anders von vnsers herrn Gnaden gepoten. so hat vns sint herr Paul nie geschadet sundern gefurdert. Als dann E. G. auch berurt vnsers heiligen vaters des Babstes vnd vnsers herrn des kunigs Gnaden gepot, das nymant mit den ketczern mitsamkeit weder gemeynschaft haben sal oc. Hoffen wir zu got, das vns des nymant mit der warheit geczeihen mag, wann wir abgotwil nye ein enige stund mit den veinden weder frid noch mitsam- keit weder gemeinschaft gehabt haben, sunder dorumb liber armen warden sein, vnd getrawen gancz Ewre veterliche Libe wirt vns noch die vnsern nicht vollen vorterben, sunder den vnsern ir habe widerkeren, das wir vns des furbas nicht der- klagen bedurffen.
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560 489. 1427, Nov. 20 (Frankfurt). Niclas Gummerauer, Bürger zu Eger, an den Rath daselbst: berichtet, dass er mit dem Herrn von Plauen die Beschwerden der Stadt Eger über die von den Hussiten erlittenen Schäden den in Frankfurt ver- sammelten Fürsten vorgebracht habe, und zählt die dort anwesenden Fürsten auf. (Orig. arch. civ. Egrae.) Mein willigen vndertenigen dinst czuvor liben herren vnd frund. Ich lass euch wissen, das ich alz an dem nesten montag mit sammpt meinen herren von Plawn komen gen Franckfurt vnd gungen czu stund an fur vnsseren geistlichen vater den cardinal vnd erczelten vnd klagten seinem genaden sulchen vnsseren schaden vnd andere widirwertikeit, dy vns von den keczeren vnder augen czugestanden sind vnd noch czusten mit ganczen ernnste, das denn seinen gnaden gar sere czu herczen ging. Vnd darnach alz an dem nesten vergangen dinstag ich aber mit sampt meinem herren von Plawn sulchen vnssern schaden herren, rittir vnd knecht geclagt vnd erczelt habe, dens den allen sere czu herczen ging vnd fort mit ganczen trewen vnd auff das beste andern fursten, grawen vnd herren oc. clagen vnd erczelen wollen, dy noch dahin komen sullen, darnach man gesant hat vnd der harende ist. Auch so sind in eigner person diese hernach geschribene fursten geistliche. meine herren von Meincz, Kolen, Trir, von Speier, Pabenberk, Rengspurk, Augs- purk vnd Wurmycz oc. werntlich mein herre von Brandburk, herczog Hans, herczog Stephan, meine herren von Sachsen, von Ostirrich vnd aus der Slezy gerethe vnd vil ander grawen, herren, ritter vnd knecht oc. So hat man besant meinen herrn von Wirczpurkg, herczogen von Klew vnd Landgraffe von Hessen, das dy auch noch komen sullen, vnd dy fursten meinen y sulche czweitracht vnd krige czu bestellen czu fortan, das dy abgethan mochten werden, vnd darnach meinen czu andern sachen zu grewffen alz von der keczerei wegen alz mir gesait ist. herum so besorg ich, das sich das in die lenge verczihen werde, alz ich euch den das for auch gesait hab. Vnd mir ist y nicht e
560 489. 1427, Nov. 20 (Frankfurt). Niclas Gummerauer, Bürger zu Eger, an den Rath daselbst: berichtet, dass er mit dem Herrn von Plauen die Beschwerden der Stadt Eger über die von den Hussiten erlittenen Schäden den in Frankfurt ver- sammelten Fürsten vorgebracht habe, und zählt die dort anwesenden Fürsten auf. (Orig. arch. civ. Egrae.) Mein willigen vndertenigen dinst czuvor liben herren vnd frund. Ich lass euch wissen, das ich alz an dem nesten montag mit sammpt meinen herren von Plawn komen gen Franckfurt vnd gungen czu stund an fur vnsseren geistlichen vater den cardinal vnd erczelten vnd klagten seinem genaden sulchen vnsseren schaden vnd andere widirwertikeit, dy vns von den keczeren vnder augen czugestanden sind vnd noch czusten mit ganczen ernnste, das denn seinen gnaden gar sere czu herczen ging. Vnd darnach alz an dem nesten vergangen dinstag ich aber mit sampt meinem herren von Plawn sulchen vnssern schaden herren, rittir vnd knecht geclagt vnd erczelt habe, dens den allen sere czu herczen ging vnd fort mit ganczen trewen vnd auff das beste andern fursten, grawen vnd herren oc. clagen vnd erczelen wollen, dy noch dahin komen sullen, darnach man gesant hat vnd der harende ist. Auch so sind in eigner person diese hernach geschribene fursten geistliche. meine herren von Meincz, Kolen, Trir, von Speier, Pabenberk, Rengspurk, Augs- purk vnd Wurmycz oc. werntlich mein herre von Brandburk, herczog Hans, herczog Stephan, meine herren von Sachsen, von Ostirrich vnd aus der Slezy gerethe vnd vil ander grawen, herren, ritter vnd knecht oc. So hat man besant meinen herrn von Wirczpurkg, herczogen von Klew vnd Landgraffe von Hessen, das dy auch noch komen sullen, vnd dy fursten meinen y sulche czweitracht vnd krige czu bestellen czu fortan, das dy abgethan mochten werden, vnd darnach meinen czu andern sachen zu grewffen alz von der keczerei wegen alz mir gesait ist. herum so besorg ich, das sich das in die lenge verczihen werde, alz ich euch den das for auch gesait hab. Vnd mir ist y nicht e
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561 auffezubrechen, sunder dy fursten hetten ettwas beschlossen, alz ir den das selbs wor versten mugt. Auch so haben wir ver- nomen, wy das her Fricz von Schonbergk vnd ettlich andre vn- ssere gesellen mere nicht gefongen solden sein vnd ouch sovil pherde nicht verloren scholden haben. Wer sach, das ir pot- schafft her abthun wurdet, so schreibt mir eigentlich mit, wy es darum gewant sei vnd vmb alle andre sach, di sich erloffen hetten nach mir. Auch liben herren, so bitt ich ewch ewr er- ganczen (sic) gemein Hanz Kotenplaners vnd ander vnsser ge- sellen bestes czu pruffen, vnd lat ewch mein weib vnd meinen sun enpholhen sein, alz ich ewch des genczlichen czugetraw vnd gelawb, das wil ich alle czeit welliklich vmb ewch gerne ver- dinen, vnd was ich ewch in allen sachen czu willen gedinen kan, darin pin ich wellik vnd thu das gerne. Gegeben czu Frank- furt am donnerstag nach Elizabeth oc. Niklas Gumerawer purger czu Eger. Dem purgermeister vnd rat der stat czu Eger, meinen liben herren vnd frunden. dd. 490. 1427, Nov. 28 (Frankfurt). Der Egerer Bürger Niklas Gumerauer berichtet dem Rath von Eger aus Frankfurt, dass nach der Aussage einiger dahin eingetroffenen böhmischen Herrn, die Hussiten vor Kolin liegen, und was er hinsichtlich der Feind- schaft einiger böhmischen Herren gegen Eger mit dem Kurfürsten von Brandenburg, und dieser wieder mit den in Frankfurt anwesenden Böhmen gehandelt hat. (Orig. arch. civ. Egrae.) Mein willigen dinst czuvor lieben herrn und frunde. Als ir mir nest bei Martino geschrieben habt, wy das dy hussen vor Koln auffgebrochen weren, und sich getalt und in dy Stet an dy grencz gen ewch warcz gelegt und dy gesterckt hetten, dyselbigen briffe und mere ich zcu stundan vor meine genedige herren die kurfursten in den rate pracht mit sulchem gewirbe und clage aufdas peste, alz ich den mochte, und darnach etliche Behmische Herren gen Franckfurtt in kurz komen und sagten by das dy Hussen noch vor Koln legen, des ich den noch nich gewissen kann aigentlich wys darum gewant sey. Ydoch so will 36
561 auffezubrechen, sunder dy fursten hetten ettwas beschlossen, alz ir den das selbs wor versten mugt. Auch so haben wir ver- nomen, wy das her Fricz von Schonbergk vnd ettlich andre vn- ssere gesellen mere nicht gefongen solden sein vnd ouch sovil pherde nicht verloren scholden haben. Wer sach, das ir pot- schafft her abthun wurdet, so schreibt mir eigentlich mit, wy es darum gewant sei vnd vmb alle andre sach, di sich erloffen hetten nach mir. Auch liben herren, so bitt ich ewch ewr er- ganczen (sic) gemein Hanz Kotenplaners vnd ander vnsser ge- sellen bestes czu pruffen, vnd lat ewch mein weib vnd meinen sun enpholhen sein, alz ich ewch des genczlichen czugetraw vnd gelawb, das wil ich alle czeit welliklich vmb ewch gerne ver- dinen, vnd was ich ewch in allen sachen czu willen gedinen kan, darin pin ich wellik vnd thu das gerne. Gegeben czu Frank- furt am donnerstag nach Elizabeth oc. Niklas Gumerawer purger czu Eger. Dem purgermeister vnd rat der stat czu Eger, meinen liben herren vnd frunden. dd. 490. 1427, Nov. 28 (Frankfurt). Der Egerer Bürger Niklas Gumerauer berichtet dem Rath von Eger aus Frankfurt, dass nach der Aussage einiger dahin eingetroffenen böhmischen Herrn, die Hussiten vor Kolin liegen, und was er hinsichtlich der Feind- schaft einiger böhmischen Herren gegen Eger mit dem Kurfürsten von Brandenburg, und dieser wieder mit den in Frankfurt anwesenden Böhmen gehandelt hat. (Orig. arch. civ. Egrae.) Mein willigen dinst czuvor lieben herrn und frunde. Als ir mir nest bei Martino geschrieben habt, wy das dy hussen vor Koln auffgebrochen weren, und sich getalt und in dy Stet an dy grencz gen ewch warcz gelegt und dy gesterckt hetten, dyselbigen briffe und mere ich zcu stundan vor meine genedige herren die kurfursten in den rate pracht mit sulchem gewirbe und clage aufdas peste, alz ich den mochte, und darnach etliche Behmische Herren gen Franckfurtt in kurz komen und sagten by das dy Hussen noch vor Koln legen, des ich den noch nich gewissen kann aigentlich wys darum gewant sey. Ydoch so will 36
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562 ich mein bestes thun in allen sachen, das sult ir genczlichen wissen. Auch alz ir mir izunde bei dem hauenschilt geschrieben und abschrift mit gesant habt, wy die behmischen herrn ewre feint worden sind und etliche noch werden wollen oc. diselbigen priff ich wol vernomen hab, und doch nicht zu stundan für meine gnedige Herren, die Kurfursten sulche briffe brengen wolt, den ich bedacht selbs, das das nicht zu thun were, das man ein sulchs an dy behmischen Herren brechte, dy den yczunde czu franckffurt sind und pat meins Herrn gnad von Brandburg und mein Herrn von Plawn und Herrn Wenden mir darein czu raten, dy dann auch czu sulcher meiner obgeschrieben meynunge ritten, und meins herrn gnad von Brandburk czu stund an besante dy behmischen herren und redt mit In, und ich lys sy sulch abschrifft, di ir mir den gesant hat, horen und meins herrn gnad redt mit In so fil, das si ein sulchs under- sten wollden, wann das gancz ir bestes were, derselbigen priffe dy Herrn gar sere irschrocken, und verjaborten czu stundan meins herrn gnaden, si wollden In darum schreiben, und hofften ein sulchs wol czu understen. Also sende ich euch sulche priffe und abschrifft mit und sunderlich meins Herrn von Plawen und herrn Wendens dy ir den czu stundan wek schiken scholt on sewmpnûss und ewch nach den abschrifften wol gerichten muget. Auch so lasz ich ewch wissen, daz meine herren die Kurfursten gar staatiklich ob sachen ligen, dy den noch gar heimlichen ist ; doch so hat es sich czu sulchen sachen abgotwil an geha- ben. der almechtig got gebs czu eynem guten ende, das in kurcz wolbracht werde. Doch so besorg ich, das sich die sach ettwas verziehen werde. Hirin so verstet ir selbs wol, das mir nicht auff czu brechen ist, sundir ich verneme, wy dy sach czu einem ende geneygt wirt, und ich wil mein pestes in allen sachen gerne thun nach dem pesten alz ich vermag, und hab auch den hawenschilt bei mir behalden und auf das erste, das ich irfure icht, so wold ich ewch das czu wissen thun, und lat ewch mein weib und kint befolhen sein alz ich ewch des genczlichen czu getraw und gelaub. Das will ich williklich umb ewch verdinen. Geben czu Franckffurt am Freitag nach Katherine. Niclas Gumerawer Purger czu Eger. Dem Burgermeister und Rat der Stat czu Eger oc.
562 ich mein bestes thun in allen sachen, das sult ir genczlichen wissen. Auch alz ir mir izunde bei dem hauenschilt geschrieben und abschrift mit gesant habt, wy die behmischen herrn ewre feint worden sind und etliche noch werden wollen oc. diselbigen priff ich wol vernomen hab, und doch nicht zu stundan für meine gnedige Herren, die Kurfursten sulche briffe brengen wolt, den ich bedacht selbs, das das nicht zu thun were, das man ein sulchs an dy behmischen Herren brechte, dy den yczunde czu franckffurt sind und pat meins Herrn gnad von Brandburg und mein Herrn von Plawn und Herrn Wenden mir darein czu raten, dy dann auch czu sulcher meiner obgeschrieben meynunge ritten, und meins herrn gnad von Brandburk czu stund an besante dy behmischen herren und redt mit In, und ich lys sy sulch abschrifft, di ir mir den gesant hat, horen und meins herrn gnad redt mit In so fil, das si ein sulchs under- sten wollden, wann das gancz ir bestes were, derselbigen priffe dy Herrn gar sere irschrocken, und verjaborten czu stundan meins herrn gnaden, si wollden In darum schreiben, und hofften ein sulchs wol czu understen. Also sende ich euch sulche priffe und abschrifft mit und sunderlich meins Herrn von Plawen und herrn Wendens dy ir den czu stundan wek schiken scholt on sewmpnûss und ewch nach den abschrifften wol gerichten muget. Auch so lasz ich ewch wissen, daz meine herren die Kurfursten gar staatiklich ob sachen ligen, dy den noch gar heimlichen ist ; doch so hat es sich czu sulchen sachen abgotwil an geha- ben. der almechtig got gebs czu eynem guten ende, das in kurcz wolbracht werde. Doch so besorg ich, das sich die sach ettwas verziehen werde. Hirin so verstet ir selbs wol, das mir nicht auff czu brechen ist, sundir ich verneme, wy dy sach czu einem ende geneygt wirt, und ich wil mein pestes in allen sachen gerne thun nach dem pesten alz ich vermag, und hab auch den hawenschilt bei mir behalden und auf das erste, das ich irfure icht, so wold ich ewch das czu wissen thun, und lat ewch mein weib und kint befolhen sein alz ich ewch des genczlichen czu getraw und gelaub. Das will ich williklich umb ewch verdinen. Geben czu Franckffurt am Freitag nach Katherine. Niclas Gumerawer Purger czu Eger. Dem Burgermeister und Rat der Stat czu Eger oc.
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563 491. 1427, Nov. 29 (Prag). Denkzettel über die Bedingungen, unter welchen die Prager einige deutsche Kriegsgefangenen freigegeben haben. (Lib. civit. Prag. miscell. fol. 1113 pv.) Domini magister civium et consules utrarumque civitatum videlicet antiquæ et novæ, impulsati continuis petitionibus pres- biterorum et devotarum mulierum, cum scitu et consensu se- niorum de communitate prædictarum civitatum, emiserunt Teu- tonicos captivos infrascriptos de mancipatione, videlicet Hanus- sium famulum vectoris cum altero Hanussio de Reno, Cunczone de Normberg, Erhardo de ibidem, Egidium vinitorem Vainfor, Cunat Pehm Medl, Heincz et Hanussium Vlrich. Qui quidem Theutunici promiserunt unus pro alio manu conjuncta et indivisa legi divinæ totis viribus, donec ipsis vita comes sit in humanis, adhærere et præsertim in perceptione sacræ eukaristiæ utrius- que speciei, corporis et sanguinis domini nostri Jesu Christi, nec non se statuere ad festum S. Johannis baptistæ proxime venturum sub combustionis poena. Actum sabbato ante diem S. Andreæ apostoli tempore regiminis Johannis a tribus cantaris pro tunc magistri civium anno domini oc. XXVII. 492. 1427, Dec. 2 (Frankfurt). Neue Frankfurter Reichstagsbeschlüsse zur Bekämpfung und Ausrottung der hussitischen Ketzerei, insbesondere Verordnung über die einzuführende allgemeine Hussensteuer u. s. w. (Andreae Ratisbon. Supplemonta fol. 136—441.*) Auisata et conclusa per reuerendum in Christo patrem et dominum dominum Heinricum cardinalem Anglie, sanctissimi *) Im Königsberger Archive befindet sich eine deutsche Abschrift, die jedoch minder vollständig und von 3 Dec. datirt ist. (Vgl. Windeck p. 1221 fig.) 36*
563 491. 1427, Nov. 29 (Prag). Denkzettel über die Bedingungen, unter welchen die Prager einige deutsche Kriegsgefangenen freigegeben haben. (Lib. civit. Prag. miscell. fol. 1113 pv.) Domini magister civium et consules utrarumque civitatum videlicet antiquæ et novæ, impulsati continuis petitionibus pres- biterorum et devotarum mulierum, cum scitu et consensu se- niorum de communitate prædictarum civitatum, emiserunt Teu- tonicos captivos infrascriptos de mancipatione, videlicet Hanus- sium famulum vectoris cum altero Hanussio de Reno, Cunczone de Normberg, Erhardo de ibidem, Egidium vinitorem Vainfor, Cunat Pehm Medl, Heincz et Hanussium Vlrich. Qui quidem Theutunici promiserunt unus pro alio manu conjuncta et indivisa legi divinæ totis viribus, donec ipsis vita comes sit in humanis, adhærere et præsertim in perceptione sacræ eukaristiæ utrius- que speciei, corporis et sanguinis domini nostri Jesu Christi, nec non se statuere ad festum S. Johannis baptistæ proxime venturum sub combustionis poena. Actum sabbato ante diem S. Andreæ apostoli tempore regiminis Johannis a tribus cantaris pro tunc magistri civium anno domini oc. XXVII. 492. 1427, Dec. 2 (Frankfurt). Neue Frankfurter Reichstagsbeschlüsse zur Bekämpfung und Ausrottung der hussitischen Ketzerei, insbesondere Verordnung über die einzuführende allgemeine Hussensteuer u. s. w. (Andreae Ratisbon. Supplemonta fol. 136—441.*) Auisata et conclusa per reuerendum in Christo patrem et dominum dominum Heinricum cardinalem Anglie, sanctissimi *) Im Königsberger Archive befindet sich eine deutsche Abschrift, die jedoch minder vollständig und von 3 Dec. datirt ist. (Vgl. Windeck p. 1221 fig.) 36*
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564 domini nostri pape de latere legatum, dominos principes elec- tores et alios principes spirituales et seculares, principum et dominorum oratores, prelatos, comites, barones, milites et armi- geros clientes, qui in dieta Frankfordie, que in dominica post festum S. Martini episcopi (16 Nov.) (diebus) proxime lapsis cele- brata est, ibidem congregati fuerunt, quibus modis et mediis Hussitis et hereticis in Bohemia resistatur, ut huiusmodi hereses deleantur et exterminentur. Inprimis prouida et matura deliberacione pensarunt et desiderarunt, ut huiusmodi cause sanctam katholicam ecclesiam tamquam christianitatem concernant, propter quas vnusquisque fidelis christianus, senex et iuvenis, diues et pauper, nemine secluso, merito iuxta statum et posse suum consilio pariter et auxilio debet cooperari, ut huiusmodi hereses eucllantur et era- dicentur. Pensarunt itaque et considerarunt, quod sancte ecclesie et christianitati modicum aut nullum apportaret comodum aut fruc- tum, bellum aut guerram cum dictis hereticis inchoare, si non continuetur et perficiatur. Ea propter, ut bellum et guerra pro dictorum hereticorum cuulsione et exterminacione moueri, con- tinuari, perseuerari et perfici posset, consultum ipsis visum fuit, sancte matri eeclesie, totique christianitati conuenientissimum et comodosius fore, gentes pro pecuniis disponere et ordinare, que dictis hereticis insultum ac bellum moveant, continuent et perseuerent tamdiu, quousque dicta ecclesie causa diuino pro- piciante adiutorio bonum et optatum ad finem perducatur. Et idcirco auisarunt, consuluerunt et concluserunt, utile, bonum et expediens esse, pecunias in christianitate subleuare modis et formis infra scriptis, quibus gentes pro cottidiano insultu atque communi transitu faciendis et aliis agendis et perficiendis, que christianitati plus oportuna crunt et fructuosiora disponantur. Quarum pecuniarum leuacione nemo grauctur, et tamen vnus- quisque pro status sui exigencia compaciens, particeps fiat auxilii et oneris supportandi pro dicte heresis extirpacione. Est igitur auisatum, et conclusum ut sequitur. In primis, quod quelibet persona ecclesiastica, prelaturas, beneficia aut officia ecclesiasticas uel ecclesiastica, vnum vel plura, siue in kathedralibus aut aliis collegiatis aut parochia-
564 domini nostri pape de latere legatum, dominos principes elec- tores et alios principes spirituales et seculares, principum et dominorum oratores, prelatos, comites, barones, milites et armi- geros clientes, qui in dieta Frankfordie, que in dominica post festum S. Martini episcopi (16 Nov.) (diebus) proxime lapsis cele- brata est, ibidem congregati fuerunt, quibus modis et mediis Hussitis et hereticis in Bohemia resistatur, ut huiusmodi hereses deleantur et exterminentur. Inprimis prouida et matura deliberacione pensarunt et desiderarunt, ut huiusmodi cause sanctam katholicam ecclesiam tamquam christianitatem concernant, propter quas vnusquisque fidelis christianus, senex et iuvenis, diues et pauper, nemine secluso, merito iuxta statum et posse suum consilio pariter et auxilio debet cooperari, ut huiusmodi hereses eucllantur et era- dicentur. Pensarunt itaque et considerarunt, quod sancte ecclesie et christianitati modicum aut nullum apportaret comodum aut fruc- tum, bellum aut guerram cum dictis hereticis inchoare, si non continuetur et perficiatur. Ea propter, ut bellum et guerra pro dictorum hereticorum cuulsione et exterminacione moueri, con- tinuari, perseuerari et perfici posset, consultum ipsis visum fuit, sancte matri eeclesie, totique christianitati conuenientissimum et comodosius fore, gentes pro pecuniis disponere et ordinare, que dictis hereticis insultum ac bellum moveant, continuent et perseuerent tamdiu, quousque dicta ecclesie causa diuino pro- piciante adiutorio bonum et optatum ad finem perducatur. Et idcirco auisarunt, consuluerunt et concluserunt, utile, bonum et expediens esse, pecunias in christianitate subleuare modis et formis infra scriptis, quibus gentes pro cottidiano insultu atque communi transitu faciendis et aliis agendis et perficiendis, que christianitati plus oportuna crunt et fructuosiora disponantur. Quarum pecuniarum leuacione nemo grauctur, et tamen vnus- quisque pro status sui exigencia compaciens, particeps fiat auxilii et oneris supportandi pro dicte heresis extirpacione. Est igitur auisatum, et conclusum ut sequitur. In primis, quod quelibet persona ecclesiastica, prelaturas, beneficia aut officia ecclesiasticas uel ecclesiastica, vnum vel plura, siue in kathedralibus aut aliis collegiatis aut parochia-
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565 libus ecclesiis, monasteriis, capellis aut clusis, quibuscunque nominibus censeantur, aut pensiones seu redditus annuos de fructibus beneficiorum comparatos obtinens, de redditibus, pro- uentibus et obuentibus annuis talium prelaturarum, beneficiorum, officiorum et pensionum annuarum de viginti florenis aut valore viginti floren. vnum florenum soluere debeat, aut pro quantitate reddituum, prouentuum aut pensionum minus aut magis pro rata reddituum aut pensionum et taxa valoris reddituum et pro- uentuum beneficiorum ecclesiasticorum et aliorum, pensionum annuarum, ut premittitur, vniuscuiusque persone, que tales habet redditus aut pensiones consciencie est relinquendum. Et quod simili modo abbates, abbatisse, priores, commendatores et pre- ceptores monasteria, claustra et conventus et domus beati Bene- dicti, Cisterciensis, Carthusiensis, Premonstratensis, hospitale sancti Johannis, hospitale beate Marie, Teutonicorum, canoni- corum regularium, predicatorum, minorum, Augustini, Carmeli- tarum et Wilhelmitarum et generaliter omnium ordinum virorum et mulierum exemptorum et non exemptorum, quibuscunque censeantur nominibus, et domus Beghardorum et Beginarum, et ceterarum congregacionum in ecclesiastico seu religioso statu constitutarum de omnibus et singulis redditibus, prouentibus et obuentibus annuis siue in pecuniis, bladis, vinis, aut quocunque alio obuencionis seu percepcionis genere aut specie constitute sint, de viginti florenis aut valore viginti florenorum similiter vnum florenum debeant persoluere, et taxa reddituum, de quibus vicesimam partem debebunt persoluere, eciam conscienciis sol- uencium debeat relinqui. Et quod in qualibet ciuitate episcopali duo canonici de ecclesia kathedrali et duo canonici de aliis collegiatis ecclesiis eiusdem ciuitatis aut dyocesis, et duo milites aut armigeri mili- tares, quos episcopus eiusdem ciuitatis cum consilio, sciencia et assensu consiliariorum suorum, quos habet, semota capcione, comitum, baronum, militum et clientum ad hoc debebit deputare, qui boni, utiles et convenientes ipsis uidebuntur, talismodi pecu- niam de clero religioso et seculari singulisque ecclesiis, mona- steriis, conventibus et domibus virorum et mulierum, ut pre- scriptum est, debent recipere et leuare. Et tales sex ad hoc deputate persone in episcopi eiusdem ciuitatis et capituli maioris
565 libus ecclesiis, monasteriis, capellis aut clusis, quibuscunque nominibus censeantur, aut pensiones seu redditus annuos de fructibus beneficiorum comparatos obtinens, de redditibus, pro- uentibus et obuentibus annuis talium prelaturarum, beneficiorum, officiorum et pensionum annuarum de viginti florenis aut valore viginti floren. vnum florenum soluere debeat, aut pro quantitate reddituum, prouentuum aut pensionum minus aut magis pro rata reddituum aut pensionum et taxa valoris reddituum et pro- uentuum beneficiorum ecclesiasticorum et aliorum, pensionum annuarum, ut premittitur, vniuscuiusque persone, que tales habet redditus aut pensiones consciencie est relinquendum. Et quod simili modo abbates, abbatisse, priores, commendatores et pre- ceptores monasteria, claustra et conventus et domus beati Bene- dicti, Cisterciensis, Carthusiensis, Premonstratensis, hospitale sancti Johannis, hospitale beate Marie, Teutonicorum, canoni- corum regularium, predicatorum, minorum, Augustini, Carmeli- tarum et Wilhelmitarum et generaliter omnium ordinum virorum et mulierum exemptorum et non exemptorum, quibuscunque censeantur nominibus, et domus Beghardorum et Beginarum, et ceterarum congregacionum in ecclesiastico seu religioso statu constitutarum de omnibus et singulis redditibus, prouentibus et obuentibus annuis siue in pecuniis, bladis, vinis, aut quocunque alio obuencionis seu percepcionis genere aut specie constitute sint, de viginti florenis aut valore viginti florenorum similiter vnum florenum debeant persoluere, et taxa reddituum, de quibus vicesimam partem debebunt persoluere, eciam conscienciis sol- uencium debeat relinqui. Et quod in qualibet ciuitate episcopali duo canonici de ecclesia kathedrali et duo canonici de aliis collegiatis ecclesiis eiusdem ciuitatis aut dyocesis, et duo milites aut armigeri mili- tares, quos episcopus eiusdem ciuitatis cum consilio, sciencia et assensu consiliariorum suorum, quos habet, semota capcione, comitum, baronum, militum et clientum ad hoc debebit deputare, qui boni, utiles et convenientes ipsis uidebuntur, talismodi pecu- niam de clero religioso et seculari singulisque ecclesiis, mona- steriis, conventibus et domibus virorum et mulierum, ut pre- scriptum est, debent recipere et leuare. Et tales sex ad hoc deputate persone in episcopi eiusdem ciuitatis et capituli maioris
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566 ecclesie presencia prestare debent juramenti sacramentum, quod tales pecunias ut premittitur a clero et religiosis leuandas fide- liter colligent, recipient et leuabunt, seclusis fara, dolo ét fraude quibuscunque, et quod in singulis recepcionis temporibus tales pecunias in communem capsam seu erarium singulariter ad hoc deputatam, que in sacristia maioris ecclesie aut in alio loco, ubi securius et tucius custodiri et seruari potest, debebit reponi, conseruandum imponent. Que quidem capsa sex habebit seras diuersis clauibus aperiendas, quarum quelibet sex personarum vnam clavem fideliter penes se conseruabit. Dicte eciam sex persone tales pecunias leuatas in nullum alium usum conuertent, dabunt aut exponent, neque pro sumptibus faciendis, nec in quemcunque alium modum, sed ipsas pecunias leuatas quolibet tempore, ut leuare contingeret, in dictam capsam seu erarium reponent, et in ipsa capsa reseruatas dimittent. Ad hec dicte sex persone debent facere registrum, et quolibet tempore vnius- cuiusque soluentis nomen in registro inscribere ét signare, quan- tum soluerit, et vnicuique soluenti debent dare recognicionis cedulam, qua recognoscent tantum ab eo in solutum recepisse. Preterea quelibet dictarum sex personarum suam apud se clauem fideliter custodiet et retinebit, et nulla earum alteri ex ipsis aut cuicunque alie persone suam clauem concedet aut custo- diendam commendabit in quemcunque modum. Adueniente autem tempore, quo opus erit dictam capsam seu erarium ape- rire et pecuniam ex ea recipere ad presentandum eam in locum ad hoc deputatum, ut subscribitur, tunc dicte sex persone vna- nimiter coassumptis eciam de maioris et aliarum ecclesiarum capitulis, personis quibuscunque fidedignis, ibunt ad locum, ubi dicta capsa est reposita, et illam cum testimonio aperiant et recepta pecunia numerabunt eam, quantum in cista fuerat con- tentum. Et pecunia numerata dabunt maioris et aliarum eccle- siarum capitulis cedulam recognicionis, quantum de pecuniis in dicta capsa fuerit repertum. Et tunc talem repertam pecuniam abducent et presentabunt ad locum seu loca ad hoc deputata, ut infra scribitur. Preterea si qui forent clerici aut ecclesiastice persone, que ecclesiastica beneficia non obtinerent, sed haberent possessiones tales (Erbegüter), de personis et rebus suis debebunt soluere,
566 ecclesie presencia prestare debent juramenti sacramentum, quod tales pecunias ut premittitur a clero et religiosis leuandas fide- liter colligent, recipient et leuabunt, seclusis fara, dolo ét fraude quibuscunque, et quod in singulis recepcionis temporibus tales pecunias in communem capsam seu erarium singulariter ad hoc deputatam, que in sacristia maioris ecclesie aut in alio loco, ubi securius et tucius custodiri et seruari potest, debebit reponi, conseruandum imponent. Que quidem capsa sex habebit seras diuersis clauibus aperiendas, quarum quelibet sex personarum vnam clavem fideliter penes se conseruabit. Dicte eciam sex persone tales pecunias leuatas in nullum alium usum conuertent, dabunt aut exponent, neque pro sumptibus faciendis, nec in quemcunque alium modum, sed ipsas pecunias leuatas quolibet tempore, ut leuare contingeret, in dictam capsam seu erarium reponent, et in ipsa capsa reseruatas dimittent. Ad hec dicte sex persone debent facere registrum, et quolibet tempore vnius- cuiusque soluentis nomen in registro inscribere ét signare, quan- tum soluerit, et vnicuique soluenti debent dare recognicionis cedulam, qua recognoscent tantum ab eo in solutum recepisse. Preterea quelibet dictarum sex personarum suam apud se clauem fideliter custodiet et retinebit, et nulla earum alteri ex ipsis aut cuicunque alie persone suam clauem concedet aut custo- diendam commendabit in quemcunque modum. Adueniente autem tempore, quo opus erit dictam capsam seu erarium ape- rire et pecuniam ex ea recipere ad presentandum eam in locum ad hoc deputatum, ut subscribitur, tunc dicte sex persone vna- nimiter coassumptis eciam de maioris et aliarum ecclesiarum capitulis, personis quibuscunque fidedignis, ibunt ad locum, ubi dicta capsa est reposita, et illam cum testimonio aperiant et recepta pecunia numerabunt eam, quantum in cista fuerat con- tentum. Et pecunia numerata dabunt maioris et aliarum eccle- siarum capitulis cedulam recognicionis, quantum de pecuniis in dicta capsa fuerit repertum. Et tunc talem repertam pecuniam abducent et presentabunt ad locum seu loca ad hoc deputata, ut infra scribitur. Preterea si qui forent clerici aut ecclesiastice persone, que ecclesiastica beneficia non obtinerent, sed haberent possessiones tales (Erbegüter), de personis et rebus suis debebunt soluere,
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567 ut de laicis subscriptum est et ordinatum. Et si alique eccle- siastice forent persone beneficiis carentes, que possessiones non haberent, talium quelibet personarum soluere debebit duos grossos bohemicales aut in alia moneta valorem eorundem. Preter ea si de sex personis supradictis aliquam vel aliquas infirmitate grauari, provincia egredi, vita fungi, aut alia quacunque super- ueniente inhabilitate contigeret impediri, eo tunc quolibet tem- pore, quocienscunque opus erit, alie persone habiles et ydonee in impeditorum aut decedencium loca modo et forma supra- scriptis debebunt eligi, que electe debebunt facere, ut supra et infra est scriptum, fraude et dolo seclusis quibuscunque. Item auisatum est, quod quilibet homo christianus laycus, nemine secluso, qui decimum quintum etatis annum compleuit, cuiuscunque nominis, status aut condicionis sit, virilis aut mu- liebris sexus, cuius bona, substancie aut possessiones, mobiles et immobiles, ducentorum florenorum valorem non attingunt, soluere debeat unum grossum bohemicalem, aut grossi bohemi- calis in alia moneta valorem. Quicunque autem homo virilis aut muliebris sexus in substancia aut possessionibus mobilibus et immobilibus ducentorum florenorum aut supra valorem vsque ad summam mille florenorum exclusiue possidet ultra debita, ille soluere debet vnum medium florenum. Et taxa seu valor posses- sionum vniuscuiuscunque possessoris consciencie est relinquenda, nec ulterius pro inquirenda veritate summe valoris possessionum debet quouismodo grauari aut coartari. Quicunque autem homo virilis aut muliebris sexus substanciam aut possessiones mobiles seu immobiles valoris mille florenorum aut supra possidet, de- bitis deductis, ille vnum florenum debebit soluere, et talis so- lucio vniuscuiuscunque hominis consciencie debet relinqui, abs- que alterius grauaminis illacione. Item auisatum est, quod comites, barones, milites et cli- entes, dictam sancte ecclesie causam adiuuando, ut subscribitur, debent contribuere: Inprimis quod quilibet comes contribuere debeat XXV flo- renos, baro XV, miles V, armiger militaris seu nobilis (Edel- knecht) tres florenos. Si autem alicuius baronis status sic se haberet, quod XV flor. contribuere non posset, talis dare debet X flor., et hoc sue cousciencie est relinquendum. Quicunque
567 ut de laicis subscriptum est et ordinatum. Et si alique eccle- siastice forent persone beneficiis carentes, que possessiones non haberent, talium quelibet personarum soluere debebit duos grossos bohemicales aut in alia moneta valorem eorundem. Preter ea si de sex personis supradictis aliquam vel aliquas infirmitate grauari, provincia egredi, vita fungi, aut alia quacunque super- ueniente inhabilitate contigeret impediri, eo tunc quolibet tem- pore, quocienscunque opus erit, alie persone habiles et ydonee in impeditorum aut decedencium loca modo et forma supra- scriptis debebunt eligi, que electe debebunt facere, ut supra et infra est scriptum, fraude et dolo seclusis quibuscunque. Item auisatum est, quod quilibet homo christianus laycus, nemine secluso, qui decimum quintum etatis annum compleuit, cuiuscunque nominis, status aut condicionis sit, virilis aut mu- liebris sexus, cuius bona, substancie aut possessiones, mobiles et immobiles, ducentorum florenorum valorem non attingunt, soluere debeat unum grossum bohemicalem, aut grossi bohemi- calis in alia moneta valorem. Quicunque autem homo virilis aut muliebris sexus in substancia aut possessionibus mobilibus et immobilibus ducentorum florenorum aut supra valorem vsque ad summam mille florenorum exclusiue possidet ultra debita, ille soluere debet vnum medium florenum. Et taxa seu valor posses- sionum vniuscuiuscunque possessoris consciencie est relinquenda, nec ulterius pro inquirenda veritate summe valoris possessionum debet quouismodo grauari aut coartari. Quicunque autem homo virilis aut muliebris sexus substanciam aut possessiones mobiles seu immobiles valoris mille florenorum aut supra possidet, de- bitis deductis, ille vnum florenum debebit soluere, et talis so- lucio vniuscuiuscunque hominis consciencie debet relinqui, abs- que alterius grauaminis illacione. Item auisatum est, quod comites, barones, milites et cli- entes, dictam sancte ecclesie causam adiuuando, ut subscribitur, debent contribuere: Inprimis quod quilibet comes contribuere debeat XXV flo- renos, baro XV, miles V, armiger militaris seu nobilis (Edel- knecht) tres florenos. Si autem alicuius baronis status sic se haberet, quod XV flor. contribuere non posset, talis dare debet X flor., et hoc sue cousciencie est relinquendum. Quicunque
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568 eciam armiger seu nobilis comodose non posset exsoluere, donet minus, quod similiter sue consciencie relinquitur. Si eciam aliquis hominum nobilis, plebei aut cuiuscunque alterius condi- cionis existat, de libera voluntate, ob maiores indulgencias per- cipiendum et graciam et veniam uberius consequendas, exten- sius et amplius instituto velit contribuere, illud vniuscuiusque liberi committatur arbitrii voluntati. Quilibet eciam comes, baro, miles aut nobilis debet pecuniam per ipsum contribuendam sex personis in ipsa dyocesi ad pecunias in causa Hussitarum et hereticorum soluendas deputatis presentare, in qua dyocesi tenet domicilium, que sex persone talem nobilem pecunias pre- sentatem in suo registro signare et inscribere debent, quantum soluerit, et soluenti dare recognicionis cedulam sue contribu- cionis. Item auisatum est, quod quelibet persona Judaica, non habita discrecione sexus aut etatis, soluere debeat ad predictum opus vnum florenum, et in quacunque ciuitate, opido aut villa Judei moram tenuerint, in eodem loco illi, quibus commissum est a christicolis pecunias ad predictas causas colligere et sub- leuare, pecunias eciam a Judeis eiusdem loci incolis recipere debent et subleuare, inscribere, signare, et recognicionis cedulas de illis dare, ut est supra scriptum. Item auisatus est modus subleuacionis pecuniarum, ut or- dinetur, disponatur, et fiat, ut est infra scriptum: Inprimis quod vnusquisque dominus in vnaquaque sua ciui- tate aut opido secuto consilio consiliariorum suorum comitum, baronum, militum et clientum, ad plebanum seu presbyterum parochialem eiusdem ciuitatis seu opidi duos de consilio ciui- tatis et duos de communitate, qui probi, honesti et bone fame viri sunt, eligat, et illis officialem suum eiusdem ciuitatis seu opidi adiungat. Qui sex viri juramenti sacramentum prestabunt, pecuniam modo premisso et supradicto fideliter velle colligere, recipere et leuare, dolo et fraude seclusis quibuscunque, et quod tales pecunias leuatas singulis leuacionis temporibus in cistam seu capsam ad hoc deputatam et in sacristia parochialis ecclesie aut in alio loco, ubi securius et tucius custodiri et seruari potest, locatam reponent et conseruabunt. Que quidem cista seu capsa sex seris debet esse conclusa, et quelibet sex personarum
568 eciam armiger seu nobilis comodose non posset exsoluere, donet minus, quod similiter sue consciencie relinquitur. Si eciam aliquis hominum nobilis, plebei aut cuiuscunque alterius condi- cionis existat, de libera voluntate, ob maiores indulgencias per- cipiendum et graciam et veniam uberius consequendas, exten- sius et amplius instituto velit contribuere, illud vniuscuiusque liberi committatur arbitrii voluntati. Quilibet eciam comes, baro, miles aut nobilis debet pecuniam per ipsum contribuendam sex personis in ipsa dyocesi ad pecunias in causa Hussitarum et hereticorum soluendas deputatis presentare, in qua dyocesi tenet domicilium, que sex persone talem nobilem pecunias pre- sentatem in suo registro signare et inscribere debent, quantum soluerit, et soluenti dare recognicionis cedulam sue contribu- cionis. Item auisatum est, quod quelibet persona Judaica, non habita discrecione sexus aut etatis, soluere debeat ad predictum opus vnum florenum, et in quacunque ciuitate, opido aut villa Judei moram tenuerint, in eodem loco illi, quibus commissum est a christicolis pecunias ad predictas causas colligere et sub- leuare, pecunias eciam a Judeis eiusdem loci incolis recipere debent et subleuare, inscribere, signare, et recognicionis cedulas de illis dare, ut est supra scriptum. Item auisatus est modus subleuacionis pecuniarum, ut or- dinetur, disponatur, et fiat, ut est infra scriptum: Inprimis quod vnusquisque dominus in vnaquaque sua ciui- tate aut opido secuto consilio consiliariorum suorum comitum, baronum, militum et clientum, ad plebanum seu presbyterum parochialem eiusdem ciuitatis seu opidi duos de consilio ciui- tatis et duos de communitate, qui probi, honesti et bone fame viri sunt, eligat, et illis officialem suum eiusdem ciuitatis seu opidi adiungat. Qui sex viri juramenti sacramentum prestabunt, pecuniam modo premisso et supradicto fideliter velle colligere, recipere et leuare, dolo et fraude seclusis quibuscunque, et quod tales pecunias leuatas singulis leuacionis temporibus in cistam seu capsam ad hoc deputatam et in sacristia parochialis ecclesie aut in alio loco, ubi securius et tucius custodiri et seruari potest, locatam reponent et conseruabunt. Que quidem cista seu capsa sex seris debet esse conclusa, et quelibet sex personarum
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569 suprascriptarum vnam clauem ab aliis diuersam debet apud se retinere, et pecuniam leuatam seu receptam in nullum alium usum dare, tradere, aut erogare debent, neque pro sumptibus nec quibuscunque aliis causis factis uel fiendis exponere; sed talis- modi pecunias quolibet tempore in dicta cista seu capsa dili- genter debent reponere et inibi mittere, manere et cónseruare. Preterea dicte sex persone debent facere registrum, et quolibet tempore vnumquemque pecunias ipsas presentantem signare et inscribere, quantum ipsis presentauerit, et soluenti dare cedu- lam recognicionis sue, tantum eum ipsis presentasse continentem. Dictarum eciam sex personarum quelibet ipsarum suam clauem diligenter penes se debet conseruare et custodire, nec aliqua earum alteri ex ipsis nec alicui alie persone suam clauem con- cedet, uel custodire commendabit in quemcunque modum. Et adueniente tempore, quo opus erit dictam capsam aperire et pecuniam repositam inde recipere, ut presentetur in locum ad hoc deputatum, ut infra scribitur, eo tunc sex persone supra- dicte vnanimiter ad locum, ubi dicta cista locata est, ibunt et eandem cistam cum fidedignarum personarum, quas ad hoc as- sument testimonio, debent aperire et pecuniam in ea repositam recipere et numerare, et consulibus huiusmodi ciuitatis et opidi dare debent cedulam recognicionis, quanta summa pecunie in dicta cista sit reperta. Quo facto talem receptam de capsa pe- cuniam abducere et presentare debent sex personis eiusdem dy- ocesis ad hoc electis, ordinatis et institutis. Que sex persone eandem pecuniam presentatam recipientes illam custodiant et conseruabunt et de ea facient, ut est supra et infra scriptum. Item auisatum est, quod in qualibet villa seu villagio ad dictam pecuniam subleuandam et recipiendam duo scabini judi- ciarii, qui si in villa non haberentur, duo jurati ecclesie eius- dem uille, et duo de communitate eiusdem ville, probi, et ho- nesti et bone fame viri eligantur, quibus quatuor plebanus et officialis eiusdem ville adiungantur, qui pecunias in ipsa villa leuandas colligant, leuent, recipiant, conseruent, et faciant omni- bus modo et forma, ut de ciuitatibus suprascriptum est. Item auisatum est, consimiles pecunias in ciuitatibus liberis et imperialibus recipere et leuare modo subscripto: Inprimis quod consules vniuscuiusque ciuitatis libere aut
569 suprascriptarum vnam clauem ab aliis diuersam debet apud se retinere, et pecuniam leuatam seu receptam in nullum alium usum dare, tradere, aut erogare debent, neque pro sumptibus nec quibuscunque aliis causis factis uel fiendis exponere; sed talis- modi pecunias quolibet tempore in dicta cista seu capsa dili- genter debent reponere et inibi mittere, manere et cónseruare. Preterea dicte sex persone debent facere registrum, et quolibet tempore vnumquemque pecunias ipsas presentantem signare et inscribere, quantum ipsis presentauerit, et soluenti dare cedu- lam recognicionis sue, tantum eum ipsis presentasse continentem. Dictarum eciam sex personarum quelibet ipsarum suam clauem diligenter penes se debet conseruare et custodire, nec aliqua earum alteri ex ipsis nec alicui alie persone suam clauem con- cedet, uel custodire commendabit in quemcunque modum. Et adueniente tempore, quo opus erit dictam capsam aperire et pecuniam repositam inde recipere, ut presentetur in locum ad hoc deputatum, ut infra scribitur, eo tunc sex persone supra- dicte vnanimiter ad locum, ubi dicta cista locata est, ibunt et eandem cistam cum fidedignarum personarum, quas ad hoc as- sument testimonio, debent aperire et pecuniam in ea repositam recipere et numerare, et consulibus huiusmodi ciuitatis et opidi dare debent cedulam recognicionis, quanta summa pecunie in dicta cista sit reperta. Quo facto talem receptam de capsa pe- cuniam abducere et presentare debent sex personis eiusdem dy- ocesis ad hoc electis, ordinatis et institutis. Que sex persone eandem pecuniam presentatam recipientes illam custodiant et conseruabunt et de ea facient, ut est supra et infra scriptum. Item auisatum est, quod in qualibet villa seu villagio ad dictam pecuniam subleuandam et recipiendam duo scabini judi- ciarii, qui si in villa non haberentur, duo jurati ecclesie eius- dem uille, et duo de communitate eiusdem ville, probi, et ho- nesti et bone fame viri eligantur, quibus quatuor plebanus et officialis eiusdem ville adiungantur, qui pecunias in ipsa villa leuandas colligant, leuent, recipiant, conseruent, et faciant omni- bus modo et forma, ut de ciuitatibus suprascriptum est. Item auisatum est, consimiles pecunias in ciuitatibus liberis et imperialibus recipere et leuare modo subscripto: Inprimis quod consules vniuscuiusque ciuitatis libere aut
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570 imperialis tres de consilio, qui tempore illo in tali anno in con- silio positi sunt, et tres de communitate eiusdem ciuitatis, qui probi, honesti et bone fame viri sunt, habeant eligere, et illas personas ad hoc dare debeant et ordinare, qui consulibus eius- dem ciuitatis ad hoc negocium perficiendum ydonee et vtiles uidebuntur. Et ille sex persone debent in presencia communis consilii eiusdem ciuitatis jusjurandum prestare, tales pecunias in modo et forma suprascriptis velle colligere, recipere et leuare fideliter absque dolo et fraude, et quod tales receptas pecunias quolibet recepcionis tempore in communem capsam ad hoc de- putatam, que in sacristia parochialis ecclesie, aut in alio loco, ubi securius et tucius custodiri et seruari potest, collocari debet, velint et debeant reponere. Et quelibet sex personarum pre- dictarum ad dictam capsam sex seris seratam vnam clauem debet habere, et de dictis pecuniis in nullum usum quidquid ex- ponant aut dabunt, neque pro sumptibus neque quibuscunque aliis causis factis seu faciendis, sed quolibet leuacionis tem- pore pecuniam leuatam in dictam cistam ponent et inibi re- clusam conseruabunt. Dicte eciam sex persone facere debent registrum et quolibet tempore vnumquemque soluentem suo nomine in dicto registro debent signare et inscribere, quantum dederit ad causam supradictam. Preterea quelibet sex dictarum personarum suam clauem fideliter et diligenter apud se seruare debet et custodire, nec aliquis eorum alteri ex ipsis nec cui- cunque alie persone suam clauem concedere debet aut comodare in quemcunque modum. Adueniente eciam tempore, quo con- uenient dictam capsam seu cistam aperire et pecuniam inclusam inde extrahere ad presentandum in loca ad hoc deputata, ut infra scribitur, eo tunc supradicte sex persone unanimiter coassumptis certis viris, dignis, probis et honestis, per consules eiusdem ci- uitatis ipsis adiungendis, ibunt ad locum, ubi dicta capsa est locata, et ipsam cum testimonio debent aperire, et pecuniam recipere et numerare, quanta sit summa pecuniarum leuatarum. Et dicte sex persone dare debent consilio eiusdem ciuitatis cedulam recognicionis, quanta fuerit summa pecuniarum de ipsa capsa receptarum. Eo facto easdem pecunias debent abducere et presentare in locum ad hoc deputatum, vt est infra scriptum. Preterea, si de sex personis supradictis aliquam uel aliquas in-
570 imperialis tres de consilio, qui tempore illo in tali anno in con- silio positi sunt, et tres de communitate eiusdem ciuitatis, qui probi, honesti et bone fame viri sunt, habeant eligere, et illas personas ad hoc dare debeant et ordinare, qui consulibus eius- dem ciuitatis ad hoc negocium perficiendum ydonee et vtiles uidebuntur. Et ille sex persone debent in presencia communis consilii eiusdem ciuitatis jusjurandum prestare, tales pecunias in modo et forma suprascriptis velle colligere, recipere et leuare fideliter absque dolo et fraude, et quod tales receptas pecunias quolibet recepcionis tempore in communem capsam ad hoc de- putatam, que in sacristia parochialis ecclesie, aut in alio loco, ubi securius et tucius custodiri et seruari potest, collocari debet, velint et debeant reponere. Et quelibet sex personarum pre- dictarum ad dictam capsam sex seris seratam vnam clauem debet habere, et de dictis pecuniis in nullum usum quidquid ex- ponant aut dabunt, neque pro sumptibus neque quibuscunque aliis causis factis seu faciendis, sed quolibet leuacionis tem- pore pecuniam leuatam in dictam cistam ponent et inibi re- clusam conseruabunt. Dicte eciam sex persone facere debent registrum et quolibet tempore vnumquemque soluentem suo nomine in dicto registro debent signare et inscribere, quantum dederit ad causam supradictam. Preterea quelibet sex dictarum personarum suam clauem fideliter et diligenter apud se seruare debet et custodire, nec aliquis eorum alteri ex ipsis nec cui- cunque alie persone suam clauem concedere debet aut comodare in quemcunque modum. Adueniente eciam tempore, quo con- uenient dictam capsam seu cistam aperire et pecuniam inclusam inde extrahere ad presentandum in loca ad hoc deputata, ut infra scribitur, eo tunc supradicte sex persone unanimiter coassumptis certis viris, dignis, probis et honestis, per consules eiusdem ci- uitatis ipsis adiungendis, ibunt ad locum, ubi dicta capsa est locata, et ipsam cum testimonio debent aperire, et pecuniam recipere et numerare, quanta sit summa pecuniarum leuatarum. Et dicte sex persone dare debent consilio eiusdem ciuitatis cedulam recognicionis, quanta fuerit summa pecuniarum de ipsa capsa receptarum. Eo facto easdem pecunias debent abducere et presentare in locum ad hoc deputatum, vt est infra scriptum. Preterea, si de sex personis supradictis aliquam uel aliquas in-
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571 firmitate grauari, prouinciam egredi, vita fungi, aut alia qua- cunque superueniente inhabilitate contingeret impediri, eo tunc consules eiusdem ciuitatis quolibet tempore, quocienscunque opus erit, aliam uel alias personas habiles et ydoneas in impeditarum aut decedencium loco modo et forma suprascriptis debebunt eligere, ponere et ordinare. Que electe persone debebunt facere ut supra et infra scriptum est, fraude et dolo seclusis quibus- cunque. Item auisatum est, quod omnes suprascripte pecunie modis et formis, quibus prescriptum est, usque ad festum Georgii mar- tyris (23 Apr.) proxime futurum, colligantur et recipiantur, et pe- cunie collecte Coloniam et Nürnbergam, Erfordiam, Salczpurgam, ac Bratislauiam, in harum quinque ciuitatum vnam, de qualibet terminia et distinccius (sic) subscriptum est, debebunt presen- tari, et in supra dictarum ciuitatum qualibet testimonio reponi, ut subscribitur. Videlicet quecunque regna, ducatus, episco- patus, dominia, abbacie, prelature, ciuitates, opida, ville et di- strictus desubtus ciuitatem Coloniensem site sunt, in illis pe- cunie a nobilibus, clero et populo leuate sex personis in qua- libet diocesi ad hoc deputatis, ut clare suprascriptum est, de- bebunt presentari. Et tales de singulis dyocesibus sex persone ad hoc electe et deputate pecunias ab ipsis receptas illis sex personis in dyocesi Coloniensi et eciam a supradictis regnis, dyocesibus, dominiis, ciuitatibus, villis et districtibus, ut pre- fertur, receptas et leuatas ulterius in Nurnbergam ciuitatem consilio huiusmodi ciuitatis sub fido testimonio presentabunt, et apud ipsum consilium custodiendas deponent. Quicunque autem ducatus, dominia, episcopatus, abbacie, prelature, ciuitates, opida, ville et districtus supra Coloniam et in provincia Moguntinensi et Treuerensi, aut in diocesi Bambergensi siti sunt, exceptis duntaxat hys, qui in Hassia et Thuringia constituti sunt, in illis pecunie a nobilibus, clero et populo leuate et in singulis dyo- cesibus sex personis in eisdem dyocesibus ad hoc electis et de- putatis presentate, ab eisdem sex personis cuiuslibet dyocesis eciam in ciuitatem Nürnbergam debebunt apportari et eiusdem ciuitatis consilio sub fido testimonio presentari et apud ipsum consilium conseruandum deponi. Simili modo quicunque archi-
571 firmitate grauari, prouinciam egredi, vita fungi, aut alia qua- cunque superueniente inhabilitate contingeret impediri, eo tunc consules eiusdem ciuitatis quolibet tempore, quocienscunque opus erit, aliam uel alias personas habiles et ydoneas in impeditarum aut decedencium loco modo et forma suprascriptis debebunt eligere, ponere et ordinare. Que electe persone debebunt facere ut supra et infra scriptum est, fraude et dolo seclusis quibus- cunque. Item auisatum est, quod omnes suprascripte pecunie modis et formis, quibus prescriptum est, usque ad festum Georgii mar- tyris (23 Apr.) proxime futurum, colligantur et recipiantur, et pe- cunie collecte Coloniam et Nürnbergam, Erfordiam, Salczpurgam, ac Bratislauiam, in harum quinque ciuitatum vnam, de qualibet terminia et distinccius (sic) subscriptum est, debebunt presen- tari, et in supra dictarum ciuitatum qualibet testimonio reponi, ut subscribitur. Videlicet quecunque regna, ducatus, episco- patus, dominia, abbacie, prelature, ciuitates, opida, ville et di- strictus desubtus ciuitatem Coloniensem site sunt, in illis pe- cunie a nobilibus, clero et populo leuate sex personis in qua- libet diocesi ad hoc deputatis, ut clare suprascriptum est, de- bebunt presentari. Et tales de singulis dyocesibus sex persone ad hoc electe et deputate pecunias ab ipsis receptas illis sex personis in dyocesi Coloniensi et eciam a supradictis regnis, dyocesibus, dominiis, ciuitatibus, villis et districtibus, ut pre- fertur, receptas et leuatas ulterius in Nurnbergam ciuitatem consilio huiusmodi ciuitatis sub fido testimonio presentabunt, et apud ipsum consilium custodiendas deponent. Quicunque autem ducatus, dominia, episcopatus, abbacie, prelature, ciuitates, opida, ville et districtus supra Coloniam et in provincia Moguntinensi et Treuerensi, aut in diocesi Bambergensi siti sunt, exceptis duntaxat hys, qui in Hassia et Thuringia constituti sunt, in illis pecunie a nobilibus, clero et populo leuate et in singulis dyo- cesibus sex personis in eisdem dyocesibus ad hoc electis et de- putatis presentate, ab eisdem sex personis cuiuslibet dyocesis eciam in ciuitatem Nürnbergam debebunt apportari et eiusdem ciuitatis consilio sub fido testimonio presentari et apud ipsum consilium conseruandum deponi. Simili modo quicunque archi-
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572 episcopatus, episcopatus, dominia, communitates et districtus in Italia et sub principibus de Sabaudia, Mediolano, Lotharingie, Arengie*), aut communitatibus Veneciarum, Florentinorum, Ja- nuensium, Wernensium, Turingensium, Lucernensium et aliorum collegatorum suorum (ir Eydgenossen) siti sunt, in illis pecunie modo prescripto collecte et leuate eciam in ciuitatem Nürnber- gam consilio ciuitatis eiusdem debebunt presentari et apud ipsum custodiende deponi. Quicunque vero archiepiscopatus, episcopatus, ducatus, do- minia, prelature, communitates, ciuitates, opida, ville et districtus in Saxonia, Missnia, Thuringia, Westualia et Hassia, et sub communitatibus ciuitatum dictarum Hensstet siti sunt, eciam si ad episcopatus Moguntinensem aut Coloniensem pertineant, in illis collecte pecunie et sex personis in vnaquaque dyocesi ut premittitur ad hoc deputatis presentate, ab eisdem deputatis in Erfordiam debebunt apportari, et ibidem consilio Erfordiensi presentari et apud ipsum custodiendum deponi. Quicunque autem episcopatus, ducatus, dominia, prelature, communitates, ciuitates oc. et districtus in provincia et dyocesi Salczburgensi et aliis dyocesibus versus Vngariam et Slauoniam in montanis aut campestribus siti sunt, in illis collecte pecunie et ex sex personis in dyocesi deputatis presentate, ab eisdem sex personis in ciuitatem Salczburgensem illis sex personis in dyocesi Salczburgensi electis et deputatis debebunt custodiende presentari. Que sex persone in dyocesi Salczburgensi deputate dictas pecunias ab extra diocesim Salczburgensem leuatas et in ipsis presentatas et similiter pecunias in ipsa dyocesi eleuatas in ciuitate Salczburgensi fideliter conseruabunt et exponent modo infra scripto. Quecunque autem dominia, prelature, communitates, ciui- tates, ville, et districtus in Bauaria sub ducibus Bauarie, et in dyocesibus Wirczburgensi, Ratisponensi, Patauiensi, Constanci- ensi, Augustensi, Churiensi, Eystetensi, Frisingensi, Basiliensi, Argentinensi, Spirensi, et Wormaciensi constitute sunt, in hys collecte et subleuate pecunie et sex personis in singulis dyoce- sibus deputatis presentate, eciam in Nurenbergam ab eisdem *) Prinz von Arengen.
572 episcopatus, episcopatus, dominia, communitates et districtus in Italia et sub principibus de Sabaudia, Mediolano, Lotharingie, Arengie*), aut communitatibus Veneciarum, Florentinorum, Ja- nuensium, Wernensium, Turingensium, Lucernensium et aliorum collegatorum suorum (ir Eydgenossen) siti sunt, in illis pecunie modo prescripto collecte et leuate eciam in ciuitatem Nürnber- gam consilio ciuitatis eiusdem debebunt presentari et apud ipsum custodiende deponi. Quicunque vero archiepiscopatus, episcopatus, ducatus, do- minia, prelature, communitates, ciuitates, opida, ville et districtus in Saxonia, Missnia, Thuringia, Westualia et Hassia, et sub communitatibus ciuitatum dictarum Hensstet siti sunt, eciam si ad episcopatus Moguntinensem aut Coloniensem pertineant, in illis collecte pecunie et sex personis in vnaquaque dyocesi ut premittitur ad hoc deputatis presentate, ab eisdem deputatis in Erfordiam debebunt apportari, et ibidem consilio Erfordiensi presentari et apud ipsum custodiendum deponi. Quicunque autem episcopatus, ducatus, dominia, prelature, communitates, ciuitates oc. et districtus in provincia et dyocesi Salczburgensi et aliis dyocesibus versus Vngariam et Slauoniam in montanis aut campestribus siti sunt, in illis collecte pecunie et ex sex personis in dyocesi deputatis presentate, ab eisdem sex personis in ciuitatem Salczburgensem illis sex personis in dyocesi Salczburgensi electis et deputatis debebunt custodiende presentari. Que sex persone in dyocesi Salczburgensi deputate dictas pecunias ab extra diocesim Salczburgensem leuatas et in ipsis presentatas et similiter pecunias in ipsa dyocesi eleuatas in ciuitate Salczburgensi fideliter conseruabunt et exponent modo infra scripto. Quecunque autem dominia, prelature, communitates, ciui- tates, ville, et districtus in Bauaria sub ducibus Bauarie, et in dyocesibus Wirczburgensi, Ratisponensi, Patauiensi, Constanci- ensi, Augustensi, Churiensi, Eystetensi, Frisingensi, Basiliensi, Argentinensi, Spirensi, et Wormaciensi constitute sunt, in hys collecte et subleuate pecunie et sex personis in singulis dyoce- sibus deputatis presentate, eciam in Nurenbergam ab eisdem *) Prinz von Arengen.
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573 debebunt Nürnbergensi consilio presentari, et apud ipsum custo- diendum deponi. In regnis autem Dacie, Swecie, Norwagie, Bolonie, et in ducatibus et dominiis ducum et principum Witoldi, Pommerii, Slezie, Brussie, archiepiscopatus, episcopatus, ducatus, dominia, prelature, communitates, ciuitates, opida, ville, diciones et di- strictus siti, in illis collecte pecunie a nobilibus clero et populo, ut suprascriptum est, et in singulis diocesibus sex personis in ipsis deputatis presentate, a talibus sex personis vlterius debebunt in Wratislauiam sex personis in diocesi Wratislauiensi clectis et deputatis custodiende presentari. Que persone in dyocesi Wratislauiensi deputate omnes illas pecunias ipsis presentatas et simul illas pecunias in dyocesi Wratislaviensi ab ipsis nobi- libus, clero et populo ciusdem diocesis receptas et leuatas dili- genter custodiant et conseruabunt et exponent, vt infra est ordi- natum. Item quod litere continentes indulgencias per dominum cardinalem legatum ob premissas causas date singulis festiuis et dominicis diebus, per uniuersas prouincias in singulis paro- chialibus ecclesiis populo in cancellis publice insinuentur, et quod insinuatores literarum earundem vulgari sermone ipsas declarent, et alias predicent et adiungant illa, que sancte ecclesie et pro defensione fidei katholice ipsis uidebuntur proficere et expedire in finem, ut nemo ignoranciam pretendens se valeat excusare, quinimo sciat (quod) pro defensione fidei katholice contribuere debeat et subuenire. Item quod domini principes et electores, puta dominus Conradus Moguntinensis, dominus Otto Treuerensis, dominus Theodericus Coloniensis archiepiscopi, dominus Ludwigus pala- tinus Reni, dominus Fridericus dux Saxonie, et dominus Fride- ricus marchio Brandenburgensis, quilibet ipsorum vnum de con- siliariis suis et ciuitates imperiales tres viros omnium ciuitatum imperialium nomine in dominica, in qua cantatur in ecclesia Reminiscere (28 Febr.), proxime ventura, et post hoc omni dominica proxima post Angeriam (zcu vszgang iglichir fronfasten) in Nürnbergam debebunt transmittere. Et supremus generalis capitaneus qualibet vice suprascriptorum temporum eciam in Nürnbergam presencialiter debet advenire, nisi tales notabiles
573 debebunt Nürnbergensi consilio presentari, et apud ipsum custo- diendum deponi. In regnis autem Dacie, Swecie, Norwagie, Bolonie, et in ducatibus et dominiis ducum et principum Witoldi, Pommerii, Slezie, Brussie, archiepiscopatus, episcopatus, ducatus, dominia, prelature, communitates, ciuitates, opida, ville, diciones et di- strictus siti, in illis collecte pecunie a nobilibus clero et populo, ut suprascriptum est, et in singulis diocesibus sex personis in ipsis deputatis presentate, a talibus sex personis vlterius debebunt in Wratislauiam sex personis in diocesi Wratislauiensi clectis et deputatis custodiende presentari. Que persone in dyocesi Wratislauiensi deputate omnes illas pecunias ipsis presentatas et simul illas pecunias in dyocesi Wratislaviensi ab ipsis nobi- libus, clero et populo ciusdem diocesis receptas et leuatas dili- genter custodiant et conseruabunt et exponent, vt infra est ordi- natum. Item quod litere continentes indulgencias per dominum cardinalem legatum ob premissas causas date singulis festiuis et dominicis diebus, per uniuersas prouincias in singulis paro- chialibus ecclesiis populo in cancellis publice insinuentur, et quod insinuatores literarum earundem vulgari sermone ipsas declarent, et alias predicent et adiungant illa, que sancte ecclesie et pro defensione fidei katholice ipsis uidebuntur proficere et expedire in finem, ut nemo ignoranciam pretendens se valeat excusare, quinimo sciat (quod) pro defensione fidei katholice contribuere debeat et subuenire. Item quod domini principes et electores, puta dominus Conradus Moguntinensis, dominus Otto Treuerensis, dominus Theodericus Coloniensis archiepiscopi, dominus Ludwigus pala- tinus Reni, dominus Fridericus dux Saxonie, et dominus Fride- ricus marchio Brandenburgensis, quilibet ipsorum vnum de con- siliariis suis et ciuitates imperiales tres viros omnium ciuitatum imperialium nomine in dominica, in qua cantatur in ecclesia Reminiscere (28 Febr.), proxime ventura, et post hoc omni dominica proxima post Angeriam (zcu vszgang iglichir fronfasten) in Nürnbergam debebunt transmittere. Et supremus generalis capitaneus qualibet vice suprascriptorum temporum eciam in Nürnbergam presencialiter debet advenire, nisi tales notabiles
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574 et arduas causas in Bohemia pre manibus haberet, quibus impe- ditus pro illa vice uel vicibus ob maius comodum procurandum in persona Nürnbergam presencialiter aduenire non posset, eo tunc personam aliam suo nomine et de sua intencione plenarie instructam cum plena potestate sua littera sigillata, firmata ad dictos principum et communitatum oratores et consiliarios de- bebit destinare; et quidquid tunc per dictos nouem consiliarios et oratores principum et communitatum imperialium, aut si quosdam illorum forsan siue racionali siue desidiosa causa con- tingeret non aduenire, per alios, qui aduenient simul cum gene- rali supremo capitaneo seu vices eius cum plenaria potestate gerenti Nürnbergam destinato, aut maiorem ex ipsis partem pro- quacunque congregacionis vice consultum visum fuerit, concorda- bitur et concludetur pro gentibus disponendis, aut quocunque alio ad dictam causam facto oportuno et conuenienti ipsi per- ficere debebunt et perficiendum ac ad implendum plenam habe- bunt potestatem. Preterea si dicto supremo et generali capitanco conveniens, vtile et consultum uideatur, dictorum dominorum electorum et communitatum imperialium oratores et consiliarios prius sepius et ante tempus angariarum debere convenire, tunc quando et quocienscunque ipse capitaneus hoc dominis electoribus et com- munitatibus suis apertis literis sigillatis insinuabit, ipsi elec- tores et communitates suos consiliarios et oratores modo et forma prescriptis in Nurnbergam debebunt destinare. Item consilium Nürnbergense dominis nostris electoribus literam ciuitatis impendenti sigillo sigillatam debent dare, in qua conscribent et condicent pecunias ipsis presentatas fideliter uelle recipere, custodire, conseruare et exponere ut supra et infra est scriptum. Item sex persone in diocesi Coloniensi deputande, quibus pecunie de aliis regionibus ac dyocesibus sunt presentande, ha- bebunt facere registrum. Et consilium ciuitatis Coloniensis duas personas ex consulum numero, que habiles et ydonee uide- buntur deputabunt, que cum eisdem sex personis eciam vnum conrespondens facient registrum. Simili modo consilium ciui- tatis Nürnbergensis faciet registrum, et commendator domus ordinis Teutonicorum in Nürnberga aliud conrespondens habebit
574 et arduas causas in Bohemia pre manibus haberet, quibus impe- ditus pro illa vice uel vicibus ob maius comodum procurandum in persona Nürnbergam presencialiter aduenire non posset, eo tunc personam aliam suo nomine et de sua intencione plenarie instructam cum plena potestate sua littera sigillata, firmata ad dictos principum et communitatum oratores et consiliarios de- bebit destinare; et quidquid tunc per dictos nouem consiliarios et oratores principum et communitatum imperialium, aut si quosdam illorum forsan siue racionali siue desidiosa causa con- tingeret non aduenire, per alios, qui aduenient simul cum gene- rali supremo capitaneo seu vices eius cum plenaria potestate gerenti Nürnbergam destinato, aut maiorem ex ipsis partem pro- quacunque congregacionis vice consultum visum fuerit, concorda- bitur et concludetur pro gentibus disponendis, aut quocunque alio ad dictam causam facto oportuno et conuenienti ipsi per- ficere debebunt et perficiendum ac ad implendum plenam habe- bunt potestatem. Preterea si dicto supremo et generali capitanco conveniens, vtile et consultum uideatur, dictorum dominorum electorum et communitatum imperialium oratores et consiliarios prius sepius et ante tempus angariarum debere convenire, tunc quando et quocienscunque ipse capitaneus hoc dominis electoribus et com- munitatibus suis apertis literis sigillatis insinuabit, ipsi elec- tores et communitates suos consiliarios et oratores modo et forma prescriptis in Nurnbergam debebunt destinare. Item consilium Nürnbergense dominis nostris electoribus literam ciuitatis impendenti sigillo sigillatam debent dare, in qua conscribent et condicent pecunias ipsis presentatas fideliter uelle recipere, custodire, conseruare et exponere ut supra et infra est scriptum. Item sex persone in diocesi Coloniensi deputande, quibus pecunie de aliis regionibus ac dyocesibus sunt presentande, ha- bebunt facere registrum. Et consilium ciuitatis Coloniensis duas personas ex consulum numero, que habiles et ydonee uide- buntur deputabunt, que cum eisdem sex personis eciam vnum conrespondens facient registrum. Simili modo consilium ciui- tatis Nürnbergensis faciet registrum, et commendator domus ordinis Teutonicorum in Nürnberga aliud conrespondens habebit
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575 facere registrum. Eo modo consilium ciuitatis Erfordensis faciet registrum, et decanus ecclesie beate virginis Erfordensis aliud conrespondens faciet registrum. Sic similiter sex persone in dyocesi Salczburgensi deputate facient registrum, et consules ciuitatis Salczburgensis duos viros de consilio ciuitatis eiusdem, qui habiles et ydonei videbuntur, deputabunt et illi conrespon- dens facient registrum. Item sex persone in Bratislauia deputande simili modo facient registrum, et consules ciuitatis Bratislauiensis duos viros de numero consulum eiusdem ciuitatis, qui eciam habiles et ydonei ad hoc visi fuerint, habebunt deputare et conrespondens facient registrum. Et duo de consilio ciuitatis Salczburgensis, et duo de consilio ciuitatis Bratislauiensis deputati ad faciendum registra conrespondencia simul cum principibus in predictis ciui- tatibus ad subleuandum et recipiendum pecunias ordinatas et deputatas, et sua registra nominibus supradictorum principum et communitatum sub eisdem formis et tenoribus inscribere et signare debebunt in qualibet supradictarum ciuitatum, que et quantum in pecuniis apportauerint et in custodiam deposuerint, ita quod eciam principes et communitates scire possint, quantas pecuniarum summas in qualibet supradictarum ciuitatum con- tinget presentari. Item singule persone in archiepiscopatibus, episcopatibus, dominiis, communitatibus, ciuitatibus, opidis, villis et districtibus ad subleuandas et recipiendas pecunias, vt suprascriptum est, deputate, que easdem pecunias de vno loco in alterum et pre- sertim in dictas ciuitates Nurnbergam, Erfordiam, Wratislauiam, Salczburgam ac Coloniam transmittere habebunt aut deportare, Ille persone cum magna maturitate et prouidencia ordinare debebunt, disponere et precauere, ut pecunie per ipsas de loco in locum transmittende aut deducende, quolibet tempore secure et custodite deferantur et transducantur in locum, ubi erunt, ut premittitur, deducende, sumptus autem et expansas mode- ratas, quas pro necessario pro talibus transmittencium erit com- mittendum, tales transducentes et transmittentes poterunt de supradicta leuata pecunia recipere et defalcare, eo tamen saluo, quod illis personis, quibus talismodi pecunias vnoquoque tem- pore debebunt presentare, facient racionem et scripturam, quan-
575 facere registrum. Eo modo consilium ciuitatis Erfordensis faciet registrum, et decanus ecclesie beate virginis Erfordensis aliud conrespondens faciet registrum. Sic similiter sex persone in dyocesi Salczburgensi deputate facient registrum, et consules ciuitatis Salczburgensis duos viros de consilio ciuitatis eiusdem, qui habiles et ydonei videbuntur, deputabunt et illi conrespon- dens facient registrum. Item sex persone in Bratislauia deputande simili modo facient registrum, et consules ciuitatis Bratislauiensis duos viros de numero consulum eiusdem ciuitatis, qui eciam habiles et ydonei ad hoc visi fuerint, habebunt deputare et conrespondens facient registrum. Et duo de consilio ciuitatis Salczburgensis, et duo de consilio ciuitatis Bratislauiensis deputati ad faciendum registra conrespondencia simul cum principibus in predictis ciui- tatibus ad subleuandum et recipiendum pecunias ordinatas et deputatas, et sua registra nominibus supradictorum principum et communitatum sub eisdem formis et tenoribus inscribere et signare debebunt in qualibet supradictarum ciuitatum, que et quantum in pecuniis apportauerint et in custodiam deposuerint, ita quod eciam principes et communitates scire possint, quantas pecuniarum summas in qualibet supradictarum ciuitatum con- tinget presentari. Item singule persone in archiepiscopatibus, episcopatibus, dominiis, communitatibus, ciuitatibus, opidis, villis et districtibus ad subleuandas et recipiendas pecunias, vt suprascriptum est, deputate, que easdem pecunias de vno loco in alterum et pre- sertim in dictas ciuitates Nurnbergam, Erfordiam, Wratislauiam, Salczburgam ac Coloniam transmittere habebunt aut deportare, Ille persone cum magna maturitate et prouidencia ordinare debebunt, disponere et precauere, ut pecunie per ipsas de loco in locum transmittende aut deducende, quolibet tempore secure et custodite deferantur et transducantur in locum, ubi erunt, ut premittitur, deducende, sumptus autem et expansas mode- ratas, quas pro necessario pro talibus transmittencium erit com- mittendum, tales transducentes et transmittentes poterunt de supradicta leuata pecunia recipere et defalcare, eo tamen saluo, quod illis personis, quibus talismodi pecunias vnoquoque tem- pore debebunt presentare, facient racionem et scripturam, quan-
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576 tum receperint, et defalcauerint pro sumptibus et necessariis expensis pro transmissione factis, supra quo consciencie ipsorum sint onerate; et quod recipientes eiusmodi pecunias in suis regi- stris inscribant pro expositis tales expensas per transmittentes aut transducentes factas et defalcatas. Item consilium Nürnbergense, consilium Erfordense et sex persone in dyocesi Coloniensi, sex in Salczburgensi, sex in Wratislauiensi dyocesibus ad subleuandas generales leuatas pecu- nias in dictis quinque ciuitatibus deputati et deputate, modis et formis suprascriptis, omnes et singulas pecunias ipsis pre- sentatas, receptas et leuatas, fideliter et diligenter recipiant, custodient et conseruabunt, nec cuiquam quidquam multum uel modicum de dictis pecuniis dabunt, aut quocunque modo de summa presentata recipient uel exponent, nisi cum capitaneus supremus et generalis et nouem persone dominorum principum electorum et communitatum imperialium, ut suprascriptum est, consiliarii et curatores, aut maior pars earumdem literis suis patentibus et sigillatis ipsis in quinque ciuitatibus supradictis deputatis coniunctim uel diuisim scripserint, uel oretenus manda- uerint, pecunias ipsis uel aliis debere ministrare. Et quidquid tunc deputatis in dictis ciuitatibus per capitaneum, consiliarios et oratores supradictos scriptum et mandatum fuerit, hoc ipsi deputati in singulis ciuitatibus suprascriptis facere debebunt et mandare execucioni, fraude et dolo seclusis quibuscunque. Item auisatum est, quod omnes principes spirituales et seculares, comites, barones, milites et armigeri et communitates omni disponant cum diligencia et procurent, quod huiusmodi leuande pecunie, secundum quod vnicuique impositum est con- tribuendum quantocius fieri poterit, soluantur, et recipiantur et usque ad dominicam Reminiscere proxime venturam (29 Febr. 1428) quantomagis in illo tempore leuari poterit, in Nürnbergam, Erfordiam, Salczburgam, Wratislauiam aut Coloniam et de Colonia Nürnbergam transmittantur, sic quod quanto plus de leuatis pecuniis haberi poterit, in dicta dominica Reminiscere in Nürn- berga habeantur. Item medio tempore ad dictam dominicam Reminiscere publice debebit diuulgari, si qui sint, qui gentes ducere aut stipendio militare uelint, quod illi in dicta dominica Reminiscere se transferant Nürnbergam. Tunc cum hys capita-
576 tum receperint, et defalcauerint pro sumptibus et necessariis expensis pro transmissione factis, supra quo consciencie ipsorum sint onerate; et quod recipientes eiusmodi pecunias in suis regi- stris inscribant pro expositis tales expensas per transmittentes aut transducentes factas et defalcatas. Item consilium Nürnbergense, consilium Erfordense et sex persone in dyocesi Coloniensi, sex in Salczburgensi, sex in Wratislauiensi dyocesibus ad subleuandas generales leuatas pecu- nias in dictis quinque ciuitatibus deputati et deputate, modis et formis suprascriptis, omnes et singulas pecunias ipsis pre- sentatas, receptas et leuatas, fideliter et diligenter recipiant, custodient et conseruabunt, nec cuiquam quidquam multum uel modicum de dictis pecuniis dabunt, aut quocunque modo de summa presentata recipient uel exponent, nisi cum capitaneus supremus et generalis et nouem persone dominorum principum electorum et communitatum imperialium, ut suprascriptum est, consiliarii et curatores, aut maior pars earumdem literis suis patentibus et sigillatis ipsis in quinque ciuitatibus supradictis deputatis coniunctim uel diuisim scripserint, uel oretenus manda- uerint, pecunias ipsis uel aliis debere ministrare. Et quidquid tunc deputatis in dictis ciuitatibus per capitaneum, consiliarios et oratores supradictos scriptum et mandatum fuerit, hoc ipsi deputati in singulis ciuitatibus suprascriptis facere debebunt et mandare execucioni, fraude et dolo seclusis quibuscunque. Item auisatum est, quod omnes principes spirituales et seculares, comites, barones, milites et armigeri et communitates omni disponant cum diligencia et procurent, quod huiusmodi leuande pecunie, secundum quod vnicuique impositum est con- tribuendum quantocius fieri poterit, soluantur, et recipiantur et usque ad dominicam Reminiscere proxime venturam (29 Febr. 1428) quantomagis in illo tempore leuari poterit, in Nürnbergam, Erfordiam, Salczburgam, Wratislauiam aut Coloniam et de Colonia Nürnbergam transmittantur, sic quod quanto plus de leuatis pecuniis haberi poterit, in dicta dominica Reminiscere in Nürn- berga habeantur. Item medio tempore ad dictam dominicam Reminiscere publice debebit diuulgari, si qui sint, qui gentes ducere aut stipendio militare uelint, quod illi in dicta dominica Reminiscere se transferant Nürnbergam. Tunc cum hys capita-
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577 neus supremus et consiliarii, oratores principum electorum et communitatum imperialium loqui debebunt et intentare cum ipsis conuenire pro stipendio congruo ipsis persoluendo, et eciam eos informare habebunt, quomodo se in dicta causa habere, et quid facere debeant et seruare cum captiuis, predis et similibus, que concedente domino contigerit obtinere. Item cum principum electorum consiliarii et oratores in dicta dominica Reminiscere in Nürnbergam constituentur et ibi operam adhibebunt ad indagandum et sciendum, quante pecunie Nurnbergam, Salczburgam, Erfordiam et Wratislauiam in qua- libet dictarum ciuitatum sunt apportate, et secundum hoc uide- bunt et considerabunt, quales persone et quanto stipendio possint et debeant conueniri, et conuentos stipendio ponent in loca, que dampno vitando ad impugnandum hereticos utiliora sunt et apciora. Item dominis principibus electoribus et ceteris principibus consultum visum fuit (et) vnanimi consensu concluserunt, reueren- dissimum patrem dominum cardinalem Anglie legatum et domi- num Fridericum Marchionem Brandenburgensem supremos huius- modi sancte ecclesie cause capitaneos ordinatores fore debere. Item deliberatum et conclusum est generalem ingressum exercitus in Bohemiam fieri debere, et quod omnes populi exer- citus ingrediendi circa festum sancti Johannis Baptiste proxime venturum in confinibus Bohemie citra siluam in locis, que ad hoc conuenientissima eligentur, debebunt congregari. Datum et conuentum Franckfordii feria tercia post festum sancti Andree apostoli, *) anno domini millesimo quadringentesimo vicesimo septimo. 493. 1427, Dec. 6 (Frankfurt). Der Cardinallegat Heinrich aus England an den Erzbischof von Salz- burg und dessen Suffragane: macht ihnen den Frankfurter Reichstags- schluss bekannt. (Andreae Ratisbon. Suppl., fol. 435 sq.) Heinricus miseracione diuiua tytuli sancti Eusebii sacro- sancte Romane ecclesie presbyter cardinalis de Anglia vulgariter *) An sente Barbaren abende (3 Dec.). 37
577 neus supremus et consiliarii, oratores principum electorum et communitatum imperialium loqui debebunt et intentare cum ipsis conuenire pro stipendio congruo ipsis persoluendo, et eciam eos informare habebunt, quomodo se in dicta causa habere, et quid facere debeant et seruare cum captiuis, predis et similibus, que concedente domino contigerit obtinere. Item cum principum electorum consiliarii et oratores in dicta dominica Reminiscere in Nürnbergam constituentur et ibi operam adhibebunt ad indagandum et sciendum, quante pecunie Nurnbergam, Salczburgam, Erfordiam et Wratislauiam in qua- libet dictarum ciuitatum sunt apportate, et secundum hoc uide- bunt et considerabunt, quales persone et quanto stipendio possint et debeant conueniri, et conuentos stipendio ponent in loca, que dampno vitando ad impugnandum hereticos utiliora sunt et apciora. Item dominis principibus electoribus et ceteris principibus consultum visum fuit (et) vnanimi consensu concluserunt, reueren- dissimum patrem dominum cardinalem Anglie legatum et domi- num Fridericum Marchionem Brandenburgensem supremos huius- modi sancte ecclesie cause capitaneos ordinatores fore debere. Item deliberatum et conclusum est generalem ingressum exercitus in Bohemiam fieri debere, et quod omnes populi exer- citus ingrediendi circa festum sancti Johannis Baptiste proxime venturum in confinibus Bohemie citra siluam in locis, que ad hoc conuenientissima eligentur, debebunt congregari. Datum et conuentum Franckfordii feria tercia post festum sancti Andree apostoli, *) anno domini millesimo quadringentesimo vicesimo septimo. 493. 1427, Dec. 6 (Frankfurt). Der Cardinallegat Heinrich aus England an den Erzbischof von Salz- burg und dessen Suffragane: macht ihnen den Frankfurter Reichstags- schluss bekannt. (Andreae Ratisbon. Suppl., fol. 435 sq.) Heinricus miseracione diuiua tytuli sancti Eusebii sacro- sancte Romane ecclesie presbyter cardinalis de Anglia vulgariter *) An sente Barbaren abende (3 Dec.). 37
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578 nuncupatus, per Germaniam, Ungarie Bohemieque regna, ac in causa fidei per orbem vniversum apostolice sedis a latere le- gatus. Venerabili fratri nostro archiepiscopo Salczpurgensi ac vestris suffraganeis quibuscunque tociusque provincie ac dyocesis clero exempto et non exempto, religionis et alias status cuius- cunque preeminencie uel condicionis, nec non omnibus et sin- gulis principibus, nobilibus, plebeis et popularibus fidelibus cuiuscunque status per dictas vestram provinciam et dyo- cesim ubilibet constitutis. Salutem in domino sempiternam. Quoniam verbum patris ipse dei filius a celestibus ad procliua descendens, ut ouem perditam reuocaret, in ara crucis profluentissime ex inmensa caritate suo preciosissimo sanguine effuso, sponsam suam sine macula et ruga speciosam sanctam ecclesiam et fidem catholicam miris ordinatam prodigiis suis fidelibus omni puritate venerandam commendauit, quam proch- dolor et heu nouissimis hys diebus temeritate dyabolica perfi- dissimis et inhumanissimis hereticorum Hussitarum in Bohemia seuiencium morsibus ac insultibus in blasphemiam omnipotentis dei glorioseque virginis Marie et tocius celestis ierarchie, atque christiani politici regiminis euersionem conspicimus multipliciter violatam. Et cum populus christianus colla sua submittere te- neatur, ne dei et redemptoris sui offensa invalescat, ac perfidia dictorum hereticorum amplius invalescat, flammisque sui pesti- feri contagiosi morbi vicinas et finitimas partes succendat, multa et matura deliberacione, vrgente necessitate et exactissima con- gruencia visum est nobis et aliis tam ecclesiasticis quam secula- ribus principibus, prelatis, comitibus et proceribus, nostra et verius apostolica auctoritate pridem in Frankchfordia, Mogun- tinensis dyocesis convocatis et congregatis in multitudine copiosa, ut multorum adiutorio tanti sarcina...... (sic) manu forti et modis congruis quibuscunque felicius supportetur et exterminetur Quod quilibet tam ecclesiasticus quam secularis christifidelis pro extirpacione tam dampnate abhominacionis iuxta in dicta con- gregacione aduisata et conclusa, quorum copiam presentibus adiungi disposuimus, infra hinc et duodecim dies ante dominicam Reminiscere proxime venturam, seu ante diem decimum septi- mum mensis Februarii partem suam effectualiter contribuat sub suspensione ab ingressu ecclesie, in vos archiepiscopos et
578 nuncupatus, per Germaniam, Ungarie Bohemieque regna, ac in causa fidei per orbem vniversum apostolice sedis a latere le- gatus. Venerabili fratri nostro archiepiscopo Salczpurgensi ac vestris suffraganeis quibuscunque tociusque provincie ac dyocesis clero exempto et non exempto, religionis et alias status cuius- cunque preeminencie uel condicionis, nec non omnibus et sin- gulis principibus, nobilibus, plebeis et popularibus fidelibus cuiuscunque status per dictas vestram provinciam et dyo- cesim ubilibet constitutis. Salutem in domino sempiternam. Quoniam verbum patris ipse dei filius a celestibus ad procliua descendens, ut ouem perditam reuocaret, in ara crucis profluentissime ex inmensa caritate suo preciosissimo sanguine effuso, sponsam suam sine macula et ruga speciosam sanctam ecclesiam et fidem catholicam miris ordinatam prodigiis suis fidelibus omni puritate venerandam commendauit, quam proch- dolor et heu nouissimis hys diebus temeritate dyabolica perfi- dissimis et inhumanissimis hereticorum Hussitarum in Bohemia seuiencium morsibus ac insultibus in blasphemiam omnipotentis dei glorioseque virginis Marie et tocius celestis ierarchie, atque christiani politici regiminis euersionem conspicimus multipliciter violatam. Et cum populus christianus colla sua submittere te- neatur, ne dei et redemptoris sui offensa invalescat, ac perfidia dictorum hereticorum amplius invalescat, flammisque sui pesti- feri contagiosi morbi vicinas et finitimas partes succendat, multa et matura deliberacione, vrgente necessitate et exactissima con- gruencia visum est nobis et aliis tam ecclesiasticis quam secula- ribus principibus, prelatis, comitibus et proceribus, nostra et verius apostolica auctoritate pridem in Frankchfordia, Mogun- tinensis dyocesis convocatis et congregatis in multitudine copiosa, ut multorum adiutorio tanti sarcina...... (sic) manu forti et modis congruis quibuscunque felicius supportetur et exterminetur Quod quilibet tam ecclesiasticus quam secularis christifidelis pro extirpacione tam dampnate abhominacionis iuxta in dicta con- gregacione aduisata et conclusa, quorum copiam presentibus adiungi disposuimus, infra hinc et duodecim dies ante dominicam Reminiscere proxime venturam, seu ante diem decimum septi- mum mensis Februarii partem suam effectualiter contribuat sub suspensione ab ingressu ecclesie, in vos archiepiscopos et
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579 episcopos suffraganeos vestros, subque excommunicacione in sin- gulas personas, alias et interdicti penis in locum seu loca, quas eciam ferimus in hys scriptis, dictum spacium temporis primo, secundo, ac tercio et peremptoriis terminis nec non monicione canonica tenore presencium prefigentes. Quilibet eciam ordina- riorum sub dicta pena superius lata, vos predicte venerabilis frater noster archiepiscope et predicti episcopi, quantum ad cle- ricos vestre spirituali et laycos vestre temporali jurisdiccionibus subiectos huiusmodi concordatis fideli faciatis et faciat quilibet vestrum execucioni demandari. Et quis tamquam sue salutis et fidei negligens manum vellet ab hac salutifera subuencione et pungna retrahere? Exhortamur ergo vos omnes et singulos supra scriptos exemptos et non exemptos, et quoslibet alios quibuscunque dignitatibus, preeminenciis, nominibus, tytulis, in quocunque statu suprascriptas provinciam et dyocesim vobis subiectas prefulgeant, per uiscera misericordie domini nostri Jesu Christi et per aspersionem preciosissimi sangwinis eiusdem, vt athlete fortes contra dictos hereticos assurgere et oracionis ac deuocionis feruore vos precingere studeatis, quod heretici prefati errore falsitatis abiecto viam cognoscant veritatis. Et ut fideles Christi ad premissa reddantur prompciores, de iniuncta nobis potestate cuilibet, qui in propria persona ad expedicionem contra dictos hereticos iuerit, et fideliter certauerit, aut si in eadem decesserit expedicione, plenam suorum peccatorum habeat remissionem. Qui uero iuxta ratam sibi deputatam uel amplius ad opus pretactum manum porrexerit adiutricem, centum dies indulgenciarum in domino impertimur. Ordinariis uero uel ipsorum in spiritualibus vicariis ad commutandum vota quecunque et quo- rumcunque necnon quoscunque super male acquisitis, dummodo talia ad predictam expedicionem contribuant, ad absoluendum ple- nam tribuimus potestatem, sic tamen, quod collectores ad pre- sentem collectam deputati de talibus male acquisitis jurati ad hoc faciant signaturam in registris ipsorum quemadmodum de aliis contribuendis, prout in articulis, de quibus superius in presen- tibus fit mencio, expressum est, facere tenebuntur. Volumus eciam, quod transsumpto harum literarum nostrarum sub sigillo ordi- narii judicis et subscripcione notarii fideliter confecto tamquam presentibus fides integra adhiberi debeat, appellacionis subter- 37*
579 episcopos suffraganeos vestros, subque excommunicacione in sin- gulas personas, alias et interdicti penis in locum seu loca, quas eciam ferimus in hys scriptis, dictum spacium temporis primo, secundo, ac tercio et peremptoriis terminis nec non monicione canonica tenore presencium prefigentes. Quilibet eciam ordina- riorum sub dicta pena superius lata, vos predicte venerabilis frater noster archiepiscope et predicti episcopi, quantum ad cle- ricos vestre spirituali et laycos vestre temporali jurisdiccionibus subiectos huiusmodi concordatis fideli faciatis et faciat quilibet vestrum execucioni demandari. Et quis tamquam sue salutis et fidei negligens manum vellet ab hac salutifera subuencione et pungna retrahere? Exhortamur ergo vos omnes et singulos supra scriptos exemptos et non exemptos, et quoslibet alios quibuscunque dignitatibus, preeminenciis, nominibus, tytulis, in quocunque statu suprascriptas provinciam et dyocesim vobis subiectas prefulgeant, per uiscera misericordie domini nostri Jesu Christi et per aspersionem preciosissimi sangwinis eiusdem, vt athlete fortes contra dictos hereticos assurgere et oracionis ac deuocionis feruore vos precingere studeatis, quod heretici prefati errore falsitatis abiecto viam cognoscant veritatis. Et ut fideles Christi ad premissa reddantur prompciores, de iniuncta nobis potestate cuilibet, qui in propria persona ad expedicionem contra dictos hereticos iuerit, et fideliter certauerit, aut si in eadem decesserit expedicione, plenam suorum peccatorum habeat remissionem. Qui uero iuxta ratam sibi deputatam uel amplius ad opus pretactum manum porrexerit adiutricem, centum dies indulgenciarum in domino impertimur. Ordinariis uero uel ipsorum in spiritualibus vicariis ad commutandum vota quecunque et quo- rumcunque necnon quoscunque super male acquisitis, dummodo talia ad predictam expedicionem contribuant, ad absoluendum ple- nam tribuimus potestatem, sic tamen, quod collectores ad pre- sentem collectam deputati de talibus male acquisitis jurati ad hoc faciant signaturam in registris ipsorum quemadmodum de aliis contribuendis, prout in articulis, de quibus superius in presen- tibus fit mencio, expressum est, facere tenebuntur. Volumus eciam, quod transsumpto harum literarum nostrarum sub sigillo ordi- narii judicis et subscripcione notarii fideliter confecto tamquam presentibus fides integra adhiberi debeat, appellacionis subter- 37*
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580 fugio in premissis cessante penitus et secluso. Mandantes nichilo- minus, ne aliquis fidelis christianus sacrosancte ecclesie et lateris crucifixi, cuius presentes in forma, qua superius indulgentes elar- gimur, earumdem ignoranciam pretendat, quod igitur dicte indul- gencie ad alliciendum animos fidelium ad succursum effectualem contra dictos hereticos prestandum in quibuscunque ecclesiis maioribus, collegiatis, parochialibus et locis ecclesiasticis ciui- tatis, dyocesis ac provincie vestrarum, perque consimiliter dyo- ceses dictorum suffraganeorum vestrorum singulis diebus domi- nicis et festiuis intra missarum seu diuinorum sollempnia, cum maior populi affuerit multitudo, in wlgari sermone intelligibiliter et publice proclamentur. Quodque de modo et forma execu- cionis vestre presencium tam pro nobis, quam erga dictos sin- gulos suffraganeos vestros, prout vos et ipsos singillatim con- cernet, quam cicius possibiliter fieri poterit, nos per litteras vestras patentes horum seriem in se continentes autentice curetis reddere cerciores. Datum apud Franckfordum predictum, sexta mensis Decembris pontificatus sanctissimi in Christo patris et domini nostri domini Martini diuina prouidencia pape Quinti, anno vndecimo. (Item scribens predictam epistolam et animaduertens datam scilicet predictis sexta mensis Decembris non sic ut exprimitur haberi in tenore epistole ciusdem, subito commotus retuli hec ad presbyterum quemdam, qui tunc mecum crat, et facientes simul collacionem conspeximus litteram esse viciosam.) (So schreibt Andreas. Ratisbon.) 494. 1428, Januar 8. Hans von Polenz entscheidet, dass zu dem Solde gegen die Ketzer die Mannen der Oberlausitz den vierten Pfennig, die Städte drei Pfennige beisteuern sollen. (Scultetus II, 85 et 83b [ad ann. 1428].) Ich Hanns von Polentzk, Voyt zu Lusitz, bekenne mit diesem mynen offin Briffe, das die gestrengin Manne, vnd die Erbarn Wysen Bürgermeister vnd Rathmanne der Stedte Bu- dissin, Görlitz, Zittaw, Lobaw vnd Camentz mich kegin Gorlitz
580 fugio in premissis cessante penitus et secluso. Mandantes nichilo- minus, ne aliquis fidelis christianus sacrosancte ecclesie et lateris crucifixi, cuius presentes in forma, qua superius indulgentes elar- gimur, earumdem ignoranciam pretendat, quod igitur dicte indul- gencie ad alliciendum animos fidelium ad succursum effectualem contra dictos hereticos prestandum in quibuscunque ecclesiis maioribus, collegiatis, parochialibus et locis ecclesiasticis ciui- tatis, dyocesis ac provincie vestrarum, perque consimiliter dyo- ceses dictorum suffraganeorum vestrorum singulis diebus domi- nicis et festiuis intra missarum seu diuinorum sollempnia, cum maior populi affuerit multitudo, in wlgari sermone intelligibiliter et publice proclamentur. Quodque de modo et forma execu- cionis vestre presencium tam pro nobis, quam erga dictos sin- gulos suffraganeos vestros, prout vos et ipsos singillatim con- cernet, quam cicius possibiliter fieri poterit, nos per litteras vestras patentes horum seriem in se continentes autentice curetis reddere cerciores. Datum apud Franckfordum predictum, sexta mensis Decembris pontificatus sanctissimi in Christo patris et domini nostri domini Martini diuina prouidencia pape Quinti, anno vndecimo. (Item scribens predictam epistolam et animaduertens datam scilicet predictis sexta mensis Decembris non sic ut exprimitur haberi in tenore epistole ciusdem, subito commotus retuli hec ad presbyterum quemdam, qui tunc mecum crat, et facientes simul collacionem conspeximus litteram esse viciosam.) (So schreibt Andreas. Ratisbon.) 494. 1428, Januar 8. Hans von Polenz entscheidet, dass zu dem Solde gegen die Ketzer die Mannen der Oberlausitz den vierten Pfennig, die Städte drei Pfennige beisteuern sollen. (Scultetus II, 85 et 83b [ad ann. 1428].) Ich Hanns von Polentzk, Voyt zu Lusitz, bekenne mit diesem mynen offin Briffe, das die gestrengin Manne, vnd die Erbarn Wysen Bürgermeister vnd Rathmanne der Stedte Bu- dissin, Görlitz, Zittaw, Lobaw vnd Camentz mich kegin Gorlitz
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581 vorbott habin, vnd habin mich gebetin, mich ir zu vndirwindin alser Vorweser kegin den Ketzern mit 400 pferden, daz habin sie mich vermocht vnserim gnedigistin herin dem konige zu gute, der Cristinheit vnd en selber zu fromen. Nu worin die Lande vnde Stete zwieläufftig alz vmb den solt, also, daz die Manne meynten, sie solden nicht mehr geben denn den vierden pfennig, nue meynten die Stedte den dritten, alzo das sie sich nicht ge- eynen mochtin, vnd qwomen ire tedinge an mich. Nu habe ich zwischen en getedingit, das die Manne gebin den virden pfennig vnd die Stete drey pfennige. Das sal vnschedelich sien beyder partien an jren rechten vnd an jren alden gewonheitin uff disz- mol. Desz zu bekenntnisse habe ich myn yngesigill innewig uff desin Briff lossin druckin. Der gegebin ist nach Cristi gebort 1400 darnach in dem 8 vnd 20 Jar, am Sunnabende nach dem newen Jarstage. 495. s. d. (cc. 1428, Jan.) Denkschrift der Olmützer Boten (Hauptmann Jan von Eulenburg und Stadtschreiber Wenzel von Iglau) an Herzog Albrecht von Österreich, über die Gefahren, von welchen die Stadt Olmütz bedroht ist. (Unvoll- ständig.) (MS. Wenc. de Iglav. fol. 16b.) Hochgeborner furste vnd genedigister liber herre! Neben so grossen vnd sweren twank vnd not, als E. G. slos Olomuncz anligen, vnd Ew. Durchl. mermalen müntlich vnd brifflich vor- kundigt vnd verczelt sein, ruffen zu Ewern Gute die Burger von Olomuncz, bitunde dymuticlich vmb E. G. hulff vnd stewr, das das Geslos E. G. vnd der kristenheit moge behalden werden, wann E. G. selbs vnd auch die Edln herr Jan von der Lomp- nicz hauptmann zu Merhern, Frick vom Rat, Wilhelm Ebsar vnd andere E. G. ambtleut, die zu Olomuncz gewesen sein, wol gesehen vnd gemerkt habn, wieweit die Stat vmbfangen hat vnd vil zu werin ist, dorczu gar lutczl vnd wenig volk in der- selben Stat ist vnd von tag zu tag sich das volk aus der Stat mer verlaufft vor armut vnd twank in die es von so langwe- sunden krigen, In den sie getrewlich Ir hab vnd vermögen dar-
581 vorbott habin, vnd habin mich gebetin, mich ir zu vndirwindin alser Vorweser kegin den Ketzern mit 400 pferden, daz habin sie mich vermocht vnserim gnedigistin herin dem konige zu gute, der Cristinheit vnd en selber zu fromen. Nu worin die Lande vnde Stete zwieläufftig alz vmb den solt, also, daz die Manne meynten, sie solden nicht mehr geben denn den vierden pfennig, nue meynten die Stedte den dritten, alzo das sie sich nicht ge- eynen mochtin, vnd qwomen ire tedinge an mich. Nu habe ich zwischen en getedingit, das die Manne gebin den virden pfennig vnd die Stete drey pfennige. Das sal vnschedelich sien beyder partien an jren rechten vnd an jren alden gewonheitin uff disz- mol. Desz zu bekenntnisse habe ich myn yngesigill innewig uff desin Briff lossin druckin. Der gegebin ist nach Cristi gebort 1400 darnach in dem 8 vnd 20 Jar, am Sunnabende nach dem newen Jarstage. 495. s. d. (cc. 1428, Jan.) Denkschrift der Olmützer Boten (Hauptmann Jan von Eulenburg und Stadtschreiber Wenzel von Iglau) an Herzog Albrecht von Österreich, über die Gefahren, von welchen die Stadt Olmütz bedroht ist. (Unvoll- ständig.) (MS. Wenc. de Iglav. fol. 16b.) Hochgeborner furste vnd genedigister liber herre! Neben so grossen vnd sweren twank vnd not, als E. G. slos Olomuncz anligen, vnd Ew. Durchl. mermalen müntlich vnd brifflich vor- kundigt vnd verczelt sein, ruffen zu Ewern Gute die Burger von Olomuncz, bitunde dymuticlich vmb E. G. hulff vnd stewr, das das Geslos E. G. vnd der kristenheit moge behalden werden, wann E. G. selbs vnd auch die Edln herr Jan von der Lomp- nicz hauptmann zu Merhern, Frick vom Rat, Wilhelm Ebsar vnd andere E. G. ambtleut, die zu Olomuncz gewesen sein, wol gesehen vnd gemerkt habn, wieweit die Stat vmbfangen hat vnd vil zu werin ist, dorczu gar lutczl vnd wenig volk in der- selben Stat ist vnd von tag zu tag sich das volk aus der Stat mer verlaufft vor armut vnd twank in die es von so langwe- sunden krigen, In den sie getrewlich Ir hab vnd vermögen dar-
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582 gestreckt habn, gedigen ist, vnd die narung in der stat nicht derkrigen mag. So sein vil leute auch von des herrn Hassiken lehen wegen in armut gedigen, das auch etczlich dorum haben mussen entlauffn. Desgleichen E. G. vnd auch E. G. ambtleut besehen vnd gemerkt haben das haus zu Olomuncz vnd sein gelegenheit, wie weit das ist vnd auch vil zu wern hat vnd nicht versargt ist, so das das sicher in grossem gefere stet vnd nemlich iczund, so die wasser dorum gefroren sind vnd nur alein es anders versargt werde Ist gros zu besargen, das sich ein grosser vnvorwindlicher schaden do got vor sey daran ergeen möchte. It. so ist Ew. Hochmechtikeit des Closters Redisch bey Olom. gelegen twank vnd not vom herrn Janken hauptmann zu Olom. auch geynnert worden, von deswegen E. G. die Burger vermanen lassen, das dasselbe Closter also gelegen ist das er der Stat Olom. gar frumlich ist vnd auch schedlich do got vor sey sein wurde, wann douon das wasser das vmb Olomuncz geet benumen vnd auch derwert mag werden, so das es gar not ist zu behalden vnd anders dann es bestalt ist zuuorsargen. It. die Luthaw ist auch vnbewart, wann der Vngern, mit den sie besatczt sol sein lutczl ist vnd sich dieselben noch von tag zu tag douon zu fuse fugen, furgebunde, das sie vor armut do nicht bleiben mögen. Vnd ist zer zufürchten das sie also in der veinde hende kome, wanne her Jan hauptmann zu Olom. gewarnt ist, wie die feinde vnd ketczer der Luthaw yo zu wellen, So sein die Burger von Olomuncz von guten frunden auch gewornet, wie als die landsessen in des frids vffnemung zu Preraw gewesen sein, von feinden gefragt sein worden, als ire Bruder mit In in Behem beslossen habn, sich in kreisz herab zu fügen nach dem tage den sie zu weinachtn mit dem Pilsner kreisz halden solden, wie sie die stat Olomuncz am bequemli- chisten zu Iren henden brengen möchten. Doruf einer gespro- chen hat also sam die stat mit geraysigem volk nicht besatczt ist, kumen die Bruder vnd wellen, sie gewynnen die stat mit rechtem sturm. Awer ein andrer landsess Im kreiss vmb Olo- muncz gesessen hat furgeben, Olom. ist am besten zu notten mit notdurfft. ist sach, das Ir iczund nur bestellen werdet, das den Olomuczern notdurfft nicht zugefurt wirt, wann die Bruder
582 gestreckt habn, gedigen ist, vnd die narung in der stat nicht derkrigen mag. So sein vil leute auch von des herrn Hassiken lehen wegen in armut gedigen, das auch etczlich dorum haben mussen entlauffn. Desgleichen E. G. vnd auch E. G. ambtleut besehen vnd gemerkt haben das haus zu Olomuncz vnd sein gelegenheit, wie weit das ist vnd auch vil zu wern hat vnd nicht versargt ist, so das das sicher in grossem gefere stet vnd nemlich iczund, so die wasser dorum gefroren sind vnd nur alein es anders versargt werde Ist gros zu besargen, das sich ein grosser vnvorwindlicher schaden do got vor sey daran ergeen möchte. It. so ist Ew. Hochmechtikeit des Closters Redisch bey Olom. gelegen twank vnd not vom herrn Janken hauptmann zu Olom. auch geynnert worden, von deswegen E. G. die Burger vermanen lassen, das dasselbe Closter also gelegen ist das er der Stat Olom. gar frumlich ist vnd auch schedlich do got vor sey sein wurde, wann douon das wasser das vmb Olomuncz geet benumen vnd auch derwert mag werden, so das es gar not ist zu behalden vnd anders dann es bestalt ist zuuorsargen. It. die Luthaw ist auch vnbewart, wann der Vngern, mit den sie besatczt sol sein lutczl ist vnd sich dieselben noch von tag zu tag douon zu fuse fugen, furgebunde, das sie vor armut do nicht bleiben mögen. Vnd ist zer zufürchten das sie also in der veinde hende kome, wanne her Jan hauptmann zu Olom. gewarnt ist, wie die feinde vnd ketczer der Luthaw yo zu wellen, So sein die Burger von Olomuncz von guten frunden auch gewornet, wie als die landsessen in des frids vffnemung zu Preraw gewesen sein, von feinden gefragt sein worden, als ire Bruder mit In in Behem beslossen habn, sich in kreisz herab zu fügen nach dem tage den sie zu weinachtn mit dem Pilsner kreisz halden solden, wie sie die stat Olomuncz am bequemli- chisten zu Iren henden brengen möchten. Doruf einer gespro- chen hat also sam die stat mit geraysigem volk nicht besatczt ist, kumen die Bruder vnd wellen, sie gewynnen die stat mit rechtem sturm. Awer ein andrer landsess Im kreiss vmb Olo- muncz gesessen hat furgeben, Olom. ist am besten zu notten mit notdurfft. ist sach, das Ir iczund nur bestellen werdet, das den Olomuczern notdurfft nicht zugefurt wirt, wann die Bruder
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583 dann kumen vnd twingen Luthaw Sternberg vnd andere vmligunde Geslosser, Ir mogt dornach Olom. auch twingen, ab In halt nu volk zugesant würd, wann ye mer volk zu Olom. wer y ee sie sich ausessen. Also das doselbst beslossen ist, das sie slechtcz wern wellen, das man gen Olom. nichtcz notdurfft zufure. Als sie nw grymlich wern vnd die furleut die vns zufürn an henden vnd fussen stumeln vnd echsen. Douon genedigister herre! so verre E. G. das Geslos Olomuncz behalden wil mitsampt dem ganczen kreisz, dorum so geruhe Ew. Durchl. dem Geslos Olom. hulf vnd stewr mit volk zu thun. Genedigister liber herre (sic, cetera desunt). 496. 1428, (Januar). K. Sigmund an den Grossfürsten Witold: macht ihm Gerüchte bekannt, die er nicht glaube, denen zu Folge aber der Grossfürst und K. Wla- dislaw bei den Hussiten für den (gefangenen) Sigmund Korybut Für- sprache eingelegt und sich entschlossen hätten, nach Schlesien ein Heer zu schicken. (Cancell. St. Clolek von J. Caro, CXV, B) p. 517.) „Litera Roman, regis domino magno duci missa, quasdam diuagas famas »c. continens.“ Sigismundus oc. Post scripcionem nostrarum precedentium litterarum percepimus ex relacionibus aliquorum fidelium no- strorum, qui nouissime Bohemiam exiuerunt, qualiter ibidem inter perfidos renegatos hereticos fama vigeat, quod Vestra Di- leccio et sermus princeps oc. frater et compater noster carissimus, ad dictos hereticos promotorias transmiseritis litteras vestras in fauorem et relaxacionem Sigismundi ducem Lythwanie se nomi- nantis patrocinantes, et demum de certo exercituali progressu versus partes nostras Slesie per Fr. Vestras instaurando. De quibus singulis, licet sciamus et totaliter simus indubii, quod huiusmodi res nunquam ascenderint in cor vestrum et ea pro- fictitis ac vento volatili penitus reputemus, prout et per vos censere non ambigimus, si similia a nobis ad vos deferrentur: tamen propter sinceritatem puri amoris et nodum indissolubilis
583 dann kumen vnd twingen Luthaw Sternberg vnd andere vmligunde Geslosser, Ir mogt dornach Olom. auch twingen, ab In halt nu volk zugesant würd, wann ye mer volk zu Olom. wer y ee sie sich ausessen. Also das doselbst beslossen ist, das sie slechtcz wern wellen, das man gen Olom. nichtcz notdurfft zufure. Als sie nw grymlich wern vnd die furleut die vns zufürn an henden vnd fussen stumeln vnd echsen. Douon genedigister herre! so verre E. G. das Geslos Olomuncz behalden wil mitsampt dem ganczen kreisz, dorum so geruhe Ew. Durchl. dem Geslos Olom. hulf vnd stewr mit volk zu thun. Genedigister liber herre (sic, cetera desunt). 496. 1428, (Januar). K. Sigmund an den Grossfürsten Witold: macht ihm Gerüchte bekannt, die er nicht glaube, denen zu Folge aber der Grossfürst und K. Wla- dislaw bei den Hussiten für den (gefangenen) Sigmund Korybut Für- sprache eingelegt und sich entschlossen hätten, nach Schlesien ein Heer zu schicken. (Cancell. St. Clolek von J. Caro, CXV, B) p. 517.) „Litera Roman, regis domino magno duci missa, quasdam diuagas famas »c. continens.“ Sigismundus oc. Post scripcionem nostrarum precedentium litterarum percepimus ex relacionibus aliquorum fidelium no- strorum, qui nouissime Bohemiam exiuerunt, qualiter ibidem inter perfidos renegatos hereticos fama vigeat, quod Vestra Di- leccio et sermus princeps oc. frater et compater noster carissimus, ad dictos hereticos promotorias transmiseritis litteras vestras in fauorem et relaxacionem Sigismundi ducem Lythwanie se nomi- nantis patrocinantes, et demum de certo exercituali progressu versus partes nostras Slesie per Fr. Vestras instaurando. De quibus singulis, licet sciamus et totaliter simus indubii, quod huiusmodi res nunquam ascenderint in cor vestrum et ea pro- fictitis ac vento volatili penitus reputemus, prout et per vos censere non ambigimus, si similia a nobis ad vos deferrentur: tamen propter sinceritatem puri amoris et nodum indissolubilis
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584 glutinii, quo vobis astringimur et coniuncti sumus, non possumus non scribere, quin illud V. Fr. pandamus ad lucem, ut liquido cognoscatis, quod nil a vobis occultamus, nec delaciones huius- modi et vaniloquia sinistre suggestionis aduertimus, sed V. D. sub confidencia singula apperimus, que pari modo de vobis vice- reciproca, si quod absit de nobis tale sinistri suggereretur, auisari exposcimus pro debito fraterne caritatis ; prout hec omnia validus Petrus Vestre Dileccioni nostro nomine clarius expli- cabit, cui in dicendis ad presens per omnia libeat adhibere cre- ditiuam plenam fidem. Datum. 497. 1428, Jan. 19 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: da die Ketzer anderswohin gezogen sind, so mögen die Egerer seinen reisigen Zeug wieder zurück schicken. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 6b.) Den von Eger. L. Fr. Als Ir vns nehst auf warnung, die ewch beschehen was, verschriben vnd gebetten, vnd wir ewch vnsers greysigen zewgs aber zugesandt haben, also haben wir vernomen, wie die Hussen vnd keczer an ander ende samentlich geczogen seyn, damit Ir vnserr diener yeczunt bey ewch niht notdurftig seyet. Also bitten wir ewch, daz Ir vns dieselben vnser diener wider her heim gönnet vnd lasset, vnd vns söllicher köst vetragt wa Ir mugt, daz wir ewch ob des not wurde dest gerner aber will- faren. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum ut supra.
584 glutinii, quo vobis astringimur et coniuncti sumus, non possumus non scribere, quin illud V. Fr. pandamus ad lucem, ut liquido cognoscatis, quod nil a vobis occultamus, nec delaciones huius- modi et vaniloquia sinistre suggestionis aduertimus, sed V. D. sub confidencia singula apperimus, que pari modo de vobis vice- reciproca, si quod absit de nobis tale sinistri suggereretur, auisari exposcimus pro debito fraterne caritatis ; prout hec omnia validus Petrus Vestre Dileccioni nostro nomine clarius expli- cabit, cui in dicendis ad presens per omnia libeat adhibere cre- ditiuam plenam fidem. Datum. 497. 1428, Jan. 19 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Eger: da die Ketzer anderswohin gezogen sind, so mögen die Egerer seinen reisigen Zeug wieder zurück schicken. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 6b.) Den von Eger. L. Fr. Als Ir vns nehst auf warnung, die ewch beschehen was, verschriben vnd gebetten, vnd wir ewch vnsers greysigen zewgs aber zugesandt haben, also haben wir vernomen, wie die Hussen vnd keczer an ander ende samentlich geczogen seyn, damit Ir vnserr diener yeczunt bey ewch niht notdurftig seyet. Also bitten wir ewch, daz Ir vns dieselben vnser diener wider her heim gönnet vnd lasset, vnd vns söllicher köst vetragt wa Ir mugt, daz wir ewch ob des not wurde dest gerner aber will- faren. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum ut supra.
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585 498. 1428, Januar 25 (Dawgy). Grossfürst Witold an König Sigmund: Antwort auf das vorige Schreiben und andere Gerüchte über den Markgrafen von Brandenburg, über Ko- rybut 9c. (Cancell. St. Clolek 1. c.) Serenissimo oc. Allexander oc. Salutem et affectus cari- tatiui mutui prosperrima incrementa. Litteras S. V. nobis per nobilem P(etrum) allatas, e quibus sinceritatem affectus vestri erga nos comperimus, suscepimus multum grate. Prout vero ipsa eadem V. S. per eundem P(etrum) vi credentie pro persona sui in vna litterarum scripte, quedam intimauit et narranda per ipsum in carta speciali seorsum consignari disposuit, videlicet de domino marchione Brandenburgensi, qualiter ipse apud ipsam V. S. ex illa exercitus sui ceterorumque sacri imperii electorum et principum Almaniarum oc. expedicione in campis proxime habita Bohemicalibus contra hereticos redderetur suspectus; et qualiter idem dominus marchio ad sermum principem D. Wla- dislaum et fratrem oc. pro copule matrimonii inter filium ipsius marchionis et eiusdem domini regis filiam consumacione inten- deret proficisci oc. Et similiter per omnia ipsa V. S. domino regi predicto scripsit et intimauit, que singula plena comprehen- dimus racione. Scire velit V. S. quod de aduentu domini mar- chionis neque ipsi domino regi Polonie predicto neque nobis quidquam hactenus innotuit, sed nec preuius in eo ipso nunccius quis apparuit, verum et post eandem exercitualem Bohemicam expedicionem neque ipse dominus rex Polonie neque nos aliquem nuncciorum domini predicti marchionis vidimus ad nos venisse. Taliter igitur cum prefato domino rege Polonie fratre vestro et nostro carissimo condiximus et conclusimus, vt dum in regno suo Polonie domino fauente quod in breui speratur puta ad carnispriuium proxime futurum constitutus fuerit, ad V. S. per- sonalem presenciam solempnes suos nunccios in eisdem et aliis arduis negociis amborum nostrum informatos intendens diriget pre supposito, si S. eandem V. in propinquioribus contigerit inueniri partibus, qui si in remocioribus constituamini, ex tunc
585 498. 1428, Januar 25 (Dawgy). Grossfürst Witold an König Sigmund: Antwort auf das vorige Schreiben und andere Gerüchte über den Markgrafen von Brandenburg, über Ko- rybut 9c. (Cancell. St. Clolek 1. c.) Serenissimo oc. Allexander oc. Salutem et affectus cari- tatiui mutui prosperrima incrementa. Litteras S. V. nobis per nobilem P(etrum) allatas, e quibus sinceritatem affectus vestri erga nos comperimus, suscepimus multum grate. Prout vero ipsa eadem V. S. per eundem P(etrum) vi credentie pro persona sui in vna litterarum scripte, quedam intimauit et narranda per ipsum in carta speciali seorsum consignari disposuit, videlicet de domino marchione Brandenburgensi, qualiter ipse apud ipsam V. S. ex illa exercitus sui ceterorumque sacri imperii electorum et principum Almaniarum oc. expedicione in campis proxime habita Bohemicalibus contra hereticos redderetur suspectus; et qualiter idem dominus marchio ad sermum principem D. Wla- dislaum et fratrem oc. pro copule matrimonii inter filium ipsius marchionis et eiusdem domini regis filiam consumacione inten- deret proficisci oc. Et similiter per omnia ipsa V. S. domino regi predicto scripsit et intimauit, que singula plena comprehen- dimus racione. Scire velit V. S. quod de aduentu domini mar- chionis neque ipsi domino regi Polonie predicto neque nobis quidquam hactenus innotuit, sed nec preuius in eo ipso nunccius quis apparuit, verum et post eandem exercitualem Bohemicam expedicionem neque ipse dominus rex Polonie neque nos aliquem nuncciorum domini predicti marchionis vidimus ad nos venisse. Taliter igitur cum prefato domino rege Polonie fratre vestro et nostro carissimo condiximus et conclusimus, vt dum in regno suo Polonie domino fauente quod in breui speratur puta ad carnispriuium proxime futurum constitutus fuerit, ad V. S. per- sonalem presenciam solempnes suos nunccios in eisdem et aliis arduis negociis amborum nostrum informatos intendens diriget pre supposito, si S. eandem V. in propinquioribus contigerit inueniri partibus, qui si in remocioribus constituamini, ex tunc
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586 leuiores mittentur nunccii, et nichilominus similiter de intencio- nibus bene informati. Ceterum in secunda litterarum scribit V. nobis S. quomodo fama afflata ad vsque audienciam V. S. foret de Bohemia, qualiter dominus rex Polonie frater vtriusque no- strum carissimus et nos pro liberacione ducis Sigismundi et pro- exercitus in Slesiam mouendi instruccione litteras promotorias et persuasorias scripsissemus oc. Princeps serenissime, non longo autem temporis interuallo scripserat V. S. similem famam ad nos perferre ventilem et volatilem, qualiter duces Slesie ab obediencia et subieccione vestris per oblectamenta et attrac- ciones nostras allicerentur oc. Reuideat V. S. si vterque hee diuage et false conflate sibinuincem fame non contradicant. Sicut igitur scribit V. S. se talia de nobis non credere, quod firmiter de vobis credimus, sic decerto et cetera petimus non credatis. Nedum namque ea facere, sed nec mentis nostre extitit aliqua- liter cogitare, prout et si de S. V. quidpiam talium ventiliter conflatorum quod absit ad nostri perueniret auditum, de cer- tissimo credatis, nedum ea non credere, sed nec nominari sine- mus, ipsis repulsam pocius indicendo. Datum in Dawgy, in con- uersione sancti Pauli anno XXVIII°. 499. 1428 s. d. (m. Febr.) (Göttingen). Mandat des Göttinger Rathes über die Einsammlung der vorgeschriebenen Hussensteuer in seinen Dörfern. (Dr. Gustav Schmidts Beiträge oc. aus dem Archive von Göttingen.) Umme dat gelt to sammende up de kettere schal me dyt kundighen: Jowelk cristenmynsche in wertlikem state, nemedes darvon utghescheyden, de 15 jar edder darenboven olt ist, dat sy mannes - edder vruwenname, schal gheven eynen Bemeschen gross. edder des ghewert. Hedde aver der welk 200 fl. wort gudes boven schult edder mere, doch beneden 1000 fl., der scholde itlik 1/2 fl. gheven, unde darmede des Bemeschen denne los wesen. Hedde he awer 1000 fl. wort gudes edder darenboven, wu vele des
586 leuiores mittentur nunccii, et nichilominus similiter de intencio- nibus bene informati. Ceterum in secunda litterarum scribit V. nobis S. quomodo fama afflata ad vsque audienciam V. S. foret de Bohemia, qualiter dominus rex Polonie frater vtriusque no- strum carissimus et nos pro liberacione ducis Sigismundi et pro- exercitus in Slesiam mouendi instruccione litteras promotorias et persuasorias scripsissemus oc. Princeps serenissime, non longo autem temporis interuallo scripserat V. S. similem famam ad nos perferre ventilem et volatilem, qualiter duces Slesie ab obediencia et subieccione vestris per oblectamenta et attrac- ciones nostras allicerentur oc. Reuideat V. S. si vterque hee diuage et false conflate sibinuincem fame non contradicant. Sicut igitur scribit V. S. se talia de nobis non credere, quod firmiter de vobis credimus, sic decerto et cetera petimus non credatis. Nedum namque ea facere, sed nec mentis nostre extitit aliqua- liter cogitare, prout et si de S. V. quidpiam talium ventiliter conflatorum quod absit ad nostri perueniret auditum, de cer- tissimo credatis, nedum ea non credere, sed nec nominari sine- mus, ipsis repulsam pocius indicendo. Datum in Dawgy, in con- uersione sancti Pauli anno XXVIII°. 499. 1428 s. d. (m. Febr.) (Göttingen). Mandat des Göttinger Rathes über die Einsammlung der vorgeschriebenen Hussensteuer in seinen Dörfern. (Dr. Gustav Schmidts Beiträge oc. aus dem Archive von Göttingen.) Umme dat gelt to sammende up de kettere schal me dyt kundighen: Jowelk cristenmynsche in wertlikem state, nemedes darvon utghescheyden, de 15 jar edder darenboven olt ist, dat sy mannes - edder vruwenname, schal gheven eynen Bemeschen gross. edder des ghewert. Hedde aver der welk 200 fl. wort gudes boven schult edder mere, doch beneden 1000 fl., der scholde itlik 1/2 fl. gheven, unde darmede des Bemeschen denne los wesen. Hedde he awer 1000 fl. wort gudes edder darenboven, wu vele des
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587 were, de scholde 1 fl. gheven unde des Bemeschen darmede ok los wesen. Unde dyt gelt schullen sammen de pherner in jowelkem dorpe, tweyne alderlude, tweyne von den ghemeynen buren, dat unbesproken vrome lude syn, unde darto de amptman des dor- pes: de sesse dar ore eyde to don schullen unde dat mit deme gelde holden, alse dat bescreven is, das me one to wel- tende don schal. De Cardenal heft vullenkomen aflat ghegheven aller sunde von schult unde von pyne de jennen, de up de kettere theen unde truwelken teghen se vechten edder in deme stride er- slaghen wörden. We ok sin gelt gheve, dat eyneme jowelken ghesat is, edder mere von guden willen gheve to hulpe teghen de kettere edder hantrekinge darto dede, deme heft de sulve Cardenal 100 daghe aflates ghegheven. We sodanne gelt, alse up one ghesat is, nicht engheve twischen hir unde deme sondaghe Reminiscere (29 Febr.), de scholde in deme banne wesen, alse de Cardenal over aflat unde ban des synen breff ghegheven heft. Item dat jowelk pherner mit synen twen alderluden der kerken unde mit twen vromen ghemeynen umbesprokenen synen buren komen schal to Gottingen in de stad nu an sondaghe Invocavit (22 Febr.) negest komende na etende up dat kophus. Welk mynsche ok dusses nicht enhelde, weddersteyde öme von der wegen wat, des enwillen men se nicht verdeghe- dinghen.
587 were, de scholde 1 fl. gheven unde des Bemeschen darmede ok los wesen. Unde dyt gelt schullen sammen de pherner in jowelkem dorpe, tweyne alderlude, tweyne von den ghemeynen buren, dat unbesproken vrome lude syn, unde darto de amptman des dor- pes: de sesse dar ore eyde to don schullen unde dat mit deme gelde holden, alse dat bescreven is, das me one to wel- tende don schal. De Cardenal heft vullenkomen aflat ghegheven aller sunde von schult unde von pyne de jennen, de up de kettere theen unde truwelken teghen se vechten edder in deme stride er- slaghen wörden. We ok sin gelt gheve, dat eyneme jowelken ghesat is, edder mere von guden willen gheve to hulpe teghen de kettere edder hantrekinge darto dede, deme heft de sulve Cardenal 100 daghe aflates ghegheven. We sodanne gelt, alse up one ghesat is, nicht engheve twischen hir unde deme sondaghe Reminiscere (29 Febr.), de scholde in deme banne wesen, alse de Cardenal over aflat unde ban des synen breff ghegheven heft. Item dat jowelk pherner mit synen twen alderluden der kerken unde mit twen vromen ghemeynen umbesprokenen synen buren komen schal to Gottingen in de stad nu an sondaghe Invocavit (22 Febr.) negest komende na etende up dat kophus. Welk mynsche ok dusses nicht enhelde, weddersteyde öme von der wegen wat, des enwillen men se nicht verdeghe- dinghen.
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588 500. 1428, Febr. 16 (Köln). Der Cardinallegat Heinrich aus England an den Erzbischof von Salz- burg und dessen Suffragane: da der Termin (17 Febr.) zur Erlegung der angeordneten Hussensteuer von Vielen nicht habe eingehalten werden können, so erlaubt er mit Denjenigen, die es später thun würden, Nach- sicht zu haben. (Andreac Ratisbon. Supplementa fol. 442 sq.) Heinricus miseracione diuina tituli sancti Eusebii sacro- sancte Romane ecclesie presbyter cardinalis, de Anglia wlgariter nuncupatus, per vniuersam Germaniam ac Hungarie et Bohemie regna, nec non in causa fidei per orbem vniuersum apostolice sedis de latere legatus. Venerabilibus fratribus, archiepiscopo Salczburgensi et eius suffraganeis, salutem et sinceram in domino caritatem. Cum nos nuper super execucione auisatorum et conclu- sorum in congregacione per nos et alios tam ecclesiasticos quam seculares principes, prelatos, comites, proceres, nobiles et alios christiani nominis zelatores Frankchfordie, Moguntinensis dyo- cesis, nostra ymo uerius apostolica auctoritate in multitudine copiosa conuocatos ultimo habita, presertim quo ad contribu- cionem per quemlibet tam ecclesiasticum quam secularem christi- fidelem pro extirpacione perfidissimorum hereticorum in regno Bohemie et partibus illi conterminis prochdolor seuiencium iuxta auisata et conclusa huiusmodi faciendam, et ante decimam septi- mam diem presentis mensis Februarii per quemlibet ipsorum christifidelium cuiuscunque preeminencie, status, gradus, ordinis, uel condicionis extiterit, pro rata ipsum secundum dicta auisata et conclusa contingencia effectualiter tribuendam et persoluen- dam, nostras certi tenoris literas diuersas suspensionis, excom- municacionis et interdicti sentencias in se continentes emiseri- mus. Et sicut accepimus, predicta contribucio in vestris ciui- tate et dyocesi infra dictum terminum, cuius finis instare dinos- citur, tum propter ipsius termini breuitatem ac earundem ciui- tatum et dyocesis amplitudinem, tum eciam propter inopiam et penuriam quorumdam soluere debencium, ac alias diuersas causas
588 500. 1428, Febr. 16 (Köln). Der Cardinallegat Heinrich aus England an den Erzbischof von Salz- burg und dessen Suffragane: da der Termin (17 Febr.) zur Erlegung der angeordneten Hussensteuer von Vielen nicht habe eingehalten werden können, so erlaubt er mit Denjenigen, die es später thun würden, Nach- sicht zu haben. (Andreac Ratisbon. Supplementa fol. 442 sq.) Heinricus miseracione diuina tituli sancti Eusebii sacro- sancte Romane ecclesie presbyter cardinalis, de Anglia wlgariter nuncupatus, per vniuersam Germaniam ac Hungarie et Bohemie regna, nec non in causa fidei per orbem vniuersum apostolice sedis de latere legatus. Venerabilibus fratribus, archiepiscopo Salczburgensi et eius suffraganeis, salutem et sinceram in domino caritatem. Cum nos nuper super execucione auisatorum et conclu- sorum in congregacione per nos et alios tam ecclesiasticos quam seculares principes, prelatos, comites, proceres, nobiles et alios christiani nominis zelatores Frankchfordie, Moguntinensis dyo- cesis, nostra ymo uerius apostolica auctoritate in multitudine copiosa conuocatos ultimo habita, presertim quo ad contribu- cionem per quemlibet tam ecclesiasticum quam secularem christi- fidelem pro extirpacione perfidissimorum hereticorum in regno Bohemie et partibus illi conterminis prochdolor seuiencium iuxta auisata et conclusa huiusmodi faciendam, et ante decimam septi- mam diem presentis mensis Februarii per quemlibet ipsorum christifidelium cuiuscunque preeminencie, status, gradus, ordinis, uel condicionis extiterit, pro rata ipsum secundum dicta auisata et conclusa contingencia effectualiter tribuendam et persoluen- dam, nostras certi tenoris literas diuersas suspensionis, excom- municacionis et interdicti sentencias in se continentes emiseri- mus. Et sicut accepimus, predicta contribucio in vestris ciui- tate et dyocesi infra dictum terminum, cuius finis instare dinos- citur, tum propter ipsius termini breuitatem ac earundem ciui- tatum et dyocesis amplitudinem, tum eciam propter inopiam et penuriam quorumdam soluere debencium, ac alias diuersas causas
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589 verisimiliter non poterat saltim plenarie exigi, persolui et leuari, et propterea timeatur, aliquos infra dictas ciuitates et dyoceses constitutos propter non solucionem porcionum eos in hac parte, ut premittitur, contingencium infra dictum terminum faciendum verisimiliter incursuros. Nos igitur, qui pro ulteriori execucione extirpacionis huius- modi ab hys Germanie partibus, animo tamen ad illas quan- tocius id auctore domino comode fieri poterit reuertendi, nos aliquamdiu absentare intendimus et singulorum christifidelium animarum salutem feruenti desiderio affectamus, ne si qui for- san, quod absit, dictas penas et sentencias quomodolibet in- currerit, absolucionis eorum beneficium propter absenciam no- stram huiusmodi protelari contingat, Circumspeccioni Vestre auc- toritate legacionis, qua fungimur, tenore presencium committimus et mandamus, quatenus quilibet vestrum per se uel alium seu alios omnes et singulos suarum ciuitatum et dyocesis, quos propter retardacionem solucionis dicte contribucionis prefatis sentenciis et censuris vel earum aliqua innodari, uel eorum ecclesias siue loca ecclesiastico interdicto supponi contigerit, si hoc humiliter pecierint, post satisfaccionem condignam ab huius- modi sentenciis penis et censuris auctoritate predicta absoluat, hac uice in forma ecclesie consueta, et iniungat inde cuilibet eorum pro modo culpe penitenciam salutarem, ac alia, que de jure fuerint iniungenda; Interdicta quoque huiusmodi pari modo relaxet. Et nichilominus cum predictis super irregularitate, si quam forsan dictis ligati sentenciis tamquam simplices et iuris ignari, diuina tamen non in contemptum clauium celebrando uel inmiscendo se illis contraxerint, eis tamen prius ad tempus de quo visum fuerit, a suorum ordinum execucione suspensis, eadem auctoritate nunc dispenset, omnem inhabilitatis et infamie macu- lam seu notam per ipsos occasione premissorum quomodolibet contractam penitus abolentes, prouiso, ne uos uel subdelegati vestri seu alter vestrum uel eorum pretextu absolucionis, relaxa- cionis, uel dispensacionis huiusmodi pecunias uel res alias tem- porales ab aliquo preter necessarias et moderatas pro litteris si superinde confecte fuerint expensas aliquatenus exigere uel recipere presumatis, presumant seu presumat, sub excommunica- cionis pena, quam contrafacientes incurrere volumus ipso facto.
589 verisimiliter non poterat saltim plenarie exigi, persolui et leuari, et propterea timeatur, aliquos infra dictas ciuitates et dyoceses constitutos propter non solucionem porcionum eos in hac parte, ut premittitur, contingencium infra dictum terminum faciendum verisimiliter incursuros. Nos igitur, qui pro ulteriori execucione extirpacionis huius- modi ab hys Germanie partibus, animo tamen ad illas quan- tocius id auctore domino comode fieri poterit reuertendi, nos aliquamdiu absentare intendimus et singulorum christifidelium animarum salutem feruenti desiderio affectamus, ne si qui for- san, quod absit, dictas penas et sentencias quomodolibet in- currerit, absolucionis eorum beneficium propter absenciam no- stram huiusmodi protelari contingat, Circumspeccioni Vestre auc- toritate legacionis, qua fungimur, tenore presencium committimus et mandamus, quatenus quilibet vestrum per se uel alium seu alios omnes et singulos suarum ciuitatum et dyocesis, quos propter retardacionem solucionis dicte contribucionis prefatis sentenciis et censuris vel earum aliqua innodari, uel eorum ecclesias siue loca ecclesiastico interdicto supponi contigerit, si hoc humiliter pecierint, post satisfaccionem condignam ab huius- modi sentenciis penis et censuris auctoritate predicta absoluat, hac uice in forma ecclesie consueta, et iniungat inde cuilibet eorum pro modo culpe penitenciam salutarem, ac alia, que de jure fuerint iniungenda; Interdicta quoque huiusmodi pari modo relaxet. Et nichilominus cum predictis super irregularitate, si quam forsan dictis ligati sentenciis tamquam simplices et iuris ignari, diuina tamen non in contemptum clauium celebrando uel inmiscendo se illis contraxerint, eis tamen prius ad tempus de quo visum fuerit, a suorum ordinum execucione suspensis, eadem auctoritate nunc dispenset, omnem inhabilitatis et infamie macu- lam seu notam per ipsos occasione premissorum quomodolibet contractam penitus abolentes, prouiso, ne uos uel subdelegati vestri seu alter vestrum uel eorum pretextu absolucionis, relaxa- cionis, uel dispensacionis huiusmodi pecunias uel res alias tem- porales ab aliquo preter necessarias et moderatas pro litteris si superinde confecte fuerint expensas aliquatenus exigere uel recipere presumatis, presumant seu presumat, sub excommunica- cionis pena, quam contrafacientes incurrere volumus ipso facto.
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590 Datum Colonie XVI Kal. Marcii, pontificatus sanctissimi in Christo patris et domini nostri, domini Martini, diuina proui- dencia pape quinti, anno vndecimo. 501. 1428, Febr. 21 (Glatz.) Böhmische Herren an den Cardinallegaten Heinrich und den Markgr. Friedrich von Brandenburg: Glaubbrief für ihre Boten an dieselben. (Hofler 1. c. n. 17 [aus dom Orlg.].) Reverendissimo in Christo patri et domino domino Hen- rico oc. sancti Eusebii presbytero S. R. E. Cardinali Anglie ac illustri principi et domino domino Friderico Marchioni Brande- burgensi et Burgravio Nurenbergensi Capitaneis a sacro Imperio electis nec non venerabilibus in Christo patribus et dominis Archiepiscopis Episcopis primatibus et principibus tam spiritu- alibus quam secularibus in presenti termino in Nuremberga civitate Imperiali congregatis dominis nostris gratiosissimis: Jo- hannes de Oppoczen, Puotha de Czastolowicz, Hassko de Wal- denstein, Petrus de Zampach unacum aliis baronibus amicis nostris servicia et obedienciam debitam atque promptam pre- mittentes. Mittimus ad paternitatis et alte prosapie vestre pre- senciam Strenuum militem dominum Johannem de Wesselicz et famosum armigerum Franczkonem de Rosental quondam Magi- strum curie in montibus Chutnis, ostensores presencium, inten- tione super certis negociis factum presens tangentibus plenius informatos Supplicantes cum affectu Quatenus ipsis Dominatio Vestra in hiis que super negociis hujusmodi pro parte nostra gratie vestre retulerint fidem dignetur adhibere creditivam tan- quam Dominacioni Vestre propriis loqueremur in personis. Dat. cum appressione sigillorum nostrorum in Glaz, sabato ante do- minicam Invocavit, anno domini millesimo quadringentesimo vi- cesimo octavo. Cum 3 sigillis.
590 Datum Colonie XVI Kal. Marcii, pontificatus sanctissimi in Christo patris et domini nostri, domini Martini, diuina proui- dencia pape quinti, anno vndecimo. 501. 1428, Febr. 21 (Glatz.) Böhmische Herren an den Cardinallegaten Heinrich und den Markgr. Friedrich von Brandenburg: Glaubbrief für ihre Boten an dieselben. (Hofler 1. c. n. 17 [aus dom Orlg.].) Reverendissimo in Christo patri et domino domino Hen- rico oc. sancti Eusebii presbytero S. R. E. Cardinali Anglie ac illustri principi et domino domino Friderico Marchioni Brande- burgensi et Burgravio Nurenbergensi Capitaneis a sacro Imperio electis nec non venerabilibus in Christo patribus et dominis Archiepiscopis Episcopis primatibus et principibus tam spiritu- alibus quam secularibus in presenti termino in Nuremberga civitate Imperiali congregatis dominis nostris gratiosissimis: Jo- hannes de Oppoczen, Puotha de Czastolowicz, Hassko de Wal- denstein, Petrus de Zampach unacum aliis baronibus amicis nostris servicia et obedienciam debitam atque promptam pre- mittentes. Mittimus ad paternitatis et alte prosapie vestre pre- senciam Strenuum militem dominum Johannem de Wesselicz et famosum armigerum Franczkonem de Rosental quondam Magi- strum curie in montibus Chutnis, ostensores presencium, inten- tione super certis negociis factum presens tangentibus plenius informatos Supplicantes cum affectu Quatenus ipsis Dominatio Vestra in hiis que super negociis hujusmodi pro parte nostra gratie vestre retulerint fidem dignetur adhibere creditivam tan- quam Dominacioni Vestre propriis loqueremur in personis. Dat. cum appressione sigillorum nostrorum in Glaz, sabato ante do- minicam Invocavit, anno domini millesimo quadringentesimo vi- cesimo octavo. Cum 3 sigillis.
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591 502. 1428, Febr. 21 (Olmütz.) Der Rath von Olmütz an Herzog Albrecht von Österreich: Widerlegung des Gerüchtes, als habe er bei ihm um kein „merkliches Volk" für seine Stadt werben lassen. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 17a.) Duci Austrie. Hochgeborner furste oc. Ewern furstenlichen gnaden thun wir zuwissen, das vns zugeschriben ist, wie wir beschuldigt werden, das vnsere Botschafft, die wir in werbung am nehsten zu Ewr. Durchleuch, gesant haben, zu E. G. gesprochen sol haben, das Ew. Grosmechtikeit kein merklich volk herein zu vns in E. G. geslos nicht schicken solt, wann wir in der stat kein Notdurfft nicht hetten, das man besargt, es möcht die Stat mitsampt dem volk vorlorn werden, vnd wie man spricht, kwem ein volk in die Stat, das würde mitsampt der Stat über- geben, vmb deswillen vns E. G. keinen zuschub hat wellen thun, doraws dem ganczen landt nichtez nutczes ergyng oc. Haben wir vmb deswillen den Edln herrn Janen von Ewlenburg hauptman zu vns vnd Wenczeslaum vnsern getrewen Statschreiber, die bey E. G. in sulcher botschafft gewesen sein, zu rede gesatczt, vnd vns sulche botschafft als sie gegen E. G. geworben haben, lassen voranderweiten. Die sich Irer werbung berüffen vf E. G., E. G. Räte vnd auch vf den Edln herrn Janen von Lompnicz, hauptman in Merhern, das sie sulichs nicht geworben haben. Nemlichen vorrüfft sich vnser Statschreiber vf ein schrifft, die er noch seiner werbung zu E. G. geheisse geschriben vnd Ew. Hochmechtikeit gegeben hat, die E. G. auch beliben ist, der er vns widerumb ein abschrifft von wart zu wart zugebrocht hat, in der vnder andern artickln Ew. G. neben vnserm beuelhnüs der feinde maynung vnd beslissung zu Preraw awsgetragen vor- kundigt sein, als das E. G. in derselben schrifft vnserer wer- bung noch vernemen mag, dodurch wir E. G. als dye getrewen haben lassen wornen, das der veinde böslistikeit vnderkomen möchte werden, das sie vns hernach icht mit notdurfft genötten
591 502. 1428, Febr. 21 (Olmütz.) Der Rath von Olmütz an Herzog Albrecht von Österreich: Widerlegung des Gerüchtes, als habe er bei ihm um kein „merkliches Volk" für seine Stadt werben lassen. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 17a.) Duci Austrie. Hochgeborner furste oc. Ewern furstenlichen gnaden thun wir zuwissen, das vns zugeschriben ist, wie wir beschuldigt werden, das vnsere Botschafft, die wir in werbung am nehsten zu Ewr. Durchleuch, gesant haben, zu E. G. gesprochen sol haben, das Ew. Grosmechtikeit kein merklich volk herein zu vns in E. G. geslos nicht schicken solt, wann wir in der stat kein Notdurfft nicht hetten, das man besargt, es möcht die Stat mitsampt dem volk vorlorn werden, vnd wie man spricht, kwem ein volk in die Stat, das würde mitsampt der Stat über- geben, vmb deswillen vns E. G. keinen zuschub hat wellen thun, doraws dem ganczen landt nichtez nutczes ergyng oc. Haben wir vmb deswillen den Edln herrn Janen von Ewlenburg hauptman zu vns vnd Wenczeslaum vnsern getrewen Statschreiber, die bey E. G. in sulcher botschafft gewesen sein, zu rede gesatczt, vnd vns sulche botschafft als sie gegen E. G. geworben haben, lassen voranderweiten. Die sich Irer werbung berüffen vf E. G., E. G. Räte vnd auch vf den Edln herrn Janen von Lompnicz, hauptman in Merhern, das sie sulichs nicht geworben haben. Nemlichen vorrüfft sich vnser Statschreiber vf ein schrifft, die er noch seiner werbung zu E. G. geheisse geschriben vnd Ew. Hochmechtikeit gegeben hat, die E. G. auch beliben ist, der er vns widerumb ein abschrifft von wart zu wart zugebrocht hat, in der vnder andern artickln Ew. G. neben vnserm beuelhnüs der feinde maynung vnd beslissung zu Preraw awsgetragen vor- kundigt sein, als das E. G. in derselben schrifft vnserer wer- bung noch vernemen mag, dodurch wir E. G. als dye getrewen haben lassen wornen, das der veinde böslistikeit vnderkomen möchte werden, das sie vns hernach icht mit notdurfft genötten
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592 möchten, wiewol wir iczund von gotis gnaden ein benügen notdurfft in der Stat haben. Erkennet E. G. wie gar sweren vngelimppfen vnd grossen gram vns sulche beschuldigung, got weis mit vnrecht, gegen Steten, allem kreisse vnd dem ganczen landt machen möcht. Wann nu etczlich Stete vnd lewte vns bereit beschuldigen, das E. G. durch sulcher vnserer botschafft kein volk in disen nötten in kreiss nicht gesant hat, dodurch sich die Stete czwayen, die lewte an E. G. hulff vorhoffen, vnd etczlich desteree sich die veinde übrreden lassen möchten. Biten wir hierumb diemüticlich E. G. geruhe sulchs vndersteen vnd vns sulcher beschuldigung entschuldigen gegen Steten vnd lewten noch vnserer vnschuld. Wann wir abgotwil ee sterben wolden, ee wir in sulcher vbrgebung oc. derfunden solden werden. Vnd biten des ein genedige antwort. Dat. sabato ante Invocavit. 503. 1428, Mart. 12 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an den von Brünn: zur Widerlegung des Gerüchts von seiner Werbung beim Herzoge von Osterreich sendet er ihm die darüber ergangenen Zuschriften zu. (MS. Wonc. de Iglav. fol. 17b.) „Brunensibus propter similitudinem cause.“ Fruntlichen dinst zuuor Erbern vnd weisen liben frundt. Als Ir vns von vnserer botschaft wegen die wir zu vnsers herrn des Margraffen Gnaden fur dem getan hetten, zum ersten des herrn Wilhalmen von Wald vnd ewrs eidgenossen Czurwiczers brieff abschrift in ewerm brieff vorslossen zusante, dorynnen vermeldet wart, wie vnsere botschaft zu des Margraffen gnaden sold gesprochen haben. das Sein Gnad kein merklich volk hieryn zu vns in die Stat nicht schicken solt, wann wir demselben kein notdurft nicht solden in der Stat haben zu geben, dodurch man besargte es mocht die Stat mitsampt dem volk vorloren werden, vnd ab ein volk zu vns kwem. das wurd villeicht mitsampt der Stat vbrgeben. dorumb vns vnser genedigister herre keinen zu- schub mit volk zu thun gedacht hat. dodurch weder vns noch euch weder dem ganczen land nichtcz gutcz noch nutczes er-
592 möchten, wiewol wir iczund von gotis gnaden ein benügen notdurfft in der Stat haben. Erkennet E. G. wie gar sweren vngelimppfen vnd grossen gram vns sulche beschuldigung, got weis mit vnrecht, gegen Steten, allem kreisse vnd dem ganczen landt machen möcht. Wann nu etczlich Stete vnd lewte vns bereit beschuldigen, das E. G. durch sulcher vnserer botschafft kein volk in disen nötten in kreiss nicht gesant hat, dodurch sich die Stete czwayen, die lewte an E. G. hulff vorhoffen, vnd etczlich desteree sich die veinde übrreden lassen möchten. Biten wir hierumb diemüticlich E. G. geruhe sulchs vndersteen vnd vns sulcher beschuldigung entschuldigen gegen Steten vnd lewten noch vnserer vnschuld. Wann wir abgotwil ee sterben wolden, ee wir in sulcher vbrgebung oc. derfunden solden werden. Vnd biten des ein genedige antwort. Dat. sabato ante Invocavit. 503. 1428, Mart. 12 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an den von Brünn: zur Widerlegung des Gerüchts von seiner Werbung beim Herzoge von Osterreich sendet er ihm die darüber ergangenen Zuschriften zu. (MS. Wonc. de Iglav. fol. 17b.) „Brunensibus propter similitudinem cause.“ Fruntlichen dinst zuuor Erbern vnd weisen liben frundt. Als Ir vns von vnserer botschaft wegen die wir zu vnsers herrn des Margraffen Gnaden fur dem getan hetten, zum ersten des herrn Wilhalmen von Wald vnd ewrs eidgenossen Czurwiczers brieff abschrift in ewerm brieff vorslossen zusante, dorynnen vermeldet wart, wie vnsere botschaft zu des Margraffen gnaden sold gesprochen haben. das Sein Gnad kein merklich volk hieryn zu vns in die Stat nicht schicken solt, wann wir demselben kein notdurft nicht solden in der Stat haben zu geben, dodurch man besargte es mocht die Stat mitsampt dem volk vorloren werden, vnd ab ein volk zu vns kwem. das wurd villeicht mitsampt der Stat vbrgeben. dorumb vns vnser genedigister herre keinen zu- schub mit volk zu thun gedacht hat. dodurch weder vns noch euch weder dem ganczen land nichtcz gutcz noch nutczes er-
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593 geet oc. Dorauff wir Ewer Erberkeit lewterlich zugeschriben haben vnsers getrewes Statschreibers awsweisung. das er sich vor vnser mit dem Edln herrn Janken von Ewlenburg vnserm haubtman vnd mit einem Erbern vnserm Aldgesworen, In der gegenwurtikeit er vnsere botschafft vnsers herrn des Margraffen gnaden verczelt hat, vnd nemlich hat sich vnser Statschreiber rechtgeuertigt mit einer Copien die er vns wider zubrachte. der schrifft vnser werbung. die er noch vnsers herrn geheisse Seinen Gnaden geschriben vnd geantwort hat, das er sulchs als man vns beschuldigt nicht geworben hat, sunder als wir Im beuolhen haben, als Ewre Vorstendikeit pillich aws der Copien vnserer werbung, die Ir in demselbn vnserm briff von vns auch emp- fangen habt. vnd das auch von dem Edln herrn Janen von Lompnicz hauptman in Merhern villeicht vernomen habt. an den sich vnser vorgenannter Statschreiber auch beruffte. Nu ward vns daruff von Ew. Libe widerumb zugeschriben, wie Ir sulchs vnsere briff an herrn Wilhalm von Wald vnd an Czurwiczer die nu wider waren kumen gebrocht habt, die dann Irer zu- schreibung noch gancz voryechtn, von sulchen lewten, die bey vnsers herrn des Margraffen Gnaden nicht dy mynsten wern. die vns zu nennen von euch nicht töchten. Sunder wir solten vns des vor vnsers herrn Gnaden awsweisen vnd fertigen, So wenet Ir nicht anders dann das man die sachen würd vorant- worten oc. Hoffen wir abgotwil das es allen frumen wissent- lich ist, das wir in allen vnserer herren herfarten vor vnd iczund nye anders dann als getrewe frume leut derfunden sein worden vnd vnsers herrn Gn. sol vns ee sehen abgotwil sterben, ee wir an Seiner Gn. slos adr seinem volk anders dann getrewlich thun wolden. Vbrdas alles haben wir von sulcher sachen wegen vnsers genedigsten herrn Gn. briflich besant, vnd vns vnserer werbung begeben an Sein Gnad selbs, an seiner Gnaden Rate vnd an dy schrifft dy Seinen Gn. von vnsern Statschreiber geantwort ist, als oben berürt ist. Dorauff vns Sein Gn. widerumb schreibt, als Ir schen vnd vernemen wert aus der hierynne verslossen Copien Seiner Gn. briff, dorynnen vns auch S. G. die vorbe- rurte schrifft vnserer werbung, so Seinen Gn. (von) vnserm Stat- schreiber zu Wienne verreicht seyn, widerumb zugesant hat, der wir Ew. Weisheit hiemit auch ein abschrifft zusenden, die 38
593 geet oc. Dorauff wir Ewer Erberkeit lewterlich zugeschriben haben vnsers getrewes Statschreibers awsweisung. das er sich vor vnser mit dem Edln herrn Janken von Ewlenburg vnserm haubtman vnd mit einem Erbern vnserm Aldgesworen, In der gegenwurtikeit er vnsere botschafft vnsers herrn des Margraffen gnaden verczelt hat, vnd nemlich hat sich vnser Statschreiber rechtgeuertigt mit einer Copien die er vns wider zubrachte. der schrifft vnser werbung. die er noch vnsers herrn geheisse Seinen Gnaden geschriben vnd geantwort hat, das er sulchs als man vns beschuldigt nicht geworben hat, sunder als wir Im beuolhen haben, als Ewre Vorstendikeit pillich aws der Copien vnserer werbung, die Ir in demselbn vnserm briff von vns auch emp- fangen habt. vnd das auch von dem Edln herrn Janen von Lompnicz hauptman in Merhern villeicht vernomen habt. an den sich vnser vorgenannter Statschreiber auch beruffte. Nu ward vns daruff von Ew. Libe widerumb zugeschriben, wie Ir sulchs vnsere briff an herrn Wilhalm von Wald vnd an Czurwiczer die nu wider waren kumen gebrocht habt, die dann Irer zu- schreibung noch gancz voryechtn, von sulchen lewten, die bey vnsers herrn des Margraffen Gnaden nicht dy mynsten wern. die vns zu nennen von euch nicht töchten. Sunder wir solten vns des vor vnsers herrn Gnaden awsweisen vnd fertigen, So wenet Ir nicht anders dann das man die sachen würd vorant- worten oc. Hoffen wir abgotwil das es allen frumen wissent- lich ist, das wir in allen vnserer herren herfarten vor vnd iczund nye anders dann als getrewe frume leut derfunden sein worden vnd vnsers herrn Gn. sol vns ee sehen abgotwil sterben, ee wir an Seiner Gn. slos adr seinem volk anders dann getrewlich thun wolden. Vbrdas alles haben wir von sulcher sachen wegen vnsers genedigsten herrn Gn. briflich besant, vnd vns vnserer werbung begeben an Sein Gnad selbs, an seiner Gnaden Rate vnd an dy schrifft dy Seinen Gn. von vnsern Statschreiber geantwort ist, als oben berürt ist. Dorauff vns Sein Gn. widerumb schreibt, als Ir schen vnd vernemen wert aus der hierynne verslossen Copien Seiner Gn. briff, dorynnen vns auch S. G. die vorbe- rurte schrifft vnserer werbung, so Seinen Gn. (von) vnserm Stat- schreiber zu Wienne verreicht seyn, widerumb zugesant hat, der wir Ew. Weisheit hiemit auch ein abschrifft zusenden, die 38
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594 Ir mögt gen der vorigen vorhörn vnd aus den allen vernemen, ab vns gütlich adr vngutlich geschicht. Dat. fer. VIs ante Letare. 504. 1428, Mart. 15 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Magdeburg: der in Nürnberg am 29 Febr. zusammengekommene Fürstentag sei auf Georgi 23 Apr. wieder verlängert worden. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 20.) Ratmannen vnd Innigesmeistern der alten stat Magdeburg. Ersamen Herren vnd besunder lieben frewnde! Als vns ewer fürsichtikeit verschriben vnd gebetten hat, ewer weisheit etwas zuuerschreiben von der abschaidung des tages, der von des anslags wegen wider die keczer zu Beheim bey vns gewesen sey oc., das haben wir wol vernomen. Nu als ewr ersamkeit wol vernomen mag haben, wie nehst zu frankfurt vnd zu Heydel- berg ein anslag von derselben sache wegen furgenomen ist worden, darynnen sunderlich gelawt hat, daz vnser gnedig Herren . ... die kurfürsten, Fürsten vnd stette auf den nehstuergangen Sunntag Reminiscere (29 Febr.) zu vns komen oder schiken sölten, also seyn bey vns gewesen vnser gnedig Herren marggraf Fri- drich von Brandenburg.... der Bischof von Bamberg vnd Herczog Johans von Peyern mit Irselbs persone, vnd etlicher anderr vnserr gnedigen Herren .... der Kurfürsten vnd Fürsten erber botschafte, vnd haben sich miteinander vnderredt, vnd als vil sie vns dauon gesagt haben, daz hat gelawtt auf sölliche meynung, daz sie auf sand görgen tag (23 Apr.) schieristkünftig darumb wider zu vns kommen oder schiken süllen, den dingen nachzugeen, als verlassen sey. Denn wo wir ewer fürsichtikeit Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIs post dominicam Letare.
594 Ir mögt gen der vorigen vorhörn vnd aus den allen vernemen, ab vns gütlich adr vngutlich geschicht. Dat. fer. VIs ante Letare. 504. 1428, Mart. 15 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Magdeburg: der in Nürnberg am 29 Febr. zusammengekommene Fürstentag sei auf Georgi 23 Apr. wieder verlängert worden. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 20.) Ratmannen vnd Innigesmeistern der alten stat Magdeburg. Ersamen Herren vnd besunder lieben frewnde! Als vns ewer fürsichtikeit verschriben vnd gebetten hat, ewer weisheit etwas zuuerschreiben von der abschaidung des tages, der von des anslags wegen wider die keczer zu Beheim bey vns gewesen sey oc., das haben wir wol vernomen. Nu als ewr ersamkeit wol vernomen mag haben, wie nehst zu frankfurt vnd zu Heydel- berg ein anslag von derselben sache wegen furgenomen ist worden, darynnen sunderlich gelawt hat, daz vnser gnedig Herren . ... die kurfürsten, Fürsten vnd stette auf den nehstuergangen Sunntag Reminiscere (29 Febr.) zu vns komen oder schiken sölten, also seyn bey vns gewesen vnser gnedig Herren marggraf Fri- drich von Brandenburg.... der Bischof von Bamberg vnd Herczog Johans von Peyern mit Irselbs persone, vnd etlicher anderr vnserr gnedigen Herren .... der Kurfürsten vnd Fürsten erber botschafte, vnd haben sich miteinander vnderredt, vnd als vil sie vns dauon gesagt haben, daz hat gelawtt auf sölliche meynung, daz sie auf sand görgen tag (23 Apr.) schieristkünftig darumb wider zu vns kommen oder schiken süllen, den dingen nachzugeen, als verlassen sey. Denn wo wir ewer fürsichtikeit Lieb oder Dienst oc. Datum feria IIs post dominicam Letare.
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595 505. 1428, Mart. 21 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an den von Brünn: nochmals über den durch seine Botschaft an den Herzog erregten „Argwohn". (MS. Wenc. de Iglav. fol. 183.) „Brunensibus." Vnsern fruntlichen dinst zuuor Erbern oc. In ewrer Er- berkeit brief von vnserer an vnsers genedigisten herrn des Margraffen Grosmechtikeit geworbener botschafft wegen vns iczund abr zugeschriben, Ewre Libe vns vermeldet, das ir in guter warnung mit trewen an ark in einer gehaym, als wir an- einander pflichtig sein, dy beschuldigung vnserer botschafft zu- geschriben habt vnd gedacht das mit danck in einer gehaim zu belaibn oc. Ewre Erberkeit hat in vnserm ersten zuschreiben zuhant mogen vernemen, das vns ewre warnung angnem vnd gancz zu danck ist, der wir Ew. Libe dankten vnd noch danken vnd des herrn Wilhalm gnaden auch muntlich danken wellen vnd vmb Sein Edlkeit noch vnserm ganczn vermogen verdinen wellen. Sunder vnserer botschaft beschuldigung habn wir noch notdurfft an den edlen herrn Janen vnsern hauptman mussen brengen, wann sulche botschafft herr Jan vnser hauptman mit vns vnd wir mit Im nach Rate vnd willen vnserer eldisten neben vnsern sweren vnd grosanlig(enden) nöten vnd twank, so vnsers herrn des Margraffen Gnaden Gesloss, das vnserm haubtman beuolhen ist vnd vns anligen zuthun eynswarden vnsers h. des Margr. Gn. als seine getrewen zuuormelden. Vf das sich herr Jan selbs derpote in sulcher seiner vnd vnserer botschafft zu vnsers herrn Gnaden zureiten, begerunde, das wir Im ymant zufugen solden, der sulch nöt vnd twank, die wir mit Seiner Edlkeit mermoln betrachten vnd schrifftlich articulirten, vnsers herrn des Margraffen Gn. dewtcz kunde vorczelen. Vf das wir Im vnsern liben Statschreiber zufügten, der sulich botschafft vnsers herrn des fürsten Gn. von vnsers hauptman vnd vnsern wegen in seiner gegenwurtikeit hat verczalt vnd mit herrn Janen als vmb ein einformige botschafft antwort von vnsers herrn gn. enpfangen vnd furpas awr eintrechticlich vns zuge- 38*
595 505. 1428, Mart. 21 (Olmütz). Der Rath von Olmütz an den von Brünn: nochmals über den durch seine Botschaft an den Herzog erregten „Argwohn". (MS. Wenc. de Iglav. fol. 183.) „Brunensibus." Vnsern fruntlichen dinst zuuor Erbern oc. In ewrer Er- berkeit brief von vnserer an vnsers genedigisten herrn des Margraffen Grosmechtikeit geworbener botschafft wegen vns iczund abr zugeschriben, Ewre Libe vns vermeldet, das ir in guter warnung mit trewen an ark in einer gehaym, als wir an- einander pflichtig sein, dy beschuldigung vnserer botschafft zu- geschriben habt vnd gedacht das mit danck in einer gehaim zu belaibn oc. Ewre Erberkeit hat in vnserm ersten zuschreiben zuhant mogen vernemen, das vns ewre warnung angnem vnd gancz zu danck ist, der wir Ew. Libe dankten vnd noch danken vnd des herrn Wilhalm gnaden auch muntlich danken wellen vnd vmb Sein Edlkeit noch vnserm ganczn vermogen verdinen wellen. Sunder vnserer botschaft beschuldigung habn wir noch notdurfft an den edlen herrn Janen vnsern hauptman mussen brengen, wann sulche botschafft herr Jan vnser hauptman mit vns vnd wir mit Im nach Rate vnd willen vnserer eldisten neben vnsern sweren vnd grosanlig(enden) nöten vnd twank, so vnsers herrn des Margraffen Gnaden Gesloss, das vnserm haubtman beuolhen ist vnd vns anligen zuthun eynswarden vnsers h. des Margr. Gn. als seine getrewen zuuormelden. Vf das sich herr Jan selbs derpote in sulcher seiner vnd vnserer botschafft zu vnsers herrn Gnaden zureiten, begerunde, das wir Im ymant zufugen solden, der sulch nöt vnd twank, die wir mit Seiner Edlkeit mermoln betrachten vnd schrifftlich articulirten, vnsers herrn des Margraffen Gn. dewtcz kunde vorczelen. Vf das wir Im vnsern liben Statschreiber zufügten, der sulich botschafft vnsers herrn des fürsten Gn. von vnsers hauptman vnd vnsern wegen in seiner gegenwurtikeit hat verczalt vnd mit herrn Janen als vmb ein einformige botschafft antwort von vnsers herrn gn. enpfangen vnd furpas awr eintrechticlich vns zuge- 38*
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596 bracht von dannen herrn Jan die botschafft sowol als vns an- langt vnd angeet. Mag Ewre Weisheit selbs erkennen, das vns das vnserm hauptman als ir selbs tet nicht tocht zuuorsueigen, sunder vns des vor vnsers herrn des Margr. gn. mittenander als vmb ein ebenformige botschaft zuuorantworten vnd vns aws- zuweisen, als vns Ew. Verstendikeit durch ewre briefe selbs übete vns des vor vnserns herrn (gn.) awszuweisen. Vnd in sulcher awsweisung ist herr Wilhalm, weder der Czurowiczer noch auch Ew. Libe nicht vermeldet worden. Dorauff vnsers herrn grosmechtige Gute noch lawtrer gerechtikeit hern Janen vnd vns widerumb zuschreibund der beschuldigung miteinander genediclich entschuldigt mit lawtern worten, als Ew. Weisheit in Seiner Gnaden briff abschrifft mag vernemen, dorynnen wir den Arkwan, den Ir sunderlich berürt, neben den worten die dofür vnd dornach beschriben solen .. nicht anders dann es geschriben stet mögen vernemen. Daran wir vns wal lassen benügen, vnd euch dorum nicht wellen verd... noch vns gegen ymand arkwanen. Sunder Ew. Lib mag des gancz sicher vnd gewis sein, das wir euch vngern kegen ymant vnwillen machen walden, villiber alle vnd nemlich vnser hauptman neben ewrer begir zu ewrer libschafft vnd frunthabung vben vnd anhalden mit ganczem vermögen. Vnd getrawn euch ye als vnsern liben frunden, den wir nicht danne alles gutes in der warheit günnen, Ir werdet vns sulcher vnserer awsweisung gern günnen vnd sich neben vns der mit erfrewen, als wir teten gegen Ew. Libe. Sunderlich senden wir hiemit Ewrer Fruntschafft newe czeitung vns zugeschriben. Dat. dominica Judica oc. 506. 1428, Mart. 21 (Liegnitz). Der Rath von Liegnitz an die Sechsstädte: die Ketzer haben Frankenstein und Kamenz eingenommen und da viel Böses verübt: man möge mit aller Macht aufsitzen oc. (Scultetus II, 81b [ann. 1428].) Senatus Lignicens. an Foite, Mann vnd Stete der Land vnd Steten Budissin oc. Wir lassen euch wissen, das leider die bösen Kätzer vnd Gotisvorechter sich mit macht gen Frankenstein gewand vnd
596 bracht von dannen herrn Jan die botschafft sowol als vns an- langt vnd angeet. Mag Ewre Weisheit selbs erkennen, das vns das vnserm hauptman als ir selbs tet nicht tocht zuuorsueigen, sunder vns des vor vnsers herrn des Margr. gn. mittenander als vmb ein ebenformige botschaft zuuorantworten vnd vns aws- zuweisen, als vns Ew. Verstendikeit durch ewre briefe selbs übete vns des vor vnserns herrn (gn.) awszuweisen. Vnd in sulcher awsweisung ist herr Wilhalm, weder der Czurowiczer noch auch Ew. Libe nicht vermeldet worden. Dorauff vnsers herrn grosmechtige Gute noch lawtrer gerechtikeit hern Janen vnd vns widerumb zuschreibund der beschuldigung miteinander genediclich entschuldigt mit lawtern worten, als Ew. Weisheit in Seiner Gnaden briff abschrifft mag vernemen, dorynnen wir den Arkwan, den Ir sunderlich berürt, neben den worten die dofür vnd dornach beschriben solen .. nicht anders dann es geschriben stet mögen vernemen. Daran wir vns wal lassen benügen, vnd euch dorum nicht wellen verd... noch vns gegen ymand arkwanen. Sunder Ew. Lib mag des gancz sicher vnd gewis sein, das wir euch vngern kegen ymant vnwillen machen walden, villiber alle vnd nemlich vnser hauptman neben ewrer begir zu ewrer libschafft vnd frunthabung vben vnd anhalden mit ganczem vermögen. Vnd getrawn euch ye als vnsern liben frunden, den wir nicht danne alles gutes in der warheit günnen, Ir werdet vns sulcher vnserer awsweisung gern günnen vnd sich neben vns der mit erfrewen, als wir teten gegen Ew. Libe. Sunderlich senden wir hiemit Ewrer Fruntschafft newe czeitung vns zugeschriben. Dat. dominica Judica oc. 506. 1428, Mart. 21 (Liegnitz). Der Rath von Liegnitz an die Sechsstädte: die Ketzer haben Frankenstein und Kamenz eingenommen und da viel Böses verübt: man möge mit aller Macht aufsitzen oc. (Scultetus II, 81b [ann. 1428].) Senatus Lignicens. an Foite, Mann vnd Stete der Land vnd Steten Budissin oc. Wir lassen euch wissen, das leider die bösen Kätzer vnd Gotisvorechter sich mit macht gen Frankenstein gewand vnd
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597 geworffin haben in das Land, vnd Franckenstein vnd Camentz gewonnen vnd obirfallen haben, aldo grosz jammer vnd not mit brande vnd morden stifftende, die priesterschafft groszlich schme- hende, die platten abegeschnitten vnd vff den Prengir geschatzit habin oc. Sotan vbel vnd vngehört missethat wir euch vmb jrer meynunge willen nicht vorschreiben mögen. Als wir euch denn nest widerbottet hatten, als von wegen der hochgeborn fürsten hertzoge Ludwigen vnd herzoge Canteners vnser gn. hh. Als jrmanen wir euch abir, das jr ansehen wellet sottene obiltat oc. das man jrer hoffart widersteen moge. Vnd wellet mit sampt ewir macht uffsitzen (?) oc. wollen euch einen andern bothen snelliglich nachschicken vnd eigentlich vorschreiben, wo- hen sie zihen werden oc. Geben am Montage nach Judica, anno oc. 1428. (PS.) Auch haben wir botschafft, das sie uff die Sechs Stete von disen Landen zuzihen wellen. 507. 1428, Mart. 22 (Tornawa). König Sigmund bestätigt die von den Kurfürsten zu Frankfurt getroffene Wahl des Markgrafen Friedrich von Brandenburg zum obersten Haupt- mann des Feldzugs wider die Hussiten. (Riedel 1. c. p. 484. Orlg.) Wir Sigmund, von Gottes gnaden Romischer Künig, zu allen zyten Merer des Reichs vnd zu Vngern, zu Behem, Dal- matien, Croatien oc. kunig, Bekennen vnd tun kunt offenbar mit disem Brief allen den, die In sehen oder horen lesen. Wiewol in vnserm Künigreiche zu Behem, von vil Jaren biszher, leider vil vnfüres, Vnmenschlichkeit vnd yamers begangen worden ist von den verbosten keczern vnd hussen, die alle ordnung vnd gesetze der heiligen kirchen vnd kristenlichs gloubens zuruck geslagen, mit mord, brandt vnd vertilgung Geistliches states vnd des ganczen Adels vnd vil fromer kristen, so manig übel begangen haben, daz das kein menschlich hant volschreiben mag, vnd darumb daz das nu yn allen vmbgelegenn Landen, got seys
597 geworffin haben in das Land, vnd Franckenstein vnd Camentz gewonnen vnd obirfallen haben, aldo grosz jammer vnd not mit brande vnd morden stifftende, die priesterschafft groszlich schme- hende, die platten abegeschnitten vnd vff den Prengir geschatzit habin oc. Sotan vbel vnd vngehört missethat wir euch vmb jrer meynunge willen nicht vorschreiben mögen. Als wir euch denn nest widerbottet hatten, als von wegen der hochgeborn fürsten hertzoge Ludwigen vnd herzoge Canteners vnser gn. hh. Als jrmanen wir euch abir, das jr ansehen wellet sottene obiltat oc. das man jrer hoffart widersteen moge. Vnd wellet mit sampt ewir macht uffsitzen (?) oc. wollen euch einen andern bothen snelliglich nachschicken vnd eigentlich vorschreiben, wo- hen sie zihen werden oc. Geben am Montage nach Judica, anno oc. 1428. (PS.) Auch haben wir botschafft, das sie uff die Sechs Stete von disen Landen zuzihen wellen. 507. 1428, Mart. 22 (Tornawa). König Sigmund bestätigt die von den Kurfürsten zu Frankfurt getroffene Wahl des Markgrafen Friedrich von Brandenburg zum obersten Haupt- mann des Feldzugs wider die Hussiten. (Riedel 1. c. p. 484. Orlg.) Wir Sigmund, von Gottes gnaden Romischer Künig, zu allen zyten Merer des Reichs vnd zu Vngern, zu Behem, Dal- matien, Croatien oc. kunig, Bekennen vnd tun kunt offenbar mit disem Brief allen den, die In sehen oder horen lesen. Wiewol in vnserm Künigreiche zu Behem, von vil Jaren biszher, leider vil vnfüres, Vnmenschlichkeit vnd yamers begangen worden ist von den verbosten keczern vnd hussen, die alle ordnung vnd gesetze der heiligen kirchen vnd kristenlichs gloubens zuruck geslagen, mit mord, brandt vnd vertilgung Geistliches states vnd des ganczen Adels vnd vil fromer kristen, so manig übel begangen haben, daz das kein menschlich hant volschreiben mag, vnd darumb daz das nu yn allen vmbgelegenn Landen, got seys
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598 geclagt, Landkundig ist, So ist nit notdürfftig, das insunderheit zu erczelen. Vnd wiewol von vill kristenlichen fürsten, herrn, Steten vnd andern ettwedig dorczu gegriffen vnd czüg zu ordnet vnd getan worden sind, damit man solch keczerey vszgereutten vnd getilgen mochte; so hat es doch biszher keinen entlichen vsztrag nicht gehaben mogen, vnd dieselb keczerey sleichet also ye verrer vnd verrer: vnd wo die noch in cziten nicht vnder- standen wirt, so ist zubesorgen, daz die also wachsen mog, ob man hinfür gern dorczu tun wolde, daz das nicht so leichtlich gescheen mogen wirt. Nu haben Wir vernomen, wie die Erwür- digen vnd hochgebornen, vnsre vnd des heiligen Römischen Richs kurfürsten, mit sambt andern vnsern fürsten, Geistlichen vnd werntlichen, Grauen, hern, Rittern, Knechten vnd Steten, die uff den dinstag nach sant Andrestag nechstuergangen (1 Dec. 1427) zu francfort waren, mit beywezen vnd zutun des hoch- würdigen in Got Vatters, vnsers lieben freunds, des Cardinals von Engelland, legaten vnsers heiligen Vaters des Babstes, einen Anslag vnd Ordnung wieder dieselben keczer gemacht haben, dorinne auch begriffen vnd beratslagt worden ist, daz der hoch- geborn Fridrich Marggraf zu Brandenburg, des heiligen Richs Erczcamrer vnd Burggraf zur Nüremberg, vnser lieber oheim vnd kurfürst, desselben Anslags ouch ein oberster houptman sein solle, dorumb dieselben vnsere vnd des Richs kurfursten, jr trefflich Ambasiat vnd botschafft, nemlich den Erwirdigen Raban Bischof zu Spire, vnsern fursten vnd lieben Andechtigen, vnd den Edlen Albrechten von hohenloch, vnsern vnd des Richs lieben getrewen, der doch Krankheit halber zu Uns nicht ge- reichen mocht, zu vns gesandt vnd vns demuticlich haben bitten lassen, an den vorgenanten Marggrauen zu begern, zu heissen, zu bitten, zu empfehlen vnd ouch zu gebieten, daz er sich solicher houptmanschafft annemen wolle oc. vnd darumb das solich loblich ordnung zu lob vnd Er des Almechtigen gotes, zu sterkung des heiligen kristlichen gloubens vnd zu vszreuttung der vorgenanten böszen Keczerey, dester entlicher fürgang ge- wynne, hat vns das wolgeuallen, vnd begeren, heissen, bitten vnd empfelhen wir dem vorgenanten Marggrauen vnd gebieten Im auch von Römischer Küniglicher macht in crafft disz Brieffs, daz er sich solcher houptmanschafft, nach dem Anslag vnd ord-
598 geclagt, Landkundig ist, So ist nit notdürfftig, das insunderheit zu erczelen. Vnd wiewol von vill kristenlichen fürsten, herrn, Steten vnd andern ettwedig dorczu gegriffen vnd czüg zu ordnet vnd getan worden sind, damit man solch keczerey vszgereutten vnd getilgen mochte; so hat es doch biszher keinen entlichen vsztrag nicht gehaben mogen, vnd dieselb keczerey sleichet also ye verrer vnd verrer: vnd wo die noch in cziten nicht vnder- standen wirt, so ist zubesorgen, daz die also wachsen mog, ob man hinfür gern dorczu tun wolde, daz das nicht so leichtlich gescheen mogen wirt. Nu haben Wir vernomen, wie die Erwür- digen vnd hochgebornen, vnsre vnd des heiligen Römischen Richs kurfürsten, mit sambt andern vnsern fürsten, Geistlichen vnd werntlichen, Grauen, hern, Rittern, Knechten vnd Steten, die uff den dinstag nach sant Andrestag nechstuergangen (1 Dec. 1427) zu francfort waren, mit beywezen vnd zutun des hoch- würdigen in Got Vatters, vnsers lieben freunds, des Cardinals von Engelland, legaten vnsers heiligen Vaters des Babstes, einen Anslag vnd Ordnung wieder dieselben keczer gemacht haben, dorinne auch begriffen vnd beratslagt worden ist, daz der hoch- geborn Fridrich Marggraf zu Brandenburg, des heiligen Richs Erczcamrer vnd Burggraf zur Nüremberg, vnser lieber oheim vnd kurfürst, desselben Anslags ouch ein oberster houptman sein solle, dorumb dieselben vnsere vnd des Richs kurfursten, jr trefflich Ambasiat vnd botschafft, nemlich den Erwirdigen Raban Bischof zu Spire, vnsern fursten vnd lieben Andechtigen, vnd den Edlen Albrechten von hohenloch, vnsern vnd des Richs lieben getrewen, der doch Krankheit halber zu Uns nicht ge- reichen mocht, zu vns gesandt vnd vns demuticlich haben bitten lassen, an den vorgenanten Marggrauen zu begern, zu heissen, zu bitten, zu empfehlen vnd ouch zu gebieten, daz er sich solicher houptmanschafft annemen wolle oc. vnd darumb das solich loblich ordnung zu lob vnd Er des Almechtigen gotes, zu sterkung des heiligen kristlichen gloubens vnd zu vszreuttung der vorgenanten böszen Keczerey, dester entlicher fürgang ge- wynne, hat vns das wolgeuallen, vnd begeren, heissen, bitten vnd empfelhen wir dem vorgenanten Marggrauen vnd gebieten Im auch von Römischer Küniglicher macht in crafft disz Brieffs, daz er sich solcher houptmanschafft, nach dem Anslag vnd ord-
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599 nung, die mit beywesen des vorgenanten Cardinals Legaten, durch vnsere vnd des Richs Kurfürsten, fürsten, Grauen, hern oc. gemachet ist, annehme, die vorwese vnd dorynne tue, als das notdürfftig sein wirdet. Vnd derworten, daz er solich houpt- manschafft desterbas vnd volkomenlicher vorwesen vnd handeln möge, So geben wir Im vollen gewalt vnd macht von Römischer küniglicher macht vnd empfelhen Im in crafft disz briefs, daz vnser vnd des heiligen Richs Banyr vnd fenlyn, das zu tilgung aller keczerey vnd zu schirmung des heiligen kristen gloubens billich schwebet, zu vnd in allen czügen vnd teglichen kriegen gen denselben keczern vnd Iren beylegern vffwerts füren vnd das als ein houptman gebrauchen vnd das vorwesen vnd so erlich versorgen sol vnd moge, als billich ist vnd zu solicher bestellung gehoret. Vnd daz man den sachen ye neher kome, So geben wir dem Vorgenanten vnsem Oheim dem Marggrauen ouch ganzen gewalt vnd macht, von Römischer vnd Behemischer küniglicher macht in Craft disz briefs, die Lantherren, Rittere vnd knechte, Stete vnd andere Inwonere vnsers Landes zu Behem von vnsern wegen zu ermanen vmb hilff, dienst vnd fürderung, vnd Slos vnd Stete wider dieselben Keczer zu öffnen wan sich das gebüret: Vnd ob sich yemand dawider sezen würde, dieselben darumb zu straffen, zu büszen vnd zu bessern, noch heischung der sache. Item wir geben ouch dem vorgenanten Marggrauen ganze macht vnd gewalt, weres ob iemand den vor- genanten keczern zulegte, zufürte, beystand oder gunst tete, Dieselben ouch dorumb, noch Iren verdienen, zu straffen vnd zu büszen, als sich gebüret. Item wir geben Im ouch vollën gewalt vnd gancze macht mit gefangen vnd name zutun vnd zulassen noch seinem willen. Item wer sache ob yemand vnder denselben keczern oder Iren günnern vnd zulegern, in welchem Adel, stat oder wezen die weren, sich bekeren vnd zu gehorsam der heiligen kirchen komen, Busz dorumb empfahen vnd wieder zu vns als Irem Rechten, naturlichen Erbherren komen wolten, So geben wir dem vorgenanten vnserm Lieben oheim dem Marg- grauen vollen gewalt vnd macht als vor, mit denselben zutei- dingen, Sy ufzunemen, zu uersichern vnd zu uerbriefen oc. als das notdürfftig sein wirdet. Vnd was er also dorynne tut, das wollen wir vest vnd stet halden, volfüren vnd tun, in allermasse,
599 nung, die mit beywesen des vorgenanten Cardinals Legaten, durch vnsere vnd des Richs Kurfürsten, fürsten, Grauen, hern oc. gemachet ist, annehme, die vorwese vnd dorynne tue, als das notdürfftig sein wirdet. Vnd derworten, daz er solich houpt- manschafft desterbas vnd volkomenlicher vorwesen vnd handeln möge, So geben wir Im vollen gewalt vnd macht von Römischer küniglicher macht vnd empfelhen Im in crafft disz briefs, daz vnser vnd des heiligen Richs Banyr vnd fenlyn, das zu tilgung aller keczerey vnd zu schirmung des heiligen kristen gloubens billich schwebet, zu vnd in allen czügen vnd teglichen kriegen gen denselben keczern vnd Iren beylegern vffwerts füren vnd das als ein houptman gebrauchen vnd das vorwesen vnd so erlich versorgen sol vnd moge, als billich ist vnd zu solicher bestellung gehoret. Vnd daz man den sachen ye neher kome, So geben wir dem Vorgenanten vnsem Oheim dem Marggrauen ouch ganzen gewalt vnd macht, von Römischer vnd Behemischer küniglicher macht in Craft disz briefs, die Lantherren, Rittere vnd knechte, Stete vnd andere Inwonere vnsers Landes zu Behem von vnsern wegen zu ermanen vmb hilff, dienst vnd fürderung, vnd Slos vnd Stete wider dieselben Keczer zu öffnen wan sich das gebüret: Vnd ob sich yemand dawider sezen würde, dieselben darumb zu straffen, zu büszen vnd zu bessern, noch heischung der sache. Item wir geben ouch dem vorgenanten Marggrauen ganze macht vnd gewalt, weres ob iemand den vor- genanten keczern zulegte, zufürte, beystand oder gunst tete, Dieselben ouch dorumb, noch Iren verdienen, zu straffen vnd zu büszen, als sich gebüret. Item wir geben Im ouch vollën gewalt vnd gancze macht mit gefangen vnd name zutun vnd zulassen noch seinem willen. Item wer sache ob yemand vnder denselben keczern oder Iren günnern vnd zulegern, in welchem Adel, stat oder wezen die weren, sich bekeren vnd zu gehorsam der heiligen kirchen komen, Busz dorumb empfahen vnd wieder zu vns als Irem Rechten, naturlichen Erbherren komen wolten, So geben wir dem vorgenanten vnserm Lieben oheim dem Marg- grauen vollen gewalt vnd macht als vor, mit denselben zutei- dingen, Sy ufzunemen, zu uersichern vnd zu uerbriefen oc. als das notdürfftig sein wirdet. Vnd was er also dorynne tut, das wollen wir vest vnd stet halden, volfüren vnd tun, in allermasse,
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600 als wir das selbs getan, geteidingt vnd ufgenommen hetten: Item in allen sachen gemeinlich vnd sunderlich, die zu vsz- reuttung vnd vertilgung derselben verbosten kezer oder Irer widerbringung zu gehorsam der heiligen kirche vnd vnser als Ires rechten herren, in eynichen weg geholfen vnd fürderlich gesein mag, mit herren, Banyrherren, Ritterschaft, Steten vnd andern zuteydingen vfezunemen, abzuschlahen vnd alles das zu- tun vnd zu lassen, das Wir dorynne selber getun mochten, ob wir gegenwertig weren vnd wie man das dann volkomenlicher vnd in der besten form vnd mer Artikeln in sunderheit begriffen mochte oder solte. Vnd was der egenante vnser lieber Oheim der Marggraf in allen obgeschrieben sachen oder Ir einem oder mer nach gelegenheit der sachen, tun, enden vnd vollbringen wirdet, das wollen Wir stet, vest vnd vnuerruckt halten, voll- füren vnd tun glicherweise, als Wir das selber geendet vnd getan hetten. Vnd ermanen vnd gebieten dorumb allen vnd iglichen fürsten, Geistlichen vnd Werntlichen, Grauen, freyen, herrn, Rittern, knechten, Inwonern aller Stete, Merkte vnd dorfere vnd sust allen andern vnsern vnd des heiligen Romi- schen Reichs vnd der Cron zu Behem, vndertanen vnd getrüen, in welchem Adel, wirden oder wezen die sind, ernstlich vnd vesticlich mit disem brief, daz Sy dem Allmechtigen Got zu lob vnd zu ere, dem heiligen glauben zu sterckung, vns vnd dem Reiche zu eren, zu dienst, zu vszreuttung der verbosten keczerey vnd den fromen kristen, die sich in Behem langeczit erberclich enthalden vnd viel geliden haben zu trost, dem vorgenanten vnserm lieben oheimen, dem Marggrauen, als einem houptman, wenn er das begeret, gehorsam, willig, hilflich, beystendig vnd fürderlich sein, nach allem Irem vermögen vnd sich des nicht entseczen, Alsdann ein iglich kristen mensch das billichen tut, Wann ober den lon, das ein iglicher von dem Almechtigen Got wartend ist, So verdienet er lob vnd ere von der werld vnd tut der kristenheit, vns vnd dem Riche solch dienst, die wir gen einen yglichen allczyt gnediglich erkennen wollen. Vnd disen vnsern vorgeschriebenen Gewalt vnd macht geben wir dem vor- genanten Marggrauen, bisz vff vnser wol geuallen. Mit vrkund disz briefs versigelt mit vnserm küniglichen anhangenden Insigel, gebrechen halb vnser Maiestat, die wir zu diszer czeit bey vnsz
600 als wir das selbs getan, geteidingt vnd ufgenommen hetten: Item in allen sachen gemeinlich vnd sunderlich, die zu vsz- reuttung vnd vertilgung derselben verbosten kezer oder Irer widerbringung zu gehorsam der heiligen kirche vnd vnser als Ires rechten herren, in eynichen weg geholfen vnd fürderlich gesein mag, mit herren, Banyrherren, Ritterschaft, Steten vnd andern zuteydingen vfezunemen, abzuschlahen vnd alles das zu- tun vnd zu lassen, das Wir dorynne selber getun mochten, ob wir gegenwertig weren vnd wie man das dann volkomenlicher vnd in der besten form vnd mer Artikeln in sunderheit begriffen mochte oder solte. Vnd was der egenante vnser lieber Oheim der Marggraf in allen obgeschrieben sachen oder Ir einem oder mer nach gelegenheit der sachen, tun, enden vnd vollbringen wirdet, das wollen Wir stet, vest vnd vnuerruckt halten, voll- füren vnd tun glicherweise, als Wir das selber geendet vnd getan hetten. Vnd ermanen vnd gebieten dorumb allen vnd iglichen fürsten, Geistlichen vnd Werntlichen, Grauen, freyen, herrn, Rittern, knechten, Inwonern aller Stete, Merkte vnd dorfere vnd sust allen andern vnsern vnd des heiligen Romi- schen Reichs vnd der Cron zu Behem, vndertanen vnd getrüen, in welchem Adel, wirden oder wezen die sind, ernstlich vnd vesticlich mit disem brief, daz Sy dem Allmechtigen Got zu lob vnd zu ere, dem heiligen glauben zu sterckung, vns vnd dem Reiche zu eren, zu dienst, zu vszreuttung der verbosten keczerey vnd den fromen kristen, die sich in Behem langeczit erberclich enthalden vnd viel geliden haben zu trost, dem vorgenanten vnserm lieben oheimen, dem Marggrauen, als einem houptman, wenn er das begeret, gehorsam, willig, hilflich, beystendig vnd fürderlich sein, nach allem Irem vermögen vnd sich des nicht entseczen, Alsdann ein iglich kristen mensch das billichen tut, Wann ober den lon, das ein iglicher von dem Almechtigen Got wartend ist, So verdienet er lob vnd ere von der werld vnd tut der kristenheit, vns vnd dem Riche solch dienst, die wir gen einen yglichen allczyt gnediglich erkennen wollen. Vnd disen vnsern vorgeschriebenen Gewalt vnd macht geben wir dem vor- genanten Marggrauen, bisz vff vnser wol geuallen. Mit vrkund disz briefs versigelt mit vnserm küniglichen anhangenden Insigel, gebrechen halb vnser Maiestat, die wir zu diszer czeit bey vnsz
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601 nicht hetten. Geben zu Tornawa Nach Crists geburt vierczehn- hundert Jar vnd darnach In dem Acht vnd czweinczigisten Jare, an dem czwen vnd czwenczigisten tag des Mondes Merczen, vnser Riche des vngerischen oc. in dem Ein vnd vierczigisten, des Römischen Im Achtczehenden vnd des Behemischen In dem Achten Jaren. Ad mandatum Dni. Regis Caspar Slick oc. 508. 1428, s. d. (m. Mart.) Anonymer Bericht an den Hochmeister in Preussen über die Vorgänge in Schlesien. (Grünhagen 1. c. n. 80 [aus d. Königsberger Archiv].) Genediger lieber her meister, also als ich euch vorge- schreben habe van den hussen und van den steten, die sie vor- hert und vorbrandt haben, und das dirfolget sich also: So geruchit zcu wissen, das Hartwic Luncke und andere burgere van Thoren in gebunge disses briefs komen sein und haben mir gesagt worhaftiglich, das die hussen vor der Neisen legen, und haben do umme dieselbigen stete vorhert und vor- brand, also als ich euwirn gnaden nehst geschreben habe, und der bisschoff wolde in dem felde mit yn gestreten haben, also das die gebauwer die flocht goben, das der bischoff kawme den hussen entreit in die stat, und der Bothe van Czachsalwitcz ist eyn houptman in der stat czur Neise. Auch so spricht Hartwic Luncke, das die rede dawsen geen, das die hussen herczog Lodwiges gutir und dorffer nicht burnen noch heern und her auch selbir czu keynen dingen nicht thuen wil, das die sache durch den marcgrefen van Branden- burg komen. Auch so haben die Bresslauwer fier hundirt pferde dem bisschoffe van der Neise gesandt, her spricht ouch, wirt en wol do geen, so besurgen sie sich, das sie vort vor Breslow werden czien, und her spricht auch, das sie vor Presburg gewest sein und den strich uff disseit dem Woge und haben vorbrandt wol vje dorffer und merckte und sein vort geczogen vor Trencz
601 nicht hetten. Geben zu Tornawa Nach Crists geburt vierczehn- hundert Jar vnd darnach In dem Acht vnd czweinczigisten Jare, an dem czwen vnd czwenczigisten tag des Mondes Merczen, vnser Riche des vngerischen oc. in dem Ein vnd vierczigisten, des Römischen Im Achtczehenden vnd des Behemischen In dem Achten Jaren. Ad mandatum Dni. Regis Caspar Slick oc. 508. 1428, s. d. (m. Mart.) Anonymer Bericht an den Hochmeister in Preussen über die Vorgänge in Schlesien. (Grünhagen 1. c. n. 80 [aus d. Königsberger Archiv].) Genediger lieber her meister, also als ich euch vorge- schreben habe van den hussen und van den steten, die sie vor- hert und vorbrandt haben, und das dirfolget sich also: So geruchit zcu wissen, das Hartwic Luncke und andere burgere van Thoren in gebunge disses briefs komen sein und haben mir gesagt worhaftiglich, das die hussen vor der Neisen legen, und haben do umme dieselbigen stete vorhert und vor- brand, also als ich euwirn gnaden nehst geschreben habe, und der bisschoff wolde in dem felde mit yn gestreten haben, also das die gebauwer die flocht goben, das der bischoff kawme den hussen entreit in die stat, und der Bothe van Czachsalwitcz ist eyn houptman in der stat czur Neise. Auch so spricht Hartwic Luncke, das die rede dawsen geen, das die hussen herczog Lodwiges gutir und dorffer nicht burnen noch heern und her auch selbir czu keynen dingen nicht thuen wil, das die sache durch den marcgrefen van Branden- burg komen. Auch so haben die Bresslauwer fier hundirt pferde dem bisschoffe van der Neise gesandt, her spricht ouch, wirt en wol do geen, so besurgen sie sich, das sie vort vor Breslow werden czien, und her spricht auch, das sie vor Presburg gewest sein und den strich uff disseit dem Woge und haben vorbrandt wol vje dorffer und merckte und sein vort geczogen vor Trencz
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602 und uff Troppow und haben sich dirwert, wen herczog Kentener und der weise herczog in der stat sein gewest. Auch sein kowfluthe von Crokaw komen und sagen, das der konig van Ungern und der konig van Polan czu sampne sullen komen czum Czanse. Sundir Petrasch Cziris der ist komen yn gebunge disses briefs us Polan und sagte mir, das die polnische iren herren nicht gestatten wellen, das her eyn tag halde mit dem konige van Ungern und czye vordan herfart noch der alden gewonheit uf Calis uf die nehste mitwoche do czu sein, Und was sich in dem adir in andirn sachin dirfolgin wirt, das wil ich euwern gnaden unvorczogen schreiben. die kowfluthe und das geferte sein wol heryn her komen, die Breslower und die Crokawer sagen, das sie nicht andirs nicht vornemen in dem lande zcu Polan van unser wegen wen gut, ydach warnunge schat nicht. Auch so reyth der voit van Sameland uf Crokow, und was her do dirfaren wirt, das wirt her euwirn gnaden czurucke schreyben und wirt uff dessen nehsten montag van hynnen scheiden. Auch, gnediger lieber her meister, so bitte ich euwir gnade, das ir Johannem Berenwald van der Sweidenitcz eyn fier wochen ken Thoren geleyten wellit alse van schulde adir leipgedinges wegin. 509. 1428, Mart. 22 (im Felde bei Patschkau). Die Heerführer der Hussiten ertheilen dem Münsterberger Rathe einen Geleitsbrief in ihr Lager auf 2 Tage. (Grünhagen 1. c. n. 81 [Copie im Königsb. Archiv].) Nos Jerislaus de Bukowyn, Blasius de Cralup, capitanii, Ffredericus dei gracia dux Russie alias Osroch, Johannes de Czimbur alias de Thoweczaw, Dobko dictus Puchala de Uher, ceterique seniores exercituum Taborum atque Orphanorum lege pro divina in campo jacentes pro eaque decertantes, tenore pre- sentium recognoscimus universis et singulis, quod moti (precibus)
602 und uff Troppow und haben sich dirwert, wen herczog Kentener und der weise herczog in der stat sein gewest. Auch sein kowfluthe von Crokaw komen und sagen, das der konig van Ungern und der konig van Polan czu sampne sullen komen czum Czanse. Sundir Petrasch Cziris der ist komen yn gebunge disses briefs us Polan und sagte mir, das die polnische iren herren nicht gestatten wellen, das her eyn tag halde mit dem konige van Ungern und czye vordan herfart noch der alden gewonheit uf Calis uf die nehste mitwoche do czu sein, Und was sich in dem adir in andirn sachin dirfolgin wirt, das wil ich euwern gnaden unvorczogen schreiben. die kowfluthe und das geferte sein wol heryn her komen, die Breslower und die Crokawer sagen, das sie nicht andirs nicht vornemen in dem lande zcu Polan van unser wegen wen gut, ydach warnunge schat nicht. Auch so reyth der voit van Sameland uf Crokow, und was her do dirfaren wirt, das wirt her euwirn gnaden czurucke schreyben und wirt uff dessen nehsten montag van hynnen scheiden. Auch, gnediger lieber her meister, so bitte ich euwir gnade, das ir Johannem Berenwald van der Sweidenitcz eyn fier wochen ken Thoren geleyten wellit alse van schulde adir leipgedinges wegin. 509. 1428, Mart. 22 (im Felde bei Patschkau). Die Heerführer der Hussiten ertheilen dem Münsterberger Rathe einen Geleitsbrief in ihr Lager auf 2 Tage. (Grünhagen 1. c. n. 81 [Copie im Königsb. Archiv].) Nos Jerislaus de Bukowyn, Blasius de Cralup, capitanii, Ffredericus dei gracia dux Russie alias Osroch, Johannes de Czimbur alias de Thoweczaw, Dobko dictus Puchala de Uher, ceterique seniores exercituum Taborum atque Orphanorum lege pro divina in campo jacentes pro eaque decertantes, tenore pre- sentium recognoscimus universis et singulis, quod moti (precibus)
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603 prudentum virorum magistri civium et juratorum de Monstirberg, salvum et securum conductum eisdem dedimus et presentibus damus, ita quod liberi et securi ad nos possint venire et ve- niant nostrum ad exercitum Thaboriensem cum XXX equis et totidem personis inclusive, ibique nobiscum colloquentes et de suis tractantes ad sua libere et secure redire possint et redeant cum omnibus suis sine offensione eorumdem rerum et perso- narum. Quemquidem conductum suprascriptum jam scriptum tenere sub puritate fidei et honore nostri promittimus inviola- biliter quovis dolo malo procul moto a data presencium ad duos dies inclusive. In cujus testimonium rei et evidenciam meliorem nostris sigillis communitatum et exercituum suprascriptorum com- munibus et propriis duximus communiri. Datum in campe prope Paczkaw feria secunda post judica anno oc. XXVIII°. 510. 1428, Mart. 28 (Tornawa). K. Sigmund an die wetterauischen Städte: über seinen beabsichtigten Rö- merzug, einen Tag zu Ulm und den Anschlag gegen die Ketzer. (Aschbach, III, 411. Sigmund oc. Lieben getruen. Als wir euch vormals ge- schriben vnd begert haben, die ewern mit vns gen Welhischen landen zu senden, also sein wir noch gentzlich in demselben willen vnd meynen solchen vnsern Zug mit der Hilff gotes zu vollbringen. Vnd wann wir an vnser vnd des Richs kurfürsten begert haben zu vns gen Vlm zu komen, Iren Rat zu haben in gar trefflichen sachen. Dorumb so begern wir von euch mit sunderlichem ernst vnd flisz, wann wir euch zeit vnd tag in den nechsten vnsern briefen setzen vnd verkünden werden, des wir doch ytz nach gelegenheit vnserer sache nicht getun mochten, daz Ir dann dahin gen Vlm vff denselben tag zu vns komet, als wir euch des sunderlich wol gelouben vnd getrawen, doran tut ir vns sunderlich Danknemkeit vnd wolgefallen. Doch were daz, das den Anslag gen Behem oder ichts die Ketzer zu ver- tiligen irrte oder hindert, so bedurfft ir nicht zu vurkomen,
603 prudentum virorum magistri civium et juratorum de Monstirberg, salvum et securum conductum eisdem dedimus et presentibus damus, ita quod liberi et securi ad nos possint venire et ve- niant nostrum ad exercitum Thaboriensem cum XXX equis et totidem personis inclusive, ibique nobiscum colloquentes et de suis tractantes ad sua libere et secure redire possint et redeant cum omnibus suis sine offensione eorumdem rerum et perso- narum. Quemquidem conductum suprascriptum jam scriptum tenere sub puritate fidei et honore nostri promittimus inviola- biliter quovis dolo malo procul moto a data presencium ad duos dies inclusive. In cujus testimonium rei et evidenciam meliorem nostris sigillis communitatum et exercituum suprascriptorum com- munibus et propriis duximus communiri. Datum in campe prope Paczkaw feria secunda post judica anno oc. XXVIII°. 510. 1428, Mart. 28 (Tornawa). K. Sigmund an die wetterauischen Städte: über seinen beabsichtigten Rö- merzug, einen Tag zu Ulm und den Anschlag gegen die Ketzer. (Aschbach, III, 411. Sigmund oc. Lieben getruen. Als wir euch vormals ge- schriben vnd begert haben, die ewern mit vns gen Welhischen landen zu senden, also sein wir noch gentzlich in demselben willen vnd meynen solchen vnsern Zug mit der Hilff gotes zu vollbringen. Vnd wann wir an vnser vnd des Richs kurfürsten begert haben zu vns gen Vlm zu komen, Iren Rat zu haben in gar trefflichen sachen. Dorumb so begern wir von euch mit sunderlichem ernst vnd flisz, wann wir euch zeit vnd tag in den nechsten vnsern briefen setzen vnd verkünden werden, des wir doch ytz nach gelegenheit vnserer sache nicht getun mochten, daz Ir dann dahin gen Vlm vff denselben tag zu vns komet, als wir euch des sunderlich wol gelouben vnd getrawen, doran tut ir vns sunderlich Danknemkeit vnd wolgefallen. Doch were daz, das den Anslag gen Behem oder ichts die Ketzer zu ver- tiligen irrte oder hindert, so bedurfft ir nicht zu vurkomen,
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604 sunder dem Anslag nachgeen vnd dorzu tun, daz die ketzerey getiligt werden möge. Geben zu Tornawa an dem XXII tag des Merzen vnserer Riche des Hungarischen in XLI, des Ro- mischen in dem XVIII vnd des Bohemischen in dem VIII jaren. Ad mandatum Dom. Regis Caspar Slik. Dem Burgermeister vnd Rate der Stat zu Frankfurt vnd allen andern Steten in der Wederaw. Vnsern vnd des Richs lieben getruen. 511. 1428, Apr. 1 (Kališ). K. Wladislaw von Polen an Herzog Konrad Kantner: Mittheilungen und Erkundigungen über die Ereignisse in Schlesien, und Vorwürfe über matte Vertheidigung von Seite des schlesischen Adels. (Aus zwel Handschrifton des Prager Domcapitels.) Præclare princeps, frater noster carissime! Literas vestras hodie recepimus in Olsnicza scriptas, continentes qualiter jam Hussitæ relinquentes utrumque litus fluminis Odræ, eadem feria tertia (30 Mart.?) ad unius milliaris spatium ante Wratislaviam se posuerunt, sed quo ituri sunt, ignoratur ; dum autem se move- bunt, vult nobis Fraternitas Vestra intimare oc. Valde gratum est nobis, quod Fraternitas Vestra novitates occurrentes nobis patefecit; easdem etiam novitates Weruschius iudex Welunensis nobis scripsit, sed eas in multis variavit. Scribit enim, quod in Brega iacerent adhuc muniti et pontem roborarent et firma- rent: vestras tamen nobis certiores velut scioli potioris repu- tamus, et adhuc petimus dispositionem ipsorum, quo intendunt se movere, vel ad quas partes Sleziæ proficiscuntur, nos infor- mare. Quia illustris dux Bernhardus oc. scripsit nobis novitates vestris similes de Hussitis, quod ad partes Sleziæ se conver- terunt et Bregam civitatem exustam et depopulatam reliquerunt: sed non scripsit nobis, quæ sunt istæ partes Sleziæ, vel ad quam plagam prætendunt et iuxta quæ loca vel circa quas ci- vitates, quod Fraternitas Vestra nobis clarius et apertius de- scribat, et quis inter eos dux belli est, vel cui ipsorum velut seniori intendunt, ut ista nos non lateant, et ut aliam ipsorum
604 sunder dem Anslag nachgeen vnd dorzu tun, daz die ketzerey getiligt werden möge. Geben zu Tornawa an dem XXII tag des Merzen vnserer Riche des Hungarischen in XLI, des Ro- mischen in dem XVIII vnd des Bohemischen in dem VIII jaren. Ad mandatum Dom. Regis Caspar Slik. Dem Burgermeister vnd Rate der Stat zu Frankfurt vnd allen andern Steten in der Wederaw. Vnsern vnd des Richs lieben getruen. 511. 1428, Apr. 1 (Kališ). K. Wladislaw von Polen an Herzog Konrad Kantner: Mittheilungen und Erkundigungen über die Ereignisse in Schlesien, und Vorwürfe über matte Vertheidigung von Seite des schlesischen Adels. (Aus zwel Handschrifton des Prager Domcapitels.) Præclare princeps, frater noster carissime! Literas vestras hodie recepimus in Olsnicza scriptas, continentes qualiter jam Hussitæ relinquentes utrumque litus fluminis Odræ, eadem feria tertia (30 Mart.?) ad unius milliaris spatium ante Wratislaviam se posuerunt, sed quo ituri sunt, ignoratur ; dum autem se move- bunt, vult nobis Fraternitas Vestra intimare oc. Valde gratum est nobis, quod Fraternitas Vestra novitates occurrentes nobis patefecit; easdem etiam novitates Weruschius iudex Welunensis nobis scripsit, sed eas in multis variavit. Scribit enim, quod in Brega iacerent adhuc muniti et pontem roborarent et firma- rent: vestras tamen nobis certiores velut scioli potioris repu- tamus, et adhuc petimus dispositionem ipsorum, quo intendunt se movere, vel ad quas partes Sleziæ proficiscuntur, nos infor- mare. Quia illustris dux Bernhardus oc. scripsit nobis novitates vestris similes de Hussitis, quod ad partes Sleziæ se conver- terunt et Bregam civitatem exustam et depopulatam reliquerunt: sed non scripsit nobis, quæ sunt istæ partes Sleziæ, vel ad quam plagam prætendunt et iuxta quæ loca vel circa quas ci- vitates, quod Fraternitas Vestra nobis clarius et apertius de- scribat, et quis inter eos dux belli est, vel cui ipsorum velut seniori intendunt, ut ista nos non lateant, et ut aliam ipsorum
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605 quamlibet dispositionem cognoscamus, et sciamus, si exigat ne- cessitas, quæ loca firmare, vel ipsis, ubi possimus, obviare. Mandamus autem omnibus subditis nostris, etiam in terris illis longinquis nostris, videlicet Lituaniæ, Russiæ, item et Woywodæ Muldaviæ, ut se singuli cum kmetonibus suis armarent, et essent parati occurrere ipsis in locis opportunis, quandocunque edicto nostro vel capitaneorum monerentur. Nam et serenissimus frater noster D. Sigismundus Romanorum Rex scripsit nobis, quod obmissa via, quam ad Italiam facere intendebat, contra Hussitas hæreticos prædictos potentiæ suæ gentes decrevit convocare ; ad quem duplices jam nuntios nostros direximus, et quotidie ipsorum exspectamus regressum, per quos volumus de voluntate sua experiri, si quid et quando contra ipsos sit facturus ; et quidquid in reditu dictorum nuntiorum vel alterius ipsorum su- scipiemus, continuo Fraternitatem Vestram reddemus certiorem. Porro admiramur vehementer de hominibus vestris et præsertim nobilibus, quos fama bellicos et ad bella doctos et audaces ubique in orbe terrarum perstrepuit, qualiter circa defensionem dominorum suorum et famæ suæ dilatationem ampliorem tam desides et leves se ostenderunt, et ubi resistere potuerunt, cur fuerunt negligentes? habentes enim loca et castra et civitates tam munita et fortia, potuerunt hostes a se repellere. Sed in ipsis nec minima resistentia est reperta. Ecce quomodo Glo- goviam, quomodo Bregam civitates, ubi populum habuerunt nu- merosum se juvantem, absque necessitate et gravi offensa hosti- bus reliquerunt, et soli se in fugam converterunt. Ad hoc muri et castrorum præsidia construuntur, ut hostibus resistatur ex eisdem et periculis ac incommodis non parcatur; nam bona et virilis nobilium conditio sub sepibus se defendere consuevit, et castra sæpe mulierum et vetularum fragilitate defensa au- dimus. Si enim cum ipsis campum belli petere grave fuisset, saltim fuit circa flumina et castra resistendum. Revera, quos talis concussit pusillanimitas, ut suis dominis et principibus de- fensioni non intenderunt et tot damna fieri permiserunt, non absque pudore reputamus. Igitur hortentur, ut resumant animum et quod negligenter permiserunt, viriliter recuperent. Deus autem det illis fortunam, ut strenuitate sumta et viribus auctis colla inimicorum et fidei Christianæ hostes pertinacissimos in
605 quamlibet dispositionem cognoscamus, et sciamus, si exigat ne- cessitas, quæ loca firmare, vel ipsis, ubi possimus, obviare. Mandamus autem omnibus subditis nostris, etiam in terris illis longinquis nostris, videlicet Lituaniæ, Russiæ, item et Woywodæ Muldaviæ, ut se singuli cum kmetonibus suis armarent, et essent parati occurrere ipsis in locis opportunis, quandocunque edicto nostro vel capitaneorum monerentur. Nam et serenissimus frater noster D. Sigismundus Romanorum Rex scripsit nobis, quod obmissa via, quam ad Italiam facere intendebat, contra Hussitas hæreticos prædictos potentiæ suæ gentes decrevit convocare ; ad quem duplices jam nuntios nostros direximus, et quotidie ipsorum exspectamus regressum, per quos volumus de voluntate sua experiri, si quid et quando contra ipsos sit facturus ; et quidquid in reditu dictorum nuntiorum vel alterius ipsorum su- scipiemus, continuo Fraternitatem Vestram reddemus certiorem. Porro admiramur vehementer de hominibus vestris et præsertim nobilibus, quos fama bellicos et ad bella doctos et audaces ubique in orbe terrarum perstrepuit, qualiter circa defensionem dominorum suorum et famæ suæ dilatationem ampliorem tam desides et leves se ostenderunt, et ubi resistere potuerunt, cur fuerunt negligentes? habentes enim loca et castra et civitates tam munita et fortia, potuerunt hostes a se repellere. Sed in ipsis nec minima resistentia est reperta. Ecce quomodo Glo- goviam, quomodo Bregam civitates, ubi populum habuerunt nu- merosum se juvantem, absque necessitate et gravi offensa hosti- bus reliquerunt, et soli se in fugam converterunt. Ad hoc muri et castrorum præsidia construuntur, ut hostibus resistatur ex eisdem et periculis ac incommodis non parcatur; nam bona et virilis nobilium conditio sub sepibus se defendere consuevit, et castra sæpe mulierum et vetularum fragilitate defensa au- dimus. Si enim cum ipsis campum belli petere grave fuisset, saltim fuit circa flumina et castra resistendum. Revera, quos talis concussit pusillanimitas, ut suis dominis et principibus de- fensioni non intenderunt et tot damna fieri permiserunt, non absque pudore reputamus. Igitur hortentur, ut resumant animum et quod negligenter permiserunt, viriliter recuperent. Deus autem det illis fortunam, ut strenuitate sumta et viribus auctis colla inimicorum et fidei Christianæ hostes pertinacissimos in
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606 virtute Altissimi conculcarent. Datum Kalis, feria quinta conæ domini oc. anno eiusdem oc. XXVIII. Ad relationem Stephani Czolek Regni Poloniæ Vice-Cancellarii. Præclaro principi D. Conrado Kentener, duci Olsniczensi, Coslensi, fratri nostro carissimo. 512. 1428, Apr. 1 (bei Strehlen). Die Heerführer der Hussiten an ihre Freunde in Böhmen: (kurze Aus- züge aus aufgefangenen Briefen.) ([Scultetus II, 94 ann. 1431] Grünhagen 1. c.) Houptmanne vnd ander Eldisten des heres der Wayzen vnd Thaberen, Blazek von Cralupp, Sigmund von Slan, Jaroszlaw von Bukowyn, zu felde bey Strelen: den vorsichtigen vnd men- lichen in dem orden Gotes, Bürgermeistern vnd den Rethen der Stedte vnd des Kreises Gretz, Czaslaw, vnsern lieben Brüdern. Hetten vormals auch geschriben auff zu sein zu der mühe des feldstreites, sollen mit bruder Cralowtzen zu jnen zihen vnverzüglich. Wollen eine grosse fürderunge zuforderst Gotes gerechtikeit vnd jren Landen thun. Begeren einen vndirricht, wie sich jr bruder Welyk gehabe oc. Dat. am Grünendonners- tage (s. a.) Iidem vnd Pfaff Procop genand Holj vor Strelen: den wol- tüchtigen vnd Gotes gerechtikeit getruwen Jan von Cralowitz vnserm Bruder vor andern lieben. Zum dritten angehalten ohne sewmnisse mit dem folcke sich zu samlen in dem Creys zu Gretz, Czaslaw, Gurym oc. zu jnen in die Slezia zu der Sweidnitz oder wo er sie gewar würde oc. Die Fynde die in diesem Sommer auff sie zihen onmechtig machen helffen oc. Fragen auch nach dem bruder Welcko, wie er sich gehabe oc. D. am grünen donnerstage (s. a.)
606 virtute Altissimi conculcarent. Datum Kalis, feria quinta conæ domini oc. anno eiusdem oc. XXVIII. Ad relationem Stephani Czolek Regni Poloniæ Vice-Cancellarii. Præclaro principi D. Conrado Kentener, duci Olsniczensi, Coslensi, fratri nostro carissimo. 512. 1428, Apr. 1 (bei Strehlen). Die Heerführer der Hussiten an ihre Freunde in Böhmen: (kurze Aus- züge aus aufgefangenen Briefen.) ([Scultetus II, 94 ann. 1431] Grünhagen 1. c.) Houptmanne vnd ander Eldisten des heres der Wayzen vnd Thaberen, Blazek von Cralupp, Sigmund von Slan, Jaroszlaw von Bukowyn, zu felde bey Strelen: den vorsichtigen vnd men- lichen in dem orden Gotes, Bürgermeistern vnd den Rethen der Stedte vnd des Kreises Gretz, Czaslaw, vnsern lieben Brüdern. Hetten vormals auch geschriben auff zu sein zu der mühe des feldstreites, sollen mit bruder Cralowtzen zu jnen zihen vnverzüglich. Wollen eine grosse fürderunge zuforderst Gotes gerechtikeit vnd jren Landen thun. Begeren einen vndirricht, wie sich jr bruder Welyk gehabe oc. Dat. am Grünendonners- tage (s. a.) Iidem vnd Pfaff Procop genand Holj vor Strelen: den wol- tüchtigen vnd Gotes gerechtikeit getruwen Jan von Cralowitz vnserm Bruder vor andern lieben. Zum dritten angehalten ohne sewmnisse mit dem folcke sich zu samlen in dem Creys zu Gretz, Czaslaw, Gurym oc. zu jnen in die Slezia zu der Sweidnitz oder wo er sie gewar würde oc. Die Fynde die in diesem Sommer auff sie zihen onmechtig machen helffen oc. Fragen auch nach dem bruder Welcko, wie er sich gehabe oc. D. am grünen donnerstage (s. a.)
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607 513. 1428, Apr. 9 (Pirna). Hanns von Polenz theilt den Sechslanden und Städten zwei Briefe über die Fortschritte der Ketzer in Schlesien mit uud ermahnt sie auf zu sein &c. (Scultetus II, 70 & 86 [ad ann. 1428 & 1429].) (It. Grünhagen 1. c. n. 84. 85.) Hannus von Polentz, Voyt zu Lusitz vnd Landvoyt zw Myssin. Den gestrengen und Ersamen den Sechs Lande vnd Steten, Budissin. Gorlitz, Zittaw oc. myn liben herrn vnd besun- dern fründen: minen früntlichen dinst oc. Ich thue uch wyssin, als ich nest zur Zittaw was, da sante eynen knecht der von der Zittaw keygen Breszlaw, der ist als heute zue myr keygen Pyrne kommen, vnd hat mir zwene briffe gebracht, dy ich uch Landen vnd Stetten oc. ingeschlossen oc. Als düncket mich gantz gerathen sein, das jr eyn felt machet in uwerm Lande mit gantzer macht, uff waynen, geritten vnd zu fuss. Vnd thut denselben fürsten botschafft, das jr das felt mit macht machen wollet in uwerm Lande, das sy is ouch machen nach lute erer Briffe : vnd worde es en noth thun, so welt jr en mit ganzer macht folgen: worde es aber uch not thun, das sy uch in uwer Land myt Erer macht weder folgen, myt alle dem das sy in der Slesigen vffbrengen mögen oc. So wil ich mit mynen herren von Sachsen auch daran syn, das der uch ouch eyne redeliche folge thun wyrt oc. Geben zu Pyrne am Fritage nach dem Ostertage (s. a.). (Einschluss I.) Lodewig vnd Johann von Gotis gn. her- zogen in Slesien zu Legenitz vnd zum Sagan: an Vogt, Mann vnd Stete in Oberlausitz, vnsere sünderliche gunst vnd alles gut. Edlen, gestrengen, woltüchtigen, Erbarn vnd wisin, besun- dern liben! Wenn jr denn eygentlichen wol vernommen haben mögit, wy sich leyder dy sachen von der ketzir wegen wunderlichen anlassen, vnd sich itzund faste herren vnd fürsten mit en ge- fredet haben, vnd zu besorgen ist gantzes obirzogis durch dese
607 513. 1428, Apr. 9 (Pirna). Hanns von Polenz theilt den Sechslanden und Städten zwei Briefe über die Fortschritte der Ketzer in Schlesien mit uud ermahnt sie auf zu sein &c. (Scultetus II, 70 & 86 [ad ann. 1428 & 1429].) (It. Grünhagen 1. c. n. 84. 85.) Hannus von Polentz, Voyt zu Lusitz vnd Landvoyt zw Myssin. Den gestrengen und Ersamen den Sechs Lande vnd Steten, Budissin. Gorlitz, Zittaw oc. myn liben herrn vnd besun- dern fründen: minen früntlichen dinst oc. Ich thue uch wyssin, als ich nest zur Zittaw was, da sante eynen knecht der von der Zittaw keygen Breszlaw, der ist als heute zue myr keygen Pyrne kommen, vnd hat mir zwene briffe gebracht, dy ich uch Landen vnd Stetten oc. ingeschlossen oc. Als düncket mich gantz gerathen sein, das jr eyn felt machet in uwerm Lande mit gantzer macht, uff waynen, geritten vnd zu fuss. Vnd thut denselben fürsten botschafft, das jr das felt mit macht machen wollet in uwerm Lande, das sy is ouch machen nach lute erer Briffe : vnd worde es en noth thun, so welt jr en mit ganzer macht folgen: worde es aber uch not thun, das sy uch in uwer Land myt Erer macht weder folgen, myt alle dem das sy in der Slesigen vffbrengen mögen oc. So wil ich mit mynen herren von Sachsen auch daran syn, das der uch ouch eyne redeliche folge thun wyrt oc. Geben zu Pyrne am Fritage nach dem Ostertage (s. a.). (Einschluss I.) Lodewig vnd Johann von Gotis gn. her- zogen in Slesien zu Legenitz vnd zum Sagan: an Vogt, Mann vnd Stete in Oberlausitz, vnsere sünderliche gunst vnd alles gut. Edlen, gestrengen, woltüchtigen, Erbarn vnd wisin, besun- dern liben! Wenn jr denn eygentlichen wol vernommen haben mögit, wy sich leyder dy sachen von der ketzir wegen wunderlichen anlassen, vnd sich itzund faste herren vnd fürsten mit en ge- fredet haben, vnd zu besorgen ist gantzes obirzogis durch dese
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608 Land. Als sien wir dess allhie eyne vnd zu rate wurden vnd beslossin habin, das herzoge Hinrich, herzoge Wentzlaw, herzog Johannes von Sagan ein felt machen wollen ane alles seumen mit allen den eren zu Rosse vnd zu fusse, dy sy vffbrengen mögen, zu Nuwimberg am Gweyss, uff das, das man nach zu den Kätzern mit macht rücken möchte, das dese Land nicht so gar in vnvorwindlichen schaden qwemen. Hierumb lieben fründe, ob uch ouch ein sulchs zu sinnen ist, vnd jr ouch ane sümen zu en in das feldt rügken vnd zihen wollit mit den uwern vnd dahin kommen, das schribet vns oc. Gegeben zu Legenitz Mit- woch in den heil. tagen (7 Apr. 1428). (Einschluss II.) Ratmanne der Stad Legenitz: an Land vnd Stedt in Ober Lausitz. Wir lossen euch wissen,,das die hochgebornen fürsten vnd herrn, herzoge Johannes vom Sagan vnd Marggraue Hans der junge von Brandenburg durch syne Rethe bey dem hochgebornen fürsten vnserm gn. h. herzoge Lodwige in sampt eyntrechticlich beslossen habin, also vornemlichen, das herzoge Johannes ob- genenter itzund in desin le—den (?) ylende sich snelliglich ir- haben had, sich fügende zu den hochgebornen fürsten den ne- dirländischen herren seinen Brüdern, vnd die ane allis sewmen mit jrer aller gantzer macht uffbrengen wirt. Also auch itzund der genante Marggraue Hans sich ylende irhabin had, uff der fart wandrinde, vnde wirt uff desin nestkommen Freitag mit seinem reisigen gezügen seyn vnd kommen kein dem Sagan So werden sy denne alle mit jrer gantzer macht, beide zu rosse, zu wagin vnde zu fusse ein felt machin bey der Nauwenburg uff den nestkommen Montag, adir uff das lengste uff den neg- sten dinstag dornoch oc. uff das icht desin Landin grosser schaden entsteen von den vngetrauwen ketzern oc. Dovon so irmanen wir vnd bitten euwer gestrenge woltüchtikeit vnd eu- were E. W. geruchin an zu sehen den almechtigen Got, des sotene sachen sind, vnd das synen fynden den vngloubigen kätzern, em vnd seyner werden Mutter Marie oc. zu lobe vnde zu eren vnde wedirstatunge vnd sterckungen des h. Cristen- gloubins vnd vns allen zu frommen, notze vnd eren wedirstanden werde. Vnd wellet ouch in sampt alle mit euwer gantzer macht,
608 Land. Als sien wir dess allhie eyne vnd zu rate wurden vnd beslossin habin, das herzoge Hinrich, herzoge Wentzlaw, herzog Johannes von Sagan ein felt machen wollen ane alles seumen mit allen den eren zu Rosse vnd zu fusse, dy sy vffbrengen mögen, zu Nuwimberg am Gweyss, uff das, das man nach zu den Kätzern mit macht rücken möchte, das dese Land nicht so gar in vnvorwindlichen schaden qwemen. Hierumb lieben fründe, ob uch ouch ein sulchs zu sinnen ist, vnd jr ouch ane sümen zu en in das feldt rügken vnd zihen wollit mit den uwern vnd dahin kommen, das schribet vns oc. Gegeben zu Legenitz Mit- woch in den heil. tagen (7 Apr. 1428). (Einschluss II.) Ratmanne der Stad Legenitz: an Land vnd Stedt in Ober Lausitz. Wir lossen euch wissen,,das die hochgebornen fürsten vnd herrn, herzoge Johannes vom Sagan vnd Marggraue Hans der junge von Brandenburg durch syne Rethe bey dem hochgebornen fürsten vnserm gn. h. herzoge Lodwige in sampt eyntrechticlich beslossen habin, also vornemlichen, das herzoge Johannes ob- genenter itzund in desin le—den (?) ylende sich snelliglich ir- haben had, sich fügende zu den hochgebornen fürsten den ne- dirländischen herren seinen Brüdern, vnd die ane allis sewmen mit jrer aller gantzer macht uffbrengen wirt. Also auch itzund der genante Marggraue Hans sich ylende irhabin had, uff der fart wandrinde, vnde wirt uff desin nestkommen Freitag mit seinem reisigen gezügen seyn vnd kommen kein dem Sagan So werden sy denne alle mit jrer gantzer macht, beide zu rosse, zu wagin vnde zu fusse ein felt machin bey der Nauwenburg uff den nestkommen Montag, adir uff das lengste uff den neg- sten dinstag dornoch oc. uff das icht desin Landin grosser schaden entsteen von den vngetrauwen ketzern oc. Dovon so irmanen wir vnd bitten euwer gestrenge woltüchtikeit vnd eu- were E. W. geruchin an zu sehen den almechtigen Got, des sotene sachen sind, vnd das synen fynden den vngloubigen kätzern, em vnd seyner werden Mutter Marie oc. zu lobe vnde zu eren vnde wedirstatunge vnd sterckungen des h. Cristen- gloubins vnd vns allen zu frommen, notze vnd eren wedirstanden werde. Vnd wellet ouch in sampt alle mit euwer gantzer macht,
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609 reisigen, uff wagen vnd zu fusse dozu schicken, vnd ane allis sewmen ee bessir bereitin oc. Gegeben am Mittewochen nach Ostern (7 Apr. 1428.) 514. 1428, Apr. 14 (Breslau). Bischof Konrad von Breslau an den Hochmeister in Preussen: er ist willig, den Tag eines gewünschten Schiedsgerichts zu verlängern, und be- richtet über den Hussitenzug in Schlesien. (Grünhagen 1. c. n. 88 [aus d. Orig. in Königsbergl.) Ernwirdiger grosmechtiger besundern fordirlicher gonner, alse ir uns denne geschrebin habt von des tages wegen, den wir mit unserm bruder herczoge Ludwige czwischin ewern ern- wirdigen grosmechtikeit und hern Conrad Nympez von sundir- licher ewer beger gemacht hatten, alse uff den nesten sand Georgen tag zu komen kein Legnicz adir ewer mergliche bot- schaft dar zu senden, das ir durch unfredesamkeit deser lande dorczu nicht komen kundet und uns gebeten den mit unserm bruder dem vorgenanten zu dirlengen uff eyne lenger czeit, dor- czu ir adir die ewern fredelich und sicher komen mochten, thun wir euch zu wissen, des nestin wir mit unserm bruder herczoge Ludwige zusampne komen mogen, das wir mit im dovon reden und unsern ganczen fleis mit im kein hern Nympcz thun wellin zu bestellende, das wir mit hern Nympcz wellin eynen andern tag, des wir und her gewarten und ir ouch dorczu komen adir die ewern senden moget, legen und machen mogen, und were dach nicht boze gewest, das ir des ewer botschaft hie awssen hett gehabit, das man ewern fleis hiebey hette mocht irfinden, was denne nicht geschen ist, wellin wir gleichwol noch ewer beger unsern ganczen fleis thun und habin und nicht alleyne in deme sundir in alle deme, wes wir euch und dem orden fruntschaft und liebe tun mogen, sal man uns allewege bereit irfinden noch unserm ganczem vormogen. Und als ir uns ge- schrebin habt, das euch unser schaden, der uns von den ketczern geschen ist, gancz leit were, glewben wir euch wol und dancken euch des mit allem fleisse und tun euch zu wissen, das sie uns so fumff gemawerte stete alse Czeginhals, Weidnaw, Paczkaw, 39
609 reisigen, uff wagen vnd zu fusse dozu schicken, vnd ane allis sewmen ee bessir bereitin oc. Gegeben am Mittewochen nach Ostern (7 Apr. 1428.) 514. 1428, Apr. 14 (Breslau). Bischof Konrad von Breslau an den Hochmeister in Preussen: er ist willig, den Tag eines gewünschten Schiedsgerichts zu verlängern, und be- richtet über den Hussitenzug in Schlesien. (Grünhagen 1. c. n. 88 [aus d. Orig. in Königsbergl.) Ernwirdiger grosmechtiger besundern fordirlicher gonner, alse ir uns denne geschrebin habt von des tages wegen, den wir mit unserm bruder herczoge Ludwige czwischin ewern ern- wirdigen grosmechtikeit und hern Conrad Nympez von sundir- licher ewer beger gemacht hatten, alse uff den nesten sand Georgen tag zu komen kein Legnicz adir ewer mergliche bot- schaft dar zu senden, das ir durch unfredesamkeit deser lande dorczu nicht komen kundet und uns gebeten den mit unserm bruder dem vorgenanten zu dirlengen uff eyne lenger czeit, dor- czu ir adir die ewern fredelich und sicher komen mochten, thun wir euch zu wissen, des nestin wir mit unserm bruder herczoge Ludwige zusampne komen mogen, das wir mit im dovon reden und unsern ganczen fleis mit im kein hern Nympcz thun wellin zu bestellende, das wir mit hern Nympcz wellin eynen andern tag, des wir und her gewarten und ir ouch dorczu komen adir die ewern senden moget, legen und machen mogen, und were dach nicht boze gewest, das ir des ewer botschaft hie awssen hett gehabit, das man ewern fleis hiebey hette mocht irfinden, was denne nicht geschen ist, wellin wir gleichwol noch ewer beger unsern ganczen fleis thun und habin und nicht alleyne in deme sundir in alle deme, wes wir euch und dem orden fruntschaft und liebe tun mogen, sal man uns allewege bereit irfinden noch unserm ganczem vormogen. Und als ir uns ge- schrebin habt, das euch unser schaden, der uns von den ketczern geschen ist, gancz leit were, glewben wir euch wol und dancken euch des mit allem fleisse und tun euch zu wissen, das sie uns so fumff gemawerte stete alse Czeginhals, Weidnaw, Paczkaw, 39
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610 Grotkaw und Othmuchow, do eyn hirlich gots dinst und eyn thum gewest ist, ane die alde stat zur Neisse und ane alle dorffer, die in sulche gebite gehoren, ausgebrant und vorterbit habin uns alleyne und sust an dem czoge, als sie von Troppaw in dese lande geczogen sein, merkte und stete, den Ketscher, die Newkirche (bei Leobschütz), Wenige Glogaw, Czolcz, Hotczen- plocz, die Newstad, Steyne, Frankinstein, Reichinbach und den Czobeten, dorczu alle rittergesesse gemeyniglich, alle kirchen und pfarrehöfe ane auch dorffer, der sie zumole vil abegebrant habin, und dorczu den Canth, unser vetirlich erbe, und ouch den Newmarkt habin sie ynne und legen vor dem Czobtenberge, und gmeyne rede gehet, das sie das haws uff dem Czobeten- berge ynnehabin und alles, das sie inirt funden habin zum Canthe, das furen sie doroff und speisen das haws, und habin en ouch gancz awsgebrant. Und was sie forder willen habin, adir wohen sie sich keren werden, konnen wir noch nicht wissen, sundir wir thun euch zu wissen, das unsere vettern die Glo- gawischen herren eyn felt machen, doryn sie gestern (13 Apr.) gerucket sein, als sie uns geschrebin habin, bey dem Buntezlaw, und das die sechs stete ouch zu in komen in das felt mit ganczir macht, und das der junge von Brandenburg ouch zu in komen werde mit eyner redelichen macht guter lewte und her- czoge Ludwig und herczoge Ruprecht ouch mit irer macht, und unser bruder herczoge Kenthener hat sich ouch gestern dir- habin zucziende zu in mit seyner macht, und das die Sweid- niczer ouch gancz gereit sein mit land und steten. So habin wir ouch die obirsten fursten herczoge Przemken, herczoge Bolken von Teschin, die zu Ratibor und herczoge Kazimir besandt, das sie sich zur Neisse sammeln sulden mit unserm bruder dem Weissen, das wir zusampne komen mochten und uns rechen unsers schaden, den sie uns groplichen geton habin. Gebin zu Breslaw an der metewoche noch quasimodogeniti. Conrad von gotes gnaden bischoff zu Breslaw herczog in Slezien und herre zur Olsen oc.
610 Grotkaw und Othmuchow, do eyn hirlich gots dinst und eyn thum gewest ist, ane die alde stat zur Neisse und ane alle dorffer, die in sulche gebite gehoren, ausgebrant und vorterbit habin uns alleyne und sust an dem czoge, als sie von Troppaw in dese lande geczogen sein, merkte und stete, den Ketscher, die Newkirche (bei Leobschütz), Wenige Glogaw, Czolcz, Hotczen- plocz, die Newstad, Steyne, Frankinstein, Reichinbach und den Czobeten, dorczu alle rittergesesse gemeyniglich, alle kirchen und pfarrehöfe ane auch dorffer, der sie zumole vil abegebrant habin, und dorczu den Canth, unser vetirlich erbe, und ouch den Newmarkt habin sie ynne und legen vor dem Czobtenberge, und gmeyne rede gehet, das sie das haws uff dem Czobeten- berge ynnehabin und alles, das sie inirt funden habin zum Canthe, das furen sie doroff und speisen das haws, und habin en ouch gancz awsgebrant. Und was sie forder willen habin, adir wohen sie sich keren werden, konnen wir noch nicht wissen, sundir wir thun euch zu wissen, das unsere vettern die Glo- gawischen herren eyn felt machen, doryn sie gestern (13 Apr.) gerucket sein, als sie uns geschrebin habin, bey dem Buntezlaw, und das die sechs stete ouch zu in komen in das felt mit ganczir macht, und das der junge von Brandenburg ouch zu in komen werde mit eyner redelichen macht guter lewte und her- czoge Ludwig und herczoge Ruprecht ouch mit irer macht, und unser bruder herczoge Kenthener hat sich ouch gestern dir- habin zucziende zu in mit seyner macht, und das die Sweid- niczer ouch gancz gereit sein mit land und steten. So habin wir ouch die obirsten fursten herczoge Przemken, herczoge Bolken von Teschin, die zu Ratibor und herczoge Kazimir besandt, das sie sich zur Neisse sammeln sulden mit unserm bruder dem Weissen, das wir zusampne komen mochten und uns rechen unsers schaden, den sie uns groplichen geton habin. Gebin zu Breslaw an der metewoche noch quasimodogeniti. Conrad von gotes gnaden bischoff zu Breslaw herczog in Slezien und herre zur Olsen oc.
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611 515. 1428, Apr. 16(?) (Breslau). Martin Ehrenberg an den Hochmeister in Preussen: Bericht über die Kriegserfolge der Hussiten in Schlesien. (Aus dem Königsberger Archive; it. Grünhagen 1. c. n. 89.) Hoewirdiger Grosmechtiger gnediger lieber herre. Meinen willigen vnderthenigen dinst In allen geczeiten czuuor. Uwre Grosmechtige gnade geruche czuwissen, das Ich an der Mitte- wochen neheste vorgangen (14 Apr.) kein Bressslaw komen bin, an demselbigen tage mein herre Bychoff newlich vor mir ey- lende kein der Neyssaw vngefutirt reit, do selbinst zcu Im komen wert Herczog Spzrimko von Troppaw mit syner macht die her vffbringen mag, alzo das Ich nicht zcu Im noch czu Herczogen Ludwige komen mochte, das ich en uwir gnaden briff hette mocht geantwerten oc. Sundir als uwern gnadin geschreben vnd gesagit ist, wie das die Ketczer uff desir seyte der Odir mit macht geczogin weren zwu adir drey meyle vnd vor der Olsen legin, geruche uwer hoewirdige gnade czuwissen, das sy ny do vor komen seyn vnd Trebenicz das Clostir ouch noch stet vonuorterbit, wenne sie mit geringer macht den Brigern nach geiait hattin, sost habin sie nicht geschat vff desir seit der Odir. Ouch so ist Strelin Monstirberg vnd die Olaw vn- vorbrant, wie nu dasselbe zcugehet das fugit mir vff dese czeit uweren gnaden nicht zu schreiben, Sundir die Ketczer haben das haws Czothinberg gewunnen, das haldin sy ynne, besetczen vnd vestin mit Bolwergkin vnd andir vestenunge so sie beste mogin vnd habin die czeit do her stille gelegin. Nu hat herczoge Ruprecht des Ordins der Johanniter mit herczoge Hannose von Sagan vnd mit herczoge heinrich von der Freyenstad eyn velt an der Mittewoche (14 Apr.) gemacht an eynem wasser die Modil genant czwischen Haynow vnd der Sprotte, als das her- zoge Ruprecht dem Rathe czu Bresslaw selbis gesagit hat, dor- czu so hat hannus von Polenczk mit den Sechsteten In den Rath czu Bresslaw geschrebin, wie das sie als hute zcu dem here by Haynow mit ir macht rugkin wellin. So hat der Bischoff 39*
611 515. 1428, Apr. 16(?) (Breslau). Martin Ehrenberg an den Hochmeister in Preussen: Bericht über die Kriegserfolge der Hussiten in Schlesien. (Aus dem Königsberger Archive; it. Grünhagen 1. c. n. 89.) Hoewirdiger Grosmechtiger gnediger lieber herre. Meinen willigen vnderthenigen dinst In allen geczeiten czuuor. Uwre Grosmechtige gnade geruche czuwissen, das Ich an der Mitte- wochen neheste vorgangen (14 Apr.) kein Bressslaw komen bin, an demselbigen tage mein herre Bychoff newlich vor mir ey- lende kein der Neyssaw vngefutirt reit, do selbinst zcu Im komen wert Herczog Spzrimko von Troppaw mit syner macht die her vffbringen mag, alzo das Ich nicht zcu Im noch czu Herczogen Ludwige komen mochte, das ich en uwir gnaden briff hette mocht geantwerten oc. Sundir als uwern gnadin geschreben vnd gesagit ist, wie das die Ketczer uff desir seyte der Odir mit macht geczogin weren zwu adir drey meyle vnd vor der Olsen legin, geruche uwer hoewirdige gnade czuwissen, das sy ny do vor komen seyn vnd Trebenicz das Clostir ouch noch stet vonuorterbit, wenne sie mit geringer macht den Brigern nach geiait hattin, sost habin sie nicht geschat vff desir seit der Odir. Ouch so ist Strelin Monstirberg vnd die Olaw vn- vorbrant, wie nu dasselbe zcugehet das fugit mir vff dese czeit uweren gnaden nicht zu schreiben, Sundir die Ketczer haben das haws Czothinberg gewunnen, das haldin sy ynne, besetczen vnd vestin mit Bolwergkin vnd andir vestenunge so sie beste mogin vnd habin die czeit do her stille gelegin. Nu hat herczoge Ruprecht des Ordins der Johanniter mit herczoge Hannose von Sagan vnd mit herczoge heinrich von der Freyenstad eyn velt an der Mittewoche (14 Apr.) gemacht an eynem wasser die Modil genant czwischen Haynow vnd der Sprotte, als das her- zoge Ruprecht dem Rathe czu Bresslaw selbis gesagit hat, dor- czu so hat hannus von Polenczk mit den Sechsteten In den Rath czu Bresslaw geschrebin, wie das sie als hute zcu dem here by Haynow mit ir macht rugkin wellin. So hat der Bischoff 39*
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612 wol XIIe werhaftiger reytender by Im zcur Neyssaw vnd herczog Spzrimko mit syner macht So leit her Potha von Czastlowicz vnd her Jan vom Opotschin mit andern XII Behemischen herrn ouch mit ir macht czu Glocz vnd harren vff des herrn Bischoffs czog; wenne der czu den andern fursten In das velt rugken wirt so wellin sie ouch mit Im vff seyn, desselbigen gleichen die von Bresslaw ouch mit Im vff seyn wellin die do nu an der Mittewoche wol Xe pferde In dem velde hattin, vnd nu ab got wil hie czu Bresslaw vff den Sunnttag mit alle syner macht syn wert vnd vort willen hat czurugken zcu den andern dreyen fursten obingeschrebin. Nu habin die Ketczer das vornomen, das sie ein veld wedir kein en machin vnd sind vffgedrochin. vnd sint kein dem Newenmargkte geczogin, do legin sie abir stille vnd eyns teils czu Parchewicz, vnd habin vort an willen vor Legenicz czuczihen, wenne sie is gerne wedirn weldin, das sie nicht czusampne komen mochtin, wenne sie is mit ichte ge- schigken mochtin. Ouch so habin sie die czeit do her vnd noch hewtistages vinb gerethin mit X mit XII pherden wo sie hen gewolt habin, is weret en nymant, wenne sich ouch eyns teils der furstin mit en gefredt habin vnd mit en gedinget vnd ir eyns teils Stete Inne haldin von erentwegen, dorynne ire sichen vnd wundin legin; vnd lossin die erczteyen vnd heilen. Ouch so habin sie sich gar sere gesterkit von Behemen her, sint sie In die Slesie komen seyn, vnd auch mit gebuwern die do czu en getretin seyn, der do czumole vil ist. Ouch so ist der Balthesar von Slywen herczoge Ludwigen kein Legenicz mit IIII° pferden czu hulffe komen von des Jungen Marggraffen wegin von Brandenburg. Ouch gnediger lieber herre so sende ich uwern gnaden czwu Abeschriften hirynne vorslossin, als die uwer gnade lesende wol wirt vornemen, vnd nemlicheu wer ire houptlute seyn, Idoch was her Prokop tut, das mussen Im die andern volgen, der do ouch itczunt mit en ist. Uff dese czeit weiss ich uwern gnadin nicht meher zu schreiben, das sich dirgangen hette, sundir ab ich icht dirfaren wurde, so vil ichs haldin noch uwir gnadin befelunge, vnd wenne myn herre bi- schoff nu bis sunttag hie czu Bresslaw seyn wirt, so wil ich im uwer gnadin briff antwertin. Ouch so hat man obirslagen, das sie kawme by XXIIII tawsint habin bose vnd gut mit wei-
612 wol XIIe werhaftiger reytender by Im zcur Neyssaw vnd herczog Spzrimko mit syner macht So leit her Potha von Czastlowicz vnd her Jan vom Opotschin mit andern XII Behemischen herrn ouch mit ir macht czu Glocz vnd harren vff des herrn Bischoffs czog; wenne der czu den andern fursten In das velt rugken wirt so wellin sie ouch mit Im vff seyn, desselbigen gleichen die von Bresslaw ouch mit Im vff seyn wellin die do nu an der Mittewoche wol Xe pferde In dem velde hattin, vnd nu ab got wil hie czu Bresslaw vff den Sunnttag mit alle syner macht syn wert vnd vort willen hat czurugken zcu den andern dreyen fursten obingeschrebin. Nu habin die Ketczer das vornomen, das sie ein veld wedir kein en machin vnd sind vffgedrochin. vnd sint kein dem Newenmargkte geczogin, do legin sie abir stille vnd eyns teils czu Parchewicz, vnd habin vort an willen vor Legenicz czuczihen, wenne sie is gerne wedirn weldin, das sie nicht czusampne komen mochtin, wenne sie is mit ichte ge- schigken mochtin. Ouch so habin sie die czeit do her vnd noch hewtistages vinb gerethin mit X mit XII pherden wo sie hen gewolt habin, is weret en nymant, wenne sich ouch eyns teils der furstin mit en gefredt habin vnd mit en gedinget vnd ir eyns teils Stete Inne haldin von erentwegen, dorynne ire sichen vnd wundin legin; vnd lossin die erczteyen vnd heilen. Ouch so habin sie sich gar sere gesterkit von Behemen her, sint sie In die Slesie komen seyn, vnd auch mit gebuwern die do czu en getretin seyn, der do czumole vil ist. Ouch so ist der Balthesar von Slywen herczoge Ludwigen kein Legenicz mit IIII° pferden czu hulffe komen von des Jungen Marggraffen wegin von Brandenburg. Ouch gnediger lieber herre so sende ich uwern gnaden czwu Abeschriften hirynne vorslossin, als die uwer gnade lesende wol wirt vornemen, vnd nemlicheu wer ire houptlute seyn, Idoch was her Prokop tut, das mussen Im die andern volgen, der do ouch itczunt mit en ist. Uff dese czeit weiss ich uwern gnadin nicht meher zu schreiben, das sich dirgangen hette, sundir ab ich icht dirfaren wurde, so vil ichs haldin noch uwir gnadin befelunge, vnd wenne myn herre bi- schoff nu bis sunttag hie czu Bresslaw seyn wirt, so wil ich im uwer gnadin briff antwertin. Ouch so hat man obirslagen, das sie kawme by XXIIII tawsint habin bose vnd gut mit wei-
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613 bern, vnd haben ny keyne Stad desis czoges mit werhafftiger hant gewunnen ane Wenige Glogaw, die andern habin sich nicht kein en geweret. Sundir do sein vil hoffe yn der Slezie, do sie vor gewest seyn, die do besaczt woren, die haben sie vor en be- haldin als habirdorff, petirswalde, Gnechewicz vnd ander hofe vil. Ouch so burnen sie nicht meher denn Kirchen, pfarhofe, der Erbherren gesese vnd Kretschem. Gegeben zcu Bresslaw am freytage fru In der sebinden stunde. Uwir gnade gebite an mich als an uwern undirthenige knecht Mertin Erenberg. Deme hoewirdigen vnd grosmechtigen herren herrn Pauwel von Rus- dorff hoemeister dutsches ordins in Pruszin oc. 516. 1428, Apr. 17 (Görlitz). Der Rath von Görlitz an die im Reichstag versammelten Kurfürsten: senden an sie Matthias Geiseler, um über ihre Schäden und Noth von Seite der Ketzer zu verhandeln. (Orig. in collectan. Sculteti, n. 199.) Den Erenwirdigen In gote vetern den Irluchten hochgeborn Fursten vnd herren, herrn Cunrad Erczbisschoffe zcu Mencz. herrn otten Erczbisschoffe zcu Trier herrn dietherich Ercz- bisschoffe zcu Coln oc. herrn ludwige phalczgraffen bey Reyne oc. vnd herczogen In Beyern oc. herrn herczogen zcu Sachssen vnd Marggraffe zcu Miessen oc. herrn fredriche Marggraffen zcu Brandeburg oc. vnd Burggraffe zcu Nurenberg alle des heiligen Romisschen Reichs kurfursten vnsern gnedigen lieben herrn Adir Irer gnaden Reten zcu Nurenberg an sand Jorgen tag vff dem tage bey enandir sein werden Empieten wir Burgermeister vnd Ratmannen der Stad Gorlicz vnsir vndirtenige vnd willige dinste zcu allirczeit bereit Erenwirdigen hochgeborn fursten gne- digen lieben herrn mit demutigem fleisse bitten wir ewre gnaden zcu wissen, das wir zcu ewern gnaden senden den Erbarn Mathis Geyzeler vnsern eidgenossen von sulcher anefechtunge schaden vnd obirczogis der vordampten ketczer nach dem als wir von vnsern gnedigen herrn den fursten In der Slezia vnd andirn
613 bern, vnd haben ny keyne Stad desis czoges mit werhafftiger hant gewunnen ane Wenige Glogaw, die andern habin sich nicht kein en geweret. Sundir do sein vil hoffe yn der Slezie, do sie vor gewest seyn, die do besaczt woren, die haben sie vor en be- haldin als habirdorff, petirswalde, Gnechewicz vnd ander hofe vil. Ouch so burnen sie nicht meher denn Kirchen, pfarhofe, der Erbherren gesese vnd Kretschem. Gegeben zcu Bresslaw am freytage fru In der sebinden stunde. Uwir gnade gebite an mich als an uwern undirthenige knecht Mertin Erenberg. Deme hoewirdigen vnd grosmechtigen herren herrn Pauwel von Rus- dorff hoemeister dutsches ordins in Pruszin oc. 516. 1428, Apr. 17 (Görlitz). Der Rath von Görlitz an die im Reichstag versammelten Kurfürsten: senden an sie Matthias Geiseler, um über ihre Schäden und Noth von Seite der Ketzer zu verhandeln. (Orig. in collectan. Sculteti, n. 199.) Den Erenwirdigen In gote vetern den Irluchten hochgeborn Fursten vnd herren, herrn Cunrad Erczbisschoffe zcu Mencz. herrn otten Erczbisschoffe zcu Trier herrn dietherich Ercz- bisschoffe zcu Coln oc. herrn ludwige phalczgraffen bey Reyne oc. vnd herczogen In Beyern oc. herrn herczogen zcu Sachssen vnd Marggraffe zcu Miessen oc. herrn fredriche Marggraffen zcu Brandeburg oc. vnd Burggraffe zcu Nurenberg alle des heiligen Romisschen Reichs kurfursten vnsern gnedigen lieben herrn Adir Irer gnaden Reten zcu Nurenberg an sand Jorgen tag vff dem tage bey enandir sein werden Empieten wir Burgermeister vnd Ratmannen der Stad Gorlicz vnsir vndirtenige vnd willige dinste zcu allirczeit bereit Erenwirdigen hochgeborn fursten gne- digen lieben herrn mit demutigem fleisse bitten wir ewre gnaden zcu wissen, das wir zcu ewern gnaden senden den Erbarn Mathis Geyzeler vnsern eidgenossen von sulcher anefechtunge schaden vnd obirczogis der vordampten ketczer nach dem als wir von vnsern gnedigen herrn den fursten In der Slezia vnd andirn
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614 vnsern frunden tegelich gewarnet werden vnd auch von sulches geldes wegen. als denne von dem Erenwirdigisten vnserm gne- digisten herrn herrn dem Cardinali vnd ewern gnaden vff dem tage zcu Franckenfurd gerotislagit wurden ist, vnsern gebrechen vnd vorterben von obirczogis wegen der ketczer dor Inn allir sachen an ewer gnade zcu brengen vnd zcu sagen von vnsern wegen eigentlich vndirrichtit, Erenwirdigen vnd Irluchten Fursten gnedigen lieben herrn sint Ir denne von dem Almechtigen gote als obirste vorstehir vnd vorweser der heiligen Cristenheit do- czu geordent vnd gesaczt seit vnd dorumb so bitten wir ewir furstliche gnade mit vndirtenigem vnd demutigem fleisse sulches seines gewerb vnd botschafft von vnsern wegen von Im gnedig- lich vffezunemen, zcu uorhoren vnd vns gnediglich dor vndir zeu besurgen mit hulffe vnd Rath nach ewir gnaden irkennen vnd wolgeuallen, das wir von den vorczweiffelten ketczern so Jemmerlich nicht obirczogen noch vorterbit werden. Das wellen wir den Almechtigen got vmb ewer gnaden langleben vnd wol- gefaren zeu tage vnd nacht gerne beten vor vnserm gnedigisten herrn dem Romisschen oc. kunige fleissiglich dancksagen. vnd vndirteniglich vmb ewir gnaden vnd die ewern zcu allirczeit nach ganczem vnserm vormogen williglichen vordynen. Gebin zcu Gorlicz am Sunnabende vor dem Suntage als man In der heiligen kirchen gotes singet Misericordias domini vndir vnserm Stad Secret Anno oc. XXVIII°. 517. 1428, Apr. 16 (Trosk). Böhmische Herren der königl. Partei beglaubigen ihren Boten Peter bei dem Markgrafen Friedrich von Brandenburg und anderen Reichsfürsten. (Hofler l. c. n. 20 (aus dem Orig.].) Dem hochgebornen ffursten vnd heren heren ffridrichen Marggraffen zu Brandenburg vnd Burkgraffen zu Norenberg allen korfursten vnd fursten beschirmer der heiligen Cristenheit Ich Otto von Bergaw vff dem Trosk gesessen Bohuss von Cowanye vff dem frizsteine gesessen, Jan von Genczsteina vff dem Skal gesessen Jan kossik Beness kossik von der lomnicz vff dem
614 vnsern frunden tegelich gewarnet werden vnd auch von sulches geldes wegen. als denne von dem Erenwirdigisten vnserm gne- digisten herrn herrn dem Cardinali vnd ewern gnaden vff dem tage zcu Franckenfurd gerotislagit wurden ist, vnsern gebrechen vnd vorterben von obirczogis wegen der ketczer dor Inn allir sachen an ewer gnade zcu brengen vnd zcu sagen von vnsern wegen eigentlich vndirrichtit, Erenwirdigen vnd Irluchten Fursten gnedigen lieben herrn sint Ir denne von dem Almechtigen gote als obirste vorstehir vnd vorweser der heiligen Cristenheit do- czu geordent vnd gesaczt seit vnd dorumb so bitten wir ewir furstliche gnade mit vndirtenigem vnd demutigem fleisse sulches seines gewerb vnd botschafft von vnsern wegen von Im gnedig- lich vffezunemen, zcu uorhoren vnd vns gnediglich dor vndir zeu besurgen mit hulffe vnd Rath nach ewir gnaden irkennen vnd wolgeuallen, das wir von den vorczweiffelten ketczern so Jemmerlich nicht obirczogen noch vorterbit werden. Das wellen wir den Almechtigen got vmb ewer gnaden langleben vnd wol- gefaren zeu tage vnd nacht gerne beten vor vnserm gnedigisten herrn dem Romisschen oc. kunige fleissiglich dancksagen. vnd vndirteniglich vmb ewir gnaden vnd die ewern zcu allirczeit nach ganczem vnserm vormogen williglichen vordynen. Gebin zcu Gorlicz am Sunnabende vor dem Suntage als man In der heiligen kirchen gotes singet Misericordias domini vndir vnserm Stad Secret Anno oc. XXVIII°. 517. 1428, Apr. 16 (Trosk). Böhmische Herren der königl. Partei beglaubigen ihren Boten Peter bei dem Markgrafen Friedrich von Brandenburg und anderen Reichsfürsten. (Hofler l. c. n. 20 (aus dem Orig.].) Dem hochgebornen ffursten vnd heren heren ffridrichen Marggraffen zu Brandenburg vnd Burkgraffen zu Norenberg allen korfursten vnd fursten beschirmer der heiligen Cristenheit Ich Otto von Bergaw vff dem Trosk gesessen Bohuss von Cowanye vff dem frizsteine gesessen, Jan von Genczsteina vff dem Skal gesessen Jan kossik Beness kossik von der lomnicz vff dem
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615 Skal gesessen Petr Czuch vom Zosady vff den nawaty (Nawa- row) gesessen, Empiten vnsern willigen vndertenigen dinst zuvor. Hochgebornen fürsten gnedigen lieben hern Bethe wir ewern fürstliche gnad wissen das wir senden vnd gesant haben den Ersamen Petr brifzeigern vnsern lieben besundern zun ewrn gnaden was denn der von vnseret wegen vff dise vart wirt reden ader werben bethe wir ewer furstliche gnade jm das zu glauben gleich vnd ganz durch vnsrer dinste willen als ob wir denn selber montlichen eygener personen mit ewren gnaden retten. Gegeben vff dem Tosk am freitage nach Santi Tiburcii anno oc. XXVIII vnder vnsern InSigln. (Mit 5 Siegeln.) Aehnliches Schreiben auch von Heincz von lazan gesessen owff bechin oc. (Bechin am mitwochen nach des heiligen leich- namstage (9 Jun.) ao. XXVIII.) 518. 1428, Mai 1 (Nürnberg). 26 (Mainz). Friedrich Markgraf von Brandenburg an die Sechslande und Städte: dem Wunsche des Königs gemäss habe er die oberste Hauptmannschaft gegen die Ketzer übernommen; Weisungen, wie mit dem gegen dieselben gesam- melten Gelde zu verfahren sei. (Scultetus II, 82 [ann. 1428].) Friderich von G. Gn. Marggraf zu Brandenburg oc. vnd Burggraff zu Nurn- berg: den Sechs Landen vnd Steten. Wir thun uch zu wissen von solchs anschlages wegen, der dennnohe ist zu Franckfort wider die Ketzer zu Behmen begriffen ist wordin, das vns vnser gnedigster h. der Romische oc. konig in solchen sachin geheissin vnd gebeten had vns der hauptmanschafft anzunemen vnd an syner Gn. stat zu thun. nachdem vnd dann der vorsigelte heuptmanschaffts-Briff von seiner Gn. vns itzund gesant inne hellt oc. Hierumb so bethen vnd vormanen wir uch oc. das solch geldt zu stunden ane lenger vorzug inbracht, vnd dem Bischoff gein Myssen geantwert werde oc. Wann wo seumnis von uch vnd andern in sulchen sachen würde, so verstündt jr vnd menniglichen wol, das der
615 Skal gesessen Petr Czuch vom Zosady vff den nawaty (Nawa- row) gesessen, Empiten vnsern willigen vndertenigen dinst zuvor. Hochgebornen fürsten gnedigen lieben hern Bethe wir ewern fürstliche gnad wissen das wir senden vnd gesant haben den Ersamen Petr brifzeigern vnsern lieben besundern zun ewrn gnaden was denn der von vnseret wegen vff dise vart wirt reden ader werben bethe wir ewer furstliche gnade jm das zu glauben gleich vnd ganz durch vnsrer dinste willen als ob wir denn selber montlichen eygener personen mit ewren gnaden retten. Gegeben vff dem Tosk am freitage nach Santi Tiburcii anno oc. XXVIII vnder vnsern InSigln. (Mit 5 Siegeln.) Aehnliches Schreiben auch von Heincz von lazan gesessen owff bechin oc. (Bechin am mitwochen nach des heiligen leich- namstage (9 Jun.) ao. XXVIII.) 518. 1428, Mai 1 (Nürnberg). 26 (Mainz). Friedrich Markgraf von Brandenburg an die Sechslande und Städte: dem Wunsche des Königs gemäss habe er die oberste Hauptmannschaft gegen die Ketzer übernommen; Weisungen, wie mit dem gegen dieselben gesam- melten Gelde zu verfahren sei. (Scultetus II, 82 [ann. 1428].) Friderich von G. Gn. Marggraf zu Brandenburg oc. vnd Burggraff zu Nurn- berg: den Sechs Landen vnd Steten. Wir thun uch zu wissen von solchs anschlages wegen, der dennnohe ist zu Franckfort wider die Ketzer zu Behmen begriffen ist wordin, das vns vnser gnedigster h. der Romische oc. konig in solchen sachin geheissin vnd gebeten had vns der hauptmanschafft anzunemen vnd an syner Gn. stat zu thun. nachdem vnd dann der vorsigelte heuptmanschaffts-Briff von seiner Gn. vns itzund gesant inne hellt oc. Hierumb so bethen vnd vormanen wir uch oc. das solch geldt zu stunden ane lenger vorzug inbracht, vnd dem Bischoff gein Myssen geantwert werde oc. Wann wo seumnis von uch vnd andern in sulchen sachen würde, so verstündt jr vnd menniglichen wol, das der
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616 Bruch nicht an vns, sunder an den were, dy dann in sulchen der Cristenheit sachen seumig würden oc. Gegeben zu Nuren- berg an sente Walpurg tag 1428 (1 Mai). Ibidem. Derselbe (?) an.... (?) Vnsern günstlichen gruss zuvor, gestrenger besunder lieber ! Als du vns geschrebin hast, dich wissen zu lassen, wie man dem tage zu Byngen scheiden wert oc. Thun wir dir zu wissen, das vnser herre, die kürfürsten vnd ouch die Stete zu rothe sin worden von des Geldis wegen, so man denn in der Cristenheit insammet wider die Kätzer, das dy zeit schir etwas zu kurtz sey darzubringen gen Nürnberg off den tag der 14 tag nach Phingisten oc. Dorumme so haben sie vmb des besten willen den Tag erlenget uff sinte Johannstag sunwenden oc. Wisse dich zu richten vnd off sinthe Johannstag dohin zu kommen oc. Geben zu Mentz an der Mitwoche nach Phingisten (26 Mai) 1428. 519. 1428, Mai 8 (Görlitz). Der Rath von Görlitz an den von Erfurt: dankt für die Hilfe, die er durch Zusendung eines Hauptmannes Titzmann der Stadt Görlitz geleistet, schildert seine Gefahr durch die Ereignisse in Schlesien, und bittet den Ritter Titzmann noch länger in Görlitz zu belassen. (Grünhagen 1. c. n. 91 nach e. Copie in Magdeburg.) Ersamen wolweisen herren, sonderliche gonner, gunstige freunde vnd forderer, vnsere willige vnvordrossene dienste mit freundliche behegligkeit, vnd was wir euch vnd den eweren zu- willenn vnd wolgefallen werden mogen, zu allerzeit bereit. Er- samen weisen herrn vnd gunstigen freunde, als wir dan ewer weisheit solchs verderben des landes in der Schlesia von den vorezweifelten echter der christenheitt etwas briefflich, vnd auch durch Nicolaum Sommer vnsir eltisten einen erczahlt habenn vnd ewer ersamkeit daruf lassen anruffen vnd bittenn vmb hulff vnd rettung wieder sie bey vns zulegenn, des auch ewer weise vorstendigkeitt den gestrengen Ticzeman von Weberstedt mit
616 Bruch nicht an vns, sunder an den were, dy dann in sulchen der Cristenheit sachen seumig würden oc. Gegeben zu Nuren- berg an sente Walpurg tag 1428 (1 Mai). Ibidem. Derselbe (?) an.... (?) Vnsern günstlichen gruss zuvor, gestrenger besunder lieber ! Als du vns geschrebin hast, dich wissen zu lassen, wie man dem tage zu Byngen scheiden wert oc. Thun wir dir zu wissen, das vnser herre, die kürfürsten vnd ouch die Stete zu rothe sin worden von des Geldis wegen, so man denn in der Cristenheit insammet wider die Kätzer, das dy zeit schir etwas zu kurtz sey darzubringen gen Nürnberg off den tag der 14 tag nach Phingisten oc. Dorumme so haben sie vmb des besten willen den Tag erlenget uff sinte Johannstag sunwenden oc. Wisse dich zu richten vnd off sinthe Johannstag dohin zu kommen oc. Geben zu Mentz an der Mitwoche nach Phingisten (26 Mai) 1428. 519. 1428, Mai 8 (Görlitz). Der Rath von Görlitz an den von Erfurt: dankt für die Hilfe, die er durch Zusendung eines Hauptmannes Titzmann der Stadt Görlitz geleistet, schildert seine Gefahr durch die Ereignisse in Schlesien, und bittet den Ritter Titzmann noch länger in Görlitz zu belassen. (Grünhagen 1. c. n. 91 nach e. Copie in Magdeburg.) Ersamen wolweisen herren, sonderliche gonner, gunstige freunde vnd forderer, vnsere willige vnvordrossene dienste mit freundliche behegligkeit, vnd was wir euch vnd den eweren zu- willenn vnd wolgefallen werden mogen, zu allerzeit bereit. Er- samen weisen herrn vnd gunstigen freunde, als wir dan ewer weisheit solchs verderben des landes in der Schlesia von den vorezweifelten echter der christenheitt etwas briefflich, vnd auch durch Nicolaum Sommer vnsir eltisten einen erczahlt habenn vnd ewer ersamkeit daruf lassen anruffen vnd bittenn vmb hulff vnd rettung wieder sie bey vns zulegenn, des auch ewer weise vorstendigkeitt den gestrengen Ticzeman von Weberstedt mit
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617 den ewern vns hulflich wieder die vorstockten keczer zugeschickt habt vnd gesandt, der auch vleissig ist vns zu retten vnd zu helffenn, vnd des dancken wir ewer freundtschafft vnd truwe, die ihr vns dorume beweiset vnd ihm domit mit den ewern mit dienstlichem ganczem vleisse als vnsern herrn vnd lieben freun- den, wan das der ehegenante Ticzeman an vns gemuthet hat vnd begehret, were es nicht noth, vnd das wir sein nicht be- durfften, des er wieder an ewer weisheit mit den ewern geriten mochte, des haben wir ihn gebetten, bey vns zu beharren, bis das wir euch doran geschreiben mochtenn, also mussen wir ewer lieb je offenbahrn solches jamer vnd noth, das die lande der Schlesia, dem allmechtigen gott sey es geklagt, euch vnd andern fromen christenglaubigen menschen von den vngleubigen keczern ubergangen hatt, das sie namhafftiger stedte zwainczig einge- wonnen habenn, eins theils vberhaupt gesturmet vnd aussge- brandt, mit den nahmen also genant, Zulcz, Wenigglogaw, Lubschicz, Ziegenhals, Wogendrossel, Hoczenplocz, Othmachaw, Patschkaw, Weidenaw, Franckenstein, Grotkaw, Ole, Brieg, Bern- stad, Falckenberg, Strelen, Reichenbach vndt Newmarckt, vnndt nemblich die stadt Bunczlaw funff meilen von vns gelegenn vmb fehrligkeit vnd besorgung willen des vberzuegs, als sie die stadt Haynaw aussbranten, die leute sie selber aussgebrandt habenn, von dannen sie in einem halben tage vndt einer nacht dieser zeit des ihars mit ihrem reisigen geczeuge vor vns hetten mocht kommen, von Haynaw sie doch wieder hinder sich in die Schlesia ruckten vnd heren vmb Presslaw, Strelen vnd Franckenstein, doczu haben sie aussgebrandt das closter Camencz, das hauss Zobtenberg, das sie nu beseczten vnd bawen, viel sadelhofe ohne merckte vnd offener stedte, der wir nicht wissenn, vnd haben solchs betrubnus mit morden, blutvergiessen, burnen, die lande zu heren begangen vnd begehen das teglich je mehr die leutte zu fahen vnd zu schaczenn, das zu vnmenschlich kleglich ist zu sagen vnd zu schreibenn, vmb des willen sich etliche fursten in der Schlesia mit ihn gefriedet haben, mit den nahmen also genant, herczog Bernhard von Opeln, herczog Bolko der alte von Opuln, herczog Bolko der junger von Opuln, herczog Wenczlaw von Lubschicz, herczog Johannes von Monsterbergk vnnd herczog Ludwig der junge von der Olaw. So ist es mit
617 den ewern vns hulflich wieder die vorstockten keczer zugeschickt habt vnd gesandt, der auch vleissig ist vns zu retten vnd zu helffenn, vnd des dancken wir ewer freundtschafft vnd truwe, die ihr vns dorume beweiset vnd ihm domit mit den ewern mit dienstlichem ganczem vleisse als vnsern herrn vnd lieben freun- den, wan das der ehegenante Ticzeman an vns gemuthet hat vnd begehret, were es nicht noth, vnd das wir sein nicht be- durfften, des er wieder an ewer weisheit mit den ewern geriten mochte, des haben wir ihn gebetten, bey vns zu beharren, bis das wir euch doran geschreiben mochtenn, also mussen wir ewer lieb je offenbahrn solches jamer vnd noth, das die lande der Schlesia, dem allmechtigen gott sey es geklagt, euch vnd andern fromen christenglaubigen menschen von den vngleubigen keczern ubergangen hatt, das sie namhafftiger stedte zwainczig einge- wonnen habenn, eins theils vberhaupt gesturmet vnd aussge- brandt, mit den nahmen also genant, Zulcz, Wenigglogaw, Lubschicz, Ziegenhals, Wogendrossel, Hoczenplocz, Othmachaw, Patschkaw, Weidenaw, Franckenstein, Grotkaw, Ole, Brieg, Bern- stad, Falckenberg, Strelen, Reichenbach vndt Newmarckt, vnndt nemblich die stadt Bunczlaw funff meilen von vns gelegenn vmb fehrligkeit vnd besorgung willen des vberzuegs, als sie die stadt Haynaw aussbranten, die leute sie selber aussgebrandt habenn, von dannen sie in einem halben tage vndt einer nacht dieser zeit des ihars mit ihrem reisigen geczeuge vor vns hetten mocht kommen, von Haynaw sie doch wieder hinder sich in die Schlesia ruckten vnd heren vmb Presslaw, Strelen vnd Franckenstein, doczu haben sie aussgebrandt das closter Camencz, das hauss Zobtenberg, das sie nu beseczten vnd bawen, viel sadelhofe ohne merckte vnd offener stedte, der wir nicht wissenn, vnd haben solchs betrubnus mit morden, blutvergiessen, burnen, die lande zu heren begangen vnd begehen das teglich je mehr die leutte zu fahen vnd zu schaczenn, das zu vnmenschlich kleglich ist zu sagen vnd zu schreibenn, vmb des willen sich etliche fursten in der Schlesia mit ihn gefriedet haben, mit den nahmen also genant, herczog Bernhard von Opeln, herczog Bolko der alte von Opuln, herczog Bolko der junger von Opuln, herczog Wenczlaw von Lubschicz, herczog Johannes von Monsterbergk vnnd herczog Ludwig der junge von der Olaw. So ist es mit
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618 vns also gewandt, das sie bey kurcz (in) diese vnsers gnedig- sten herrn des romischen oc. konigs lande, vnd besonndern vor vns kommen mogenn, als wir des von eczlichen vnsern gnedigen herrn den fursten in der Schlesia, von vnsern herrn von den von Presslaw, mannen vnd stedten zur Schweidnicz im lande gewarnet sein, vnd ob sie des zuegs aus der Schlesia wieder vber das gebirge zogen, das wir gancz noch nicht erkennen mogenn, so sein sie am gebirge beschlost, an eczlichen enden bey sechs meilen, an eczlichen bey sieben oder acht meilen von vns gelegenn, das wir je teglich vberczuegs vns von ihn be- sorgenn mussen, vnd vornehmen das auch aus solcher kunt- schafft, die wir aussen gehabt habenn, wan das futter zukompt zu velde, des sie vns io meinen zu vbercziehen vnd sich vor vns zu legenn, das der allmechtige ewige gott gnediglich geruhe zu wendenn von vns vnd allen fromen christenmenschen. Er- samen lieben herren, wan ihr dan aus solchem grossen vorder- benn der lande mercken moget, das sie mit sotaner macht in die lande der Schlesia komen sein, vnd sich an solche stedte zu velde geschlagenn haben, des vnsere gnedige herren die fur- sten, die sich mit ihnen nicht gefried haben, die von Bresslaw, man vnd stedte der furstenthumb Schweidnicz vnd Jawor vnd wir aus diesen landen biss doher nicht zusommen hoben mocht kommen, ein veldt wieder sie zu machenn, der allmechtige gott helffe vns den gnediglich durch seine milde barmherczigkeit, das es noch anders bestalt vnd geschickt werde, also mag ewer weissheit wol erkennen, das die wende zwischen dem lande der Schlesia vnd vns gelegenn bornen, vnd das die axt an denn stam vnsers gedeyens vnd vorderbens vnd an ander lande vnd stedte vmb vns gelegenn angesaczt ist, vnd wir vns dan zu euch als zu vnnsern herrn vnd lieben freunden alles guten vor- trosten, vorsehen vnd getruwen, das ihr je mit allem vleisse bey vns gethan habt vnd ob gott will noch thun wirdt, so ge- ruhet zu bedencken solche anefechtung, jamer vnd angst, dorein wir iczund gesaczt sein, vnd bitten mit dienstlichem ganczem vleisse ewer ersame freundtschafft, das ihr dem allmechtigen gott zu lobe, der himelkonigin Mariæ vmb des heyligen christen- glaubens willen zu sterckunge, vnsserm gnedigsten herrn dem romischen oc. konige zu dienste, dem ehegenanten Ticzman
618 vns also gewandt, das sie bey kurcz (in) diese vnsers gnedig- sten herrn des romischen oc. konigs lande, vnd besonndern vor vns kommen mogenn, als wir des von eczlichen vnsern gnedigen herrn den fursten in der Schlesia, von vnsern herrn von den von Presslaw, mannen vnd stedten zur Schweidnicz im lande gewarnet sein, vnd ob sie des zuegs aus der Schlesia wieder vber das gebirge zogen, das wir gancz noch nicht erkennen mogenn, so sein sie am gebirge beschlost, an eczlichen enden bey sechs meilen, an eczlichen bey sieben oder acht meilen von vns gelegenn, das wir je teglich vberczuegs vns von ihn be- sorgenn mussen, vnd vornehmen das auch aus solcher kunt- schafft, die wir aussen gehabt habenn, wan das futter zukompt zu velde, des sie vns io meinen zu vbercziehen vnd sich vor vns zu legenn, das der allmechtige ewige gott gnediglich geruhe zu wendenn von vns vnd allen fromen christenmenschen. Er- samen lieben herren, wan ihr dan aus solchem grossen vorder- benn der lande mercken moget, das sie mit sotaner macht in die lande der Schlesia komen sein, vnd sich an solche stedte zu velde geschlagenn haben, des vnsere gnedige herren die fur- sten, die sich mit ihnen nicht gefried haben, die von Bresslaw, man vnd stedte der furstenthumb Schweidnicz vnd Jawor vnd wir aus diesen landen biss doher nicht zusommen hoben mocht kommen, ein veldt wieder sie zu machenn, der allmechtige gott helffe vns den gnediglich durch seine milde barmherczigkeit, das es noch anders bestalt vnd geschickt werde, also mag ewer weissheit wol erkennen, das die wende zwischen dem lande der Schlesia vnd vns gelegenn bornen, vnd das die axt an denn stam vnsers gedeyens vnd vorderbens vnd an ander lande vnd stedte vmb vns gelegenn angesaczt ist, vnd wir vns dan zu euch als zu vnnsern herrn vnd lieben freunden alles guten vor- trosten, vorsehen vnd getruwen, das ihr je mit allem vleisse bey vns gethan habt vnd ob gott will noch thun wirdt, so ge- ruhet zu bedencken solche anefechtung, jamer vnd angst, dorein wir iczund gesaczt sein, vnd bitten mit dienstlichem ganczem vleisse ewer ersame freundtschafft, das ihr dem allmechtigen gott zu lobe, der himelkonigin Mariæ vmb des heyligen christen- glaubens willen zu sterckunge, vnsserm gnedigsten herrn dem romischen oc. konige zu dienste, dem ehegenanten Ticzman
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619 uwerm hauptmann gunnen wollet vnd mit ihm bestellenn, mit den ewern, die er bey ihm hatt, bey vns zu beharren, bis so lange das vns trost vnd hulffe nach solchem anschlage, als dan von dem ehrwurdigsten vnserm gnedigsten herrn dem cardinal, vnsern gnedigen herrn den churfursten vnd den reichsstedten vff dem tage vnd abescheiden zu Franckenfurt vorlassen ist, geschehen moge vnd wiederfahrenn, vnd wollet euch das nicht schwer lassen sein, sondern gutwillig dorczu beweisenn, wan wir zu gott hoffen, so wir ewer freunde (und) ander vnser herrn vnd freunde bey vns habenn, das wir die stadt vor den vnglau- bigen keczern wol getruwen zu behaltenn, vnd dos wir vnserm gnedigsten herrn dem konige seine stadt, ewer freunde, die bey vns sein, ewer gutt vnd habe bey vns gelegenn, desto bass beschuczen vnd bewahren mogenn, als wir dos zu dem ewigen gott getruwen. Dos werdet ihr lohn von gott habenn, ehre von der werlt vnd wollen euch des vor vnserm gnedigsten herrn dem konige grosslichen danck sagenn williglich vmb euch vnd die ewern, wo vnd wan sich dos gebueren wirdt in allen sachen vnd handlungen, waz wir ihn doczu zu dienste, freundtschafft vnd behegligkeit werden mogenn, als wir dos allczeit willig sein, zu allerzeit gerne vordienen vnd bitten des ewer guetlich vnd freundtliche verschrieben antwort. Geben zu Görlicz am son- abend vor dem sontage vocem iucunditatis, vnder vnserm stadt- secret anno domini oc. XXVII°. (sic) Burgermeister vnd rathmann der stadt Görlicz. 520. 1428 (s. d.) Die Görlitzer an eine ungenannte Stadt: Bruchstück eines Schreibens über die Verheerungen, welche die Hussiten in Schlesien angestiftet haben. (Scultetus, II, 83 [ad ann. 1428].) (Orig. in collectan. Scult. n. 198.) (Ungefertigt.) Vnser willige dinste oc. Ersame wolweisen oc. Also wir denn E. Ers. W. sulche scheden, betrüpnisse vnd vorterben der Lande in der Slesia in dem nehsten als wir euch geschrebin habin, vorbracht vnd jrzalt habin, vnd sünderlichen
619 uwerm hauptmann gunnen wollet vnd mit ihm bestellenn, mit den ewern, die er bey ihm hatt, bey vns zu beharren, bis so lange das vns trost vnd hulffe nach solchem anschlage, als dan von dem ehrwurdigsten vnserm gnedigsten herrn dem cardinal, vnsern gnedigen herrn den churfursten vnd den reichsstedten vff dem tage vnd abescheiden zu Franckenfurt vorlassen ist, geschehen moge vnd wiederfahrenn, vnd wollet euch das nicht schwer lassen sein, sondern gutwillig dorczu beweisenn, wan wir zu gott hoffen, so wir ewer freunde (und) ander vnser herrn vnd freunde bey vns habenn, das wir die stadt vor den vnglau- bigen keczern wol getruwen zu behaltenn, vnd dos wir vnserm gnedigsten herrn dem konige seine stadt, ewer freunde, die bey vns sein, ewer gutt vnd habe bey vns gelegenn, desto bass beschuczen vnd bewahren mogenn, als wir dos zu dem ewigen gott getruwen. Dos werdet ihr lohn von gott habenn, ehre von der werlt vnd wollen euch des vor vnserm gnedigsten herrn dem konige grosslichen danck sagenn williglich vmb euch vnd die ewern, wo vnd wan sich dos gebueren wirdt in allen sachen vnd handlungen, waz wir ihn doczu zu dienste, freundtschafft vnd behegligkeit werden mogenn, als wir dos allczeit willig sein, zu allerzeit gerne vordienen vnd bitten des ewer guetlich vnd freundtliche verschrieben antwort. Geben zu Görlicz am son- abend vor dem sontage vocem iucunditatis, vnder vnserm stadt- secret anno domini oc. XXVII°. (sic) Burgermeister vnd rathmann der stadt Görlicz. 520. 1428 (s. d.) Die Görlitzer an eine ungenannte Stadt: Bruchstück eines Schreibens über die Verheerungen, welche die Hussiten in Schlesien angestiftet haben. (Scultetus, II, 83 [ad ann. 1428].) (Orig. in collectan. Scult. n. 198.) (Ungefertigt.) Vnser willige dinste oc. Ersame wolweisen oc. Also wir denn E. Ers. W. sulche scheden, betrüpnisse vnd vorterben der Lande in der Slesia in dem nehsten als wir euch geschrebin habin, vorbracht vnd jrzalt habin, vnd sünderlichen
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620 ewr Ers. früntschafft vmb hülffe vnd rettunge oc. vmb sulchis obirzogs wille, den die verstockten ketzer uff diese Lande vnd besunder uff oc. Gorlitz willin haben zu thun oc. Also geruche nw E. W. zu wissen, das dieselben ketzer nach sulchir zeitunge, die wir haben, sint sie in der Slesia gehirscht haben, achtzehen gemawerte Stete vorterbit haben, mit den namen also genant: Czulcz, Wenig Glogaw, Lubschitz, Czigenhalss, Wogen- drossel, Hotzenplotz, Othmuchaw, Patzke, Weydenaw, Francken- stein, Grotkaw, Ole, Brieg, Bernstad, Falckenberg, Strelen, Rei- chenbach, Newmarkt. Das mönche Closter Camentz vnd das haws Zotenberg, das do aussgebrant wart, vnd das sie weder bawen vnd besetzen. Die sie ein teil ohirhawpt gewannen, ein teils die Lewte gerewmet habin eins teils selber awszgebrant habin, ane offene Stete vnd Sadelhöffe, der wir keine zal nichten wissen, von den vorzweiffelten ketzern mancherley zugezogen ist (sic). Vnd sulch jommer mit morden, blutvorgissen, bornen, die Lande zu heren, die Lewte zu fohen vnd zu schatzen, begehen, das is vnmensch- (cetera desunt). lich alzu cleglich ist zu schreiben 521. 1428, Mai 17 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den zu Köln: er habe von den Ketzern in Böhmen keine andere Zeitung, als ein Schreiben aus Görlitz über die Verheerung jener Länder durch dieselben. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 36.) Der Stat zu Cöln. Ersamen Herren vnd besunder lieben Frewnde! Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt ewer fürsichtikeit zuuer- schreiben, ob wir icht guter newer mère von dem gebrecheu der vnglewbigen keczer zu Beheim wissen oc. das haben wir wol vernomen. Nu wissen wir zu disen zeiten laider nicht guter mère dauon zu schreiben. Besunder so haben vns die von Görlitz kürtzlich geschriben, wie dieselben vnglewbigen ketzer laider in denselben Landen grosz scheden, mört vnd verterbnuss der stette vnd des lands getan haben vnd tun, daz kleglich
620 ewr Ers. früntschafft vmb hülffe vnd rettunge oc. vmb sulchis obirzogs wille, den die verstockten ketzer uff diese Lande vnd besunder uff oc. Gorlitz willin haben zu thun oc. Also geruche nw E. W. zu wissen, das dieselben ketzer nach sulchir zeitunge, die wir haben, sint sie in der Slesia gehirscht haben, achtzehen gemawerte Stete vorterbit haben, mit den namen also genant: Czulcz, Wenig Glogaw, Lubschitz, Czigenhalss, Wogen- drossel, Hotzenplotz, Othmuchaw, Patzke, Weydenaw, Francken- stein, Grotkaw, Ole, Brieg, Bernstad, Falckenberg, Strelen, Rei- chenbach, Newmarkt. Das mönche Closter Camentz vnd das haws Zotenberg, das do aussgebrant wart, vnd das sie weder bawen vnd besetzen. Die sie ein teil ohirhawpt gewannen, ein teils die Lewte gerewmet habin eins teils selber awszgebrant habin, ane offene Stete vnd Sadelhöffe, der wir keine zal nichten wissen, von den vorzweiffelten ketzern mancherley zugezogen ist (sic). Vnd sulch jommer mit morden, blutvorgissen, bornen, die Lande zu heren, die Lewte zu fohen vnd zu schatzen, begehen, das is vnmensch- (cetera desunt). lich alzu cleglich ist zu schreiben 521. 1428, Mai 17 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den zu Köln: er habe von den Ketzern in Böhmen keine andere Zeitung, als ein Schreiben aus Görlitz über die Verheerung jener Länder durch dieselben. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 36.) Der Stat zu Cöln. Ersamen Herren vnd besunder lieben Frewnde! Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt ewer fürsichtikeit zuuer- schreiben, ob wir icht guter newer mère von dem gebrecheu der vnglewbigen keczer zu Beheim wissen oc. das haben wir wol vernomen. Nu wissen wir zu disen zeiten laider nicht guter mère dauon zu schreiben. Besunder so haben vns die von Görlitz kürtzlich geschriben, wie dieselben vnglewbigen ketzer laider in denselben Landen grosz scheden, mört vnd verterbnuss der stette vnd des lands getan haben vnd tun, daz kleglich
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621 vnd bermelich ist vnd allen cristen mentschen pillich zu hertzen geet vnd gieng, desselben brief wir ewer weisheit ein abschrift hierynnen verslossen schiken. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum feria IIa post ascensionis Dominj. 522. 1428, Mai 21 (Wartenberg). Konrad Bischof von Breslau an den Hochmeister in Preussen: über die nach Liegnitz berufenen Tage (vom 13 Mai und 1 Juni) um den Ketzern Widerstand zu leisten ; über die schlesischen Fürsten, die mit ihnen Frieden geschlossen; über den Kurfürstentag zu Bingen am 16 Mai und zu Nürn- berg am 6 Juni oc. (Ex archivo Regiomont.) Erwirdiger grosmechtiger herre vnd liber frunt Als wir denne ewer grosmechtigkeyd eynen tag geleget hatten mit dem Strengen herrn Conrad Nympcz uff sand Georgen tag nestvor- gangen, der do nicht vorgang muchte gehaben durch sulcher lewfte wille, als sich die leyder hie in der Slesien von den vor- dampten Ketczern irlawffen vnd irgangen haben vnmenschlichen mit grossem morde brande vnd rawbe, vns vnd der Slesien zu grossen, unvorwintlichen scheden, als auch des Mymo vnsers bruders dyner dis briues czeyger, der alhie gewest ist, vnd des meysten teyls das gesehen vnd gehort hat, muntlichen wol vn- dirrichten wirdt, durch des wille nv ein tag geleget was vnd gehalden ist, am donrstage des tages Ascensionis domini (13 Mai) zu Legnicz do eczliche fursten mit vns, vnd ouch houptmannen Mannen vnd Stete der furstenthume Sweydnicz vnd Jawor, Gor- licz vnd Syttaw gewest sein, vnd sulchen schaden gehandelt vnd grossers schadens vormeydunge betrachtet, vnd eczliche stucke vnd puncte do wedir begriffen vnd obirtragen haben, das wir vns vnd diese land in schutzunge vnd were wedir sie setczen vnd ouch ein sulichs mit gotes hulffe rechen muchten, do bey wir hern Nympez nicht gehaben, vnd sint der czeyt von euwern wegen mit em nicht gereden konden, als Ir das in euwern briuen an vns begert habt, So haben wir durch sulcher sachen wille, vnd abewesunge eczlicher fursten vnd Stete, eynen andern tag gemachet vnd geleget, uff den nesten dinstag noch Trini-
621 vnd bermelich ist vnd allen cristen mentschen pillich zu hertzen geet vnd gieng, desselben brief wir ewer weisheit ein abschrift hierynnen verslossen schiken. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum feria IIa post ascensionis Dominj. 522. 1428, Mai 21 (Wartenberg). Konrad Bischof von Breslau an den Hochmeister in Preussen: über die nach Liegnitz berufenen Tage (vom 13 Mai und 1 Juni) um den Ketzern Widerstand zu leisten ; über die schlesischen Fürsten, die mit ihnen Frieden geschlossen; über den Kurfürstentag zu Bingen am 16 Mai und zu Nürn- berg am 6 Juni oc. (Ex archivo Regiomont.) Erwirdiger grosmechtiger herre vnd liber frunt Als wir denne ewer grosmechtigkeyd eynen tag geleget hatten mit dem Strengen herrn Conrad Nympcz uff sand Georgen tag nestvor- gangen, der do nicht vorgang muchte gehaben durch sulcher lewfte wille, als sich die leyder hie in der Slesien von den vor- dampten Ketczern irlawffen vnd irgangen haben vnmenschlichen mit grossem morde brande vnd rawbe, vns vnd der Slesien zu grossen, unvorwintlichen scheden, als auch des Mymo vnsers bruders dyner dis briues czeyger, der alhie gewest ist, vnd des meysten teyls das gesehen vnd gehort hat, muntlichen wol vn- dirrichten wirdt, durch des wille nv ein tag geleget was vnd gehalden ist, am donrstage des tages Ascensionis domini (13 Mai) zu Legnicz do eczliche fursten mit vns, vnd ouch houptmannen Mannen vnd Stete der furstenthume Sweydnicz vnd Jawor, Gor- licz vnd Syttaw gewest sein, vnd sulchen schaden gehandelt vnd grossers schadens vormeydunge betrachtet, vnd eczliche stucke vnd puncte do wedir begriffen vnd obirtragen haben, das wir vns vnd diese land in schutzunge vnd were wedir sie setczen vnd ouch ein sulichs mit gotes hulffe rechen muchten, do bey wir hern Nympez nicht gehaben, vnd sint der czeyt von euwern wegen mit em nicht gereden konden, als Ir das in euwern briuen an vns begert habt, So haben wir durch sulcher sachen wille, vnd abewesunge eczlicher fursten vnd Stete, eynen andern tag gemachet vnd geleget, uff den nesten dinstag noch Trini-
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622 tatis (1 Jun.) kegen legnicz wedir zu komen, vnd denn alle sachen entlichen zu beslissen oc. vnd was wir euch und euwern Orden dinen vnd liebe thun mochten, doran sullit vns alleczeyt gutwillig irfinden, Sint denn leyder die Ketczerey so gros obir hand genomen hat, vnd ouch von vil die in diesen landen zu en getretin sein, gestercket wurden ist, vnd faste fursten in der Slesien mit en in frede getreten sein, nemlich Herczog Bolke der Alde, Herczog Bernhard sein Bruder, Herczog Bolke der Junge von Opol, Herczog Johannes von Monstirberg Herczog Ludwig von der Olaw vnd herczog Wenczlaw von Lubschicz; vnd dornoch als ny die Ketczer aws diesin landen heym wert czogen, die Herczogen von Rathibor, Herczog Przemke von Troppaw vnd Herczog Kaske von Owswinczen vnd der von Tes- schen ouch mit en in den frede getreten sein, do von wir an- dern fursten in der Slesien vnd lande vnd Stete sein groslichen geswechet worden, von den andern fursten in Slesien wie der gleich nicht vornemen, Sunder was wir uff dem tage nv neste zu Legnicz haldende vornemen, vnd mit sampt den andern fursten, landen vnd steten sulcher obgeschrebenen sachen han- deln obirtragen in ordenunge brengen vnd beslissen mogen, do zu vns der almechtige got witcze vnd weyse vorleye von seinen gotlichen gnaden, do noch mogen wir vns denn wol gerichten, vnd wy es denn der almechtige got schicken vnd fugen wird, so wellen wir dach bey sterben vnd vorterben, vnd vnser bru- dere vnd herczog Ludwig von Brige mit den bosen Ketzern ap got wil in keynen frede komen noch treten, vnd wen Ir vnd euwer Orden eyne sawle seyt der christenheyd vnd dem chri- stenglauben zu sterkunge, mochtet vnd weldit Ir nu etczwas der christenheyd zu hulffe thuen vnd zu voraus diesen landen, das sie so gar nicht geswechet vnd nedirgedrucket wurden, des wirdet Ir von gote dem almechtigen gros lon vnd der Cristen- heit lowp vnd ere irkrigen, Ouch thun wir euch zu wissen, dor an wir nicht zweifeln das irs vor wisset wy das der Margraffe von Brandenburg, ein gemeyne Houptmann in dewzen landen, den Krik wedir die Ketczer zu furen irwelet vnd von vnserm hern Romischen Konige bestetiget ist, vnd das ouch uffgenomen hat, vnd hat ny am nesten vorgangen sontage noch Ascensionis domini (16 Mai) mit den hern Korfursten vnd wir wenne ouch
622 tatis (1 Jun.) kegen legnicz wedir zu komen, vnd denn alle sachen entlichen zu beslissen oc. vnd was wir euch und euwern Orden dinen vnd liebe thun mochten, doran sullit vns alleczeyt gutwillig irfinden, Sint denn leyder die Ketczerey so gros obir hand genomen hat, vnd ouch von vil die in diesen landen zu en getretin sein, gestercket wurden ist, vnd faste fursten in der Slesien mit en in frede getreten sein, nemlich Herczog Bolke der Alde, Herczog Bernhard sein Bruder, Herczog Bolke der Junge von Opol, Herczog Johannes von Monstirberg Herczog Ludwig von der Olaw vnd herczog Wenczlaw von Lubschicz; vnd dornoch als ny die Ketczer aws diesin landen heym wert czogen, die Herczogen von Rathibor, Herczog Przemke von Troppaw vnd Herczog Kaske von Owswinczen vnd der von Tes- schen ouch mit en in den frede getreten sein, do von wir an- dern fursten in der Slesien vnd lande vnd Stete sein groslichen geswechet worden, von den andern fursten in Slesien wie der gleich nicht vornemen, Sunder was wir uff dem tage nv neste zu Legnicz haldende vornemen, vnd mit sampt den andern fursten, landen vnd steten sulcher obgeschrebenen sachen han- deln obirtragen in ordenunge brengen vnd beslissen mogen, do zu vns der almechtige got witcze vnd weyse vorleye von seinen gotlichen gnaden, do noch mogen wir vns denn wol gerichten, vnd wy es denn der almechtige got schicken vnd fugen wird, so wellen wir dach bey sterben vnd vorterben, vnd vnser bru- dere vnd herczog Ludwig von Brige mit den bosen Ketzern ap got wil in keynen frede komen noch treten, vnd wen Ir vnd euwer Orden eyne sawle seyt der christenheyd vnd dem chri- stenglauben zu sterkunge, mochtet vnd weldit Ir nu etczwas der christenheyd zu hulffe thuen vnd zu voraus diesen landen, das sie so gar nicht geswechet vnd nedirgedrucket wurden, des wirdet Ir von gote dem almechtigen gros lon vnd der Cristen- heit lowp vnd ere irkrigen, Ouch thun wir euch zu wissen, dor an wir nicht zweifeln das irs vor wisset wy das der Margraffe von Brandenburg, ein gemeyne Houptmann in dewzen landen, den Krik wedir die Ketczer zu furen irwelet vnd von vnserm hern Romischen Konige bestetiget ist, vnd das ouch uffgenomen hat, vnd hat ny am nesten vorgangen sontage noch Ascensionis domini (16 Mai) mit den hern Korfursten vnd wir wenne ouch
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623 mit den Reychsteten einen tag zu Byngen gehalden, mit hande- lunge aller sachen, wy man sich kegen den bosen Ketzern schicken, vnd en mit gotes hulffe wedirsteen sal, vnd sie werden am sontage nach Corporis Christi (6 Jun.) neste eynen andern tag zu Nuremberg halden, aller sulcher sachen die begriffen sint seliclichen der cristenheyd zu troste zu beslissen, do hen wir vnser sende boten geschicket haben, der almechtige got geruche en diesin landen vnd vns dozu seyne gotliche craft gne- diclichen zuvorleyen, Sunderlichen beten wir euch mit allem fleisse, das Ir vnserm bruder dem Jungen ein gonstiger herre sein wollit, das wellen wir sunderlich vmb euwer herlichkeyd vordinen. Gegeben zu Wartemberg des Fritages vor pfingisten (1428). Conrad von gotes gnaden Bischoff zu Breslaw. Dem Erwirdigen vnd grosmechtigen herrn hern Pawel von Rostorff Homeyster dewtsches ordens zcu Prewssen etc. vnserm lieben frunde. 523. 1428, Mai 25 (Ansbach). Markgraf Friedrich von Brandenburg an K. Sigmund: er könne dem Wunsche des Königs, dass der Stadt Pilsen tausend Schock von der ge- sammelten Hussensteuer übergeben werden, ohne Zustimmung des Neun- herrenraths nicht nachkommen ; eine besondere Botschaft werde den König von der Lage der Dinge näher unterrichten. (Hofler 1. c n. 19.) Allerdurchluchtigster konig gnedigster lieber her Mein wil- ligen vntertenigen vnd gehorsam dinst sind ewre koniglichen gnaden allzeit voran bereit. Gnedigster Konig. Als ewr kvnigliche gnade uns ytzunt geschrieben hat wie der von pilsen Botschaft bey euch gewesen vnd ewre gnaden zu erkennen geben hat, Sulich grosse beku- mernisse vnd nöt darjnne sie ytzunt sein, beide vom schulde vnd auch ander sach wegen So manigfeltiglich ob man in nicht zw staten kome, das zu besorgen sey, das sie sich gar harte gen den veinden, die da zu rings vmb, vmb sie liegen enthalten mugen, vnd wie ich wol wisse, soll die Stat verloren werden
623 mit den Reychsteten einen tag zu Byngen gehalden, mit hande- lunge aller sachen, wy man sich kegen den bosen Ketzern schicken, vnd en mit gotes hulffe wedirsteen sal, vnd sie werden am sontage nach Corporis Christi (6 Jun.) neste eynen andern tag zu Nuremberg halden, aller sulcher sachen die begriffen sint seliclichen der cristenheyd zu troste zu beslissen, do hen wir vnser sende boten geschicket haben, der almechtige got geruche en diesin landen vnd vns dozu seyne gotliche craft gne- diclichen zuvorleyen, Sunderlichen beten wir euch mit allem fleisse, das Ir vnserm bruder dem Jungen ein gonstiger herre sein wollit, das wellen wir sunderlich vmb euwer herlichkeyd vordinen. Gegeben zu Wartemberg des Fritages vor pfingisten (1428). Conrad von gotes gnaden Bischoff zu Breslaw. Dem Erwirdigen vnd grosmechtigen herrn hern Pawel von Rostorff Homeyster dewtsches ordens zcu Prewssen etc. vnserm lieben frunde. 523. 1428, Mai 25 (Ansbach). Markgraf Friedrich von Brandenburg an K. Sigmund: er könne dem Wunsche des Königs, dass der Stadt Pilsen tausend Schock von der ge- sammelten Hussensteuer übergeben werden, ohne Zustimmung des Neun- herrenraths nicht nachkommen ; eine besondere Botschaft werde den König von der Lage der Dinge näher unterrichten. (Hofler 1. c n. 19.) Allerdurchluchtigster konig gnedigster lieber her Mein wil- ligen vntertenigen vnd gehorsam dinst sind ewre koniglichen gnaden allzeit voran bereit. Gnedigster Konig. Als ewr kvnigliche gnade uns ytzunt geschrieben hat wie der von pilsen Botschaft bey euch gewesen vnd ewre gnaden zu erkennen geben hat, Sulich grosse beku- mernisse vnd nöt darjnne sie ytzunt sein, beide vom schulde vnd auch ander sach wegen So manigfeltiglich ob man in nicht zw staten kome, das zu besorgen sey, das sie sich gar harte gen den veinden, die da zu rings vmb, vmb sie liegen enthalten mugen, vnd wie ich wol wisse, soll die Stat verloren werden
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624 da got vor sey, das das allen vmb gelegen landen, vnd sun- derlich dem kreiss daselbst, vnd allen jnnwonern doryn, die sich an den heiligen glauben vnd an ewren gnaden bisher Er- werglich gehalden haben ein vnuwerwuntlich slagk were, vnd haben ewer gnade biten lassen In disen iren nöten mit tausent schocken zu helfen vnd sinf den malen sulch gelt das man in Nüremberg eingelegt hat, darvmb gesammelt sey, das man die ketzer damit dringen vnd auch den frummen kristen damit zu hilf kumen solt, darumb so bevelhe ewer gnaden mir die eege- nannten von Pilsen, begere und gepiet mir auch mit demselbem ewer gnaden brief das ich den egenannten von Pilsen an verziehen 1m schock richten und zu hilff geben sulle, damit sie sich ent- halten mugen, wann ich sicher sein sulle, das man der nicht bass angelegen müge als dann ewr gnaden brif mit mer worten junheldet, das alles hab ich wol vernumen und thu ewrn konig- lichen gnaden zu wissen das ich sulchs nach ewrer gnaden gebot und begerung zu tun wie wol ich des willig wer, allein nicht macht hab Sunder die newn die dann zu mir bescheiden sein mit mir, und ob ich die sechss zu Nürmberg die dann sulch gelt von der Cristenheit wegen inn haben, sulchs hiess zu tun, So törften sie des doch nicht tun nach dem vnd sie darvber hertiglich gesworn haben als dann der Anslag zu Frankfurt wegen auss weiset Es were dann, das sie sulchs von den newn auch geheissen wurden vnd wann nu dieselben newn nu von dem tag der ytzunt zu Nüremberg am Sonntag vor Pfingsten (16 Mai) gewest ist, zu riten sein, das man der in einer kürze wider zusammen zu kumen nicht wol verbotten mag, So sein auch dye von Pilsen mit ewer gnaden brif verst auf heut nach mittag her gen Onoltzpach zu mir kummen, darumb ich nu on die dann zu mir bescheiden sein, darzu nicht gehelffen geraten noch getun kann, wie wol ich willig von ewer gnaden wegen dorzu were gewest, wann ich wol erkenne nach dem vnd sich dieselben von pilsen an den heiligen glauben und an ewre gnaden bisher erwnglich gehalten haben das man sulch gelt an sie wol anleget. Hirumb so bitt ich ewer gnaden fürder von solicher sache vnd gelts wegen ichts schreiben, das wollen ewer gnaden nur vnd den newn tun die dann zu mir bescheiden sein, was dann do zu tun erkannt werdet nach Inhalt des obgeschriben
624 da got vor sey, das das allen vmb gelegen landen, vnd sun- derlich dem kreiss daselbst, vnd allen jnnwonern doryn, die sich an den heiligen glauben vnd an ewren gnaden bisher Er- werglich gehalden haben ein vnuwerwuntlich slagk were, vnd haben ewer gnade biten lassen In disen iren nöten mit tausent schocken zu helfen vnd sinf den malen sulch gelt das man in Nüremberg eingelegt hat, darvmb gesammelt sey, das man die ketzer damit dringen vnd auch den frummen kristen damit zu hilf kumen solt, darumb so bevelhe ewer gnaden mir die eege- nannten von Pilsen, begere und gepiet mir auch mit demselbem ewer gnaden brief das ich den egenannten von Pilsen an verziehen 1m schock richten und zu hilff geben sulle, damit sie sich ent- halten mugen, wann ich sicher sein sulle, das man der nicht bass angelegen müge als dann ewr gnaden brif mit mer worten junheldet, das alles hab ich wol vernumen und thu ewrn konig- lichen gnaden zu wissen das ich sulchs nach ewrer gnaden gebot und begerung zu tun wie wol ich des willig wer, allein nicht macht hab Sunder die newn die dann zu mir bescheiden sein mit mir, und ob ich die sechss zu Nürmberg die dann sulch gelt von der Cristenheit wegen inn haben, sulchs hiess zu tun, So törften sie des doch nicht tun nach dem vnd sie darvber hertiglich gesworn haben als dann der Anslag zu Frankfurt wegen auss weiset Es were dann, das sie sulchs von den newn auch geheissen wurden vnd wann nu dieselben newn nu von dem tag der ytzunt zu Nüremberg am Sonntag vor Pfingsten (16 Mai) gewest ist, zu riten sein, das man der in einer kürze wider zusammen zu kumen nicht wol verbotten mag, So sein auch dye von Pilsen mit ewer gnaden brif verst auf heut nach mittag her gen Onoltzpach zu mir kummen, darumb ich nu on die dann zu mir bescheiden sein, darzu nicht gehelffen geraten noch getun kann, wie wol ich willig von ewer gnaden wegen dorzu were gewest, wann ich wol erkenne nach dem vnd sich dieselben von pilsen an den heiligen glauben und an ewre gnaden bisher erwnglich gehalten haben das man sulch gelt an sie wol anleget. Hirumb so bitt ich ewer gnaden fürder von solicher sache vnd gelts wegen ichts schreiben, das wollen ewer gnaden nur vnd den newn tun die dann zu mir bescheiden sein, was dann do zu tun erkannt werdet nach Inhalt des obgeschriben
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625 anslags do solt mich ewer gnad willig immer befinden. Auch so hab ich vnd die dann zu mir bescheiden sein Mertein von Eibe meinen diener vnd Rate vnd meines Oheims Herzog Johansen Rete einen ytzund zu ewrn gnaden gesandt, die ewr gnade was gelts von der cristenheit wegen gen Nuremberg kumen vnd gelegt wider ausgeben vnd was des noch vorhanden ist Auch wie vnser Oheim Herzog Johans die beheim im pilsener kreiss vnd die von Eger auf solich schreiben So ewer gnad mir vnd denselben die dann zu mir bescheiden sein von gelts wegen in ausszurichten geschriben hat, vnser aller antwort vnd entschul- digung darauf eigentlich vnterrichten wurden. Geben zu onoltz- pach am dinstag nach dem heiligen pfingsttag anno ut s. XXVIII°. Ewrn gnaden vnttertenige Fridrich Marcgraf oc. 524. 1428, Mai 30 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Johann von Bayern: obgleich er auch den Egerern habe Hilfe schicken müssen, thut er ihm desgleichen, in Hoffnung, dass sie nicht nothig werde. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 41b.) Herczog Johannsen von Peyern. Gnediger Herre! Als vns ewer Hoch. verschriben hat, wie die Hussen an den walde komen seyn vnd herüber zu ziehen meynen, darauf ewr gnade begert, daz wir ewch die vnsern zu hilff vnd rettung zu schiken oc., das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewr fürstenlich gnade wissen, daz vns die von Eger in kürcz vorher etwieoft vmb vnser hilff verschriben vnd an- gerüft haben, vnd wir In auf hewt etwieuil von den vnsern zu hilff zugeschikt haben. Wie darumb, so schiken wir ewer Hoch. got zu lob vnd Cristemlichen glawben zu trost dise vnser dienere vnd schützen. Vnd wer es daz sich die dink besser machen wurden, als wir zu got getrawen, so schikt vns dieselben vnser Dienere kurtzlich wider herheim, wan wir der vnsern bey vns auch wol bedurffen. Vnd wo wir ewern Fürstenlichen gnaden dienst vnd wolgefallen oc. Datum dominica Trinitatis. 40
625 anslags do solt mich ewer gnad willig immer befinden. Auch so hab ich vnd die dann zu mir bescheiden sein Mertein von Eibe meinen diener vnd Rate vnd meines Oheims Herzog Johansen Rete einen ytzund zu ewrn gnaden gesandt, die ewr gnade was gelts von der cristenheit wegen gen Nuremberg kumen vnd gelegt wider ausgeben vnd was des noch vorhanden ist Auch wie vnser Oheim Herzog Johans die beheim im pilsener kreiss vnd die von Eger auf solich schreiben So ewer gnad mir vnd denselben die dann zu mir bescheiden sein von gelts wegen in ausszurichten geschriben hat, vnser aller antwort vnd entschul- digung darauf eigentlich vnterrichten wurden. Geben zu onoltz- pach am dinstag nach dem heiligen pfingsttag anno ut s. XXVIII°. Ewrn gnaden vnttertenige Fridrich Marcgraf oc. 524. 1428, Mai 30 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Johann von Bayern: obgleich er auch den Egerern habe Hilfe schicken müssen, thut er ihm desgleichen, in Hoffnung, dass sie nicht nothig werde. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 41b.) Herczog Johannsen von Peyern. Gnediger Herre! Als vns ewer Hoch. verschriben hat, wie die Hussen an den walde komen seyn vnd herüber zu ziehen meynen, darauf ewr gnade begert, daz wir ewch die vnsern zu hilff vnd rettung zu schiken oc., das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewr fürstenlich gnade wissen, daz vns die von Eger in kürcz vorher etwieoft vmb vnser hilff verschriben vnd an- gerüft haben, vnd wir In auf hewt etwieuil von den vnsern zu hilff zugeschikt haben. Wie darumb, so schiken wir ewer Hoch. got zu lob vnd Cristemlichen glawben zu trost dise vnser dienere vnd schützen. Vnd wer es daz sich die dink besser machen wurden, als wir zu got getrawen, so schikt vns dieselben vnser Dienere kurtzlich wider herheim, wan wir der vnsern bey vns auch wol bedurffen. Vnd wo wir ewern Fürstenlichen gnaden dienst vnd wolgefallen oc. Datum dominica Trinitatis. 40
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626 525. 1428, Jun. 8 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Stadt Elbogen: obgleich er die Seinigen bereits zur Weiden und gegen Eger gesandt habe, wolle er den Fürsten zu Liebe auch ihr Hilfe zuschicken. (Nürnberger Misslv-Buch VIII, fol. 13.) Dem Rat der Stat zum Ellenbogen. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt vmb die vnsern zu ewch zu hilff zu schiken oc., das haben wir wol ver- nomen. Vnd lassen ewr weisheit wissen, daz wir von begerung vnsers gnedigen Herren Hertzog Johansen von Peyern vnd von anruffung vnserr guten frewnde der von Eger die vnsern zu der Weyden vnd auch gen Eger gesandt haben. Wie darumb, so ist von vnserr Herren, der Fürsten wegen vmb vns an vns bracht worden, wie sie zu ewer vnd ander fromen Cristen daselbst vmb notdurft meynen onuerczichen zu bestellen vnd zu tun des not sey, vnd haben vns darauf angelangt, vnser hilffe vnd die vnsern auch dartzu zu schiken vnd zu tun, darumb wir In zugesagt haben vnd gern tun wellen, vnd wir hoffen ewer vnd ander not- durft sulle da also bestellet vnd awszgerichttet werden. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum ut supra (feria IIIa post corporis Christi). 526. 1428, Jun. 9 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den Pfalzgrafen Ludwig: die Waisen wären 6000 Mann stark in Bayern eingebrochen, hätten Pernau, Tirschenreut oc. genommen und wollten gegen Eger ziehen ; Gegenanstalten werden getroffen. (Nurnberger Misslv-Buch VIII, fol. 44.) Hern Ludwigen Pfallntzgrafen bey Reyn, Hertzogen in Peyern vnd grafen zu Mortanj oc. Gnediger Herre! Als vns ewer Hoch. verschriben vnd begert hat ewer gnade wissen zu lassen von den maren der
626 525. 1428, Jun. 8 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Stadt Elbogen: obgleich er die Seinigen bereits zur Weiden und gegen Eger gesandt habe, wolle er den Fürsten zu Liebe auch ihr Hilfe zuschicken. (Nürnberger Misslv-Buch VIII, fol. 13.) Dem Rat der Stat zum Ellenbogen. L. Fr. Als Ir vns verschriben vnd gebetten habt vmb die vnsern zu ewch zu hilff zu schiken oc., das haben wir wol ver- nomen. Vnd lassen ewr weisheit wissen, daz wir von begerung vnsers gnedigen Herren Hertzog Johansen von Peyern vnd von anruffung vnserr guten frewnde der von Eger die vnsern zu der Weyden vnd auch gen Eger gesandt haben. Wie darumb, so ist von vnserr Herren, der Fürsten wegen vmb vns an vns bracht worden, wie sie zu ewer vnd ander fromen Cristen daselbst vmb notdurft meynen onuerczichen zu bestellen vnd zu tun des not sey, vnd haben vns darauf angelangt, vnser hilffe vnd die vnsern auch dartzu zu schiken vnd zu tun, darumb wir In zugesagt haben vnd gern tun wellen, vnd wir hoffen ewer vnd ander not- durft sulle da also bestellet vnd awszgerichttet werden. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum ut supra (feria IIIa post corporis Christi). 526. 1428, Jun. 9 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den Pfalzgrafen Ludwig: die Waisen wären 6000 Mann stark in Bayern eingebrochen, hätten Pernau, Tirschenreut oc. genommen und wollten gegen Eger ziehen ; Gegenanstalten werden getroffen. (Nurnberger Misslv-Buch VIII, fol. 44.) Hern Ludwigen Pfallntzgrafen bey Reyn, Hertzogen in Peyern vnd grafen zu Mortanj oc. Gnediger Herre! Als vns ewer Hoch. verschriben vnd begert hat ewer gnade wissen zu lassen von den maren der
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627 Hussen oc., das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewr für- stenlich gnade wissen, daz bey vns warhafticlich gesagt wirdt, daz die Hussen, die man die waisen nennt, bey IXm mannen haben, damit sie herawsz für den walt kommen seyn Pernaw, Turssenrewt vnd sust etwieuil merkt vnd dörffere vor dem walt gewunnen, geprannt vnd gross scheden getan haben vnd teg- lichen tun, vnd als man sagt da dannen für Eger zu ziehen vnd das zu belegern meynen, daz sich doch endern vnd sie sich sterken hinter sich oder für sich rucken möchten. Also seyn ettlich vnser Herren die fursten vmb vns zu rat worden, den dingen zuwidersteen vnd dartzu zu tun, vnd haben die Iren besammet vnd vns angelangt, die vnsern auch dartzu zu hilff zu schiken, darumb wir In zugesagt haben vnd die vnsern in kürtz auch dartzu senden wellen, Vnd wer dartzu hulff den dingen zu widersteen dewcht vns seliclich vnd wol getan vnd ein grosse notdurft. Denn wo wir ewer Hoch. dienst vnd wol- gefallen oc. Datum ut supra (feria IIIIa post Bonifacij). 527. 1428, Jun. 14 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an seinen Hauptmann zu Eger: er soll mit seinem Volke gegen Weiden auszichen und sich mit dem dortigen Volke vereinigen. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 45b.) Weygel Strobel, vnserm Hawbtman zu Eger. Lieber Weygel ! Vns seyn II Brief von dir geantwurt worden, die wir vernomen haben. Also lassen wir dich wissen, daz wir etwas greysigen zewgs vnd etwieuil vnsers volks zu fussz am samstag (12 Jun.) bey vns auszgeschikt haben auf die Weyden czu zichen. Darumb ist vnser meynung, sten die dink zu Eger noch in dem form als da du vns den leczten brief geschriben hast, daz du denn mitsampt vnserm zewg auch auf die Weyden zureytest vnd das best mitsampt andern den vnsern twest als wir vns wol zu dir versehen vnd bescheidenlich vr- lawb von den von Eger nemest. Wurd seyn denn not tun, so möcht man doch den von Eger wol wider zu schicken. Datum sub sigillo Pauli Vörchtel magistri ciuium feria IIa ante Vitj. 40*
627 Hussen oc., das haben wir wol vernomen. Vnd lassen ewr für- stenlich gnade wissen, daz bey vns warhafticlich gesagt wirdt, daz die Hussen, die man die waisen nennt, bey IXm mannen haben, damit sie herawsz für den walt kommen seyn Pernaw, Turssenrewt vnd sust etwieuil merkt vnd dörffere vor dem walt gewunnen, geprannt vnd gross scheden getan haben vnd teg- lichen tun, vnd als man sagt da dannen für Eger zu ziehen vnd das zu belegern meynen, daz sich doch endern vnd sie sich sterken hinter sich oder für sich rucken möchten. Also seyn ettlich vnser Herren die fursten vmb vns zu rat worden, den dingen zuwidersteen vnd dartzu zu tun, vnd haben die Iren besammet vnd vns angelangt, die vnsern auch dartzu zu hilff zu schiken, darumb wir In zugesagt haben vnd die vnsern in kürtz auch dartzu senden wellen, Vnd wer dartzu hulff den dingen zu widersteen dewcht vns seliclich vnd wol getan vnd ein grosse notdurft. Denn wo wir ewer Hoch. dienst vnd wol- gefallen oc. Datum ut supra (feria IIIIa post Bonifacij). 527. 1428, Jun. 14 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an seinen Hauptmann zu Eger: er soll mit seinem Volke gegen Weiden auszichen und sich mit dem dortigen Volke vereinigen. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 45b.) Weygel Strobel, vnserm Hawbtman zu Eger. Lieber Weygel ! Vns seyn II Brief von dir geantwurt worden, die wir vernomen haben. Also lassen wir dich wissen, daz wir etwas greysigen zewgs vnd etwieuil vnsers volks zu fussz am samstag (12 Jun.) bey vns auszgeschikt haben auf die Weyden czu zichen. Darumb ist vnser meynung, sten die dink zu Eger noch in dem form als da du vns den leczten brief geschriben hast, daz du denn mitsampt vnserm zewg auch auf die Weyden zureytest vnd das best mitsampt andern den vnsern twest als wir vns wol zu dir versehen vnd bescheidenlich vr- lawb von den von Eger nemest. Wurd seyn denn not tun, so möcht man doch den von Eger wol wider zu schicken. Datum sub sigillo Pauli Vörchtel magistri ciuium feria IIa ante Vitj. 40*
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628 528. 1428, Jun. 16 (Altenburg). Herzog Friedrich von Sachsen an Sechslande und Städte: über den Bei- tritt zu dem am 1 Juni in Liegnitz geschlossenen schlesischen Bunde solle am 28 Juni zu Dresden verhandelt werden. (Scultetus II, 82 [ann. 1428].) Friderich von g. gn. (herzog zu Sachsen oc.) den Sechs Landen vnd Steten. Als jr der hochgebornen fürstynnen frawen Katherinen vnser liebin Mutter geschriben vnd eine Abschrifft eines Bundes, dess sich die fürsten in der Slesien voreinit haben, mittegesant habit, vnd mitteberurt, were vns zu synne, so wullet jr gerne sulche handlung der fürsten, Lande vnd Stete in der Slesien mit vns zu hülffe vnd Rate wedir dy ketzir zu obirtragen oc. Also wullen wir die vnsern mit macht von dem nehsten montage vort obir acht tage, das ist den Montag nach sente Johannstage (28 Jun.) gein uch gein Dresden uff einen Tag zu schicken oc. Wenn wir vnsern Ohmen dem Marggrauen von Brandenburg wedir diselben ketzir, so wir sterckste mögen, zu hülffe schicken oc. Gegeben zu Aldinburg am Mitwochen nach Vitj (16 Jun.) 1428. 1428, Jun. 1 (Liegnitz). (Ibid. II, 84b.) „Vssschrift des Bundes in der Slesia.“ Wir nachgeschrebin oc. bekennen oc. das wir vorgenommen haben vnd eigentlichen betracht sulche grosse vnderdrückunge der Cristenheid vnd swechunge des Cristengloubens, vnd sulche grosse grawsamen vnd vnmenschliche morde vnd vorgissunge christenliches blutes, börne vnd rawbes vnd obirswencliche vor- terbnisse deser lande, die die vordampten vnd vortümpten Ketzer in desen landen begangen vnd leider, Gote dem almechtigen sey is geclait, sulche grosse smocheit vnd lesterunge die sie an den Bilden vnd zeichen seiner martyr, seiner liebin mutter vnd allir heyligen gethan, vnd den heiligen Sacramenten in der kirchen, der sie zumole viel verbrant vnd vorterbet habin, vol-
628 528. 1428, Jun. 16 (Altenburg). Herzog Friedrich von Sachsen an Sechslande und Städte: über den Bei- tritt zu dem am 1 Juni in Liegnitz geschlossenen schlesischen Bunde solle am 28 Juni zu Dresden verhandelt werden. (Scultetus II, 82 [ann. 1428].) Friderich von g. gn. (herzog zu Sachsen oc.) den Sechs Landen vnd Steten. Als jr der hochgebornen fürstynnen frawen Katherinen vnser liebin Mutter geschriben vnd eine Abschrifft eines Bundes, dess sich die fürsten in der Slesien voreinit haben, mittegesant habit, vnd mitteberurt, were vns zu synne, so wullet jr gerne sulche handlung der fürsten, Lande vnd Stete in der Slesien mit vns zu hülffe vnd Rate wedir dy ketzir zu obirtragen oc. Also wullen wir die vnsern mit macht von dem nehsten montage vort obir acht tage, das ist den Montag nach sente Johannstage (28 Jun.) gein uch gein Dresden uff einen Tag zu schicken oc. Wenn wir vnsern Ohmen dem Marggrauen von Brandenburg wedir diselben ketzir, so wir sterckste mögen, zu hülffe schicken oc. Gegeben zu Aldinburg am Mitwochen nach Vitj (16 Jun.) 1428. 1428, Jun. 1 (Liegnitz). (Ibid. II, 84b.) „Vssschrift des Bundes in der Slesia.“ Wir nachgeschrebin oc. bekennen oc. das wir vorgenommen haben vnd eigentlichen betracht sulche grosse vnderdrückunge der Cristenheid vnd swechunge des Cristengloubens, vnd sulche grosse grawsamen vnd vnmenschliche morde vnd vorgissunge christenliches blutes, börne vnd rawbes vnd obirswencliche vor- terbnisse deser lande, die die vordampten vnd vortümpten Ketzer in desen landen begangen vnd leider, Gote dem almechtigen sey is geclait, sulche grosse smocheit vnd lesterunge die sie an den Bilden vnd zeichen seiner martyr, seiner liebin mutter vnd allir heyligen gethan, vnd den heiligen Sacramenten in der kirchen, der sie zumole viel verbrant vnd vorterbet habin, vol-
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629 bracht habin. Vnd wie wir jn vorder wedirstehen vnd vns in schutzunge wedir sie setzin vnd sulche smocheit vnd lesterunge rechen möchtin. Vnd dorumb so habin wir vns mit eintrech- tigem Rathe vnsir eldisten oc. voreinet oc. das wir eynander getrülich helffen leysten oc. (Ad margin.) „Begriffen vnd sich voreynit vor vnserm h. dem Bischoffe (Conrad) zu Breslaw, den fürsten in der Slesia, Mann vnd Stetin, in dem fürstenthum Swidnitz vnd Jawer. Act. a. d. MCCCCXXVIII am Dinstage nach Trinitatis, als Mates Geiseler zu Legenitz zu Tage was oc. mit dem Statschreiber. 529. 1428, Jun. 16 (Öls). Herzog Konrad Kantner an den Hochmeister in Preussen: Kriegsnach- richten. (Grünhagen 1. c. n. 95 [aus d. Orig].) Unsse fruntliche dienste in ganczer beheglichkeit zuvor, hochwirdiger und grosmechtiger besunder liebir herre und frunt, sulche czytunge, wie sich die mit den vordampten ketczern in desin landen vorlowffen haben, hat ewir hochwirdikeit, wir nich czweyfiln, wol irfaren und vornemen, das die selben ketczer ken Beyern sint geczogen, und nicht ferre von Nuremberg seyn sulden, und das sich do fursten, herren und landen geschicket ken en hetten, so meynet man, das die Meiseneschen herren ouch alreit im felde legen. Sundir als sie in desin landen den Czo- betenberg besaczt haben, haben sich die landen dovor geleget, und huffen, ab got wil, das sie sie mit gotes hulfe herap obir- haupt gewynnen werden. Ander czyttunge wissen wir uff dese czyt nicht czu schreiben, besundern wir betten ewre grosmech- tikeit, was ir newir czyttunge wisset von unserm herren dem konige von Denemarken, uns die czu schreiben, wenn wir die in allem gutte gerne irfaren welden, wenn gyngen die anders zu, denne wol und gut, das wer uns leitt und eyn sunderlich bekummern in unserm herczen. Geben czur Olsen an der met- woch noch sandte Viti tage. Conrad Canthner genannt, von gotes gnaden herczog in Slesien zur Olsen und Kosil oc.
629 bracht habin. Vnd wie wir jn vorder wedirstehen vnd vns in schutzunge wedir sie setzin vnd sulche smocheit vnd lesterunge rechen möchtin. Vnd dorumb so habin wir vns mit eintrech- tigem Rathe vnsir eldisten oc. voreinet oc. das wir eynander getrülich helffen leysten oc. (Ad margin.) „Begriffen vnd sich voreynit vor vnserm h. dem Bischoffe (Conrad) zu Breslaw, den fürsten in der Slesia, Mann vnd Stetin, in dem fürstenthum Swidnitz vnd Jawer. Act. a. d. MCCCCXXVIII am Dinstage nach Trinitatis, als Mates Geiseler zu Legenitz zu Tage was oc. mit dem Statschreiber. 529. 1428, Jun. 16 (Öls). Herzog Konrad Kantner an den Hochmeister in Preussen: Kriegsnach- richten. (Grünhagen 1. c. n. 95 [aus d. Orig].) Unsse fruntliche dienste in ganczer beheglichkeit zuvor, hochwirdiger und grosmechtiger besunder liebir herre und frunt, sulche czytunge, wie sich die mit den vordampten ketczern in desin landen vorlowffen haben, hat ewir hochwirdikeit, wir nich czweyfiln, wol irfaren und vornemen, das die selben ketczer ken Beyern sint geczogen, und nicht ferre von Nuremberg seyn sulden, und das sich do fursten, herren und landen geschicket ken en hetten, so meynet man, das die Meiseneschen herren ouch alreit im felde legen. Sundir als sie in desin landen den Czo- betenberg besaczt haben, haben sich die landen dovor geleget, und huffen, ab got wil, das sie sie mit gotes hulfe herap obir- haupt gewynnen werden. Ander czyttunge wissen wir uff dese czyt nicht czu schreiben, besundern wir betten ewre grosmech- tikeit, was ir newir czyttunge wisset von unserm herren dem konige von Denemarken, uns die czu schreiben, wenn wir die in allem gutte gerne irfaren welden, wenn gyngen die anders zu, denne wol und gut, das wer uns leitt und eyn sunderlich bekummern in unserm herczen. Geben czur Olsen an der met- woch noch sandte Viti tage. Conrad Canthner genannt, von gotes gnaden herczog in Slesien zur Olsen und Kosil oc.
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630 530. 1428, Jun. 17 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an seinen Hauptmann zu Eger: da die Hussen sich zurückgezogen haben, so soll auch er mit seinem Volke heimkehren. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 49b.) Weygel Strobel vnserm Hawbtman. Lieber Weygel! Als wir dir am nehstuergangen montag geschriben haben mit vnserm zewg auf die weyden zutzureiten zu anderm vnserm zewg, den wir dahin gesandt hetten, also haben wir verstanden, daz die Hussen wider hinter sich vber walt geruckt seyn, daz vnser Herre.. der Marggraf herwider ab, vnd der vorgenant vnser zewg auch herheim ist. Darumb ist vnser meynung: Hettst du dich zu Eger mit demselben vnserm zewg noch niht erhoben, daz du denn onuercziehen be- scheidenlich vrlawb von In nemest vnd mit vnserm zewg her- heim reitest, wan wir doch von gots gnaden anders niht ver- steen, denn daz yeczunt niht not ist söllich zerung zu haben vnd also da zu ligen. Datum sub sigillo Petrj Schopper feria Va post Vitj. 531. 1428, Jun. 18 (Wien). Herzog Albrecht von Österreich an die Budweiser: er habe seine Stände zu sich beschieden und werde nach Ubereinkunft mit denselben die ge- wünschte Antwort geben. (Orlg, im Budwelser Stadtarchiv.) Albrecht von gotes gnaden Hertzog ze Osterreich vnd Marggraf ze Merhern oc. Erbern, weisen vnd lieben getrewn. Als ir vns yetz ge- schriben habt von meniger warnung, die ew tegleich von der veinde wegen koment, vnd von ains haubtmans wegen oc., das haben wir vernomen; vnd lassen ew wissen, daz wir yetz vnser herren ritter vnd knechtt her zu vns ze komen geuordert haben, mit den wir von des lands pesten willen mainen überain vnd ze rat werden; vnd wes wir da mit in überain werden, darauf
630 530. 1428, Jun. 17 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an seinen Hauptmann zu Eger: da die Hussen sich zurückgezogen haben, so soll auch er mit seinem Volke heimkehren. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 49b.) Weygel Strobel vnserm Hawbtman. Lieber Weygel! Als wir dir am nehstuergangen montag geschriben haben mit vnserm zewg auf die weyden zutzureiten zu anderm vnserm zewg, den wir dahin gesandt hetten, also haben wir verstanden, daz die Hussen wider hinter sich vber walt geruckt seyn, daz vnser Herre.. der Marggraf herwider ab, vnd der vorgenant vnser zewg auch herheim ist. Darumb ist vnser meynung: Hettst du dich zu Eger mit demselben vnserm zewg noch niht erhoben, daz du denn onuercziehen be- scheidenlich vrlawb von In nemest vnd mit vnserm zewg her- heim reitest, wan wir doch von gots gnaden anders niht ver- steen, denn daz yeczunt niht not ist söllich zerung zu haben vnd also da zu ligen. Datum sub sigillo Petrj Schopper feria Va post Vitj. 531. 1428, Jun. 18 (Wien). Herzog Albrecht von Österreich an die Budweiser: er habe seine Stände zu sich beschieden und werde nach Ubereinkunft mit denselben die ge- wünschte Antwort geben. (Orlg, im Budwelser Stadtarchiv.) Albrecht von gotes gnaden Hertzog ze Osterreich vnd Marggraf ze Merhern oc. Erbern, weisen vnd lieben getrewn. Als ir vns yetz ge- schriben habt von meniger warnung, die ew tegleich von der veinde wegen koment, vnd von ains haubtmans wegen oc., das haben wir vernomen; vnd lassen ew wissen, daz wir yetz vnser herren ritter vnd knechtt her zu vns ze komen geuordert haben, mit den wir von des lands pesten willen mainen überain vnd ze rat werden; vnd wes wir da mit in überain werden, darauf
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631 wellen wir ew denn furderleich bei vnserselbs potschaft, vnser antwûrtt tûn, vnd pitten ew mit fleiss, daz ir die zeit in allen sachen ewr pestes tût, als wir ew des sunder wol getrawn. Daran erczaigt ir vns ein sunderliebe gevallnuss. Geben ze Wienn an freitag nach sant Barnabas tage, anno oc. vicesimo octavo. D. dux per magistrum curie. Den erbern, weisen, vnsern lieben getrewn, dem burgermaister, dem richter vnd dem rate zu dem Budweis. 532. 1428, Jun. 20 (Wien). Herzog Albrecht von Österreich an die Budweiser: er werde sie nächstens mit einem Hauptmann und mit Volk „fürsehen", deshalb sollten sie den Richter und einen Rathsmann zu ihm nach Wien schicken. (Orlg. Im Budweiser Stadtarchiv.) Albrecht von gotes gnaden herczog ze Österreich vnd markgraf ze Merhern oc. Erbern, weisen vnd lieben getrewn. Als ir vns yecz zu zwainmaln ewr geprechen geschriben, vnd begeret habt, ew mit einem haubtmann vnd volk furczesehen oc. das haben wir wol vernomen, vnd lassen ew wissen, daz wir vnser lantleut von Österreich yecz haben her zu vns geuordert, vnd ainer ordnung mit in sein überain worden, also daz wir ein merkliche summ volks haben werden, damit wir vnser land ze Österreich, ew, vnd ander vnser vndertan desterpas beschirmen vnd fürgesehen, vnd den veinden widersteen mügen, vnd wellen auch ew in kurcz mit ainem haubtman vnd volk fursehen. Dauon bitten wir ew mit sunderm vleiss, daz ir nicht verwarttet, vnd den richter vnd ainen des rats mit im fürderleich her zu vns schikhet, mit den wellen wir vns aus ettlichen sachen vnderreden; vnd daz ir auch in allen andern sachen ewr pests tût, als wir ew des sunderwol getrawn, das wellen wir in sundern gnaden gen ew erkennen. Geben zu Wienn, an suntag nach sand Veits tag, anno oc. XXVIII. D. d. in consilio. Den erbern, weisen, vnsern lieben getrewn, dem burgermaister vnd dem rate zum budweis.
631 wellen wir ew denn furderleich bei vnserselbs potschaft, vnser antwûrtt tûn, vnd pitten ew mit fleiss, daz ir die zeit in allen sachen ewr pestes tût, als wir ew des sunder wol getrawn. Daran erczaigt ir vns ein sunderliebe gevallnuss. Geben ze Wienn an freitag nach sant Barnabas tage, anno oc. vicesimo octavo. D. dux per magistrum curie. Den erbern, weisen, vnsern lieben getrewn, dem burgermaister, dem richter vnd dem rate zu dem Budweis. 532. 1428, Jun. 20 (Wien). Herzog Albrecht von Österreich an die Budweiser: er werde sie nächstens mit einem Hauptmann und mit Volk „fürsehen", deshalb sollten sie den Richter und einen Rathsmann zu ihm nach Wien schicken. (Orlg. Im Budweiser Stadtarchiv.) Albrecht von gotes gnaden herczog ze Österreich vnd markgraf ze Merhern oc. Erbern, weisen vnd lieben getrewn. Als ir vns yecz zu zwainmaln ewr geprechen geschriben, vnd begeret habt, ew mit einem haubtmann vnd volk furczesehen oc. das haben wir wol vernomen, vnd lassen ew wissen, daz wir vnser lantleut von Österreich yecz haben her zu vns geuordert, vnd ainer ordnung mit in sein überain worden, also daz wir ein merkliche summ volks haben werden, damit wir vnser land ze Österreich, ew, vnd ander vnser vndertan desterpas beschirmen vnd fürgesehen, vnd den veinden widersteen mügen, vnd wellen auch ew in kurcz mit ainem haubtman vnd volk fursehen. Dauon bitten wir ew mit sunderm vleiss, daz ir nicht verwarttet, vnd den richter vnd ainen des rats mit im fürderleich her zu vns schikhet, mit den wellen wir vns aus ettlichen sachen vnderreden; vnd daz ir auch in allen andern sachen ewr pests tût, als wir ew des sunderwol getrawn, das wellen wir in sundern gnaden gen ew erkennen. Geben zu Wienn, an suntag nach sand Veits tag, anno oc. XXVIII. D. d. in consilio. Den erbern, weisen, vnsern lieben getrewn, dem burgermaister vnd dem rate zum budweis.
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632 533. 1428, Jul. (s. d.) (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herzog Albrecht von Österreich: wegen neuer Gefahren von Seite der Feinde bittet er um Zusendung von Kriegsvolk. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 198.) Hochgeborner furste, genedigister liber herre! Vnsere ge- trewen dinste zuuor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . (Streit mit dem Capitel und persönliche Privatangelegenheiten.) . . . Auch geruch Ewre Durchleuchtikeit zu wissen, das sich der von Thowaczaw mit andern possatken vmb vns, die nu wider heyin kumen waren, besampmen vnd die pawern zu hawffe notten; vnd also werden wir gewornet, das die veinde aws Be- hem, so pald sie abladen was sie gerawbt haben, sich wider herab gen Merhern in vnsern kreis fugen werden, vermeynunde vns vnd andern Steten zu weren das getraide einczubrengen, damit sij vns notten wolden. Auch ist dij Luthaw vnuorsargt volkshalben, dorczu czwayen sich dy hawbtlewt selbs. So hat vns herr Stibor vom Drahotuss des von Thoweczaw bruder zu- geschriben, als E. G. in seinem brief hierynnen verslossen sehen wirdet vnd vernemen sein maynung. Biten wir vmb deswillen dymuticlich Ewre Mildikeit vns mit volk stewr zuthun, domit der feinde fursacz vnderkomen werde. Dorum wir got vmb E. G. lankleben getrewlich biten wellen. 534. 1428, Jul. 30 (Nürnberg). Der Rath von Nünberg an die Pilsner: er wolle ihre Sache bei dem Markgrafen zu fördern suchen, bis derselbe wieder nach Nürnberg zurück- kehren wird. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 58.) Burgermeister vnd Rate der Stat zu Newpillsen. L. Fr. Als Ir vns verschriben habt, wie Ir vnserm gne- digen Herren.. dem Marggrafen auch verschriben vnd seynen
632 533. 1428, Jul. (s. d.) (Olmütz). Der Rath von Olmütz an Herzog Albrecht von Österreich: wegen neuer Gefahren von Seite der Feinde bittet er um Zusendung von Kriegsvolk. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 198.) Hochgeborner furste, genedigister liber herre! Vnsere ge- trewen dinste zuuor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . (Streit mit dem Capitel und persönliche Privatangelegenheiten.) . . . Auch geruch Ewre Durchleuchtikeit zu wissen, das sich der von Thowaczaw mit andern possatken vmb vns, die nu wider heyin kumen waren, besampmen vnd die pawern zu hawffe notten; vnd also werden wir gewornet, das die veinde aws Be- hem, so pald sie abladen was sie gerawbt haben, sich wider herab gen Merhern in vnsern kreis fugen werden, vermeynunde vns vnd andern Steten zu weren das getraide einczubrengen, damit sij vns notten wolden. Auch ist dij Luthaw vnuorsargt volkshalben, dorczu czwayen sich dy hawbtlewt selbs. So hat vns herr Stibor vom Drahotuss des von Thoweczaw bruder zu- geschriben, als E. G. in seinem brief hierynnen verslossen sehen wirdet vnd vernemen sein maynung. Biten wir vmb deswillen dymuticlich Ewre Mildikeit vns mit volk stewr zuthun, domit der feinde fursacz vnderkomen werde. Dorum wir got vmb E. G. lankleben getrewlich biten wellen. 534. 1428, Jul. 30 (Nürnberg). Der Rath von Nünberg an die Pilsner: er wolle ihre Sache bei dem Markgrafen zu fördern suchen, bis derselbe wieder nach Nürnberg zurück- kehren wird. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 58.) Burgermeister vnd Rate der Stat zu Newpillsen. L. Fr. Als Ir vns verschriben habt, wie Ir vnserm gne- digen Herren.. dem Marggrafen auch verschriben vnd seynen
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633 gnaden vnd vns abschrift.. der stat zu Prüx briefs da mit habt gesandt oc., das haben wir wol vernomen. Nu was wir ewer weisheit bisher in denselben sachen zu furdrung haben tun mugen, das seyn wir willig gewesen vnd lassen ewr frewntschaft wissen, daz der vorgenant vnser gnediger Herre.. der Marg- graf erst auf gestern von vns geritten ist, vnd wir niht anders wissen, denn daz er kürtzlich wider zu vns komen werde, so wellen wir dieselbe sache von ewern wegen gern an sein gnade bringen vnd ewch zu fürdrung vnsern fleisz fürbas auch gern darynnen tun. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum feria VIs ante Petri ad vincula. 535. 1427, Aug. 6 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Hagenau: der Bote habe das Geld gegen die Hussiten gehörigen Ortes abgeliefert; die Sachen in Böhmen wollen sich leider noch nicht besser gestalten oc. (Nürnberger Missiv-Buch VIII, fol. 61 b.) Meister vnd Rate der Stat zu Hagnaw. L. Fr. Als Ir vns in zweyen briefen verschriben vnd ewern botten zu vns gesandt habt mit dem gelte, daz Ir von ewch vnd den ewern nach dem anslag zu Frankenfurt wider die Hussen zu Beheim eynbracht habt oc., das haben wir wol vernomen. Vnd haben denselben ewern botten mit demselben gelte geweiset an die erbern lewte, die bey vns darüber gesetzt seyn eyntzu- nemen, die vns nu gesagt haben, daz sie sollich gelte von Im empfangen vnd Im des ein schrift vnd kentnuss geben haben, als sie den andern pflegen zu geben. Auch tun wir ewer für- sichtikeit zu wissen, daz etlich vnser Herren.. die fürsten vnd etlich stette söllich gelte auch zu vns geantwurtt haben. Vnd als Ir begert habt, ewer weisheit von den Lewffen zu Beheim auch etwas zuuerschreiben oc. dauon wissen wir zu disen zeiten in sunderheit niht zu schreiben, denn daz sie laider noch auf irem gefert steen vnd irs willen seyn. Denn wo wir ewer er- samkeit lieb oder dienst oc. Datum feria VIa ipsa die sancti Sixti.
633 gnaden vnd vns abschrift.. der stat zu Prüx briefs da mit habt gesandt oc., das haben wir wol vernomen. Nu was wir ewer weisheit bisher in denselben sachen zu furdrung haben tun mugen, das seyn wir willig gewesen vnd lassen ewr frewntschaft wissen, daz der vorgenant vnser gnediger Herre.. der Marg- graf erst auf gestern von vns geritten ist, vnd wir niht anders wissen, denn daz er kürtzlich wider zu vns komen werde, so wellen wir dieselbe sache von ewern wegen gern an sein gnade bringen vnd ewch zu fürdrung vnsern fleisz fürbas auch gern darynnen tun. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum feria VIs ante Petri ad vincula. 535. 1427, Aug. 6 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an den von Hagenau: der Bote habe das Geld gegen die Hussiten gehörigen Ortes abgeliefert; die Sachen in Böhmen wollen sich leider noch nicht besser gestalten oc. (Nürnberger Missiv-Buch VIII, fol. 61 b.) Meister vnd Rate der Stat zu Hagnaw. L. Fr. Als Ir vns in zweyen briefen verschriben vnd ewern botten zu vns gesandt habt mit dem gelte, daz Ir von ewch vnd den ewern nach dem anslag zu Frankenfurt wider die Hussen zu Beheim eynbracht habt oc., das haben wir wol vernomen. Vnd haben denselben ewern botten mit demselben gelte geweiset an die erbern lewte, die bey vns darüber gesetzt seyn eyntzu- nemen, die vns nu gesagt haben, daz sie sollich gelte von Im empfangen vnd Im des ein schrift vnd kentnuss geben haben, als sie den andern pflegen zu geben. Auch tun wir ewer für- sichtikeit zu wissen, daz etlich vnser Herren.. die fürsten vnd etlich stette söllich gelte auch zu vns geantwurtt haben. Vnd als Ir begert habt, ewer weisheit von den Lewffen zu Beheim auch etwas zuuerschreiben oc. dauon wissen wir zu disen zeiten in sunderheit niht zu schreiben, denn daz sie laider noch auf irem gefert steen vnd irs willen seyn. Denn wo wir ewer er- samkeit lieb oder dienst oc. Datum feria VIa ipsa die sancti Sixti.
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634 536. 1428, Aug. 22, 26 (Otmachau, Schweidnitz). Zwei Schreiben des Bischofs Konrad von Breslau und des Vogts Albrecht von Kolditz über die Einnahme von Ostrau durch die Ketzer und dessen Wiederberennung durch einige schlesische Fürsten oc. (Scultetus II, 80 [ad ann. 1428].) Cunrad von Gotes gn. Bischoff zu Breszlaw, den Edeln, Strengen, Woltüchtigen, Erbarn vnd weisen Herren, Albrecht von Colditz oc. Mann vnd Steten der fürstenthum Swidnitz vnd Jawer oc. Als wir denn euch zu nehste geschrebin habin, wie die Kätzer von der Oder vnd von ander Posatken von Merhern itzund die Ostra ingenommen, vnd besatzt habin vnd die eins theils gefestend vnd mit macht festen wellen. So thu wir euch zu wissen, das hewte vnsir Brudir der Weisse zu vns gesant hat oc. das herzog Przymko, die von Ratibor, herzog Bolcko von Teschen, herzog Kazymir vnd her gestern auszgezogen sent, rockende vor die Ostra, in ein sulchs zu weren vnd zu stören oc. vns vnd andern fürsten, Land vnd Steten anruffende vmb hülffe jn zu thun vnd zu senden. Dovon so bitten wir euch oc. Gebin zu Othmachaw am Suntage vor Bartholomei in der dritten st. des Nachts (s. a.). Ibid. 79—80. Albrecht von Colditz oc. Voit der Lande vnd Stete Budissin, Gorlitz oc. den Strengen Erbarn vnd woltüchtigen, Ersamen vnd Weisen Landmannen vnd Ratmannen der Lande vnd Stete Bu- dissin, Gorlitz, Sittaw, Luban, Lobaw vnd Camentz, meinen guten fründen. Als jr begerende seit, ich sulde zu euch kommen. thu ich euch zu wissen, das ich langest zu euch kommen were vnd habe doch nicht gekunt durch der Kätzer wille, vnd auch das mir mein Vndirhouptman herr Stossche wunth ist. Nu newlichen hatte ich aber willen zu euch zu kommen: des sind brieffe kommen den Landen vnd mir, wie die Kätzer
634 536. 1428, Aug. 22, 26 (Otmachau, Schweidnitz). Zwei Schreiben des Bischofs Konrad von Breslau und des Vogts Albrecht von Kolditz über die Einnahme von Ostrau durch die Ketzer und dessen Wiederberennung durch einige schlesische Fürsten oc. (Scultetus II, 80 [ad ann. 1428].) Cunrad von Gotes gn. Bischoff zu Breszlaw, den Edeln, Strengen, Woltüchtigen, Erbarn vnd weisen Herren, Albrecht von Colditz oc. Mann vnd Steten der fürstenthum Swidnitz vnd Jawer oc. Als wir denn euch zu nehste geschrebin habin, wie die Kätzer von der Oder vnd von ander Posatken von Merhern itzund die Ostra ingenommen, vnd besatzt habin vnd die eins theils gefestend vnd mit macht festen wellen. So thu wir euch zu wissen, das hewte vnsir Brudir der Weisse zu vns gesant hat oc. das herzog Przymko, die von Ratibor, herzog Bolcko von Teschen, herzog Kazymir vnd her gestern auszgezogen sent, rockende vor die Ostra, in ein sulchs zu weren vnd zu stören oc. vns vnd andern fürsten, Land vnd Steten anruffende vmb hülffe jn zu thun vnd zu senden. Dovon so bitten wir euch oc. Gebin zu Othmachaw am Suntage vor Bartholomei in der dritten st. des Nachts (s. a.). Ibid. 79—80. Albrecht von Colditz oc. Voit der Lande vnd Stete Budissin, Gorlitz oc. den Strengen Erbarn vnd woltüchtigen, Ersamen vnd Weisen Landmannen vnd Ratmannen der Lande vnd Stete Bu- dissin, Gorlitz, Sittaw, Luban, Lobaw vnd Camentz, meinen guten fründen. Als jr begerende seit, ich sulde zu euch kommen. thu ich euch zu wissen, das ich langest zu euch kommen were vnd habe doch nicht gekunt durch der Kätzer wille, vnd auch das mir mein Vndirhouptman herr Stossche wunth ist. Nu newlichen hatte ich aber willen zu euch zu kommen: des sind brieffe kommen den Landen vnd mir, wie die Kätzer
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635 von der Oder vnd von den andern Possatken von Merhern die Ostra ingenommen vnd die besatzt habin oc. Nu haben die hochgebornen Fürsten Herzog Pryemko von Troppaw vnd der Weisse herzog, hertzog Bolcko von Teschen vnd herzog Kaschke oc. dieselbe Ostra wedir berant, vnd ruffen vns an vmb hülffe oc. Idoch hab ich mir vorgesatzt, vnd wil mich dozu müssigen, das ich bey euch sein wil zu Gorlitz die neste Mitewoche nach der Quatertempor, das wer die Mitewoche nach Mathei (22 Sept.), also ferne als jr mein bedürffent seid vnd mich das wellit lassen wissen oc. Gebin zur Sweidnitz am Dornstage nach Bartholo- mei (s. a.). 537. 1428, Aug. 28 (Iljed). König Sigmund an alle Fürsten, Stände und Unterthanen des Reichs: Ermahnung, im Einsammeln und Abliefern der Hussen-Steuer den Frank- furter Beschlüssen gemäss nicht säumig zu sein. (Ex archivo Regiomont.) Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer Konig zu allen cziten Merer des reichs vnd zu Vngeren zu Bemen Dalmacien Croacien oc. Kunig embitten allen vnd yglichen vnsern liben Neuen Oheimen und Kurfursten geistlichen vnd werntlichen fur- sten prelaten grauen freyen heren Rittern Knechten amptluten Burgermeistern reten vnd burgern aller vnd yglicher Stete Merkt vnd dorffer vnd sust allen andern vnsern vnd des heiligen Reichs vndertanen vnd getruen in welchim adel wirden adir wesen dy sint dem desir briff furkomet vnser gnad vnd alles gutt. Erwirdigen hochgeborn edlen vnd liben getruen wy wol is vor kurczir czit ewer libe vnd ewir ettlicher Ret vnd frunde czu Frankenfort myt beywesem des erwirdigen In got vaters des kardinals von engelant des Bebestlichen Stuls legaten ein anslag vf gelt gemacht haben das ein iderman Reich vnd arm durch alle deutsche vnd andre land in sienen gebieten innemen lassen vnd das an ein genante stad furbasz legen solte damit man die vordampten lesterlichen Ketczerey die leyder in vnserm Konigrich zu Behem lang geweret had vnd noch ist vsgereutten
635 von der Oder vnd von den andern Possatken von Merhern die Ostra ingenommen vnd die besatzt habin oc. Nu haben die hochgebornen Fürsten Herzog Pryemko von Troppaw vnd der Weisse herzog, hertzog Bolcko von Teschen vnd herzog Kaschke oc. dieselbe Ostra wedir berant, vnd ruffen vns an vmb hülffe oc. Idoch hab ich mir vorgesatzt, vnd wil mich dozu müssigen, das ich bey euch sein wil zu Gorlitz die neste Mitewoche nach der Quatertempor, das wer die Mitewoche nach Mathei (22 Sept.), also ferne als jr mein bedürffent seid vnd mich das wellit lassen wissen oc. Gebin zur Sweidnitz am Dornstage nach Bartholo- mei (s. a.). 537. 1428, Aug. 28 (Iljed). König Sigmund an alle Fürsten, Stände und Unterthanen des Reichs: Ermahnung, im Einsammeln und Abliefern der Hussen-Steuer den Frank- furter Beschlüssen gemäss nicht säumig zu sein. (Ex archivo Regiomont.) Wir Sigmund von gotes gnaden Romischer Konig zu allen cziten Merer des reichs vnd zu Vngeren zu Bemen Dalmacien Croacien oc. Kunig embitten allen vnd yglichen vnsern liben Neuen Oheimen und Kurfursten geistlichen vnd werntlichen fur- sten prelaten grauen freyen heren Rittern Knechten amptluten Burgermeistern reten vnd burgern aller vnd yglicher Stete Merkt vnd dorffer vnd sust allen andern vnsern vnd des heiligen Reichs vndertanen vnd getruen in welchim adel wirden adir wesen dy sint dem desir briff furkomet vnser gnad vnd alles gutt. Erwirdigen hochgeborn edlen vnd liben getruen wy wol is vor kurczir czit ewer libe vnd ewir ettlicher Ret vnd frunde czu Frankenfort myt beywesem des erwirdigen In got vaters des kardinals von engelant des Bebestlichen Stuls legaten ein anslag vf gelt gemacht haben das ein iderman Reich vnd arm durch alle deutsche vnd andre land in sienen gebieten innemen lassen vnd das an ein genante stad furbasz legen solte damit man die vordampten lesterlichen Ketczerey die leyder in vnserm Konigrich zu Behem lang geweret had vnd noch ist vsgereutten
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636 vnd getenfen mochte Yedoch so haben wir vornomen wie etelich vsz euch in euwerm lande vnd steten solich gelt insameln vnd vfheben haben laset vnd das doch nicht herusz vnd an solich stad antwertten vnd legen loszen wellet, als denn in demselben anslag begriffen vnd bedeutet ist, vnd etlich auch solich gelt in Iren gebieten nach solchem anslag nicht vffheben lasen noch solchir ordnung nachgeen wolden sunder eynir als vff den an- dern siet vnd vorczeuet domit soliche forgenomen loblich sache vnd anslag geen den vorgenn. bosen keczern dy teglich alle vmbgelegen land beschedigen vnd swerlich vorterben vnd gros blut vorgissen vnd ander vnmenslikeit begeen nicht getan noch solich vnfur vndirstanden wirt, wann ny sullicher guter anfang kein lob irwerben mag er were dann mit eynem guten end be- slossen, vnd dorvmb das dy bosen Ketczer von sulcher sawm- nusz wegen nicht gesterkt werden vnd sich in Irer bosheit ge- rumen mogen. So begeren wir von euch allen vnd euwir Ikli- chem besundir, Irmanen euch auch sulchir trew dy euwir Iglichir czuuor ausz Cristenlichen gelouben vnd darnach vns vnd deme rich schuldig seit vnd gebieten euch auch ernstlich vnd festlich mit diessem brieff welch vndir euch weren dy solch gelt noch in Irer gewalt vnd das nicht an dy benanten sted geleget hetten das Ir das noch vnuorczogenlich do hin sendet vnd antwortet, vnd welich mit deme Innemen vorczogen haben bisz her das noch vor sich geen lasen solich lobelich vnd gotlich sach zuuol- bringen, vnd sich eynir mit dem andern nicht aus tzie do mit man gesprechen mag das das an dem selben abegee, vnd be- wiset euch dorinne got zu lob vnd zu eren dem heiligen Crist- lichen glouben czu sterkung vnd czu vsreuttunge der vorbosten Ketczerey in den sachen so willig als Ir dann ewigen lon von got, lob von der werld vnd von vns sunderlich gnad vnd furde- runge erwerben wellet Gegeben zu Ilied vnd Tenespurg am ne- sten Sampsztag noch sant Bartholomeus tag vnser Riche des vngirschen oc. Im XLII des romischen im XVIII vnd des Be- hemischen Im IX Jaren. Ad mandatum domini Regis Caspar Sligk.
636 vnd getenfen mochte Yedoch so haben wir vornomen wie etelich vsz euch in euwerm lande vnd steten solich gelt insameln vnd vfheben haben laset vnd das doch nicht herusz vnd an solich stad antwertten vnd legen loszen wellet, als denn in demselben anslag begriffen vnd bedeutet ist, vnd etlich auch solich gelt in Iren gebieten nach solchem anslag nicht vffheben lasen noch solchir ordnung nachgeen wolden sunder eynir als vff den an- dern siet vnd vorczeuet domit soliche forgenomen loblich sache vnd anslag geen den vorgenn. bosen keczern dy teglich alle vmbgelegen land beschedigen vnd swerlich vorterben vnd gros blut vorgissen vnd ander vnmenslikeit begeen nicht getan noch solich vnfur vndirstanden wirt, wann ny sullicher guter anfang kein lob irwerben mag er were dann mit eynem guten end be- slossen, vnd dorvmb das dy bosen Ketczer von sulcher sawm- nusz wegen nicht gesterkt werden vnd sich in Irer bosheit ge- rumen mogen. So begeren wir von euch allen vnd euwir Ikli- chem besundir, Irmanen euch auch sulchir trew dy euwir Iglichir czuuor ausz Cristenlichen gelouben vnd darnach vns vnd deme rich schuldig seit vnd gebieten euch auch ernstlich vnd festlich mit diessem brieff welch vndir euch weren dy solch gelt noch in Irer gewalt vnd das nicht an dy benanten sted geleget hetten das Ir das noch vnuorczogenlich do hin sendet vnd antwortet, vnd welich mit deme Innemen vorczogen haben bisz her das noch vor sich geen lasen solich lobelich vnd gotlich sach zuuol- bringen, vnd sich eynir mit dem andern nicht aus tzie do mit man gesprechen mag das das an dem selben abegee, vnd be- wiset euch dorinne got zu lob vnd zu eren dem heiligen Crist- lichen glouben czu sterkung vnd czu vsreuttunge der vorbosten Ketczerey in den sachen so willig als Ir dann ewigen lon von got, lob von der werld vnd von vns sunderlich gnad vnd furde- runge erwerben wellet Gegeben zu Ilied vnd Tenespurg am ne- sten Sampsztag noch sant Bartholomeus tag vnser Riche des vngirschen oc. Im XLII des romischen im XVIII vnd des Be- hemischen Im IX Jaren. Ad mandatum domini Regis Caspar Sligk.
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637 538. 1428, Aug. 28 (Iljed). König Sigmund erneuert und erweitert die dem Markgrafen Friedrich von Brandenburg ertheilte Befugniss, die von den Hussiten wieder abfallenden Böhmen in die Gnade des Königs aufzunehmen. (Riedel 1. c. p. 487. Orig.) Wir Sigmund, von gotes gnaden Römischer kunig, zu allen- czeiten Merer des Reichs, vnd zu hungern, zu Behem, Dalma- tien, Croatien oc. kunig, Bekennen vnd tun kunt offenbar mit diesem Brieff allen den, die In sehen oder horen lesen, Als kurczlich vnsere vnd des heiligen Richs kurfürsten, fürsten, Grauen, herren oc. mit beywesen des Erwirdigen in Got Vaters des Cardinalls von Engelland, Legates des Bebstlichen Stuls, vnsers lieben fründes, eyn Anslag vnnd ordnung wider die Vn- glaubigen zu Behem gemacht vnd den hochgebornen fridrichen, Marggrauen zu Brandemburg, des heiligen Romischen Richs Erz- camrer vnd Burggrauen zu Nüremberg, vnsern lieben Oheimen vnd kurfürsten, zu eynem houptman erwelt habent, vnd wir nach solicher trefflicher begerung vnd bete willen, die dieselben vnsere liebe Neuen vnd Oheimen die kurfürsten oc. zu vns durch Ir mercklich botschaft dorumb taten denselben vnsern lieben Ohei- men den Marggrauen zu eynen solichen obristen houptman vff- genomen vnd In geheissen vnd empfolhen haben, sich der an- czunemen vnd dorynn zu tun, was dorynne notdürftig sin wirdet, Also seyn wir indechtig, das wir demselben vnserm lieben Oheim vnder andern stucken vnd gewalten gancze macht gegeben haben, ob yemand unter denselben vnglaubigen oder Iren günnern vnd zulegern sich bekeren vnd zu gehorsam der heiligen kirchen komen vnd zu vns, als Irem rechten natürlichen Erbherrn tretten wolte, die ufczunemen, in vnszer gnad zuvorsprechen vnd die zuuerbriefen vnd zuuersichern, Als dann derselb vnser brieff solchen Artikel mit mer worten, clerlichen ynneheldet. Nu sind aber zu vns komen treffliche botten, von des genanten vnsers lieben Oheims des Marggrauen vnd ander der kurfürsten vnd Stett rete wegen, die am nechsten zu Nüremberg gewest, vnd zu den nachgeschrieben sachen beschyden gewest sein, nemlich
637 538. 1428, Aug. 28 (Iljed). König Sigmund erneuert und erweitert die dem Markgrafen Friedrich von Brandenburg ertheilte Befugniss, die von den Hussiten wieder abfallenden Böhmen in die Gnade des Königs aufzunehmen. (Riedel 1. c. p. 487. Orig.) Wir Sigmund, von gotes gnaden Römischer kunig, zu allen- czeiten Merer des Reichs, vnd zu hungern, zu Behem, Dalma- tien, Croatien oc. kunig, Bekennen vnd tun kunt offenbar mit diesem Brieff allen den, die In sehen oder horen lesen, Als kurczlich vnsere vnd des heiligen Richs kurfürsten, fürsten, Grauen, herren oc. mit beywesen des Erwirdigen in Got Vaters des Cardinalls von Engelland, Legates des Bebstlichen Stuls, vnsers lieben fründes, eyn Anslag vnnd ordnung wider die Vn- glaubigen zu Behem gemacht vnd den hochgebornen fridrichen, Marggrauen zu Brandemburg, des heiligen Romischen Richs Erz- camrer vnd Burggrauen zu Nüremberg, vnsern lieben Oheimen vnd kurfürsten, zu eynem houptman erwelt habent, vnd wir nach solicher trefflicher begerung vnd bete willen, die dieselben vnsere liebe Neuen vnd Oheimen die kurfürsten oc. zu vns durch Ir mercklich botschaft dorumb taten denselben vnsern lieben Ohei- men den Marggrauen zu eynen solichen obristen houptman vff- genomen vnd In geheissen vnd empfolhen haben, sich der an- czunemen vnd dorynn zu tun, was dorynne notdürftig sin wirdet, Also seyn wir indechtig, das wir demselben vnserm lieben Oheim vnder andern stucken vnd gewalten gancze macht gegeben haben, ob yemand unter denselben vnglaubigen oder Iren günnern vnd zulegern sich bekeren vnd zu gehorsam der heiligen kirchen komen vnd zu vns, als Irem rechten natürlichen Erbherrn tretten wolte, die ufczunemen, in vnszer gnad zuvorsprechen vnd die zuuerbriefen vnd zuuersichern, Als dann derselb vnser brieff solchen Artikel mit mer worten, clerlichen ynneheldet. Nu sind aber zu vns komen treffliche botten, von des genanten vnsers lieben Oheims des Marggrauen vnd ander der kurfürsten vnd Stett rete wegen, die am nechsten zu Nüremberg gewest, vnd zu den nachgeschrieben sachen beschyden gewest sein, nemlich
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638 der Streng hans von Sekendorff Ritter zur Brune, der Ersam henrich Probst zu hayn, vnd der wise Peter Volkmer, Burger zu Nuremberg, vnsere liebe getreuen, vnd haben vns zu er- kennen gegeben, wie Sy etwas trefflicher und mercklicher sache und erbietung vil mechtiger herren, Ritter vnd knechte vnd ander Inwoner der Cron zu Behem ankomen sey, da durch Sy noch solicher fürbringung zu got hoffen, das solich Vnordnung, die leider in demselben vnserm land nu etweuil Jar lesterlich geweret hat, vnd zu derselben tilgung, got seys geclagt, biszher kein menschlich synn, uffsacz noch macht, wie wol man die in manigen weg darczu gewendet hat, geholffen hat, vast gemynnert vnd gedrucket vnd mit solchen sytlichen wegen sol on grosz blotvergiessen gestillet werden, vnd das Sy ouch hoffen, das teglich mer und mer solcher leute damit von derselben vnord- nung geloket vnd geczogen werden: Vnd wiewol wir in vor- geschribener masse dem egenanten vnserm lieben oheimen gnug macht gegeben haben, allen die sich von solicher vnordnung keren wurden, vnser huld vnd gnad zu uersprechen vnd Sy der zu versichern, ydoch das men vnser empsikeit vnd ynnige be- gerd in denselben loblichen sachen erkenne, vnd das an vns dorynne keyn gebrüche sin sol; So haben wir demselben vn- serm lieben Oheimen dem Marggrauen vnd vnsern vnd des Richs Kurfürsten, fürsten, herren vnd Steten, oder Iren Reten vnd fründen, die derselb Marggraue zu Im in den sachen nemen vnd heischen wirt, volle vnd gancze macht vnd gewalt gegeben, vnd geben überflüssiclich in crafft disz briefs, das Sie alle vnd igliche herren, Ritter, Knecht, Stett, Gemeinde vnd ander lüte, in welichen stat oder wesen die sind, die sich von solicher vn- ordnung keren vnd zu solichem loblichen furnemen vnd sachen tretten wollen, vnsere lauter vnd vollkomene huld vnd gnad versprechen, Sy vffnemen, Der versichern vnd verbrieffen sollen vnd mogen, als des notdürftig sin wirdet. Vnd was Sie also dorynnen tun, das wollen wir stet vnd vest halden, volfüren vnd tun, glicherweis, als wir das selber getan, vfgenomen, geteidingt, versprochen vnd vorbriefet hetten vnd wollen das ouch mit vnsern küniglichen brieuen, ob des notdürftig sin wirdet, befesten vnd bestetigen vnd ouch dieselben dorüber nymmer beteydingen oder bekümmern, von solcher sach wegen, in dhein weg, Sunder
638 der Streng hans von Sekendorff Ritter zur Brune, der Ersam henrich Probst zu hayn, vnd der wise Peter Volkmer, Burger zu Nuremberg, vnsere liebe getreuen, vnd haben vns zu er- kennen gegeben, wie Sy etwas trefflicher und mercklicher sache und erbietung vil mechtiger herren, Ritter vnd knechte vnd ander Inwoner der Cron zu Behem ankomen sey, da durch Sy noch solicher fürbringung zu got hoffen, das solich Vnordnung, die leider in demselben vnserm land nu etweuil Jar lesterlich geweret hat, vnd zu derselben tilgung, got seys geclagt, biszher kein menschlich synn, uffsacz noch macht, wie wol man die in manigen weg darczu gewendet hat, geholffen hat, vast gemynnert vnd gedrucket vnd mit solchen sytlichen wegen sol on grosz blotvergiessen gestillet werden, vnd das Sy ouch hoffen, das teglich mer und mer solcher leute damit von derselben vnord- nung geloket vnd geczogen werden: Vnd wiewol wir in vor- geschribener masse dem egenanten vnserm lieben oheimen gnug macht gegeben haben, allen die sich von solicher vnordnung keren wurden, vnser huld vnd gnad zu uersprechen vnd Sy der zu versichern, ydoch das men vnser empsikeit vnd ynnige be- gerd in denselben loblichen sachen erkenne, vnd das an vns dorynne keyn gebrüche sin sol; So haben wir demselben vn- serm lieben Oheimen dem Marggrauen vnd vnsern vnd des Richs Kurfürsten, fürsten, herren vnd Steten, oder Iren Reten vnd fründen, die derselb Marggraue zu Im in den sachen nemen vnd heischen wirt, volle vnd gancze macht vnd gewalt gegeben, vnd geben überflüssiclich in crafft disz briefs, das Sie alle vnd igliche herren, Ritter, Knecht, Stett, Gemeinde vnd ander lüte, in welichen stat oder wesen die sind, die sich von solicher vn- ordnung keren vnd zu solichem loblichen furnemen vnd sachen tretten wollen, vnsere lauter vnd vollkomene huld vnd gnad versprechen, Sy vffnemen, Der versichern vnd verbrieffen sollen vnd mogen, als des notdürftig sin wirdet. Vnd was Sie also dorynnen tun, das wollen wir stet vnd vest halden, volfüren vnd tun, glicherweis, als wir das selber getan, vfgenomen, geteidingt, versprochen vnd vorbriefet hetten vnd wollen das ouch mit vnsern küniglichen brieuen, ob des notdürftig sin wirdet, befesten vnd bestetigen vnd ouch dieselben dorüber nymmer beteydingen oder bekümmern, von solcher sach wegen, in dhein weg, Sunder
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639 Sy by solichen hulden vnd gnaden, on wank vnd verkerung, gnediclich behalden. Mit vrkund disz briefs versigelt mit vnszer küniglicher Majestat Insigel. Geben zu ylied in Czanader Bisch- tum, Nach Crists geburt vierczehenhundert Jar vnd dornoch in dem Acht vnd czwenczigisten Jare, An sant Augustinstag, vnser Riche des hungerischen oc. in dem czwen vnd vierczi- gisten, des Romischen in dem Achtzenden vnd des Beheimschen Im Nünden Jaren. Ad mandatum domini Regis Caspar Sligk. 539. 1428 (ohne Tag) (Prag). Vertrag zwischen der Prager Alt- und Neustadt über eine Gemeindeordnung und wechselseitige Verträglichkeit in kirchlicher und politischer Beziehung. (Archiv Český, I, 220.) 540. 1428, Sept. 11 (Iljed). Kaspar Schlick, königl. Protonotar, an den Rath von Frankfurt: über einige aus der königl. Kanzlei an die Stadt zu erlassende Urkunden; über Kriegsvorfälle an der Donau und Friedensverhandlungen mit den Türken und mit Venedig oc. (Ex orig. arch. Francofurt.) Den Ersamen Weisen hern mynen besundern freunden vnd gunnern, dem Burgermeister vnd Rat der Stat zu Frankford am Meine. Mein früntlichen vnd willigen dienst zuuor vnd was Ich güts vermag, Ersamen vnd Weiszen besundern lieben freund vnd günner! Ewern brief vnserm gnedigen hern dem kunig gesandt han Ich sinen gnaden gelezen, vnd nach ewerer schrifft mir getan, mynen fliss getan vnd angelegen, daz euch ein solich priuilegium worden ist, als Ir dann begeret habt, in dem ettlich wort an dem end vnder wegen gelassen sind, wann es die Can- czley zuhert daucht, die euch doch vnschedlich sein, Vnd wie- wol vnser herre der Canczler die brief on gelt nicht wolt vsz- geen laszen, ye doch so bin Ich für euch pürg worden fur
639 Sy by solichen hulden vnd gnaden, on wank vnd verkerung, gnediclich behalden. Mit vrkund disz briefs versigelt mit vnszer küniglicher Majestat Insigel. Geben zu ylied in Czanader Bisch- tum, Nach Crists geburt vierczehenhundert Jar vnd dornoch in dem Acht vnd czwenczigisten Jare, An sant Augustinstag, vnser Riche des hungerischen oc. in dem czwen vnd vierczi- gisten, des Romischen in dem Achtzenden vnd des Beheimschen Im Nünden Jaren. Ad mandatum domini Regis Caspar Sligk. 539. 1428 (ohne Tag) (Prag). Vertrag zwischen der Prager Alt- und Neustadt über eine Gemeindeordnung und wechselseitige Verträglichkeit in kirchlicher und politischer Beziehung. (Archiv Český, I, 220.) 540. 1428, Sept. 11 (Iljed). Kaspar Schlick, königl. Protonotar, an den Rath von Frankfurt: über einige aus der königl. Kanzlei an die Stadt zu erlassende Urkunden; über Kriegsvorfälle an der Donau und Friedensverhandlungen mit den Türken und mit Venedig oc. (Ex orig. arch. Francofurt.) Den Ersamen Weisen hern mynen besundern freunden vnd gunnern, dem Burgermeister vnd Rat der Stat zu Frankford am Meine. Mein früntlichen vnd willigen dienst zuuor vnd was Ich güts vermag, Ersamen vnd Weiszen besundern lieben freund vnd günner! Ewern brief vnserm gnedigen hern dem kunig gesandt han Ich sinen gnaden gelezen, vnd nach ewerer schrifft mir getan, mynen fliss getan vnd angelegen, daz euch ein solich priuilegium worden ist, als Ir dann begeret habt, in dem ettlich wort an dem end vnder wegen gelassen sind, wann es die Can- czley zuhert daucht, die euch doch vnschedlich sein, Vnd wie- wol vnser herre der Canczler die brief on gelt nicht wolt vsz- geen laszen, ye doch so bin Ich für euch pürg worden fur
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640 czweinczig vngrisch gülden doruff Ich es kawm bracht habe, vnd die solt Ir vnuerczogenlich bey dem ersten botten mynem Bruder herrn Matheo Slick probst zu Boleslaw gen Wienn annt- wortten lassen. Ouch send Ich euch die Czwen brief, einen von der Müncze wegen, vnd den andern von der Bornheimer lüte wegen, der ouch ein wenig corigirt ist. wann mein gesellen ye meinten Ich hett euch vor dem Taubenstein nicht souil gegeben, als Ir mir in der nottel gesandt habt, vnd dorumb hett Ir mir den ersten versigelten brif zugesandt, so hett man dornach geschriben mogen, vnd für die Rescribend hab Ich den Schri- bern ouch fur Czwen gulden versprochen, vnd was Ich euch zu dienst vnd lieb getun mag, dorynne wollet mich nicht sparen. Ouch danck ich euch flissiclich ewers tüchs, vnd daz Ir mir das gelt vszgericht habt vor der zeit, wann Ich das gern ver- dienen wil in solichen oder grossern sachen. Vnd daz Ir erynnert werdet der gelegenheit vnsers hern des kunigs alhie, So wisset, daz sein gnad alhie leyt vnd sich vast besammelt hat, So ligen die Turken enhalb der Tunaw mit maht, vnd vndersteen den Tawbenstein zubawen, das In doch biszher geweret ist, vnd der Despott arbeytt noch den frid zwyschen vnserm hern vnd dem Turken vff drey Jar zu- machen, des aber noch kein end ist, doch es werd frid oder nit, so hat sin gnad das land alhie also bestallt, daz er on forcht von hynne wol ziehen mag. Ouch hat sein gnad mit den Venedigern ein frid gemacht vff sant Jorgen tag nechstkumfftig, vnd in der zeit sol man furbasz teidingen. Es sollen ouch die weil alle kouffleutt frey vsz vnd ein ziehen als vor. Man hofft ouch guter mer vsz Behem, das alles euch in kurcz grüntlicher zu wissen wirdet. Vnd ob euch iemand sagt daz vnser herr in dem nechsten fechten mit den Türken gross scheden emp- fangen hett, des wollet nit glauben, wann sin gnad nit IIC man verloren hat, vnd alles arm leutt vsz der Walachey, vszgenomen herr Zawisch der do erslagen ward, So sind der Turken vil mer beliben, vnd das mag Ich euch für war geschreiben. Geben bey Ilied vnder Temesspurg am Sampsztag nach vnser frawen tag Natiuitatis anno dni oc. XXVIII°. Caspar Slik prothonotarius vnd Secretarius oc.
640 czweinczig vngrisch gülden doruff Ich es kawm bracht habe, vnd die solt Ir vnuerczogenlich bey dem ersten botten mynem Bruder herrn Matheo Slick probst zu Boleslaw gen Wienn annt- wortten lassen. Ouch send Ich euch die Czwen brief, einen von der Müncze wegen, vnd den andern von der Bornheimer lüte wegen, der ouch ein wenig corigirt ist. wann mein gesellen ye meinten Ich hett euch vor dem Taubenstein nicht souil gegeben, als Ir mir in der nottel gesandt habt, vnd dorumb hett Ir mir den ersten versigelten brif zugesandt, so hett man dornach geschriben mogen, vnd für die Rescribend hab Ich den Schri- bern ouch fur Czwen gulden versprochen, vnd was Ich euch zu dienst vnd lieb getun mag, dorynne wollet mich nicht sparen. Ouch danck ich euch flissiclich ewers tüchs, vnd daz Ir mir das gelt vszgericht habt vor der zeit, wann Ich das gern ver- dienen wil in solichen oder grossern sachen. Vnd daz Ir erynnert werdet der gelegenheit vnsers hern des kunigs alhie, So wisset, daz sein gnad alhie leyt vnd sich vast besammelt hat, So ligen die Turken enhalb der Tunaw mit maht, vnd vndersteen den Tawbenstein zubawen, das In doch biszher geweret ist, vnd der Despott arbeytt noch den frid zwyschen vnserm hern vnd dem Turken vff drey Jar zu- machen, des aber noch kein end ist, doch es werd frid oder nit, so hat sin gnad das land alhie also bestallt, daz er on forcht von hynne wol ziehen mag. Ouch hat sein gnad mit den Venedigern ein frid gemacht vff sant Jorgen tag nechstkumfftig, vnd in der zeit sol man furbasz teidingen. Es sollen ouch die weil alle kouffleutt frey vsz vnd ein ziehen als vor. Man hofft ouch guter mer vsz Behem, das alles euch in kurcz grüntlicher zu wissen wirdet. Vnd ob euch iemand sagt daz vnser herr in dem nechsten fechten mit den Türken gross scheden emp- fangen hett, des wollet nit glauben, wann sin gnad nit IIC man verloren hat, vnd alles arm leutt vsz der Walachey, vszgenomen herr Zawisch der do erslagen ward, So sind der Turken vil mer beliben, vnd das mag Ich euch für war geschreiben. Geben bey Ilied vnder Temesspurg am Sampsztag nach vnser frawen tag Natiuitatis anno dni oc. XXVIII°. Caspar Slik prothonotarius vnd Secretarius oc.
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641 541. 1428, Sept. 20 (Pilsen). Der Rath von Pilsen an den von Eger: Zeugniss für zwei Pilsner Bürger, dass sie fromme Christen sind, daher sie im Kaufen in Eger nicht gehin- dert werden mögen. (Orig. arch. civ. Egrae.) Dem ersamen vnd weisen dem ratt der stat zu Eger, vnsern sunder lieben frewnt, wir purgermeister vnd rat der stat zu New Pilzen, embieten ewr frewntschafft vnsern willigen vnd frewntlichen dinst zuuor, vnd lassen ewr frewntschafft wissen, daz die gegenburtig Nicklas vnd Petr vnser mitwoner vnd frume kristen sind ; darumbe wir ewr frewntschafft bitten, waz sy bei euch kauffen würden, daz ewr frewntschafft in daz durch vnsers dinstes willen vngehündert ledig lassen wollet; daz wollen wir vmb ewr frewntschafft gern verdinen; wenn sy des anderswo hin nicht füren, dann her zu vns vnd in vnser stat. Geben zu Pilzen an montag vor sant Matheus tag anno oc. CCCC XXVIII. 542. 1428, Sept. 27 (bei Bechin). Die Hauptleute und Altesten des Taboritenheeres bei Bechin stellen dem Ulrich von Rosenberg einen Geleitsbrief auf die Dauer einer Woche aus, damit er mit 100 Begleitern ungefährdet vor Bechin erscheinen und mit ihnen verhandeln könne. (Archiv Český, III, 284.) 543. 1428, Oct. 8 (Meissen). Sigmund von Wartenberg entsagt den Ansprüchen auf Entschädigung von Seite der Herzoge von Sachsen. (Orig. im sächs. Staatsarchive.) Ich Sigmund von Wartemberg Herr zcu Tetzschen Bekenne vor mich vnd myne Erben vnd thu kunt offentlichen mit disem 41
641 541. 1428, Sept. 20 (Pilsen). Der Rath von Pilsen an den von Eger: Zeugniss für zwei Pilsner Bürger, dass sie fromme Christen sind, daher sie im Kaufen in Eger nicht gehin- dert werden mögen. (Orig. arch. civ. Egrae.) Dem ersamen vnd weisen dem ratt der stat zu Eger, vnsern sunder lieben frewnt, wir purgermeister vnd rat der stat zu New Pilzen, embieten ewr frewntschafft vnsern willigen vnd frewntlichen dinst zuuor, vnd lassen ewr frewntschafft wissen, daz die gegenburtig Nicklas vnd Petr vnser mitwoner vnd frume kristen sind ; darumbe wir ewr frewntschafft bitten, waz sy bei euch kauffen würden, daz ewr frewntschafft in daz durch vnsers dinstes willen vngehündert ledig lassen wollet; daz wollen wir vmb ewr frewntschafft gern verdinen; wenn sy des anderswo hin nicht füren, dann her zu vns vnd in vnser stat. Geben zu Pilzen an montag vor sant Matheus tag anno oc. CCCC XXVIII. 542. 1428, Sept. 27 (bei Bechin). Die Hauptleute und Altesten des Taboritenheeres bei Bechin stellen dem Ulrich von Rosenberg einen Geleitsbrief auf die Dauer einer Woche aus, damit er mit 100 Begleitern ungefährdet vor Bechin erscheinen und mit ihnen verhandeln könne. (Archiv Český, III, 284.) 543. 1428, Oct. 8 (Meissen). Sigmund von Wartenberg entsagt den Ansprüchen auf Entschädigung von Seite der Herzoge von Sachsen. (Orig. im sächs. Staatsarchive.) Ich Sigmund von Wartemberg Herr zcu Tetzschen Bekenne vor mich vnd myne Erben vnd thu kunt offentlichen mit disem 41
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642 brieue allen dy yn sehen oder horen lesen, Als ich mit den hochgebornen fursten vnd heren Hern frideriche herczogen zcu Sachsen Lantgrauen In doringen vnd Marcgrauen zcu Missen hern frideriche auch lantgrauen In doringen vnd Marcgrafen zcu Missen Iren brudern vnd Erben mynen gnedigen lieben heren in schelunge vnd Irnisse gewest byn, Das als huten von den obgnanten mynen gnedigen heren Reten, mit mynen willen vnd wissen beredt, vnd betedinget ist, Das alle schulde, bruche vnd Irnisse, wie sich die von vns beiderseit bisz vff dissen Hutigen tag vorlouffen vnd gemacht haben, gancz abe gerichtet vnd gesunet seyn sullen, nemlich so sullen noch wollen ich myne brudere ader Erben den obgnanten mynen gnedigen heren her- czogen frideriche syne brudere ader Erben vmb sulche scheden, als ich von des geldes wegen das mir der hochgeborne furste herczog friderich seliger gedechtnisse schuldig was genommen hatte. den vorgeschreben Herczogen friderich syne bruder, Erben vnd Burgen furdermer nicht anlangen noch betedingen, das Rede vnd globe ich vor mich vnd myne Erben, mit vnd in kraft diszes briefes ane arg, vnd alles geuerde genczlich zcu- holden, Des zcubekentnisse habe ich obgnanter Sigemund myn Insigil vor mich vnd myne Erben wissentlichen an dissen brief lassen hengen. der gegeben ist zcu Missen, nach gotes geborte virtzenhundert yar vnd darnach in dem acht vnd czwenczigesten yare am fritage nach sente francisci tage. 544. 1428, Oct. 16 (Heidelberg). Die in Heidelberg versammelten Kurfürsten ermahnen und bitten den Hochmeister des deutschen Ordens, im Einsammeln und Abliefern der Hussen-Steuer dem Frankfurter Anschlag gemäss nicht säumig zu sein. (Ex archivo Regiomont.) Vnsern fruntlichen dinst Erwirdiger In gote vater besunder guter frunt wie wol wir euch etwe dicke mit vil treffenlichen vnd betrechtlichen worten geschriben gebeten angeruffen vnd fruntlich vnd fliszlichen ermant haben Solche gelt als noch ausz- weissung des Anslogs czu Frunkenfurt gemocht, sich zcu schicken
642 brieue allen dy yn sehen oder horen lesen, Als ich mit den hochgebornen fursten vnd heren Hern frideriche herczogen zcu Sachsen Lantgrauen In doringen vnd Marcgrauen zcu Missen hern frideriche auch lantgrauen In doringen vnd Marcgrafen zcu Missen Iren brudern vnd Erben mynen gnedigen lieben heren in schelunge vnd Irnisse gewest byn, Das als huten von den obgnanten mynen gnedigen heren Reten, mit mynen willen vnd wissen beredt, vnd betedinget ist, Das alle schulde, bruche vnd Irnisse, wie sich die von vns beiderseit bisz vff dissen Hutigen tag vorlouffen vnd gemacht haben, gancz abe gerichtet vnd gesunet seyn sullen, nemlich so sullen noch wollen ich myne brudere ader Erben den obgnanten mynen gnedigen heren her- czogen frideriche syne brudere ader Erben vmb sulche scheden, als ich von des geldes wegen das mir der hochgeborne furste herczog friderich seliger gedechtnisse schuldig was genommen hatte. den vorgeschreben Herczogen friderich syne bruder, Erben vnd Burgen furdermer nicht anlangen noch betedingen, das Rede vnd globe ich vor mich vnd myne Erben, mit vnd in kraft diszes briefes ane arg, vnd alles geuerde genczlich zcu- holden, Des zcubekentnisse habe ich obgnanter Sigemund myn Insigil vor mich vnd myne Erben wissentlichen an dissen brief lassen hengen. der gegeben ist zcu Missen, nach gotes geborte virtzenhundert yar vnd darnach in dem acht vnd czwenczigesten yare am fritage nach sente francisci tage. 544. 1428, Oct. 16 (Heidelberg). Die in Heidelberg versammelten Kurfürsten ermahnen und bitten den Hochmeister des deutschen Ordens, im Einsammeln und Abliefern der Hussen-Steuer dem Frankfurter Anschlag gemäss nicht säumig zu sein. (Ex archivo Regiomont.) Vnsern fruntlichen dinst Erwirdiger In gote vater besunder guter frunt wie wol wir euch etwe dicke mit vil treffenlichen vnd betrechtlichen worten geschriben gebeten angeruffen vnd fruntlich vnd fliszlichen ermant haben Solche gelt als noch ausz- weissung des Anslogs czu Frunkenfurt gemocht, sich zcu schicken
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643 geburet auff zu heben sunderlichen dohin zcu antwurten do mit den cristenlichen gelowen zu trost zu thun Als sich das alles nach Inhalt des obgenanten Anslog heischet, So ist solchs doch bisz von euch nicht geschen, dovon dem heiligen cristenglowen grosser vnd merglicher schade vnd sumnisz ensten vnd komen mochte. Dorumb so begern ermanen vnd bitten wir ewir liebe abir als vor so wir fruntlichs ernstlichs vnde fliszlichen vmmers mogen das ir vnd von herczen betrachten wollet sulch groszlich swerlicher vnd vnbermlicher vornemen, ytzunt leider von den verdampten versteinten vnd vnglewigen Ketczern in Behem wider alle cristenlich gottlich vnd reddelich ordenung vorgenomen wirt, vnd auch das solche sture vnd hilffe eym iglichen cristen men- schen aufgesaczt gar leiddelich vnd clein ist, vnd das ir solch gelt nach auszweissunge vnd Inhalt des Anslags vnuerczogelich vnd so ir schirst konnet an die ende do ir dann in dem an- slage hin geweisst seit schicken, vnd euch dorinn ernstlichen beweisen wellet, das man ewern besondern vnd grossen willen den ir zu dem heiligen cristenglowen tragt, dester schinbar- licher erkennen beloben vnd euch auch vmmers keinerley vor- seumnisz in den sachen czu messen, noch einer uff den andern nicht vorczihen moge, Als vnser gnediger her der Romisch oc. Konig euch auch denn in seyne offen briue bey diesen boten gar hefftiglich schribet denselben briue euch diser bote zeigen vnd weisen wirt. So getrawen wir dem Almechtigen got vnd seiner lieben mutter vnd allen lieben gotes heiligen das solch sach zu eym loblich guten ende kome vnd zcu dem besten besten sulle. Datum Heidelberg Ipsa die Beati Galli confessoris Anno domini M°CCCCXXVIII°. Von gots gnaden Conrat zcu Mencz Ott zu Trier Dittrich zu Koln Erczbischoff Ludwig Pfalczgraue bey Rein Herczogen in Beiern vnd Fridrich Marggraue zcu Brandenburg vnd Burggraue zcu Nuren- berg alle des Romischen Reichs Kur- fürsten. Dem Erwirdigen vnserm besundern lieben freund herrn Pawlsen von Roszdorff Hohmeyster des dewtschen ordens ddt. 41*
643 geburet auff zu heben sunderlichen dohin zcu antwurten do mit den cristenlichen gelowen zu trost zu thun Als sich das alles nach Inhalt des obgenanten Anslog heischet, So ist solchs doch bisz von euch nicht geschen, dovon dem heiligen cristenglowen grosser vnd merglicher schade vnd sumnisz ensten vnd komen mochte. Dorumb so begern ermanen vnd bitten wir ewir liebe abir als vor so wir fruntlichs ernstlichs vnde fliszlichen vmmers mogen das ir vnd von herczen betrachten wollet sulch groszlich swerlicher vnd vnbermlicher vornemen, ytzunt leider von den verdampten versteinten vnd vnglewigen Ketczern in Behem wider alle cristenlich gottlich vnd reddelich ordenung vorgenomen wirt, vnd auch das solche sture vnd hilffe eym iglichen cristen men- schen aufgesaczt gar leiddelich vnd clein ist, vnd das ir solch gelt nach auszweissunge vnd Inhalt des Anslags vnuerczogelich vnd so ir schirst konnet an die ende do ir dann in dem an- slage hin geweisst seit schicken, vnd euch dorinn ernstlichen beweisen wellet, das man ewern besondern vnd grossen willen den ir zu dem heiligen cristenglowen tragt, dester schinbar- licher erkennen beloben vnd euch auch vmmers keinerley vor- seumnisz in den sachen czu messen, noch einer uff den andern nicht vorczihen moge, Als vnser gnediger her der Romisch oc. Konig euch auch denn in seyne offen briue bey diesen boten gar hefftiglich schribet denselben briue euch diser bote zeigen vnd weisen wirt. So getrawen wir dem Almechtigen got vnd seiner lieben mutter vnd allen lieben gotes heiligen das solch sach zu eym loblich guten ende kome vnd zcu dem besten besten sulle. Datum Heidelberg Ipsa die Beati Galli confessoris Anno domini M°CCCCXXVIII°. Von gots gnaden Conrat zcu Mencz Ott zu Trier Dittrich zu Koln Erczbischoff Ludwig Pfalczgraue bey Rein Herczogen in Beiern vnd Fridrich Marggraue zcu Brandenburg vnd Burggraue zcu Nuren- berg alle des Romischen Reichs Kur- fürsten. Dem Erwirdigen vnserm besundern lieben freund herrn Pawlsen von Roszdorff Hohmeyster des dewtschen ordens ddt. 41*
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644 545. 1428, Oct. 25 (Nürnberg). Des Kurfürsten von Brandenburg und des Neunherrenrathes zu Nürn- berg erneuertes Gebot an alle Angehörigen des Reichs wegen unverzüglicher Einsammlung und Ablieferung der Hussen-Steuer. (Ex archivo Regiomont.) Wir Fridrich von gotes gnaden Marggraff czu Brandenburg des heiligen Romischen Reiches Erczkamerer vnd Burggraff czu Nuremberg vnd vnser herren mitkôrfursten vnde der Stete Rete vnde frunde dy denn in der Cristenheit sach czu vns bescheiden sien Embieten allen vnde iklichen fursten, geistlichen vnde wertlichen Abten Prelaten Grauen Herren vnde Steten den denen disser vnsir brieff vorkompt geczeiget adir gelesen wirt vnsern fruntlichen dinst grus vnd alles gut czu uoran. Erwirdigen, hochgebornen, wirdig, wolgeborn Edeln Ersa- men vnde weisen, als euch vormols etwy offt vil vnd dicke vnde in mancherley weise vnde forme von vnsirn herren den Mit- koerfursten vnd auch von vns geschreben ist, vnde durch gots vnde des Cristengloubens willen fleissiglichen vnde ernstlichen vormanet sieth wurden Sulch gelt als denn in der Cristenheit sache angeslagen, vnde bey euch gesamelt uffgehaben vnde ge- legt ist, das furder an sulche Stete noch Innchaldunge des an- slages czu Frankenfort begriffen czu legen vnde czu antwerten, das man domete der Cristenheit sache, als denn wol gros not vnd czeit were, noch dem besten furhandt genomen mocht haben, das leyder an etczlichen bisher gar wenig gehulffen hat, die denn sulch der Cristenheit gelt in obengeschreben masz nicht geant- wert, Sunder sewmig doran sind gewest, des die arm Cristen- heith vnde Cristen menschen an etczlichen ortern vnd landen von den vordampten Ketczern czu Beheym mit blutvorgyssen vnde andern vnmenschlichen taten vnde smehunge czu vorterp- lichen schaden als dann leyder wol vnd czu vil wissentlich ist, komen seyn vnde noch teglichen von en mit Brande mord vnd name besweret vnd vorterbet werden, das alles mit der hulffe gotes, wo sulch gelt in der Cristenheit sache gefallen vnd noch Innehaldung des anslages geantwert were, wol vnderstanden
644 545. 1428, Oct. 25 (Nürnberg). Des Kurfürsten von Brandenburg und des Neunherrenrathes zu Nürn- berg erneuertes Gebot an alle Angehörigen des Reichs wegen unverzüglicher Einsammlung und Ablieferung der Hussen-Steuer. (Ex archivo Regiomont.) Wir Fridrich von gotes gnaden Marggraff czu Brandenburg des heiligen Romischen Reiches Erczkamerer vnd Burggraff czu Nuremberg vnd vnser herren mitkôrfursten vnde der Stete Rete vnde frunde dy denn in der Cristenheit sach czu vns bescheiden sien Embieten allen vnde iklichen fursten, geistlichen vnde wertlichen Abten Prelaten Grauen Herren vnde Steten den denen disser vnsir brieff vorkompt geczeiget adir gelesen wirt vnsern fruntlichen dinst grus vnd alles gut czu uoran. Erwirdigen, hochgebornen, wirdig, wolgeborn Edeln Ersa- men vnde weisen, als euch vormols etwy offt vil vnd dicke vnde in mancherley weise vnde forme von vnsirn herren den Mit- koerfursten vnd auch von vns geschreben ist, vnde durch gots vnde des Cristengloubens willen fleissiglichen vnde ernstlichen vormanet sieth wurden Sulch gelt als denn in der Cristenheit sache angeslagen, vnde bey euch gesamelt uffgehaben vnde ge- legt ist, das furder an sulche Stete noch Innchaldunge des an- slages czu Frankenfort begriffen czu legen vnde czu antwerten, das man domete der Cristenheit sache, als denn wol gros not vnd czeit were, noch dem besten furhandt genomen mocht haben, das leyder an etczlichen bisher gar wenig gehulffen hat, die denn sulch der Cristenheit gelt in obengeschreben masz nicht geant- wert, Sunder sewmig doran sind gewest, des die arm Cristen- heith vnde Cristen menschen an etczlichen ortern vnd landen von den vordampten Ketczern czu Beheym mit blutvorgyssen vnde andern vnmenschlichen taten vnde smehunge czu vorterp- lichen schaden als dann leyder wol vnd czu vil wissentlich ist, komen seyn vnde noch teglichen von en mit Brande mord vnd name besweret vnd vorterbet werden, das alles mit der hulffe gotes, wo sulch gelt in der Cristenheit sache gefallen vnd noch Innehaldung des anslages geantwert were, wol vnderstanden
Strana 645
645 were wurden, vnd nu czu volkomenem grosser vorterpnisse die dann der armen Cristenheit vnd Cristen menschen von den vor- bosten Ketczern czu Behmen in kunftigen czeiten ensteen vnde wedirfaren mochten, So bitten vnd vormanen wir euch vmb gotes des Almechtigen, marien seiner werden mutter, aller heiligen, der Cristenheith vnd Cristen gloubens willen, so wir vmmer fleyssiglichste vnd ernstlichste erbieten vnd ermanen konnen vnd mogen, das ir nochmals one lenger vorczognus sulch gelt In der Cristenheith sache bey euch gesamelt vnd einbracht ist, vnd noch vffgehaben werden sal, an sulche Stete noch Innehal- dunge des obengenanten anslages schicket vnd antwortet, das man dormete die arme Cristenheit vnd Cristen menschen dy leider bis her von den obengenanten Ketczern vil Jamers ge- leden haben vnd noch teglichen leyden, geretten vnd der Cri- stenheith sache noch dem besten bestellen vnd fur hand genemen moge, vnd wellet hirinne keyn lenger vorczihen thun, noch den broch an euch lassen sin, wenn vnser herren Mitkoerfursten ir gelt in obengeschrebener masze den Sechsen geantwert haben, So ir doch wol vorstehn mogt das des czeit vnd eyn gros not- durfft der Cristenheith ist ee sulch sach vnd louffte als denn wol czu besorgen ist weyter komen, vnd wellet dorynne ansehn got den almechtigen vnsirs gnedigen herren des Romischen oc. koniges, vnsir herren der Mitkoerfursten vnd ouch vnser bete, euch in sulchen sachen willig lassen befinden als ir des denn lon von gote, lob von der werlt vnd dankbarkeith von vnsirm herren dem Konige vnd vnsirn herren den Mitkoerfursten vnd vns haben vnd empfaen wellet, das wir denn sunderlichen ken euch allen vnd iclichen vordinen vorschulden vnd czu gute nymmer vorgessen wellen, Ouch was disser kegenwertiger Got- frid von Berke in sulcher der Cristenheith sache von vnsirn wegen vff dis moel an euch brengend vnd werbende ist, dem wellet gentczlichen als vns selbes glouben. Geben czu Nurem- berg mit vnsirm angedrucktem Ingesegil am Montage vor sente Simons vnd Judas tag Anno oc. vicesimo octauo.
645 were wurden, vnd nu czu volkomenem grosser vorterpnisse die dann der armen Cristenheit vnd Cristen menschen von den vor- bosten Ketczern czu Behmen in kunftigen czeiten ensteen vnde wedirfaren mochten, So bitten vnd vormanen wir euch vmb gotes des Almechtigen, marien seiner werden mutter, aller heiligen, der Cristenheith vnd Cristen gloubens willen, so wir vmmer fleyssiglichste vnd ernstlichste erbieten vnd ermanen konnen vnd mogen, das ir nochmals one lenger vorczognus sulch gelt In der Cristenheith sache bey euch gesamelt vnd einbracht ist, vnd noch vffgehaben werden sal, an sulche Stete noch Innehal- dunge des obengenanten anslages schicket vnd antwortet, das man dormete die arme Cristenheit vnd Cristen menschen dy leider bis her von den obengenanten Ketczern vil Jamers ge- leden haben vnd noch teglichen leyden, geretten vnd der Cri- stenheith sache noch dem besten bestellen vnd fur hand genemen moge, vnd wellet hirinne keyn lenger vorczihen thun, noch den broch an euch lassen sin, wenn vnser herren Mitkoerfursten ir gelt in obengeschrebener masze den Sechsen geantwert haben, So ir doch wol vorstehn mogt das des czeit vnd eyn gros not- durfft der Cristenheith ist ee sulch sach vnd louffte als denn wol czu besorgen ist weyter komen, vnd wellet dorynne ansehn got den almechtigen vnsirs gnedigen herren des Romischen oc. koniges, vnsir herren der Mitkoerfursten vnd ouch vnser bete, euch in sulchen sachen willig lassen befinden als ir des denn lon von gote, lob von der werlt vnd dankbarkeith von vnsirm herren dem Konige vnd vnsirn herren den Mitkoerfursten vnd vns haben vnd empfaen wellet, das wir denn sunderlichen ken euch allen vnd iclichen vordinen vorschulden vnd czu gute nymmer vorgessen wellen, Ouch was disser kegenwertiger Got- frid von Berke in sulcher der Cristenheith sache von vnsirn wegen vff dis moel an euch brengend vnd werbende ist, dem wellet gentczlichen als vns selbes glouben. Geben czu Nurem- berg mit vnsirm angedrucktem Ingesegil am Montage vor sente Simons vnd Judas tag Anno oc. vicesimo octauo.
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646 546. 1428, Oct. 31 (Olmütz). Der Rath von Ol mütz an Herzog Albrecht von Österreich: Nachricht über Puchala's und des Herzogs Sigmund Korybut neueste Kriegsvorbereitungen, und erneuerte Klagen über Hilſlosigkeit. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 20".) „Domino duci.“ Hochgeborner furste oc. Ew. Durchl. brieff vns iczund vf vnsere vmb hulf anruffung widerumb zugeschriben, haben wir hewt enpfangen vnd verhort, dorin E. G. schreibt was wir fur- bas von der veinde gelegenkeit vnd nemlich von des Puchals czug vernemen wurden, das wir das E. G. stete verkundigten oc. Geruch E. G. zu wissen, das der Puchal am nechstvergangen mitwochen (27 Oct.) mit volk vnd nemlich mit dem Rewschis- schen herczogen Sigmunden, den er von Behem herab gefurt hat, gen Thowaczaw kumen vnd zu margens mit demselben her- czogen vf Preraw geriten vnd doselbst den von Thowaczaw mit dem Smilen die sich entrett hatten wider voreinet haben, vnd von dann furbas vf die Odr gerukt sein. Vnd wolt got das ir czug verhindert adr sie nidergelegt weren worden, als E. G. im briff berurt, Es wer vns armen lewten vnd dem ganzen kreis ein grosse notdurft, wann wir von menigen guten frunden ge- warnt sein, das derselb Rewsisch herczog vmb deswillen vf die Odr gefurt vnd gesatczt ist warden, das Im teglich aws Polan volk zukumen mag, domit er die feinde sterker stewern möge. Vnd in Behem mit den Thaboren verlassen hat, das sie sich ye in diesen kreis vnd nemlich fur vns vnd die Luthaw fugen sollen, So wil er dann auch mit seiner besampten macht zu In kumen. Als dann E. G. vns auch zuschreibt, ab die feinde fur vns adr in vnsern kreis czihen wurden. so wil E. G. mit Ew. Grosmechtikeit hawptleuten schaffen, das sie vns hulf vnd zu- schub thun, so sie peste mogen oc. des trostes wir vast sein erschrocken, wann gnediger herre, wie oft wir E. G. amptlewt in vnsern notten, so die veinde Im kreis vnd vor vnsz warden vmb hulff vnd stewr anruften, so ward vns alweg widerumb geantwort, wie sie das am volk nicht vermochten vnd verweisten
646 546. 1428, Oct. 31 (Olmütz). Der Rath von Ol mütz an Herzog Albrecht von Österreich: Nachricht über Puchala's und des Herzogs Sigmund Korybut neueste Kriegsvorbereitungen, und erneuerte Klagen über Hilſlosigkeit. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 20".) „Domino duci.“ Hochgeborner furste oc. Ew. Durchl. brieff vns iczund vf vnsere vmb hulf anruffung widerumb zugeschriben, haben wir hewt enpfangen vnd verhort, dorin E. G. schreibt was wir fur- bas von der veinde gelegenkeit vnd nemlich von des Puchals czug vernemen wurden, das wir das E. G. stete verkundigten oc. Geruch E. G. zu wissen, das der Puchal am nechstvergangen mitwochen (27 Oct.) mit volk vnd nemlich mit dem Rewschis- schen herczogen Sigmunden, den er von Behem herab gefurt hat, gen Thowaczaw kumen vnd zu margens mit demselben her- czogen vf Preraw geriten vnd doselbst den von Thowaczaw mit dem Smilen die sich entrett hatten wider voreinet haben, vnd von dann furbas vf die Odr gerukt sein. Vnd wolt got das ir czug verhindert adr sie nidergelegt weren worden, als E. G. im briff berurt, Es wer vns armen lewten vnd dem ganzen kreis ein grosse notdurft, wann wir von menigen guten frunden ge- warnt sein, das derselb Rewsisch herczog vmb deswillen vf die Odr gefurt vnd gesatczt ist warden, das Im teglich aws Polan volk zukumen mag, domit er die feinde sterker stewern möge. Vnd in Behem mit den Thaboren verlassen hat, das sie sich ye in diesen kreis vnd nemlich fur vns vnd die Luthaw fugen sollen, So wil er dann auch mit seiner besampten macht zu In kumen. Als dann E. G. vns auch zuschreibt, ab die feinde fur vns adr in vnsern kreis czihen wurden. so wil E. G. mit Ew. Grosmechtikeit hawptleuten schaffen, das sie vns hulf vnd zu- schub thun, so sie peste mogen oc. des trostes wir vast sein erschrocken, wann gnediger herre, wie oft wir E. G. amptlewt in vnsern notten, so die veinde Im kreis vnd vor vnsz warden vmb hulff vnd stewr anruften, so ward vns alweg widerumb geantwort, wie sie das am volk nicht vermochten vnd verweisten
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647 vns wider vf E. G. Nu haben wir nu so manichmal E. G. als vnserm gned. herrn vnsere notdurft vnd nemlich E. G. gslos merkliche geprechen mundtlich vnd brifflich vorczalt vnd dor- uber hulff vnd stewr begert, sam von vnserm rechten erbherrn, das wir nu besargen E. G. domit zuderczurnen, So weis got wol, das wir das nicht dann in ganczen lewtern trewn getan haben vnd noch thun. das es doch pillich E. G. erparmen vnd zu hercze geen solt, das vns E. G. so gar an alle stewr vnd trostczaigung vorellenden vnd vorwasen lest vnd nicht sulche gnad schein tut als andern geslossern, do es nicht so grosse not ist, als diesen gslos vnd dem kreis were, vmb deswillen vil lewte als verczagen, vnd sich aws dem kreise vnd von vns wegfugen, wann wir laider allenthalben gleich als ynn garn mit feinden vmbladen sein, die vns an vnderlas vncze an die Mawern beschedigen, vnd nu nichts zufuren lassen, sunder gestern wol xl wagen zuhawn vorbrant vnd hingefurt haben So haben wir sust laider nymant getrewes vmb vns, den wir vmb ein pfert westen anzuruffen vnd sein also vorelend das es wol got er- parmen vnd E. (G.) zu hercze geen mocht, ab vns vnd das gslos E. G. lip hat, Vnd got weis das wir doch gern getreulich teten vnd yo thun wellen vnczen in tode. Bitunde diemutik- lichen vmb gotes vnd E. G. selb(s) selikeit willen vnserr also nicht gar vorgessen, sunder als vnser gnediger herre zu dem wir alein noch got zuflucht haben vns anders wann also zu bedenken, do durch die armut hulf vnd trostes sich zu E. G. moge vorschen vnd also an hulf nicht vorczagen, adr gerucht vns zu vnderweisen, wes vnd wie wir vns halden sollen vnd getrawn vns doryn nicht zuuormerken wan got weis das vns das ein grosse notdurft ist. Dat. in vigilia Omnium Sanctorum.
647 vns wider vf E. G. Nu haben wir nu so manichmal E. G. als vnserm gned. herrn vnsere notdurft vnd nemlich E. G. gslos merkliche geprechen mundtlich vnd brifflich vorczalt vnd dor- uber hulff vnd stewr begert, sam von vnserm rechten erbherrn, das wir nu besargen E. G. domit zuderczurnen, So weis got wol, das wir das nicht dann in ganczen lewtern trewn getan haben vnd noch thun. das es doch pillich E. G. erparmen vnd zu hercze geen solt, das vns E. G. so gar an alle stewr vnd trostczaigung vorellenden vnd vorwasen lest vnd nicht sulche gnad schein tut als andern geslossern, do es nicht so grosse not ist, als diesen gslos vnd dem kreis were, vmb deswillen vil lewte als verczagen, vnd sich aws dem kreise vnd von vns wegfugen, wann wir laider allenthalben gleich als ynn garn mit feinden vmbladen sein, die vns an vnderlas vncze an die Mawern beschedigen, vnd nu nichts zufuren lassen, sunder gestern wol xl wagen zuhawn vorbrant vnd hingefurt haben So haben wir sust laider nymant getrewes vmb vns, den wir vmb ein pfert westen anzuruffen vnd sein also vorelend das es wol got er- parmen vnd E. (G.) zu hercze geen mocht, ab vns vnd das gslos E. G. lip hat, Vnd got weis das wir doch gern getreulich teten vnd yo thun wellen vnczen in tode. Bitunde diemutik- lichen vmb gotes vnd E. G. selb(s) selikeit willen vnserr also nicht gar vorgessen, sunder als vnser gnediger herre zu dem wir alein noch got zuflucht haben vns anders wann also zu bedenken, do durch die armut hulf vnd trostes sich zu E. G. moge vorschen vnd also an hulf nicht vorczagen, adr gerucht vns zu vnderweisen, wes vnd wie wir vns halden sollen vnd getrawn vns doryn nicht zuuormerken wan got weis das vns das ein grosse notdurft ist. Dat. in vigilia Omnium Sanctorum.
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648 547. 1428, Nov. 2 (Tulln). Herzog Albrecht von Österreich an die Budweiser: da nicht nur sie nach dem Falle von Bechin, sondern alle Städte in Mähren und Österreich Hilfe gegen die Feinde verlangen, so könne er seine Macht nicht zersplit- tern, doch habe er in Tuln mit der Landschaft von Osterreich das Nöthige beschlossen oc. (Orig. im Budwelser Stadtarchiv.) Albrecht von gotes gnaden Herczog ze Osterreich vnd Marggraf ze Merhern oc. Erbern, weisen vnd lieben getrewn. Als ir vns yecz habt verschriben, wie das haws ze Peching verlaren sey, vnd wie ew ewr kuntschafft gesagt hab, vnd auch ander warnung komen sey, daz die veint, die vor Peching gewesen sind, mit aller irer macht für ew wellen, vnd begeret ew volkh zeschikhen, damit ir das goslos (sic) bewarn mügt oc., das haben wir wol vernomen, vnd lassen ew wissen, daz vns von andern menigern vnsern steten ze Merhern vnd ze Osterreich botschafft komen ist, die vns all schreiben, wie die veint für sie wellen, vnd ruffen vns an, daz wir in volkh schikhen, dadurch wir ettwas in zweifel sein, vnd nicht wissen, wahin sich dieselben veint schikhen werden, vnd auch swer wer, daz wir vnser volk an meniger end auf solichen zweifel tailn solten vnd mainen nach solhem schreiben, daz vns von andern steten komen ist, daz ew die veint diczmals nicht bekumern werden. Doch wie dem ist, wa sich die veint hinschikhen werden, es sey fur ew, oder andern enden, da wellen wir beschuttung vnd zûschub tûn nach vnserm ver- mugen, wan wir vns mit vnszer lantschafft. die wir darumb hergeuordert haben, yecz auch darnach schikhen. Dauon bitten wir ew mit ganczem fleiss, daz ir mit dem volkh, das ir yecz bey ew habt, ewr pests tût, vnd desterpas bey hût vnd warnung seit, vnd ewr eruarnuss habt, wie sich die veint schikhen, vnd vns das stetleich wissen lasset; wer dann, daz si ew bekumern würden, so wellen wir ew mit hilf vnd züschuben nicht lassen. Geben zu Tullen an fritag nach allerheiligen tag anno oc. XXVIII. D. d. in consilio. Den erbern, weisen vnsern lieben getrewn, dem burgermaister vnd dem rat zum Budweis.
648 547. 1428, Nov. 2 (Tulln). Herzog Albrecht von Österreich an die Budweiser: da nicht nur sie nach dem Falle von Bechin, sondern alle Städte in Mähren und Österreich Hilfe gegen die Feinde verlangen, so könne er seine Macht nicht zersplit- tern, doch habe er in Tuln mit der Landschaft von Osterreich das Nöthige beschlossen oc. (Orig. im Budwelser Stadtarchiv.) Albrecht von gotes gnaden Herczog ze Osterreich vnd Marggraf ze Merhern oc. Erbern, weisen vnd lieben getrewn. Als ir vns yecz habt verschriben, wie das haws ze Peching verlaren sey, vnd wie ew ewr kuntschafft gesagt hab, vnd auch ander warnung komen sey, daz die veint, die vor Peching gewesen sind, mit aller irer macht für ew wellen, vnd begeret ew volkh zeschikhen, damit ir das goslos (sic) bewarn mügt oc., das haben wir wol vernomen, vnd lassen ew wissen, daz vns von andern menigern vnsern steten ze Merhern vnd ze Osterreich botschafft komen ist, die vns all schreiben, wie die veint für sie wellen, vnd ruffen vns an, daz wir in volkh schikhen, dadurch wir ettwas in zweifel sein, vnd nicht wissen, wahin sich dieselben veint schikhen werden, vnd auch swer wer, daz wir vnser volk an meniger end auf solichen zweifel tailn solten vnd mainen nach solhem schreiben, daz vns von andern steten komen ist, daz ew die veint diczmals nicht bekumern werden. Doch wie dem ist, wa sich die veint hinschikhen werden, es sey fur ew, oder andern enden, da wellen wir beschuttung vnd zûschub tûn nach vnserm ver- mugen, wan wir vns mit vnszer lantschafft. die wir darumb hergeuordert haben, yecz auch darnach schikhen. Dauon bitten wir ew mit ganczem fleiss, daz ir mit dem volkh, das ir yecz bey ew habt, ewr pests tût, vnd desterpas bey hût vnd warnung seit, vnd ewr eruarnuss habt, wie sich die veint schikhen, vnd vns das stetleich wissen lasset; wer dann, daz si ew bekumern würden, so wellen wir ew mit hilf vnd züschuben nicht lassen. Geben zu Tullen an fritag nach allerheiligen tag anno oc. XXVIII. D. d. in consilio. Den erbern, weisen vnsern lieben getrewn, dem burgermaister vnd dem rat zum Budweis.
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649 548. 1428, Nov. 18 (Mihald). K. Sigmund an Markgrafen Friedrich von Brandenburg: Bitte um Zu- sendung von geeigneten Werkleuten zur beabsichtigten Wiederbelagerung des Schlosses Taubenstein (Golubac in Serbien). (Höfler 1. c. n. 22 ex Orig.) Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen tzeiten merer des Richs vnd zu vngern zu Behem dalmatien Croacien oc. kunig. Hochgeborner lieber Oheim vnd kurfurste. Dein lieb weis wol, das wir vnd vnser kunigreich zu Vngern mit den Turken vnd dem haydenischen vndyet hienyden vil zu schaffen haben vnd sunderlich von des Sloss wegen Tawbenstein, das Jeremias verretlich vnd wider seine eyde die er vns getan hett, dem heyden vbergeben hat, das wir gern in vnser hend bringen wolten vnd ab got wil leicht zu tun sein wirdt, wo wir gute meister vnd wergleyt dortzu werden gehaben mugen, vnd haben ouch fur vns genomen das wir dasselbe Sloss vff den nehsten Sumer werden belegen lassen. Vnd wan wir nicht zweifeln dein lieb hab sulcher wergleut wol ettliche bey dir, dorvmb begern wir von derselben deiner lieb vnd bitten dich so wir hochste mogen, das du vns ettlich bleydenmeister einen oder mer, die zu bleiden wol kunnen, vnd ouch zu Buchsen, vnd ob du leutt hast die sich vff prechen vnd vff steygen versten sendest, also das die vff die nehstkunfftige vasten zu Ofen sein, do wollen wir sie vffnemen lassen vnd in gutlich thun vnd deiner lieb die kurtzlich wider schicken. vnd dein lieb thut vns vnd der kri- stenheit solich lieb vnd danknemkeit dortzu, die wir gen dich gnediglich erkennen wollen. Geben zu mihald am dunirstage fur sinte Elizabethentage vnserer Riche des vngerischen oc. in dem XLII des Romischen im XIX vnd des behemischen im newnden jaren. Ad mandatum domini Regis Caspar Sligk. Dem hochgebornen Fridrichen Marggraven zu Brandenburg des hei- ligen Romischen Richs Erczkamerer vnd Burggraven zu Nurenberg vnserm lieben Oheimen vnd kurfürsten.
649 548. 1428, Nov. 18 (Mihald). K. Sigmund an Markgrafen Friedrich von Brandenburg: Bitte um Zu- sendung von geeigneten Werkleuten zur beabsichtigten Wiederbelagerung des Schlosses Taubenstein (Golubac in Serbien). (Höfler 1. c. n. 22 ex Orig.) Sigmund von gotes gnaden Romischer kunig zu allen tzeiten merer des Richs vnd zu vngern zu Behem dalmatien Croacien oc. kunig. Hochgeborner lieber Oheim vnd kurfurste. Dein lieb weis wol, das wir vnd vnser kunigreich zu Vngern mit den Turken vnd dem haydenischen vndyet hienyden vil zu schaffen haben vnd sunderlich von des Sloss wegen Tawbenstein, das Jeremias verretlich vnd wider seine eyde die er vns getan hett, dem heyden vbergeben hat, das wir gern in vnser hend bringen wolten vnd ab got wil leicht zu tun sein wirdt, wo wir gute meister vnd wergleyt dortzu werden gehaben mugen, vnd haben ouch fur vns genomen das wir dasselbe Sloss vff den nehsten Sumer werden belegen lassen. Vnd wan wir nicht zweifeln dein lieb hab sulcher wergleut wol ettliche bey dir, dorvmb begern wir von derselben deiner lieb vnd bitten dich so wir hochste mogen, das du vns ettlich bleydenmeister einen oder mer, die zu bleiden wol kunnen, vnd ouch zu Buchsen, vnd ob du leutt hast die sich vff prechen vnd vff steygen versten sendest, also das die vff die nehstkunfftige vasten zu Ofen sein, do wollen wir sie vffnemen lassen vnd in gutlich thun vnd deiner lieb die kurtzlich wider schicken. vnd dein lieb thut vns vnd der kri- stenheit solich lieb vnd danknemkeit dortzu, die wir gen dich gnediglich erkennen wollen. Geben zu mihald am dunirstage fur sinte Elizabethentage vnserer Riche des vngerischen oc. in dem XLII des Romischen im XIX vnd des behemischen im newnden jaren. Ad mandatum domini Regis Caspar Sligk. Dem hochgebornen Fridrichen Marggraven zu Brandenburg des hei- ligen Romischen Richs Erczkamerer vnd Burggraven zu Nurenberg vnserm lieben Oheimen vnd kurfürsten.
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650 549. 1428, Nov. 22 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Johann von Bayern: da die Hussen jetzt den Albrecht von Kolditz oc. bedrängen, so habe er seine Söldner, die vor dem Walde lagen, zurückberufen. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 89.) Hertzog Johansen von Peyern. Gnediger Herre! Vns ist von dem edeln Herren Hern Albrecht Herren zu Kolditz oc. ein bermclicher brief komen vnd gesandt worden, des wir ewer Hoch. ein abschrift hieryn ver- slossen schikken, Darynn ewr gnade wol vernemen wirdt, wie In die Hussen in denselben landen yecz leider kummer vnd not zufügen. Dabey vns dunkt, daz zu disen zeiten niht not sey vnsre Dienere lenger vor dem walde zu ligen vnd zu zeren lassen. Also haben wir denselben vnsern Dienern geschriben, vnd befolhen zu vns herheim zu kommen. Das well ewr für- stenlich gnade in gut von vns aufnemen. Denn wo wir ewer Hoch. dienst vnd wolgefallen oc. Datum ut supra. 550. 1428, Nov. 24 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herrn Albrecht von Kolditz: seinen kläg- lichen Bericht über die Verheerungen von den Ketzern suche der Rath allen Reichsständen zur Kenntniss zu bringen. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, 90.) Hern Albrechten Herren zu Collditz Camermeister vnd Hawbttman der Stette Budessin, Görlicz vnd Sittaw. Edler lieber Herre! Als vns ewr edel verschriben hat, wie die keczer vnd Hussen von Beheim in die lande bey ewch nu geczogen seyn, ein stat belegert haben vnd dasselbe Lande zu verheren, zu verterben vnd unter sich zu drucken meynen oc., das haben wir mit betrübtem hertzen vernomen, vnd ist vns getrewlich laid, vnd hoffen, der allmechtig got süll es vnter- steen vnd besser machen. Also haben wir ewr schrift etlicher vnserr gnedigen Herren.... der kurfürsten Rête, die auf di-
650 549. 1428, Nov. 22 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herzog Johann von Bayern: da die Hussen jetzt den Albrecht von Kolditz oc. bedrängen, so habe er seine Söldner, die vor dem Walde lagen, zurückberufen. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 89.) Hertzog Johansen von Peyern. Gnediger Herre! Vns ist von dem edeln Herren Hern Albrecht Herren zu Kolditz oc. ein bermclicher brief komen vnd gesandt worden, des wir ewer Hoch. ein abschrift hieryn ver- slossen schikken, Darynn ewr gnade wol vernemen wirdt, wie In die Hussen in denselben landen yecz leider kummer vnd not zufügen. Dabey vns dunkt, daz zu disen zeiten niht not sey vnsre Dienere lenger vor dem walde zu ligen vnd zu zeren lassen. Also haben wir denselben vnsern Dienern geschriben, vnd befolhen zu vns herheim zu kommen. Das well ewr für- stenlich gnade in gut von vns aufnemen. Denn wo wir ewer Hoch. dienst vnd wolgefallen oc. Datum ut supra. 550. 1428, Nov. 24 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an Herrn Albrecht von Kolditz: seinen kläg- lichen Bericht über die Verheerungen von den Ketzern suche der Rath allen Reichsständen zur Kenntniss zu bringen. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, 90.) Hern Albrechten Herren zu Collditz Camermeister vnd Hawbttman der Stette Budessin, Görlicz vnd Sittaw. Edler lieber Herre! Als vns ewr edel verschriben hat, wie die keczer vnd Hussen von Beheim in die lande bey ewch nu geczogen seyn, ein stat belegert haben vnd dasselbe Lande zu verheren, zu verterben vnd unter sich zu drucken meynen oc., das haben wir mit betrübtem hertzen vernomen, vnd ist vns getrewlich laid, vnd hoffen, der allmechtig got süll es vnter- steen vnd besser machen. Also haben wir ewr schrift etlicher vnserr gnedigen Herren.... der kurfürsten Rête, die auf di-
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651 selbe zeit bey vns waren, verhören lassen; wir haben auch das vnserm gnedigen Herren dem Marggrafen von Brandemburg nach ewer begerung auch von stund verkündt vnd zu wissen getan. Dorauf vns sein gnade verschriben hat, daz er das an- dern vnsern gnedigen Herren, seinen Mitkurfürsten auch vnuer- tzogenlich verkündt vnd zu wissen getan hab. Denn wo wir ewer edell lieb oder dienst oc. Datum ut supra (feria IIIIa ante Catherine.) 551. 1428, Nov. 25 (ohne Ortsangabe). Urkunde über den Abschluss eines Waffenstillstandes zwischen dem der königlichen Partei angehörigen Adel in Böhmen und der Stadt Taus. (Archiv Český, III, 267.) 552. 1428, Nov. 26 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Egerer : er freue sich des von ihnen errun- genen Sieges und werde das verlangte Hilfsvolk, sobald die Kälte nach- lässt und sie es brauchen werden, ihnen wieder zuschicken. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 90b.) Den von Eger. L. Fr. Als Ir vns verschriben habt von der geschicht der niderlegung, so die ewern yeczunt getan vnd In mit der hilff gots gegluckt hat oc., das haben wir wol vnd gern ver- nomen vnd seyen des von hertzen fro. Vnd als Ir vns gebetten habt vnsers greysigen zewgs zu ewer weisheit zu schiken oc., lassen wir ewch wissen, daz wir etwieuil vnsers greysigen zewgs etliche zeit her daroben vor dem wald haben. Auch so ist das wetter von kelten yecz also, daz wir getrawen, daz ewch des niht not tun sülle. Wurden sich aber die dink machen, daz ewch des notdurftig wurde, so mugt Ir vns darumb wider schreiben. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum feria VIa post Katherine.
651 selbe zeit bey vns waren, verhören lassen; wir haben auch das vnserm gnedigen Herren dem Marggrafen von Brandemburg nach ewer begerung auch von stund verkündt vnd zu wissen getan. Dorauf vns sein gnade verschriben hat, daz er das an- dern vnsern gnedigen Herren, seinen Mitkurfürsten auch vnuer- tzogenlich verkündt vnd zu wissen getan hab. Denn wo wir ewer edell lieb oder dienst oc. Datum ut supra (feria IIIIa ante Catherine.) 551. 1428, Nov. 25 (ohne Ortsangabe). Urkunde über den Abschluss eines Waffenstillstandes zwischen dem der königlichen Partei angehörigen Adel in Böhmen und der Stadt Taus. (Archiv Český, III, 267.) 552. 1428, Nov. 26 (Nürnberg). Der Rath von Nürnberg an die Egerer : er freue sich des von ihnen errun- genen Sieges und werde das verlangte Hilfsvolk, sobald die Kälte nach- lässt und sie es brauchen werden, ihnen wieder zuschicken. (Nurnberger Missiv-Buch VIII, fol. 90b.) Den von Eger. L. Fr. Als Ir vns verschriben habt von der geschicht der niderlegung, so die ewern yeczunt getan vnd In mit der hilff gots gegluckt hat oc., das haben wir wol vnd gern ver- nomen vnd seyen des von hertzen fro. Vnd als Ir vns gebetten habt vnsers greysigen zewgs zu ewer weisheit zu schiken oc., lassen wir ewch wissen, daz wir etwieuil vnsers greysigen zewgs etliche zeit her daroben vor dem wald haben. Auch so ist das wetter von kelten yecz also, daz wir getrawen, daz ewch des niht not tun sülle. Wurden sich aber die dink machen, daz ewch des notdurftig wurde, so mugt Ir vns darumb wider schreiben. Denn wo wir ewer ersamkeit lieb oder dienst oc. Datum feria VIa post Katherine.
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652 553. 1428 oder 1429 (ohne Datum). Vertragsartikel der Prager Priesterschaft über die Glaubenslehre und die Kirchenceremonien. (Archlv Český, III, 268.) 554. 1428, Dec. 21 (Schweidnitz). Albrecht von Kolditz an die Görlitzer: gibt Nachricht vom Lagern der Ketzer unweit von Glatz und warnt vor geheimen Verräthern. (Scultetus II. 86—87 [ann. 1429].) Albrecht von Colditz voit der Land vnd Stete Budissin Gorlitz Zittaw oc. vnd heuptman der Fürstenthum Swidnitz vnd Jawir. Den Strengen vnd woltüchtigen, Ersamen vnd Weisen, Landmannen vnd Rathmannen des Landes vnd Stat Görlitz, meynen guten fründen oc. Ich tu uch zu wissen, das die Kätzer nicht ferre von Glatz legen vnd seint zu Hawelsswerda, vnd haben daselbst den Turm vndergraben, vnd haben den gewannen. Vnd sy haben nicht grosse macht, also, das sy wol weren nyder zu legen: Vnd ich die Fürsten vnd land vnd Stete besand habe, vnd nymandis vff sein wil: darnoch habt euch zu richten. Vnd habt euch deste bas in Warnunge. Vnd was ich dirfare, das wil ich euch entpiten. Auch lieben Herrn hat mir eyn warhafftiger Man in eyner Heimlichkeit gesait, das di Lande zu euch auch zu dem Lande zur Slezien benümpt seint vmb sulchir sachin oc. Geben zur Swidnitz an sante Thomas Tage des H. Zwelfboten (s. a.) (Post script) Auch liben HH. haben die von Glatz 40. vorretir in der Stat gefangen, vnd eyn teil lange Herren bothen diner seint gewest, Die sulden die Stat angestossen haben. Vnd der Züchtiger von der Swidnitz leit itzunder 14 tage do zu Glatz vnd vorterpt si von tage zu tage. Vnd sy fohen ir noch vmmer dar mer. Dorumme sehet euch wol für vor Vorreteniss.
652 553. 1428 oder 1429 (ohne Datum). Vertragsartikel der Prager Priesterschaft über die Glaubenslehre und die Kirchenceremonien. (Archlv Český, III, 268.) 554. 1428, Dec. 21 (Schweidnitz). Albrecht von Kolditz an die Görlitzer: gibt Nachricht vom Lagern der Ketzer unweit von Glatz und warnt vor geheimen Verräthern. (Scultetus II. 86—87 [ann. 1429].) Albrecht von Colditz voit der Land vnd Stete Budissin Gorlitz Zittaw oc. vnd heuptman der Fürstenthum Swidnitz vnd Jawir. Den Strengen vnd woltüchtigen, Ersamen vnd Weisen, Landmannen vnd Rathmannen des Landes vnd Stat Görlitz, meynen guten fründen oc. Ich tu uch zu wissen, das die Kätzer nicht ferre von Glatz legen vnd seint zu Hawelsswerda, vnd haben daselbst den Turm vndergraben, vnd haben den gewannen. Vnd sy haben nicht grosse macht, also, das sy wol weren nyder zu legen: Vnd ich die Fürsten vnd land vnd Stete besand habe, vnd nymandis vff sein wil: darnoch habt euch zu richten. Vnd habt euch deste bas in Warnunge. Vnd was ich dirfare, das wil ich euch entpiten. Auch lieben Herrn hat mir eyn warhafftiger Man in eyner Heimlichkeit gesait, das di Lande zu euch auch zu dem Lande zur Slezien benümpt seint vmb sulchir sachin oc. Geben zur Swidnitz an sante Thomas Tage des H. Zwelfboten (s. a.) (Post script) Auch liben HH. haben die von Glatz 40. vorretir in der Stat gefangen, vnd eyn teil lange Herren bothen diner seint gewest, Die sulden die Stat angestossen haben. Vnd der Züchtiger von der Swidnitz leit itzunder 14 tage do zu Glatz vnd vorterpt si von tage zu tage. Vnd sy fohen ir noch vmmer dar mer. Dorumme sehet euch wol für vor Vorreteniss.
Strana 653
653 555. 1428, Dec. 26 (Dresden). Hans von Polenz an die Sechslande und Städte: gibt Nachricht von den Ereignissen und klagt über die Kostspieligkeit der ihm obliegenden Aufgabe. (Grünhagen 1. c. n. 107, aus Scultetus II, 78.) Hannus von Polentz, voyt zu Niderlusitz, landvoyt zu Myssin : an die sechs land vnd stete oc., so wil ich, ob Got wil, vff desin nestkommen dornstag (30 Dec.) zu Myssin sien, by mynem h. von Sachsen, vnd meyne do zu harren, biss vff den suntag nestkommen. Vnd wil denn fort ryten zu mynem h. dem marggraffen von Brandinburg. Vnd wil dy sachen zu eyme gantzin ende nach allir redelichkeit wssrichten vnd bitte euch, wenn h. Hanns von Hoeberg kummit mit der botschafft vss der Slesien, das ir myr di ane sümen sendit kegin Senfftin- berg, da wil ich bestellen, das sy mir nachkommen sol oc. Auch so thun ich euch wissin, das sich dy kätzer samlet zu Koster- litz. So had den Procop dy landlüte vnd dy stete zu Behemen alle vorbott vff eyn tag, vff den nawen Jarstag kegin dem Beh- mischen Brode, vnd wy sy sich da scheiden, das wird mir auch zu wissin werden. Vnd weis anders nicht, denn das sy nach dem tage herws in das land zihen werden. Darumb so bete ich uch, das ir uch dornach schicket vnd euwir ding noch redelich- keit vnd ewrin bestin bestellit oc. Sunderlichen so düncket mich gut, ir werdet eyne, ir lande vnd stete, wenn myns h. von Sachsen rete vnd mynes h. von Brandinburg kegin Budissin vnd kegin Gorlitz komen, das man dy vs den herbergen löse oc. Auch sollit ir wissin, das ich suehir genüge, dy ich vmme ewern willen thu, vff tagen vnd auch in mynem eygen huse oc., vnd wenne ich uch hofelüte gebrocht habe adir noch brengin werde, dy mus ich eyne nacht hobin zu Lobin, die andir zu Senfltinberg, vnd also selbist wedir heym oc. Rite ich vff die tage, vnd habe nymmer mynre denne 26 adir 30 pherde, dy muss ich habin von euwer fynde wegen. Achtit ir wol, was mich solche zerungen gekosten mag. Meyne ich, das dass sechs land vnd stett bas getragen mögin, denn ich alleyne. Gegeben zu Dresden am suntage nach nativ. Christi.
653 555. 1428, Dec. 26 (Dresden). Hans von Polenz an die Sechslande und Städte: gibt Nachricht von den Ereignissen und klagt über die Kostspieligkeit der ihm obliegenden Aufgabe. (Grünhagen 1. c. n. 107, aus Scultetus II, 78.) Hannus von Polentz, voyt zu Niderlusitz, landvoyt zu Myssin : an die sechs land vnd stete oc., so wil ich, ob Got wil, vff desin nestkommen dornstag (30 Dec.) zu Myssin sien, by mynem h. von Sachsen, vnd meyne do zu harren, biss vff den suntag nestkommen. Vnd wil denn fort ryten zu mynem h. dem marggraffen von Brandinburg. Vnd wil dy sachen zu eyme gantzin ende nach allir redelichkeit wssrichten vnd bitte euch, wenn h. Hanns von Hoeberg kummit mit der botschafft vss der Slesien, das ir myr di ane sümen sendit kegin Senfftin- berg, da wil ich bestellen, das sy mir nachkommen sol oc. Auch so thun ich euch wissin, das sich dy kätzer samlet zu Koster- litz. So had den Procop dy landlüte vnd dy stete zu Behemen alle vorbott vff eyn tag, vff den nawen Jarstag kegin dem Beh- mischen Brode, vnd wy sy sich da scheiden, das wird mir auch zu wissin werden. Vnd weis anders nicht, denn das sy nach dem tage herws in das land zihen werden. Darumb so bete ich uch, das ir uch dornach schicket vnd euwir ding noch redelich- keit vnd ewrin bestin bestellit oc. Sunderlichen so düncket mich gut, ir werdet eyne, ir lande vnd stete, wenn myns h. von Sachsen rete vnd mynes h. von Brandinburg kegin Budissin vnd kegin Gorlitz komen, das man dy vs den herbergen löse oc. Auch sollit ir wissin, das ich suehir genüge, dy ich vmme ewern willen thu, vff tagen vnd auch in mynem eygen huse oc., vnd wenne ich uch hofelüte gebrocht habe adir noch brengin werde, dy mus ich eyne nacht hobin zu Lobin, die andir zu Senfltinberg, vnd also selbist wedir heym oc. Rite ich vff die tage, vnd habe nymmer mynre denne 26 adir 30 pherde, dy muss ich habin von euwer fynde wegen. Achtit ir wol, was mich solche zerungen gekosten mag. Meyne ich, das dass sechs land vnd stett bas getragen mögin, denn ich alleyne. Gegeben zu Dresden am suntage nach nativ. Christi.
Strana 654
654 556. 1428, Dec. 29 (Schweidnitz). Schweidnitzer Ritter und Rathsleute geben den Lembergern Nachricht von der (am 27 Dec.) erlittenen Niederlage bei Glatz und fordern sie zu eiliger Hilfeleistung auf. (Scultetus II, f. 88 [ann. 1429].) Ich Cunrad Nimptze Ritter, mit andern Rittern vnd Knechten, die itzund mit mir sein, zu der Sweidnitz, vnd wir Ratman daselbst, entbitten vnsern früntlichen gruss den Ge- strengen, woltöchtigen, Erbern vnd weisen Mannen vnd der Stat des Weichbildes zu Lemberg oc. Wir thuen euch wissen, das Er Stotsche vnser vndir houpt- man, mit andern Rittern vnd Knechten vnd Steten, also viel der bey ym gewest ist, gedrungen sein worden kegen Glotz in die Stad, vnd haben must das feld rymen, Vnd haben jo etwas schaden genommen, adir nicht gross, Vnd noch heutis tagen kegen den Kätzern legen. Darumb lieben fründe, wir bitten vnd dirmanen euch vmb Gotes willen, durch des Cristlichen glauben willen, das ein yderman, her sey jung adir alt, arm adir reich, also her gesessen ist, von stund an ouf sey, vnd alle gebawer mit Waynen vnd speise ouf 4 wochen mitenemen, Vnd wollen vns allhie zu der Sweidnitz samlen, vnd vorbass zu en in das feld röcken oc. Vnd ny also grosse not gethan hat also itzund. Vnd wer nu nicht qweme, dem wolden wir halden vor einen Viend vnd Ketzer oc. Ouch haben wir besant vnsern H. den Bischoff, andir für- stin, die von Bretzlaw. Vnd wissen anders nicht, vnser H. Her- zog Lodwig komet selbir morne zu vns. Gegeben vnder Ern Cunradt Nimptze vnd der Stat Sweidnitz Ingesigel oc. An der Mitwochen nach Weyhenechten (s. a.).
654 556. 1428, Dec. 29 (Schweidnitz). Schweidnitzer Ritter und Rathsleute geben den Lembergern Nachricht von der (am 27 Dec.) erlittenen Niederlage bei Glatz und fordern sie zu eiliger Hilfeleistung auf. (Scultetus II, f. 88 [ann. 1429].) Ich Cunrad Nimptze Ritter, mit andern Rittern vnd Knechten, die itzund mit mir sein, zu der Sweidnitz, vnd wir Ratman daselbst, entbitten vnsern früntlichen gruss den Ge- strengen, woltöchtigen, Erbern vnd weisen Mannen vnd der Stat des Weichbildes zu Lemberg oc. Wir thuen euch wissen, das Er Stotsche vnser vndir houpt- man, mit andern Rittern vnd Knechten vnd Steten, also viel der bey ym gewest ist, gedrungen sein worden kegen Glotz in die Stad, vnd haben must das feld rymen, Vnd haben jo etwas schaden genommen, adir nicht gross, Vnd noch heutis tagen kegen den Kätzern legen. Darumb lieben fründe, wir bitten vnd dirmanen euch vmb Gotes willen, durch des Cristlichen glauben willen, das ein yderman, her sey jung adir alt, arm adir reich, also her gesessen ist, von stund an ouf sey, vnd alle gebawer mit Waynen vnd speise ouf 4 wochen mitenemen, Vnd wollen vns allhie zu der Sweidnitz samlen, vnd vorbass zu en in das feld röcken oc. Vnd ny also grosse not gethan hat also itzund. Vnd wer nu nicht qweme, dem wolden wir halden vor einen Viend vnd Ketzer oc. Ouch haben wir besant vnsern H. den Bischoff, andir für- stin, die von Bretzlaw. Vnd wissen anders nicht, vnser H. Her- zog Lodwig komet selbir morne zu vns. Gegeben vnder Ern Cunradt Nimptze vnd der Stat Sweidnitz Ingesigel oc. An der Mitwochen nach Weyhenechten (s. a.).
Strana 655
655 557. S. d. (1428—1429) (Olmütz). Der Rath von Olmüte an Herzog Albrecht von Österreich: wiederholte Bitte um Unterstützung gegen die Ketzer. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 20b.) „Domino duci." Hochgeborner oc. Vnder andern gewissen warnungen, die vns von tag zu tag zukumen eintrechtiklichen, Ew. Durchl. senden wir hierynnen verslossen warnungen, die dem purkraffen vff Blawdaw von einem der vnder den veinden wonet, zuge- schriben sein warden, neben dem wir von vil frunden getrewlich gewarnet werden, das die veinde sich ye vor vns fugen, legern vnd vestlich versuchen wellen, vf das man vns nichtes lest zu- furen, als wir das Ew. Gn. nu nechst auch vorkundigt haben, volk vnd hulff von Ew. Durchl. als von vnserm einigen herrn bitunde. Vnd biten noch diemutiklichen, Ew. Grosmechtikeit welle vmb gots der kristenheit vnd E. G. selbs ere vnd selikeit willen sich nu lassen vnser derbarmeu vnd hulfe mit volke an lengers vercziehen erczeigen, ab Ew. Durchl. vermeinet zu helfen. Wann got weis das wir dem mitnichte mer an E. G. hulf getun mogen, als das Ew. Durchl. nu manichmal derczelt ist warden, wiewol wir ee leib vnd gut als getrewe lewt welden verliesen, ee wir anders danne als vns gepurt solden thun. Vnd getrawen hinwider vnczweiflich, E. G. wirt sich auch gegen vns als vnser herre mit hulff erczeigen. Vnd do der brieff nu geschriben was, kwam vns dreyerlei botschaft vnd vnsere eischung von Lewt- muschl von Lantsperk oc. wie die veinde nu mit hantwerken vnd geczewge bereit sein vnd ye vff vns cziehen wellen, als desselbn gleichen an nehst vorgangenen freitag sunabent Suntag nocheynander auch wornungen zukumen sein. Geruche E. G. auch zuwissen, das die Luthaw auch vnbewart vnd vnbesatczt ist. Jan von Ewlenburg hawptman Burgermeister vnd Rate zu Olomuncz.
655 557. S. d. (1428—1429) (Olmütz). Der Rath von Olmüte an Herzog Albrecht von Österreich: wiederholte Bitte um Unterstützung gegen die Ketzer. (MS. Wenc. de Iglav. fol. 20b.) „Domino duci." Hochgeborner oc. Vnder andern gewissen warnungen, die vns von tag zu tag zukumen eintrechtiklichen, Ew. Durchl. senden wir hierynnen verslossen warnungen, die dem purkraffen vff Blawdaw von einem der vnder den veinden wonet, zuge- schriben sein warden, neben dem wir von vil frunden getrewlich gewarnet werden, das die veinde sich ye vor vns fugen, legern vnd vestlich versuchen wellen, vf das man vns nichtes lest zu- furen, als wir das Ew. Gn. nu nechst auch vorkundigt haben, volk vnd hulff von Ew. Durchl. als von vnserm einigen herrn bitunde. Vnd biten noch diemutiklichen, Ew. Grosmechtikeit welle vmb gots der kristenheit vnd E. G. selbs ere vnd selikeit willen sich nu lassen vnser derbarmeu vnd hulfe mit volke an lengers vercziehen erczeigen, ab Ew. Durchl. vermeinet zu helfen. Wann got weis das wir dem mitnichte mer an E. G. hulf getun mogen, als das Ew. Durchl. nu manichmal derczelt ist warden, wiewol wir ee leib vnd gut als getrewe lewt welden verliesen, ee wir anders danne als vns gepurt solden thun. Vnd getrawen hinwider vnczweiflich, E. G. wirt sich auch gegen vns als vnser herre mit hulff erczeigen. Vnd do der brieff nu geschriben was, kwam vns dreyerlei botschaft vnd vnsere eischung von Lewt- muschl von Lantsperk oc. wie die veinde nu mit hantwerken vnd geczewge bereit sein vnd ye vff vns cziehen wellen, als desselbn gleichen an nehst vorgangenen freitag sunabent Suntag nocheynander auch wornungen zukumen sein. Geruche E. G. auch zuwissen, das die Luthaw auch vnbewart vnd vnbesatczt ist. Jan von Ewlenburg hawptman Burgermeister vnd Rate zu Olomuncz.
- Ia: Titul
- III: Vorbericht
- 1: Edice